Kirche Aktuell - Evangelische Kirchengemeinde Winterbach

Mit Michael ins Mittelalter –
Gemeindefest als Zeitreise
Bühne im Kirchhof
Vor 700 Jahren gab es auch noch
keine anthroposophische Christengemeinschaft.
Zwischen ihr - oben
auf dem Engelberg - und der evangelischen
Michaelskirche unten im
Remstal liegen mehr als nur ein paar
Höhenmeter, doch die Jubiläumsfeier
hat Außerordentliches möglich gemacht:
Ein „Michaelsspiel“ bildete den
Auftakt des Festwochenendes. Die
Leiterinnen des Heimatspiels, Andrea
Zinkhahn und Viktoria Waltl, brachten
die alte Sage auf die Bühne im Hof der
Michaelskirche - mit Kindern aus der
Theatergruppe der Christengemeinschaft
und aus dem evangelischen
Kindergarten.
Spielleiterin Viktoria Waltl. Dabei auch
Kinder des evangelischen Kindergartens.
Foto: Ernst Schulz
Michael als Gärtner
Bei schönstem Nachsommerwetter
verfolgten mehr als 200 Zuschauer
den Wettstreit zwischen dem Erzengel
Michael (gespielt von Anna-Sophia
Bräutigam) und dem Teufel (Matthias
Haverkamp). Michael erweist sich darin
als kluger Gärtner: Er pflanzt nur sol-
Foto: Ernst Schulz
Foto: Ernst Schulz
Foto: Jean-Paul Martin
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Mit Michael ins Mittelalter –
Gemeindefest als Zeitreise
ches Gemüse an, das unter der Erde
wächst - Zuckerrüben, Radieschen und
Möhren.
Für den Teufel bleibt nur das obere
Grünzeug - kein Wunder, dass er
sich ärgert: „Ich sehe mich von dir
betrogen. Ich hab‘ das schlechte Los
gezogen. Im nächsten Jahr soll’s
anders sein. Da soll die untre Hälfte
meine sein.“ Natürlich nützt ihm auch
das nichts – und so kann der Chor
eine Erfolgsbilanz ziehen: „Vom Engel
wurde er besiegt. Sein Reich seitdem
verborgen liegt.“
Foto: Jean-Paul Martin
Prälat Hans-Dieter Wille
segnet die Gemeinde
Lazarus in Winnenden
Teufel, Tod und Hölle: Für die Menschen
im Mittelalter waren das
Alltagsthemen. Beim Jubiläumsgottesdienst
tauchten sie in Form der
Lazarus-Geschichte aus dem Neuen
Testament wieder auf. Prälat Hans-
Dieter Wille deutete sie aus einem
aktuellem Blickwinkel heraus: „Lazarus,
komm heraus“ – dieser Ruf Jesu
ziele aufs „Herausgerufenwerden aus
unseren Verhältnissen und Verwicklungen:
Auch der Amokläufer Tim K.
fühlte sich in der Grabeshöhle eines
tiefen Gekränktseins eingesperrt. Wir
Christen sind Protestleute gegen den
Tod, gegen solche Kränkungen, solches
Eingesperrtsein.“
Foto: Jean-Paul Martin