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!ticket<br />
Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />
„Nicht alle<br />
Rechtswähler<br />
sind Idioten“<br />
BÜLENT CEYLAN<br />
musik<br />
<strong>JAN</strong>/<strong>FEB</strong> show<br />
20 1 7 sport<br />
theater<br />
kabarett<br />
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Damit sind Sie live dabei!<br />
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Masters Of Dirt<br />
P.b.b. 15Z040254 M CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
gods of<br />
violence<br />
KREATOR<br />
Über den Dritten Weltkrieg,<br />
in dem die Waffen auf allen Seiten<br />
Hass und religiöse Verblendung heißen.
DER NEUE<br />
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Ablauf des ersten Kalendermonats mit einer Kündigungsfrist von 7 Tagen jeweils zum Kalendermonatsende gekündigt werden. Empfang nur in Deutschland und Österreich. © Fox and its related<br />
entities. All rights reserved., © Marvel 2016., © Gepa.
Friedlich menschenverachtend.<br />
Kurz vor der Bundespräsidentenstichwahlwahlwiederholung<br />
marschierten am ersten<br />
Einkaufssamstag zahlreiche Bürger-<br />
Innen mit „F*ck Hofer!“-Transparent über die<br />
Mariahilfer Straße, Alexander Van der Bellen –<br />
die Alternative zum rechtspopulistischen Kandidaten<br />
Norbert Hofer – distanzierte sich vom rüden<br />
Tonfall der links(radikalen) Gruppierungen.<br />
In Dresden hat ein grüner Politiker dazu aufgefordert,<br />
die Stadt ein weiteres Mal zu bombardieren:<br />
Vermutlich geht es ihm darum, das Problem<br />
des Rechtsradikalismus zumindest lokal einer<br />
Lösung zuzuführen – die spitzzüngige Botschaft<br />
bezog sich auf den Fund einer Fliegerbombe in<br />
der Stadt. Ja, auch wenn in den blauen Bezirken<br />
von den „Bahnhofsklatschern“ keine Gemeindebauten<br />
angezündet werden, Ausländerheime von<br />
„besorgten Bürgern“ aber sehr wohl, darf man<br />
durchaus mittlerweile von „Wutgrünen“ sprechen.<br />
Gewalt, Hass und Aggression ist aber keine<br />
Lösung – das zeigt ja auch die Geschichte: Schon<br />
die erste (zudem nicht wirklich klimaschonende)<br />
Bombardierung Dresdens hat nicht dazu geführt,<br />
dass dort alle lieb und öko sind.<br />
Es ist oft schwierig, zwischen entgleistem Humor,<br />
dummem Geschwätz und Hasspredigten zu unterscheiden.<br />
Aussagen wie die von Jan Böhmermann<br />
wären, wären sie aus der Sturmabteilung<br />
gekommen, zu Recht in den Medien gegeißelt<br />
worden. Dass einige Mitbürger dumm und<br />
aggressiv sind, kann man nicht ändern, manche<br />
brauchen das Ventil, Scheiße zu verzapfen, Fluchen<br />
ist ein Aderlass der Seele. Hinterher sind<br />
die Leute wieder gesellschaftsfähig und haben<br />
sich im Griff. Ich hingegen halte es mit Funny<br />
van Dannen: Um ausgeglichen und friedlich zu<br />
sein, brauch’ ich zum Ausgleich ein bisschen<br />
Krieg und deshalb höre ich privat am liebsten<br />
menschenverachtende Untergrundmusik, „jeden<br />
Tag ein halbes Stündchen: voll brutal und ultraobszön,<br />
dann kann ich wieder unter Menschen<br />
geh’n.“<br />
Unser Neujahrsvorsatz: Mehr Contenance auf der Welt.<br />
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)<br />
| 03
José<br />
González<br />
performing with<br />
The String<br />
Theory<br />
und BARRACUDA MUSIC präsentieren<br />
THE LONG GOODBYE TOUR<br />
José González<br />
erstmals live mit einem<br />
mehr als 30-köpfigem<br />
Orchester<br />
WIEN<br />
Gasometer<br />
28.01.2017<br />
07.03.17<br />
08.03.17<br />
STADTHALLE GRAZ<br />
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17.05.17<br />
WIENER<br />
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A BARRACUDA MUSIC PRESENTATION IN ASSOCIATION WITH UTA<br />
JOSE-GONZALEZ.COM<br />
FUNKE MEDIA GMBH UND BARRACUDA MUSIC GMBH PRÄSENTIEREN:<br />
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BARRACUDAMUSIC.AT | f/BARRACUDAMUSIC
!ticket inhalt<br />
Wirre Zeiten.<br />
Früher war nicht alles gut: Auch früher gab es<br />
Krieg und Leid. Stehen uns wieder schwere<br />
Zeiten voller Krieg und Verblendung bevor?<br />
14-20<br />
STARS&PEOPLE<br />
14 Creatures Of The Night<br />
Kiss gehören zu den ganz<br />
großen Maschinen des<br />
Rock’n’Roll-Zirkus, in ihrer<br />
eigenen Welt.<br />
18 Große Emotionen Man<br />
glaubt es kaum, aber das<br />
von vielen als so jung belächelte<br />
Genre Musical ist<br />
doch schon 150 Jahre alt.<br />
Seitdem hat es sich immer<br />
wieder neu erfunden.<br />
22-24<br />
LIFE&STYLE<br />
22 Motorbreath Auf kaum etwas<br />
können sich Männer für gewöhnlich<br />
so leicht einigen wie auf die<br />
Liebe zur motorisierten Fortbewegung.<br />
Allerdings: Auch hier<br />
macht die Emanzipation nicht<br />
halt!<br />
24 Lifestyle Der Himmel hängt voller<br />
Geigen und wohin das Auge<br />
reicht: überall (frisch) verliebte<br />
Pärchen! Ja genau, es gibt wieder<br />
etwas zu feiern: die Liebe!<br />
KÖNIGINNEN DER HERZEN<br />
Schlager ist so populär wie nie zuvor.<br />
Das liegt vor allem an einer ganzen<br />
Phalanx an weiblichen<br />
Künstlerinnen, die<br />
das Business<br />
ordentlich auf<br />
Trab halten.<br />
26-28<br />
FUN&ACTION<br />
26 Krank In seinem neunten Programm<br />
„Kronk“ zeigt sich Bülent<br />
Ceylan sozialkritischer und politischer<br />
als je zuvor: Das Lachen<br />
wird uns dennoch nicht vergehen.<br />
28 Klangsuche Ob Zupfen, Blasen<br />
oder Schlagen: In Wien findet jeder<br />
Musiker (und alle, die es<br />
noch werden wollen) eine Anlaufstelle<br />
für das Instrument seines<br />
Vertrauens.<br />
30<br />
30-40<br />
LIVE&MEDIA<br />
32 Vollegas Leberkas Die Sprit -<br />
buam bieten eine Mischung aus<br />
uriger Volksmusik, humorigen Inhalten<br />
und echter Spielleidenschaft.<br />
36 Schwarzweiß Rainhard Fendrich<br />
zeigt seine ernstere und<br />
engagierte Seite.<br />
38 Media Mit The xx, SOHN, Manu<br />
Delago, Josef Haders „Wilde<br />
Maus“ und mehr!<br />
impressum<br />
Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteur & Chef vom Dienst:<br />
Stefan Baumgartner<br />
Anzeigen: Mag. Thomas Keusch nigg,<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne<br />
Franzl<br />
Redaktion/Kolumnisten: Stefan Baumgartner<br />
(sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos<br />
B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Robert<br />
Fröwein (rf), Alexander Haide (ah), Mag. Joachim<br />
Schmida (js), Andreas Ungerböck (ray-Magazin, au),<br />
Andy Woerz<br />
Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons),<br />
Gerhard Haderer (MOFF.)<br />
Lifestyle: Anna-Lena Horn<br />
Lektorat: Gunther Natter<br />
Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />
Veranstalter, sh. Copyright. Cover: Robert Eikelpoth<br />
/ Nuclear Blast<br />
Medieninhaber, Eigentümer: CTS Eventim<br />
Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
Designkonzept, grafische Produktion:<br />
QMM Quality Multi Media GmbH,<br />
Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien<br />
Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />
Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />
Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />
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Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />
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Foto: beigestellt, Illustration: baes<br />
| 05
!ticket highlights<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteurin und<br />
Herausgeberin<br />
SCHEINWERFERLICHT<br />
„Das war 2016!“ Der Name ist Programm, und zwar jenes der Kabaretttruppe<br />
maschek., ab 10. Jänner wieder live quer durch das Land.<br />
Und Punkt. Wir lassen das turbulente Jahr hinter uns und wagen einen<br />
freudigen Ausblick auf 2017 (mögest du uns unterhalten, Frieden und<br />
Lebensfreude walten und die noch unter uns weilenden Musikerlegenden<br />
nicht sterben lassen). Musikalisch erwartet uns wahrlich ein<br />
Hitfeuerwerk an Konzerten: Guns N’ Roses, Robbie Williams, Coldplay,<br />
Elton John, ein Nova Rock mit einem bombastischen Line-up, das<br />
sogar in Amerika für Schlagzeilen sorgt, Jamie Cullum beim Nova Jazz &<br />
Blues Night, Kiss, Deep Purple und viele mehr werden auch bei mir<br />
wieder für einige wunderbare Abende sorgen.<br />
Im Wiener Ronacher dürfen wir uns auf eine Wiederaufnahme von<br />
Roman Polanskis Kult-Musical „Tanz der Vampire“ freuen, im<br />
Raimund Theater auf eine Musical-Weltpremiere mit Songs von<br />
Rainhard Fendrich: „I Am From Austria“ hieß es aufseiten Alexander<br />
Van der Bellens nicht nur im Wahlkampf, sondern ab September 2017<br />
auch auf der Musicalbühne!<br />
06|<br />
Fotos: FMS (Amy Macdonald), Shervin Lainez (New Sound Festival), Live Nation (Guns N’Roses)
Mit Newton Faulkner<br />
Mehr als zwei Jahre haben die Arbeiten für ihr<br />
neues Album „Under Stars“ gedauert. So viel<br />
Zeit hat Amy Macdonald laut eigener Aussage<br />
noch nie für ein Album aufgebracht – ein Teil<br />
ihrer besten Arbeit ist auf diesem Album, mit<br />
dem sie nicht nur ihre Fans begeistern, sondern<br />
bestimmt auch viele neue gewinnen wird. Die<br />
28-jährige Schottin hat weltweit bereits mehr<br />
als 9 Millionen Alben verkauft und unzählige Preise & Auszeichnungen gewonnen.<br />
Ihre authentische, natürliche Persönlichkeit spiegelt sich auch in ihren Songs wider,<br />
die wahre Geschichten aus dem wahren Leben erzählen. Sie spricht den Menschen<br />
aus den Herzen und hat so den Weg in diese gefunden!<br />
14. März, PLANET.tt im Gasometer<br />
New Sound Festival<br />
Mit Joan As A Police<br />
Woman und Benjamin Lazar<br />
Davis, Arcane Roots, Matt<br />
Gresham, While Miles und<br />
Faber<br />
Das New Sound Festival geht<br />
in die dritte Runde – und<br />
kommendes Jahr wird es zwar<br />
kleiner, aber (noch) feiner.<br />
Außerdem rutscht das Festival<br />
in den März, und zwar darum,<br />
weil der Frühling in Wien die<br />
schönste Jahreszeit ist und man so im Hof der Brauerei auch ein ausgesuchtes lukullisches<br />
Angebot ohne Handschuhe genießen kann. Das musikalische Angebot reicht<br />
dabei von Wahnsinnsstimmen über Gänsehaut bis hin zu flirrenden Tanzbeinen.<br />
25. März, Ottakringer Brauerei<br />
10. Juli, Ernst-Happel-Stadion<br />
Amy Macdonald<br />
Guns N’ Roses<br />
Not In This Lifetime<br />
Die Gründung von Guns N’ Roses 1985<br />
verlieh der wachsenden Rockszene von Los<br />
Angeles entscheidende und unvergleichliche<br />
Impulse, Auftritt und Haltung der Band fesselten<br />
Fans in aller Welt und das Bestseller-<br />
Debüt „Appetite For Destruction“ verkaufte<br />
sich global 30 Millionen Mal. Songs wie<br />
„Sweet Child O’ Mine“, „Welcome To The<br />
Jungle“, „November Rain“, „Paradise City“<br />
oder geniale Interpretationen von „Knockin‘<br />
On Heaven’s Door“ und „Live And Let Die“<br />
elektrisieren nach wie vor ein Millionenpublikum.<br />
Nun sind fast alle Originalmitglieder<br />
zurück: Axl Rose, Slash und Duff McKagan<br />
sind Rock’n’Roll mehr denn je!<br />
IT’S ONLY WOERZ<br />
Macgyvern<br />
Für manche Leser wird diese<br />
Überschrift eine beliebige Buchstabenfolge<br />
sein. Kenner der<br />
amerikanischen Serie „MacGyver“<br />
erinnern sich noch an den<br />
Helden, der aus alltäglichen Dingen<br />
z. B. Explosives basteln<br />
konnte. MacGyver kam überall<br />
rein und überall raus. Im wahren<br />
Leben klappen zwar nur wenige<br />
dieser Tricks, aber unsereins<br />
kommt ohnehin recht selten in<br />
die prekäre Situation, Atombomben<br />
entschärfen oder ein Ultraleichtflugzeug<br />
aus Bambus, Klebeband,<br />
Müllbeuteln und einem<br />
Betonmischer-Motor basteln zu<br />
müssen. Diese MacGyverismen<br />
gelten als Symbol für „schier Unmögliches<br />
meistern zu können.“<br />
Ein persönliches Beispiel: Ich habe<br />
mich dereinst, entgegen der<br />
Anweisung des Veranstalters, in<br />
den streng gesperrten Backstagebereich<br />
bei einem Tom-Jones -<br />
Konzert hinein macgyvert. Ich<br />
spielte mit dem Künstler, der vor<br />
Jones auftrat, und wir wurden<br />
angewiesen, anschließend unverzüglich<br />
in die Garderoben zu<br />
gehen und Tom Jones den großen<br />
Backstagebereich alleine zu<br />
überlassen. Persönliche Begegnung<br />
verboten. Statt mit den<br />
Kollegen abzugehen, habe ich<br />
mich jedoch in einen der Seitenvorhänge<br />
eingewickelt. Und gewartet.<br />
Dann schritt er einen<br />
Meter von mir entfernt an mir<br />
vorbei, der Jones. Wir sahen einander<br />
an, haben uns angelächelt,<br />
und ich sah den Auftritt.<br />
Von hinten. Ich bekomme Lust,<br />
mich wieder einmal backstage<br />
hinein zu macgyvern und werde<br />
in diesem Heft mit Bedacht eine<br />
passende Veranstaltung suchen.<br />
Hach, das Leben kann so prickelnd<br />
sein.<br />
| 07
!ticket thema: zeitreise<br />
Damals im Jetzt<br />
Jeder von uns braucht ab und an eine Pause vom Alltag.<br />
Stress und Hektik lassen sich leichter vergessen, wenn man sich<br />
ein kleines Stück „Damals“ in die Gegenwart holt. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />
Stellen sich Hindernisse und unliebsame<br />
Dinge in den Weg,<br />
neigen nicht wenige von uns<br />
dazu, einen inbrünstigen Seufzer auszustoßen<br />
und zu denken: „Früher war<br />
alles besser!“ Wir halten zunächst bitte<br />
fest: Früher war nicht alles besser, bei<br />
Weitem nicht. Jede Zeit hat ihre Schattenseiten<br />
und grundsätzlich sollten<br />
wir aus der Gegenwart, in der wir leben,<br />
das möglichst Beste machen, auch<br />
wenn sie uns regelmäßig in den Allerwertesten<br />
tritt.<br />
Mitunter ist es aber in Ordnung, sich<br />
der Sehnsucht nach „Damals“ hinzugeben,<br />
gerade wenn man dem Alltag<br />
ein wenig entkommen möchte. Nicht<br />
umsonst quellen Netflix und Co. nur<br />
08|<br />
DAMALS<br />
so über von Serien, die frühere Jahrzehnte<br />
(oder Jahrhunderte) wieder<br />
aufleben lassen. Und ist Ihnen schon<br />
einmal aufgefallen, dass es weitaus<br />
mehr Kinofilme gibt, die in vergangenen<br />
Zeiten als in der Zukunft spielen?<br />
Woody Allens „Café Society“ oder<br />
Damien Chazelles „La La Land“ machten<br />
es auf der Kinoleinwand unlängst<br />
wieder vor: Nostalgie boomt, das Label<br />
„Vintage“ wird ohne großes Zutun<br />
zum Seller – und kann noch dazu verdammt<br />
gut aussehen, wie Design-Stars<br />
wie Lena Hoschek beweisen.<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Doch das kleine Stück „Damals“ im<br />
Jetzt muss nicht zwangsläufig mit Realitätsflucht<br />
