Thomas Duschlbauer ZU GUTER LETZT … Jedes Jahr sollte man mit einem guten Vorsatz beginnen. Meines begann damit, dass ich nicht jedes Wehwehchen gleich mit Tabletten bekämpfen, sondern zunächst auf die gute alte Naturheilmedizin zurückgreifen wollte. Leider begann das neue Jahr auch mit einer Verkühlung, die mir starke Ohrenschmerzen bescherte. Der ideale Anlass also, um sich eines traditionellen Hausmittels zu bedienen. Meine Urgroßmutter etwa schwor auf in Urin eingeweichte Semmeln, die man sich an die Ohren halten sollte. Sie wandte diese Medizin auch gegen Verkühlungen, Gelenksbeschwerden und Hämorrhoiden an. Früher hat sie dieses Hausmittel angeblich auch als Verhütungsmittel eingesetzt. Die Frau wurde steinalt, und während ihrer letzten Lebensjahre hat sie die aufgeweichten Semmeln stets an die Ohren gehalten. Der Verständigung hat dies nicht geschadet, zumal sie ohnehin schon schwerhörig war. Mit Ohrsache & Wirkung der Zeit wurde ihr diese Behandlungsmethode jedoch zu beschwerlich, weshalb ihr mein Opa Ohrenschützer bastelte, die als Semmel-Halterung dienten. Auf Familienfotos ist meine Urgroßmutter noch mit diesem praktischen Accessoire abgebildet. Es lag also nahe, dass ich diese Tradition fortsetzen sollte, weshalb ich nicht die Apotheke, sondern eine Bäckerei und danach die Toilette aufsuchte. Ein derart kostengünstiges Medikament, das angeblich gegen so viele Krankheiten hilft, gibt es wohl selten. Auch ich baute mir so ein Gestell wie mein Opa, damit ich weiterhin beide Hände für meine Arbeit am Computer, zum Autofahren und Kochen benutzen konnte. „Praktisch“, dachte ich mir und freute mich, dass ich meinem guten Vorsatz treu bleiben und endlich genesen konnte. Womit ich allerdings nicht rechnete, das war der Umstand, dass selbst solche harmlosen Naturheilmittel durchaus Risiken und Nebenwirkungen zeitigen können. Denn das Jahr begann nicht nur mit guten Vorsätzen und Ohrenschmerzen, sondern auch mit ungewöhnlich tiefen Temperaturen, weshalb mir schon nach einem kurzen Gang außer Haus die Semmeln an den Ohren anfroren, was sich dann erst recht als extrem schmerzhaft erwies. Ich denke, ich versuche es demnächst mit Homöopathie. Foto:© Mircan privat Was wurde aus ...? Prominente von gestern heute betrachtet 54 Catalin Mircan Steckbrief: Der 15fache österreichische Turn-Staatsmeister wurde am Neujahrstag 1971 in Brasov (Kronstadt)/Rumänien geboren. Seit 1991 ist er österreichischer Staatsbürger. Seine größten sportlichen Erfolge waren 1993 der dritte Platz im Europacup und 1994 der dritte Platz im Weltcup; 1996 war er Fünfter der Weltrangliste auf dem Seitpferd. Zum Turnen kam Mircan schon in Kindertagen, weil seine Eltern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für ihren aufgeweckten Buben suchten. Bereits bei seinem ersten Wettkampf wurde er rumänischer Schüler- Staatsmeister. Während seine Eltern und sein Bruder nach dem Umsturz in Rumänien das Land problemlos verlassen konnten, wurde ihm als Mitglied der rumänischen Turner-Nationalmannschaft die Ausreise verweigert. Im Sommer 1990 gelang ihm beim vierten Versuch die Flucht über Ungarn nach Österreich, wo ihn sein Weg alsbald nach <strong>Linz</strong> führte, weil er hier die besten Trainingsmöglichkeiten vorfand. Heute arbeitet Catalin Mircan als selbstständiger Physiotherapeut in <strong>Linz</strong>, mit eigener Praxis in der Hopfengasse. Das Schöne an seinem Beruf ist für ihn, anderen Menschen zu helfen und ihnen durch gezielte herapien mehr Lebensqualität zu verschafen. Mit seiner Frau Madalina und Familienhund Rudy, einem Deutschen Schäferhund, lebt er in <strong>Linz</strong>. Dem Turnsport ist er nach wie vor sehr verbunden, ja manchmal träumt er sogar noch von Wettkämpfen. TURNER AUS LEIDENSCHAFT. Das Herz von Catalin Mircan (46) schlägt immer noch für diesen Sport.
© unsplash.com/Jamison McAndie Unser nächstes Zuhause hat vor allem eines: Platz, viel Platz.* *Die HYPO Wohnbau-Finanzierung erfüllt Wohnträume. Mit Top-Konditionen, Beratung und Fördermöglichkeiten. www.hypo.at vertrieb@hypo-ooe.at Tel. 0732 / 76 39-54452 Wir schaffen mehr Wert.