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Wagnereinmalig No. 2

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Mit<br />

den<br />

besten<br />

Empfehlungen:<br />

Der mit anabolen Steroiden<br />

vollgepumpte Chris erschlägt<br />

beim verkorksten Liebesspiel<br />

eine junge Frau, seine Eltern,<br />

die wohlsituierten Lanes, schieben<br />

die Schuld auf Lyndall, den<br />

Junkie-Sohn ihrer Haushälterin.<br />

Lyndall überlebt keine Nacht<br />

im Knast, hingerichtet und ausgeweidet<br />

dient er als warnende<br />

Botschaft an seinen Vater, ein<br />

Opfer mehr im Bandenkrieg von<br />

Kapstadt. Er bleibt nicht das<br />

letzte Opfer in Roger Smiths<br />

knallhartem Thriller, der furios<br />

und gekonnt ein blutiges Rachespiel<br />

entwirft, in dem Opfer<br />

zu Täter werden und Täter zu<br />

Opfern. Andreas Hauser<br />

Roger Smith:<br />

Leichtes Opfer<br />

Tropen, 334 S., € 20,50.<br />

Antihelden sind sein Ding. Und<br />

wenn einer schon Anders heißt,<br />

kann man sich drauf verlassen,<br />

dass Jonas Jonasson – nach dem<br />

Hundertjährigen und der Analphabetin<br />

– wieder eine unvergessliche<br />

Figur geschaffen hat, die eben<br />

ganz anders ist. Anders – nach<br />

zahllosen Gefängnisauf enthalten<br />

nur noch „Mörder Anders“<br />

genannt, gerät bei seiner Jobsuche<br />

an die atheistische Pfarrerin<br />

Johanna und den Rezeptionisten<br />

Per. Zusammen gründen sie eine<br />

„Körperverletzungsagentur“<br />

mit durchschlagendem Erfolg,<br />

bis Anders sich plötzlich für<br />

Gott interessiert und friedfertig<br />

werden will … Robert Renk<br />

Jonas Jonasson: Mörder Anders und<br />

seine Freunde nebst dem einen oder<br />

anderen Feind. carlsbooks, 352 S.,<br />

€ 20,60, erscheint am 7. April!<br />

Mit seinem ersten Roman begibt<br />

sich der Headwriter von Bastian<br />

Pastewka Chris Geletneky auf<br />

die Erfolgsspur seinen Spetzls<br />

Tommy Jaud (mit dem er u.a.<br />

für Ladykracher schreibt). Ein<br />

perfekter Midlifecrises-Roman,<br />

in dem Tillmann sein Spießerleben<br />

hinterfragt. Das hätte er<br />

besser nicht getan, denn prompt<br />

schlittert er in eine Affäre,<br />

die ausgerechnet an seinem<br />

10. Hochzeitstag auffliegt. Dann<br />

veröffentlicht er aus Versehen<br />

ein Video, das Tausende Beziehungen<br />

zerstört, und jetzt hasst<br />

ihn – außer seiner Frau – auch<br />

der Rest der Welt. Robert Renk<br />

Chris Geletneky:<br />

Midlife Cowboy<br />

Lübbe, 352 S., € 15,50<br />

Mischa ist ein Schauspieltalent,<br />

sucht und findet aber mit der<br />

Floristin Valerie ein unaufgeregtes<br />

Leben. Kollege Sebastian<br />

steht unter Strom und hat eine<br />

Idee: Runter von der Bühne,<br />

rein ins Leben der Kunden.<br />

M & V lassen sich davon überzeugen<br />

und turbulente Szenen<br />

von berührend über haarsträubend<br />

bis hochkomisch folgen.<br />

Erfolg stellt sich ein, aber auch<br />

Probleme. Kossdorff hat die<br />

