15.00 Uhr - LOUISe Magazin Bad Homburg
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S T A D T G E S p r ä C H<br />
Die „Landgräfliche Gartenlandschaft“<br />
Die Achse: Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die<br />
Einzelanlagen an der schnurgeraden Achse. Die Tannenwaldallee,<br />
unter dem „schöngeistigen“ Landgrafen Friedrich<br />
V. Ludwig und seiner Frau Caroline 1770 angelegt,<br />
begann ursprünglich am Weißen Tor des Schlossparks,<br />
der von diesem Herrscherpaar im Stil des englischen<br />
Landschaftsgartens umgestaltet wurde. 1820 ließen der<br />
erstgeborene Sohn, Landgraf Friedrich VI. Joseph, und<br />
dessen aus dem englischen Königshaus stammende Gattin<br />
Elizabeth die Tannenwaldallee um die Elisabethenschneise<br />
verlängern. Diese Achse ist fast acht Kilometer<br />
lang und endet am Limes.<br />
Die prinzengärten: An der Tannenwaldallee liegen<br />
die so genannten Prinzengärten. Der Englische Garten und<br />
der Louisgarten wurden bebaut, ein Teil des alten Baumbestandes<br />
aber steht noch. Im ehemaligen Englischen Garten<br />
ist ein Landgrafendenkmal sehenswert. Danach folgt der<br />
Gustavsgarten. Zurzeit kann man nur einen Blick durch<br />
das Tor auf die zum Großteil erhaltene Parkgestaltung werfen.<br />
Dieser Garten soll ebenfalls restauriert werden.<br />
Links geht es nun in die Kreuzallee und zum Kleinen<br />
Tannenwald, dem wieder erstandenen Juwel. Friedrich V.<br />
Ludwig und Caroline legten ihn im anglo-chinoisen Stil<br />
mit Teich, Kolonnaden-Tempel auf der Insel, mit Laubengängen<br />
und geschwungenen Wegen an, die zu lauschigen<br />
Ecken oder besonderen Attraktionen wie einem Rosentempel<br />
führten. Schwiegertochter Eliza verwendete ab<br />
1822 ebenfalls viel Zeit auf seine Verschönerung. Sie ließ<br />
auch die kleine Musterfarm mit „Cottage“ und Meierei für<br />
die Milchviehwirtschaft einrichten.<br />
Der Ferdinandsgarten ist nach wie vor ein grünes Refugium<br />
– jedoch das einer alteingesessenen Baumschule,<br />
die entlang der Tannenwaldallee mit Buchsformschnitten<br />
aufwartet. Der Philippsgarten, einst ein Waldpark, wird<br />
seit langem landwirtschaftlich genutzt.<br />
Der Große Tannenwald: Am Gotischen Haus, wo<br />
die Tannenwaldallee in die Elisabethenschneise übergeht,<br />
beginnt der Große Tannenwald, der sich in mehrere Einzelelemente<br />
gliedert. Gleich zu Beginn der Lustwald „Die<br />
Große Tanne“: Friedrich V. Ludwig und Caroline gestalteten<br />
ihn 1771 bis 1773 als Waldpark mit Jagdhaus, Teichen,<br />
Wasserkaskade, die noch in Ansätzen zu erkennen sind,<br />
einer Eremitage und anderem mehr. Ein Stück weiter öffnet<br />
sich die weite Fläche der Buschwiesen. Hinter dem<br />
10 | <strong>LOUISe</strong> 7 / 2011<br />
„Großen Busch“ auf der anderen Seite liegt der Forellenteich,<br />
der einst den Fisch für die Schlossküche lieferte.<br />
Der komplett wieder hergestellte Forstgarten entstand ab<br />
1821unter Friedrich VI. Joseph und Elizabeth. Sie verbanden<br />
in ihm das Schöne – eine idyllische Gartenlandschaft<br />
– mit dem Nützlichen, der Kultivierung exotischer Pflanzen<br />
für den Schlosspark. Der Hirschgarten, kurz nach<br />
dem Forstgarten als Jagdgelände geschaffen, zeigt sich im<br />
wesentlichen in seiner ursprünglichen Gestaltung.<br />
Den letzten Bereich der Gartenlandschaft, der heutige<br />
„Landschaftspark Elisabethenschneise“, beließ Friedrich<br />
V. Ludwig weitgehend in seiner natürlichen Form. Aber<br />
er wurde ein Familienwald mit Erinnerungsstücken, wie<br />
einem Obelisken oder den Adelheidsteinen. Auch Relikte<br />
der Kelten, Germanen und Römer sowie natürliche Attraktionen<br />
sind hier zu finden, etwa der Elisabethenstein,<br />
der Goldgrubenfelsen, die Luthereiche und das Krausbäumchen.<br />
www.bad-homburg.de (unter Kultur/Bildung)<br />
Gesucht: die schönsten Fotomotive<br />
von Bäumen und Wald<br />
Zum „Internationalen Jahr der Wälder“ veranstaltet die Stadt<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> einen Fotowettbewerb. Gesucht werden die<br />
schönsten Motive von Bäumen und Waldsituationen.<br />
Das Format der Bilder muss mindestens 10x15 cm betragen.<br />
Digitale Fotos müssen im jpeg-Format mit mindestens<br />
300 dpi bei einer Größe von 18x13 cm eingereicht<br />
werden. Pro Einsender werden maximal drei Beiträge<br />
angenommen. Einsendeschluss ist der 31. Juli. Einsendungen<br />
können an die Stadtverwaltung, Referat für Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit, Rathausplatz 1, 61348 <strong>Bad</strong><br />
<strong>Homburg</strong> v.d.Höhe, oder per E-Mail an pressestelle@badhomburg.de<br />
geschickt werden.<br />
Eine Jury unter der Leitung des ehemaligen Redakteurs<br />
der Frankfurter Rundschau und Hobbyfotografen Günther<br />
Scherf sowie von Bernhardt König, Inhaber des gleichnamigen<br />
Fotogeschäfts in <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>, entscheidet über<br />
die Prämierung der Bilder. Selbstverständlich erwarten die<br />
Gewinner attraktive Preise. Die schönsten Bilder werden<br />
im „<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Umweltkalender 2012“ abgedruckt.<br />
Voraussichtlich werden sie auch im Rahmen einer Ausstellung<br />
im Museum im Gotischen Haus gezeigt.