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Foto:<br />
Gero Altmann<br />
Apotheken-Tipp<br />
Tiergesundheit aus Ihrer Apotheke: Gero Altmann, Fachapotheker für<br />
Offizinpharmazie Naturheilverfahren und Homöopathie, bringt es auf den Punkt.<br />
Alle Jahre wieder<br />
Zum Verwechseln ähnlich<br />
Zum Jahresbeginn flattern immer jede Menge Rechnungen ins Haus.<br />
Und auch die Haustierversicherer wollen jetzt ihr Geld. Aber welche Versicherung macht Sinn,<br />
und was kann man sich im wahrsten Sinn des Wortes besser sparen?<br />
Sich zur Behandlung einer Erkrankung eine zweite Meinung<br />
einzuholen, kann auch bei Haustieren nie verkehrt sein.<br />
Neulich kam eine altbekannte Kundin<br />
in meine Apotheke und bat mich, für<br />
ihren Hund, bei dem der Tierarzt eine<br />
beginnende Arthrose festgestellt hat,<br />
ein homöopathisches Mittel zu empfehlen.<br />
Da ich das Tier bereits seit Langem<br />
kenne und weiß, dass der Rüde<br />
ein sehr lebhafter Zeitgenosse ist, der<br />
gerne herumtobt und lange Spaziergänge<br />
liebt, tat mir diese Diagnose für<br />
das Tier umso mehr leid. Die Kundin<br />
erzählte mir, dass die Symptome seltsamerweise<br />
sehr unklar seien, und mal<br />
die Gelenke des einen, dann die des<br />
anderen Vorderbeins betroffen<br />
Foto: Cornerstone/pixelio.de.<br />
seien. Auch gebe es Phasen, bei denen<br />
das Tier offenbar gar keine Schmerzen<br />
habe. Dann wieder zeige sich eine<br />
zunehmende Verschlechterung des<br />
Allgemeinbefindens ihres Vierbeiners.<br />
Ihr Tierarzt führe das auf das fortgeschrittene<br />
Alter ihres sehr großen Berner<br />
Sennenhundes zurück, und sie<br />
möchte die medikamentöse Therapie<br />
nun mit einem natürlichen Heilmittel<br />
begleiten.<br />
Da ich selber auch einen Hund besitze,<br />
kam mir die Leidensbeschreibung der<br />
Kundin aber doch<br />
etwas merkwürdig<br />
vor.<br />
Denn ihre Symptomenbeschreibung<br />
konnte auch auf einen Infekt mit Borrelien<br />
durch einen Zeckenbiss hindeuten.<br />
Die entsprechenden Symptome<br />
sind denen einer beginnenden Arthrose<br />
oft sehr ähnlich. Ich bat sie deshalb,<br />
ihren Tierarzt noch einmal einen<br />
Bluttest an ihrem Hund durchführen<br />
zu lassen, und die Probe dabei gezielt<br />
auf Borrelien zu untersuchen.<br />
Gut vierzehn Tage später kam die Kundin<br />
erneut in meine Apotheke. Der<br />
Tierarzt hatte im Blut ihres Hundes<br />
tatsächlich einen Borrelienbefall nachweisen<br />
können. Die sofort eingeleitete<br />
Behandlung mit einem Antibiotikum<br />
zeige sogar bereits die ersten<br />
Erfolge. Nach weiteren zwei Wochen<br />
berichtete mir die Kundin dann ganz<br />
begeistert am Telefon, dass die<br />
Therapie angeschlagen habe<br />
und ihr Hund wieder ganz „der<br />
alte“ sei. Diese Begebenheit hat<br />
mir wieder einmal gezeigt, wie<br />
wichtig ein ganzjähriger zuverlässiger<br />
Parasitenschutz aus der Apotheke<br />
doch ist. Und auch, dass eine<br />
zweite Meinung manchmal großen<br />
Schaden abwenden kann – wer seine<br />
Patienten persönlich kennt, kann<br />
eben besser helfen.<br />
Foto: Javier Brosch/Fotolia<br />
Die Haltung eines Haustiers hat viele angenehme Seiten.<br />
Eine weniger schöne ist, dass das geliebte Tier auch einmal<br />
einen Schaden anrichten kann. Und je nachdem, wen oder<br />
was Bello oder Mieze geschädigt haben, kann das für den<br />
Tierbesitzer sehr teuer werden. Denn der haftet auch, wenn<br />
sich sein Tier zum Zeitpunkt der Schadensentstehung gar<br />
nicht in seinem Einflussbereich befunden hat. Ist beispielsweise<br />
ein frei umherlaufender Hund auf der Gassi-Runde<br />
der Grund für einen Autounfall, kann der Halter bei eindeutiger<br />
Sachlage für die Schadensregulierung zur Kasse gebeten<br />
werden.<br />
Um nicht durch sein Tier in finanzielle Nöte zu<br />
kommen, lohnt es sich daher sehr, eine entsprechende<br />
Tierhalter-Haftpflichtversicherung abzuschließen.<br />
Allerdings sollten Tierhalter genau hinsehen,<br />
denn Versicherung ist nicht gleich Versicherung. Wer zu<br />
Hause eine Katze, ein Meerschweinchen oder Vögel hält, ist<br />
in den meisten Fällen schon durch seine private Haftpflichtversicherung<br />
abgesichert, die in der Regel auch Kleintiere<br />
mitversichert.<br />
Anders sieht es allerdings bei Hunden und Pferden aus. Für<br />
diese Tiere sollte auf jeden Fall eine eigene Tierhalter-Haftpflichtversicherung<br />
abgeschlossen werden, weil die Gefahren,<br />
die von solchen Vierbeinern ausgehen, viel größer sind<br />
als bei Kleintieren. Aber auch hier lohnt sich vergleichendes<br />
Hinschauen sehr, denn die Angebote unterscheiden<br />
sich mittlerweile oft deutlich voneinander. Ganz wichtig ist<br />
dabei, dass die Leistungen des Versicherungspakets genau<br />
auf den Halter und die Haltungsbedingungen seines Tieres<br />
abgestimmt sind. Dazu zählt beispielsweise bei Hunden<br />
auch, dass nicht nur der Tierhalter selber, sondern auch Personen<br />
versichert sind, die nur vorübergehend mit dem Tier<br />
Umgang haben. Denn manchmal springt ja auch<br />
mal ein Freund oder Nachbar ein, mit dem Hund<br />
„eine Runde zu drehen“.<br />
10 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 11