zusammenhängen. Im<br />
Gegenteil, viele Künstler etwa nutzen<br />
solche Zeitreisen, um daraus etwas<br />
Neues, Kreatives zu erschaffen.<br />
Man nehme etwa Bands wie The Black<br />
Keys oder Kings Of Leon, die sich bekanntermaßen<br />
einiges vom rauen<br />
Bluesrock der 60er- und 70er-Jahre<br />
abgeguckt und daraus ihren charakteristischen<br />
Sound kreiert haben. Ähnliches<br />
gilt für Modern Rockabilly – ein<br />
Genre, das per definitionem die 50er<br />
vertont und heute dafür gehypt wird.<br />
Paradox? Vielleicht. Aber es macht einfach<br />
Spaß, sich in Petticoats zu werfen<br />
und die Haartolle zu frisieren, um auf<br />
einem Konzert der Baseballs, Kitty Daisy<br />
& Lewis oder Fräulein Mai abzu -<br />
twisten oder -swingen. Apropos Swing:<br />
Auch ein Genre, das sich (wieder) großer<br />
Popularität erfreut, Robbie Williams<br />
hat es bereits mehrfach vorgemacht.<br />
Man kann die musikalische<br />
Zeitreise sogar noch weiter zurück machen,<br />
Mittelalter-Rock mitsamt dem<br />
dazugehörigen Kostüm-Brimborium<br />
ist beliebter denn je. Sollten Sie selbst<br />
noch nie auf so einem Konzert gewesen<br />
sein – probieren sie es unbedingt aus,<br />
allein schon der Gaudi wegen!<br />
Man sieht also: Kleine Zeitreisen in<br />
vergangene Epochen haben etwas für<br />
sich, ein bisschen „Damals“ kann uns<br />
durchaus dabei helfen, neue Energie<br />
für das Hier und Jetzt zu tanken.<br />
Fotos: Fotolia, Robert Eickelpoth, Muthmedia GmbH, kkow, Glenn Miller Orchestra
zeitreise: swing<br />
Glenn Miller Orchestra. Wir machen einen Zeitsprung in die mitreißenden<br />
30er- und 40er-Jahre: Wenn die Big Band des Glenn Miller Orchestras<br />
aufspielt, halten die Füße garantiert nicht still. Dabei werden zeitlose Hits wie<br />
„In The Mood“, „Pennsylvania 6-5000“, „Chicago“ oder „Sweet Georgia Brown“<br />
präsentiert. It’s Miller Time, und zwar im Jänner in Kufstein, Klagenfurt, Graz,<br />
Wien und Salzburg, im April in Vöcklabruck, Linz und Wiener Neustadt.<br />
zeitreise: harmonie<br />
Wiener Comedian Harmonists. Sechs Herren des Staatsopernchores, die ihre<br />
Zuhörer mit viel Humor, Selbstironie und natürlich Stimmgewalt in die Epoche<br />
des berühmten Berliner Varietés der Zwischenkriegszeit entführen. Machen Sie<br />
einen Ausflug in die späten 20er- und frühen 30er-Jahre im Jänner im Wiener<br />
Stadtsaal und Metropol, im März im Danubium Tulln oder in der Wiener Volksoper,<br />
im Mai im Atrium Bad Schallerbach.<br />
zeitreise: ära<br />
Ennio Morricone. In den vergangenen<br />
Jahrzehnten schenkte Maestro Morricone<br />
uns Soundtracks zu Kult-Filmen wie „Spiel<br />
mir das Lied vom Tod“, „Es war einmal in<br />
Amerika“, „Die Unbestechlichen“ oder<br />
unlängst zu „The Hateful 8“. Auf seiner<br />
„60 Years Of Music“-Tour kann man am<br />
8. Februar in der Wiener Stadthalle eine<br />
Reise in die Ära der Leinwand-Klassiker<br />
machen.<br />
zeitreise:<br />
reigen<br />
Schandmaul. Wir haben es ja<br />
schon erwähnt: Das Mittelalter<br />
rockt, heute mehr denn je. Mitsamt<br />
Dudelsack, Flöten und ihrem aktuellen<br />
Album „Leuchtfeuer“ ziehen<br />
die Mannen (und die Maid) von<br />
Schandmaul gen Österreich. Auf<br />
zum mittelalterlichen Reigen, am<br />
10. März im Orpheum Graz und am<br />
11. in der Arena Wien!<br />
| 09
!ticket coverstory<br />
Die akustische Zerstörungswut im Heavy Metal war schon oft die einzig<br />
logische Antwort auf das Zeitgeschehen. Für Kreator ist nicht erst mit<br />
„Gods Of Violence“ die Zeit des stillen Duldens vorbei. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Insbesondere die Terroranschläge<br />
in Paris letztes Jahr haben in Kreator-Kopf<br />
Mille Petrozza die Erkenntnis<br />
reifen lassen, dass es eine Kontinuität<br />
menschlicher Bösartigkeit gibt,<br />
die von der Antike bis ins Heute reicht:<br />
Gerade mithilfe der Religion findet eine<br />
gefährliche Polarisierung statt, die dazu<br />
führt, dass die Menschheit sich mehr<br />
denn je hasst. Die Grundüberlegung:<br />
Wir befinden uns in einer Art drittem<br />
Weltkrieg, in dem die Waffen auf allen<br />
Seiten Hass und religiöse Verblendung<br />
heißen. Blinder Religionsgehorsam,<br />
stets schwelender Rechtsextremismus,<br />
Terror und Eurokrisen sind seit jeher<br />
Petrozzas Besorgnisse, für die der ungestüme<br />
Thrash Metal eine perfekte<br />
Gods Of Violence Das vierzehnte<br />
Album der Essener Thrasher erscheint<br />
am 27. Januar bei Nuclear Blast und<br />
darf als das stärkste Werk seit der<br />
Kampfmaschine „Cause For Conflict“<br />
gewertet werden.<br />
10|
Fotos: Robert Eikelpoth, Nuclear Blast<br />
Blaupause ist. So zeigt er sich auch auf<br />
„Gods Of Violence“ gleichzeitig als<br />
spitzzüngiger Zeitzeuge, wie auch als<br />
gefinkelter Chronist.<br />
Religion hat heute eine Bedeutung wie<br />
schon lange nicht mehr. Funktioniert<br />
sie als notwendiger Gegenpol zur vernunftbasierten,<br />
durchgetakteten Welt?<br />
Religion bietet – genauso wie populistische<br />
Politiker – einfache Antworten<br />
auf komplizierte Fragen, von daher<br />
auch der enorme Zulauf. Glaube per<br />
se ist jedoch nichts Schlechtes, sehr<br />
wohl hingegen Dogmatismus und organisierte<br />
Religion. Ich selbst bin ein<br />
großer Verfechter der „Positive Mental<br />
Attitude“, und auch das ist eine Art<br />
Glaube. Für jemand anderen ist halt<br />
Gott seine PMA, wird er dadurch inspiriert,<br />
sich mit sich selbst und den<br />
großen Fragen des Lebens zu beschäftigen.<br />
Organisierte Religion jedoch ist<br />
oft der Hauptgrund dafür, dass sich<br />
Völker bekriegen und Kulturen nicht<br />
miteinander klarkommen – und da haben<br />
Diktatorengötter ein leichtes Spiel.<br />
Gott – der „Schöpfer“, auf Englisch:<br />
„Kreator“: Wenn du einen Tag lang<br />
Gott spielen könntest, wie würdest du<br />
die Erde reformieren?<br />
Ich glaube, die Welt muss nicht unbedingt<br />
reformiert werden. Die Menschen<br />
müssen nur erkennen, wie wertvoll unsere<br />
endliche Zeit auf Erden ist. Es<br />
kommt kein Paradies oder Hölle mehr<br />
im Jenseits – nur hier, auf der Erde<br />
schaffen wir uns selbige. Erst, wenn<br />
man sich seiner Sterblichkeit bewusst<br />
wird, erkennen viele die Nichtigkeit<br />
vieler Sorgen und Probleme. Das ist<br />
auch die Aussage von Titeln wie „Gods<br />
Of Violence“ oder „World War Now“:<br />
Klar, die Welt ist gerade ein sehr aufgewühlter<br />
Ort, aber auch jetzt, nach<br />
der US-Wahl, wird die Welt nicht untergehen.<br />
Wir sollten uns auch weiterhin<br />
des Lebens freuen – von daher ist<br />
weniger eine Allmacht Gottes gefragt,<br />
sondern Menschen, die auf ihre Mitmenschen<br />
zugehen und ihnen zuhören,<br />
was sie kümmert und ängstigt.<br />
Es ist dies ja auch das große Geschick<br />
der Rechtspopulisten, dass sie im Gegensatz<br />
zur Linken zumindest vorgeben,<br />
zuzuhören und Lösungen für Probleme<br />
zu bieten.<br />
Als wir aufwuchsen, gab es klare Feindbilder:<br />
Je nachdem, wo man sich positionierte,<br />
die Rechten oder die Linken.<br />
So einfach ist das nicht mehr, die Gren-<br />
zen verschwimmen. Zu sagen, dass die<br />
Wähler der Populisten ausschließlich<br />
rechts oder dumm sind, das ist eine<br />
Arroganz. Es geht um die Bedürfnisse<br />
der Menschen, und man sollte auf einer<br />
humanistischen Ebene versuchen, eine<br />
bessere Welt zu erschaffen. Das „Brot<br />
und Spiele“-Prinzip hat langsam ausgedient.<br />
Sind die Menschen – gerade mit der<br />
Social-Media-Blase – kritischer oder<br />
angepasster geworden als früher? Verlieren<br />
wir – im postfaktischen Zeitalter<br />
– das Vertrauen an Informationen oder<br />
an vermittelnde Institutionen?<br />
Klar. Ich komme ja noch aus einer Generation,<br />
wo man sehr viel ferngesehen<br />
hat, und wenn dort etwas gezeigt wurde,<br />
dann hat man das für bare Münze genommen.<br />
Bei „Kottan ermittelt“ wurde<br />
einmal eine News-Meldung eingeblendet,<br />
von wegen es sei ein UFO gelandet<br />
– das war nur ein Witz, aber die Leute<br />
haben Panik geschoben. Heute ist die<br />
Medienvielfalt größer, wir sind mit<br />
mehr Meinungen als früher konfrontiert<br />
– und zum Teil auch solchen, die<br />
unbequem sind. Das ist eine neue, sehr<br />
diffuse Situation, die ein sehr seltsames<br />
Klima erzeugt und die Menschen untereinander<br />
aufhetzt. Das finde ich sehr<br />
bedenklich, aber: Das Problem ist bekannt,<br />
man muss sich nur dessen annehmen<br />
und aufhören, einfach mit<br />
dem Finger auf „die Rechten“ oder „die<br />
Linken“ zu zeigen.<br />
Von wegen UFOs: Du meintest einmal,<br />
du seist Paläo-Seti – glaubst also an den<br />
Besuch Außerirdischer auf der Erde;<br />
Nun ist Musik eine rein menschliche<br />
Erfindung. Ist außerirdische Musik<br />
denkbar?<br />
Das Thema hat mich als Teenager fasziniert.<br />
In der Science-Fiction wird ja<br />
| 11
termine<br />
Kreator präsentieren ihr neues Album<br />
„Gods Of Violence“ mit Sepultura (neues<br />
Album: „Machine Messiah“) und Aborted<br />
(aktuelles Album: „Retrogore“) im<br />
Vorprogramm am 16. Februar im<br />
Wiener Gasometer.<br />
Wir verlosen 2 × 2 Karten!<br />
Mehr Informationen und<br />
Teilnahmebedingungen auf<br />
www.ticketmagazin.com!<br />
in allererster Linie mit Bekanntem gearbeitet<br />
– von daher sehen Außerirdische<br />
zumeist wie Reptilien oder Insekten<br />
aus: Gigers Alien beispielsweise ist<br />
ein amphibienartiges Monster, das<br />
durchaus auch in den Untiefen des<br />
Meeres leben könnte. Oder wenn du<br />
die Titelmelodie von „Star Trek“ hernimmst:<br />
Das Theremin klingt sphärisch-bizarr,<br />
fußt aber nur auf Klänge,<br />
die wir kennen. Es ist letztendlich unmöglich,<br />
sich außerirdische Musik vorzustellen,<br />
weil wir noch nie außerhalb<br />
des Kontextes „Planet Erde“ gedacht<br />
haben. Vielleicht ist Schall gar nicht<br />
das Kommunikationsmittel außerirdischer<br />
Lebensformen, sondern passiert<br />
auf einer telepathischen Ebene? Außerirdische<br />
Musik ist vorstellbar, ja,<br />
mag irrsinnig intensiv sein, kann aber<br />
von einem Menschen vielleicht gar<br />
nicht wahrgenommen werden.<br />
Zurück auf die Erde: Die Aggressionen<br />
nehmen weltweit zu, schwappen wie<br />
2015 im Pariser Bataclan geschehen<br />
auch auf die Unterhaltungsbranche<br />
über; Wie diskutabel ist dann die von<br />
dir zelebrierte „Aggression“?<br />
Sobald wir uns nur noch in bestimmten<br />
Grenzen ausdrücken dürfen, ist es keine<br />
freie Kunst um des Erschaffens Willen<br />
mehr. Das ist ein Schauspiel – und das<br />
weiß man im Normalfall auch. Aber<br />
natürlich wird es für mich Ende Februar,<br />
wenn wir dann tatsächlich im Bataclan<br />
spielen, seltsam sein und vielleicht<br />
sollte ich mir nochmals Gedanken darüber<br />
machen, ob ich im Gedenken an<br />
all die Toten all meine Ansagen wirklich<br />
12|<br />
bringen kann. Auf der anderen Seite<br />
ist mein Bühnen-Ich auch schwer misszuverstehen,<br />
sofern man nicht ohnehin<br />
Außenstehender ist. Aber dann stellt<br />
sich die Frage: Wo fängt Zensur an, wo<br />
hört sie auf?<br />
Spätestens ab „Terrible Certainty“ kann<br />
man Kreator einen präsenten sozialkritischen<br />
Faktor zuschreiben. Hast du<br />
das Gefühl, dass du die jungen Leute<br />
anstößt, sich mit dem Weltgeschehen<br />
beschäftigen?<br />
Das hoffe ich, das wünscht sich jeder<br />
Künstler. Ob das eintrifft und in welche<br />
Richtung das geht, ist natürlich schwer<br />
einzuschätzen. Ich denke, dass ein sehr<br />
großer Teil unseres Publikums einfach<br />
nur unterhalten werden will und nur<br />
wenige Leute Musik oder Texte hinterfragen<br />
und tiefer in die Materie eindringen.<br />
Jeder, wie er es für richtig hält!<br />
Wie interagieren Gesang und Musik?<br />
Bei mir passiert alles sehr gefühlsorientiert,<br />
was immer ich im Text ausdrücken<br />
will, muss durch das Volumen<br />
der Stimme, aber auch durch die Intensität<br />
der Musik transportiert werden.<br />
Meine Gefühle dirigieren, was wie passiert,<br />
das entsteht aus sich selbst heraus.<br />
Da gibt es keine bewusste Formel. Eigentlich<br />
entsteht zuallererst oft der Titel<br />
eines Musikstückes – ich bin, obwohl<br />
kein Fußballfan, ein Freund von Parolen,<br />
die man leicht wie im Stadion<br />
mitgrölen kann. Natürlich möchte ich<br />
aber die oberflächlich stumpfen Momente<br />
mit Inhalt füllen, da spielen dann<br />
die Worte, der Inhalt, die Art der<br />
Interpretation und das musikalische<br />
Gewand zusammen.<br />
Erstmals in der Kreator-Geschichte<br />
singst du auf „Fallen Brothers“ auch<br />
wenige Sätze auf Deutsch; was verändert<br />
sich hier auf der Bedeutungsebene, wie<br />
funktioniert das Deutsche im üblicherweise<br />
anglisierten Heavy Metal?<br />
Mir war es immer egal, in welcher Sprache<br />
gesungen wird, solange mich die<br />
Darbietung berührt – das muss ich<br />
dann nicht einmal verstehen, so wie<br />
Rammstein in Amerika einfach nur<br />
„cool“ sind. Ein anderes Beispiel, dass<br />
extreme Musik auch auf Deutsch sehr<br />
gut funktioniert, sind die Japanischen<br />
Kampfhörspiele.<br />
Früher gab es Vinyl, heute Downloads;<br />
Zu welcher Zeit war es wichtiger, auf<br />
geiles Artwork zu setzen: Damals wegen<br />
der Optik oder heute als Kaufanreiz?<br />
Ich glaube, das war nie unwichtig. Für<br />
mich gehören visuelle Elemente dazu,<br />
um mich überhaupt erst in den Sog eines<br />
Albums zu ziehen. Nimm allein<br />
„Master Of Puppets“ – da denkt man<br />
sofort an diese dominanten Kreuze, die<br />
das Cover säumen. Gerade im Heavy<br />
Metal hat man doch meistens gleich<br />
ein Bild zur Musik!<br />
Weil du gerade „Master Of Puppets“<br />
angesprochen hattest: Wo liegt das Phänomen<br />
am Jahr 1986, das für die stärksten<br />
Thrash-Scheiben verantwortlich<br />
zeichnet – von „Pleasure To Kill“ über<br />
eben „Master of Puppets“ und „Peace<br />
Sells“ bis hin zu „Reign in Blood“?<br />
Ich glaube, es war einfach alles neu und<br />
mit einer gewissen Aufbruchsstimmung<br />
aufgeladen. Es hört sich vielleicht bescheuert<br />
an, aber man hat damals nicht<br />
so wirklich mitbekommen, was da für<br />
Meisterwerke geschrieben wurden, da<br />
hatte man nicht das Gefühl, Teil eines<br />
Hypes zu sein, geschweige denn Gründer<br />
eines Genres. Dafür zeichnete erst<br />
die Fachpresse rückwirkend verantwortlich:<br />
Sepultura war damals einfach<br />
eine Metalband aus Brasilien.
