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15.00 Uhr - LOUISe Magazin Bad Homburg

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An- und Aussichten, die er nicht gesucht hat. Er entwickelt<br />

Fantasien darüber, was an einem bestimmten Ort<br />

einmal anders war, vielleicht auch darüber, wie es später<br />

dort einmal aussehen könnte.<br />

Beispiele gewünscht? Nun, die Tannenwaldallee: Für die<br />

meisten ist sie nur eine Straße,<br />

rechts und links parken Autos<br />

vor den Villen, im weiteren Verlauf<br />

geht sie in die offene Landschaft<br />

über. Ziemlich am Anfang<br />

laufen Sie an desolat erscheinenden<br />

und deshalb oft unbeachtet<br />

bleibenden Brückengeländern<br />

vorbei. Eine Brücke? Die nichts<br />

überquert? Sie wurde vor rund 240<br />

Jahren gebaut und führte über einen<br />

Hohlweg, an dem der jetzt verrohrte<br />

Lohrbach entlang floss. Auf<br />

der linken Seite unten ist der alte rund gemauerte Brückenbogen<br />

erhalten und wenn Sie hinaufschauen, fällt Ihr Blick<br />

in die grünen Reste des „Schlockerfasses“. Mit ein wenig<br />

Fantasie erscheinen Ihnen die Menschen, die Pferdefuhrwerke,<br />

die hier einst gen Süden strebten.<br />

Am Gotischen Haus werfen Sie einen Blick zurück. Von hier<br />

ist am besten zu erkennen, wie die Tannenwaldallee einmal<br />

ausgesehen hat: Noch jung und noch nicht sehr groß sind die<br />

jüngst gepflanzten Säulenpappeln. Aber schon jetzt ragen sie<br />

wie Ausrufezeichen in den Himmel. Landgraf Friedrich V.<br />

Ludwig ließ die 1770 auf sein Geheiß entstandene Tannen-<br />

8 | <strong>LOUISe</strong> 7 / 2011<br />

„Wunderschön“, der<br />

romantische Teich<br />

mit dem weiß<br />

leuchtenden<br />

Kolonnaden-Tempel<br />

auf der Insel!<br />

waldallee auf der ganzen Länge mit Säulenpappeln bepflanzen.<br />

Für ihn und seine Zeitgenossen waren diese Bäume<br />

Symbole sowohl Arkadiens als auch der aufklärerischen<br />

Philosophie von Freiheit und Toleranz.<br />

Der Kleine Tannenwald, das Juwel der Gartenlandschaft,<br />

als zweites Beispiel. „Wunder-<br />

schön“, der romantische Teich<br />

mit dem weiß leuchtenden<br />

Kolonnaden-Tempel auf der Insel!<br />

Ein Stück entfernt geht man<br />

schnelleren Schrittes an zwei verfallenen<br />

Gebäuden vorbei. Nein,<br />

bleiben Sie stehen! Auch Ruinen<br />

haben ihre Schönheit. Die Meierei<br />

und die Schweizerei sprechen von<br />

der Zeit, als mit und in ihnen gelebt<br />

wurde, von Landgräfin Eliza-beth,<br />

die sie als Musterfarm nach englischem<br />

Vorbild bauen ließ, von ihrer späteren Nutzung als<br />

Café und Ausflugslokal. Sie sprechen aber auch davon,<br />

wie lieblos Menschen mit historischem Erbe umgehen<br />

können. Und wie gut es ist, dass sich unsere Generationen<br />

eines besseren besinnen. Irgendwann werden die<br />

beiden Gebäude keine Ruinen mehr sein …<br />

Als letztes Beispiel soll der Forstgarten dienen. Das Bild<br />

von Teich und Teehäuschen besticht auch in diesem<br />

Waldpark. Genauso wie auf den Fotos. Biegen Sie ab!<br />

Wagen Sie durchaus einige Schritte abseits des Pfades –<br />

zur Süntelbuche zum Beispiel, so weit ran, wie es die Ab-

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