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SNOWTIMES<br />
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Olympia-Winter<br />
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Die <strong>Davos</strong>er der Saison:<br />
Reto und Jan von Arx schreiben Eishockeygeschichte<br />
5<br />
Text: Walter Bäni<br />
Bilder: Walter Bäni, Jürgen Staiger<br />
Brüder, enge Vertraute, HCD-Urgesteine und höchst erfolgreiche Eishockeyspieler, das sind Jan (links) und<br />
Reto von Arx. Beiden Brüdern zu Eigen ist ihre Berner Gelassenheit.<br />
Sie sind, nebst Trainer Arno Del Curto, die Urgesteine des HC <strong>Davos</strong>.<br />
Die beiden Brüder Jan und Reto von Arx kamen im Jahr 1995 vom<br />
SC Langnau im Emmental. Seither prägen sie die Erfolgsgeschichte<br />
des Hockey Club <strong>Davos</strong>. Während Jan von Arx (9. Februar 1978) als<br />
Verteidiger agiert und gern im Hintergrund steht, ist Reto von Arx<br />
(13. September 1976) Stürmer und «Leitwolf». Für SNOWTIMES erschienen<br />
die beiden «<strong>Davos</strong>er der Saison» zum Interview. Das Protokoll.<br />
Reto und Jan von Arx, Sie galten<br />
damals als grösste Talente im Schweizer<br />
Eis-hockey – warum kamen sie nach<br />
<strong>Davos</strong>?<br />
Reto von Arx: Wir wussten, dass wir hier in<br />
ein gutes Umfeld kommen. <strong>Davos</strong> ist ja keine<br />
Grossstadt. Und Mats Waltin, der damalige<br />
Trainer, setzte auf junge Spieler. Das<br />
waren die zwei Hauptgründe.<br />
Als Teenager plötzlich in der Fremde –<br />
wie ging das?<br />
Jan von Arx: Ja, das war speziell. Am Anfang<br />
nicht ganz einfach. Plötzlich waren wir<br />
auf uns alleine gestellt. Beispielsweise im<br />
Haushalt – Reto und ich wohnten am Anfang<br />
ja zusammen. Aber wir gewöhnten uns<br />
schnell daran.<br />
Ein Vorteil, dass der Bruder dabei war?<br />
Jan von Arx: Klar, das war für beide wichtig.<br />
Wir waren siebzehn, achtzehn Jahre alt.<br />
Und deshalb froh, eine enge Bezugsperson<br />
zu haben.<br />
Viele junge Spieler kamen zum HCD und<br />
gingen nach einigen Jahren wieder, Sie<br />
aber blieben. Weshalb?<br />
Reto von Arx: Wir hatten fast immer eine<br />
super Mannschaft, mit der wir an der Spitze<br />
mitspielen konnten. Und immer auch ein<br />
sehr gutes Umfeld. Wir fühlen uns wohl<br />
hier. Auch neben dem Eisfeld. Die Landschaft<br />
ist wunderschön, im Winter fahren<br />
wir Ski. Das alles sind Dinge, die uns davon<br />
abhielten, <strong>Davos</strong> wieder zu verlassen.<br />
Skifahren – dürfen Sie das überhaupt?<br />
Ja, bis kurz vor den Play-offs. Aber falls einmal<br />
ein Spieler einen Unfall hätte und deshalb<br />
ausfiele, wäre es wohl aus damit. Deshalb<br />
heisst es: Vorsichtig sein. In den letzten<br />
sieben oder acht Jahren sind wir davon zum<br />
Glück verschont geblieben.<br />
Die ganze Familie von Arx ist mittlerweile<br />
ins Landwassertal gezogen.<br />
Reto von Arx: Ja, auch die Eltern und unsere<br />
beiden Schwestern leben jetzt hier. Früher<br />
haben wir uns oft darüber unterhalten.<br />
Die Eltern hätten wahrhaftig nie gedacht,<br />
dass einmal die ganze Familie in <strong>Davos</strong> ist.<br />
Aber es passt ganz gut so.<br />
Jan von Arx, wie charakterisieren<br />
Sie Ihren Bruder?<br />
Reto ist sehr zielstrebig und verantwortungsbewusst.<br />
Nicht nur auf dem Eis. Auch in der<br />
Kabine, mit den Mitspielern. Und privat in<br />
der Familie. Er ist ein Leader – er macht sich<br />
über alles Gedanken und schaut nicht nur für<br />
sich. Darin unterscheidet er sich wohl von<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
6<br />
Reto von Arx, die Nummer 83, bei seinem 900. NLA-Spiel, im März 2013.<br />
Jan von Arx, die Nummer 78, in gewohnt kämpferischer Manier.<br />
vielen anderen Eishockeyspielern.<br />
Und Sie, Reto Von Arx, wie beurteilen<br />
Sie Ihren Bruder?<br />
Jan ist eine sehr angenehme Person, hat immer<br />
einen lustigen Spruch auf Lager. Ich bin<br />
froh, ihn an meiner Seite zu haben. Seit wir<br />
in <strong>Davos</strong> sind, ist er für mich immer eine<br />
wichtige Bezugsperson und ein Rückhalt.<br />
Sie wollten nie in verschiedenen<br />
Teams spielen?<br />
Reto von Arx: Ganz klar nein. Bei Vertragsverhandlungen<br />
legten wir stets grossen Wert<br />
darauf, dass unsere Kontrakte die gleiche<br />
Laufzeit hatten. Natürlich war dies nicht immer<br />
nur von uns abhängig. Aber wir sind<br />
froh, dass es klappte.<br />
Jan von Arx, Sie standen immer<br />
etwas im Schatten Ihres Bruders...<br />
Ich habe mich längst daran gewöhnt. Es ist<br />
ja so, Reto ist mein Bruder. Und das beinhaltet<br />
viele Vorzüge. Pressegespräche zum<br />
Beispiel kann ich gelegentlich an ihn abschieben<br />
– heute hat es damit halt nicht geklappt.<br />
Nun hat es uns beide erwischt.<br />
Sie sind Verteidiger. Der Laie stellt<br />
sich darunter eher einen Hundert-Kilo-<br />
Brocken von zwei Metern Grösse vor.<br />
Mit einer Körpergrösse von 1.72 m<br />
und 74 Kilogramm Gewicht entsprechen<br />
sie keineswegs diesem Spielertypus.<br />
Wie schaffen Sie es, trotzdem ein derart<br />
guter Verteidiger zu sein?<br />
Ich denke, es ist ein etwas veraltetes Bild. In<br />
unserem Sport – auch in der NHL – ist seit<br />
einigen Jahren eine neue Entwicklung im<br />
Gange. Nicht mehr die ganz grossen «Brocken»,<br />
die dreinschlagen, sind als Verteidiger<br />
gefragt, sondern jene, die ein Spiel rasch<br />
ankurbeln können. Heute sind mehr die agilen<br />
Verteidiger gesucht. Besonders auf dem<br />
europäischen Eis ist das schon seit längerer<br />
Zeit der Fall.<br />
Eishockey ist ein sehr harter, körperbetonter<br />
Sport. Sie beide spielen seit<br />
Jahren auf höchstem Niveau. Hat das<br />
Spuren hinterlassen?<br />
Reto von Arx: Das kommt ja nicht nur vom<br />
Eishockey – man spürt, dass man älter wird.<br />
Aber darüber verlieren wir nicht grosse Gedanken.<br />
Als Eishockeyspieler tut es immer<br />
mal irgendwo weh. Im Rückblick auf die<br />
vielen Jahre im Spitzensport darf ich sagen,<br />
dass ich nur selten verletzt ausfiel. Ich hoffe,<br />
dass dies so bleibt.<br />
Jan von Arx: Ich sehe das genauso. Vor meiner<br />
Hüftoperation, wegen der ich beinahe<br />
die gesamte letzte Saison ausfiel, durfte ich<br />
mich überhaupt nicht beklagen. Ich hatte<br />
nie eine schlimme Verletzung. Holz anfassen<br />
und dankbar sein.<br />
Wie beugen Sie Verletzungen vor?<br />
Reto von Arx: Der Schlüssel dazu liegt im<br />
Sommertraining. Es geht darum, möglichst<br />
stark und fit zu sein. Dann kann man viele<br />
Verletzungen verhindern. Im Kraftraum zu<br />
schwitzen, war zwar noch nie unsere Lieblingsbeschäftigung,<br />
aber es ist ein Teil unseres<br />
Berufes. Beim HCD legen wir auf das<br />
Sommertraining immer grossen Wert. Sicherlich<br />
ein Grund, warum wir gut über die<br />
Runden kamen.<br />
In den letzten Jahren war ihr Team<br />
geprägt von tschechischen Ausländern.<br />
Nun ist zwar wieder ein Tscheche als<br />
Verteidiger dazugekommen. Aber im<br />
Sommer fand ein Umbruch statt.<br />
Zugunsten der Skandinavier. Was hat<br />
sich dadurch beim HC <strong>Davos</strong> geändert?<br />
Reto von Arx: Wir haben mit den erwähnten<br />
Tschechen vier super Typen verloren, die<br />
wir sicher vermissen. Sie sind aber durch<br />
vier neue, gute Typen ersetzt worden. Sie<br />
bringen hockeytechnisch ein hohes Niveau<br />
mit und sind auch neben dem Eis hervorragende<br />
Verstärkungen. Unser System in <strong>Davos</strong><br />
ist seit Jahren dasselbe, es gab in der<br />
Saison 2013/14 keine Umstellungen. Es ist<br />
nicht so, dass sich ein Team an neuen Spielern<br />
orientiert, sondern die Neuen gewöhnen<br />
sich an die Spielweise. Unseren neuen<br />
Ausländern ist dies rasch gelungen. Gleich<br />
zu Beginn der Saison konnten wir viele<br />
Siege einfahren. Ich darf sicher sagen, dass<br />
es recht einfach ist, sich beim HCD ins<br />
Team einzufügen. Wir sind eine gute Truppe<br />
und ich denke, dass unsere Neuen sich sehr<br />
schnell gut aufgenommen fühlen.<br />
Als wahrer Glücksgriff hat sich die<br />
Neuerwerbung Marcus Paulsson<br />
erwiesen, der zu Saisonbeginn Liga-<br />
Topskorer war. Jan von Arx, können<br />
Sie uns etwas über ihn sagen?<br />
Marcus ist auf dem Eis buchstäblich eiskalt.<br />
Er weiss genau, wo das gegnerische Tor<br />
steht und was er mit dem Puck anstellen<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
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muss. Er ist ein unglaublich guter Hockeyspieler.<br />
In der Kabine überaus angenehm,<br />
humorvoll. Bei den Skandinaviern sagt man<br />
ja, dass sie etwas verschlossen sind. Marcus<br />
Paulsson ist nicht so. Das Gegenteil ist der<br />
Fall. Er ist sehr weltoffen und lustig.<br />
Reto von Arx, Sie sind seit vielen Jahren<br />
der unbestrittene Leader und «Leitwolf»<br />
des HC <strong>Davos</strong>. Welche Eigenschaften<br />
braucht es dafür?<br />
Das ist eine Frage, die ich mir selber gar nie<br />
stelle. Ich versuche einfach jeden Tag mein<br />
Bestes für den Club zu geben. Alles andere<br />
kann und will ich nicht beeinflussen. Ich bin<br />
hier, um Hockey zu spielen und bin sehr froh,<br />
wenn ich das so oft wie möglich tun kann.<br />
Jan von Arx, welche Eigenschaften<br />
sollte ein Teamleader Ihrer Meinung<br />
nach haben?<br />
In erster Linie muss es ein Spieler sein, der<br />
mit Leistungen auffällt. Sonst wird er unglaubwürdig.<br />
Genau das hat Reto über all<br />
die Jahre gemacht. Deshalb ist er so wichtig.<br />
Er war immer präsent und kann das Team<br />
mitziehen.<br />
Kann ein Spieler auch eine Art «heimlicher<br />
Leader» sein, also jemand, der auf<br />
dem Eis nicht unbedingt brilliert, aber<br />
dafür in der Kabine äusserst wichtig ist<br />
und durch seine Persönlichkeit auffällt?<br />
Jan von Arx: Das gibt es vielleicht schon.<br />
Aber ich bin der Meinung, ein wahrer Leader<br />
opfert sich für seine Mannschaft. Und<br />
glänzt mit Taten, statt mit Worten.<br />
Der jeweilige Teamcaptain muss zweifellos<br />
auch ein Leadertyp sein. Wie wird<br />
er beim HCD eigentlich gewählt?<br />
Reto von Arx: Zurzeit ist Sandro Rizzi unser<br />
Captain. Er hat von Marc Gianola übernommen,<br />
als dieser vom Spitzensport zurücktrat.<br />
Unser Trainer schlug ihn vor. Da<br />
Gianola, Rizzi und auch Trainer Arno Del<br />
Curto aus dem Engadin stammen, könnte<br />
man also scherzhaft sagen, dass es unter<br />
Arno immer ein Engadiner sein muss...<br />
Sie, Reto von Arx, fühlen sich nicht<br />
übergangen, weil Sie zwar der «Leitwolf»<br />
sind, aber trotzdem nicht der Captain?<br />
Überhaupt nicht. Ich hatte nie das Bedürfnis,<br />
Captain zu sein. Rizzi und Gianola sind super<br />
Typen, die das Amt vorbildlich ausfüllten.<br />
Der Captain ist auf dem Eis quasi der verlängerte<br />
Arm von Trainer Arno del Curto.<br />
Was schätzen Sie an Ihrem Trainer<br />
Arno Del Curto, mit dem Sie schon so<br />
viele Jahre zusammenarbeiten?<br />
Beide übereinstimmend: Seine Leidenschaft.<br />
Arno gibt jeden Tag fürs Hockey<br />
hundert Prozent. Das zeichnet ihn am meisten<br />
aus. Wenn man Erfolg haben will, muss<br />
man bereit sein, sich anzustrengen. Und<br />
Arno ist dafür besorgt, dass sich im Team<br />
keiner zurücknimmt. Selbst nach guten<br />
Matches betont er immer wieder, dass es<br />
weitergeht und man sich nicht auf den Lorbeeren<br />
ausruhen darf. Arno schafft es, aus<br />
den meisten Spielern das Maximum herauszuholen.<br />
Sie sind ja durch eine Freundschaft mit<br />
ihm verbunden. Kann er Ihnen beiden<br />
gegenüber überhaupt knallhart sein?<br />
Jan von Arx: Sicherlich. Wir trennen das<br />
Private und das Berufliche. Es ist Arno Del<br />
Curtos Aufgabe, uns zu fordern und anzutreiben.<br />
Dass wir es neben dem Eis gut mit<br />
ihm haben, tut nichts zur Sache. Er kann uns<br />
durchaus auch mal zusammenstauchen. So<br />
soll es auch sein.<br />
Sie beide kennen ja <strong>Davos</strong> sehr gut.<br />
Wollen Sie den Feriengästen noch einen<br />
Tipp geben – wo sollte man in <strong>Davos</strong><br />
unbedingt hin?<br />
Reto von Arx: Ach, es gibt hier so viele<br />
schöne Plätze. Da fällt es schwer, einen davon<br />
besonders hervorzuheben. Aber an einen<br />
schönen, sonnigen Tag auf der Jatzhütte<br />
zu verbringen, ist sicher etwas ganz besonderes.<br />
Wir haben nicht oft die Gelegenheit.<br />
Aber wenn immer möglich, sind wir bei<br />
Kudi Bachmann und seinem Team auf dem<br />
Jakobshorn zu Gast.<br />
Zum Schluss möchten wir es nicht<br />
unterlassen, Ihnen viel Erfolg für die<br />
entscheidenden Spiele in dieser Saison zu<br />
wünschen. Vielleicht wird es wieder ein<br />
besonderes Jahr. Die Play-offs beginnen<br />
jeweils im März – was unterscheidet<br />
einen Playoff-Match von einem normalen<br />
Meisterschaftsspiel?<br />
Jan von Arx: Es geht in solchen Spielen<br />
meist um sehr viel. Oder um alles. Man hat<br />
kein Fangnetz. Wenn man in der Qualifikation<br />
einmal schlecht spielt oder eine Partie verliert,<br />
kommt immer sehr schnell die Nächste.<br />
Man kann sich auffangen. In den Play-off<br />
kann es passieren, dass man dann schon mit<br />
dem Rücken zur Wand steht. Dann muss das<br />
nächste Spiel einfach gewonnen werden, um<br />
nicht auszuscheiden. Dies macht die Spiele<br />
nicht nur für uns Spieler, sondern auch für<br />
die Zuschauer sehr speziell. ◊<br />
Grusswort<br />
Bild: zVg.<br />
Geschätzte Leserinnen und Leser<br />
<strong>Davos</strong> Klosters steht in diesem und vor<br />
allem im nächsten Winter ganz im Zeichen<br />
des Jubiläums «150 Jahre Wintertourismus<br />
– Geschichte trifft Moderne». Wir erinnern<br />
an den 8. Februar 1865 als die ersten beiden<br />
ersten Wintergäste, Hugo Richter und<br />
Dr. Friedrich Unger, in <strong>Davos</strong> eintrafen. Sie<br />
lösten damit eine rasante Entwicklung des<br />
Wintertourismus aus. Gerade in diesem Winter<br />
können Sie wieder einige neue Perlen<br />
entdecken. Als begeisterte Wintersportler<br />
oder wissbegierige Wissenschaftler sorgten<br />
die damaligen Gäste dafür, dass <strong>Davos</strong> auf<br />
vielen Gebieten zum Pionierort wurde und<br />
legten das Fundament für das heutige <strong>Davos</strong>.<br />
Wir feiern das Jubiläum mit verschiedenen<br />
Events mit einem Umzug mit historischen<br />
Sujets als Höhepunkt. Wir laden Sie zudem<br />
herzlich ein, das moderne <strong>Davos</strong> Klosters<br />
kennen zu lernen oder neu zu entdecken. In<br />
diesem Winter finden Sie bei uns neu Skihotels,<br />
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auf Sie.<br />
Reto Branschi<br />
Direktor/CEO Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />
◊<br />
9<br />
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Aus dem weiteren Inhalt<br />
Impressum<br />
11<br />
S. Artikel<br />
Coverbild: Michael Berger<br />
16 Grösster Investitionsort der Alpen<br />
Das Unternehmen <strong>Davos</strong> ist auf Kurs<br />
24 Einheimische Sportkompetenz<br />
Angerer Sport eröffnet neuen<br />
Shop im Intercontinental, gewohnt<br />
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28 150 Jahre Kesslers KULM<br />
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und Mineral, ist der Geheimtipp<br />
der Saison<br />
32 Georg Baselitz zu Gast<br />
Das Kirchner Museum präsentiert<br />
den Deutschen Malerfürsten,<br />
Georg Baselitz, einige Bilder<br />
stehen kopfüber<br />
42 Für Frauen mit Klasse und Stil<br />
Bei Maissen in Klosters ist die neue<br />
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Frieden erhältlich<br />
52 120 Jahre Schlittschuh Club <strong>Davos</strong><br />
Und der Traum einer neuen Halle…<br />
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Redaktion: Marco Meyer,<br />
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Daniel von Grünigen,<br />
Walter Bäni, Wladimir Pilman,<br />
Pierre Hagmann<br />
Fotos: Michael Berger,<br />
Manuel Kurth, Marcel Giger,<br />
Jürgen Staiger<br />
Grafik: Dominic Rechsteiner<br />
Lektorat: Tobias Schoder<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Snowtimes</strong> GmbH<br />
7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />
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SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
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12<br />
Insider-News<br />
Clair Southwell, Insider<br />
Wirft zusammen mit Gästen und dem Insider-Team einen Blick hinter<br />
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Nuot Lietha, Leiter Medien,<br />
Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />
Herzlich Willkommen in der Destination <strong>Davos</strong> Klosters, wo wir<br />
traditionell einen langen, schneereichen und schönen Winter haben.<br />
Mit vielen tollen Events, wie Spengler Cup, Art on Ice und Snow-<br />
Jam. Für mich heisst das auch tolle Begegnungen mit Gästen und<br />
Journalisten – ich freue mich darauf. An meinem Arbeitsplatz in der<br />
Destination <strong>Davos</strong> Klosters gefällt mir, dass ich meine Heimat den<br />
Medienschaffenden dieser Welt zeigen kann. Zudem habe ich eine<br />
spannende und abwechslungsreiche Aufgabe, in einer sehr vielfältigen<br />
Umgebung. Und es freut mich, dass ich dazu beitragen kann,<br />
unsere Destination vielen Leuten schmackhaft zu machen. ◊<br />
Urs und Maria Schmidt, Parsennhütte.<br />
«Das ist die längste Saison, die wir je gehabt haben. Und sie hat<br />
wahnsinnig stark angefangen. Es hat sich also rumgesprochen: Wir<br />
in <strong>Davos</strong> Klosters fangen Mitte November bereits an, haben dann<br />
schon tolle Pisten und viel Sonne. Während das Unterland im Nebel<br />
versinkt. Halten Sie Ihre Wintersportausrüstung ab Ende Oktober<br />
bereit – wir werden auch in den nächsten Jahren frühzeitig bereit<br />
sein. In der Parsennhütte gibt es in diesem Winter täglich frische<br />
Mittagsmenus, um unseren geschätzten Stammkunden etwas zu bieten.<br />
Reservieren Sie sich einen Tisch im a-la-carte-Bereich. Natürlich<br />
finden Sie auch die traditionellen Klassiker in unserem beliebten<br />
Selbstbedienungsbereich. Wir sind gerne Ihr Gastgeber.» ◊<br />
Seraina Branschi, Insider und Gesellschaftsund<br />
Kommunikationsstudentin<br />
Zieht zusammen mit Gästen und dem Insider-Team die ersten<br />
Schwünge bei Sonnenaufgang. Seraina ist auf vielen Bühnen zu<br />
Hause. Als waschechte <strong>Davos</strong>erin ist sie nicht nur Kennerin der besten<br />
Pisten, sondern auch der trendigen Après-Ski-Bars und hippen<br />
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13<br />
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Franken investiert wurden – rund die Hälfte davon für Bergbahnen,<br />
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an die Familie und Freunde zu<br />
Hause schicken oder sich über<br />
das Skigebiet informieren. ◊<br />
Pipo Grass<br />
Der Präsident von Klosters Tourismus<br />
koordiniert für das Wohl<br />
der Touristen. «Erstens die Bedürfnisse<br />
des Gastes, zweitens<br />
die Politik in Klosters, drittens<br />
die Zusammenarbeit mit <strong>Davos</strong><br />
Klosters Tourismus und viertens<br />
die Tourismus Anliegen von<br />
Klosters selbst»; erklärt er. Koordinieren<br />
ist ein grosser Teil<br />
seines Lebens: Früher brachte er<br />
Maschinen auf der ganzen Welt<br />
zum Laufen, dabei blieben ihm<br />
pro Auftrag 14 Tage oder 4 Wochen<br />
Zeit. Dann musste es funktionieren.<br />
In Klosters ist die Frist<br />
zwar länger, aber die Tourismus-<br />
Räder wollen ebenso fein aufeinander<br />
abgestimmt werden.<br />
Dann läuft es. Er selbst spricht<br />
von noch vorhandenem Verbesserungspotential.<br />
Pipo Grass<br />
packt an. Er will Klosters wieder<br />
zu einer unübersehbaren Nummer<br />
im Tourismus-Angebot machen.<br />
«Wir werden wohl keinen<br />
Superhype erzeugen, aber mit<br />
unserem Mix aus Sommer- und<br />
Winterangeboten durchaus langfristig<br />
vorne dabei sein können»,<br />
sagt er. Aktuell steht die Bewerbung<br />
um die Senioren-Weltmeisterschaften<br />
2017 der Nordischen<br />
Wintersportler hoch im Kurs.<br />
«Das ist genau unsere Zielgruppe:<br />
Geniesser, die sportlich, kulinarisch<br />