UNTERHALTUNG PUR …<br />
ANGELO BRANDUARDI<br />
THE HITS – TOUR 2017<br />
Do. 30.03.17 | Graz, Helmut List Halle, 19.30 Uhr<br />
Sa. 01.04.17 | Bregenz, Festspielhaus, 20 Uhr<br />
THE MANHATTAN TRANSFER<br />
DIE BERÜHMTESTE VOKAL- FORMATION DER WELT!<br />
Sa. 01.04.17 | Linz, Brucknerhaus, 20 Uhr<br />
Sa. 08.04.17 | Graz, Stefaniensaal, 19.30 Uhr<br />
Mo. 10.04.17 | Salzburg, Mozarteum, 19.30 Uhr<br />
UWE KRÖGER & PIA DOUWES<br />
DAS TRAUMPAAR DES MUSICALS<br />
25 Jahre seit „Elisabeth“<br />
Do. 05.01.17 | Graz, Stefaniensaal, 19.30 Uhr<br />
GERT STEINBÄCKER<br />
KONZERT<br />
Mo. 22.05.17 | Eisenstadt, Kulturzentrum, 19.30 Uhr<br />
STERMANN & GRISSEMANN<br />
„GAGS, GAGS, GAGS“<br />
Mi. 19.04.17 | Wiener Neustadt, Arena Nova, 20 Uhr<br />
STIPSITS & RUBEY<br />
„GOTT & SÖHNE“<br />
Fr. 05.05.17 | Wiener Neustadt, Arena Nova, 20 Uhr<br />
DER KLEINE PRINZ<br />
DAS MUSICAL<br />
Do. 26.01.17 | Vöcklabruck, Stadtsaal, 18 Uhr<br />
INFOS: WWW.WOLFGANGWERNER.AT
!ticket stars&people<br />
Creatures Of The Night<br />
Kiss gehören zu den ganz großen Maschinen des Rock ’n’ Roll –<br />
so wie AC/DC oder Guns N’Roses. Überraschend: Ihr Rock bleibt<br />
für immer jung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man eine<br />
gänzlich unikale Welt aufgebaut hat – eine, die infiziert. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Ein Zehnjähriger posiert mit Mano<br />
Cornuta unter einem Kiss-Foto<br />
im Stockholmer Hard Rock Café,<br />
die Zunge rausgestreckt: „Kiss is his life“<br />
lautet der stolze Bildtext vom Papa. Wo<br />
sich der Boy mit dem Kiss-Virus infiziert<br />
hat, ist nicht gesichert, eine Übertragung<br />
innerhalb der Familie gilt allerdings als<br />
wahrscheinlich. So wurde auch seine kleine<br />
Schwester angesteckt. Das gemeinsame<br />
Vergnügen am Wochenende:<br />
Mama malt den beiden Kindern<br />
Pauls Stern und Genes Teufelsfratze und<br />
gemeinsam post man mit der Luftgitarre<br />
vor Kiss-Postern.<br />
Am anderen Ufer des Atlantiks gibt’s<br />
gleichzeitig ein neues, älteres Opfer. Ebenfalls<br />
als Gene geschminkt, grinst ein völlig<br />
verzückt entrückter Twen, der gerade<br />
seine erste Kiss-Show in New York gesehen<br />
hat: „Es war mein erstes Kiss-Konzert<br />
und das Beste, was mir in meinem<br />
Leben passiert ist!“ Die Liste der Opferschicksale<br />
ließe sich schier endlos fortsetzen.<br />
14|<br />
Der Virus<br />
Der erste Ausbruch der viralen Seuche<br />
lässt sich ins Jahr 1973 zurückdatieren,<br />
nachdem sich eine unbekannte Band namens<br />
Wicked Lester in Kiss umbenannte,<br />
und Freizeitgrafiker und Gitarrist Paul<br />
Stanley statt der normalen Buchstaben<br />
zwei Runen einsetzte. Der erste Hype<br />
war geboren, Weltverschwörer orteten<br />
die Abkürzung von „Knights In Satan’s<br />
Service“. Weit gefehlt, denn geniale<br />
Schachzüge passieren ohne große Hintergedanken.<br />
Nur wenige Monate später<br />
ergab sich das bis heute legendäre Make-up,<br />
das Outfit passte zum gerade angesagten<br />
Glam Rock und die Welt wartete<br />
sehnsüchtig auf härteren Rock and Roll.<br />
Es war niemals der künstlerische Anspruch,<br />
den Kiss in die Auslage stellten.<br />
Vielmehr kaschierten sie vor allem gesangliche<br />
Schwächen mit Explosionen,<br />
Fotos: Universal Music, Fotolia, Hersteller
Feuer- und Blutspucken, untermalt mit<br />
eingängigen Rock-Hymnen, die sich (damals<br />
in den Siebzigern und Achtzigern)<br />
aus Zehntausenden Kehlen mitgegrölt<br />
wie der Soundtrack zum Armageddon<br />
anhörten. „God gave Kiss to you“, sollte<br />
es eigentlich heißen, und: „Kiss gave Rock<br />
and Roll to you“.<br />
Kommerz<br />
Dass es nicht um höhere künstlerische<br />
Weihen geht, unterstreicht vor allem<br />
Mastermind Gene Simmons, der mit<br />
Kommerzgespür alle No-Gos brach:<br />
Vom Kiss-Klopapier bis zu Plastikpuppen<br />
wurde gnadenlos mit allem $$ gemacht.<br />
termine<br />
Maskenball<br />
Der Dämon Gene<br />
Simmons und das<br />
Starchild Paul<br />
Stanley: Dank<br />
ihres plakativen<br />
Make-ups<br />
bekamen sie in<br />
den Siebzigern<br />
die Aufmerksamkeit,<br />
die sie<br />
sich erhofften.<br />
„Zunge raus“ heißt<br />
es am 21. Mai in der<br />
Wiener Stadthalle (D).<br />
Dann ging das „Unmasked“-Experiment,<br />
das anno 1983 startete, gehörig schief:<br />
Mit „Lick It Up“ gelang ein respektabler<br />
Hit, doch Kiss-Fans hatten kein Interesse<br />
an einer weiteren Normalo-Band.<br />
Maskenball<br />
Spektakulärer hätte dann 1996 das Comeback<br />
der Masken, der Outfits und der<br />
obligaten Show nicht ausfallen können.<br />
Verkündet von Rap-Legende Tupac Shakur<br />
bei den Grammys, wurde die folgende<br />
Welttournee ein globaler Triumphzug<br />
mit 192 Konzerten und einem<br />
43+-Millionen-Dollar-Einkommen. Simmons<br />
hatte wieder Blut geleckt – und<br />
hört bis heute nicht damit auf. Im Gegenteil,<br />
denn das Business-Brain der Band<br />
vermarket sich wie kaum ein anderer im<br />
Showbiz, die intimsten Familien-Interna<br />
in der TV-Serie „Family Jewels“ inklusive.<br />
Mit stolzen 67 hält er – wie das aktuelle<br />
Tour-Promo-Foto unterstreicht – gemeinsam<br />
mit Gründungs-Kollege Paul<br />
Stanley und den „Youngstern“ Thommy<br />
Thayer (ersetzte den exzessiven Ace Frehley)<br />
und Eric Singer (nahm 1991 den<br />
Platz des an Krebs verstorbenen Eric Carr<br />
ein) den Erdball fest in der Hand!<br />
Erst im Vorjahr gab es gar die erste Zusammenarbeit<br />
mit einer anderen Band:<br />
So bizarr gegensätzlich das japanische<br />
Bubblegum-Pop Quintett Momoiro Clover<br />
Z anmutet, irgendwie passte die Kombination<br />
perfekt und gipfelte in dem<br />
schrägen „Yume no Ukiyo ni Saitemina“<br />
samt gemeinsamem Live-Auftritt. Ob<br />
sich in nächster Zukunft ein neues Studio-Album<br />
ausgeht, ist unklar. Während<br />
es von Simmons – der auch bereits neue<br />
Songs geschrieben haben will – hierfür<br />
ein klares „Yes“ gibt, wissen Stanley und<br />
Thayer (noch) nichts von ihrem Glück:<br />
„Wir brauchen keine neue Musik“, soll<br />
der Grundtenor der Skepsis sein. Und<br />
irgendwie haben die beiden recht …<br />
DAS „HOTTER THAN HELL“-SIEGEL DER REDAKTION<br />
Alexander Haide: „Psycho Circus“ (1998)<br />
Das Album ist zwar bereits ein Spätwerk und kein Klassiker, aber<br />
ich verbinde damit schöne, persönliche Erinnerungen, vor allem<br />
an die Tournee. Mit dem Privatjet<br />
ging es nach Berlin, zum ersten<br />
Mal wurden 3D-Brillen bei einem<br />
Konzert getragen, beim Treffen mit<br />
der Band brauchte man sie nicht.<br />
Ebenfalls auf der „Psycho Circus“-<br />
Tour durfte ich Gene & Co. noch<br />
einmal in Wien treffen, unter einer<br />
Bedingung: Ich musste auch<br />
Kiss-Make-up erdulden …<br />
Amina Beganovic: „Psycho Circus“ (1998)<br />
Selbst wenn ich dafür Prügel von Kiss-Fans der ersten Stunde<br />
kassiere: „Psycho Circus“ aus dem späten Jahr 1998 bleibt<br />
mein Favorit, denn es zeigt die ganze Bandbreite von Kiss!<br />
„Raise Your Glasses“ war zudem mein Song nach der Matura,<br />
die Oberschnulze „I Finally Found My Way“ wiederum eignet<br />
sich perfekt zum Betrinken bei Herzschmerz …<br />
Robert Fröwein:<br />
„Smashes, Thrashes & Hits“ (1988)<br />
Mit 14 flatterte mir diese Compilation zu. Wilde Rabauken mit<br />
gefährlicher Attitüde und Riffs für die Ewigkeit („Lick It Up“!).<br />
Mein Startschuss in den weitreichenden Kiss-Kosmos und<br />
einer ewigen Liebesbeziehung. Der hierauf exklusive Song<br />
„Let’s Put The X In Sex“ war zudem Kiss’ 80er-Meisterstück.<br />
Stefan Baumgartner: „Rock And Roll All Over“ (1976)<br />
Ihr Auftreten als Selbstdarsteller ersten Ranges beeindruckte<br />
mich als im Sternzeichen des Löwen geborenen Halbwüchsigen<br />
recht früh, doch musikalisch fand ich mich trotz meiner damaligen<br />
Unschuld viel mehr im heroinverseuchten Belesprit von<br />
Aerosmith oder Guns N’Roses wohl aufgehoben. Kiss’ fünftes<br />
Album jedoch fesselte – mit einer an „Toys In The Attic“<br />
erinnernden Härte, ungekünstelter Räudigkeit und einer<br />
versifften Sexyness: Immerhin wurde das Schlagzeug am Abort<br />
eines Theaters eingespielt – infantil-bourgeoiser geht nicht.<br />
| 15
!ticket highlights<br />
Ti Amo 3<br />
Das neue Spin-off des legendären<br />
Metropol-Musicals<br />
Die Marones haben manchen Grund zum<br />
Feiern, aber die Freude ist nicht ungetrübt.<br />
Die Konkurrenz wird immer mörderischer<br />
und immer fraglicher das Überleben einer<br />
gestandenen Mafia-Familie. Da bleibt auch<br />
der in Wien ansässige Zweig der Marones<br />
nicht von Problemen verschont. Die Turbulenzen<br />
steigern sich zu einem atemberaubenden<br />
Herzschlagfinale nach dem Motto: Wenn das nur gut geht! Aber das muss es<br />
wohl. Metropol, garniert mit Melodien von erfrischendem Erinnerungswert.<br />
ab 14. Februar, Wiener Metropol<br />
Peter & Tekal<br />
Popestar<br />
Da sind sie wieder, diese<br />
namenlosen Ghouls und ihr<br />
Anführer Papa Emeritus III.<br />
Mit ihrer harten Rockmusik<br />
verzaubern sie nicht nur ihre<br />
Fans, sondern auch zahlreiche<br />
Promis und sämtliche<br />
heimischen Star-Journalisten.<br />
Genialität bewiesen<br />
die anonymen Herrschaften<br />
zuletzt mit ihrer<br />
aktuellen EP „Popestar“,<br />
auf der sie u. a. Eurythmics<br />
coverten.<br />
Echt krank!<br />
Gesundheit und Krankheit sind<br />
oft nur eine Frage der Definition.<br />
Doch statt mehr über uns selbst<br />
wissen zu wollen und auch mal<br />
den gesunden Menschenverstand<br />
walten zu lassen, delegieren<br />
wir an die Experten. Was<br />
nun „echt“ oder „falsch“ krank<br />
ist, entscheidet letztlich die Ärzteschaft.<br />
Dabei ist es lohnenswert,<br />
sich mit dem Wunderwerk<br />
Mensch auseinanderzusetzen,<br />
schließlich verbringen wir einen<br />
Großteil unseres Lebens in ihm,<br />
ausgenommen die Zeiten transzendentaler<br />
außerkörperlicher<br />
Erfahrungen durch Meditation<br />
und Vollräusche.<br />
25. Jänner, Kulisse Wien<br />
16|<br />
20. April, PLANET.tt Gasometer Wien<br />
30 Jahre Felsenbühne Staatz<br />
Im Jubiläumsjahr 2017 kehrt „Jesus Christ Superstar“ in einer spektakulären Neuinszenierung<br />
zurück auf die<br />
Felsenbühne! Das Musical erlebte<br />
1971 seine Uraufführung<br />
am New Yorker Broadway und<br />
zählt nach 45 Jahren immer<br />
noch zu den erfolgreichsten<br />
Musicals aller Zeiten. Andrew<br />
Lloyd Webber und Tim Rice erzählen<br />
in dieser durchkomponierten<br />
Rockoper in eindrucksvoller<br />
Weise die letzten sieben<br />
Tage Jesu vor dessen Tod am<br />
Kreuz.<br />
ab 21. Juli, Felsenbühne Staatz<br />
Ghost<br />
Jesus Christ Superstar<br />
Fotos: Leopold Schuster (Felsenbühne Staatz), Mikael Eriksson (Ghost), FMS (Deep Purple), Metropol (Ti Amo 3), Christoph Köstlin (Yvonne Catterfield), beigestellt (Peter & Tekal)
The Long Goodbye<br />
Die legendäre englische Rockband wurde im April<br />
1968 gegründet – zu ihren bekanntesten Songs zählen<br />
„Smoke On The Water“, „Black Night“, „Woman From<br />
Tokyo“, „Child In Time“ und „Highway Star“. Die Bandgeschichte<br />
war von häufigem Personalwechsel geprägt,<br />
erstaunlich konstant ist da die aktuelle Besetzung mit<br />
Ian Gillan (vox), Don Airey (keys), Roger Glover (bass),<br />
Ian Paice (drums) und Steve Morse (git).<br />
17. Mai, Wiener Stadthalle (D)<br />
Deep Purple<br />
29. März, MuseumsQuartier (Halle E)<br />
Yvonne Catterfeld<br />
Guten Morgen Freiheit<br />
2017 wird ein spannendes Jahr für Yvonne Catterfeld und<br />
ihre Fans. Denn am 10. März erscheint auf ihrem eigenen,<br />
neu gegründeten Label Veritable Records das neue Album<br />
der charismatischen Sängerin. Mit ihrem siebten Studioalbum<br />
begibt sich Yvonne Catterfeld dabei auf ungewohntes<br />
Terrain. Die eingängigen und zugleich tiefgründigen Songs<br />
überzeugen durch einen neuen, urbanen Sound und überraschend<br />
unerwartete Gäste mit starken Features, die erste<br />
Single „Irgendwas“ kennen wir ja seit 9. Dezember …<br />
| 17
!ticket stars&people<br />
Große Emotionen<br />
Man glaubt es kaum, aber das von vielen als so jung belächelte<br />
Genre Musical ist doch schon 150 Jahre alt. Seitdem hat es sich<br />
immer wieder neu erfunden. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
Im Jahre 1866 kam im boomenden<br />
New Yorker Theaterbezirk rund<br />
um den Broadway das Stück „The<br />
Black Crook“ zur Uraufführung – es<br />
gilt als das erste Musical. Das Melodram<br />
enthielt eigenes komponierte<br />
Songs, einen großen Chor und spärlich<br />
bekleidete Tänzerinnen. Nach der Premiere<br />
wurde es 474 Mal aufgeführt.<br />
Bereits in den darauffolgenden Jahren<br />
kam es zu unterschiedlichen Formen<br />
des Musicals, schließlich musste sich<br />
das Genre erst selbst finden. Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts hatte es auch<br />
noch große Konkurrenz durch Operetten<br />
und Revuen. Doch schnell wurde<br />
das Musical zum Erfolg – bestärkt<br />
sicherlich auch durch die ab den Dreißigern<br />
beliebten Musicalfilme, durch<br />
die das Musical zum globalen Phänomen<br />
werden konnte. Nicht ganz unbeteiligt<br />
daran waren auch die Tanzstars<br />
Fred Astaire und Ginger Rogers.<br />
Der Zeitraum zwischen den Vierzigern<br />
und Sechzigern gilt als das goldene<br />
termine<br />
18|<br />
empfiehlt<br />
„Elvis – Das Musical“ erleben wir Mitte<br />
Februar in Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Wien<br />
und St. Pölten, Mitte April in Graz und Linz.<br />