Zügel seiner fröhlich galoppierenden<br />

Romanhelden fest im<br />

Griff und beglückt mit einem<br />

überraschenden und spannenden<br />

Finale. Markus Köhle<br />

Jan Kossdorff:<br />

Leben spielen<br />

Deuticke, 384 S., € 20,50<br />

Acht Jahre hat der schwedische<br />

Autor Steve Sem-Sandberg an<br />

„Die Erwählten“ gearbeitet und<br />

damit allen in der NS-Anstalt<br />

am Spiegelgrund Ermordeten<br />

ein Denkmal gesetzt. Der<br />

Roman besticht sowohl was die<br />

historischen Fakten, als auch<br />

was die sprachliche Umsetzung<br />

des Stoffes betrifft. Die<br />

Hauptfigur Adrian Ziegler ist<br />

an das Schicksal von Friedrich<br />

Zawrel angelehnt, die Ärzte<br />

(z. B. Dr. Gross) werden in<br />

Echtnamen genannt. Der Autor<br />

erzählt ungemein einfühlsam<br />

aus mehreren Perspektiven. Ein<br />

erschütterndes, ein wichtiges,<br />

ein gutes Buch. Markus Köhle<br />

Steve Sem-Sandberg:<br />

Die Erwählten<br />

Klett-Cotta, 525 S., € 27,70<br />

In seinem sechsten Roman<br />

lässt HP seinen Helden den<br />

Bocksberg erklimmen und das<br />

dortige Gipfelbuch vollschreiben.<br />

Wir erfahren vom wilden<br />

Heranwachsen eines legitimierten<br />

„Hurensohnes“ aus der<br />

Südtirolersiedlung, Mutproben,<br />

Bandenkriegen und Körperdrill<br />

durch Karate. Der Held wird<br />

früh mit dem Tod konfrontiert<br />

und wird auch selbst zweimal<br />

nachhelfen. Wie soll man damit<br />

umgehen? Dieses Buch liefert<br />

Diskussionsstoff und hat auch<br />

amüsante Seiten, wenn unerwartet<br />

ein gewisser Hansi Platzgumer<br />

eine Rolle spielt. Markus Köhle<br />

Hans Platzgumer:<br />

Am Rand<br />

Zsolnay, 206 S., € 20,50<br />

42<br />

Wagner’sche.<br />

Zukunft – das ist ein Wort, das<br />

Jamalee und Jason nicht kennen,<br />

von dem sie höchstens träumen,<br />

etwa, wenn sie in Häuser reicher<br />

Leute einbrechen. In einem treffen<br />

sie auf Sammy. Der kleinkriminelle<br />

Verlorene zieht bei<br />

den Geschwistern ein, wirft ein<br />

Auge auf deren Mutter Bev, das<br />

andere auf Jamalee, während der<br />

schöne Jason Geld ranschaffen<br />

soll. Doch dann wird Jason tot<br />

aufgefunden, alles gerät aus den<br />

Fugen im Hinterland Missouris,<br />

wo Kultautor Daniel Woodrell<br />

erneut eine tragische White-<br />

Trash-Ballade anstimmt.<br />

Andreas Hauser<br />

Daniel Woodrell:<br />

Tomatenrot<br />

Liebeskind, 222 S., € 20,60<br />

Emanuel Bergmanns Debüt<br />

nimmt uns mit in das Leben von<br />

Mosche und Max. Im Europa<br />

anfang des 20. Jahrhunderts reist<br />

Mosche aus Prag seiner Zukunft<br />

im Zauber-Zirkus entgegen. Fast<br />

ein ganzes Jahrhundert später<br />

sucht Max in Los Angeles nach<br />

dem großen Zauberer Zabbatini,<br />

er braucht einen Liebeszauber,<br />

der die Scheidung seiner Eltern<br />

verhindert. Vom Leben, der Tragik<br />

und Leichtigkeit so gekonnt<br />

erzählt zu bekommen, lässt<br />

den Leser nur schwer das Buch<br />

beiseite legen. Lena Kripahle<br />