und landschaftlich etwas<br />
erleben wollen.» Pipo Grass<br />
betreut verschiedene Arbeitsgruppen,<br />
die solche konkrete<br />
Projekte ausarbeiten. Und umsetzen.<br />
◊<br />
Kurz<br />
nachgefragt<br />
Paul Accola<br />
«Ich kann sicher auch ein<br />
paar Tricks zeigen»<br />
Die zweite Grischa-Erlebniswoche<br />
findet in dieser Saison<br />
mit Paul Accola statt.<br />
Paul Accola, was erwartet<br />
die Menschen, die an der<br />
Grischa-Erlebniswoche mit<br />
Ihnen teilnehmen?<br />
Viel Skifahren! Ich kann sicher<br />
auch ein paar Tricks zeigen, wie<br />
man besser wird. Aber ich bin<br />
flexibel, es kommt ganz drauf<br />
an, was meine Gäste wollen –<br />
um sie geht es in dieser Woche,<br />
nicht um mich. Wenn die Leute<br />
schlitteln wollen, dann gehen<br />
wir schlitteln.<br />
Was ist denn Ihre Motivation,<br />
bei der Erlebnis-Woche<br />
mitzutun?<br />
Ich freue mich, neue Menschen<br />
kennen zu lernen und diesen die<br />
Möglichkeit zu geben, mich<br />
kennen zu lernen. Was man in<br />
den Medien über mich liest, ist<br />
oft schwachsinnig. Ich werde<br />
mein wahres Ich zeigen, gerne<br />
auch über meine Vergangenheit<br />
als Skiprofi erzählen. Und natürlich<br />
freue ich mich aufs gemeinsame<br />
Skifahren – ich bin sonst<br />
nicht mehr so viel auf der Piste.<br />
Zum Abschluss der Woche<br />
steht ein Plausch-Skirennen<br />
an. Lassen Sie ihren Gästen<br />
eine Chance?<br />
Nun, ich gehe eigentlich davon<br />
aus, dass die Leute dann sehen<br />
wollen, wie ich so richtig den<br />
Hang runterbloche, und nicht,<br />
wie ich mich zum Clown mache.<br />
Aber wir werden sehen!<br />
Alle Infos zur Erlebniswoche inklusive<br />
Übernachtungen im Hotel<br />
Grischa: www.hotelgrischa.ch ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
16<br />
Das Unternehmen <strong>Davos</strong><br />
ist auf Kurs<br />
Text: Astrid Heinrich<br />
Bilder: Michi Berger<br />
Kaum irgendwo im Alpenraum wird momentan so viel investiert wie in<br />
<strong>Davos</strong>. Was macht <strong>Davos</strong> so attraktiv? Wieso setzen Investoren auf<br />
den Standort <strong>Davos</strong> und wo sehen sie die Chancen im Landwassertal?<br />
Ohne die Kongresszentrumserweiterung wären die meisten Projekte<br />
kein Thema. Ob dies jedoch der einzige Auslöser für die Investitionen<br />
war und welches für <strong>Davos</strong> die nächsten Schritte sein könnten, wird<br />
im nachfolgenden Bericht aufgezeigt.<br />
«In keinem Ort im ganzen Alpenbogen wird<br />
momentan so viel investiert wie in <strong>Davos</strong>.<br />
Dies ist auf die Weitsicht der <strong>Davos</strong>er Bevölkerung<br />
zurückzuführen, die im Februar 2009<br />
JA zur Kongresserweiterung sagte»,<br />
Tarzisius Caviezel, <strong>Davos</strong>er Landammann.<br />
Seit einigen Monaten wird <strong>Davos</strong> von rasch<br />
fortschreitenden Projekten dominiert. Überall<br />
herrscht Hochbetrieb. Der Symondpark<br />
schiesst in Rekordzeit in die Höhe. Das Hotel<br />
InterContinental ist eröffnet, bisherige<br />
Gaststätten investieren in ihre Infrastruktur –<br />
in Fachkreisen heisst es, die Destination <strong>Davos</strong><br />
Klosters werte seine Hotellerie aktuell<br />
um einen Stern auf. Landamman Tarzisius<br />
Caviezel: «Im ganzen Alpenbogen wird momentan<br />
nirgends soviel investiert, wie in <strong>Davos</strong>.»<br />
Welches sind die Auslöser dieses<br />
grössten Investitionsschubs der letzten Jahrzehnte?<br />
Was macht <strong>Davos</strong> plötzlich so attraktiv?<br />
Das <strong>Snowtimes</strong> Magazin hat nachgefragt.<br />
WEF – Kongresszentrumserweiterung<br />
– Stilli Park – die<br />
drei Erfolgsfaktoren<br />
Mit den Investitionen der letzten zehn<br />
Jahre hat die Gemeinde <strong>Davos</strong> das Infrastrukturangebot<br />
deutlich verbessert. Das<br />
Kongresszentrum, das Erlebnisbad, sowie<br />
das Spital wurden im dreistelligen Millionenbereich<br />
erweitert und saniert. Vor allem<br />
der Erweiterung des Kongresszentrums<br />
kommt eine Initialfunktion zu. Die befragten<br />
Investoren der Hotelprojekte bestätigen –<br />
ohne die Erweiterung des Kongresszentrums,<br />
den Kongresstourismus und vor<br />
allem ohne das WEF wäre die Umsetzung<br />
ihrer Projekte in <strong>Davos</strong> schwierig. Für Lucas<br />
Meier, Fundmanager des Credit Suisse Real<br />
Estate Fund Hospitality (CS REF Hospitality),<br />
einem Immobilienfonds der Credit Suisse,<br />
ist <strong>Davos</strong> die schönste Alpenstadt – er ist<br />
selbst immer wieder auf den <strong>Davos</strong>er Skipisten<br />
anzutreffen. Doch das allein reicht<br />
nicht für ein Investitionsprojekt von 155<br />
Millionen Franken. «Das WEF, sowie die<br />
Erweiterung des Kongresszentrums waren<br />
Faktoren, die <strong>Davos</strong> für uns interessant gemacht<br />
haben. Doch ausschlaggebend für uns<br />
waren ausführliche Wirtschaftlichkeitsberechnungen,<br />
welche das mittel- und langfristige<br />
Potential unserer Investitionen aufzeigten.»<br />
Das Projekt Stilli Park spielt<br />
zusammen mit der Kongresszentrumserweiterung<br />
eine Vorreiterrolle für die weiteren<br />
Investitionen, wie z.B. das Hilton Garden<br />
Inn, den Symondpark, der Investitionen<br />
beim Hotel Flüela, sowie beim Alexanderhaus<br />
aber auch bei Steigenberger, davon ist<br />
Lucas Meier überzeugt. Durch das Engagement<br />
des CS REF Hospitality und der international<br />
renommierten Hotelkette InterContinental<br />
in <strong>Davos</strong>, horchte die Branche auf,<br />
wurde <strong>Davos</strong> plötzlich potentieller Standort<br />
für das eigene Projekt.<br />
Als Alpenstadt positionieren<br />
– als Stadt handeln<br />
Lucas Meier ist überzeugt: «<strong>Davos</strong> hat<br />
das Potential zu einer Ganzjahresdestination,<br />
doch dies muss von den touristischen und<br />
politischen Verantwortungsträgern speziell<br />
gefördert werden. <strong>Davos</strong> muss sich als Alpenstadt<br />
positionieren und vor allem als<br />
Stadt handeln. Es braucht ein Angebot, auch<br />
in der Zwischensaison.» Genau hier hakt Peter<br />
Mettler, CEO der Mettler2Invest ein, die<br />
beim SymondPark rund 100 Millionen investiert.<br />
Auf einer Grundstückfläche von<br />
11‘000 m2 entstehen ein Viersterne-Hotel<br />
mit 148 Gästezimmern, 21 Eigentumswohnungen,<br />
sowie Dienstleistungsfläche für einen<br />
Grossverteiler. Die Mettler2Invest investiert<br />
vorwiegend in Agglomerationen, wie<br />
ein Blick auf deren Website zeigt. Wieso<br />
plötzlich <strong>Davos</strong>? «<strong>Davos</strong> mit seinem städtischen<br />
Charakter ist nicht ein reiner Ferienort.<br />
Unsere Investitionen müssen sich auf<br />
zwölf Monate rechnen. In <strong>Davos</strong> können wir<br />
in einen Ganzjahresbetrieb investieren. Dies<br />
vor allem auch dank der Standbeine Kongress<br />
und das WEF.» Peter Mettler besitzt<br />
selbst eine Zweitwohnung in <strong>Davos</strong>. «Wir<br />
verbringen mit unseren zwei kleinen Kindern<br />
viel Zeit hier. <strong>Davos</strong> ist nicht so mondän<br />
wie St. Moritz und hat ein sehr breites<br />
Angebot. Kino, Golf, Eisbahn und ein attraktives<br />
Shoppingangebot.» Als Negativseite<br />
sieht Peter Mettler die hohen Boden- und<br />
Immobilienpreise. <strong>Davos</strong> muss für Einheimische<br />
attraktiv bleiben und dazu gehört bezahlbarer<br />
Wohnraum. «Bezahlbarer Wohnraum<br />
ist eine Voraussetzung für zufriedene<br />
Mitarbeiter. Wir würden sofort in Mietwohnungen<br />
investieren, wenn wir ein Stück<br />
Land zu einem vernünftigen Preis bekommen<br />
könnten.»<br />
<strong>Davos</strong> muss für Einheimische<br />
attraktiv bleiben<br />
Doch nicht nur im Bereich Hotellerie<br />
wird investiert. Das Forschungsinstitut Physikalisch-Meteorologisches<br />
Observatorium<br />
<strong>Davos</strong>/World Radiation Center (PMOD/<br />
WRC) hat in den Jahren 2011/2012 über 10<br />
Millionen in ihr Gebäude investiert. Direktor<br />
Dr. Werner Schmutz: «Damit wir beim Bund<br />
diese Investitionen auslösen konnten, mussten<br />
wir nachweisen, dass es das PMOD/<br />
WRC auch in 30 Jahren noch am Standort<br />
<strong>Davos</strong> braucht.» Warum setzt das PMOD/<br />
WRC auf den Standort <strong>Davos</strong>? Eine gewisse<br />
Standortabhängigkeit sei gegeben, so Werner<br />
Schmutz. «Wir müssen irgendwo im Alpenraum<br />
situiert sein. <strong>Davos</strong> bietet im Vergleich<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
17<br />
Durch den richtungsweisenden Entscheid der <strong>Davos</strong>er Bevölkerung<br />
konnte das World Economic Forum für die nächsten 10 Jahre an <strong>Davos</strong> gebunden werden,<br />
was wiederum einen gewaltigen Investitionsschub zur Folge hatte.<br />
zu St. Moritz, Arosa, aber auch Zermatt und<br />
Saas Fee eine gewisse städtische Infrastruktur,<br />
die den Standort für hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter interessant macht.» Ausserdem<br />
sei der Austausch mit den anderen Forschungsinstituten<br />
in <strong>Davos</strong> wichtig. Wirkt<br />
sich der Aufwärtstrend in <strong>Davos</strong> auch auf<br />
die Forschungsgelder aus? «Indirekt wohl<br />
ja,» meint Werner Schmutz. «ist der Brand<br />
<strong>Davos</strong> insgesamt stark, wirkt sich das in allen<br />
Bereichen aus. Damit <strong>Davos</strong> als Forschungsplatz<br />
aber national und international<br />
als Center of Excellence wahrgenommen<br />
wird, müsste der Forschungssektor noch<br />
zwei bis dreimal grösser sein und die Infrastruktur<br />
deutlich verbessert werden.» Nachdem<br />
<strong>Davos</strong> vor über zehn Jahren noch kaum<br />
als Forschungsstandort wahrgenommen<br />
worden sei, stelle er nun aber mit Freuden<br />
fest, dass der Kanton über ein Forschungszentrum<br />
<strong>Davos</strong> nachdenke und dieses aktiv<br />
fördern wolle.<br />
Chancen für den Gesundheitsplatz<br />
<strong>Davos</strong><br />
Die Hochgebirgsklinik <strong>Davos</strong> ist kurz<br />
vor dem Konkurs gerettet worden, die Zürcher<br />
Höhenklinik <strong>Davos</strong>, hat in den Jahren<br />
1992 bis 2000 im Grossen Stil investiert,<br />
eine Auslastung von 93 Prozent und lässt<br />
schon wieder die Bagger auffahren. Wie sehen<br />
die Chancen für den Gesundheitsplatz<br />
<strong>Davos</strong> aus? Für Dr. Thomas Kehl, Vorsitzender<br />
der Direktion der Zürcher Höhenkliniken<br />
Wald und <strong>Davos</strong>, ist <strong>Davos</strong> makroökonomisch<br />
ein attraktiver Standort mit einem<br />
Brand von weltweiter Bedeutung. Der Ort<br />
überzeuge durch seine Vielseitigkeit und seine<br />
gute verkehrstechnische Anbindung.<br />
«<strong>Davos</strong> bietet alles zum Leben, für Ferien,<br />
für die Gesundheit. Mit dem Stilli Park Projekt<br />
wurden neue Akzente gesetzt und eine<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
18 Aufbruchstimmung erzeugt, von der<br />
ganz <strong>Davos</strong> profitiert. Käme nun noch<br />
der Schatzalpturm dazu wäre das für mich<br />
vergleichbar mit der Entwicklung von <strong>Davos</strong><br />
um die Jahrhundertwende 1900.» Thomas<br />
Kehl stellt sich den Gesundheitsplatz <strong>Davos</strong><br />
als Gesamtkonzept vor. Zurzeit hat es noch<br />
zu viele Einzelkämpfer. Für die Zürcher Höhenklinik<br />
<strong>Davos</strong> sieht er eine mögliche Entwicklung<br />
zum Gesundheitsresort. «Neben<br />
der bestehenden Reha Klinik kann ich mir<br />
das Angebot Reha light vorstellen. Der Gast<br />
ist nicht zwingend in der Klinik untergebracht,<br />
sondern macht im angegliederten<br />
Hotel Ferien und bezieht einzelne Leistungen<br />
unseres Therapieangebots. Das Wohlbefinden<br />
für Körper, Geist und Seele steht dabei<br />
im Zentrum.»<br />
Visionär Volker Graf:<br />
«Potential noch nicht<br />
ausgeschöpft»<br />
Auch Volker Graf gibt dem Gesundheitsplatz<br />
<strong>Davos</strong> eine Chance. «Dieser muss<br />
sich jedoch weg von kassapflichtigen Leistungen<br />
hin zu einem qualitativ hohen Angebot<br />
für Selbstzahler entwickeln.» Volker<br />
Graf und seine Familie sind überzeugte <strong>Davos</strong>er<br />
Feriengäste und Zweitwohnungsbesitzer.<br />
Der Physiker gründete 1997 die Uniphase<br />
Laser Entreprise als Spin-out aus dem<br />
IBM Forschungslabor in Rüschlikon, Seit<br />
2002 engagiert er sich in Strategie- und Visionsplanungen<br />
für Gemeinden. Volker Graf<br />
hat bereits in verschiedenen Beiträgen im<br />
<strong>Snowtimes</strong> Magazin zu seinen Visionen<br />
Stellung genommen. Was hat sich für Volker<br />
Graf in den letzten Jahren in <strong>Davos</strong> verbessert<br />
und wo sieht er Handlungsbedarf? «<strong>Davos</strong><br />
hat ein grosses Potential, doch es wird<br />
nicht genügend genutzt. Ich habe bereits in<br />
den Jahren 2002 und 2003 mit den politischen<br />
Verantwortungsträgern Kontakt aufgenommen<br />
und Ihnen meine Ideen und Vorstellungen<br />
präsentiert.» erzählt Volker Graf.<br />
«Mein erster Eindruck war, dass meine Ideen<br />
nicht auf offene Ohren gestossen sind. Doch<br />
nach und nach konnte ich feststellen, dass<br />
diverse meiner Vorschläge eingeflossen waren<br />
und zu einer gewissen Veränderung<br />
führten. Heute darf ich sagen – es wurde sehr<br />
viel gemacht. Ja, es wurde sehr viel investiert.<br />
Viel – aber auch das Richtige?» Als<br />
eindeutige Verbesserung sieht Volker Graf<br />
die Zufahrt nach <strong>Davos</strong>, die verkehrstechnischen<br />
Verbesserungen im Prättigau. Eben-<br />
Beispiele für den aktuellen Investitionsschub in der Landschaft<br />
<strong>Davos</strong> finden Sie viele. In Fachkreisen heisst es, die gesamte Hotellerie<br />
würde aktuell um einen Stern aufgewertet.<br />
so stellt er fest, dass die Bergbahnen mit ihren<br />
Investitionen der letzten Jahre Schwerpunkte<br />
gesetzt und Lücken im Angebot geschlossen<br />
haben. «Doch wir müssen uns im<br />
internationalen Vergleich sehen. Es darf<br />
nicht in Profitcentern gedacht werden, sondern<br />
es muss immer das Gesamtkonzept im<br />
Vordergrund stehen.» Heute würden viele<br />
Kunden die verschiedenen Resorts anhand<br />
von Fakten und Zahlen vergleichen. Wie<br />
viele Pistenkilometer, Kapazitäten, Anzahl<br />
Anlagen. Je grösser das Angebot, desto<br />
wahrscheinlicher entscheidet sich der Kunde<br />
dafür. Es wäre deshalb ein Fehler, Pischa<br />
oder Rinerhorn aus rein wirtschaftlichen<br />
Gründen zu schliessen, ohne diese Anlagen<br />
in einem Gesamtrahmen zu sehen. Schatzalp/<br />
Strela müsse Teil des Angebots sein,» ist der<br />
Berater überzeugt. Ein Dorn im Auge ist Volker<br />
Graf das Erscheinungsbild und die Verkehrssituation<br />
im Winter. «Im städtebaulichen<br />
Bereich sehe ich noch einigen<br />
Handlungsbedarf.»<br />
Ein 360° designtes Produkt<br />
für den touristischen<br />
Apple-Kunden<br />
<strong>Davos</strong> müsste seine touristischen Produkte<br />
ähnlich wie Apple seine Konsumerelektronik-Produkte<br />
ganz gezielt entwerfen<br />
und positionieren, mit dem Ziel, dass dann<br />
die <strong>Davos</strong>er-Gäste sich auch wie Applekunden<br />
euphorisch, loyal und begeistert verhalten.<br />
Dies braucht ein 360°-Design. Jede Fa-<br />
cette muss bedacht werden. Nicht nur die<br />
harten Fakten, sondern auch die weichen<br />
Faktoren. Nichts dürfe dem Zufall überlassen<br />
werden. «In der Regel entscheiden Kleinigkeiten<br />
über Erfolg oder Misserfolg. Hundertstelsekunden,<br />
wie beim Skirennsport,»<br />
meint Volker Graf schmunzelnd. «<strong>Davos</strong><br />
muss sein Produkt designen und nichts dem<br />
Zufall überlassen. Es braucht eine gesamtheitliche<br />
Planung über alle Sektoren. Dies<br />
wurde in den letzten Jahren viel zu wenig<br />
berücksichtig, die Produktgestaltung ist rein<br />
zufällig.»<br />
Ob durchdesigntes Apple Produkt oder<br />
nicht. Das Interesse an <strong>Davos</strong> hält an. Bereits<br />
ist ein weiteres Projekt in der Pipeline –<br />
für die Gewerbezone Laret wäre ein Investor<br />
bereit gestanden, der 10 bis 15 Arbeitsplätze<br />
schaffen und 15 Millionen investieren will.<br />
Das Unternehmen Seewerberg-Immobilien<br />
AG besitzt grössere Land- und Forstwirtschaftliche<br />
Flächen am Dorfberg in <strong>Davos</strong><br />
Dorf. Dazu gehören verschiedene Quellen.<br />
Dieses qualitativ hochstehende Wasser hätte<br />
in eine Betriebsanlage im Laret weitergeleitet,<br />
speziell behandelt und dann für biomedizinische<br />
und kosmetische Zwecke in Europa<br />
und Asien vertrieben werden sollen. Wie es<br />
mit diesem Projekt weitergeht, ist noch unklar.<br />
Und die Areale Derby, Valbella und<br />
Thurgauerisch-Schaffhauserische Höhenklinik?<br />
Auch hier wird man früher oder später<br />
von neuen Projekten hören. Das Unternehmen<br />
<strong>Davos</strong> ist auf Kurs. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Klosters ist Schneesport pur<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bild: Michi Berger<br />
Seit Anfang Oktober ist Martin Renner Tourismuskoordinator<br />
in Klosters. Der Einheimische, 45 jährige Familienvater, kennt<br />
seine Heimat, Land und Leute. Er ist selber begeisterter Schneesportler<br />
und spricht über die Herausforderungen im Tourismus,<br />
Perspektiven und seine Leidenschaften.<br />
Herr Renner, wie war Ihr Start?<br />
Ich habe meine ganze Jugend hier verbracht<br />
und kenne die Menschen in Klosters, die Angebote<br />
und die Landschaften. Gefreut hat<br />
mich der warme Empfang der Einheimischen<br />
Klosterserinnen und Klosterser, das ist<br />
für mich eine tolle Basis für meine Arbeit.<br />
Sie erkennen den Willen, an der touristischen<br />
Zukunft von Klosters zu arbeiten?<br />
Und wie. Nach vielen Gesprächen und Sitzungen<br />
mit Leistungsträgern, Vereinen, Gästen<br />
und Einheimischen, zeigt sich eine<br />
Aufbruchsstimmung. Und eine hohe Motivation<br />
für die touristische Zukunft.<br />
Was sind die Zeichen des Aufbruchs?<br />
Da kann ich wirklich einiges nennen. Zuerst<br />
einmal die gute operative Zusammenarbeit<br />
innerhalb der Destination <strong>Davos</strong> Klosters.<br />
Themen werden aufgenommen und professionell<br />
bearbeitet. Dann sind da die verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen in Klosters, die<br />
aktiv und mit viel Engagement die touristischen<br />
Fragen und Anliegen angehen. Es entsteht<br />
ein «Wir Gefühl», das sehr erfreulich<br />
ist. Und dann sind es die vielen positiven<br />
Begegnungen und Gespräche der letzten<br />
Wochen.<br />
Sie haben sich gar noch nicht geärgert?<br />
Nun, mit Ärger lassen sich keine Herausforderungen<br />
meistern, ich arbeite lösungsorientiert.<br />
Für die Sache in Klosters. Wenn ich<br />
mich aber trotzdem einmal ärgere, packe ich<br />
die Ski und geniesse für eine Stunde die Piste.<br />
Und dann zurück zur Freude.<br />
Schneesport als Entspannung?<br />
Schneesport ist für mich vieles. Entspannung,<br />
Naturerlebnis, Geschwindigkeit und<br />
Bewegung. Schneesport ist immer noch unser<br />
wichtigstes Geschäft. Die Bergbahnen,<br />
Schneesportanlagen, Skischulen leisten einen<br />
enormen Beitrag für ein nach wie vor<br />
unvergleichliches Bergerlebnis. Wir müssen<br />
uns dessen aber auch bewusst sein. Unsere<br />
Skiarenen sind die in Graubünden am<br />
schnellsten erreichbaren Gebiete. Wir haben<br />
ein fantastisches Pisten- und Infrastrukturangebot.<br />
Und unsere Schneesportschulen<br />
arbeiten innovativ und professionell – wir<br />
haben wirklich überzeugende Argumente<br />
für den Gast. Klosters ist Schneesport pur.<br />
Sie haben erwähnt, dass innerhalb<br />
der Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />
eine erfreuliche Zusammenarbeit 19<br />
in verschiedensten Gremien erfolgt.<br />
Wie geht es innerhalb von Klosters<br />
voran – erreichen Sie auch hier diese<br />
optimale Arbeitsweise?<br />
Nehmen wir das Beispiel Langlaufen in<br />
Klosters. Hier haben wir eine Arbeitsgruppe<br />
Nordic. Darin vertreten sind Gemeinde,<br />
Tourismus, Skischule und direkt betroffene<br />
Langläufer. Zusammen erarbeiten wir die<br />
Bedürfnisse und Anliegen an eine Loipeninfrastruktur.<br />