„FALCO – Das Musical“ spielt es zwischen<br />
Ende März und Ende April in Salzburg, Graz,<br />
St. Pölten, Amstetten, Wien, Linz, Bregenz und<br />
Innsbruck.<br />
„Simply the Best“ erleben Sie Anfang März<br />
in Graz, Wien, Linz, Salzburg, Bregenz und<br />
Innsbruck.<br />
Falco Zum 60. Geburtstag des „Falken“ geht die Geschichte der Pop-Ikone erstmals als Musical-Biografie<br />
auf große Tour!<br />
Zeitalter des Musicals, zahlreiche Klassiker<br />
wie u. a. „The King and I“, „The<br />
Sound of Music“, „My Fair Lady“ oder<br />
„West Side Story“ entstanden damals.<br />
Jukebox-Musicals<br />
Ab 1970 begann sich das Genre neu<br />
zu erfinden: Pop- und Weltmusik wurden<br />
zur Inspirationsquelle, neue Stoffe<br />
wurden gesucht und gefunden. Andrew<br />
Lloyd Webber komponierte die<br />
Dauerbrenner „Das Phantom der<br />
Oper“ und „Sunset Boulevard“, von<br />
Alain Boublil und Claude-Michel<br />
Schönberg kamen „Les Misérables“<br />
und „Miss Saigon“ zur Uraufführung.<br />
Wien wurde mit der deutschsprachigen<br />
Erstaufführung von „Cats“ im<br />
Jahr 1983 zu einem Musical-Mekka.<br />
Knapp 10 Jahre später, 1992, dann der<br />
Überraschungserfolg mit der VBW-<br />
Eigenproduktion „Elisabeth“.<br />
In den 1970ern kam auch der Wunsch<br />
nach Wohlfühl-Nostalgie auf, und so<br />
entstand das sogenannte Jukebox-Musical.<br />
Dabei werden bereits existierende<br />
Songs verwendet, um eine Geschichte<br />
zu erzählen. Bekannte Beispiele dafür<br />
sind „Mamma Mia!“, das 1999 zur<br />
Uraufführung kam, oder „Ich war<br />
noch niemals in New York“ mit den<br />
Songs von Udo Jürgens. Sehr beliebt<br />
sind hier auch Stücke, die die Lebensgeschichte<br />
einzelner KünstlerInnen<br />
erzählen. Gleich drei dieser Stücke –<br />
darunter zwei Uraufführungen – sind<br />
in den nächsten Monaten in Österreich<br />
zu sehen!<br />
Fotos: COFO
Tina Turner Bernhard Kurz’<br />
neueste Musical-Hommage<br />
ist eine Zeitreise durch fünf<br />
Jahrzehnte Musikgeschichte<br />
der Powerfrau!<br />
Tina, Elvis und Falco<br />
Nein, leider treffen diese drei Größen<br />
nicht in einem Stück aufeinander, aber<br />
es werden ihr Leben und große Emotionen<br />
in Musicals erzählt.<br />
„Elvis – Das Musical“ beginnt mit dem<br />
Gedenken an den 16. August 1977, den<br />
Tag, an dem Elvis’ Tod die ganze (Musik-)Welt<br />
erschütterte. In kleinen Szenen,<br />
original Filmsequenzen, aufwendigen<br />
Choreografien und mit fast zwei<br />
Stunden live interpretierter Musik werden<br />
die wichtigsten Stationen in Elvis’<br />
Leben wieder lebendig. Das Ensemble<br />
um den Elvis-Darsteller Grahame Patrick<br />
und den langjährigen Elvis-Weggefährten<br />
Ed Enoch erhielt ausnahmslos<br />
positive Kritiken.<br />
Zum 60. Geburtstag der österreichischen<br />
Pop-Ikone Falco kommt im<br />
Jänner 2017 „FALCO – Das Musical“<br />
zur Uraufführung. Auch hier stehen<br />
die Hits und das glamouröse Leben<br />
Falcos im Mittelpunkt. Die Hauptrolle<br />
spielt Alexander Kerbst, der schon als<br />
Falco-Darsteller in „FMA – Falco Meets<br />
Amadeus“ begeisterte. Peter Rein, der<br />
auch die Regie bei „Elvis – Das Musical“<br />
führte, verantwortet die Inszenierung.<br />
Das turbulente Leben Tina Turners,<br />
die sich 2009 von der Konzertbühne<br />
zurückzog, ist dann in „Simply the Best“<br />
zu sehen. Gezeigt werden dabei nicht<br />
nur ihre Höhepunkte, sondern auch<br />
die Trennung von ihrem gewalttätigen,<br />
drogensüchtigen Ehemann, das Scheitern<br />
einer großen Liebe. Fehlen darf<br />
dabei natürlich nicht ihr fulminantes<br />
Comeback bis hin zum Titelsong für<br />
den James-Bond-Film „The Golden<br />
Eye“. Große Emotionen sind an diesem<br />
Abend garantiert!<br />
Elvis Europas erfolgreichste Musical-Biografie feiert Elvis‘ musikalisches Leben vom Gospel über den Blues<br />
zum Rock ’n’ Roll, mit dem „besten Elvis seit Elvis“ und einem echten Zeitzeugen, Ed Enoch.<br />
| 19
Paul Pizzera<br />
Tipps vom FM4 Ombudsmann<br />
Liebe Leserin!<br />
Lieber Leser!<br />
Obacht, Valentinstag! Am<br />
14. Feber gedenken wir einmal<br />
mehr des Heiligen Valentin<br />
von Terni. Wir feiern also jenen<br />
mutigen katholischen Priester,<br />
der im 3. Jahrhundert nach<br />
Christus verliebte Paare vermählte,<br />
deren Heirat nach<br />
damaligen Wertvorstellungen<br />
als ungehörig oder gar widernatürlich<br />
galt. Kein Wunder<br />
also, dass diesen progressiven<br />
Feiertag nicht die katholische<br />
Kirche groß gemacht hat,<br />
sondern der Blumenhandel.<br />
Meine Ilse und ich, wir verwöhnen<br />
einander an diesem Tag<br />
mit kleinen Aufmerksamkeiten.<br />
Das ist zumindest der Plan.<br />
Und oft sind wir auch beide<br />
schon geduscht, aber dann<br />
gelingt es doch nicht, weil die<br />
eine dreht dauernd die Heizung<br />
höher, weil ihr kalt ist, der andere<br />
stöhnt, reißt das Fenster<br />
auf, und schließlich landet man<br />
statt im Bett bei einer Diskussion<br />
übers Haushaltsbudget.<br />
Laut Oberstem Rechnungshof<br />
in Den Haag werden weltweit<br />
7 % aller Ehen geschieden wegen<br />
steigender Betriebskosten.<br />
Man muss sich das einmal auf<br />
der Zunge zergehen lassen! Da<br />
macht es schon Sinn, sich einmal<br />
hinzusetzen und zu überlegen,<br />
ob sich da nicht wo etwas<br />
sparen ließe, weil das größte<br />
Einsparungspotenzial liegt in<br />
den eigenen vier Wänden. Die<br />
günstigste Energie ist immer<br />
die, die man spart. In diesem<br />
Sinne: Schönen Valentinstag!<br />
20|<br />
Sex, Drugs & Klei’n’Kunst<br />
Seit der Premiere im Jänner<br />
2014 haben bereits über<br />
150.000 Besucher in Österreich<br />
die „furiose, mitreißende,<br />
nahezu atemlosen Show“<br />
gesehen: Pizzeras zweites Solo<br />
rennt wie Sau! Als „rotzig,<br />
pfiffig, zynisch, witzig und ein<br />
bissl philosophisch“ bezeichnet<br />
es die Wiener Zeitung,<br />
die Kronen Zeitung bezeichnet<br />
Pizzera als den „Stadionrocker<br />
unter den Kabarettisten“.<br />
Anschauen!<br />
im Frühjahr in ganz Österreich, u. a. am 10. Februar, Grazer Stadthalle<br />
Music Festival & Conference<br />
Das Waves Vienna versteht sich als Showcase-Festival<br />
und findet 2017 nun schon zum siebten Mal statt. Ende<br />
September treten vor allem jene Bands auf, die über<br />
internationales Format verfügen, aber es aus eigener Kraft noch nicht zu großer<br />
Bekanntheit geschafft haben. Neben<br />
einigen größeren Acts geht es also vor<br />
allem darum, neue Künstler zu entdecken<br />
und diese zu fördern.<br />
28. bis 30. September, WUK und andere Locations im Umfeld<br />
Gery Seidl<br />
Sonntagskinder<br />
„Selfie, Selfie in der<br />
Hand – wer ist der<br />
Schönste im ganzen Land? Du, mein<br />
fröhlich Sonntagskind – und alle, die<br />
auch eines sind. Auf Wolke sieben lässt<br />
sich’s leben – beschallt von all der Medienpracht<br />
woll’n wir einander ständig<br />
zeigen, was uns so cool und stylisch<br />
macht. Sind auch die größten Donnerblitze<br />
für Sonntagskinder nur Feuerwerk,<br />
das kleine Paradies auf Erden –<br />
mit Carport, Hochbeet, Gartenzwerg.<br />
Das Leben zischt so schnell dahin –<br />
da wär’s doch blöd, wär’ man besorgt.<br />
Wir leisten uns, was uns gefällt, und<br />
was nicht geht, das wird geborgt.<br />
Selfie, Selfie in der Hand – auch wenn<br />
die Zeit langsam verrinnt: Es is’, wia’s is,<br />
kannst eh nix mochn – ich war zum<br />
Glück ein Sonntagskind.“<br />
Premiere: 26. Jänner, Stadtsaal Wien<br />
Waves Vienna<br />
Fotos: Moritz Schnell (Paul Pizzera), Gary Milano (Gery Seidl), Waves Vienna (Waves Vienna), Ingo Pertramer (FM4 Ombudsmann)
Sie kann’s<br />
nicht mehr<br />
hören.<br />
Dass du so laut<br />
telefonierst.<br />
Fahr<br />
fair!<br />
wienerlinien.at/<br />
hausordnung
!ticket life&style<br />
Auf kaum etwas können sich Männer für gewöhnlich so leicht<br />
einigen wie auf die Liebe zur motorisierten Fortbewegung.<br />
Wir sind dem Klischee nachgegangen und haben auch die<br />
Verbindung zur Frauenwelt gefunden. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />
Fiat – Fehlerhaft in allen Teilen.<br />
Opel – Offensichtlicher Pfusch<br />
eines Lehrlings. Audi – Auch unter<br />
Deppen indiskutabel. Wenn es um<br />
motorisierte Mobilität kennt, setzt die<br />
Vernunft aus. So das Klischee, so aber<br />
auch oft die Praxis. Männer und Motoren<br />
sind ein besonders kauziges Konstrukt,<br />
das sich nicht mit Logik, sondern<br />
vielmehr mit den Urinstinkten aus dem<br />
Neandertal erklären lässt. Hauptsache<br />
größer, schneller, weiter. Was für Penislänge<br />
und Sex gilt, scheint auch auf<br />
den fahrbaren Untersatz zuzutreffen:<br />
SUV schlägt Kombi, Kombi schlägt<br />
Kleinwagen, Kleinwagen schlägt Mopedauto.<br />
Von A nach B bringen uns all<br />
die angeführten Beispiele, darum geht’s.<br />
Dennoch scheint bei Männern eine Niederlage<br />
im direkten Autovergleich einer<br />
Kastration gleichzukommen.<br />
Schwanzvergleich<br />
„Männer haben einen Hang zum<br />
Schwanzvergleich“, hat der große Peter<br />
Turrini einst in einem Interview mit dem<br />
profil gesagt. Laut einer Studie der populären<br />
Plattform Autoscout24 beeinflusst<br />
der fahrbare Untersatz die Attraktivität<br />
potenzieller Partner. Zwei Drittel<br />
der befragten Frauen wünschen sich einen<br />
Mann mit Auto, doch nur 15 Prozent<br />
22|<br />
F1 Grand Prix Von 30. Juni bis 2. Juli erklingen die dröhnenden Motoren auf der steirischen Rennstrecke.<br />
einen mit Sportwagen. 35 Prozent der<br />
Frauen fühlen sich besonders zu Fahrern<br />
der deutschen Premiummarken Audi,<br />
BMW und Mercedes hingezogen. Und<br />
Hand aufs Herz – am Ende des Tages<br />
geht es doch immer darum, der Damenwelt<br />
zu imponieren. Das deutsche Kreditinstitut<br />
Smava hat den Frauen-Männer-Unterschied<br />
im Frühling 2016 in<br />
Zahlen gegossen. Laut dessen Studie nehmen<br />
Frauen im Durchschnitt 12.000<br />
Euro auf, um einen Neuwagen zu erwerben,<br />
Männer sogar 16.000 Euro. Das<br />
neu gekaufte Auto eines Mannes hat im<br />
Schnitt 158 PS, das einer Frau 132 PS.<br />
Ein schnelles Auto erweckt den Sinn für<br />
Freiheit und Unabhängigkeit, fördert<br />
den Jagdtrieb und lässt den Besitzer gegenüber<br />
seinesgleichen herausstechen.<br />
Große Liebe<br />
Die Liebe zum Auto kann manchmal<br />
aber bedenkliche Züge annehmen. So<br />
manch ausufernde Beziehungskrise<br />
entsteht aus der Tatsache, dass der<br />
„Herr des Hauses“ Sonntagnachmittag<br />
lieber zärtlich die Karosse seines BMW<br />
schrubbt oder statt des gemeinsamen<br />
IKEA-Besuchs seine karge Freizeit lieber<br />
auf der Suche nach der passenden<br />
Chromlegierung für den Schalthebel<br />
im neuen Alfa aufwendet. Das Vehikel<br />
übernimmt somit schnell die Aufgabe<br />
eines Quasi-Lebenspartners und seine<br />
Funktion geht über die eines bloßen<br />
Nutzobjekts weit hinaus. Wenig verwunderlich,<br />
dass sich mit dieser Haltung<br />
nur selten glückliche Ehen führen<br />
lassen.<br />
Den passenden Soundtrack liefern: Metallica – Motorbreath (Der Opel Manta: schnell, kompromisslos, verbrannte Erde hinterlassend.), Rammstein – Benzin<br />
(Sanft lauernd, aber im richtigen Moment zubeißend – wie ein Golf VII GTI.), Janis Joplin – Mercedes Benz (Verlässlich, durchwegs nobel und dennoch<br />
Fotos: Syo van Vliet Elisabeth, Dutch Photo Agency und Godl & Goose / Red Bull Content Pool
termine<br />
Spektakulär wird es mit Masters Of Dirt in<br />
gleich drei Städten Österreichs: Im März in<br />
Wien, im April in Linz und im Oktober schließlich<br />
in Graz.<br />
Der große F1 Grand Prix von Österreich<br />
findet im Juni am Red Bull Ring in Spielberg<br />
statt, der MotoGP ebenda im August.<br />
Wer hat Angst vorm bösen Golf?<br />
Ein weiterer Anreiz für den Kult ums<br />
Auto bietet der Wettbewerbsgedanke.<br />
Die Glaubensfrage „Golf GTI oder Opel<br />
Manta“ ist gefühlt so alt wie die<br />
Menschheit selbst und erinnert in seiner<br />
verbal geführten Intensität an den Qualtinger-Klassiker<br />
Simmering gegen Kapfenberg.<br />
Dies führte in seiner Hochphase<br />
1991 in Deutschland sogar zu<br />
den zwei Verfilmungen „Manta – Der<br />
Film“ und „Manta Manta“, in dem Til<br />
Schweiger kurz nach seiner Arbeit als<br />
Synchronsprecher für Pornos seine<br />
Filmkarriere startete. In humoriger Art<br />
und Weise wurde den Autonarren der<br />
Spiegel vorgehalten, ohne allzu moralisierend<br />
zu sein oder sich über die passionierten<br />
Hobby-Rennfahrer lustig zu<br />
machen.<br />
Autometropole Reifnitz<br />
Der bis heute bekannteste Ausläufer<br />
dieser mitteleuropäischen Bewegung<br />
ist das jährlich stattfindende GTI-Treffen<br />
im kärntnerischen Reifnitz, bei dem<br />
für ein Wochenende lang ordentlich<br />
Gummi gegeben und Sprudel getankt<br />
wird. Bei der großen Sause sitzen weder<br />
Motorrad In Spielberg geht es mit Vollgas im Kreis, in Wien, Linz und Graz in luftige Höhen!<br />
Autos noch ihre Besitzer auf dem Trockenen,<br />
doch unter den mittlerweile<br />
fast 200.000 Teilnehmern, welche die<br />
beschauliche 1.500-Seelen-Gemeinde<br />
alljährlich bevölkern, mehren sich auch<br />
schwarze Schafe, die asozial-proletoides<br />
Verhalten über den Huldigungsgedanken<br />
an ihren vierfach bereiften Gott<br />
stellen. Doch wie bei allen Leidenschaften<br />
und Hobbys einen alle Teilnehmer<br />
der Zusammenhalt und die Passion für<br />
dieselbe Thematik.<br />
Motorsportland Österreich<br />
Das Faszinosum Motoren und Sport<br />
