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Scheiße!<br />
Ruckartig trat der jüngere Beamte zurück und auch der Hundeführer entfernte sich<br />
sofort mit seinem Spürhund etwas vom Wagen. Damian war wahrlich gut zu verstehen<br />
gewesen. Schneller als Tobias sich räuspern konnte, hatte er plötzlich die Mündung einer<br />
Dienstwaffe <strong>im</strong> Gesicht und der Angstschweiß brach ihm aus.<br />
Tobias strafender Blick ging hinüber zu Damian: „Danke, Liebling. Dass haben wir jetzt<br />
gebraucht. Scheiße.“ Langsam und vorsichtig nahm Tobias die Hände vom Lenkrad und<br />
zeigte seine leeren Hände.<br />
Verschreckt starrte Damian hinüber zu der gezückten Waffe und sein Gesicht wurde<br />
erst bleich und dann grün. Ihm wurde sichtlich übel.<br />
Nach einer extrem anstrengenden Schrecksekunde kam die Hand des älteren Beamten<br />
in Sicht und drückte den Arm seines Kollegen hinunter. „Kein Grund aggressiv zu werden“,<br />
meinte er nur ruhig.<br />
„Kein Grund! Der sagt, sie würden Leichen transportieren!“, blaffte der Jüngere in<br />
angespanntem Ton.<br />
Brummend meinte sein Kollege: „Das hast du mit deiner ständigen Flirterei<br />
herausgefordert. Natürlich transportieren die Leichen, wie würdest du zwei etwas<br />
vierzigtausend Jahre alte Mumien denn sonst nennen?“<br />
Total perplex drehte sich der Bewaffnete zu seinem Partner um: „Mumien?“<br />
„Ja, wie Ötzi. Du erinnerst dich?“, kam es von dem Alten.<br />
Ratlos kratzte sich der jüngere an der Stirn und steckte die Waffe wieder ein.<br />
Der Ältere wandte sich wieder an Tobias: „Wir müssten aber trotzdem die Ladung kurz<br />
inspizieren und wenn der Hund nicht anschlägt, ist auch alles in Butter.“<br />
Erleichtert ließ Tobias die Arme sinken und kletterte dann langsam aus dem Wagen.<br />
Mit gleichmäßigen Schritten ging Tobias um den Sprinter herum und öffnete die<br />
Heckklappen. Darin befand sich nur die große Holzkiste, die mit drei Spanngurten<br />
festgeschnallt war.<br />
Der Hundeführer brachte seinen Hund heran und dieser schnüffelte kurz ins Auto,<br />
sprang aber nicht hinein. So wie es aussah, waren dem Mann die Bänder suspekt und er<br />
fürchtete um die Gesundheit seines Hundes.<br />
Tobias konnte dies verstehen, denn solche Hunde waren kostbar. Ihre Ausbildung<br />
dauerte Jahre. Da das Tier aber nicht einmal zuckte, konnten die Beamten sicher sein,<br />
dass sich kein Rauschgift <strong>im</strong> Fahrzeuginneren befand. Vielleicht konnte der Hund auch<br />
Sprengstoffe oder Munition erschnüffeln, aber auch davon führten sie nichts mit.<br />
Nickend reichte der ältere Uniformierte Tobias die Mappe mit den Unterlagen und bat<br />
ihn: „Ich müsste noch kurz Ihren Führerschein sehen, um zu ermitteln, ob Sie wirklich Dr.<br />
Harteisen sind.“<br />
Seufzend nahm Tobias die Unterlagen entgegen, ging zurück zum Fahrersitz, wo er die<br />
Mappe kurzerhand einfach ablegte, bevor er aus seiner Hosentasche das Portmonee<br />
fischte. Geschickt zog er den checkkartenartigen Ausweis aus dem Fach und reichte ihm<br />
den Mann vom Zoll.<br />
Dieser warf nur einen kurzen Blick darauf und reichte ihn dann zurück. Sein Blick ging<br />
hinüber zum Beifahrersitz, wo noch <strong>im</strong>mer der zitternde Damian saß.<br />
Besorgt sah auch Tobias hinüber. Sein Kleiner hatte Probleme mit solch offensichtlicher