Streckenführung, Beschriftung<br />
und Signalisation, aber auch Beleuchtung<br />
und Beschneiung werden diskutiert. Und<br />
dann innerhalb der Arbeitsgruppe aufgeteilt<br />
und umgesetzt. Sie sehen, es tut sich was.<br />
Das bedeutet, dass wir die gesamte Dienstleistungskette<br />
so umsetzen, dass der Gast<br />
dieses positive Schneesporterlebnis erleben<br />
kann und immer wieder erleben möchte. ◊<br />
«Wichtig ist die gute Zusammenarbeit aller Protagonisten<br />
und ein gemeinsames Verständnis vom Erlebnis Schneesport»,<br />
Martin Renner, Tourismuskoordinator Klosters.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Georg Baselitz, Ernst Ludwig Kirchner, 2006, Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: © Jochen Littkemann<br />
Kirchner<br />
Museum<br />
<strong>Davos</strong><br />
08.12.13 –21.04.14<br />
Georg Baselitz<br />
Besuch bei Ernst Ludwig<br />
Ernst Ludwig Kirchner Platz<br />
Promenade 82, CH–7270 <strong>Davos</strong><br />
Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen<br />
Besondere Öffnungszeiten an den Feiertagen<br />
www.kirchnermuseum.ch
info (mehr<br />
Der Vermarktungsprofi<br />
Text: Walter Bäni<br />
Bild: Michael Berger<br />
Reto Bieri, neuer künstlerischer<br />
Leiter vom <strong>Davos</strong> Festival.<br />
Sein Bezug zum Festival, das Programm im Sommer <strong>2014</strong><br />
dazu auf Seite 56)<br />
21<br />
Lob für IMG<br />
IMG habe seit 2007 einen ausgezeichneten<br />
Job gemacht, betont Mistura. «Dank<br />
der guten Vermarktung hat sich der Spengler-Cup<br />
ausgezeichnet entwickelt. Es war<br />
kein Entscheid gegen IMG. Es ging darum,<br />
die zukünftigen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen<br />
und die dafür bestmögliche<br />
Lösung zu finden.» Natürlich habe man auch<br />
die finanzielle Seite eingehend angeschaut.<br />
«IMG wurde für ihre Dienste entschädigt,<br />
das hat etwas gekostet. Aber wir werden eine<br />
Aufstockung des Personals vornehmen müssen,<br />
auch dies hat Kosten zur Folge. Falls<br />
etwas mehr übrig bleibt, werden wir es aber<br />
sicher gerne nehmen.»<br />
«Verschiedenste Organisationen nehmen die Vermarktung selbst in die Hand.<br />
Das ist auch in unserem Fall sinnvoll», Bill B. Mistura, Geschäftsführer HC <strong>Davos</strong>.<br />
Der Hockey Club <strong>Davos</strong> übernimmt die Vermarktung des Spengler<br />
Cups. Bill B. Mistura, seit dem 1. Juli 2013 Geschäftsführer des Hockey<br />
Club <strong>Davos</strong>, über die Gründe, die zu diesem Entscheid führten.<br />
Nach der 88. Austragung vom Dezember<br />
<strong>2014</strong> wird der Spengler-Cup nicht mehr<br />
durch die weltweit tätige Firma IMG vermarktet.<br />
Eine eingehende Analyse des Eishockeymarktes<br />
habe zu diesem Schritt geführt,<br />
erklärt Mistura. «Die zu erwartenden<br />
Veränderungen sind markant. Schweizer<br />
Cup und Neuerungen auf europäischer Ebene<br />
haben zur Folge, dass es mehr Partien<br />
gibt. Der Spielplan wird enger, Kompromisslösungen<br />
stehen an. Wenn man dann<br />
selber entscheiden kann, gelangt man<br />
schneller zu Lösungen.»<br />
Persönlicher Kontakt<br />
wird bevorzugt<br />
Ein Teil der Vermarktungsarbeit werde<br />
bei ihm liegen, bestätigt Mistura. «Ich<br />
komme ja aus diesem Bereich, da ist es naheliegend.»<br />
Er habe keine Angst, dass das<br />
Projekt scheitern könnte. «Ich bin überzeugt,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
Wer kennt den HCD besser als die Leute des<br />
HCD? Wie ich auch in meiner früheren Tätigkeit<br />
beim FC St. Gallen festgestellt habe,<br />
bevorzugen die Partner den persönlichen,<br />
direkten Kontakt.»<br />
Ob man die komplette Vermarktung<br />
des Spengler-Cups selber machen werde,<br />
sei noch offen. Bei den Fernsehverträgen<br />
wird man sich fragen, wer in diesem Bereich<br />
die beste Kernkompetenz hat. «Innerhalb<br />
der nächsten Monate werden wir im<br />
OK ein Konzept erstellen, wie die Zukunft<br />
aussehen soll.»<br />
Weiterfahren wie bisher<br />
Der HC <strong>Davos</strong> und der Spengler-Cup<br />
sind sehr erfolgreiche Marken. Dennoch<br />
gebe es Entwicklungsmöglichkeiten. Wird<br />
der Hockeykonsument von den möglichen<br />
Neuerungen etwas merken? Mistura: «Aus<br />
heutiger Sicht kann ich sagen, dass sich für<br />
den Hockeyfan nicht viel ändert. Ich bin<br />
froh, dass unsere Entscheidung gut aufgenommen<br />
wurde und man sachbezogen weiterarbeiten<br />
kann.» ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
22<br />
Der einzige echte <strong>Davos</strong>er Röteli aus der<br />
Gesundheitsdrogerie Zier in <strong>Davos</strong>-Dorf.<br />
Produziert in <strong>Davos</strong> in reiner Handarbeit aus<br />
frischen entsteinten Schweizer Kirschen<br />
und erlesenen Gewürzen. Seit 20 Jahren eine<br />
wahre <strong>Davos</strong>er Spezialität<br />
Text: artikuliert.ch / Zier<br />
Bilder: Manuel Kurth<br />
Im Sommer, wenn die Kirschen so richtig reif und saftig sind, wird der<br />
<strong>Davos</strong>er Röteli in Eichenfässern angesetzt, verkauft wird diese einzigartige<br />
Spezialität in der Wintersaison. In der Gesundheitsdrogerie Zier,<br />
an der Promenade 144, in <strong>Davos</strong> Dorf. Der in aufwändiger Handarbeit<br />
produzierte <strong>Davos</strong>er Röteli ist in einer beschränkten Menge erhältlich,<br />
«es hätt solang s’hätt»! Der wunderbare Geschmack aus Zimt, Nelken,<br />
Sternanis und Piment passt bestens zu Café und zum Nachtisch, oder<br />
zum Anstossen mit Freunden oder einfach so zum Geniessen. Der<br />
einzigartige Geschmack und die herrliche rubinrote Farbe passen in<br />
jeder Situation.<br />
Roland Zier und der Röteli – das ist auf jeden<br />
Fall eine Erfolgs-Geschichte. Bereits<br />
während der Lehrzeit in Chur galt die Herstellung<br />
des Rötelis als etwas Besonderes,<br />
sein Lehrmeister hat Roland Zier schon<br />
rasch viel Verantwortung bei der Produktion<br />
übertragen. «Das hat mich immer fasziniert,<br />
entsprechend kam ich ab und zu etwas beschwipst<br />
nach Hause», erinnert sich der <strong>Davos</strong>er<br />
Gesundheitsdrogist.<br />
Echter <strong>Davos</strong>er Röteli<br />
Heute ist er der einzige in <strong>Davos</strong>, der<br />
den <strong>Davos</strong>er Röteli herstellt und vertreibt.<br />
Ausgenommen natürlich die unzähligen Familienrezepte.<br />
Dabei ist es eine der ganz<br />
grossen Spezialitäten der Region. Einst zum<br />
Anstossen aufs neue Jahr gedacht, ist der<br />
Röteli heute ein Ganzjahres-Getränk, mit<br />
dem man gerne mit Freunden anstösst. Als<br />
Geschenk oder Mitbringsel besonders geeignet.<br />
Vor 20 Jahren hat der <strong>Davos</strong>er Drogist<br />
Roland Zier zum ersten Mal selber Röteli<br />
hergestellt. Mit einem kleinen fünf Liter<br />
«Eichenfässli». Es war ein Versuch: Frische,<br />
entsteinte Kirschen in Obstbranntwein und<br />
Kirsch einzulegen. «Ich wollte unbedingt<br />
meinen eigenen Röteli produzieren. Nicht<br />
zu süss – mit einer ausgewogenen Gewürznote,<br />
und einem fruchtigen Geschmack.»<br />
Stilvolles Eichenfass<br />
Die selber entwickelte Gewürzmischung<br />
gab er in einem Leinensäckli bei.<br />
Während ungefähr fünf Monaten reifte der<br />
Röteli im besagten Eichenfass. Danach wurden<br />
verschiedene Mischungen hergestellt<br />
und bei verschiedenen <strong>Davos</strong>er Gastronomen<br />
und im Freundeskreis zum Probieren<br />
vorgestellt.<br />
Das Resultat und die positiven Rückmeldungen<br />
veranlassten den <strong>Davos</strong>er Drogisten<br />
zur grösseren Produktion. Ein 250<br />
Liter Eichenfass musste her. Im Juli 1994<br />
wurde angesetzt. Am 6. Dezember, dem «Samichlaustag»,<br />
begann Roland Zier mit dem<br />
Verkauf. Die gesamte Produktion war innerhalb<br />
von acht Tagen restlos ausverkauft.<br />
Harmonischer Geschmack<br />
Seither baute Roland Zier die Produktion<br />
kontinuierlich aus. Geblieben ist die reine<br />
Handarbeit. Einzig eine kleine Pumpe<br />
zum Absaugen der Fässer und eine Hand-<br />
Abfüllmaschine haben mit der Zeit etwas<br />
Erleichterung gebracht. Bei der Herstellung<br />
des <strong>Davos</strong>er Röteli ist natürlich auch das Rezept<br />
geblieben. «Die einzigartige Gewürzkombination<br />
überzeugt durch ihren harmonischen<br />
Geschmack», verspricht Roland<br />
Zier. «Es soll ja nicht nur ein süsser, klebriger<br />
Zimtlikör sein.» Zier legt viel Wert darauf,<br />
dass nicht zu viel Zucker drin ist.<br />
Frische, entsteinte Kirschen<br />
So eignet sich Ziers Hausspezialität<br />
besonders als Geschenk, als Mitbringsel,<br />
wenn man eingeladen ist. Oder einfach so<br />
zum Anstossen mit Freunden. Passt sehr gut<br />
zu Café und Birnenbrot. «Ich habe Kunden,<br />
die kommen immer extra nach <strong>Davos</strong>, wenn<br />
jeweils der neue Röteli verkaufsbereit ist,<br />
um gleich ein paar Flaschen mitzunehmen.»<br />
Speziell am <strong>Davos</strong>er Röteli: Die frischen<br />
und entsteinten Kirschen, aus denen er<br />
hergestellt ist. «Und natürlich die herrlich<br />
rubinrote Farbe, sowie der fruchtige Geschmack»,<br />
sagt Roland Zier. Bei den Gewürzen<br />
ist die Tradition ausschlaggebend geblieben:<br />
Zimt, Nelken, Sternanis und Piment.<br />
Zimtblüten-Aroma<br />
Um das Zimtaroma nicht zu sehr zu<br />
betonen, verwendet Roland Zier allerdings<br />
nicht nur die bekannte Zimtrinde, sondern<br />
auch Zimtblüten. Diese sind weicher im Geschmack.<br />
Ebenso legt er Vanillestangen mit<br />
ein. «Auch wenn diese mittlerweile ein Vermögen<br />
kosten», bemerkt Roland Zier. «Das<br />
eine oder andere Gewürz-Geheimnis ist<br />
schon noch in meinem Röteli,» fügt er an.<br />
«Daher passt der <strong>Davos</strong>er Röteli<br />
durchaus in mein Konzept der Naturheilmittel-Drogerie.<br />
Der <strong>Davos</strong>er Röteli ist ein Geheimtipp<br />
im Sortiment von Roland Zier.<br />
«Und eine wertvolle Ergänzung zur meiner<br />
grossen Auswahl an selbstkreierten medizinischen<br />
Hausspezialitäten», sagt er.<br />
Immer am Samichlaustag, dem 6.Dezember,<br />
beginnt der Verkauf des edlen <strong>Davos</strong>er<br />
Likörs. Die hergestellte Menge ist beschränkt.<br />
«Es hätt solangs hätt.» ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Gesundheits Drogerie Zier<br />
Herr Roland Zier<br />
Promenade 114<br />
7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />
Tel. +41 (0)81 416 55 09<br />
www.drogerie-zier.ch<br />
Der einzig wahre <strong>Davos</strong>er Röteli, erhältlich in der Gesundheitsdrogerie Zier.<br />
Das ideale Souvenir zum Mitbringen ins Unterland, produziert nach traditionellen<br />
Rezepten in <strong>Davos</strong> Dorf. Das passende Geschenk für Bergsport-Freunde, Tee- und Kaffeetrinker.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
24<br />
Angerer Sport: sympathisches Team,<br />
berät mit Kompetenz, belohnt<br />
durch faire Rückvergütung, bietet<br />
herausragende Dienstleistungen<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bilder: Benjamin Brockhagen<br />
Langjährige Mitarbeiter haben starken Einfluss auf die qualitativen<br />
und quantitativen Leistungen eines Betriebes. Angerer Sport stärkt<br />
diese Verantwortung und eröffnet eine weitere Shop-Filiale im<br />
neuen InterContinental Luxushotel. Warum gerade Angerer Sport<br />
das Rennen um den begehrten Shop machte, liegt auf der Hand.<br />
Unabhängig vom Produkt erhalten Kunden<br />
von diesem Team einen Mehrwert. Angerer<br />
Sport – das bedeutet Erlebnis und Emotionen<br />
beim Einkaufen. Edles Holz, Natursteine,<br />
eine gemütliche Lounge – das sind<br />
nur die äusseren Attribute, die einem den<br />
Besuch im traditionellen <strong>Davos</strong>er Sportgeschäft<br />
angenehm leicht gestalten.<br />
Einheimisch gut<br />
Zum hochwertigen Service gehören<br />
Skitests. Fachkundige Beratung von Sportbegeisterten.<br />
Eine über viele Jahre zusammengewachsene<br />
Crew. Ein faires Rückvergütungssystem.<br />
Und die typische Portion<br />
Angerer-Leidenschaft. Dies spürt, wer Ehrlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit zu schätzen<br />
weiss. Ein Dienst von Einheimischen. Für<br />
Sportinteressierte. Von Profis. Für Jedermann.<br />
Qualität als Markenzeichen<br />
Angerer Sport ist Qualität. «Im Mittelpunkt<br />
unserer Tätigkeit steht der Kunde.<br />
Seine Bedürfnisse erkennen. Und mit überdurchschnittlicher<br />
Fachkompetenz beraten<br />
und betreuen. Dies schaffen wir mit unserem<br />
langjährigen Team, welches diese<br />
Werte im Alltag lebt und loyal hinter unserer<br />
Betriebsphilosophie steht», erklärt Hanspeter<br />
Angerer. Er, der zusammen mit seiner<br />
Frau den Betrieb führt, muss es wissen. Er<br />
war zwölf Jahre Ausbildungschef und Kursleiter<br />
der Skilehrerausbildung Graubünden,<br />
sowie sechs Jahre Verwaltungsratspräsident<br />
von <strong>Davos</strong> Tourismus. Konstruktiv eine zukunftsorientierte<br />
Richtung einschlagen, teamorientiert<br />
– Angerer Sport lebt das. Die eigene<br />
Aktivität und die Verbundenheit der Mitarbeiter<br />
zum Sport sind dabei zwingende<br />
Voraussetzungen, um die Kundenerwartungen<br />
zu erfüllen. «Oder hoffentlich zu<br />
übertreffen», wie Hanspeter Angerer sagt.<br />
Faire Rückvergütung<br />
Stammkunden kommen in den Genuss<br />
von jährlichen Rückvergütungen. Auf Grund<br />
klar definierter Bedingungen. Die Rückver-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Einziger Shop im<br />
neuen Luxushotel<br />
Angerer Sport stellt sich der Markt-<br />
Herausforderung und will seine Position vor<br />
Ort noch mehr stärken. Die Eröffnung des<br />
neuen Shops im Luxushotel InterContinental<br />
bestätigt diese Strategie. Auch der zusätzliche<br />
Sport- und Modeshop spricht 25<br />
mit den vom Angerer-Team gelebten<br />
Werten und Dienstleistungen den <strong>Davos</strong>er<br />
Gast und Kunden an, die Vernetzung von<br />
InterContinental soll Märkte wie Russland,<br />
die Vereinigten Emirate, China, Japan und<br />
Korea etc. besser zugänglich machen. «Dieses<br />
Potential gilt es für <strong>Davos</strong> zu nutzen»,<br />
sagt Hanspeter Angerer. Der neue Shop ist<br />
nach neusten Ladenbautechniken ausgebaut.<br />
Das Angebot beinhaltet die Vermietung von<br />
qualitativ hochstehenden Schneesportgeräten,<br />
wie Ski, Snowboard, Langlauf und<br />
Schneeschuhen. In den Sommermonaten<br />
kommt die «Rent a Bike» Station hinzu.<br />
Kjus, Sportalm, Bogner Fire+Ice oder UGG<br />
– der Verkauf solch namhafter Marken bleibt<br />
im Mittelpunkt. Mit der Marke Kjus entsteht<br />
der erste «Shop in Shop» der Schweiz.<br />
Ein weiterer mit «Victorinox» – darin findet<br />
man ein breites Angebot an Victorinox-<br />
Messern, sowie Freizeitbekleidung für<br />
Herren. Interessant ist auch die Kooperation<br />
mit Optik Meerkämper aus <strong>Davos</strong>. Dabei<br />
werden exklusive Modemarken an Sonnenbrillen<br />
angeboten.<br />
gütung erfolgt am Ende des Geschäftsjahres<br />
in Form eines Checks, welchen der Kunde in<br />
einem Betrieb von Angerer Sport einlösen<br />
kann. «Unsere älteste Tochter Diana hat dieses<br />
Instrument während ihres Studiums an<br />
der Uni St. Gallen erarbeitet und implementiert»,<br />
erklärt Hanspeter Angerer. «Viele unserer<br />
Stammkunden schätzen diese Leistung<br />
und beurteilen sie als sehr fair.»<br />
Verantwortung als lokaler<br />
Arbeitgeber<br />
Als einheimischer Familienbetrieb beschäftigt<br />
Angerer Sport auch Familienväter<br />
und Mütter. Diese prägen das Team. «Unser<br />
Ziel: Möglichst viele Ganzjahresstellen anbieten»,<br />
so Angerer. «Selbstverständlich<br />
aber muss man auf die individuellen Famlienbedürfnisse<br />
Rücksicht nehmen.» Langjährige<br />
Mitarbeiter verkörpern den Betrieb,<br />
haben einen wesentlichen Einfluss auf die<br />
qualitativen und quantitativen Dienstleistungen.<br />
Sie sind der «Innere Wert» der Unternehmung.<br />
Hanspeter und Claudia Angerer<br />
schätzen diese Freundschaften, sie<br />
wollen greifbare und faire Arbeitgeber sein:<br />
«Eine erfolgreiche Teambildung ist die<br />
grösste Herausforderung. Wir als Arbeitgeber<br />
müssen dabei die Aufgabe des Coaches,<br />
wie im Mannschaftssport, übernehmen.<br />
Dazu gehört auch die Integration von Auszubildenden.»<br />
Kjus, Mountain Force, Peak<br />
Performance, J. Lindeberg,<br />
Emmegi, Sportalm, Bogner<br />
Fire + Ice<br />
Die Produkte, die bei Angerer Sport an<br />
der Promenade erhältlich sind, lassen für ein<br />
intensives Sporterlebnis keine Wünsche offen.<br />
Als Skibekleidung empfehlen sich die<br />
bewährten Marken: Kjus, Mountain Force,<br />
Peak Performance, J. Lindeberg, Emmegi<br />
oder Sportalm. Speziell erwähnenswert ist<br />
das Produkt Canada Goose, das in diesem<br />
Winter überaus trendige und qualitativ hochstehende<br />
Wintermode bringt. Für Kinder<br />
und Jugendliche ist die Skibekleidung von<br />
namhaften Brands wie Kjus, Peak, Bogner,<br />
O’Neill oder Poivre Blanc zu empfehlen.<br />
Skihelme von Giro, Poc,<br />
Pret, Sweet und Kask.<br />
Ski exklusiv von Kessler<br />
Skihelme gibt es von gängigen Marken<br />
Giro, Poc, Sweet und Pret. Kask ist exklusiv<br />
bei Angerer Sport erhältlich: Modisch,<br />
funktionell und speziell.<br />
Kessler Ski, ebenfalls exklusiv bei<br />
Angerer Sport, bietet dem anspruchsvollen<br />
Kunden ein spezielles und qualitativ hervorragendes<br />
Schweizerprodukt. «Und mit Nor-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Promenade 50, <strong>Davos</strong>
Angerer Sport:<br />
Dienstleistungen und<br />
Service vor und<br />
nach dem Kauf sind<br />
wichtige Grundlagen für<br />
den Erfolg.<br />
dica Ski möchten wir den kritischen und<br />
sportlichen Skifahrer ansprechen und haben<br />
damit bereits schon im vergangenen Winter<br />
guten Erfolg gehabt», sagt Hanspeter Angerer.<br />
Für «Offpist» und häufig jüngere Kunden<br />
findet man bei Angerer Sport verschiedene<br />
Modelle der Marke K2.<br />
Testcenter auf dem<br />
Jakobshorn<br />
Wenn Sie jetzt noch fragen, warum<br />
Angerer Sport gegenüber herkömmlichen<br />
Anbietern zu bevorzugen ist, dann hilft Ihnen<br />
wahrscheinlich dieses konkrete Beispiel:<br />
In zahlreichen Schweizer Sportgeschäften<br />
hat die Skimiete den Skiverkauf<br />
längst verdrängt. Angerer Sport ist nach wie<br />
vor überzeugter Befürworter vom Skikauf.<br />
Möglich macht dies die einzigartige Dienstleistung<br />
«Testen vor Kaufen». Jede von Angerer<br />
Sport verkaufte Skimarke – und jedes<br />
Modell – steht in sämtlichen Längen im<br />
Testcenter Fuxägufer, auf dem Jakobshorn.<br />
Ein Testangebot. Der Kunde wird dabei<br />
beim Ausprobieren von Ski persönlich beraten<br />
und betreut. «Wir sind der festen Überzeugung,<br />
dass ein Paar Ski vor dem Kauf<br />
ausprobiert werden sollte. Die Voraussetzungen<br />
und daher die Anforderungen an das<br />
Produkt sind äusserst individuell. Jeder Skifahrer<br />
erlebt ein Paar Ski anders», so Hanspeter<br />
Angerer.<br />
Unterstützen Sie die sympathische,<br />
ortsbezogene Dienstleistung vom Spezialisten.<br />
Kaufen Sie Sportbekleidung und<br />
Sportartikel bei Angerer Sport. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
28<br />
Kessler's KULM,<br />
seit 150 Jahren familiäre Atmosphäre<br />
auf dem Wolfgang<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bilder: zVg.<br />
Familienbetriebe gehören zum Stolz einer Tourismusregion. Sie erbringen<br />
ausserordentliche Leistungen, entsprechen hohen Anforderungen:<br />
Generationenwechsel, einmaliges Jubiläum, Renovation der Infrastruktur<br />
– in Kessler’s KULM auf dem Wolfgang kommt in diesem Jahr alles<br />
zusammen. Das Haus, inmitten von <strong>Davos</strong> und Klosters, ist seit 150<br />
Jahren eine Gaststätte. Im Winter führen zwei Skipisten direkt zum<br />
KULM. Die Abfahrt lohnt sich: Alle 15 Minuten fährt ein Bus nach <strong>Davos</strong><br />
zurück. Oder stündlich ein Zug nach Klosters. Die Sonnenterrasse ist<br />
wunderbar. Das einmalige Jubiläumsmenu, für 150 Franken (für 2<br />
Personen, inklusive Wein und Valserwasser) der Geheimtipp der Saison.<br />
Nino Kessler ist eben in den Betrieb eingestiegen.<br />
Er ist der jüngste Spross der Familie,<br />