ist auch in Österreich eine wichtige<br />
Konstante. Kein Sonntag, wo neben<br />
goldbraun panierten Schnitzerl nicht<br />
auch Lewis Hamilton und Co. auf der<br />
Mattscheibe um die Wette kreisen. Seit<br />
2013 ist die Formel 1 auch wieder direkt<br />
bei uns zu sehen – am Red Bull Ring<br />
im steirischen Spielberg lässt sich seit<br />
heuer zudem die MotoGP bestaunen.<br />
Bei Motorsportfans haben Valentino<br />
Rossi, Marc Marquez und Co. längst<br />
die Oberhand, weil das fahrerische Können<br />
im Gegensatz zum aktuellen Formel-1-Zirkus<br />
noch über technischen<br />
Belangen steht. Vor (und nach) diesen<br />
großen Highlights geht es aber auch<br />
indoor rund: Die kultige „Masters Of<br />
Dirt“-Gang sorgt in Wien, Linz und<br />
Graz für Furore – spektakuläre Stunts,<br />
Feuerspiele und nackte Haut obendrauf.<br />
Frauenpower<br />
Doch es sind beileibe nicht nur die<br />
Herren der Schöpfung, die dem Geschwindigkeitsrausch<br />
verfallen sind.<br />
Der Italienerin Lella Lombardi, einer<br />
von insgesamt fünf Formel-1-Fahre -<br />
rinnen, gelang es beim Grand Prix von<br />
Spanien 1975 sogar als bislang einziger<br />
Frau, einen halben Punkt aus der Königsklasse<br />
zu entführen. Den bislang<br />
letzten Versuch startete die Schottin<br />
Susie Wolff, die 2014 und 2015 insgesamt<br />
drei Mal an freien Trainings teilnehmen<br />
durfte, aber am Ende doch<br />
nie zum Zug kam und ihre Motosportkarriere<br />
mittlerweile beendete. Doch<br />
allen scheint ohnehin eines gemein:<br />
der Wahnsinn auf vier Rädern lässt<br />
sich weder logisch einordnen noch rational<br />
erklären.<br />
bescheiden. Wie die Mercedes-W-Klasse für die Mittelschicht.), Bruce Springsteen – Pink Cadillac (Der Cadillac Eldorado ähnelt dem Song: elegant, freiheitsliebend<br />
und gesund patriotisch.), War – Low Rider (Die personifizierte Coolness, gewürzt mit einer kräftigen Dosis Chill-Attitüde. Der Chevrolet im Rock-Segment.)<br />
| 23
!ticket life&style<br />
Love is in the Air!<br />
Der Himmel hängt voller Geigen und wohin das Auge reicht:<br />
überall (frisch) verliebte Pärchen! Ja genau, es gibt wieder etwas zu feiern – die Liebe.<br />
Am 14. Februar ist es wieder soweit: Valentinstag!<br />
Wir zeigen euch, wie ihr eure(n) Liebste(n) mit<br />
kleinen Aufmerksamkeiten überraschen könnt.<br />
Text: Anna-Lena Horn<br />
Du bist ...<br />
Viel zu selten sagt man seinem Partner,<br />
was er oder sie eigentlich für einen selbst<br />
bedeutet. Aber auch wenn du kein(e)<br />
Frau oder Mann der großen Worte bist,<br />
muss dein Schatz nicht auf deine Liebeserklärungen<br />
warten – sag es mit dem<br />
wunderschönen Liebesbild von DaWanda!<br />
Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte!<br />
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Der Duft der Liebe<br />
Kein Duft beschreibt die Liebe so gut wie der<br />
liebliche Duft der zarten Rosenblüte.<br />
Ingrid Maria Wagner weiß das natürlich<br />
und bietet in der Wiener Rosenmanufraktur<br />
hochwertige Rosenprodukte (Gele, Seifen<br />
und prämierte Öle) zum Verkauf an. Hier hat<br />
man auch die Möglichkeit, einmal hinter die<br />
Kulissen zu blicken und die Rosenspezialitäten<br />
zu degustieren.<br />
www.wienerrosenmanufaktur.at<br />
Uhr schick!<br />
Na, noch kein Valentinstags-<br />
Geschenk für den Liebsten<br />
gefunden? Kein Problem!<br />
Die Swatch Sistem 51 „Sistem<br />
Fly“ ist die mechanische<br />
Revolution von Swatch mit<br />
90 Stunden Gangreserve<br />
und hochwertigem Lederarmband.<br />
Die „Sistem Fly“<br />
ist die erste vollautomatisch<br />
hergestellte mechanische<br />
Uhr der Welt. Damit wird er<br />
wohl nie wieder zu spät zu<br />
eurem Date erscheinen.<br />
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G<br />
Unter allen !ticket-LeserInnen verlosen wir<br />
1x Swatch Sistem 51 „Sistem Fly“.<br />
Liebe geht durch<br />
den Magen!<br />
Dieses alte Sprichwort kennt wohl<br />
jeder. Was passt an dieser Stelle<br />
besser, als am Tag der Verliebten<br />
ins SchokoMuseum zu kommen und<br />
Schokolade mit allen Sinnen zu genießen?<br />
Dieser Workshop steht ganz im<br />
Zeichen des Genusses: Ein Sektempfang<br />
und ein exquisites Pralinenbuffet<br />
sorgen für die süße Einstimmung. Bei<br />
einer spannenden Führung erfährst du<br />
Faszinierendes aus der Welt der Schokolade.<br />
Dann geht es ans Gestalten<br />
köstlicher Bilder, die zum „Anbeißen“<br />
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Kleine Liebesbotschaften<br />
Der Glückskeks hat mittlerweile auch in Europa<br />
Kultstatus und ist eine nette und gerngesehene<br />
Aufmerksamkeit für zwischendurch. Jetzt gibt es<br />
eine ganz besondere Art von Glückskeksen – die<br />
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für eine Degustation in der<br />
Wiener Rosenmanufraktur.<br />
Unter allen !ticket-LeserInnen<br />
verlosen wir 1 x 2 Tickets für<br />
einen Schokoladenworkshop am<br />
14. Februar 2017.
!ticket fun&action<br />
termine<br />
„Kronk“ wird es Ende Jänner<br />
in den Stadthallen in Graz und<br />
Wien sowie in der TipsArena Linz<br />
und der Salzburgarena.<br />
In seinem neunten Programm zeigt sich Bülent Ceylan<br />
sozialkritischer und politischer als je zuvor:<br />
Das Lachen wird uns dennoch nicht vergehen. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
In seinem neuen Programm<br />
„Kronk“ – mannheimerisch für<br />
„Krank“ – widmet sich Bülent Ceylan<br />
mit kritischem Auge der Flüchtlingskrise,<br />
denn nur klatschen ist nicht!<br />
Betrachten wir es doch einmal so: Du<br />
lädst deine Freunde zu dir auf eine Party<br />
ein und natürlich, Begleitungen sind<br />
herzlich willkommen! Aber dann bringt<br />
plötzlich jeder gleich seinen kompletten<br />
Bekanntenkreis mit. Wohin nun mit<br />
den Gästen? Und: Wie lange reichen<br />
Bier und Knabberzeug? So wie im Kleinen,<br />
ist es auch im Großen …<br />
Der weltweite Rechtsruck ist merklich<br />
spürbar, Populismus gewinnt Meter.<br />
Braucht die Menschheit wiederkehrende<br />
Zäsuren wie diese, um sich wieder<br />
zu erden?<br />
Absolut. Man kann ja auch nicht sagen,<br />
dass alle die, die rechts wählen, Idioten<br />
sind. Warum ist es so weit gekommen,<br />
dass ein Trump, ein Erdogan, ein Putin<br />
an der Macht sind? Spätestens jetzt sollte<br />
man nachdenken, welche Menschen<br />
man vernachlässigt hat. Ich habe nur<br />
Angst, dass von der AfD jetzt so ein<br />
richtig charismatischer Typ daherkommt,<br />
der gut aussieht und vom Typ<br />
vorgibt, sympathisch zu sein – das sind<br />
die neuen Rechten: Weniger diktatorisch<br />
als in den Dreißigern, aber doch<br />
werden Sprüche an der Grenze zur Verfassung<br />
geklopft. Das ist brandgefährlich.<br />
Noch leben wir in einem Land,<br />
wo man frei seine Meinung äußern darf,<br />
man nicht gleich erschossen oder in<br />
der Nacht ins Gefängnis abgeführt wird.<br />
Aber jetzt muss die Linke endlich umdenken,<br />
sich ihrer Schwächen bewusst<br />
werden und dafür sorgen, dass die Demokratie<br />
aufrecht bleibt, weil eine Diktatur<br />
will am Ende ja doch keiner.<br />
Macht das Weltgeschehen die Arbeit<br />
für dich als Comedian schwieriger oder<br />
leichter?<br />
Die Themen liegen freilich auf der Hand.<br />
Aber die Leute kommen zu mir, um sich<br />
abzulenken. Wenn ich jetzt zwei Stunden<br />
politisches Kabarett machen würde, dann<br />
wären sie vor den Kopf gestoßen – so<br />
kennt man mich nicht. Bei mir will man<br />
ja doch hauptsächlich lachen.<br />
Unterhaltung mit Substanz anzureichern<br />
ist ja ohnehin ein schmaler Grat.<br />
Wo ziehst du da die Linie?<br />
Ich mache Comedy, beweise dabei aber<br />
Haltung und versuche, mir wichtige<br />
Botschaften loszuwerden. Das ist aber<br />
auch ein steter Reifeprozess für mich<br />
selbst – und ja, „Kronk“ ist politischer<br />
als meine Programme zuvor, dreht sich<br />
um Flüchtlinge, den Rechtsruck im Allgemeinen,<br />
aber auch um die fanatischen<br />
Arschlöcher, die Terroristen, die uns<br />
das Lachen niemals nehmen dürfen.<br />
Foto: Alexander Grüber<br />
26|
Kommt diese wachsende Gesellschaftskritik<br />
mit dem Alter?<br />
Es ist eine Verantwortung gegenüber<br />
meinem Publikum, es sitzen ja doch viele<br />
junge Menschen drinnen, teilweise auch<br />
mit Migrationshintergrund. Aber auch<br />
viele Deutsche, Omis und Opis – und<br />
viele interessiert es, was ich zu diesem<br />
oder jenem Thema zu sagen habe.<br />
„Menschlichkeit“ war ja auch Hauptthema<br />
der BAMBI-Verleihung, bei der<br />
du in der Kategorie „Comedy“ ausgezeichnet<br />
wurdest …<br />
Unser Bundestrainer Jogi Löw hat da<br />
eine sehr schöne Rede gehalten: Die<br />
Mannschaft ist, wie Deutschland sein<br />
sollte – man muss seinen Mitspieler respektieren.<br />
Von wegen, „es möchte niemand einen<br />
Nachbar wie Jérôme Boateng“.<br />
Genau. Nach außen hin vertreten wir<br />
Deutschland, aber in uns drinnen, da<br />
steckt Multikulti – und das ist nicht nur<br />
beim Essen etwas Schönes! Wir müssen<br />
jedem Mitbürger, egal woher er kommt,<br />
eine faire Chance geben – aber gleichermaßen<br />
auch alle Menschen, die sich<br />
scheiße verhalten, hart bestrafen, egal,<br />
ob In- oder Ausländer. Unsere Gesetzgebung<br />
ist viel zu zahm!<br />
Ein beinahe gesetzfreier Raum ist dafür<br />
Facebook: Hier ist wirklich alles erlaubt<br />
– außer weibliche Nippel.<br />
Auf Facebook schreibt irgendwer irgendetwas<br />
und alle nehmen das gleich<br />
für bare Münze, da kann man sogar einen<br />
„Kevin aus Graz“ als Urheber von<br />
„Carpe Diem!“ verkaufen. Im sozialen<br />
Netzwerk geht einfach alles rasant<br />
schnell: Einer teilt ein Bild oder eine<br />
Information, und das verbreitet sich<br />
wie wild – da wird nicht darüber nachgedacht<br />
und sogar schreckliche Dinge<br />
wie Berichte über ertrinkende Flüchtlinge<br />
sogar gelikt. Das ist krank. Ich<br />
habe manchmal das Gefühl, das sind<br />
Menschen, denen geht es schon schlecht,<br />
und dann lassen sie hier ihrem ganzen<br />
Frust freien Lauf. Es kann nicht sein,<br />
dass auf Facebook jeder Idiot seine<br />
Scheiße zusammenschreiben kann. Zuerst<br />
behauptet es einer, dann 30.000<br />
und plötzlich wird es zur Wahrheit –<br />
und auch du, als Außenstehender, wirst<br />
vielleicht getäuscht und denkst dir:<br />
Wenn es schon so viele sagen, dann<br />
wird es wohl stimmen …?<br />
Das ist die immense Differenz zwischen<br />
faktischer und gefühlter Wahrheit.<br />
Das hatten wir ja schon einmal: Irgendwann<br />
hieß es, die Juden seien schuld am<br />
Untergang Deutschlands. Überall gab<br />
und gibt es schwarze Schafe – aber gleich<br />
eine ganze Ethnie zu verdammen … Bei<br />
so was bekomme ich Bauchschmerzen,<br />
da muss ich auch als Komiker meine<br />
Fresse aufmachen.<br />
Welche Rolle spielt denn Comedy überhaupt<br />
in ethischen Fragen?<br />
Natürlich kann man sich fragen, ob Comedy<br />
„etwas bewegt“. Aber mir geht es<br />
in erster Linie darum, meinen Kindern<br />
sagen zu können, dass ich kein Mitläufer,<br />
kein Duckmäuser war. Ich will irgendwann<br />
von dieser Welt abgehen und wissen,<br />
dass ich keine Angst hatte, meine<br />
Meinung öffentlich kundzutun.<br />
Hast du manchmal Angst – vielleicht<br />
auch für deine Nachfolgegeneration?<br />
Natürlich! Was für ein Mensch wäre ich,<br />
wenn ich keine Ängste hätte! Damit kriegen<br />
sie dich ja auch immer, indem sie<br />
Ängste schüren. Aber was ist das für eine<br />
Gesellschaft, wo du Angst haben musst,<br />
dass dir und deiner Familie etwas passieren<br />
kann? Da muss der Staat knallhart<br />
sein, und genau das wollen die Leute<br />
auch hören – dass unsere Politiker endlich<br />
einmal durchgreifen. Sicherheit hat<br />
heute für jeden Priorität.<br />
Viele Ängste und Sorgen des Volkes<br />
sind ja nicht von der Hand zu weisen,<br />
aber wo ist die Grenze zwischen Nazi<br />
und tatsächlich „besorgtem Bürger“?<br />
Jemand, der Sorgen und Ängste hat, ist<br />
noch lange kein Nazi. Ja, ich bin für<br />
Menschlichkeit, aber wir haben ja jetzt<br />
schon viele Menschen im Land, die noch<br />
nicht integriert sind – obwohl sie bereits<br />
jahrelang hier leben. Da verstehe ich<br />
schon die aktuelle Unsicherheit der Menschen.<br />
Die Politik muss wissen, was möglich<br />
ist, und ein Zeichen setzen: Wer sich<br />
scheiße verhält, ist sofort wieder weg –<br />
damit keiner Angst haben muss. Das betrifft<br />
natürlich auch die Nazis, die sollte<br />
man eigentlich des Landes verweisen und<br />
auf eine Insel verbannen. Da können sie<br />
sich dann gegenseitig die Köpfe einhauen.<br />
Wir brauchen ein zweites Australien:<br />
Früher hat man die Strafgefangenen dorthin<br />
geschickt, wir die Nazis (lacht). Die<br />
Gesetze müssen allgemein härter werden,<br />
man darf insbesondere Gewalt an Frauen<br />
nicht zulassen – da verstehe ich keinen<br />
Spaß! Erst gestern las ich, dass in Hameln<br />
eine Frau an ein Auto gebunden und<br />
durch die Stadt geschleift wurde …<br />
… und heute wird darüber diskutiert,<br />
ob die Presse den Täter als „Deutschen“<br />
oder als „Deutschen mit kurdischem<br />
Migrationshintergrund“ bezeichnen<br />
muss.<br />
Seit den versuchten Bombenanschlägen<br />
in Köln 2006 sind wir hier in Deutschland<br />
sensibilisiert, für mich persönlich ist es<br />
aber letztendlich zweitrangig, woher die<br />
Täter kommen. Viele sind ja auch Mischlinge,<br />
haben unterschiedliches Blut in<br />