Emanuel Bergmann:<br />

Der Trick<br />

Diogenes 391 S., € 22,70<br />

Die Amerikanerin Baronin<br />

Eugenia Münster und ihr Bruder<br />

reisen aus Europa nach Boston,<br />

um ihrem Geldmangel durch<br />

Heirat zu entfliehen. Henry<br />

James, dessen 100. Todestag<br />

am 28. Februar 2016 gedacht<br />

wurde, hat mit „Die Europäer“<br />

eine unterhaltsame, leichtfüßige<br />

Salonkomödie geschaffen. Die<br />

neue Übersetzung trägt den Text<br />

wunderbar und lässt einen die<br />

alles entschlüsselnden Dialoge<br />

genießen. Für James-Fans ein<br />

Muss, für Freunde von Oscar<br />

Wilde eine Entdeckung. Boris Schön<br />

Henry James:<br />

Die Europäer<br />

Manesse Verlag, 256 S., € 25,70<br />

Jacqueline ist eine Gestrandete.<br />

Heimatlos, sprachlos. Sie ist aus<br />

ihrem afrikanischen Geburtsland<br />

geflohen. Nun kämpft sie am<br />

griechischen Strand ums Überleben.<br />

Tagsüber versucht sie, nicht<br />

aufzufallen, nachts wäscht sie<br />

sich im Meer. Sie trägt nur ihre<br />

Kleidung und Erinnerungen<br />

bei sich. Über das Erlebte kann<br />

sie nicht sprechen. Eines Tages<br />

bietet ihr eine Griechin Essen an<br />

und Jacqueline beginnt zu erzählen<br />

– von Familie und Flucht.<br />

Und davon, dass Erlebnisse und<br />

Überleben oft keinen Platz für<br />

Hoffnung lassen. Robert Renk<br />

Maksik, Alexander:<br />

Die Gestrandete<br />

Verlag Droemer, 288 S., € 20,60<br />

Bei Weitem kein harmloser<br />

Roman! Eine Geschichte, die<br />

gekonnt verschiedenste Themen<br />

miteinander verschmelzen lässt:<br />

Glaube, Liebe, Tod, Krieg oder<br />

Politik. Dabei trägt Diana Rosie<br />

nicht dick auf, sie beschreibt<br />

die Geschehnisse unverblümt<br />

und ehrlich. Alberto macht sich<br />

gemeinsam mit seinem Enkel<br />

Tino auf die Suche nach seinem<br />

Geburtstag, an den sich „Apu“<br />

schlichtweg nicht erinnern kann.<br />

Diesen finden sie auch, doch gilt<br />

hier der Grundsatz: Der Weg<br />

ist das Ziel! Eine ergreifende<br />

Geschichte, die von Kapitel zu<br />

Kapitel in eine andere Zeit hüpft<br />

und nach und nach das Puzzle<br />

komplettiert. Evelyn Unterfrauner<br />

Diana Rosie:<br />

Albertos verlorener Geburtstag<br />

Knaus Verlag, 336 S., € 17,50<br />

Dieser Roman muss etwas<br />

ganz Großes werden! B. W.<br />

beschreibt die Gedanken und<br />

Erlebnisse seines Protagonisten<br />

Jules mit einer unglaublich<br />

leichten, mitreißenden und vor<br />

allem authentischen Sprache. Es<br />

geht um drei Geschwister, die<br />

verschiedener nicht sein könnten<br />

und doch eines gemeinsam<br />

haben: den Verlust der Eltern<br />

in der Kindheit. Sie versuchen,<br />

ihren eigenen Weg zu gehen,<br />

gehen lange den falschen und<br />

fragen sich unterwegs, ob er<br />

irgendwann doch zum richtigen<br />

werden könnte.<br />

Evelyn Unterfrauner<br />

Benedict Wells:<br />

Vom Ende der Einsamkeit<br />

Diogenes Verlag, 368 S., € 22,70

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