06.01.2017 Aufrufe

Gesundheitsmagazin 2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GESUNDHEITSmagazin<br />

9<br />

WIR BERATEN ARBEITNEHMER<br />

UND ARBEITGEBER<br />

Publireportage<br />

In der individuellen Beratung werden die Arbeitsplatzsituation<br />

und der Umgang mit Druck<br />

und Stress, aber auch die Kommunikation geprüft<br />

und analysiert. Bei einer Krankschreibung<br />

wird Information zur Erkrankung bereitgestellt<br />

und Angaben zum Zeitrahmen bis zur Rückkehr<br />

an den Arbeitsplatz definiert. Wenn davon ausgegangen<br />

werden kann, dass der Patient seine<br />

Tätigkeit wieder aufnimmt, bedarf es unter Umständen<br />

einer Anpassung struktureller oder zwischenmenschlicher<br />

Faktoren, um die Arbeitsplatzsituation<br />

zu optimieren. Ist die gesundheitliche<br />

Beeinträchtigung des Patienten zu gross und<br />

eine Arbeitstätigkeit aufgrund der Arbeitsplatzsituation<br />

nicht möglich, braucht esGeduld und<br />

besondere Sorgfalt des Job Coaches. Es kommt<br />

auch vor, dass der Auftrag der Beratung dahingehend<br />

verändert wird, dass die Auflösung des<br />

Arbeitsverhältnisses erfolgt und eine Anschlusslösung<br />

gesucht wird.<br />

Solange die Bereitschaft der Parteien zur Zusammenarbeit<br />

besteht, ist es immer möglich,<br />

einen gemeinsamen Weg zufinden und es können<br />

auch schwierige und unangenehme Situationen<br />

gemeistert werden. Mit der Thematik<br />

stehen aber auch viele arbeitsrechtliche Aspekte<br />

in Verbindung, die den Beizug von juristischen<br />

Fachpersonen nach sich ziehen.<br />

Erfahrungen eines Arbeitnehmers<br />

«Vor zwei Jahren erlitt ich ein Burnout und ich benötigte<br />

während einiger Monate intensive stationäre<br />

Behandlung. Langsam verbesserte sich<br />

mein gesundheitlicher Zustand und ich konnte<br />

in die Tagesklinik nach Heerbrugg wechseln, wo<br />

die weitere Begleitung erfolgte, die auf die Wiederaufnahme<br />

meiner Arbeit ausgerichtet war.<br />

Mein Arbeitsverhältnis bestand trotz Krankheit<br />

weiter.Ich war dankbar dafür,dass ich nebst den<br />

gesundheitlichen Problemen nicht auch noch<br />

meine Arbeit verloren hatte und verstand, dass<br />

Arbeitgeber und Versicherung daran interessiert<br />

waren, mich rasch wieder in ein Vollzeitpensum<br />

einzubinden. Meine Gesundung und damit<br />

meine Leistungsfähigkeit nahmen aber nur<br />

schrittweise zu und mit der Unterstützung des<br />

Job Coaches konnte in Gesprächen eine entsprechend<br />

hilfreiche Regelung gemeinsam erarbeitet<br />

werden.<br />

Der Job Coach stellte meine gesundheitliche Situation<br />

stets in den Vordergrund und fand die richtigen<br />

Worte, um mich menschlich zu stärken und<br />

das Positive, das was ich alles geschafft hatte,<br />

zu unterstreichen. Das gab mir Kraft und Motivation.<br />

Auch dass mein Umfeld in dieser Zeit hinter<br />

mir stand, war nicht selbstverständlich und<br />

es brauchte einiges an Erklärungen und Diskussionen.<br />

Heute versteht meine Familie besser,<br />

wenn ich sage, dass ich erschöpft und müde bin<br />

und nicht mehr kann.<br />

Die Erkrankung und der Weg meiner Genesung<br />

haben mich verändert. Ich habe gelernt, mehr auf<br />

mich selbst achtzugeben und meine eigenen<br />

Grenzen früher zu erkennen und diese nach aussen<br />

verständlich zu kommunizieren. Und das ist<br />

wertvoll und wichtig für meinen weiteren Weg.»<br />

Erfahrungen eines Arbeitgebers<br />

«Den jungen Mitarbeiter stellte ich mit dem Wissen<br />

ein, dass er gesundheitlich angeschlagen ist,<br />

ich wollte ihm ganz bewusst eine Chance geben.<br />

Dieser Entscheid entstand aus der Überzeugung,<br />

dass Menschen mit einer psychischen<br />

Krankheit in die Arbeitswelt integriert werden<br />

müssen -vor allem dann, wenn sie noch am Anfang<br />

ihrer Berufslaufbahn stehen. Der Mitarbeiter<br />

startete im Bereich Produktion mit einem 80-<br />

Prozent-Pensum, das dann allerdings reduziert<br />

werden musste.<br />

Der Job Coach zeigte mir im Rahmen seiner Beratung<br />

und Begleitung die vorhandenen Möglichkeiten<br />

auf, vermittelte das nötige Wissen zur<br />

Krankheit und deren Verlauf und stärkte mich im<br />

richtigen Umgang mit dem Mitarbeitenden. Besonders<br />

wertvoll waren dabei die Gespräche zu<br />

dritt, in denen ich zunehmend Verständnis für die<br />

Situation des Erkrankten entwickelte.<br />

Ein für alle Beteiligten tragbares Modell zu finden<br />

war nicht einfach, aber der Aufwandund der<br />

Einsatz haben sich aus meiner Sicht gelohnt. Psychisch<br />

kranke Menschen bedürfen der langfristigen<br />

Unterstützung und diese ist möglich, wenn<br />

von Seiten des Arbeitgebers die entsprechende<br />

Flexibilität da ist. Meine Empfehlung an andere<br />

Arbeitgeber: Seien Sie offen, sprechen Sie mit Ihrem<br />

erkrankten Mitarbeitenden und holen Sie sich<br />

dafür die nötige fachliche Unterstützung.»<br />

Franco Schneller<br />

Sozialarbeiter FH und<br />

Jobcoach<br />

«Die Bereitschaft der Arbeitgeber<br />

ist hoch, Arbeitsstellen<br />

für erkrankte Mitarbeitende<br />

zu erhalten und eine<br />

Rückkehr an den Arbeitsplatz<br />

zu ermöglichen, vor allem<br />

dann, wenn sie in der<br />

Person des Job Coaches einen<br />

kompetentenVermittler<br />

und eine zuverlässige Ansprechpersonhaben.»<br />

Psychiatrie-Zentrum<br />

Rheintal<br />

Balgacherstrasse 202<br />

9435 Heerbrugg<br />

Tel. 058 228 67 00<br />

heerbrugg@psych.ch<br />

www.psych.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!