der Verantwortung übernimmt. «Weil es<br />
in <strong>Davos</strong> Klosters halt einfach schöner ist,<br />
als im Unterland», sagt er. «Und weil ich<br />
frischen Wind in den Betrieb bringen und<br />
die Bereiche Social Media und Internet vorantreiben<br />
wollte.»<br />
Vielseitiger Familienbetrieb<br />
Vater Heinz Kessler ist froh, dass der<br />
Betrieb rund läuft. Er geht weiterhin als Vorbild<br />
voraus, hat jahrelang den Weg geebnet.<br />
Was waren die Herausforderungen der vorangegangenen<br />
Generation? «Investieren»,<br />
sagt er. «Vor 35 Jahren waren noch zahlreiche<br />
Gästezimmer ohne eigenes Bad oder<br />
WC. Das Haus hatte keinen Fahrstuhl. Das<br />
Restaurant war relativ klein. Und es gab zu<br />
wenig Personalzimmer.»<br />
Vater Heinz Kessler schätzt die Vielfältigkeit<br />
des Kessler-Familienbetriebes. «Das<br />
Hotel allein ist interessant und vielfältig, aber<br />
der Gesamtbetrieb mit Personen- und Warentransporten,<br />
Schneeräumung, Heizölhandel,<br />
Treibstoffverkauf und Autoshop, sowie Liegenschaftsverwaltung,<br />
macht unseren Betrieb<br />
erst richtig aufregend», sagt er. Diese<br />
Art von Betrieb zu führen, sei nur möglich,<br />
wenn Familienmitglieder wichtige Schlüsselposten<br />
besetzen. Und mit Herzblut die<br />
jeweiligen Geschäfte betreiben und Kunden<br />
betreuen.<br />
Jubiläums-Menü: 150 Franken,<br />
für zwei Personen, mit Wein<br />
Nun feiert das KULM 150 Jahr-Jubiläum.<br />
Zu diesem Anlass finden im Sommer<br />
<strong>2014</strong> verschiedene Aktivitäten statt. Täglich,<br />
bereits in der Wintersaison, ist das neue Jubiläums-Menü<br />
erhältlich – der Geheimtipp<br />
im Jahr <strong>2014</strong>. Ein von Küchenchef Guido<br />
Gieche und seiner Brigade erstklassig zubereiteter<br />
Viergänger kostet 150 Franken für<br />
zwei Personen, inklusive einem hervorragenden<br />
Rotwein – Trocla Nera von Christian<br />
und Franzisca Obrecht, Jenins. Oder<br />
Weisswein – Sauvignon Blanc von Luzi und<br />
Otilia Jenny, aus Jenins. Ebenfalls inklusive<br />
ist ein halber Liter Valserwasser, mit oder<br />
ohne Gas. Dieses Spezial-Menu wechselt<br />
monatlich, bietet ein herausragendes Preis-/<br />
Leistungsverhältnis und kann immer abends<br />
in Kessler’s KULM genossen werden.<br />
Skipisten direkt vors Haus<br />
Zwei Skipisten aus dem Skigebiet Parsenn<br />
führen direkt zum Haus. Die Nummer<br />
13, der Besenbinder. Und die Nummer 16,<br />
Parsennhütte / Gruobenalp – Wolfgang. Der<br />
Besenbinder ist auch für gute Fahrer immer<br />
noch eine Herausforderung – vor allem,<br />
wenn er nicht maschinell präpariert ist. Ausserdem<br />
bietet er zahlreiche Varianten. Seit<br />
den 60-er Jahren ist der Besenbinder die<br />
Lieblingspiste von Vater Heinz Kessler.<br />
Die wunderbare<br />
Sonnenterasse<br />
Die Sonnenterasse ist eine der schönsten<br />
in der Destination. Darauf kann man<br />
verschiedene Leckereien geniessen. «Auf<br />
unserer Speisekarte findet jeder was Passendes.<br />
Regionales aus der Bündner Ecke,<br />
aber auch feine Fisch- und Fleischspezialitäten»,<br />
verspricht Nino Kessler.<br />
Die Aussicht ist einmalig, der Blick<br />
unverbaut, die Sicht auf Berge und Wälder<br />
entspannend. Die Sonne scheint dabei wärmend<br />
ins Gesicht. Busse nach <strong>Davos</strong> fahren<br />
im Winter viertelstündlich, die Züge nach<br />
<strong>Davos</strong> und Klosters stündlich.<br />
Jubiläums-Shows im Sommer<br />
Das 150-Jahre Jubiläumsjahr beinhaltet<br />
im KULM zahlreiche Attraktionen. Das<br />
monatlich wechselnde Jubiläumsmenu inkl.<br />
Wein für 150 Franken für zwei Personen ist<br />
eines der Highlights. Dank der Zusammenarbeit<br />
mit der Kunstgesellschaft <strong>Davos</strong> werden<br />
im Juni und September Künstler erwartet:<br />
Am Samstag, 28. Juni <strong>2014</strong> der Magier<br />
Alex Porter, inklusive Magic Dinner. Am<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Käti und Heinz Kessler, Sohn Nino Kessler mit Ehefrau Agnes und Sohn Yannick.<br />
Samstag, 06. September <strong>2014</strong>, der Geschichtenjäger<br />
Reto Zeller – auch während<br />
seiner Show kann sich der Gast kulinarisch<br />
verwöhnen lassen. Reservieren Sie sich dieses<br />
einmalige Erlebnis auf dem Wolfgang –<br />
Tischbuchungen nimmt das KULM-Team<br />
jederzeit entgegen. Ausserdem essen Geburtstagskinder<br />
an Ihrem Geburtstag während<br />
des Kulm-Jubiläumsjahres <strong>2014</strong> gratis.<br />
Tourismus stärken<br />
Als grosser Landrat hat Heinz Kessler<br />
die Politik und die Entwicklung von <strong>Davos</strong><br />
mitgeprägt. Worin sieht er die grössten Herausforderungen<br />
im Tourismus? «Die Konkurrenzfähigkeit<br />
erhalten gegenüber dem<br />
Alpenraum in Österreich und Südtirol.»<br />
Dies könne erreicht werden mit überdurchschnittlichen<br />
Dienstleistungen, möglichst<br />
guter Sachinfrastruktur und «mit der Pflege<br />
der emotionalen Seite unseres Gewerbes.<br />
Und indem wir auf unsere absolut einzigartige<br />
Lage bauen». Nino Kessler ergänzt:<br />
«Ausserdem müssen wir up to date bleiben<br />
im Social Media Bereich.»<br />
Öffentliche Bergblick-Sauna<br />
Kessler’s KULM bietet dem Gast ein<br />
einzigartiges Gesamtpaket. Familiäre Atmosphäre<br />
inmitten wunderbarer Natur. Die<br />
herrliche Aussicht von der Sonnenterrasse<br />
und das hervorragende Essen runden das<br />
Angebot ab. «Wir sind stolz auf viele langjährige<br />
Mitarbeiter. Das wissen auch die<br />
Stammgäste zu schätzen und freuen sich<br />
alle Jahre wieder, die bekannten Gesichter<br />
zu sehen», so Nino Kessler. Er selbst hat<br />
eine kaufmännische Ausbildung absolviert,<br />
dann Militär und die Hotelfachschule Thun.<br />
Nach diversen Stellen in Hotels in <strong>Davos</strong>,<br />
Klosters und St. Gallen ist er nun im eigenen<br />
Familienbetrieb eingestiegen. Eines seiner<br />
nächsten Projekte wird eine neue Sauna<br />
auf dem Dach des Hotel-Betriebs sein. «Sie<br />
wird zum grossen Teil verglast sein und bietet<br />
eine hervorragende Aussicht auf die umliegenden<br />
Berge und Wälder.» Die neue<br />
Sauna sollte ebenfalls ab Sommer <strong>2014</strong> fertig<br />
sein und ist auch für externe Gäste zugänglich.<br />
Identifikation der Familie<br />
Heinz Kessler ist stolz, auf das Gesamtangebot,<br />
welches die Familien Kessler<br />
seit 1922 anbieten: «Sämtliche mitarbeitenden<br />
und nicht mitarbeitenden Familienmitglieder<br />
müssen sich mit der Firma identifizieren,<br />
jeder betreibt seine Arbeit nach<br />
bestem Wissen und Gewissen. Wenn diese<br />
Faktoren stimmen, kann ein Familienbetrieb<br />
lange erfolgreich tätig sein.»<br />
Für Nino Kesssler gilt es nun, sich auf<br />
die neuen Medien zu konzentrieren und<br />
USPs (Alleinstellungsmerkmale) zu schaffen:<br />
«Die Zimmer und die gesamte Hotel-<br />
Infrastruktur müssen in regelmässigen Ab-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
5<br />
1. Langlaufloipe direkt vor der Haustüre, 2. Grosse Sonnenterrasse mit Blick auf Wälder und Berge<br />
3. Schon anno dazumal war die Abfahrt zum Kulm eine beliebte Piste<br />
4. überzeugen Sie sich selbst von der vielseitigen Speisekarte und den feinen Gerichten<br />
5. Ein Grossteil der Zimmer wurde stilvoll renoviert, der ursprüngliche Charme blieb erhalten<br />
ständen renoviert und dem Zeitgeist<br />
angepasst werden. Wichtig ist aber auch, die<br />
alten Werte zu pflegen. Vor allem in einem<br />
Familienbetrieb, wie dem unseren. Es ist<br />
eine Selbstverständlichkeit, mit den Hotelgästen<br />
beim Frühstück oder Abendessen einen<br />
Schwatz zu halten.» Der KULM-Familienbetrieb<br />
der Kesslers auf dem Wolfgang<br />
bedeutet Nino viel. «Vor allem wenn man<br />
schon in anderen Häusern tätig war, geniesst<br />
man die kurzen Kommunikationswege und<br />
die familiäre Atmosphäre.»<br />
150 Jahr Jubiläum – Die Meilensteine<br />
aus 150 Jahre Haustradition:<br />
1922 Übernahme des Betriebes durch<br />
Thomi und Anni Kessler-Meisser.<br />
1950 Bau der Car/Lastwagengarage<br />
1953 Neubau – Ausbau Restaurant<br />
1957 Bau der Tankstelle<br />
1961 Aufstockung Hotel, Einbau von<br />
Toiletten und Bädern<br />
1985 Erweiterung Restaurant und<br />
Hotelanbau<br />
1991 Neubau Eingangs- und Aufenthaltsbereich<br />
mit neuer Rezeption<br />
1999 Neubau Saunaanlage auf dem Dach.<br />
Seit den 70er-Jahren: ständige<br />
Investitionen in den Wagenpark.<br />
Erwähnenswert ist auch, dass das<br />
Kulm seit 1864 durchgehend geöffnet<br />
hat ohne Ruhetag.<br />
Hotel Kessler’s KULM<br />
sportlich und entspannt<br />
Prättigauerstrasse 32<br />
CH-7265 <strong>Davos</strong> Wolfgang<br />
Tel. +41 (0)81 417 07 07<br />
www.kessler-kulm.ch<br />
◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
32<br />
Baselitz im<br />
Kirchner Museum:<br />
Ein aussergewöhnlicher<br />
Gast<br />
Text: Marco Meyer / Pierre Hagmann<br />
Bilder: Manuel Kurth / zVg.<br />
Jetzt ist sie da! Die Ausstellung des deutschen Malerfürsten Georg Baselitz, präsentiert<br />
vom Kirchner Museum <strong>Davos</strong>: «Besuch bei Ernst Ludwig». Georg Baselitz hat die Kunstwelt<br />
seit den 1960er Jahren durch mehrere Skandale erschüttert. Mittlerweile aber begeistert<br />
er selbst seine schärfsten Kritiker. Museums-Direktor Thorsten Sadowsky, seit April 2013 im<br />
Amt, setzt mit dieser Ouvertüre ein starkes Ausrufezeichen. Die Ausstellung müssen<br />
Sie gesehen haben. Im nachfolgenden Interview des Direktors erfahren Sie, warum. Und<br />
wie es mit dem Kirchner Museum <strong>Davos</strong> weiter geht.<br />
Thorsten Sadowsky, in diesem Winter stehen<br />
im Kirchner Museum <strong>Davos</strong> einige Bilder auf dem<br />
Kopf. Warum?<br />
Weil wir den deutschen Künstler Georg Baselitz eingeladen<br />
haben, der seit 1969 viele seiner Bilder kopfüber<br />
malt. Die auf dem Kopf stehenden Bilder sind nicht<br />
falsch gehängt, sondern gewissermassen das Markenzeichen<br />
des Künstlers.<br />
Wer ist Georg Baselitz?<br />
Georg Baselitz zählt zusammen mit Gerhard Richter<br />
und Anselm Kiefer zu den bedeutendsten deutschen<br />
Künstlern der Gegenwart. Seine Werke sind in den<br />
wichtigen Kunstmuseen der Welt vertreten und erzielen<br />
auf dem Kunstmarkt Spitzenpreise. Baselitz ist sowohl<br />
ein sehr bedeutender als auch ein sehr erfolgreicher<br />
Künstler.<br />
Was macht ihn so besonders?<br />
Einerseits ist Baselitz ein überaus vielseitiger Künstler,<br />
dessen mehr als 50 Jahre umspannendes Werk sich von<br />
der Malerei über die Zeichnung und Druckgrafik bis hin<br />
zur Bildhauerei erstreckt. Andererseits galt Baselitz lan-<br />
ge als Aussenseiter und Einzelgänger des Kunstbetriebs.<br />
Er hat mit bewussten Provokationen verschiedene<br />
Kunstskandale ausgelöst.<br />
Welche?<br />
1963 hatte Baselitz in der Galerie Werner & Katz seine<br />
erste Ausstellung. Die beiden Gemälde «Die große<br />
Nacht im Eimer» (1962/63) und «Der nackte Mann»<br />
(1962) sorgten für einen Skandal und wurden von der<br />
Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Beide Bilder<br />
zeigen eine fleischfarbene, groteske Figur mit einem<br />
überdimensional grossen erigierten Penis.<br />
Der anschließende Prozess endet erst 1965<br />
mit der Rückgabe der Bilder…<br />
Richtig, das hat einiges ausgelöst. Für Baselitz zeichnet<br />
sich deutsche Kunst durch Primitivität, Expressivität,<br />
Religiosität und einen Hang zum Hässlichen aus – gerade<br />
in seinem Frühwerk hat Baselitz die Ästhetik des<br />
Hässlichen gepflegt.<br />
In jüngerer Zeit machte seine aggressive<br />
Malerei eine deutliche Wandlung durch.<br />
Oh ja. Insbesondere seine sogenannten Remix-Bilder,<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
«Neue Medien spielen in der Kunstvermittlung eine immer grössere Rolle. Der Einsatz sollte allerdings<br />
wohldosiert sein und die Betrachtung der Originale nicht ersetzten», Direktor Thorsten Sadowsky.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
34<br />
die Wiederholungen eigener Werke sind, zeigen<br />
eine grosse Leichtigkeit und Frische. Selbst die<br />
schärfsten Kritiker des Künstlers zeigen sich beeindruckt.<br />
Gibt es eine Verbindung zwischen Georg<br />
Baselitz und Ernst Ludwig Kirchner?<br />
Eine wichtige Gemeinsamkeit ist ihr Stilbewusstsein.<br />
Dazu der stete Wille, das eigene Werk weiterzuentwickeln<br />
und voranzutreiben.<br />
Das tönt aber nicht nach gerade vielen<br />
Gemeinsamkeiten.<br />
Ja Moment, es gibt noch mehr. Lassen Sie mich weiter<br />
ausführen.<br />
Bitte…<br />
Beide Künstler sind Maler und Grafiker und kommen<br />
über den Holzschnitt zur Holzskulptur. Beide gelten als<br />
die jeweils bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus<br />
ihrer Generation,<br />
von dem sich beide immer wieder<br />
und erfolglos distanzieren. Beide<br />
begreifen sich lange Zeit als unverstandene<br />
Aussenseiter des<br />
Kunstbetriebs. Kirchner beginnt<br />
als Avantgardist und endet als isolierter<br />
Künstler. Baselitz wird in<br />
Ost-Berlin wegen gesellschaftlicher<br />
Unreife von der Kunstakademie<br />
verwiesen. Danach startet<br />
er seine künstlerische Karriere,<br />
mit der Übersiedlung in den Westen<br />
als Anachronist. Er wendet<br />
sich gegen den Zeitgeist der Abstraktion.<br />
Im Katalog zu unserer<br />
Ausstellung nennt der österreichische<br />
Kunsthistoriker Anselm<br />
Wagner Kirchner und Baselitz ein<br />
janusköpfiges Paar: Während der eine vom Neuheitsanspruch<br />
der Avantgarde getrieben radikal nach vorne<br />
blickt, schöpft der andere aus dem Fundus der Kunstgeschichte,<br />
um aus Bildern weitere Bilder zu schaffen.<br />
Georg Baselitz ist seit Jahren sehr präsent in den<br />
Medien, aber auch mit Ausstellungen in der Schweiz<br />
und in Europa. Was macht die Ausstellung «Besuch<br />
bei Ernst Ludwig.» einzigartig?<br />
Die Ausstellung ist deshalb besonders, weil das Verhältnis<br />
zum Expressionismus im Allgemeinen und zu Kirchner<br />
im Besonderen die inhaltliche Klammer darstellt.<br />
Die Ausstellung bietet allerdings keine Gegenüberstellung<br />
der Künstler und versucht auch nicht Gemeinsamkeiten<br />
des Stils, der Komposition oder der Formfindung<br />
zu behaupten. Vielmehr treten Kirchner und die anderen<br />
Expressionisten im Werk von Georg Baselitz als historische<br />
Gestalten auf – wie Sie durch Selbstporträts und<br />
zeitgenössische Fotografien überliefert sind. Der Besuch<br />
bei Ernst Ludwig ist kein pflichtmässiger Familienbesuch,<br />
sondern eher eine imposante Hausbesetzung,<br />
bei der die künstlerischen Ahnen als Geister wieder auf-<br />
Das Kirchner<br />
Museum <strong>Davos</strong><br />
der künstlerische<br />
und kulturelle<br />
Leuchtturm der<br />
Landschaft.<br />
erstehen. Georg Baselitz betreibt diesen Ahnenkult mit<br />
einer spielerischen Lässigkeit und Ironie, die beeindruckend<br />
ist.<br />
Was sind für Sie persönlich die Glanzpunkte der<br />
Ausstellung? Immerhin ist es erst Ihre zweite Ausstellung<br />
als neuer Direktor des Kirchner Museums..<br />
Besonders freut es mich, dass «Der Brückechor» von<br />
1983 und «Das Liebespaar» von 1984 in der Ausstellung<br />
vertreten sind. «Der Brückechor» deshalb, weil das Bild<br />
eines der frühen Zeugnisse für die Beschäftigung mit<br />
den Gestaltern des Expressionismus ist. «Das Liebespaar»<br />
aus dem Kunstmuseum Basel wiederum gehört zu<br />
den wichtigen Paarbildern und Familienbildern, die<br />
Baselitz in den 1980er-Jahren gemalt hat und 2011 als<br />
Remix-Version noch einmal malt. Dieses noch einmal,<br />
also die Figur der Wiederholung, und das Mischen oder<br />
Sampeln von Motiven und Bildfragmenten<br />
ist ganz zentral für<br />
die Ausstellung. Das wirklich Besondere<br />
an Georg Baselitz‘ Remix-Bildern<br />
ist, dass hier aus der<br />
Geste der Wiederholung eine<br />
neue Malerei geboren wird. Das<br />
ist insofern bemerkenswert, als<br />
wir im Alltag ja die Wiederholung<br />
eher mit der Langeweile und dem<br />
ewigen Einerlei verbinden. Als<br />
künstlerische Strategie eingesetzt,<br />
vermag die Wiederholung – und<br />
das kennen wir aus der Musik,<br />
dem Theater und der bildenden<br />
Kunst – paradoxerweise etwas<br />
Neues zu generieren.<br />
Wie konnten Sie diese Bilder<br />
nach <strong>Davos</strong> bringen?<br />
Das war nun keine besondere Leistung meinerseits. Mit<br />
der Unterstützung des Künstlers und seines Sekretärs,<br />
Detlev Gretenkort, haben sich einige Türen öffnen lassen.<br />
Das Werk Kirchners ist immer wieder Hauptdiskussionspunkt.<br />
Was möchten Sie mit dem Kirchner<br />
Museum <strong>Davos</strong> noch erreichen?<br />
Zunächst einmal glaube ich, dass wir in Zukunft stärker<br />
den ganzen Kirchner zeigen müssen. Als weitgehend<br />
monografisches Museum, das sich in der Landschaft befindet,<br />
in der Kirchner 20 Jahre seines Lebens verbracht<br />
hat, müssen wir eine umfassende Werkschau bieten:<br />
Also von den Dresdner Anfängen, über die Metropolenerfahrung<br />
in Berlin, die Odyssee durch verschiedene<br />
Sanatorien bis hin zur künstlerischen Wiedergeburt in<br />
<strong>Davos</strong> und schliesslich zur Entwicklung eines neuen<br />
Stils in der alpinen Abgeschiedenheit. Das heisst für<br />
mich, die Einrichtung einer spannend vermittelten Dauerausstellung,<br />
die auch die neuen Medien einbezieht. Im<br />
Bereich der Druckgrafik und der Zeichnungen haben<br />
wir herausragende Bestände, vom Frühwerk bis in die<br />
späten 1930er Jahre. Diese Schätze müssen wir zugäng-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
35<br />
Georg Baselitz (*1938), Sing Sang Zero, 2011<br />
Zedernholz und Ölfarbe, 336,5 x 194,5 x 129 cm, Privatsammlung<br />
Foto ©: Jochen Littkemann<br />
lich machen. Ferner ist die Digitalisierung der Sammlung<br />
eine ganz wichtige Aufgabe, die jetzt angegangen<br />
werden muss. Um den Ansprüchen der kunstwissenschaftlichen<br />
Forschung zu genügen. Das ist im Übrigen<br />
auch eine notwendige Grundlage, um das Werk Kirchners<br />
noch stärker für eine internationale Rezeption zugänglich<br />
zu machen.<br />
Sie haben in einem früheren Gespräch gesagt, man<br />
müsse sich der Museumsarbeit mit einer gewissen<br />
Leichtigkeit und intellektueller Abenteuerlust<br />
nähern. Was verstehen Sie darunter?<br />
Um nur ein Beispiel zu nennen: Kirchner erfindet in seiner<br />
<strong>Davos</strong>er Zeit die Figur des Louis de Marsalle. Dieser<br />
tritt als französischer Kunstkritiker auf, der das Werk<br />
des Meisters am besten versteht und zu interpretieren<br />
weiss. Immer, wenn jemand diesen genialen Kopf treffen<br />
wollte, war er gerade verreist oder anderwärtig beschäftigt.<br />
Erst Anfang der 1930er Jahre lässt Kirchner<br />
Louis de Marsalle sterben; sein Umfeld hatte bereits<br />
frühzeitig gemutmasst, dass es sich um eine Kunstfigur<br />
handeln würde. Dieses Beispiel zeigt, dass Kirchner<br />
sehr modern gewesen ist und die Rezeption seines<br />
Werkes steuern wollte. Übrigens hat die Elektropunkband<br />
«Dadajugend Polyform» 2011 eine CD mit dem<br />
Titel «Louis de Marsalle» herausgebracht. Offenbar ist<br />
Kirchner bei jungen Leuten bekannter als man denkt.<br />
Sie bezeichnen Kirchner als «armchair traveller»?<br />
Wie müssen wir das verstehen?<br />
Ein «armchair traveller» ist ein Zimmerreisender oder<br />
ein theoretischer Reisender, der in seiner Phantasie reist.<br />
Der typische Gelehrte war bis ins 20. Jahrhundert hinein<br />
ein solcher Phantasiereisender. Von Immanuel Kant<br />
wissen wir, dass er Königsberg nie verlassen hat, zugleich<br />
aber eine Anthropologie verfasste, für die er wesentliche<br />
Informationen aus Reisebereichten über andere<br />
Völker und Kontinente bezog. Auch die Evolutionisten<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
36 des 19. Jahrhunderts waren vor allem Zuhausegebliebene,<br />
die die Entwicklungsstadien der Menschheitsgeschichte<br />
vom primitiven Urzustand bis zur zivilisierten<br />
Gegenwart am Schreibtisch definierten. Der theoretische<br />
Reisende weiss im Grunde alles besser, während<br />
der praktische Reisende vermutlich alles besser<br />
kann. Kirchner ist jemand gewesen, der sehr wenig gereist<br />
