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celia-williams-abenteuer-im-neandertal

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Scheiße!<br />

Ruckartig trat der jüngere Beamte zurück und auch der Hundeführer entfernte sich<br />

sofort mit seinem Spürhund etwas vom Wagen. Damian war wahrlich gut zu verstehen<br />

gewesen. Schneller als Tobias sich räuspern konnte, hatte er plötzlich die Mündung einer<br />

Dienstwaffe <strong>im</strong> Gesicht und der Angstschweiß brach ihm aus.<br />

Tobias strafender Blick ging hinüber zu Damian: „Danke, Liebling. Dass haben wir jetzt<br />

gebraucht. Scheiße.“ Langsam und vorsichtig nahm Tobias die Hände vom Lenkrad und<br />

zeigte seine leeren Hände.<br />

Verschreckt starrte Damian hinüber zu der gezückten Waffe und sein Gesicht wurde<br />

erst bleich und dann grün. Ihm wurde sichtlich übel.<br />

Nach einer extrem anstrengenden Schrecksekunde kam die Hand des älteren Beamten<br />

in Sicht und drückte den Arm seines Kollegen hinunter. „Kein Grund aggressiv zu werden“,<br />

meinte er nur ruhig.<br />

„Kein Grund! Der sagt, sie würden Leichen transportieren!“, blaffte der Jüngere in<br />

angespanntem Ton.<br />

Brummend meinte sein Kollege: „Das hast du mit deiner ständigen Flirterei<br />

herausgefordert. Natürlich transportieren die Leichen, wie würdest du zwei etwas<br />

vierzigtausend Jahre alte Mumien denn sonst nennen?“<br />

Total perplex drehte sich der Bewaffnete zu seinem Partner um: „Mumien?“<br />

„Ja, wie Ötzi. Du erinnerst dich?“, kam es von dem Alten.<br />

Ratlos kratzte sich der jüngere an der Stirn und steckte die Waffe wieder ein.<br />

Der Ältere wandte sich wieder an Tobias: „Wir müssten aber trotzdem die Ladung kurz<br />

inspizieren und wenn der Hund nicht anschlägt, ist auch alles in Butter.“<br />

Erleichtert ließ Tobias die Arme sinken und kletterte dann langsam aus dem Wagen.<br />

Mit gleichmäßigen Schritten ging Tobias um den Sprinter herum und öffnete die<br />

Heckklappen. Darin befand sich nur die große Holzkiste, die mit drei Spanngurten<br />

festgeschnallt war.<br />

Der Hundeführer brachte seinen Hund heran und dieser schnüffelte kurz ins Auto,<br />

sprang aber nicht hinein. So wie es aussah, waren dem Mann die Bänder suspekt und er<br />

fürchtete um die Gesundheit seines Hundes.<br />

Tobias konnte dies verstehen, denn solche Hunde waren kostbar. Ihre Ausbildung<br />

dauerte Jahre. Da das Tier aber nicht einmal zuckte, konnten die Beamten sicher sein,<br />

dass sich kein Rauschgift <strong>im</strong> Fahrzeuginneren befand. Vielleicht konnte der Hund auch<br />

Sprengstoffe oder Munition erschnüffeln, aber auch davon führten sie nichts mit.<br />

Nickend reichte der ältere Uniformierte Tobias die Mappe mit den Unterlagen und bat<br />

ihn: „Ich müsste noch kurz Ihren Führerschein sehen, um zu ermitteln, ob Sie wirklich Dr.<br />

Harteisen sind.“<br />

Seufzend nahm Tobias die Unterlagen entgegen, ging zurück zum Fahrersitz, wo er die<br />

Mappe kurzerhand einfach ablegte, bevor er aus seiner Hosentasche das Portmonee<br />

fischte. Geschickt zog er den checkkartenartigen Ausweis aus dem Fach und reichte ihm<br />

den Mann vom Zoll.<br />

Dieser warf nur einen kurzen Blick darauf und reichte ihn dann zurück. Sein Blick ging<br />

hinüber zum Beifahrersitz, wo noch <strong>im</strong>mer der zitternde Damian saß.<br />

Besorgt sah auch Tobias hinüber. Sein Kleiner hatte Probleme mit solch offensichtlicher

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