sich. Was schreibt man dann da? Aber<br />
egal ob Afrikaner, Syrer oder Deutscher:<br />
Das sind keine Menschen, sondern Teufel<br />
in meinen Augen.<br />
| 27
!ticket fun&action<br />
Klangsuche<br />
Ob Zupfen, Blasen oder Schlagen: In Wien findet<br />
jeder Musiker (und alle, die es noch werden wollen) eine<br />
Anlaufstelle für das Instrument seines Vertrauens. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />
ticket<br />
testet<br />
Es gibt wohl keinen Musiker, dem<br />
dieser Name nicht ein Begriff<br />
ist: Thomann,<br />
das deutsche Musikhaus, das<br />
auch hierzulande als<br />
Mekka der Musikophilen<br />
gilt. Mit seinem<br />
umfassenden Onlineshop,<br />
dem berühmten<br />
„Thomann<br />
Cyberstore“,<br />
ist das Traditionsunternehmen<br />
zum umsatzstärksten<br />
Musikalienhändler weltweit<br />
avanciert. Soll heißen: Man<br />
kann hier nahezu alles bestellen,<br />
was das Soundtüftler-Herz<br />
höherschlagen lässt (und die Kreditkarte<br />
zum Glühen bringt). Aber so<br />
schön es auch ist, wie ein kleines Kind<br />
freudig das Thomann-Packerl zu Hause<br />
entgegenzunehmen und aufzureißen,<br />
so viel Spaß macht es auch, selbst in einem<br />
Musikgeschäft zu gustieren. Hinzu<br />
kommt die Beratung der Fachleute vor<br />
Ort, die gerade für Neulinge wichtig ist.<br />
In Wien gibt es einige empfehlenswerte<br />
Adressen dafür:<br />
Klangfarbe<br />
Einst ein charmanter Backsteinbau, ist<br />
die Klangfarbe vor einigen Jahren in<br />
den Gasometer übersiedelt – als Österreichs<br />
größtes Musikfachhaus: Ob Klavier,<br />
Schlagzeug, Didgeridoo oder Studio-Equipment,<br />
die Klangfarbe hat’s,<br />
und zwar in allen Preiskategorien.<br />
Beim ersten Betreten ist man fast erschlagen,<br />
gerade als „Klangfarbe-Neuling“<br />
muss man sich erst zurechtfinden.<br />
Die Mitarbeiter weisen gerne den Weg<br />
und beraten, jedoch beschleunigt es die<br />
Sache, wenn man bereits ungefähr weiß,<br />
was man sucht. Schalldichte Kabinen<br />
zum Ausprobieren von Gitarren oder<br />
Bässen sind praktischerweise ebenso<br />
vorhanden. Ein schneller Besuch ist<br />
kaum möglich, wie auch wir wieder<br />
festgestellt haben: Zu weiträumig sind<br />
die Ebenen, zu groß die Auswahl, daher<br />
besser ein bis zwei Stunden einplanen.<br />
Falls man sich den Fußmarsch doch ersparen<br />
möchte, gibt’s den Onlineshop.<br />
klangfarbe.com,<br />
Guglgasse 14, Gasometer D, 1110 Wien<br />
City Music<br />
Auch im Store von Toni Schwanzer findet<br />
sich eine große (wenn auch nicht<br />
so erschlagende) Auswahl an Instrumenten<br />
und Equipment – von der<br />
Gitarre bis zum Dudelsack hat das<br />
City Music eine breite Palette zu<br />
bieten. Tipp für Sparfüchse: Hier<br />
gibt es immer wieder Aktionen<br />
und Vergünstigungen, beispielsweise<br />
Secondhand-Instrumente. Zudem finden<br />
öfters Live-Events oder (kostenpflichtige)<br />
Schulungen auf Wunsch statt.<br />
Der Vollsortimenter überzeugt mit gutem<br />
Service, man spürt die Kundenfreundlichkeit<br />
vor Ort beim Stöbern.<br />
Onlineshop gibt es hier zwar keinen,<br />
man schaut aber ohnehin gerne vorbei.<br />
citymusic.at, Taborstraße 14, 1020 Wien<br />
& Ringstraße 9, 3500 Krems<br />
drumcity<br />
Für alle, die lieber draufhau’n: Die drumcity<br />
ist eines der renommiertesten österreichischen<br />
Percussion-Geschäfte und<br />
bietet alles rund ums Schlagwerk. Für<br />
Drummer lohnt sich der Besuch ebenso<br />
wie für jene, die lieber die Chimes erklingen<br />
lassen. Neugierige ohne Trommel-Expertise<br />
kommen hier ebenfalls aus<br />
dem Schauen nicht heraus (besonders<br />
süß: die Auswahl an Kinderinstrumenten!)<br />
Der Service ist kompetent und<br />
freundlich, auch wird man in Ruhe gelassen,<br />
wenn man „nur schauen“ möchte.<br />
drumcity.at,<br />
Währinger Gürtel 91, 1180 Wien<br />
Foto: Fotolia<br />
28|
!ticket live<br />
Königinnen der Herzen<br />
Schlager ist so populär wie nie zuvor. Das liegt vor allem an einer<br />
ganzen Phalanx an weiblichen Künstlerinnen, die das Business<br />
ordentlich auf Trab halten. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />
Es ist die letzte kommerzielle<br />
Branche, die auch<br />
abseits von Liveshows und<br />
T-Shirt-Verkäufen noch viel Geld<br />
abwirft: Der Schlager dominiert<br />
nicht nur die Fernsehlandschaft im<br />
deutschsprachigen Raum, sondern<br />
verkauft noch immer sehr erfolgreich<br />
physische Produkte. Dabei schien das<br />
Genre mit Aufkommen der Neuen<br />
Deutschen Welle in den 80er-Jahren wie<br />
ausgestorben. Doch rund um das Millennium<br />
schafften Künstler wie DJ Ötzi<br />
oder Andrea Berg mit einem modernen,<br />
stark an den Pop angelehnten Zugang<br />
die große Trendwende. Heute füllen die<br />
größten Stars nicht nur Hallen, sondern<br />
ganze Stadien, versammeln bis zu vier<br />
Generationen bei ihren Konzerten und<br />
gelten selbst im Teenagersegment als<br />
„State of the Art“.<br />
Die biederen Diven<br />
Und was besonders auffällig ist – der<br />
Schlager ist längst weiblich. Auch wenn<br />
Nik P., Marc Pircher oder vor allem der<br />
selbsternannte „Volks-Rock-’n’-Roller“<br />
Andreas Gabalier mehr oder weniger<br />
dick im Geschäft sind, sind es hauptsächlich<br />
die Damen, die die wirtschaftlich<br />
rentable Maschinerie erfolgreich am Laufen<br />
halten. Über absolut allen thront bereits<br />
seit gut fünf Jahren das deutsche<br />
Bühnenwunder Helene Fischer. Spätestens<br />
mit ihrem dritten Album „Farbenspiel“<br />
(2013) eroberte sie endgültig das<br />
Regenten-Zepter: Mehr als 2,3 Millionen<br />
30|<br />
Helene Fischer Ihre<br />
bombastische Show<br />
verantworten neuerdings<br />
45 DEGREES, die auch<br />
für Cirque Du Soleil<br />
(„Amaluna“im März<br />
und April, „Ovo“ im<br />
Oktober) verantwortlich<br />
zeichnen.<br />
Andrea Berg Mit 50 Jahren ist sie fit, jung und erfolgreich wie nie zuvor.<br />
GEWINN<br />
SPIEL<br />
Wir verlosen fünf Deluxe-Versionen<br />
von Helene Fischers Weihnachtsalbum.<br />
Mehr Informationen &<br />
Teilnahmebedinungen siehe<br />
www.ticketmagazin.com<br />
verkaufte Exemplare,<br />
Gold- und Platinauszeichnungen<br />
sonder Zahl<br />
und als (österreichische) Krönung<br />
2015 ein zwei Mal ausverkauftes<br />
Happel-Stadion.<br />
Doch die Superlative enden nicht – im<br />
Februar 2018 wird „Helenchen“ fünf Mal<br />
in sechs Tagen die Wiener Stadthalle ausverkaufen,<br />
womit sie sogar ewige Rekorde<br />
von Udo Jürgens und Co. verpulvert. Fischers<br />
Erfolg fußt natürlich nicht nur<br />
auf ihrer Musik, die modernen Pop-<br />
Songs weitaus stärker ähnelt als dem ursprünglichen<br />
Schlager-Verständnis. Es<br />
ist eine Mischung aus divenhaftem Glamour,<br />
der altbekannten „Sex sells“-Verkaufsmasche<br />
und einer biederen Alltagspersönlichkeit.<br />
Bildlich<br />
gesprochen: Die 32-Jährige<br />
kann einerseits als<br />
High Heels tragender Vamp<br />
im Spitzenkleid über die Bühne staksen,<br />
andererseits aber auch die Treue zu ihrem<br />
medial oft als farblos verschrienen Freund<br />
Florian Silbereisen zelebrieren.<br />
Ein derart ambivalentes Bild trägt auch<br />
ihre schärfste Konkurrentin, Andrea Berg,<br />
in die Öffentlichkeit: Gerne als Femme<br />
fatale inszeniert, ist die 50-jährige Schlagerqueen<br />
aus Krefeld im Privatleben normal<br />
wie Frau Huber aus Ottakring. Trotz<br />
rund 13 Millionen verkaufter Tonträger<br />
näht sie ihre Vorhänge selbst, kocht gerne<br />
deftiges Gulasch oder Spätzle und verbringt<br />
ihre gesamte Freizeit zu Hause bei<br />
Fotos: Sandra Ludewig, Stephan Pick
ihrer Familie und den Tieren. „In diesem<br />
Business braucht man einfach normale<br />
Zeit daheim“, erklärte sie unlängst in einem<br />
Interview mit der Krone, „ich kann<br />
dort meinen Sport machen und habe einen<br />
Erholungswert.“ Wer auf Tourneen<br />
knapp drei Stunden und medial sowieso<br />
dauerhaft auf einer Bühne steht, dem<br />
seien Ruhezeiten vergönnt.<br />
Sauberfrauimage<br />
Was die beiden regierenden Schlagerköniginnen<br />
ihrem größten männlichen<br />
Konkurrenten voraus haben, ist ein unbeschädigtes<br />
Image. Während Gabalier<br />
sich vehement weigert, die Neuversion<br />
der Bundeshymne zu singen, in Songs<br />
wie „Zuckerpuppen“ mehr oder weniger<br />
bewusst dem Sexismus frönt und auch<br />
politisch gerne aneckt, sind die beiden<br />
Frontgrazien über alle Zweifel erhaben.<br />
Bei Andrea Berg haben „Gefühle Schweigepflicht“,<br />
oder man wurde „tausendmal<br />
belogen“. Bei Helene Fischer schwingt<br />
ein Hauch von juveniler Liebe mit, wenn<br />
sie „Atemlos durch die Nacht“ fährt oder<br />
das Herz wieder einmal „Marathon“<br />
läuft. Themen, mit denen sich auch junge<br />
Menschen identifizieren können und<br />
die – gemeinsam mit den bildgewaltigen<br />
Bühnenshows – vor allem eines bieten:<br />
einen Eskapismus aus der oft so tristen<br />
Realität.<br />
Nachwuchs<br />
Wer nun wirklich die allumfassende<br />
Schlagerkönigin ist, das obliegt dem Auge<br />
des Betrachters. Helene Fischer ist zwar<br />
das kommerziell erfolgreichste Zugpferd<br />
der Branche, ohne den Boden, den Andrea<br />
Berg schon vor eineinhalb Jahrzehnten<br />
dafür ausbreitete, hätte es diesen<br />
breitenwirksamen Erfolg Fischers aber<br />
vielleicht auch nie gegeben. Zudem schläft<br />
auch die „zweite Reihe“ nicht. Die sympathische<br />
Schweizerin Beatrice Egli hat<br />
termine<br />
Andrea Berg bringt ihr „Seelenbeben“<br />
Ende Jänner nach Linz, Graz und Wien,<br />
Helene Fischer ihre bombastische Megashow<br />
im Februar 2018 für gleich fünf Termine in die<br />
Wiener Stadthalle (D).<br />
„Wolkenfrei“ wird es mit Vanessa Mai im<br />
April bei der Ostergala in Hartberg und im<br />
Mai bei der Schlagerparty in Graz!<br />
mit ihrem letzten Album „Kick im Augenblick“<br />
zwar etwas an Terrain verloren,<br />
gehört aber zum Stamminventar im gängigen<br />
Fernsehen. Eine ganz heiße Aktie<br />
ist zudem die 24-jährige Vanessa Mai,<br />
die mit dem Projekt Wolkenfrei für erste<br />
Aufregung sorgte und sich spätestens<br />
heuer durch das Album „Für dich“ als<br />
potenzielle Thronfolgerin qualifizierte.<br />
Verlobt ist sie übrigens seit wenigen Monaten<br />
mit Manager Andreas Ferber, seines<br />
Zeichens Stiefsohn von Andrea Berg<br />
– womit sich der Kreis bei den deutschen<br />
Schlagerköniginnen wieder schließt …<br />
| 31
!ticket live<br />
Vollegas Leberkas<br />
Wer eine Mischung aus uriger Volksmusik,<br />
humorigen Inhalten und echter Spielleidenschaft<br />
sucht, der ist bei den Spritbuam genau<br />
richtig. Wir haben hinter die Kulissen des<br />
„Leberkas-Phänomens“ geblickt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />
termine<br />
Die Spritbuam kredenzen Leberkas und<br />
mehr am 18. März im Musik- und Theaterkonzertsaal<br />
der Wiener Sängerknaben.<br />
Nicht verpassen: Am 12. Jänner gibt es im<br />
Salzburger Rockhouse die FM4 Indiekiste<br />
mit u. a. The Crispies und Heidelberg, am<br />
13. Jänner spielt in der ((szene)) Wien die<br />
Hallucination Company Hansi Lang,<br />
ebendort finden am 27. und 28. Jänner,<br />
sowie am 3. und 11. Februar auch vier der<br />
Play-offs für die Planet Festival Tour<br />
statt und am 20. Jänner die Album-Release-<br />
Show von Mayburn mit Marcus Smaller und<br />
Edge Of The Sun als Support. Am 2. Februar<br />
gibt’s in der ((szene)) Wien die fantastische<br />
The Doors Experience, am selben Tag im<br />
Grazer Orpheum die Mojo Blues Band.<br />
Stimmung Dass es bei den Sängerknaben nicht immer bierernst zugeht, das bewiesen drei ihrer ehemaligen Mitglieder unter dem Banner der Spritbuam.<br />
Vier fidele Burschen, die in<br />
Tracht gewandet mit Freunden<br />
bei einem Wiener Würstelstand<br />
musizieren, Bier trinken und<br />
dabei ihrem persönlichen Heiligtum,<br />
dem Leberkäse, huldigen – vor etwa<br />
viereinhalb Jahren ging das Video zu<br />
„Vollegas Leberkas“ on air und beförderte<br />
die Spritbuam aufgrund der originellen<br />
Idee, der witzigen Umsetzung<br />
und des urösterreichischen Themas<br />
ins Rampenlicht. Mehr als 1,4 Millionen<br />
Klicks konnten Mote, Stoffl, Stefe<br />
und Tine inzwischen sammeln. Die<br />
Folge waren Auftritte auf dem Donauinselfest,<br />
dem Woodstock der Blasmusik,<br />
dem Frequency-Campingareal<br />
oder der Wiener Wiesn.<br />
Fotos: Spritbuam, Hersteller<br />
32|
Wider Erwarten<br />
„Das Lied war die<br />
Initialzündung für<br />
das ganze Projekt“,<br />
erklären sie, „der Ausdruck<br />
,Vollegas Leberkas‘<br />
war schon davor als Motivations-Ruf<br />
in unseren Sprachgebrauch<br />
eingedrungen, wir haben ihn in Kärnten<br />
aufgeschnappt.“ Die Spritbuam, deren<br />
Musik irgendwo zwischen moderner<br />
Volksmusik, flottem Ska, Wienerlied und<br />
ländlichem Lokalkolorit mäandert,<br />
schrieben das Lied noch in ihrer alten<br />
Funktion bei den Wiener Sängerknaben.<br />
„Die Band entstand mehr oder weniger<br />
zufällig im Augartenpalais. Wir wurden<br />
vom damaligen Koch des Hauses motiviert,<br />
die musikalische Unterhaltung beim<br />
Abendessen zu übernehmen, woraufhin<br />
wir das Lied schrieben. Nachdem es sich<br />
bei unserem Publikum zum Ohrwurm<br />
gemausert hat, dachten wir, wir können<br />
das Projekt weiter ausbauen.“<br />
Die Spritbuam sind das beste Beispiel<br />
dafür, dass Wiener Sängerknaben nicht<br />
zwingend in der Welt der Klassik verhaftet<br />
bleiben. Die vier Mitglieder haben<br />
nebenbei Erfahrungen im Pop-, Rock-,<br />