ist und sein Wissen beispielsweise über die ozeanische<br />
und afrikanische Kunst vor allem aus Museumsbesuchen<br />
und aus Büchern bezog. Zugleich hat er in<br />
Berlin und in <strong>Davos</strong> seine Wohnateliers mit diversen<br />
Exotismen ausgestattet. Und eine Art von persönlichem<br />
«going native» in den eigenen vier Wänden veranstaltet.<br />
Wie war Kirchners Akzeptanz in <strong>Davos</strong>?<br />
Die entsprach wahrscheinlich derjenigen vieler anderer<br />
Künstler in provinzieller oder ländlicher Umgebung.<br />
Der Künstler verkörpert das Andere und Fremde und<br />
alle Versuche dazugehören zu wollen, scheitern letztendlich.<br />
So scheint es mir auch bei Kirchner gewesen zu<br />
sein, obwohl er das einfache Leben in den Bergen in<br />
seinen Bildern feiert, bleibt er doch der Bohemien mit<br />
dem exzentrischen Lebensstil. Möglicherweise ist diese<br />
Fremdheit in der Welt eine notwendige Bedingung der<br />
künstlerischen Produktivität.<br />
Welchen Stellenwert hat das Kirchner<br />
Museum für <strong>Davos</strong>?<br />
Ich denke, dass das Kirchner Museum <strong>Davos</strong> der künstlerische<br />
und kulturelle Leuchtturm der Landschaft ist.<br />
Sie möchten das Museum als ausserschulischen<br />
Bildungsort positionieren. Was verstehen Sie<br />
darunter und wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?<br />
Auch hier lässt sich das am besten an einem Beispiel<br />
erläutern: Wenn wir Projekte in Zusammenarbeit mit<br />
Schulen durchführen, dann geht es zunächst einmal darum,<br />
dass das Museum einen ganz anderen Lernort bietet.<br />
Es geht um Erfolgserlebnisse und um ganzheitliche<br />
praktische Erfahrungen: Beispielsweise werden wir im<br />
kommenden Jahr mit Schülern und älteren Erwachsenen<br />
einen Audioguide entwickeln. Damit können die Teilnehmer<br />
zunächst einmal eine Werkauswahl treffen,<br />
dann einen Zugang zu den verschiedenen Werken finden,<br />
indem sie ein Manuskript ausarbeiten. Schliesslich<br />
die Texte im Tonstudio aufsprechen, mit Musik hinterlegen<br />
und einen Parcours durch die Ausstellung des Museums<br />
konzipieren. Das Projekt hat Dimensionen, die<br />
weit über die herkömmliche Kunstvermittlung hinaus<br />
gehen. Die Teilnehmer lernen praktisch, wie Kunstvermittlung<br />
im Museum funktioniert. Darüber hinaus entwickeln<br />
sie noch ihre eigene Plattform.<br />
Welche Zielgruppe sprechen Sie dabei an?<br />
Für die Einwohner ist es meines Erachtens sehr wichtig,<br />
dass sie das Museum als ihr Museum wahrnehmen. Und<br />
im Tourismus-Angebot wollen wir natürlich eine besondere<br />
Attraktion bleiben.<br />
Wie gehen Sie dabei konkret vor?<br />
Es geht um Zugänglichkeit und den Abbau von Schwellenängsten.<br />
Über ein umfangreiches Workshop-Angebot,<br />
aber auch über Veranstaltungen und Konzerte wollen<br />
wir dies in Zukunft erreichen. Dabei ist es wichtig,<br />
diese Angebote auch dann zu machen, wenn die Einheimischen<br />
auch Zeit haben – in der Hauptsaison sind die<br />
meisten Menschen, die im Tourismus tätig sind, sehr<br />
beansprucht. Für die Touristen gehört das Kirchner Museum<br />
ja bereits zum Programm, aber auch hier müssen<br />
wir stärker auf uns aufmerksam machen. Das beginnt<br />
bei der Beschilderung in der Stadt und reicht von spannenden<br />
Führungen bis hin zu Sonderveranstaltungen<br />
und Vernissagen. Entscheidend ist, dass das Kirchner<br />
Museum als lebendiger Ort wahrgenommen wird, der<br />
einen offenen und vielstimmigen Umgang mit der Kunst<br />
ermöglicht.<br />
<strong>Davos</strong> hat auch ein internationales Publikum.<br />
Ist das eine Chance für das Kirchner Museum?<br />
Ja! Dadurch erweitert sich die Ausstrahlung des Hauses,<br />
die der Bedeutung Kirchners angemessen ist. Die Herausforderung<br />
besteht für das Museum darin, die Inhalte<br />
des Hauses vielsprachig zu vermitteln. Wir werden Audioguides<br />
und Apps entwickeln, die mehrsprachig sind,<br />
um den Ansprüchen des internationalen Publikums zu<br />
genügen.<br />
<strong>Davos</strong> Klosters ist dabei, eine Zehn-Monate-Destination<br />
zu werden. Darin enthalten sind Vorzüge, die<br />
viele andere Destinationen nicht bieten können. Das<br />
Kirchner Museum dürfte darauf entscheidenden<br />
Einfluss haben. Inwiefern packen Sie diese Chance?<br />
Der Anspruch einer Zehn-Monate-Destination ist ambitioniert<br />
und wichtig. Man wird wohl wenig daran ändern<br />
können, dass der Monat Mai in <strong>Davos</strong> kein Wonnemonat<br />
ist. Für das Museum aber haben wir beschlossen,<br />
uns von dem Saisonrhythmus etwa unabhängiger zu<br />
machen und unsere Sommerausstellung bereits im Mai<br />
zu eröffnen. Sowie die Vernissage der Winterausstellung<br />
in den November vorzuverlegen.<br />
Als Stammgast oder Einwohner von <strong>Davos</strong> Klosters<br />
könnte man sagen: Mir ist das Kirchner Museum<br />
bekannt, ich weiss, was darin ist. Was entgegnen<br />
Sie solchen Stimmen? Wieso muss man als Besucher<br />
immer wieder im Kirchner Museum gewesen sein?<br />
Man sollte als Besucher jedes Jahr mindestens zweimal<br />
im Kirchner Museum gewesen sein, da wir zwei Sonderausstellungen<br />
im Jahr zeigen. Man kann es aber auch<br />
so machen, wie der Protagonist in Thomas Bernhards<br />
Roman «Alte Meister». Er sucht mindestens zweimal<br />
pro Woche das Kunsthistorische Museum in Wien auf,<br />
um ein Bild von Tintoretto zu betrachten. Was ich damit<br />
sagen will: Museen sind auch Schulen des Sehens – deshalb<br />
kann man ein Kunstwerk auch immer wieder betrachten,<br />
ohne je damit fertig zu werden. Gegen Dauergäste,<br />
wie in Thomas Bernhards Roman, hätte ich nichts<br />
einzuwenden.<br />
Sie wünschen sich mehr Stammpublikum?<br />
Der Kirchner Verein <strong>Davos</strong> hat etwa 600 Mitglieder –<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Georg Baselitz (*1938), Der Brückechor, 1983<br />
Öl auf Leinwand, 280 x 450 cm, Collection Faurschou Foundation<br />
Georg Baselitz (*1938), Nachtessen in Dresden (Remix), 2006<br />
Öl auf Leinwand, 305 x 450 cm, Privatsammlung<br />
Foto ©: Jochen Littkemann<br />
Georg Baselitz (*1938), Ohne Titel, 2006<br />
Tuschfeder und Tusche auf Papier, 65.5 x 50.8 cm, Privatsammlung<br />
Foto ©: Jochen Littkemann<br />
das ist unser Stammpublikum. Eine durchaus beachtliche<br />
Anzahl, mit der wir uns im Vergleich mit anderen<br />
Häusern nicht verstecken müssen.<br />
Was sind die Unterschiede zu einem<br />
Museum in einer Grossstadt?<br />
Ich sehe da keinen wesentlichen Unterschied. Als einziges<br />
Kunstmuseum vor Ort konkurrieren wir nicht mit<br />
anderen Häusern um die Gunst des Publikums. Ich glaube,<br />
dass das Publikum einer touristischen Destination<br />
mehr Zeit hat und möglicherweise etwas entspannter ist.<br />
Wenn jemand ein Bild nicht versteht,<br />
kann ein gewisser Stressfaktor entstehen.<br />
Wie minimiert man diesen?<br />
Dass man Kunst immer mit einem Blick versteht, ist<br />
eine Illusion. Es gibt Bilder, die auch den Kunstexperten<br />
Rätsel aufgeben. Zunächst ist man gut beraten, den<br />
eigenen Augen und der eigenen Intuition zu vertrauen.<br />
Manchmal hilft es, noch einmal wiederzukommen. Und<br />
im Museum können Sie jederzeit einen Kunstvermittler<br />
zu Rate ziehen.<br />
«Das Museum» – einst Schimpfwort, heute Erlebnisort.<br />
Diese Entwicklung ist weltweit festzustellen.<br />
Trifft die Beobachtung auch auf <strong>Davos</strong> zu?<br />
Wenn Sie auf «museal» im Sinne von verstaubt und langweilig<br />
anspielen, dann hat sich in den letzten 20 bis 30<br />
Jahren einiges getan. Museen sind generell sehr viel<br />
mehr erlebnisorientiert und auch ihr Service hat sich wesentlich<br />
verbessert. Die Zeiten, in denen man an der Museumskasse<br />
angegrummelt wurde und der Besuch im<br />
Museumsrestaurant eher ernüchternd war, sind vorbei.<br />
Die Museen putzen sich heraus, machen sich attraktiv<br />
für das Publikum und die Marketing-Abteilungen locken<br />
mit immer neuen Blockbustern und neuen Stars am<br />
Kunsthimmel. Diese Entwicklung stellte man vor allem<br />
in den Metropolen fest, trifft aber auch auf <strong>Davos</strong> zu.<br />
Wenn der Kunstbetrieb allerdings zu viel Lärm entfaltet,<br />
dann kann es wohltuend sein, wenn ein Museum nicht<br />
jedem neuen Trend hinterherläuft. Der amerikanische<br />
Künstler Mark Dion, der bevorzugt naturhistorische<br />
Museen aufsucht, hat sinngemäss einmal gefordert, dass<br />
jedes Museum nach seiner Erbauung und Einrichtung<br />
nicht mehr verändert werden sollte, da es so zum Monument<br />
seiner Zeit würde. Dieser Gedanke hat sicherlich<br />
seinen Charme, gleichwohl ist es als absoluter Fortschritt<br />
zu betrachten, dass Museen ihren Bildungs- und Vermittlungsauftrag<br />
heute offensiv wahrnehmen. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
38<br />
Der brandneue<br />
Heierling Skischuh<br />
(H1) revolutioniert<br />
die Carvingschwünge<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bilder: Manuel Kurth / Michi Berger<br />
Heierling rollt die Produktion in <strong>Davos</strong> neu auf. Langlebig. Trendig.<br />
Qualitativ hochwertig. Die traditionsreiche Schweizer Schuh-Marke setzt<br />
auf modernste Rohstoffe aus der Forschung. In diesem Winter ist<br />
erstmals ein Skischuh aus Templast-Kunststoff erhältlich. Dieser sorgt<br />
für mehr Komfort. Bald soll ein Alpiner Berg- und Wanderschuh folgen, der<br />
auch in Städten modisch daher kommt. Hier will Heierling den «Alpine-<br />
Fashion» Trend mittragen.<br />
In diesem Winter ist die erste Kleinserie erhältlich. Ein<br />
<strong>Davos</strong>er Skischuh namens H1 (Heierling eins). Erstmals<br />
aus dem brandneuen Templast-Material. Extrem<br />
stabil. Konsistent bei allen Wintersport-Temperaturen.<br />
Dank dem Keil aus Schweizer Eschenholz und dem Fell<br />
im Innern bequemer als die bisherigen Skischuhe. Ein<br />
völlig neues Fahrgefühl. Keine Druckstellen. Optimale<br />
Kraftübertragung auf den Ski.<br />
Vierte Familien-Generation<br />
Hans-Martin Heierling freut sich wie ein kleines<br />
Kind. Seine Familien-Marke, die zwischenzeitlich an<br />
die Konkurrenz im Ausland verkauft war, ist wieder in<br />
<strong>Davos</strong>er Händen. In vierter Generation.<br />
Er selbst hat die Technologie im Skischuhbereich<br />
jahrelang erforscht, mehrere Patente angemeldet. Unter<br />
anderem den Hawks-Skischuh für eine Konkurrenzmarke<br />
entwickelt – den meist verkauften Skischuh der Welt.<br />
Nun wirbt er wieder mit der eigenen, traditionsreichen<br />
Heierling-Manufaktur in <strong>Davos</strong>. Und will zahlreiche Innovationen<br />
auf den Markt bringen. Schritt für Schritt.<br />
Templast: Modernste Technologie<br />
Ein Vorteil, der sich für den Skifahrer auf der Piste<br />
auszahlt: Der neue Heierling-Skischuh H1 aus Templast-Material<br />
verformt sich nicht. Selbst wenn auf der<br />
Piste kühle Minustemperaturen herrschen. «Der Rohstoff<br />
kommt aus der Automobilindustrie. Ich konnte das<br />
Grundverfahren verfeinern und den eigenen Kunststoff<br />
entwickeln. Wir haben viel herum gepröbelt, jetzt ist er<br />
optimal Temperatur-Resistent», erklärt Hans-Martin<br />
Heierling. Ein derart beständiges Material gab es in der<br />
Skischuh-Industrie bisher nicht.<br />
Erkenntnisse aus über zwanzig<br />
Jahren Fitting-Center<br />
Schweizer Leder macht den Schuh widerstandsfähig.<br />
Schweizer Eschenholz im Innenbereich wirkt<br />
Schwingungsdämpfend. Der Ein- und Ausstieg ist bequem<br />
– dank edlen Materialien, die den Schuh zum<br />
Fuss hin abschliessen. Druckstellen gibt es nicht mehr.<br />
Das Heierling Fitting-Center hat jahrelang Orthopädie-<br />
Forschung betrieben. Zur Optimierung von Skischuhen.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
«Heierling revolutioniert die Carvingschwünge.»<br />
Weil es ein leichtes Skifahren ist. Mit dem Keil, der drin ist, wird die Kraftübertragung sehr gut verteilt.<br />
Präzises, dynamisches, vibrationsdämpfendes Skifahren. Das Beste aus den Bündner Bergen.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
40 Die <strong>Davos</strong>er Traditionsfirma hat sich zum Spezialisten<br />
für Innenschuhe, Fussbettrohlinge und diverse<br />
Fitting-Tools entwickelt. Das Resultat: Präzises,<br />
dynamisches, vibrationsdämpfendes Skifahren. Dieses<br />
weltweit einmalige Know-how steckt nun im Innern des<br />
neuen Heierling H1 Skischuhs – er wirkt fast so bequem<br />
wie ein Turnschuh.<br />
Weiter forschen, vor Ort<br />
Hans Martin Heierling ist sich sicher: «Die Entwicklung<br />
ist nicht abgeschlossen. In der Technologie<br />
können wir noch weitere Fortschritte erzielen, den<br />
Schuh ganz anders bauen als bis jetzt.» Alpine Lifestyle<br />
ist dabei ein zentrales Thema. «Das heisst Verbindung<br />
zum Berg, zur Natur. Rustikal<br />
und doch edel. Traditionelle Werte<br />
aus <strong>Davos</strong> und aus den Schweizer<br />
Alpen. Neu verpackt. Mit modernen<br />
Technologien», erklärt<br />
Hans-Martin Heierling.<br />
Wellness in den Alpen, Balance<br />
in der Natur. Dieser Trend<br />
erfordert neue Produkte. «Ein Lebensgefühl,<br />
das die Leute suchen.<br />
Mit der Natur und mit Komfort<br />
vereint. Alles, was die Bergwelt<br />
hergibt», ist Heierling überzeugt.<br />
Damit eingehend auch spezielle<br />
Trends von der Mode her. Der Kunde will wissen, woher<br />
sein Produkt kommt. Und was drin steckt. Das Knowhow<br />
und die Rohstoffe aus den Schweizer Alpen, kombiniert<br />
mit modernster Technologie. Der neue Alpine-<br />
Fashion-Stil. Das Beste aus den Bündner Bergen.<br />
Wander- und Bergschuh für Stadt<br />
Der nächste Schritt wird eine Produktion für Wander-<br />
und Bergschuhe sein. Ein Lifestyle-Produkt aus<br />
<strong>Davos</strong>, das sehr gut für den Berg ist. Das man aber auch<br />
wunderbar in den Städten tragen kann. Als Vorlage dient<br />
dabei der alte Doppelschnürerschuh, der sehr stabil war.<br />
«Ich konnte eine alte Schweizer Schuhfabrik wieder<br />
zum Leben erwecken, die 25 Jahre stillgestanden hat»,<br />
gibt Hans-Martin Heierling bekannt. «Die alten Schaftmuster<br />
aus früheren Generationen werden wir wieder<br />
neu aufleben lassen.»<br />
Erste Kleinserie nun erhältlich<br />
In diesem Winter ist der Skischuh Heierling H1<br />
das Vorzeigeprodukt. In der vergangenen Saison ging<br />
eine Testserie an ausgewählte Versuchspersonen, nun<br />
folgt die erste Klein-Serie. Der Heierling H1 ist erhältlich<br />
im <strong>Davos</strong>er Verkaufsgeschäft an der Flüelastrasse 4<br />
in <strong>Davos</strong> Dorf, sowie in einer ersten Vertretung bei Bajard<br />
Sport in Zermatt. Hans-Martin Heierling streckt die<br />
Fühler nach weiteren Vertriebspartnern aus, aber nicht<br />
zu weit. «Wir wollen uns ganz klar vom Massenhandel<br />
Heierling<br />
Mit dem neuen<br />
Templast-<br />
Material an die<br />
Marktspitze<br />
unterscheiden, ein Top-Produkt bieten, das durch Qualität,<br />
Komfort und Innovation überzeugt.»<br />
Ältester Skischuh-Hersteller der Welt<br />
Die Heierling-Familie ist der älteste Skischuh-<br />
Hersteller der Welt. «Mein Urgrossvater hat im Jahr<br />
1885 die ersten Schuhe aus Leder gemacht», blickt<br />
Hans-Martin zurück. «Es war damals die Entstehung<br />
des Wintersportes.» (Siehe auch Artikel über die Entstehung<br />
des Schweizer Wintersportes) Dann kamen<br />
Schnallenschuhe und die Kunststoffschuhe. Heierling<br />
war bei allen Produkte-Innovationen massgeblich beteiligt.<br />
Später folgten Neuerungen, wie die Schuh-Schäumung<br />
und erste Oberflächen, die mit Kunststoff überzogen<br />
wurden. Schliesslich hielten<br />
der Dreh- und Zentralverschluss<br />
Einzug in die Skischuh-Industrie.<br />
Verbundenheit zu <strong>Davos</strong><br />
und zum Wintersport<br />
Hans-Martin Heierling ist mit den<br />
ständigen Produkte-Veränderungen<br />
aufgewachsen. «Es<br />
braucht schon eine gewisse Verrücktheit.<br />
Man muss permanent<br />
neue Wege gehen und experimentieren.<br />
Man muss sich überlegen,<br />
was man besser machen kann.<br />
Neue Elemente reinbringen. Und dabei immer auf die<br />
Feinsensorik vom Fuss achten», sagt er.<br />
Der Hauptsitz von Heierling ist seit Beginn in <strong>Davos</strong>.<br />
Über 100 Jahre am gleichen Ort. «Das ist sehr<br />
schön», sagt der heutige Inhaber. «Es zeigt die Verbundenheit<br />
zum Ort, mit der ganzen Entstehungsgeschichte<br />
des Wintersportes». Er prognostiziert Veränderungen in<br />
der Branche: «Es wird neue, individuelle Produkte mit<br />
hohen Preisen geben. Aber vermehrt auch günstige<br />
Massen-Produkte, die man im Internet bestellen kann.»<br />
Hans-Martin Heierling will sich einsetzen für Werthaltigkeit.<br />
Seine Produkte können im Service jederzeit erneuert<br />
werden. Seine Schuhe sind nach einer sanften<br />
Renovation wieder auf dem neusten Stand.<br />
Swissness, lokale Verankerung, Qualität. Innovation,<br />
Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Werthaltigkeit – dafür<br />
stehen die Produkte von Heierling. Sichern Sie sich<br />
jetzt Heierling-Skischuhe aus der ersten neuen Kleinserie.<br />
Die Stückzahl ist begrenzt.<br />
Heierling<br />
Sportorthopädie<br />
Flüelastrasse 4<br />
7260 <strong>Davos</strong><br />
Tel. +41 (0)81 416 31 30<br />
heierling@bluewin.ch<br />
◊<br />
Drei Generationen:<br />
Heierling, eine<br />
traditionsreiche<br />
Skischuh-Manufaktur<br />
mit Sitz in<br />
<strong>Davos</strong> Klosters.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
42<br />
Thomas Frieden<br />
Eine neue Schmuckmarke<br />
für Frauen<br />
mit Klasse und Stil<br />
Text: Stefan Steiner<br />
Bilder: Michael Berger, zVg Frieden AG<br />
Für Frauen, welche das Besondere und Einzigartige suchen, hat die traditionsreiche<br />
Schweizer Schmuckmanufaktur Frieden eine neue Marke lanciert. Die Marke feiert den<br />
Diamanten in noch nie gesehener Form. Erstmals wird der Diamant in allen Schliffarten<br />
und Farben im gleichen Schmuckstück präsentiert – in einzigartigen zauberhaften<br />
Designs. Die Marke soll Frauen ansprechen, bei denen Kleidung und Schmuck Ausdruck<br />
ihrer Persönlichkeit sind.<br />
Susanne und Andreas Maissen<br />
Herr Maissen, Sie führen ein neues Top-Label in<br />
Ihrem Schmucksortiment. Wie kommen Sie dazu?<br />
Ja, wir haben mit dieser Marke eine echte Sensation.<br />
Darauf sind wir sehr stolz.<br />
Warum?<br />
Weil es ein einheimisches Qualitätsprodukt ist. Die<br />
1898 gegründete Manufaktur Frieden aus Thun ist im<br />
In- und Ausland bekannt für hochwertige Juwelen, auserwählte<br />
Edelsteine und Kulturperlen. Dass wir zu den<br />
auserkorenen Konzessionären gehören, welche die neue<br />
Marke THOMAS FRIEDEN in der Schweiz anbieten<br />
darf, erfüllt uns mit grosser Freude.<br />
Frau Maissen, Sie sind selber<br />
ganz begeistert.<br />
Oh ja. Die Marke wurde uns an der Baselworld 2013<br />
vorgestellt, wo sie Premiere feierte. Zwar wussten wir<br />
aus der Messe-Einladung, dass die Schmuckmanufaktur<br />
Frieden mit etwas ganz Speziellem aufwarten würde –<br />
was wir aber dann mit eigenen Augen sahen, hätten wir<br />
uns nie vorstellen können: Wir waren total überwältigt<br />
von den einzigartigen Kreationen und Materialien.<br />
Die neue Marke ist somit ein weiteres Highlight der<br />
renommierten Schmuckmanufaktur Frieden aus<br />
Thun, die seit langem zu Ihren Top-Lieferanten<br />
gehört. Ihr wird – wie bei den Uhren ROLEX oder<br />
PATEK PHILIPPE – in jeder Beziehung ein enorm<br />
grosses Know-how nachgesagt. Was gefällt Ihnen<br />
persönlich an der Marke und was macht sie so<br />
besonders?<br />
Diamantschmuck wird ganz neu interpretiert. Erstmals<br />
werden Diamanten in all ihren Erscheinungsformen im<br />
gleichen Schmuckstück präsentiert: vom ungeschliffenen<br />
Rohkristall in Oktaeder-Form über historische<br />
Schliffarten bis zum modernen Brillantschliff. Bei den<br />
Kollektionen der Marke THOMAS FRIEDEN domi-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Aus der Kollektion «Oeil Magique»:<br />
Set in Weissgold 750 bestehend aus Anhänger, Ring und Ohrschmuck mit<br />
Diamantkristallen und pastellfarbenen Diamanten.
