23.01.2017 Aufrufe

Augsburger Kulturportal 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Augsburgs römisches Erbe<br />

Seine Gründung vor mehr als 2.000 Jahren<br />

verdankt Augsburg den Römern. Bisher waren<br />

nur wenige Zeugnisse dieser Zeit sichtbar –<br />

doch das ändert sich jetzt.<br />

Augsburgs Geschichte beginnt im Jahr 15 vor Christus. Damals<br />

schickte der römische Kaiser Augustus seine beiden Stiefsöhne<br />

Drusus und Tiberius auf einen Expansionsfeldzug in Richtung<br />

Germanien. Außer bei einer einzigen Schlacht am Bodensee scheint<br />

sich ihnen auch niemand in den Weg gestellt zu haben. Entlang ihrer<br />

Eroberungsroute bauten die römischen Legionen unter anderem<br />

Straßen und Kastelle, richteten Nachschub-Lager ein und etablierten<br />

neue Provinzen. Um die Zeitenwende fanden sie einen strategisch<br />

perfekten Ort. Er lag auf einem Plateau – hochwasserfrei, 13-15 Meter<br />

über dem Zusammenfluss von Lech und Wertach. Dort ließen sie<br />

sich nieder und errichteten das wichtigste militärische Zentrum des<br />

Römischen Reiches nördlich der Alpen. Dazu gehörten ein Depot, ein<br />

Kastell für 2000 bis 3000 Mann und eine Siedlung: mit Forum, Tempelanlagen,<br />

Verwaltungsgebäuden, öffentlichen Badeanlagen und einem<br />

Theater. Ungefähr 95 nach Christus wurde Augusta Vindelicum<br />

(auch Augusta Vindelicorum genannt) zur Hauptstadt der römischen<br />

18<br />

Provinz Raetia, die sich bis Oberitalien erstreckte. Kaiser Hadrian<br />

verlieh dem Ort im Jahr 121 nach Christus das römische Stadtrecht.<br />

Wie Augsburg damals aussah, ist bisher unsicher. Denn die monumentalen<br />

Häuser wurden schon in der Spätantike überbaut oder bis<br />

aufs Fundament abgetragen. Und wie damals üblich, verwendete<br />

man alle brauchbaren Steine, Säulen und Deko-Elemente als billiges<br />

Baumaterial. Der übrig gebliebene Schutt wurde auf dem Untergrund<br />

verteilt, sodass Teile Augsburgs innerhalb weniger Jahrhunderte<br />

mehrere Meter höher lagen.<br />

Heute sind kaum noch historische Baudenkmäler erlebbar: Der<br />

Archäologische Garten (im Äußeren Pfaffengässchen) zeigt ein<br />

paar Schautafeln, architektonische Fragmente sowie Markierungen<br />

antiker Bauten und Straßen. Die Gebeine der Heiligen Afra in der<br />

Basilika Sankt Ulrich und Afra ruhen in einem römischen Sarkophag.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!