Kirche Aktuell - Evangelische Kirchengemeinde Winterbach
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Mit Michael ins Mittelalter –<br />
Gemeindefest als Zeitreise<br />
Lang ist’s her<br />
Einige von ihnen enthüllte der <strong>Kirche</strong>nhistoriker<br />
Prof. Hermann Ehmer<br />
bei seinem Vortrag am Michaelstag<br />
über die Gründungszeit der <strong>Kirche</strong>.<br />
Wer diesen Abend verpasst hat: Eine<br />
Kurzfassung seiner Forschungsergebnisse<br />
findet sich in der Festschrift<br />
„700 Jahre Michaelskirche“, die jetzt<br />
als Heft 5 der Reihe „<strong>Winterbach</strong>er<br />
Heimat“ erschienen ist.<br />
Foto: Jean-Paul Martin<br />
Foto: Jean-Paul Martin<br />
Musikgruppe La Marmotte<br />
Foto: Jean-Paul Martin<br />
Foto: Jean-Paul Martin Foto: Jean-Paul Martin<br />
Foto: Ernst Schulz<br />
Gut gelaunte Festbesucher<br />
Und für alle, denen das Mittelalter<br />
schon zu lange her ist: In<br />
dem Band findet sich auch ein<br />
kurzweiliger Bericht von Pfarrer<br />
i.R. Wolfgang Lampadius.<br />
Thema: „Die <strong>Kirche</strong> im Dorf<br />
– jüngere Geschichte der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde in<br />
<strong>Winterbach</strong> und ihrer Pfarrer.“<br />
Bernward Loheide<br />
18 19<br />
Vor 700 Jahren.<br />
Aus der<br />
Gründungszeit der<br />
Michaelskirche<br />
Fakten aus dem Vortrag von<br />
Prof. Hermann Ehmer<br />
1. Schon während des Investiturstreits<br />
zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst<br />
Gregor VII. wurde <strong>Winterbach</strong> in<br />
einer Urkunde erwähnt. Damals stand<br />
wohl eine kleinere Vorgängerkirche<br />
in <strong>Winterbach</strong>. Nach seinem Tod im<br />
Jahr 1106 n. Chr. wurde Heinrich IV.<br />
im Dom zu Speyer beigesetzt. Die Einnahmen<br />
aus seinem fürstlichen Besitz<br />
in <strong>Winterbach</strong> und Waiblingen hatte<br />
er vorher der Domdiözese Speyer<br />
übereignet.<br />
2. Der <strong>Kirche</strong>nbau von 1309 war kein<br />
Neubau, sondern ein Umbau einer<br />
Hauskirche der Salierdynastie. Michaelskirchen<br />
sind wie Petruskirchen die<br />
ältesten <strong>Kirche</strong>n in Europa und wurden<br />
vielerorts auf Bergen oder Hügeln<br />
im 6. und 7. Jahrhundert erbaut. Sie<br />
lösten während der Christianisierung<br />
regionale Heidenkulte ab. Zwei dieser<br />
Urkirchen des Remstals standen bzw.<br />
stehen in Waiblingen und <strong>Winterbach</strong>.<br />
3. Nachdem Schorndorf im Jahr 1275<br />
unter den Grafen von Württemberg<br />
zur Stadt erhoben worden war,<br />
kehrten sich die bisherigen Machtverhältnisse<br />
langsam um. Schorndorf<br />
wuchs zum Oberamt heran und verwaltete<br />
nun die Gemeinde<br />
<strong>Winterbach</strong> mit.<br />
Foto: Ernst Schulz<br />
4. Das Kloster Engelberg wurde 1466<br />
durch Graf Ulrich V. als Augustiner-<br />
Eremitage an einem früheren Marien-<br />
Wallfahrtsort gestiftet. Martin Luther<br />
war selbst ein Augustiner-Eremit, ehe<br />
er <strong>Kirche</strong>nreformator wurde. Als Folge<br />
der Reformation und der Bauernkriege<br />
löste sich das Kloster Engelberg 1538<br />
schon wieder auf. Die Gebäude nutzte<br />
später ein königlicher Forstmeister,<br />
1602 wurden sie zum Württembergischen<br />
Jagdschloss ausgebaut. Heute<br />
beherbergen sie die Waldorfschule<br />
Engelberg.<br />
5. Die Filialgemeinde Geradstetten,<br />
die einst auch zu <strong>Winterbach</strong> gehört<br />
hatte, trennte sich im Jahr 1497 per<br />
Rechtsakt mit Genehmigung der Stadt<br />
Schorndorf, des Grafen von Württemberg<br />
und des Bischofs von Konstanz<br />
von <strong>Winterbach</strong> und wurde eigenständig.<br />
Heute gehört Geradstetten<br />
zur Gemeinde Remshalden, mit der<br />
<strong>Winterbach</strong> auf kommunaler Ebene gut<br />
zusammenarbeitet.<br />
Gabriele Wickenhäuser