44 niert deshalb nicht so sehr der einzelne Stein, vielmehr<br />
werden weisse und naturfarbene Diamanten<br />
in extravaganten Designs raffiniert und verspielt kombiniert.<br />
Die pastellfarbenen Diamanten sowie unterschiedliche<br />
Schliffformen, ergeben faszinierende Kreationen<br />
voller Poesie und Anmut.<br />
Wieso wurden für die Kollektionen diese speziellen<br />
Diamanten verwendet?<br />
Seit jeher verarbeitet die über hundert Jahre alte<br />
Schmuckmanufaktur Frieden edelste Materialien zu<br />
kulturellen Werten. Für Thomas Frieden, Namensgeber<br />
der Marke, war dies auch hier oberste Maxime. So kombiniert<br />
er Adamas, den Unbezwingbaren, in all seinen<br />
Erscheinungsformen zu einzigartigen Designs im gleichen<br />
Schmuckstück – eine grosse Herausforderung.<br />
Täuscht das Gefühl, dass dabei auch Tradition und<br />
Moderne zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen?<br />
Keinesfalls. Gerade dies ist eine weitere Stärke der neuen<br />
Kollektion; die langjährige Berner Firmentradition wird<br />
mit modernen Formen sozusagen neu erfunden. Und<br />
durch die Vielfalt verschiedenster Schliffformen und bezaubernder<br />
Pastelltöne der Diamanten wird jedes<br />
Schmuckstück zu einem Unikat. Mit individueller Nummer<br />
und Echtheits-Zertifikat. Dabei ist es selbstverständlich,<br />
dass sich die Firma Frieden an hohe ethische Standards<br />
hält. Es wird natürlich garantiert, dass alle<br />
Diamanten aus konfliktfreien Gebieten stammen und den<br />
strengen Regeln des Kimberley-Prozesses unterliegen.<br />
Herr Maissen, die Marke THOMAS FRIEDEN<br />
besteht aus zwei Kollektionen. Was hat es damit auf<br />
sich und wie ergänzen sie sich?<br />
Beide Kollektionen sind eine Hommage an die Natur:<br />
Sie verwenden die gleichen Materialien, unterscheiden<br />
sich aber grundlegend im Design.<br />
Inwiefern?<br />
Die Kollektion Feuille Divine kommt frühlingshaft<br />
leicht daher; zarte Blättchen – der Name deutet darauf<br />
hin – stehen im Mittelpunkt. Erlesene Diamanten in verschiedenen<br />
Farben und Formen erhalten hier ihren<br />
glanzvollen Auftritt. Die perfekt verarbeiteten Edelsteine<br />
versprühen ein betörendes Feuerwerk an Emotionen<br />
und Lebensfreude. Florale Muster im Stil des «Art<br />
Déco» kommen seit jeher in der Mode und im Schmuck<br />
zur Anwendung – hier bezaubern sie auf eine ganz neue<br />
Art. Die Kollektion Oeil Magique hingegen wirkt neckisch<br />
verspielt, wie die «diebische Elster», welche bekanntlich<br />
alles liebt, was glitzert und glänzt. Von ihr<br />
liessen sich die Schmuckgestalter inspirieren, ist sie<br />
doch seit über hundert Jahren das Markenzeichen des<br />
Hauses Frieden. Vogelmotive hat es in der Schmuckgestaltung<br />
immer wieder gegeben, aber die Formsprache<br />
dieser Linie ist unerreicht; die Kreationen verkörpern<br />
eine aussergewöhnliche Eleganz und Beschwingtheit,<br />
wie sie dem unverwechselbaren Vogel mit seinem<br />
faszinierenden Federkleid eigen ist.<br />
1<br />
Wie wir gehört haben, ist die Inspiration für die<br />
Kollektion «Oeil Magique» aus der Firmengeschichte<br />
von Frieden erklärbar. Was hat es mit der<br />
Kollektion «Feuille Divine» auf sich? Sie erwähnen<br />
die floralen Muster aus dem Art Déco.<br />
Auch hier hatte Thomas Frieden klare Vorstellungen,<br />
holte er sich die Inspiration für die Kollektion doch aus<br />
der eigenen Firmengeschichte. Sein Grossvater Emil<br />
Frieden hatte 1898 im Emmental eine Werkstätte für<br />
Silber-Trachtenschmuck gegründet. Dank der Qualität<br />
der Filigrantechnik und der künstlerisch hochstehenden<br />
floralen Motive des Silberschmucks war der Handwerksbetrieb<br />
bald weit herum bekannt. Darauf gründet<br />
die neue, edle Schmuckmarke. So fand Thomas Frieden<br />
in den Chroniken unzählige alte Motive, die er nun wieder<br />
aufleben lässt und in moderner Form umsetzt. Damit<br />
erhalten die Kollektionen in zweifacher Hinsicht eine<br />
Bild 1:<br />
Gemmologe Thomas<br />
Frieden mit seiner<br />
Frau Charlotte<br />
beim Begutachten eines<br />
Edelsteins.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
45<br />
2<br />
Bild 2:<br />
Die Elstern präsentieren<br />
einen Anhänger<br />
aus der Kollektion<br />
«Oeil Magique».<br />
Dazu gehören der<br />
passende Ring<br />
und Ohrschmuck, alles<br />
in Weissgold 750.<br />
unverwechselbare Identität: einerseits durch die edlen<br />
Materialien, andererseits durch die einzigartigen Designs.<br />
Frau Maissen, bei den neuen Kreationen handelt es<br />
sich also nicht einfach um die Erweiterung Ihres<br />
Schmucksortiments, sondern um die Bereicherung<br />
durch eine Marke, welche das Zeug zum Kultstatus<br />
hat. Was zeichnet diese nebst den Schmuckstücken<br />
noch besonders aus?<br />
Zu einer solchen Marke gehört natürlich auch die Präsentation,<br />
so wie man es auch von den Uhrenmarken her<br />
gewohnt ist: Von den Displays über die die schicke Verpackung<br />
und last but not least das individuelle Garantiezertifikat<br />
für jedes Schmuckstück. Auch bei diesen Accessoires<br />
merkt man, dass alles bis ins Letzte stimmt.<br />
Die Manufaktur Frieden hat in jeder Beziehung ganze<br />
Arbeit geleistet. ◊<br />
Die Marke THOMAS FRIEDEN<br />
ist ab sofort erhältlich bei:<br />
Maissen Klosters AG<br />
Uhren + Bijouterie<br />
Bahnhofstrasse 15<br />
CH-7250 Klosters<br />
Tel. +41 (0)81 410 22 33<br />
Fax +41 (0)81 410 22 35<br />
info@maissen.com<br />
www.maissen.com<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. bis Fr. 8-12 Uhr, 14-18.30 Uhr<br />
Sa. 8-12 Uhr, 14-17 Uhr<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Bild: Michael Berger
48<br />
25 Jahre Jatzhütte <strong>Davos</strong>:<br />
Nach der Saison ist vor der Saison…<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bilder: Michael Berger<br />
Die Jatzhütte ist weltbekannt geworden. Jeder findet auf<br />
2500 Metern über Meer seine eigene Lieblingsecke.<br />
Whirlpool auf 2500 Meter über Meer, Liegestühle, Sonnenterrasse,<br />
Schneebars. Kudi Bachmann und sein Team haben aus der einstigen<br />
Barracke am Jatzhorn einen Kultplatz gemacht. 25 Jahre Knochenarbeit.<br />
Der Erfolg gibt ihnen Recht. Dieses Jahr ist grosses Jubiläum.<br />
«Ich hatte ein gutes Gefühl», sagt Kudi<br />
Bachmann. Damals, vor 25 Jahren, als die<br />
Hütte am Fusse des Jakobshorns zu haben<br />
war. «Eine solche Chance erhält ein Aargauer<br />
nur einmal im Leben.» Kudi Bachmann<br />
packte sie. Der gelernte Koch musste zunächst<br />
ohne Telefon, Tiefkühler und Musik<br />
auskommen. «Am Abend legten wir die Getränke<br />
in den Schnee, damit sie schön kühlten».<br />
In der Barracke gab es einen Pfiff (ein<br />
2er Veltliner) und eine Suppe mit Wienerli.<br />
Schrittweise vergrösserte Kudi mit seinem<br />
Team das Angebot.<br />
«Für uns ging ein Traum in Erfüllung»,<br />
sagt er. «Wisi und ich am Grill kannten jeden<br />
Gast persönlich.» Für den Wirt manchmal<br />
auch gefährlich, mit vielen Gästen<br />
musste angestossen werden. «So erfand die<br />
Jatzhütte den Après Ski – mittlerweile weltbekannt»,<br />
schmunzelt Bachmann.<br />
Einmaliges Panorama,<br />
voller Bündner Berge<br />
Heute steht die Jatzhütte für ein umfangreiches<br />
Bergerlebnis. Die Food-Auswahl<br />
ist köstlich, reicht von Asia-Gerichten<br />
über Raclette und Grill, bis hin zu einem<br />
«McDonald‘s für Snöber und Freestyler».<br />
Die Sonnenterasse ist massiv vergrössert,<br />
die Anzahl Liegestühle wächst von Jahr zu<br />
Jahr. Daneben stehen eine Sauna und zwei<br />
Pools. Und ein grosser Freestyle-Park für<br />
Wagemutige. Die Aussicht von der Jatzhütte,<br />
hinüber zum Rinerhorn und hinunter ins<br />
Sertigtal, ist einziagartig. Zum 25 Jahr-Jubiläum<br />
gibt’s einen Hütten-Ausbau: Eine neue<br />
Küche und ein bedientes Restaurant.<br />
Fun-Mountain der 90er Jahre<br />
Vor 20 Jahren kamen die Pioniere des<br />
Snowboards. Fortan hiess es «It’s Party-Time.»<br />
Life Musik, mit Jonathan von der Tonic<br />
Bar. Eine zusätzliche Bar unten, Liegestühle.<br />
Pool und Palmen. Später sorgte DJ<br />
Bachi für die Musik. Das Lied vom «einfachen<br />
Mädchen» förderte den einen oder<br />
anderen Heiratsantrag an der Aussenbar zu<br />
Tage. Kudi Bachmanns Lieblingslied, «Try»<br />
von Pink, wurde zum Credo. Am liebsten hat<br />
er «den letzten Song.» Am Ende der Saison<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
tauscht er die Skischuhe – seine Arbeitskleidung<br />
– gegen Flip-Flops und erholt sich aktiv<br />
im fernen Osten und am Bodensee. Dabei<br />
steht bereits die Vorbereitung auf die<br />
nächste Saison im Fokus. «Nach der Saison<br />
ist vor der Saison», sagt er.<br />
49<br />
Schilbi, der zuverlässigste<br />
Wetterbericht<br />
Das Personal ist angewachsen. Wo vor<br />
25 Jahren Kudi Bachmann und Wisi, mit<br />
«zwei bis drei Angestellten» die Wintersportler<br />
verköstigten – hauptsächlich am Grill und<br />
mit viel Rösti – stehen heute bis zu 25 fleissige<br />
Helfer im Einsatz. Die grosse Herausforderung<br />
ist dabei, den Wetterbericht richtig zu<br />
interpretieren. Die meisten Arbeitsplätze sind<br />
outdoor. «Während einer schönen Woche<br />
voller Sonnenschein ist das einfach», so Kudi<br />
Bachmann. Aber Weihnachten kann auch<br />
warm sein und Ostern kalt. «Keinen Monat<br />
kann man Voraus sagen. Es gibt keine Regeln.»<br />
Und das Wetter kann kurzfristig umschlagen.<br />
Das Personal will trotzdem gut geführt,<br />
der Arbeitsplan eingehalten sein. «Am<br />
Schluss geht es immer auf», sagt Bachmann.<br />
Er verlässt sich für die Wetterprognose auf<br />
einen Mix aus Tagesschau, Zeitungen und<br />
Gilbert (Schilbi), den Pistendienst-Chef. Ihn<br />
sieht er jeden Morgen in der Jakobshorn-<br />
Bahn, wenn die Arbeitenden um 7.30 Uhr auf<br />
den Berg fahren.<br />
«Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden.<br />
Einige Stammgäste von früher kommen heute als Eltern oder Grosseltern<br />
und bringen wieder ihre Kinder mit», Kudi Bachmann und Wisi Näf.<br />
Der grösste Stolz?<br />
Seine Jatzfamilie<br />
Auf 2500 Meter über Meer gilt das<br />
«Du» – also Kudi, auf was bist Du am meisten<br />
stolz, nach 25 Jahren? «Auf meine Familie.<br />
Frau. Kinder. Bin jetzt stolzer Grossvater,<br />
Neny. Und dass alle Freude haben an<br />
der Jatzhütte. Es sind 25 schöne und intensive<br />
Jahre. Mit Leidenschaft und Freude.<br />
Und harter, intensiver Arbeit. Denn nur zusammen<br />
sind wir stark.»<br />
Same thing, but different<br />
Über all die Jahre sei die Arbeit kopflastiger<br />
geworden, sagt er. Digitale Kommunikation,<br />
Email, Telefon – all das gab es vor 25<br />
Jahren auf dem Berg nicht. Und was ist speziell<br />
in diesem Winter? «Diese Frage stellen<br />
mir die Gäste jedes Jahr. Die Antwortet für<br />
diese Saison lautet: Eine kurze Saison. Das<br />
Jubiläum. Keine Ostern, da wir früher schliessen.<br />
Der anstehende Umbau der Jakobshorn-<br />
Bahn. Und der Umbau der Jatzhütte.» ◊<br />
«Am meisten stolz bin ich auf die Familie und die langjährigen,<br />
tollen Mitarbeiter», Kudi Bachmann.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
50<br />
«Früher wurde ich als<br />
Curlerin belächelt»<br />
Text: Aufgezeichnet von Pierre Hagmann<br />
Bild: zVg.<br />
Ganz auf Sotschi, den diesjährigen Saisonhöhepunkt fokussiert:<br />
Mirjam Ott, Skip vom Curling Team <strong>Davos</strong>.<br />
Mirjam Ott ist 42 Jahre alt und hat als Curlerin schon einiges erlebt. Seit<br />
2007 ist sie als Skip fürs Team <strong>Davos</strong> tätig, in diesem Winter nimmt sie<br />
zum vierten Mal an Olympischen Winterspielen teil. Das Ziel ist eine<br />
weitere Medaille – doch die Konkurrenz wird immer professioneller.<br />
SNOWTIMES sprach mit Ihr während der Vorbereitungen.<br />
Vor 12 Jahren habe ich zum ersten Mal an<br />
Olympischen Spielen teilgenommen, 2002 in<br />
Salt Lake City. Es folgten Turin 2006, Vancouver<br />
2010 – und nun, ganz bald, steht mit Sotschi<br />
<strong>2014</strong> ein nächstes Highlight an. Olympische<br />
Spiele sind für alle Sportlerinnen und<br />
Sportler speziell, besonders gilt das aber für<br />
jene, die sich in Randsportarten messen. Curling<br />
ist und bleibt eine Randsportart.<br />
Unsere Vorbereitung auf Sotschi begann<br />
im Grunde genommen unmittelbar nach<br />
Vancouver 2010. Konkret sind wir seit dem<br />
letzten April dran, uns vorzubereiten, Zeitpläne<br />
zu erstellen: Wieviel trainieren wir und<br />
wo, an welchen Wettkämpfen nehmen wir<br />
teil? Im Sommer waren einige Team-Events<br />
dabei, zusammen mit den Männern haben<br />
wir auch den Gigathlon absolviert. Da ging<br />
es darum, die Komfortzone zu verlassen. An<br />
die Spitze haben wirs natürlich nicht geschafft,<br />
das war auch nicht das Ziel, wir sind<br />
ja weiss Gott keine Ausdauerathleten.<br />
Bereits im Sommer in Sotschi<br />
Um uns optimal vorzubereiten, haben<br />
wir im Sommer auch eine Reise nach Sotschi<br />
unternommen, ebenfalls zusammen mit dem<br />
Männerteam. Sinn und Zweck des Besuchs<br />
war es, den Ort kennenzulernen, etwas über<br />
Klima und Kultur zu erfahren. Auch wenn<br />
man sich während der Wettkämpfe in einer<br />
Curling-Halle befindet, sind äussere Einflüsse<br />
nicht irrelevant für die Leistung auf dem<br />
Eis. Diese Einflüsse gibt es immer und es ist<br />
entscheidend, dass man sich wohlfühlt. Dank<br />
meiner langjährigen Erfahrung gelingt es mir<br />
mittlerweile besser, mich an neue Umstände<br />
zu adaptieren. Ich habe ja schon an anderen<br />
exotischen Destinationen an Wettkämpfen<br />
teilgenommen. Südkorea zum Beispiel, das<br />
war sehr speziell, was die ganze Kultur betrifft<br />
– und die Geographie: Da haben wir<br />
quasi neben einem Sandstrand gespielt. Auch<br />
Sotschi liegt am Meer und hat ein warmes<br />
Klima, das ist ja eher ein Sommerferien-Ort.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Vorreiter der<br />
Professionalisierung<br />
Damals, 2002 in Salt Lake City, waren<br />
wir Pioniere, als wir zur Vorbereitung unser<br />
Arbeitspensum von 100 auf 80 Prozent runtergeschraubt<br />
haben. Aktuell arbeite ich noch<br />
20 Prozent in meinem normalen Job. Einige<br />
ausländische Teams sind heute als Quasi-<br />
Profis unterwegs. Die Schotten etwa oder die<br />
Russen oder die Chinesen erhalten von den<br />
Verbänden die finanzielle Unterstützung, die<br />
es ihnen erlaubt, sich voll aufs Curling zu<br />
konzentrieren.<br />
In der Schweiz hat sich schon auch<br />
vieles getan in den letzten Jahren. Die Sporthilfe<br />
und Swiss Olympic liefern wichtige<br />
Support-Beiträge, ohne zusätzliche Team-<br />
Sponsoren ginge es aber nicht. Ich glaube,<br />
dass wir hier noch Optimierungspotential haben,<br />
auch von den Verbandsstrukturen her.<br />
Eine Stagnation hätte wohl zur Folge, dass es<br />
immer schwieriger würde, mit anderen Nationen<br />
mitzuhalten.<br />
Klare Fortschritte<br />
Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke,<br />
wird mir klar: Der Curlingsport hat<br />
eine enorme Entwicklung hinter sich. Die<br />
Materialien und die Eiskonditionen sind besser<br />
geworden, die Sportlerinnen und Sportler<br />
athletischer – Ausdauer und Kraft wird heute<br />
viel intensiver trainiert als früher. Wir erhalten<br />
gezieltere Unterstützung aus dem Betreuungsumfeld;<br />
seit zwei Jahren wird unser<br />
Team vom kanadischen Nationaltrainer betreut.<br />
Die Folge sind Fortschritte im technischen<br />
Bereich.<br />
Durch die Professionalisierung ist der<br />
Sport auch attraktiver und vielfältiger geworden.<br />
Und so ist auch die Popularität vom Curling<br />
gestiegen. Gerade auch in der Schweiz,<br />
wo heimische Teams international regelmässig<br />
Erfolge feiern konnten. Früher wurde ich<br />
belächelt als Curlerin, heute kriegen wir viel<br />
Anerkennung – und relativ gute TV-Präsenz.<br />
Aktuell gibt es hierzulande etwa 8000 Lizenzierte<br />
und 40 Curlinghallen.<br />
<strong>Davos</strong> und die Curlinghalle<br />
<strong>Davos</strong> hat leider keine. Das mag ein<br />
bisschen sonderbar anmuten, dass meinem<br />
Team <strong>Davos</strong> keine eigene Halle zur Verfügung<br />
steht. Aber das Stimmvolk hat damals<br />
leider Nein gesagt, als es um den Bau einer<br />
Curlinghalle ging. Nun trainieren wir im<br />
Winter oft in Baden, Bern, wo ich herkomme,<br />
oder in Flims-Laax, wo ich eine Wohnung<br />
habe – ja, ich bin viel unterwegs. In <strong>Davos</strong><br />
bin ich gelandet, nachdem ich zuvor in Flims<br />
engagiert war. 2007 haben wir uns aus verschiedenen<br />
Gründen ein neues Team gesucht,<br />
<strong>Davos</strong> war schliesslich die ideale Lösung.<br />
Der Ort hat einen guten Ruf, den man<br />
gerne in die Welt hinausträgt. Und auch<br />
wenn die eigene Halle fehlt, ist der Stellenwert<br />
von Curling in <strong>Davos</strong> hoch, wir werden<br />
gut unterstützt und sind immer herzlich willkommen.<br />
Wie an vielen Schweizer Bergorten<br />
gehört der Sport hier fast ein bisschen<br />
zur lokalen Kultur.<br />
Ärgerliche Überschneidung<br />
im Terminkalender<br />
Zurück zu Sotschi und unserer Vorbereitung:<br />
Im September hat die Wettkampfphase<br />
begonnen. Zweimal waren wir seither<br />
in Kanada, wir nahmen an einem Turnier in<br />
der Schweiz teil, und im November waren<br />
wir in Stavanger, Norwegen, wo wir an der<br />
Europameisterschaft die Bronze-Medaille<br />
gewonnen haben. Jetzt steht noch Glasgow<br />
und ein Turnier in Bern an. Die bisherige Saison<br />
ist gut gelaufen, mit der Bronzemedaille<br />
an der EM in Norwegen als vorläufiger Höhepunkt.<br />
Gewisse Dinge müssen wir bis im<br />
Februar aber noch verbessern. An der WM<br />
werden wir in diesem Jahr leider nicht teilnehmen<br />
können. Der Grund ist so simpel wie<br />
fragwürdig: Nur der amtierende Schweizermeister<br />
qualifiziert sich für die WM, doch<br />
weil die SM gleichzeitig stattfinden wie die<br />
Olympischen Spiele, können wir uns gar<br />
nicht qualifizieren. Das ist ein bisschen enttäuschend.<br />
Wir haben den Terminentscheid<br />
vom Verband zur Kenntnis genommen. Ich<br />
habe Verständnis, dass es terminlich 51<br />
nicht ganz einfach war, eine bessere<br />
Lösung zu finden, aber ich bin überzeugt,<br />
dass man das eigentlich hätte handeln können.<br />
Der Vorteil dieser Situation: Jetzt kann<br />
sich unser Team – Janine Greiner, Carmen<br />
Küng, Carmen Schäfer, Alina Pätz als Ersatzspielerin<br />
für Sotschi und ich – ganz auf das<br />
eine grosse Saisonhighlight konzentrieren.<br />
Fokussiert auf das Ziel<br />
Es ist aber nicht so, dass wir nun alles<br />
umstellen würden. Olympische Spiele sind<br />
unter dem Strich als Wettkampf nicht anders<br />
als alle anderen auch. Und wir betrachten die<br />
Vorbereitung als kontinuierlichen Aufbau<br />
über drei bis vier Jahre.<br />
Bald ist es soweit. Wir sind gut in<br />
Form, aber man merkt schon: Unsere Konkurrenz<br />
hat ihren Aufwand auch ausgebaut,<br />
ist ebenfalls professioneller an der Arbeit als<br />
vor 4 Jahren etwa. Unser Ziel? Eine Medaille,<br />
ganz klar. Das Potential ist da, das haben wir<br />
schon mehrmals gezeigt. Natürlich wäre es<br />
wunderbar, wenn es am Ende Gold würde.<br />
Doch die Konkurrenz ist zu stark, um Prognosen<br />
zu wagen, welche Nationen es in die<br />
Top 5 schaffen. Eine Medaille wäre ein riesiger<br />
Prestige-Erfolg, eine wunderschöne<br />
Bestätigung – finanziell aber überhaupt nicht<br />
relevant.<br />
Was nach Sotschi kommt, weiss ich<br />
noch nicht. Alles ist denkbar, auch mein<br />
Rücktritt. Das ganze Team wird sich sicher<br />
eine Auszeit nehmen und dann intern besprechen,<br />
wie es weitergeht. Ich gehöre langsam<br />
sicher zu den älteren Spielerinnen, doch man<br />
kann auch mit 42 als Skip noch mithalten. Es<br />
ist aber so, dass die Curlerinnen und Curler<br />
an der Weltspitze in den letzten Jahren tendenziell<br />
jünger wurden – weil eben: auch die<br />
körperlichen Anforderungen sind gestiegen.<br />
◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
52<br />
120 Jahre Förderung des<br />
<strong>Davos</strong>er Eissports<br />
Text und Bild: Walter Bäni<br />
oder dem Ski-Club. In jenem Winter fand<br />
auch schon der erste internationale Wettbewerb<br />
statt, und 1898 gab es im Landwassertal<br />
zum ersten Mal Weltmeisterschaften im<br />
Eisschnelllauf. Insgesamt war <strong>Davos</strong> im<br />
Laufe der Jahre Ausrichter von 40 Welt- und<br />
Europameisterschaften. Die letzte Eiskunstlauf-WM<br />
im Landwassertal fand im Jahr<br />
1966 statt, und 1977 wäre eine Eisschnelllauf-WM<br />
angesetzt gewesen. Diese musste<br />
aber wegen eines Wärmeeinbruchs und Dauerregen<br />
abgesagt werden. Es begann die Zeit<br />
der Kunsteisbahnen in Hallen, fortan wurden<br />
Weltmeisterschaften nur noch auf solchen<br />
Anlagen ausgetragen. Bis 1996 durfte <strong>Davos</strong><br />
noch Weltcuprennen für die Eisschnelläufer<br />
veranstalten. Aber dann war es auch damit<br />
vorbei. Trotzdem kamen viele Nationalmannschaften<br />
weiterhin auf das bewährte<br />
<strong>Davos</strong>er Natureisoval, hielten hier ihre Höhentrainingslager<br />
ab. Doch die Ansprüche<br />
des Spitzensports stiegen. Einen oder gar<br />
mehrere Tage ohne Eistraining wegen eines<br />
Wärmeeinbruchs liegen heute nicht mehr<br />
drin. Die Nationalteams bleiben aus.<br />
Claudio Meng, der Präsident des Internationalen Schlittschuh<br />
Clubs <strong>Davos</strong> (ISCD) auf der <strong>Davos</strong>er Natureisbahn.<br />
Im Jahr <strong>2014</strong> feiert der Internationale Schlittschuh Club <strong>Davos</strong> (ISCD)<br />
sein 120-Jahr-Jubiläum. «Ein grosses Fest ist noch nicht geplant, das tun<br />
wir dann nach 125 Jahren», sagt ISCD-Präsident Claudio Meng. «Aber<br />
natürlich freuen wir uns sehr über das lange Bestehen unseres Vereins.»<br />
Nachstehend schildern wir die bewegte Geschichte des Eissports<br />