Punk- und Austropop-Sektor gesammelt<br />
und sich niemals einem bestimmten Genre-Diktat<br />
unterworfen. „Hinter den Spritbuam<br />
stecken viel Lebensfreude, Herzblut,<br />
witzige Geschichten und eingängige<br />
Melodien. Es geht darum, ein positives<br />
Lebensgefühl zu teilen und eine gute Zeit<br />
zu verbringen.“ Als einstige Mitglieder<br />
der Sängerknaben kennen drei der vier<br />
Burschen bereits das Gefühl, die große,<br />
weite Welt zu bereisen. Lampenfieber<br />
oder Nervosität sind fehl am Platz, der<br />
Erfolgshunger hingegen groß: „Zumindest<br />
in Deutschland möchten wir Erfolg<br />
haben – vielleicht auch mit Liedern auf<br />
Hochdeutsch. Ein kleiner Traum wäre<br />
auch eine Japan-Tour, denn durch die<br />
GEWINN<br />
SPIEL<br />
Wir verlosen<br />
5 × 4-Euro-Gutscheine<br />
vom Leberkas-Pepi in Wien!<br />
Sängerknaben wissen<br />
wir, wie gut<br />
dort österreichische<br />
Kultur ankommt.“<br />
Kein Versteckspiel<br />
Optisch als auch musikalisch<br />
reiten die Spritbuam gerne<br />
auf der heimatlichen Klischeewelle,<br />
ohne sich aber politisch zu inszenieren<br />
oder instrumentalisieren zu lassen.<br />
„Die Traditionen und Kulturen sind<br />
heutzutage mehr und mehr im Zurückkommen<br />
begriffen. Wir alle tragen<br />
auf der Bühne Lederhosen, haben<br />
mehrstimmigen Gesang und freche<br />
Texte. Wir wissen, dass Politik für<br />
viele Menschen wichtig ist und polarisiert,<br />
aber wir lassen ausnahmslos<br />
die Finger von allen Dingen, die uns<br />
auch nur irgendwie in eine derartige<br />
Richtung drehen könnten.“ Auf ihrem<br />
2015 veröffentlichten Debütalbum<br />
„Ganz schön bunt“ wurde das Quartett<br />
vielmehr vom Alltag und persönlichen<br />
Erlebnissen beeinflusst. „Wir<br />
geben das tägliche Leben wieder und<br />
schreiben ein wenig Musik dazu. Außerdem<br />
können wir uns hinter niemandem<br />
verstecken, denn wir machen<br />
in der Band absolut alles selbst.“ Die<br />
„Do-it-yourself“-Attitüde lässt die<br />
Spritbuam in ihrem Tun unabhängig<br />
sein. Ein wichtiger Baustein für den<br />
bisherigen Erfolg, denn hauptsächlich<br />
setzt das Quartett auf Videos. „Wenn<br />
man all die Hirngespinste, die einem<br />
im Kopf herumflattern, umsetzen<br />
kann, und das den Menschen auch<br />
noch gefällt, dann geht einem das<br />
Herz auf.“ Mit einem weiteren Video<br />
darf man 2017 rechnen. Und dann<br />
wäre es doch Zeit für ein neues Album?<br />
„Das können wir derzeit aber<br />
noch nicht abschätzen – kommen<br />
wird es aber auf jeden Fall.“<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. Oder? (rf)<br />
LIVE<br />
Mother’s Cake – No Rhyme, No<br />
Reason Mit ihrer exaltierten Mixtur<br />
aus Desert, Stoner und Psych immer<br />
noch der spannendste Retro-Export.<br />
Hhanoi – The Unspoilt Bitterness ...<br />
Das juvenile Duo verwässert seinen<br />
kompakten Rock/Grunge mit atmosphärisch<br />
dichten Klangstrukturen.<br />
Seltsam – Seltsam<br />
Auch nach 13-jähriger Abstinenz unbeugsam<br />
zwischen melancholischem<br />
und flottem Deutschrock mäandernd.<br />
LIVE<br />
Turbobier – Das neue Festament<br />
Österreichs derzeit populärste Proleten-<br />
Punker zelebrieren einmal mehr Bierdurst,<br />
Arbeitsscheu und Zeltfestgaudi.<br />
LIVE<br />
Leo Kysèla – Leo’n Sky Life Is<br />
Als Meister der leisen Soul-Töne gelingt<br />
es dem 61-Jährigen geschickt,<br />
aus der Realität zu entführen.<br />
| 33
!ticket highlights<br />
Jänner/Feber<br />
Thommy Ten & Amélie van Tass<br />
Einfach zauberhaft<br />
Ganz schwerelos entführen Sie die Weltmeister der Mentalmagie<br />
sowie österreichischen und deutschen Meister der<br />
Zauberkunst durch ihre<br />
Kunst des Gedankenlesens<br />
sowie einzigartiger<br />
Illusionen in eine fabelhafte<br />
Welt – frech, bunt<br />
und charmant! Thommy<br />
Ten und Amélie stellen<br />
selbst Zauberkollegen<br />
vor ein großes Rätsel und<br />
beeindruckten zuletzt<br />
auch Stars wie Heidi<br />
Klum, Simon Cowell oder<br />
Thomas Gottschalk gleichermaßen.<br />
Erstklassige<br />
Zauberkunst!<br />
im Februar und März in ganz Österreich<br />
Wallis Bird<br />
Home<br />
Zuhause ist, wo man sich sicher weiß. Wo sich alles ganz<br />
leicht und richtig anfühlt, auch wenn die Welt da draußen<br />
noch so tobt. Wo man zur Ruhe kommen und sich trauen<br />
kann, was man will. Mit dem allerwichtigsten Menschen.<br />
Zuhause ist kein Ort. „Home“ ist definitiv das Zuhause<br />
von Wallis Bird, mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit, die<br />
eine enorme Kraft erzeugt …<br />
im Februar in Innsbruck, Linz, Salzburg, Wien & Graz<br />
34|<br />
10<br />
In ihrer neuen Show „10“ feiert<br />
das mehrfach ausgezeichnete<br />
Britische Duo Carrington-<br />
Brown seine ersten 10<br />
Jahre zusammen auf<br />
der Bühne. Rebecca<br />
und Colin teilen mit<br />
ihrem Publikum ihre<br />
Liebe zur Musik<br />
und Comedy. Es<br />
wird wieder die gesamte<br />
Bandbreite<br />
der Musik gezeigt<br />
und von den beiden<br />
wie immer brillant,<br />
charmant und witzig<br />
präsentiert.<br />
Carrington-Brown<br />
im Februar in Linz, Graz, Wien und St. Pölten<br />
Samurai of the Drums<br />
Explosiv und dennoch klassisch. Ursprünglich und trotzdem<br />
modern. Millionen konnte das japanische Trommel-Ensemble<br />
TAO bereits bei Gastspielen weltweit begeistern. TAO belebt<br />
die jahrhundertealte überlieferte Wadaiko-Kunst mit Elementen<br />
des Pop und lädt zu einer energiegeladenen, körperbetonten<br />
und elegant inszenierten Performance mit Elementen<br />
aus Tanz und Kampfkunst.<br />
im Jänner in Innsbruck und Wien, im März in Linz<br />
TAO<br />
Fotos: Thomas Henk Henkel (Carrington Brown), beigestellt (Jajaja, Thommy Ten), COFO (Tao), Agentur Hoanzl (Sascha Grammel), Jens Oellermann (Wallis Bird), Christian Kaufmann (Georg Ringsgwandl)
Jajaja<br />
Mit Axel Flóvent, Gundelach, Chinah und<br />
Have You Ever Seen The Jane Fonda Aerobic VHS<br />
Sieben Jahre nach der ersten skandinavischen Entdeckungsreise laden wir zum Erkunden<br />
neuer, großteils noch unbekannter Künstler aus Island, Norwegen, Finnland und Dänemark.<br />
Wie immer trägt der Abend eine klare Handschrift, ist so kuratiert, dass er einen perfekten<br />
skandinavischen Stimmungsbogen von der Melancholie bis zur Party abbildet und ein<br />
bisschen Reykjavik und Kopenhagen, eine Brise Nordwind und einen Funken Polarlicht<br />
nach Wien zaubert.<br />
27. Jänner, WUK<br />
Sascha Grammel<br />
Ich find’s lustig!<br />
Nach seinen Mega-Erfolgsprogramme(l)n „Hetz mich nicht!“ und „Keine Anhung“ hat sich<br />
Sascha auch diesmal wieder in sein liebgewonnenes, persönliches „Lala-Land“ in den Spandauer<br />
Hochanden bei Berlin zurückgezogen, um sich dort gleich mal jede Menge neuen<br />
Quatsch mit Soße für seine neue Show auszudenken. Dabei wie immer im Schlepptau: der<br />
liebevoll-ungehobelte Adlerfasan Frederic „Tschakka“ Freiherr von Furchensumpf, die unwiderstehlich<br />
süß-naive Schildkrötendame Josie, der skurrile Hamburger Ökotrophologe und<br />
Beinahe-Bestseller-Autor Professor Doktor Peter Hacke, sowie der vier- bis sechsarmige Außerirdische<br />
Herr Schröder, seine Sternschnuppe Ursula und allerlei flauschig-türkisfarbige<br />
Show-Hühner. Sprich: Alle Puppen sind wieder mit an Bord. Ja, sogar Außer Rüdiger!<br />
im Februar in Salzburg, Graz, Linz und Wien<br />
Woanders<br />
Der Alltag ist ein geschmackvolles Großraumbüro, das deine<br />
Nerven ruiniert. Die Katastrophen schauen beim Fenster herein<br />
und hinter jedem Bildschirm lauert der Burn-out. Dann<br />
hörst du Musik, jemand erzählt eine gute Geschichte, und du<br />
bist woanders. Das ist noch immer das Unglaubliche an einem<br />
gelungenen Konzert: Es trägt dich in eine andere Welt. Was<br />
braucht es, damit dein Helikopter abhebt? Amtliche Songs, ein<br />
paar verreckte Geschichten und Musiker, die das alles zum<br />
Klingen bringen …<br />
Georg Ringsgwandl<br />
zwischen 18. Jänner & 28. April in ganz Österreich<br />
| 35
!ticket live<br />
Schwarzweiß<br />
Mit dem zeitkritischen Album „Schwarzoderweiss“ zeigt<br />
Rainhard Fendrich seine ernstere und engagierte Seite:<br />
Zur Überraschung vieler, die ihn aufs seichte Entertainment<br />
reduziert hatten. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Zu seinem 62. Geburtstag<br />
schenkt sich der Verfasser der<br />
heimlichen österreichischen<br />
Bundeshymne eine große Tournee,<br />
aber natürlich bleiben an seinem Jubeltag,<br />
dem 27. Februar, die Lichter<br />
und das Mikro aus: Nachdem er dann<br />
bereits die ersten Konzerte zwischen<br />
Berlin und Wien absolviert hat, gibt’s<br />
eine Woche Pause. Vielleicht bekommt<br />
er zum Geburtstag ein neues Tablet,<br />
das Fendrich gut gebrauchen könnte:<br />
„Ich hab’ ein uraltes iPad, also ein Tablet,<br />
das jetzt auch nimmer geht.“ Doch<br />
mit SMS und Co. kann der Star, wie er<br />
im Titel „Wenn du was willst“ durchaus<br />
autobiografisch zugibt, sowieso nicht<br />
viel anfangen. „Ich bin eigentlich ein<br />
Telefonierer“, unterstreicht er den Opener<br />
des aktuellen Albums, das zum Teil<br />
ernsthafter geraten ist, als man es gewohnt<br />
ist. „Es ist mir aufgefallen, dass<br />
sich die Kommunikation verlagert“,<br />
sinniert er über das im Song thematisierte,<br />
moderne Freizeitverhalten. „Dass<br />
Familien im Urlaub, am Abend oder<br />
am Wochenende die Zeit, die sie<br />
termine<br />
Rainhard Fendrich erlebt man live mit<br />
seinen Klassikern und natürlich den neuen<br />
„Schwarzoderweiss“-Stücken im Februar in der<br />
Wiener Stadthalle, im März in Salzburg, Linz,<br />
Graz und Innsbruck, im Juli in Bad St. Leonhard,<br />
im August in Öblarn, auf Stift Göttweig und der<br />
Seebühne Mörbisch, im September schließlich<br />
auf der Festung Kufstein und in Moosburg.<br />
miteinander verbringen, auf das Handy<br />
starren“, kann die Menschen doch nicht<br />
wirklich glücklich machen, oder?<br />
„Die größte Sehnsucht der Menschen<br />
ist Frieden, noch vor der Sehnsucht<br />
nach Liebe“, springt Fendrich von einer<br />
aktuellen Thematik zur nächsten, zu<br />
den Kriegen dieser Tage und dem Lied<br />
„Frieden“. Bei „Schwarzoderweiss“<br />
geht’s zum Nachbarkonflikt Religion:<br />
„Was jetzt passiert, ist, dass man junge<br />
Menschen, die zwar vielleicht muslimischer<br />
Herkunft sind, aber sonst<br />
kaum praktizieren, radikalisiert“, erklärt<br />
Fendrich, „Aus der Religion<br />
nimmt man sich, aus dem Zusammenhang<br />
gerissen, genau das, was man dafür<br />
braucht.“ Der Ex-Katholik findet<br />
den Papst gut. Den Dalai Lama auch.<br />
Doch dem Verein Kirche hat er längst<br />
Rainhard Fendrich<br />
Auf seinem neuen<br />
Album nimmt die<br />
Austropop-Ikone<br />
bemerkenswerte<br />
Positionen ein:<br />
„Ich bin ein Künstler,<br />
für mich ist jedes Lied<br />
eine Art Reflexion auf<br />
das, was ich beobachte<br />
und erlebe. Die Zeit,<br />
in der wir leben, gibt<br />
mir die Themen vor.<br />
Und diese Zeit ist nun<br />
einmal alles andere als<br />
rosig.“<br />
den Rücken gekehrt: „Ich habe beschlossen,<br />
den Weg zu Gott alleine zu finden.“<br />
Auch der neue US-Präsident, vor dem<br />
man, so Fendrich, Amerika schützen<br />
sollte, bekommt eine Verbalwatsche:<br />
„Ich halte es für sehr bedenklich, dass<br />
ein Donald Trump so viel Scheiße daherreden<br />
kann und Anhänger hat.“<br />
Man merkt: Den Hanswurst, der sich<br />
für die Quote verbiegt, will er nicht<br />
mehr geben. „Ich nehme mir Zeit für<br />
mich, das ist meine Lebensqualität. Sie<br />
gehört mir und niemand anderem<br />
mehr! Ich arbeite nicht, weil ich arbeiten<br />
muss, sondern weil ich will und<br />
nicht anders kann. Aber ich lass’ mich<br />
nicht mehr zum Affen machen für<br />
irgendwelche Erfolgsgedanken, die andere<br />
eigentlich viel mehr interessieren<br />
als mich selbst.“<br />
Foto: Sandra Ludewig<br />
36|
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)<br />
Wilde Maus<br />
Das Regiedebüt des Kabarettisten und<br />
Schauspielers Josef Hader hat wenige<br />
Wuchteln, dafür viel Tiefgang. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />
WolveSpirit – Blue Eyes<br />
Eine dröhnende Hammond, psychedelisch<br />
flirrende Gitarren und eine Stimme, die<br />
von Janis Joplin kommen könnte.<br />
John Garcia – The Coyote Who<br />
Spoke in Tongues Das 2. Solo des<br />
Wüsten-Crooners (Kyuss et al) gibt sich<br />
dem absoluten Laid-Back-Feeling hin.<br />
Wilde Rache „Rache ist ein gewisses Grundmotiv in dem Film“, so Hader. „Und Georg ist einer, der auf<br />
recht unbeholfene Weise versucht, Rache zu üben. Aber schlussendlich wird auch er zum Racheopfer.“<br />
Disco Ensemble – Afterlife<br />
Post-Hardcore-Emo-Punk, der gerne ein<br />
„The“ vor den Bandnamen setzen würde:<br />
So rotzig können die Charts klingen.<br />
Rag’n’Bone Man – Human<br />
Der imposante Lumpensammler verwebt<br />
mit erstaunlich feinfühligem Geschick<br />
Soul, Blues und Hip-Hop. Gänsehaut!<br />
LP – Lost On You<br />
Entspannter, dabei gefällig handgemacht<br />
wirkender Pop mit einer mitreißenden<br />
Stimme und prägnantem Bass.<br />
38|<br />
Die wilde Maus“ ist, wie jeder<br />
Wiener weiß, eine alte<br />
Achterbahn im Prater, angesichts<br />
der spektakulären neuen<br />
Attraktionen ringsum nicht ganz so<br />
wild, wie ihr Name verspricht. Dorthin<br />
verschlägt es den Musikkritiker<br />
Georg (Hader), nachdem er seinen<br />
Job bei der Tageszeitung „Express“<br />
