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Keine Handlung ohne Konsequenzen<br />

Prahl stand mittig in der Höhle und stütze wütend seine Fäuste in die Taille. Diese<br />

kleinen Scheißer! Wenn man bisher keine Kinder hatte und plötzlich zu dreien kam,<br />

konnte einen das schon ganz schön überfordern. Ständig schien eines auf der Flucht zu<br />

sein, ein anderes etwas anzustellen und das dritte etwas zu essen, was es nicht sollte.<br />

Mittlerweile raufte sich der Schwächliche nonstop die Haare und wusste nicht mehr ein<br />

noch aus. Die Kleinen tanzten ihm auf der Nase herum, sie nahmen ihn einfach nicht<br />

ernst. Dies frustrierte ihn enorm, doch er wusste einfach nicht, was er dagegen tun sollte.<br />

Er konnte sie nicht schlagen und hungern stand als Strafe ebenso wenig zur Diskussion.<br />

Hoffentlich fiel Bromm etwas ein.<br />

Kaum hatte Prahl das gedacht, erschien sein Gefährte in der gemeinsamen Höhle.<br />

Schnell verschaffte sich der Stammesführer einen Überblick und erkannte, dass sein<br />

Partner an dieser Aufgabe schier verzweifelte. Da konnte er behilflich sein. „Raischa –<br />

hinaus zu Cailis. Sie braucht Hilfe bei deiner Schwester.“ So das Mädchen hätte er<br />

beschäftigt.<br />

Dann richtete er sein Augenmerk auf den älteren der beiden Jungen. „Dubrey – geh<br />

zusammen mit Ricon Brennmaterial sammeln.“ Ricon war Dubreys älterer Bruder und<br />

wurde jetzt zum Jäger ausgebildet. Trotzdem beteiligten sich die Männer auch an den<br />

alltäglichen Arbeiten, wenn sie nicht nach Beute jagten. Der Umgang mit dem älteren<br />

Bruder würde dem Ansteller gut tun. Vor allem wenn Ricon ihm berichtete, wie<br />

anstrengend das Leben als Jäger ohne die Unterstützung eines Elternteils war.<br />

Als letztes noch den sechs Jährigen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte<br />

er den Kleinen. Sofort ließ der Junge das Fell fallen, welches er durch die Höhle zerrte.<br />

„Para – Was willst du mit dem Fell?“, erkundigte sich Bromm neugierig.<br />

Mürrisch erwiderte der Kleine: „Ich bin müde. Ich will neben Prahl schlafen.“ Der pure<br />

Trotz sprach aus den leuchtenden Kinderaugen.<br />

Vermutlich fühlte er sich in der direkten Nähe des Schwächlichen sicher. Lächelnd sah<br />

Bromm zu Prahl hinüber.<br />

Sein Partner seufzte und griff das Fell. Schnell zog er es neben das eigene und kniete<br />

sich dann darauf. Der kleine Junge schmiegte sich fest in Prahls Umarmung. Man merkte<br />

dem Kleinen an, dass er die Eltern wahnsinnig vermisste und in Prahl einen adäquaten<br />

Ersatz sah. Vermutlich fühlte der Junge genauso wie Prahl bei Bromm. In dessen Armen<br />

war einfach der sicherste Ort dieser Welt.<br />

Lächelnd sah Prahl zu Bromm auf. Oh ja, so ging das also. Er musste die Kinder nur<br />

beschäftigen, ihnen Aufgaben geben, die sie bewältigen konnten und ihnen gleichzeitig<br />

die Liebe geben, die sie benötigten. Das konnte er.<br />

Bromm lehnte sich zu seinem Partner hinunter und küsste ihn kurz aber liebevoll über<br />

den Scheitel des Kindes hinweg. Der Kuss versprach noch viel mehr innige Int<strong>im</strong>itäten,<br />

aber erst später am Abend. Vermutlich würden sie erst einmal <strong>im</strong> Freien ihrer<br />

körperlichen Liebe nachgehen, bis sich die Kleinen bei ihnen eingewöhnt hatten. Natürlich<br />

kannten sie die körperliche Liebe ihrer Eltern, doch das zwischen Bromm und Prahl war<br />

doch noch etwas anderes.

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