in <strong>Davos</strong> und machen mit Claudio Meng eine Standortbestimmung.<br />
Gut sieht es im Bereich Eiskunstlauf aus, Sorgen bereitet dafür<br />
der Eisschnelllauf.<br />
Die ersten Eisläufer drehten 1865 auf dem<br />
<strong>Davos</strong>ersee ihre Runden. Die erste <strong>Davos</strong>er<br />
Natureisbahn wurde 1869 im Garten des<br />
Kurhauses (dem heutigen Arkadenplatz) angelegt,<br />
ihre Dimension vermochte aber<br />
schon bald den wachsenden Bedürfnissen<br />
nicht mehr zu genügen. Im Winter 1870/71<br />
folgte eine neue, grössere Eisbahn. Und fünf<br />
Jahre später trugen die Bestrebungen englischer<br />
Gäste Früchte, unterhalb des Hotel<br />
Belvédère die so genannte englische Eisbahn<br />
für den Eislauf zur Verfügung zu stellen.<br />
1880 schliesslich, umfasste die Fläche<br />
der Eisbahn 6500 m 2 .<br />
Am 22. November 1894 dann die<br />
Gründung des Internationalen Schlittschuh<br />
Clubs <strong>Davos</strong> (ISCD, www.davos-skating.ch).<br />
Das war lange vor dem Hockey Club <strong>Davos</strong><br />
«Wieder etwas auf die<br />
Beine stellen»<br />
Er sei jetzt in seinem 12. Amtsjahr<br />
und habe das Präsidentenamt damals sehr<br />
motiviert von Sigi Ritter übernommen, so<br />
der ISCD-Präsident Claudio Meng. «Unser<br />
Geschäft (Meng Messerschmied, Eissport<br />
und Schleifservice, die Red.) besteht nun<br />
seit vier Generationen, wir begleiten den<br />
Sport als Familie bereits während rund 100<br />
Jahren. Deshalb haben wir eine relativ enge<br />
Bindung zum Eissport. Ausserdem ziehe ich<br />
privat die Schlittschuhe den Skischuhen vor,<br />
ich habe eine grosse Liebe zum Eissport.<br />
Als ich damals das Präsidentenamt übernahm,<br />
befand sich der Eissport in <strong>Davos</strong><br />
klar auf dem absteigenden Ast. Ich wollte<br />
wieder etwas auf die Beine stellen.»<br />
Mitwirkung bei<br />
Fernsehsendung<br />
Claudio Meng gilt in Eiskunstlaufkreisen<br />
als Kapazität. Der Meng-Schliff für<br />
Messer und Eiskunstlaufkufen ist weit über<br />
die Landesgrenzen hinaus bekannt. «Die<br />
Leute kommen deswegen von weit her. Um<br />
etwas näher bei der Kundschaft zu sein, sind<br />
wir seit einem Jahr mit unserem Angebot in<br />
einem Showroom in Zürich präsent.»<br />
Der gute Ruf der Firma Meng blieb<br />
auch dem deutschen Fernsehsender Pro7<br />
nicht verborgen. Bei den zwei Staffeln von<br />
«Stars auf Ice» mit der ehemaligen Weltklasseläuferin<br />
Katharina Witt durfte Meng die<br />
prominenten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
mit Schlittschuhen ausrüsten. «Aus dieser<br />
Tätigkeit hat sich die eine oder andere<br />
schöne Freundschaft entwickelt.»<br />
Etwas für die Jugend tun<br />
Die Sportart Eiskunstlauf fasziniere<br />
ihn total, schwärmt Meng: «Es gibt keinen<br />
anderen Sport, der so viele Elemente auf<br />
sich vereinigt. Um ihn auszuüben, braucht<br />
es Kraft, Ausdauer, Akrobatik, Ästhetik, Beweglichkeit,<br />
Eleganz sowie Talent zur Show.<br />
Sicher ist es eine Einzelsportart, aber man<br />
trainiert ja in Gruppen. Bei uns wird zwar<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
53<br />
Viele Welt- und Europameisterschaften fanden auf <strong>Davos</strong>er Eis statt,<br />
heute ist das Oval nur noch Schauplatz der Schweizer Titelkämpfe.<br />
im Training hart gearbeitet, aber die erfahrenen<br />
Trainerinnen um unsere Cheftrainerin<br />
Anna-Barbara Caflisch sorgen dafür, dass<br />
auch der Spass nicht zu kurz kommt. Wir<br />
möchten den Ruf haben, dass Kinder und<br />
Jugendliche beim ISCD besonders gut gefördert<br />
werden.»<br />
Als Präsident des ISCD wolle er auch<br />
etwas für die Jugend tun, sagt Meng. «Eiskunstlauf<br />
ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<br />
Wenn man die Möglichkeit hat, Kinder<br />
für Sport zu begeistern, holt man sie von irgendwelchem<br />
Blödsinn weg, den sie sonst<br />
vielleicht tun würden.» Nach der jahrelangen<br />
Aufbauarbeit mit stets guten Vorstands- und<br />
Trainerteams, sei der ISCD heute im Bereich<br />
Eiskunstlauf ein sehr stabiler Club.<br />
«Als ich anfing, mussten wir die gesamte<br />
Nachwuchsförderung neu aufbauen. Das<br />
brauchte seine Zeit. Natürlich gab es ein gewisses<br />
Auf und Ab, aber mit der Zeit stellte<br />
sich eine Kontinuität ein.» Vor einigen Jahren<br />
habe man damit begonnen, den Sport<br />
auch in Klosters zu fördern. «Dort existierte<br />
lange Zeit gar kein Eiskunstlauf, und wir<br />
mussten bei null beginnen. Aber ich bin<br />
überzeugt, es kommt gut.»<br />
Art on Ice als Aushängeschild<br />
Es sei nicht zwingend das Ziel des<br />
ISCD, Erfolge im Spitzensport zu erreichen.<br />
«Es braucht eine grosse Breite, umso eher<br />
kann daraus eine Spitze entstehen. Natürlich<br />
würden wir uns sehr freuen, wenn einmal<br />
eine Schweizer Meisterin aus <strong>Davos</strong> käme.<br />
Aber man muss realistisch sein. Ob es in unserem<br />
Land jemand bis in die Weltspitze<br />
schafft, hat auch viel mit Glück zu tun.»<br />
Er sei glücklich, mit den Vorstellungen<br />
von Art on Ice (und früher mit der<br />
Eisgala) über ein sehr spezielles Aushängeschild<br />
zu verfügen. «Dort erhalten wir eine<br />
einzigartige Plattform, wo jeweils auch der<br />
clubeigene Nachwuchs die Gelegenheit bekommt,<br />
sich vor viel Publikum zu zeigen.<br />
Dieses Erlebnis werden die Mädchen ihr<br />
Leben lang nicht vergessen. In <strong>Davos</strong> Weltklasse-Eiskunstlauf<br />
zu zeigen, entspricht sicher<br />
einem touristischen Bedürfnis.» In diesem<br />
Winter geht Art on Ice in <strong>Davos</strong> am<br />
7. und 8. März <strong>2014</strong> über die Bühne.<br />
Sorgenkind Eisschnelllauf<br />
Weniger gut sehe es im Bereich Eisschnelllauf<br />
aus: «Da stehen wir sozusagen<br />
auf geschmolzenem Natureis. Man muss realistisch<br />
sein: Wir sind weg vom Markt. Zwar<br />
wird die weltbekannte Natureisbahn jedes<br />
Jahr mit viel Einsatz, Liebe, Fachkenntnis<br />
und auch hohen Kosten präpariert. Aber im<br />
Zeitalter der Kunsteisbahnen in Hallen ist unser<br />
Eis einfach nicht mehr zeitgemäss.»<br />
Man sei froh, überhaupt noch jeden Winter<br />
Schweizer Meisterschaften und ein internationales<br />
Rennen durchführen zu können.<br />
«Wenn wir zu alter Stärke zurückfinden wollen,<br />
brauchen wir zwingend eine Kunsteisbahn.<br />
Sonst stirbt der Sport bei uns irgendwann<br />
komplett aus. Mit einem Kunsteisoval<br />
bestünde auch eine ausgezeichnete Möglichkeit,<br />
sich von anderen Wintersportorten<br />
im Alpenraum abzuheben. So etwas gäbe es<br />
sonst nirgends.»<br />
Fünf vor zwölf<br />
Wenn er am Jahreskongress der International<br />
Skating Union ISU teilnehme, stelle<br />
er fest, dass man sich noch an <strong>Davos</strong> erinnere.<br />
«In Verbandskreisen besteht der Wunsch,<br />
dass in <strong>Davos</strong> wieder etwas entsteht.<br />
Aber natürlich kann uns die ISU keine Eisschnelllaufbahn<br />
finanzieren.» Die Athleten<br />
hätten immer von den ausgezeichneten Trainingsbedingungen<br />
unter blauem Himmel<br />
und der <strong>Davos</strong>er Sonne geschwärmt, berichtet<br />
Meng. «Aber aktive Eisschnellläufer, die<br />
noch auf dem <strong>Davos</strong>er Eis ihre Runden<br />
drehten, gibt es aus Altersgründen immer<br />
weniger, und so gehen wir langsam vergessen.<br />
Es ist mindestens fünf vor zwölf, um<br />
noch etwas zu unternehmen.» ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
54<br />
AO – Höhere Lebensqualität<br />
durch bessere Chirurgie<br />
Text: Olga Harrington<br />
Bilder: AO Foundation<br />
Traditionsgebundene und markante Forschungstätigkeit mit internationaler Ausstrahlung<br />
macht <strong>Davos</strong> zur Wissensstadt mit zunehmender Kongresstätigkeit.<br />
Die von der AO Foundation entwickelten Prinzipien der operativen<br />
Frakturbehandlung, die seit 1960 weltweit mehr als 400‘000<br />
Chirurgen und 160‘000 Mitarbeitenden im Operationssaal vermittelt<br />
wurden, kamen bereits über hundert Millionen Patienten zugute.<br />
Einmal jährlich, im Dezember, hält die<br />
AO Foundation eine zweiwöchige Fortbildungsreihe<br />
im Kongresszentrum <strong>Davos</strong> ab.<br />
2013 nahmen dabei 1‘700 Chirurgen aus 78<br />
Ländern an 18 Kursen teil. 500 Lehrkräfte<br />
trugen dafür Sorge, dass die Schulungen evidenzbasierend<br />
sind und den individuellen<br />
Bedürfnissen der Teilnehmenden entsprechen.<br />
Welch grosse Auswirkungen die Fortbildungsreihe<br />
hat, wird deutlich, wenn man<br />
bedenkt, dass ein Chirurg im Durchschnitt<br />
400 Patienten pro Jahr behandeln kann.<br />
Hochgerechnet alleine auf die jährlich anlässlich<br />
der <strong>Davos</strong>er Kurse geschulten 1‘700<br />
Chirurgen kann also weltweit die Versorgung<br />
von 680‘000 Patienten verbessert werden.<br />
Die 1958 in der Schweiz gegründete<br />
AO Foundation wird von einer internationalen<br />
Gruppe aus ehrenamtlich tätigen, medizinischen<br />
Experten geleitet. Sie ist eines der<br />
grössten Chirurgienetzwerke der Welt, dem<br />
derzeit mehr als 12‘000 Chirurgen, Operati-<br />
onspersonal und Wissenschaftler aus mehr<br />
als 100 Ländern angehören.<br />
Die AO hat sich auf die orthopädische<br />
und Unfallchirurgie für den menschlichen<br />
Körper – vom Gehirn über Kopf, Gesicht,<br />
Wirbelsäule, Becken und Arme bis zu den<br />
Beinen – sowie auf die veterinärmedizinische<br />
Chirurgie spezialisiert. Dank der<br />
Zeit, der finanziellen Mittel und des Knowhows,<br />
das die Stiftung in den letzten 50 Jahren<br />
in die Forschung, Entwicklung und Ausbildung<br />
investiert hat, ist es ihr gelungen,<br />
sich zu einer der anerkanntesten Organisationen<br />
im Bereich Grundlagen, Verfahren und<br />
Behandlungsansätze für die Knochenheilung<br />
zu entwickeln.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Welche Vorteile bringt ein AO-<br />
Stipendium in <strong>Davos</strong> mit sich?<br />
Stipendien gehören zu den wichtigsten<br />
Ausbildungswerkzeugen der AO und<br />
werden Chirurgen und Wissenschaftlern aus<br />
allen Fachgebieten angeboten, um deren<br />
Kenntnisse auszubauen. Im Rahmen eines<br />
Stipendiums an dem am AO-Hauptsitz in<br />
<strong>Davos</strong> gelegenen Forschungsinstitut können<br />
bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />
zu grossen chirurgischen Problemen<br />
wichtige Erfahrungen gesam-<br />
55<br />
melt werden. Einige der Chirurgen, die ihr<br />
Stipendium hier in <strong>Davos</strong> absolvieren, kommen<br />
dafür von weither angereist. ◊<br />
Name: Jagoda Jalowiec<br />
Herkunft: Naturwissenschaftliche Universität Breslau, Polen<br />
Ich freue mich sehr darüber, als Stipendiatin<br />
am Forschungsprogramm zur muskuloskelettalen<br />
Regeneration mitwirken zu dürfen.<br />
Nachdem ich im polnischen Breslau mein<br />
Studium der Veterinärmedizin abgeschlossen<br />
hatte, arbeitete ich zwei Jahre lang als<br />
Pferdetierarzt, wobei ich mich auf orthopädische<br />
Chirurgie und regenerative Medizin<br />
konzentrierte. Durch die Arbeit in diesem<br />
einzigartigen interdisziplinären Team aus<br />
Zellbiologen, Ingenieuren und Klinikern<br />
konnte ich meine Kenntnisse im Bereich der<br />
zukunftsweisenden Orthopädieforschung<br />
noch erweitern. Ich schätze die sehr freundliche<br />
Atmosphäre, in der man Ideen und<br />
Möglichkeiten zur Klärung relevanter Probleme<br />
austauschen kann. ◊<br />
Name: Xu Chen<br />
Herkunft: Shengjing Hospital of China Medical University, China<br />
Es scheint noch gar nicht so lange her zu<br />
sein, dass ich als Praktikant in China erstmals<br />
etwas von den «AO-Prinzipien» hörte.<br />
Und nun beschäftige ich mich hier in <strong>Davos</strong><br />
als Mitglied eines herausragenden Teams<br />
mit dem AO-Forschungsprogramm zur<br />
muskuloskelettalen Regeneration (Knochenregeneration).<br />
Das fühlt sich gut an! Es<br />
ist sehr interessant und bedeutsam, diese<br />
Prinzipien sowohl grundlagenwissenschaftlich<br />
als auch klinisch zu untersuchen. Dank<br />
des erfahrenen Personals in der AO kann<br />
man den eigenen Horizont erweitern, insbesondere<br />
im gewählten Fachgebiet. Auch die<br />
gut ausgerüsteten Laboratorien und die hervorragende<br />
Verwaltung haben mich tief beeindruckt.<br />
Ich freue mich wirklich über diese<br />
einmalige Gelegenheit, von den Besten<br />
zu lernen. ◊<br />
www.aofoundation.org<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
56<br />
<strong>Davos</strong> Festival: Weil das Leben und die<br />
Kultur einfach zusammen gehören<br />
Text: Reto Bieri, künstlerischer Leiter <strong>Davos</strong> Festival<br />
Bild: zVg.<br />
Die Zukunft des Festivals<br />
Das <strong>Davos</strong> Festival soll in Zukunft<br />
ganz entschieden für einen Ort der Offenheit<br />
und der Begegnung abseits der gängigen<br />
Trampelpfade stehen. Weg vom Event,<br />
hin zur Musik. Weg vom Star, hin zum Musiker.<br />
Weg von der Routine, hin zur Kreativität.<br />
Es soll ein zutiefst gesellschaftlicher<br />
Anlass sein, von <strong>Davos</strong> für <strong>Davos</strong>, wo die<br />
Kunst und das Leben ineinander übergehen.<br />
Kann man nicht besser miteinander reden<br />
und leichter die Welt in Ordnung bringen,<br />
als wenn man miteinander isst und es miteinander<br />
gut hat? Das erspart uns doch allen<br />
letztlich Honorare. Dadurch benötigt man<br />
wahrscheinlich den Arzt, den Psychiater im<br />
Alter weniger.<br />
«Der <strong>Davos</strong>er-Geist hat mich als junger Künstler geprägt,<br />
meinen Weg als Musiker – ich kann es so deutlich sagen – wesentlich beeinflusst»,<br />
Reto Bieri, künstlerischer Leiter <strong>Davos</strong> Festival.<br />
Was vor bald 30 Jahren begann, ist heute ein<br />
viel beachtetes, internationales Musikfestival.<br />
Der familiäre Rahmen ist auf sympathische<br />
Weise bewahrt. Ein Festival voller<br />
intelligenter, verschiedener Musiken und<br />
spartenübergreifenden Programmkonzepten,<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.<br />
Die Unmittelbarkeit des musikalischen<br />
Ereignisses steht in <strong>Davos</strong> nach wie<br />
vor im Mittelpunkt und zieht ein interessiertes<br />
Publikum an. Jedenfalls hat die Hochglanzklassik<br />
und Cüpli-Kultur noch keinen<br />
Einzug gehalten. Das ist erfreulich.<br />
Das <strong>Davos</strong> Festival schliesst naturgemäss<br />
eine grosse Bandbreite ein: eine traumhafte<br />
Umgebung, reizvolle Konzerträume,<br />
junge Musiker, die an der Schwelle zu viel<br />
versprechenden Künstlern stehen, ein sympathisches<br />
Stammpublikum, wunderbare<br />
Hotels und eine interessierte Bevölkerung.<br />
Dies klingt nun alles wie ein einziger Werbespot,<br />
hat jedoch einen wahren Kern.<br />
Der Urspung? Das Leben<br />
Wenn wir erfahren wollen, was Musik<br />
– was letztlich ein Musikfestival als solches<br />
– heute sein kann, so müssen wir an dem elementarsten<br />
Punkt ansetzen, an dem Musik<br />
den Menschen trifft: in der Wahrnehmung.<br />
Die Kultur der feinen Wahrnehmung – so<br />
stelle ich immer mehr fest – ist gegenwärtig<br />
hochgradig gefährdet. Und zwar als Folge<br />
eines Prinzips, über das weltweit Einigkeit<br />
zu herrschen scheint: dass Spass und Unterhaltung<br />
unser allerhöchstes Gut zu sein hätten.<br />
Was wir uns vor lauter Rambazamba<br />
aber geschaffen haben, ist letztlich eine äusserst<br />
verwirrte Welt. Darin weiss paradoxerweise<br />
niemand mehr, was Kultur eigentlich<br />
bedeutet, ob Kultur nun alles ist oder doch<br />
nichts. Kultur kann Experiment und Reflexion<br />
sein, kann Gedanke und Traum, Leidenschaft<br />
und Poesie, kann eine ständige Überprüfung<br />
aller Gewissheiten, Überzeugungen,<br />
Theorien und Anschauungen sein. Aber sie<br />
darf sich letztlich nicht vom eigentlichen Leben<br />
entfernen. Das Leben und die Kunst gehören<br />
einfach zusammen. Davon bin ich<br />
überzeugt. Dies als künstlerischer Leiter<br />
dem Publikum und vielen Einheimischen erlebbar<br />
zu machen, nicht nur theoretisch zu<br />
predigen, ist meine Aufgabe und darin sehe<br />
ich eine echte Herausforderung.<br />
Das Programm im<br />
Sommer <strong>2014</strong><br />
Einzelheiten zum Programm darf ich<br />
leider erst später bekannt geben. Soviel sei<br />
aber verraten: 65 Künstler aus 20 Ländern<br />
erwarten wir in diesem Sommer für volle<br />
zwei Wochen in <strong>Davos</strong>. Erstmals mit dabei<br />
ist eine eigens für das Festival zusammengestellte<br />
FESTIVAL CAMERATA DAVOS,<br />
ein kleines Kammerorchester, bestehend<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
57<br />
aus hochtalentierten Studenten europäischer<br />
Hochschulen. Ebenso ein hauseigener DA-<br />
VOS FESTIVAL KAMMERCHOR, der<br />
nebst Einsätzen bei Konzerten täglich zum<br />
offenen Singen für alle interessierte Einheimische<br />
und Gäste einlädt. Drei offene Bühnen<br />
im Kaffeeklatsch, in der Schalterhalle<br />
des Bahnhofs und im Möbelhaus Escher<br />
sorgen täglich für eine besondere Festivalatmosphäre.<br />
Ich freue mich auf eine für das<br />
Publikum frei zugängliche Interpretations-<br />
Werkstatt, auf die traditionelle Festivalwanderung<br />
mit ausserordentlichen Zwischenhalten,<br />
unsere jungen Nachwuchs-Reporter<br />
vor Ort und einen ganz besonderen Armee-<br />
Einsatz im Dienste des umsichtigen Hineinund<br />
Hinaushörens – Kompanie halt! Und,<br />
und, und... Es lohnt sich, die ersten zwei<br />
Augustwochen in <strong>Davos</strong> und Umgebung zu<br />
verbringen..<br />
Mein persönlicher<br />
Bezug zum Festival<br />
Ich war vor ungefähr zehn Jahren<br />
selbst ein «Young Artist». Der «<strong>Davos</strong>er-<br />
Geist» hat mich als junger Künstler damals<br />
geprägt, meinen Weg als Musiker – ich kann<br />
es so deutlich sagen – wesentlich beeinflusst.<br />
Wenn ich heute als künstlerischer<br />
Leiter an diesen Ursprung zurückkehre,<br />
dann mit der festen Absicht, den künftigen<br />
«Young Artists» und dem Publikum aus aller<br />
Welt ähnliches zu ermöglichen. Als Musiker<br />
ist man ständig von Zufällen umgeben. Ich<br />
glaube, jeder von uns ist ohnehin mehr sein<br />
Zufall als seine Wahl. So hat sich die Sache<br />
für mich als künstlerischer Leiter in <strong>Davos</strong><br />
einfach ergeben. Und ich bin sehr glücklich<br />
darüber. Ich denke, dass wir als hochmotiviertes<br />
Festivalteam mit der neuen Geschäftsführerin<br />
Judith Brügger und dem<br />
engagierten Präsidenten Matthias von Orelli<br />
und tausend guten Absichten – sollte alles<br />
gut kommen – in <strong>Davos</strong> durchaus etwas bewirken<br />
können.<br />
Über die gute Musik<br />
Ich wurde gefragt, für welche Musik<br />
ich eine Leidenschaft habe. Ganz grundsätzlich<br />
und allgemein formuliert: für gute Musik,<br />
welcher Art auch immer. Wichtig ist,<br />
dass die Musik in mir etwas anspricht. Das<br />
Musikalische, was in unserem Lebenslauf,<br />
in den sogenannten Schicksalen anklingt, ist<br />
etwas sehr Bewegendes. Auch wenn wir es<br />
nicht bewusst als musikalisches Phänomen<br />
erleben. Darum sind wir im Grunde genommen<br />
alle auf Musik eingestimmt. Der eine<br />
auf einen Song der Beatles, der andere auf<br />
das Jodellied, wieder ein anderer auf Schumanns<br />
Geistervariationen. Die Musik spielt<br />
in unserem Leben eine ungeheure Rolle.<br />
Weil in der Musik, in den Tonfolgen, den<br />
Rhythmen, den Harmonien drin so viel Unsagbares<br />
dann doch irgendwie offenbar<br />
wird. Nicht, dass wir danach klüger sind,<br />
nein, vielmehr geht es um das Gefühl: So,<br />
jetzt haben wir es wieder einmal gehört,<br />
wieder einmal erlebt, jetzt wissen wir wieder<br />
etwas mehr, obschon wir substanziell<br />
nicht mehr wissen.<br />
Über die Destination<br />
<strong>Davos</strong>-Klosters<br />
als Veranstaltungsort<br />
In mir steigen beim Wort <strong>Davos</strong> Kindheitserinnerungen<br />
auf. AlpenGaudi hiess<br />
der Kinderschlitten meines Schulfreundes.<br />
Auf meinem Schlitten stand damals schlicht<br />
und einfach <strong>Davos</strong>. Holz- wie Metallteile,<br />
alles an unserem Familienschlitten war<br />
handgemacht. Für mich stand der <strong>Davos</strong>er-<br />
Schlitten für Freiheit und Abenteuer, für unbändige<br />
Lust am Zusammensein mit meinen<br />
Freunden – alles in einem. Und dies – wohlverstanden<br />
– lange bevor ich zum ersten<br />
Mal in <strong>Davos</strong> war. Heute lagert der Schlitten<br />
noch im Keller. Man kann inzwischen<br />
die Aufschrift <strong>Davos</strong> auf dem Gefährt kaum<br />
noch lesen. Umso mehr hat sich das Zauberwort<br />
der Kindheit aber in meinen Erinnerungen<br />
eingebrannt und vermischt sich nun<br />
mit ganz wunderbar Neuem. Für Freiheit,<br />
Abenteuer und die unbändige Lust am Zusammensein<br />
wird <strong>Davos</strong> für mich mit Bestimmtheit<br />
auch in Zukunft stehen.<br />
Natürlich hat man es als Sommerdestination<br />
in den Bergen nicht ganz einfach.<br />
Aber vergessen wir die grossartigen Möglichkeiten<br />
nicht, die <strong>Davos</strong> als Ort mit seiner<br />
wunderbaren Landschaft hat. Für den Sport<br />
wird vieles getan, auch die Hotellerie und<br />
die Gastronomie hat in <strong>Davos</strong> einiges zu bieten.<br />
Und in den eigentlichen Kulturveranstaltungen<br />
liegt meines Erachtens ebenfalls<br />
die Zukunft. Denn in einer lauten und so hyperaktiven<br />
Welt, wo wir immer mehr auf das<br />
Mechanistisch-Materialistische setzen, wo<br />
Spass und Unterhaltung zum allerhöchsten<br />
Wert mutieren, wo Kultur weitgehendste<br />
Spektakel bedeutet, wo Philosophen, Künstler<br />
und Wissenschaftler durch Modegurus,<br />
TV-Köche, Fussballstars und Präsidentengattinnen<br />
ersetzt werden, verarmen wir. Das<br />
Groteske haben wir ja weitgehend vor Augen.<br />
Der Mensch sehnt sich doch insgeheim<br />
nach dem Einfachen und dem eigentlich Leisen.<br />
Ich denke, wenn ein Ort wie <strong>Davos</strong> auf<br />
eines setzten sollte, dann auf den feinen Umgang<br />