nach 25 Jahren verloren hat. Gemeinsam<br />
mit seinem Ex-Schulkollegen<br />
Erich (Georg Friedrich) und<br />
dessen rumänischer Freundin will<br />
er die Achterbahn wieder flottkriegen<br />
– wie im übrigen auch sein Leben,<br />
das erkennbar in einer Sackgasse<br />
steckt. Seine Frau Johanna (Pia<br />
Hierzegger), der er seine Entlassung<br />
verheimlicht, will im Unterschied<br />
zu ihm ein Kind, der Nachbar nervt<br />
mit lauter Techno-Musik, und mit<br />
dem Vorgesetzten, der ihn entlassen<br />
hat („Es wird einen Aufschrei geben!“<br />
– „Das glaube ich nicht. Ihre<br />
Leser sind zum Großteil tot.“), liefert<br />
sich Georg ein Scharmützel, das ihn<br />
eher noch mehr deprimiert, als dass<br />
es ihn befreit. Josef Hader – herausragender<br />
Kabarettist und Schauspieler<br />
– beeindruckte zuletzt als Stefan<br />
Zweig in „Vor der Morgenröte“. Bei<br />
„Wilde Maus“ führte er nicht nur<br />
erstmals Regie, sondern schrieb auch<br />
das Drehbuch. Man findet darin alles,<br />
was man an Hader kennt und<br />
schätzt, geschliffene Gemeinheiten<br />
ebenso wie feinfühlige Beobachtungen<br />
einer Welt, die dem Protagonisten<br />
mehr und mehr zu entgleiten<br />
droht. Hader legt seine Figur eher<br />
melancholisch an, als einen prototypischen<br />
Mann in der Midlife Crisis,<br />
dem der Mittelpunkt abhanden gekommen<br />
ist. Aber nicht nur Georg<br />
ist sehr reichhaltig charakterisiert,<br />
sondern auch die anderen Figuren.<br />
Ein erwartbarer Kinoerfolg.<br />
powered by<br />
www.ray-magazin.at<br />
Fotos: Hersteller, Ioan Gavrilowitsch
THE XX<br />
I See You<br />
LIVE<br />
Mit ihrem Debüt wirbelten die Londoner<br />
reichlich Staub in der seit<br />
Ewigkeiten Timbaland-verseuchten<br />
klinischen Welt des US-R’n’B auf, und<br />
ja, ohne diese Band gebe es vermutlich<br />
weder James Blake noch Frank<br />
Ocean. Angstfrei schob man schließlich<br />
„Coexist“ nach, das vielleicht<br />
noch ein bisschen entschiedener Akzente<br />
setzte. Einstweilen gab es über<br />
vier Jahre hinweg ein Intermezzo aus<br />
Soloprojekten, Modelaufträgen und<br />
selbstfindenden Songwriting-Kursen,<br />
die schließlich doch wieder zusammenführten,<br />
was zusammengehört:<br />
„I See You“ ist der Drittling,<br />
der diesmal jedoch in einer gelöstfamiliären,<br />
global-expansiven Umgegend<br />
zwischen New York, Marfa,<br />
Reykjavik, Los Angeles und London<br />
aufgenommen wurde. Dabei klingt<br />
man so heimelig, als wäre man nie<br />
weg gewesen – wie altbekannte<br />
Freunde mit neuen Geschichten. Behalten<br />
haben sie ihr fein akzentuiertes<br />
Gitarrenspiel, die federleichten<br />
Harmonien und den selbstbewusstschläfrigen<br />
Wechselgesang, die allesamt<br />
der Gegenwart den unbeirrten<br />
Lärm entziehen: Implosion statt Explosion.<br />
Neu ist die offenherzig-positive<br />
Attitüde, die vielleicht im Soziotop<br />
der Aufnahme fußt. Dadurch<br />
wirken The xx intim wie seit ehedem,<br />
aber licht statt dunkel, wie<br />
Morgenfellatio<br />
unter einer<br />
4/5<br />
Regendusche. (sb)<br />
!ticket media<br />
MANU DELAGO<br />
LIVE<br />
Metromonk<br />
Delagos neues Album, so heißt es,<br />
wurde inspiriert von einem buddhistischen<br />
Mönch, den der Innsbrucker<br />
durch die hektischen Straßen Bangkoks<br />
„gleiten“ sah. So teil es sich in<br />
einen introspektiven Teil und einen<br />
urbanen Gegenpol, die jedoch nicht<br />
überlappend korrelieren, sondern einander<br />
folgen. Dies zerreißt das<br />
Zwiegespräch, das, in seinen Einzelteilen,<br />
durchaus „mesmerisiert“. Bisschen<br />
mehr Gesang über Hang hätte<br />
jedoch nicht geschadet. (sb)<br />
BEACHHEADS D<strong>JAN</strong>GO 3000<br />
SOHN<br />
Beachheads<br />
Zwar haben auch Kvelertak – der<br />
neben Ghost wohl flauschigste Zugang<br />
ins Universum des akustischen<br />
Armageddons – Pop-Nuancen, mit<br />
dem sonnigen Drive der Beachheads<br />
kann die Hauptband von Gitarrist Vidar<br />
und Bassist Marvin allerdings<br />
nicht mithalten: Dazu scheint Sänger<br />
Børild zu sehr die Sonne aus dem<br />
Arsch im Kopf, poltert Espen zu vergnügt<br />
über die Blumenwiese. Hier<br />
wird noch richtig gepoppt, erster<br />
Herzschmerz und so. (sb)<br />
LIVE<br />
Im Sturm<br />
An sich haben all die Gypsy-Tingeltangel<br />
eine gering ausgeprägte<br />
Halbwertszeit, und auch die Neue<br />
Volxmusik braucht bald ein paar<br />
Promille, um über repetitive Momente<br />
hinweg täuschen zu können.<br />
Nicht so bei den bärtigen<br />
Djangos aus dem Chiemgau, die<br />
sich nicht auf ihrem vermeintlich<br />
integrativen USP ausruhen, sondern<br />
tatsächlich auf Interrail befinden:<br />
Da ist alles zum Abgehen<br />
konzipiert. Schwitzt! Klatscht! (sb)<br />
LIVE<br />
Rennen<br />
Christopher Taylor stammt aus London,<br />
war einige Zeit Wahlwiener,<br />
lebt nun aber in Los Angeles: All<br />
dies hört man seinem Zweitling an,<br />
ein Album, das die Dunkelpop-Finesse<br />
des Debüts ebenso wie dessen<br />
Indietronica-Introspektive ausbaut.<br />
Das klingt nach lichtlosen<br />
Großstadtgassen, durch die von irgendwoher<br />
Stroboskop-Kristalle<br />
verhallend flirren. Der atmosphärische<br />
Raum, der da entsteht, ist<br />
schlichtweg verführerisch. (sb)<br />
| 39
!ticket media<br />
Geheimbündler & Hacker<br />
Einige verheißungsvolle Titel für 2017 sind bereits bekannt – allen voran: „Horizon<br />
Zero Dawn“, „South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe“ oder auch „Doom VR“<br />
klingen äußerst vielversprechend. Die letzten Wochen haben wir uns aber noch mit<br />
„Watch_Dogs 2“ und „Assassin’s Creed The Ezio Collection“ vergnügt. TEXT: JOACHIM SCHMIDA<br />
Watch_Dogs 2 (Ubisoft für PS 4, Xbox One, PC)<br />
Plus: „There’s a whole generation, with a new explanation“<br />
– was damals Scott McKenzie in Bezug auf die Hippie-Kultur<br />
Ende der 60er-Jahre in seiner Hymne „San Francisco“<br />
zum Ausdruck gebracht hat, wird nun – knapp 50 Jahre später – mit<br />
„Watch_Dogs 2“ in Bezug auf die sogenannten „Digital Natives“ reflektiert.<br />
Die neuen Erklärungen und Antworten sucht man in Apps, Selfies, Drohnen,<br />
3D-Druckern, im „Silicon Valley way of life“ und vielem mehr. Der<br />
zweite Teil der Open-World-Franchise schafft ein Szenario des modernen<br />
San Francisco inmitten der technologischen Revolution – ohne auf gesellschaftskritische<br />
Akzente und reichlich bissigen Humor zu verzichten. Auch<br />
das sehr vielfältige Missions-Design weiß zu überzeugen, die enorme Handlungsfreiheit<br />
zur Bewältigung der Aufgaben beeindruckt ebenso.<br />
Minus: Die Dialoge unseres Hauptprotagonisten Marcus Holloway und seiner<br />
Hacker-Freunde sind stellenweise derart peinlich und klischeebeladen,<br />
dass einen gelegentlich schon das Fremdschämen überkommt.<br />
Fazit: „Watch_Dogs 2“ ist spielmechanisch, atmosphärisch und handlungstechnisch<br />
dem Vorgänger weitaus überlegen – oder in heutiger „Sprache“<br />
ausgedrückt: N1, Ubisoft! G4m3rs
VORSTADTLIEDER<br />
NINA<br />
PROLL<br />
mit BAND<br />
LIEDER<br />
unter der Leitung von CHRISTIAN FRANK<br />
WIEDERHOLUNGSTERMIN<br />
26.11.<br />
27.03.2017 MUSEUMS<br />
20.00<br />
QUARTIER<br />
28.03.<br />
20.00<br />
präsentiert<br />
Das Traumpaar des Musicals<br />
UWE KRÖGER<br />
&<br />
PIA DOUWES<br />
25 Jahre seit ELISABETH<br />
MUSEUMS<br />
QUARTIER<br />
ERICH<br />
MUSEUMS<br />
QUARTIER<br />
VON<br />
DÄNIKEN<br />
War alles ganz anders?<br />
29.+30.03.<br />
SIMM CITY<br />
20.00<br />
20.00<br />
THE<br />
MANHATTAN<br />
TRANSFER<br />
Live in Concert<br />
06.04.<br />
20.00<br />
MUSEUMS<br />
QUARTIER<br />
DIE SEER<br />
Open Air - Live in der ARENA WIEN<br />
07.07.<br />
20.00
!ticket service<br />
Unterstützen Sie als<br />
12. Mann das Nationalteam im Stadion<br />
Foto: GEPA-pictures.com<br />
Ab sofort sind Tickets für den<br />
Länderspielauftakt des ÖFB<br />
Nationalteams im Jahr 2017<br />
erhältlich. Das 3. Heim-Länderspiel<br />
der laufenden Qualifikation zur FIFA<br />
Fußball WM 2018 gegen die Auswahl<br />
Moldawiens findet am 24. März statt.<br />
Anpfiff im Wiener Ernst-Happel-<br />
Stadion ist um 20:45 Uhr. In der<br />
letzten Qualifikation für die UEFA<br />
EURO 2016 konnte das österreichische<br />
Nationalteam zwei Siege gegen<br />
Moldawien feiern, ein 2:1 in der<br />
moldawischen Hauptstadt Chisinau<br />
und ein 1:0 in Wien.<br />
Die Ticketpreise liegen zwischen<br />
10,– und 64,– Euro. Tickets sind via<br />
oefb.at/tickets, meinteam.at oder<br />
telefonisch unter der ÖFB Ticket-<br />
Hotline unter (01) 96096 555<br />
erhältlich. VIP-Tagestickets sind<br />
zwischen € 145,– und € 495,–<br />
(exklusive USt.) erhältlich und<br />
können über vip@oefb.at bestellt<br />
werden. Ab dem kommenden Jahr<br />
gibt es speziell für Familien mit Kindern<br />
rauchfreie Bereiche im Stadion,<br />
die beim Bestellvorgang als solche<br />
gekennzeichnet sind.<br />
| 43
!ticket spaß<br />
Geiler Leserbrief<br />
SEX SELLS Georg Biron<br />
Ich bekomme viele Zuschriften, eine<br />
möchte ich euch nicht vorenthalten:<br />
„Meine Ehe ist nicht mehr so, wie sie<br />
einmal war. Mein Mann Günther (37)<br />
ist oft unterwegs, „geschäftlich“, wie<br />
er sagt – und ich bin völlig verzweifelt:<br />
Er ist doch arbeitslos! Er hat sich vor<br />
ein paar Monaten einen Hobbyraum<br />
eingerichtet, den ich nicht betreten<br />
darf. Einmal habe ich aber doch nachgeschaut,<br />
was sein Hobby ist. In der<br />
Tiefkühltruhe habe ich Teile von Frauen<br />
gefunden. Ich frage mich jetzt, ob er<br />
vielleicht der gesuchte Serienmörder<br />
ist. Ich traue mich aber nicht, ihn zu<br />
fragen. Der ist ja vielleicht imstande<br />
und isst auch mich auf. Er nörgelt<br />
sowieso immer an meinen Kochkünsten<br />
herum.“ Meine Antwort:<br />
Liebe Freundin!<br />
Täglich bekomme ich Briefe, in denen<br />
mir Frauen ihr Herz ausschütten. Das ist<br />
traurig, aber man muss manchmal auch<br />
bei sich selbst nach Fehlern suchen.<br />
Hätte ich dieses oder jenes verhindern<br />
können, wenn ich mich mehr um den<br />
Partner gekümmert hätte? Diese Frage<br />
schwebt wie ein Damoklesschwert<br />
über den<br />
Frauen. Auf jeden Fall meine ich, dass<br />
du offen mit deinem Mann über seine<br />
Hobbies sprechen solltest. Ich glaube<br />
nicht, dass er dich aufessen würde,<br />
schließlich bist du ja die Frau, mit der<br />
er vor Gott den Bund fürs Leben<br />
geschlossen hat. Wenn er an deinen<br />
„Kochkünsten herumnörgelt“, dann<br />
soll doch er einmal kochen! Das wäre<br />
eine Abwechslung in der Routine des<br />
Ehealltags, die sicher auch sehr viel<br />
Positives für euch bewirken könnte.<br />
Gewinnspiele in dieser Ausgabe finden<br />
Sie auf den Seiten 10-12, 24, 30-31 und<br />
32-33, mehr Informationen & Teilnahmebedingungen<br />
auf ticketmagazin.com.<br />
Wir freuen uns auch über Postkarten:<br />
!ticket Eventmagazin,<br />
Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn,<br />
Heumühlgasse 11, 1040 Wien.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Februar 2016.<br />
Das nächste !ticket erscheint<br />
am 28. Februar 2017.<br />
LASTNEWS<br />
Auch kommende Saison wird der Schlosspark Esterházy wieder zur entspanntesten<br />
Festivallocation: Am 7. Juli mit u.a. Jamie Cullum im Rahmen der Nova Jazz &<br />
Blues Night, am 8. Juli mit u.a. Zucchero, Uriah Heep und Kris Kristofferson im<br />
Rahmen des Lovely Days! Früher als sonst dürfen wir die ersten FM4 Frequency-<br />
Künstler bekannt geben: Mumford & Sons, Billy Talent, Rise Against, Kraftklub,<br />
Wanda und mehr werden sich 2017 im Greenpark einfinden.<br />
50|<br />
Fotos: moff, fotolia, beigestellt
Foto VBW © Rafaela Pröll 2016<br />
Das<br />
neue musical<br />
Musik und Liedtexte<br />
STEPHEN SCHWARTZ<br />
Buch<br />
CHRISTIAN STRUPPECK<br />
Regie<br />
TREVOR NUNN<br />
EIN MUSICAL VON<br />
MICHAEL KUNZE UND DARIO FARINA<br />
NACH „IL MONDO PICCOLO“ VON GIOVANNINO GUARESCHI<br />
THE ROCK-MUSICAL IN CONCERT<br />
MUSIC BY ANDREW LLOYD WEBBER LYRICS BY <strong>TIM</strong> RICE<br />
MIT DREW SARICH ALS JESUS<br />
WWW.MUSICALVIENNA.AT
präsentiert<br />
HIGHLIGHTS<br />
GERNOT KULIS<br />
„Kulisionen“<br />
08.02.’17 Linz, Posthof<br />
09.02.’17 Graz, Orpheum<br />
10.02.’17 Wien, Theater Akzent<br />
11.02.’17 St.Pölten, Bühne im Hof<br />
„10“<br />
CARRINGTON<br />
BROWN<br />
04.02.’17 Salzburg, Arena<br />
05.02.’17 Linz, Tips Arena<br />
22.03.’17 Wien, Stadthalle D<br />
14.05.’17 Graz, Stadthalle<br />
04.02.’17 Wien, Globe<br />
14.02.’17 Wien, Orpheum<br />
22.+28.02.’17 Wien, Stadtsaal TEDDY SHOW<br />
BÜLENT CEYLAN<br />
„Kronk“<br />
„Ds passiert<br />
alles in dein<br />
Birne“<br />
27.05.’17 Wien, Stadthalle F<br />
28.05.’17 Salzburg, Arena<br />
23.03.’17 Wr. Neustadt,<br />
Arena Nova<br />
24.03.’17 Linz, Tips Arena<br />
EHRLICH BROTHERS<br />
„Faszination – die neue<br />
Magie Show “<br />
Die erfolgskomödie<br />
von MICHAEL NIAVARANI<br />
& ROMAN FRANKL<br />
alles auf anfang<br />
26.01.’17 Graz, Stadthalle<br />
27.01.’17 Wien, Stadthalle D<br />
28.01.’17 Linz, Tips Arena<br />
29.01.’17 Salzburg, Arena<br />
JOHANN KÖNIG<br />
„Milchbrötchenrechnung“<br />
„nachSITZen“<br />
MARTIN RÜTTER<br />
11.05.’17 Salzburg, Arena<br />
12.05.’17 Linz, Tips Arena<br />
13.05.’17 Graz, Helmut-List-Halle<br />
14.05.’17 Wien, Stadthalle F<br />
Ab 23. Mai im Globe Wien<br />
Weitere Tournee-Termine:<br />
resetdiekomoedie.at<br />
31.03.’17 Linz, Posthof<br />
01.04.’17 Wien, Theater Akzent<br />
„Nur Nuhr“<br />
DIETER NUHR