mit seiner einheimischen Bevölkerung.<br />
Auf den feinen Umgang mit dem Ort als solcher,<br />
auf die Landschaft, auf die Geschichte<br />
und auf alle Menschen, die sich ganz innigste<br />
mit all dem auseinandersetzen. Das<br />
lockt letztlich und längerfristig – davon bin<br />
ich überzeugt – auch Touristen an, die spüren<br />
ganz genau, ob eine Region authentisch<br />
daher kommt oder als blosse Kopie edler Luxusresorts<br />
dahinvegetiert. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
58<br />
Markanter Meilenstein<br />
in der Entwicklung<br />
von <strong>Davos</strong><br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bild: Michi Berger<br />
Hilton, InterContinental und Kongresshaus – diese Grossprojekte bringen den Tourismusort<br />
entscheidend voran. Urs Hoffmann war bei allen Projekten massgeblich beteiligt.<br />
Jetzt expandiert er ins Unterland. Das neue Finanzierungsmodell für die realisierten<br />
Projekte könnte im Alpenraum Schule machen – als attraktives Schweizer Investment-<br />
Angebot für Pensionskassen, Banken und Fonds.<br />
Herr Hoffmann, welche neuen<br />
Chancen hat <strong>Davos</strong> nun?<br />
Mit den beiden Weltmarken, Hilton und InterContinental,<br />
kann <strong>Davos</strong> nur profitieren und seine Position ausbauen.<br />
Die neuen Hotels stärken die Destination langfristig.<br />
Absolut. Vor wenigen Jahren war die Hotellerie das<br />
grosse Sorgenkind der Destination und der Kongressveranstalter.<br />
Jetzt haben wir einen gewaltigen Schritt<br />
vorwärts gemacht. Ein Meilenstein in der Entwicklung<br />
von <strong>Davos</strong>.<br />
Ist das der entscheidende Schritt zur<br />
Ganzjahresdestination?<br />
Alle Objekte werden hoffentlich einander befruchten<br />
und <strong>Davos</strong> helfen, eine Ganzjahresdestination zu werden.<br />
Viele andere grössere und kleinere Investitionen<br />
wurden im Zuge der Projekte ausgelöst und stärken die<br />
Destination als Ganzes.<br />
Sie waren bei allen drei Projekten<br />
massgeblich beteiligt.<br />
Die Erweiterung des Kongresszentrums war ein Architekturwettbewerb,<br />
den das Büro Degelo aus Basel für<br />
sich entschieden hat. Das Büro Degelo hatte uns als lokaler<br />
Partner für die Ausführung beauftragt. Beim Hilton<br />
ist die Geschichte schon etwas länger. Noch komplexer<br />
ist die Geschichte beim heutigen InterContinental.<br />
Inwiefern?<br />
Irgendwann im Jahr 2002 bekam ich Post aus Chur. Von<br />
einem Immobilienbüro. Sie wollten die damalige Basler<br />
Höhenklinik veräussern. Da diese in einer Ortsrandzone<br />
war, hätte sie sich gut geeignet für eine Einfamilienhaussiedlung.<br />
Aber es war klar, dass <strong>Davos</strong> ein grosses Lead-<br />
Hotel braucht, mit breiter Ausstrahlung. Ich habe mich<br />
mit dem einheimischen Unternehmer Roger Kunz be-<br />
sprochen. Danach kamm noch M. Buchli aus Chur dazu<br />
und die Idee wurde dann Schritt für Schritt entwickelt.<br />
Schlussendlich fanden Sie mit dem Credit<br />
Suisse Real Estate Fund Hospitaly einen Schweizer<br />
Investor.<br />
Es steckt von allen Beteiligten sehr viel Herzblut drin.<br />
Zehn Jahre meiner Arbeitskraft. Unzählige Reisen. Diskussionen.<br />
Eine Volksabstimmung. Finanzierungsgespräche.<br />
Und und und… Aus einer tollkühnen Idee ist<br />
etwas entstanden. Und viele Personen haben Anteil am<br />
Gelingen. Als wir dann den Investor hatten, wurde alles<br />
möglich. Die Finanzierungsform wäre übrigens gut geeignet<br />
für weitere Projekte. Wir wollen ja den Tourismus<br />
stärken. Etwas unternehmen, gegen die allgemeine<br />
Krise in der Schweizer Alpenhotellerie.<br />
Wieso sprechen Sie von Krise – überall<br />
entstehen neue Ressorts?<br />
Ja, aber meistens sind ausserordentliche Anstrengungen<br />
oder spezielle Umstände dahinter. Ein neues Konzept.<br />
Oder ein Geldgeber, der als Mäzen auftritt. Die klassischen<br />
Hotels, wie wir sie früher kannten, geführt als<br />
reine Familienbetriebe, funktionieren heute in den<br />
Schweizer Alpen immer weniger. Da dürfen wir uns<br />
nichts vormachen. Es braucht also neue Ideen. Das war<br />
ja unsere Ausgangslage.<br />
Inwiefern könnte Ihre gewählte Finanzierungsform<br />
beispielhaft für weitere Investitionen sein?<br />
Für Fonds ist es durchaus attraktiv, in unseren Schweizer<br />
Alpen zu investieren. Es sind zwar keine kurzfristigen<br />
hohen Gewinne möglich, aber langfristig zahlt<br />
sich das Investment sicherlich aus.<br />
Sie haben sich nicht unterkriegen lassen, sind<br />
für das touristische Angebot neue Wege gegangen.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
«Zehn Jahre Projektarbeit – nicht immer ganz einfach, aber insgesamt<br />
schon eine Genugtuung und etwas Stolz, diese Projekte in meiner Heimatgemeinde<br />
angerissen und mitermöglicht zu haben», Urs Hoffmann.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
60 Eine herkömmliche Häuserüberbauung<br />
wäre wohl unkomplizierter gewesen. Wieso so<br />
viel Engagement für <strong>Davos</strong>?<br />
Persönlich kann ich beim InterContinental das Engagement<br />
nur damit erklären, dass man <strong>Davos</strong> einen wichtigen<br />
Schritt weiterbringen will. Und sicherlich braucht<br />
es eine Portion jugendlichen Leichtsinn, um so ein Projekt<br />
überhaupt anzugehen. Viele Leute haben dann einen<br />
Teil beigetragen und mitgeholfen. Ich glaube, heute<br />
würde man so was gar nicht mehr hinbekommen. Alleine<br />
schon wegen der politischen Entwicklung und der<br />
Zweitwohnungsinitiative. Aber bei diesem Projekt hat<br />
das Zeitfenster gestimmt. Man konnte es nutzen.<br />
Sie haben auch Kritik einstecken müssen.<br />
Mit dem naiven Glauben, dass man auf das Erreichte<br />
stolz ist, musste ich bald aufhören. Vielleicht heilt die<br />
Geschichte hier manchen Frust. Ich war sozusagen Prophet<br />
im eigenen Land. Und das war tatsächlich nicht<br />
ganz einfach.<br />
Sie selber sind aus <strong>Davos</strong>. Haben Sie<br />
noch an anderen Orten gelebt?<br />
Ja, ich und meine Vorfahren sind aus <strong>Davos</strong>. Selber lebe<br />
ich heute in <strong>Davos</strong> und in Bern.<br />
Inwiefern ist es für Sie als Einheimischer<br />
einfacher, neue Projekte zu realisieren?<br />
Man kennt die Leute vor Ort und weiss die Lage einzuschätzen.<br />
Viel muss man nicht mehr abklären und nachfragen,<br />
sondern weiss, wo anzuklopfen ist.<br />
Kann es auch ein Nachteil sein?<br />
Es geht nicht immer alles, wie man möchte. Gerade in<br />
der Baubranche braucht es immer wieder juristische<br />
Entscheide, um weitere Schritte vorwärts zu kommen.<br />
Die Politik kann dabei auch ganz schön unberechenbar<br />
sein. In unserer Demokratie gibt es ja viele Meinungen.<br />
Leider sind nicht alle auf die langfristige Sicherung<br />
unseres Wohlstandes und auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
ausgerichtet. Wenn ich gewisse Aussagen<br />
höre, muss ich manchmal leer Schlucken. Obwohl mein<br />
Rücken breit ist. Solche Meinungsverschiedenheiten<br />
wären vielleicht einfacher auszutragen, wenn man sich<br />
gar nicht so gut kennt.<br />
Sie setzen sich ein für eine liberale Politik<br />
und die Förderung des Tourismus.<br />
Das ist ganz entscheidend. Zunehmend stelle ich leider<br />
fest, dass unsere wichtigsten Errungenschaften in Frage<br />
gestellt werden. Wir leben in einer Wohlfühloase. Dabei<br />
wird oft vergessen, dass es immer wieder grosse Anstrengungen<br />
braucht, um dieses Level zu halten. Und<br />
noch grössere, um besser zu werden.<br />
Was ist bei der Diskussion um Olympia Ihrer<br />
Meinung nach schief gelaufen?<br />
Man hat es verpasst, zumindest die Stadt Chur einzubinden.<br />
Das kann man im Nachhinein gut sagen. Aber das<br />
hätte wohl für eine positive Abstimmung gereicht. Offensichtlich<br />
wollte man den beiden starken Destinationen<br />
St. Moritz und <strong>Davos</strong> diese Platzform alleine nicht bieten.<br />
Aber auch das knappe Resultat in <strong>Davos</strong> ist für<br />
mich nur schwer nachzuvollziehen. Jetzt müssen wir<br />
aber vorwärts schauen. Auch wenn die Chance einmalig<br />
gewesen wäre. Den Tourismus müssen wir aber kontinuierlich<br />
stärken.<br />
Während jahrelang über die Verbesserung der<br />
Hotellerie geredet wurde, haben Sie es gemacht. Sie<br />
haben auch das neue Hilton-Hotel bewerkstelligt.<br />
Was waren dabei die entscheidenden Schritte?<br />
Zusammen mit Roger Kunz haben wir das vor der<br />
Schliessung bedrohte Hotel Rinaldi gekauft, mit dem Gedanken,<br />
an diesem Standort ein neues Hotel zu erstellen.<br />
Es bestand ja das dringende Bedürfnis nach neuen Hotels.<br />
Wir wollten verhindern, dass dort Wohnungen entstehen.<br />
Es entstanden trotzdem Wohnungen…<br />
Im Zuge der Planung stellten wir fest, dass das Grundstück<br />
des ehemaligen Hotels Rinaldi zu klein war für<br />
ein neues Komfort-Hotel. Also mussten wir weiter<br />
suchen. Und das ergab dann den heutigen Standort des<br />
Hilton Garden Inn, wobei die Eigentumsverhältnisse<br />
aber auf drei Parteien verteilt waren – so musste längere<br />
Zeit verhandelt werden. Nach erstellen des Projektes,<br />
musste dann der Betreiber gesucht werden. Mit Hilton<br />
erfolgte dies auf höchst erfreuliche Weise. Ausserdem<br />
musste ein Investor gefunden werden. Dies war mit der<br />
AXA Investment Managers Schweiz AG der Fall. Die<br />
Hotel Rinaldi AG blieb als Pächter im Boot.<br />
Was sind Ihre nächsten Projekte?<br />
Wir verlagern uns stark ins Unterland. Im Moment sind<br />
wir auch im Wallis, Kanton Bern und im Tessin beschäftigt.<br />
Im Frühjahr <strong>2014</strong> beginnen wir mit dem Bau eines<br />
Ferienresorts in Brigels.<br />
Sie waren zehn Jahre im <strong>Davos</strong>er Landrat.<br />
Was bleibt?<br />
Da gab es viele Positive Erfahrungen. Wenn ich daran<br />
denke, wie wir überparteilich gut und konstruktiv zusammengearbeitet<br />
haben, ist das sicher eine tolle Erfahrung<br />
gewesen. Wenn ich heute die Tagespolitik in<br />
<strong>Davos</strong> in den Medien verfolge, frage ich mich, ob das<br />
immer noch so ist. Schön war auch die Zeit als Landratspräsident.<br />
Das Amt hatte ich in jungen Jahren inne<br />
und man wird dann in einem Amtsjahr mit Sachen konfrontiert,<br />
die man sonst gar nicht erlebt hätte.<br />
Zum Schluss noch ein Werbeslogan – was gefällt<br />
Ihnen persönlich an <strong>Davos</strong> Klosters?<br />
Der Beste Ort in den Alpen, er bietet fast alles. Stadt<br />
und Land liegt nahe zusammen. Die Lebensqualität ist<br />
sehr hoch und gegenüber anderen Tourismusorten lebt<br />
der Ort auch in der Zwischensaison. Die nun fertiggestellten<br />
Projekte tragen hoffentlich dazu bei. Daher dürfen<br />
wir dankbar sein.<br />
Wie kann man den Ort noch attraktiver machen?<br />
Ein Teil als verkehrsfreie Promenade wäre nochmals ein<br />
grosser Schritt. Dann wird es hoffentlich bald weitere<br />
Projekte geben, die den Tourismus und die Landschaft<br />
<strong>Davos</strong> in eine erfolgreiche Zukunft führen. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Entdecken Sie die Lieblingsplätze unseres Botschafters<br />
Dario Cologna in <strong>Davos</strong> Klosters<br />
www.davos.ch/dariocologna
62<br />
Vorolympisches<br />
Wettrennen gegen<br />
die Zeit<br />
Text: Pierre Hagmann<br />
Bilder: Christian Stahl<br />
Er ist Sportler des Jahres 2013, sein rechter Fuss gerade so etwas wie der Fuss der<br />
Nation: Der Bündner Weltklasse-Langläufer Dario Cologna, der in <strong>Davos</strong> zu<br />
Hause ist, richtet diesen Winter noch konsequenter auf die Olympischen Spiele aus.<br />
Nach einem Trainingsunfall kämpft er mit allen Mitteln um den Anschluss.<br />
Es war Mitte November, Dario Cologna drehte eine Joggingrunde.<br />
Auf eisigem Boden rutschte er aus, verdrehte<br />
sich den Fuss und riss sich Innenband, Aussenband sowie<br />
das Syndesmoseband am rechten Sprunggelenk.<br />
Weil zudem eine Gelenkinstabilität diagnostiziert wurde,<br />
musste Cologna operiert werden – seine minutiös<br />
geplante Vorbereitung in diesem Olympia-Winter wurde<br />
damit komplett über den Haufen geworfen. Immerhin:<br />
Der Unfall ereignete sich nicht unmittelbar vor Sotschi,<br />
der Traum einer weiteren Medaille aber blieb derselbe;<br />
sein Ziel, im ersten Olympia-Rennen vom 9. Februar<br />
<strong>2014</strong> – dem Skiathlon – bereit zu sein, prägte diese Saison<br />
noch mehr, als ursprünglich geplant.<br />
Der Fall Cologna als höchste Priorität<br />
Ich musste auf den ersten Teil der Saison verzichten<br />
und tat alles, um an den Olympischen Spielen bereit<br />
zu sein», sagt Dario Cologna. Zu dieser ganz neuen Vorbereitung<br />
gehörten nach der Operation ein Aufbau- und<br />
spezifisches Rehabilitationsstraining in Magglingen, wo<br />
das Medical Center von Swiss Olympic stationiert ist.<br />
Der Fall Cologna ist für den Dachverband zur höchsten<br />
Priorität geworden. Experten aus unterschiedlichsten<br />
Bereichen kümmern sich um den Bündner. «Mein Betreuerteam<br />
und ich machen alles, damit die Fussverletzung<br />
so schnell wie möglich heilt. Wie schnell das effektiv<br />
geht und ob es Rückschläge gibt, das können wir<br />
nicht beeinflussen», so Cologna. Will heissen: Er<br />
braucht auch ein bisschen Glück. Kraft und Ausdauer<br />
zu hundert Prozent zu konservieren, sei auch mit alternativen<br />
Trainingsmethoden nicht möglich: «Solange<br />
ich meinen Fuss nicht belasten konnte, hat mir das natürlich<br />
ein spezifisches Training verunmöglicht. Darum<br />
ist es entscheidend, so rasch wie möglich wieder auf die<br />
Langlauf-Skier zurückzukehren. In seiner ersten Woche<br />
zurück im Schnee, Anfang Dezember, trainierte Cologna<br />
auf einem Rennschlitten, wie ihn Behindertensportler<br />
verwenden. Insgesamt investiert er täglich 3-4 Stunden<br />
ins Training, hinzu kommt noch einmal der gleiche<br />
Zeitaufwand für Physiotherapie. Das alles verlangt dem<br />
Bündner viel Geduld ab: «Ich wäre schon lieber auf der<br />
Loipe, aber langsam sehe ich das Licht am Tunnel.» Ab<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Vor vier Jahren gewann er in Vancouver Olympisches Gold, 2013 wurde er Weltmeister, den Gesamtweltcup hat er bereits<br />
dreimal gewonnen, 2013 ist er zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt, ein Jahr zuvor gar zum Schweizer des Jahres überhaupt:<br />
Dario Cologna, in <strong>Davos</strong> Zuhause, hat in diesem Winter einen Traum: an den Olympischen Spielen bereit sein.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
64<br />
«<strong>Davos</strong> ist der Ort,<br />
an den ich immer wieder<br />
gerne zurückkehre,<br />
hier fühle ich mich sehr<br />
wohl».<br />
wann genau er wieder Rennen bestreiten kann, war nie<br />
ganz klar. Zweifel kennt Cologna keine: «Ich bin voll<br />
motiviert, diese Herausforderung anzunehmen und<br />
sporne mich in dieser schwierigen Phase mit der Aussicht<br />
auf Olympia an», so der Bündner. Ist es denkbar,<br />
dass die Verletzung am Ende gar einen positiven Effekt<br />
haben sollte auf seine Leistungen in Sotschi? «Das ist<br />
schwierig zu sagen, optimal ist die Situation aber sicher<br />
nicht...»<br />
«Ich fühle mich<br />
sehr geehrt»<br />
Dario Cologna, 1986 in Val Müstair geboren, hat<br />
als Langläufer schon fast alles erreicht. Vor vier Jahren<br />
gewann er in Vancouver Olympisches Gold über 15 Kilometer<br />
Freistil, 2013 wurde er Weltmeister in der Verfolgung,<br />
den Gesamtweltcup hat er bereits dreimal gewonnen.<br />
Die für hiesige Verhältnisse sehr aussergewöhnlichen<br />
Erfolge haben zu grossen Ehren geführt:<br />
Cologna wurde eben erst zum Schweizer Sportler 2013<br />
gewählt und ein Jahr zuvor gar zum Schweizer des Jahres<br />
überhaupt – eine neue Rolle für den bescheidenen<br />
Sportler: «Ich fühle mich sehr geehrt, dass mir so viele<br />
Zuschauer ihre Stimmen gegeben haben. Es macht mich<br />
auch ein bisschen stolz, dass ich als Langläufer diesen<br />
schönen Titel gewinnen konnte. Geändert hat sich für<br />
mich aber nicht viel.» Auch der Wohnort ist derselbe<br />
geblieben: «<strong>Davos</strong> ist der Ort, an den ich immer wieder<br />
gerne zurückkehre, hier fühle ich mich sehr wohl».<br />
Schöne Landschaften, gute Infrastruktur, viele Freizeitmöglichkeiten<br />
(«Skifahren am liebsten im Parsenngebiet»)<br />
und optimale Trainingsbedingungen – das alles<br />
mache die sehr hohe Lebensqualität von <strong>Davos</strong> aus.<br />
Und wenn er im Winter für einmal nicht unterwegs ist,<br />
dann schaut er sich gerne auch ein Spiel der lokalen Hockeyhelden<br />
an. Unterwegs ist er im Winter indes ständig;<br />
wenn alles wie geplant läuft, bald auch schon Richtung<br />
Russland, «Die komplette Heilung meiner Verletzung<br />
und in Topform in Sotschi an den Start gehen zu<br />
können», so Cologna, «das ist zurzeit mein grösster<br />
Traum.» ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
66<br />
Der Golf Club<br />
<strong>Davos</strong>, die Perle<br />
der Alpen<br />
Text: Eva Stöcklin, Managerin Golf Club <strong>Davos</strong><br />
Bilder: Katja Granzin<br />
Verbringen Sie die Sommertage in <strong>Davos</strong>. Das Angebot ist noch vielseitiger<br />
als im Winter. Der Golf Club <strong>Davos</strong> ist einer der schönsten in den Alpen.<br />
Im Angebot stehen sportliche Herausforderungen für den geübten Golfer.<br />
Aber auch preiswerte Einsteigerkurse.<br />
lungsreiche Natur. Von der Parkanlage in der Stadt, bis<br />
zu den schönen alpinen Weiden. Die Kompaktheit der<br />
Anlage stellt eine absolute Perle in den Alpen dar.<br />
«Egal für was, wählen Sie die Nummer +41 (0)81 416 56 34,<br />
unsere Mitarbeiter sind für sie da»,<br />
Eva Stöcklin, Managerin Golf Club <strong>Davos</strong>.<br />
Wenn ich auf dem Abschlag 17 stehe, schaue ich mir<br />
immer das Parsenngebiet und das Schiahorn an. Das ist<br />
der schönste Ausblick auf dem Platz. Ein leichtes Kribbeln<br />
habe ich auf den Bahnen 8 und 18. Diese Löcher<br />
erfordern einen präzisen Abschlag – eine gute Länge,<br />
um das Green in Regulation anspielen zu können.<br />
Nun, ich bin auf dem <strong>Davos</strong>er Golfplatz zu Hause.<br />
Die Heimatgefühle mit dem Alpenpanorama schütten<br />
bei mir bereits Glückshormone aus. Mir gefallen die<br />
Abwechslung von einfachen und schwierigen Löchern,<br />
die Charakterunterschiede der Bahnen und die abwechs-<br />
Anders als im Unterland<br />
Golfen in den Bergen – der absolute Vorteil auf<br />
1560 Metern über Meer ist, dass die Bälle tatsächlich<br />
weiter fliegen. Das gibt allen Golfern das Gefühl, dass<br />
sie golferisch gut drauf sind. Das gute Licht, die frische<br />
Luft und das Bergpanorama begleiten den Golfer ausserdem<br />
über vier Stunden. Und bringen ihn normalerweise<br />
erfrischt und zufrieden ins Ziel. Die Spielelemente<br />
unterscheiden sich von der Vegetation der<br />
Umgebung stark. Auf den <strong>Davos</strong>er Fairways ist der Ball<br />
auf satten Gräsern. Grundsätzlich ist das einfacher zu<br />
spielen, wie auf den mageren Wiesen im Unterland.<br />
Überhaupt sind die Green-Eigenschaften einfacher. Das<br />
Gras ist in der Alpinen Höhe anders geschnitten. Das<br />
verlangsamt zunächst den Ball. Bei der Annäherung und<br />
auf Nivellierungen – dem sogenannten Break – reagiert<br />
der Ball weniger stark. Auch nach vielen Putts entdecken<br />
Golfer aus dem Unterland immer wieder Neuigkeiten.<br />
Gegebenheiten, die erfrischend anders sind.<br />
Das Besondere an der<br />
Mitgliedschaft in <strong>Davos</strong><br />
Die Mitglieder im Golf Club <strong>Davos</strong> kennen sich<br />
mehrheitlich untereinander. Die einen Mitglieder kommen<br />
aus <strong>Davos</strong>. Andere Mitglieder kommen aus Zürich<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Die Abwechslung von einfachen und schwierigen Löchern,<br />
die Charakterunterschiede der Bahnen und die abwechslungsreiche Natur.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
68<br />
Der absolute Vorteil:<br />
Dass die Bälle<br />
in <strong>Davos</strong> tatsächlich<br />
weiter fliegen.<br />
oder weiter und sind mit <strong>Davos</strong> verbunden. Das gibt der<br />
Mitgliedschaft von Anfang an eine persönliche Note,<br />
man wird mit Namen begrüsst – sei es auf der Runde, im<br />
Sekretariat oder im Restaurant. Die <strong>Davos</strong>er Mitglieder<br />
nutzen das Golfvergnügen vor oder nach der Arbeit.<br />
Auch für ein paar Löcher, als Verlängerung des Arbeitswegs.<br />
Die Mitglieder aus dem Unterland geniessen vorwiegend<br />
die Wochenenden im Grünen. Der Vorteil ist<br />
die kurze Anfahrt, vom Ferienhaus oder der Ferienwohnung<br />
bis zum Platz. Für Mitglieder gibt es zahlreiche<br />
Clubanlässe, die exklusiv angeboten sind. Ab 18.00 Uhr<br />
und vor 07.30 Uhr gehört der Platz zudem ganz den Mitgliedern<br />
– während dieser Zeit benötigt man auch keine<br />
Reservation für eine Abschlagszeit. Vorteile der <strong>Davos</strong>er<br />
Mitgliedschaft sind – nebst dem spannenden Golfangebot<br />
– auch monetär. Für den zu leistenden Eintritt.<br />
Und für den Jahresbeitrag.<br />
Was Wintergäste im Sommer erwartet<br />
Falls die Wintergäste auch im Sommer eine Abkühlung<br />
mögen, erwartet Sie bei uns ein Sommerparadies.<br />
Noch vielseitiger als im Winter. Sommer in <strong>Davos</strong><br />
– das ist Erholung pur. Sportlich stehen dennoch eine<br />
ganze Reihe attraktiver Herausforderungen parat. Zum<br />
Beispiel reiten, biken, wandern, segeln, schwimmen,<br />
Tennis und vieles mehr. Aber auch kulturelle, gesellige<br />
und unvergessliche Momente hat der Sommer und der<br />
Golf Club in <strong>Davos</strong> zu bieten. Probieren Sie es aus! Zusätzliche<br />
Sommerattraktionen sind: <strong>Davos</strong> Sounds good,<br />
das Kirchner Museum, das eau-là-là, das <strong>Davos</strong> Festival,<br />
Young Artists in Concert, das Schwingerfest und in<br />
diesem Jahr das Jodlerfest.<br />
Das perfekte Sommerwochenende<br />
in <strong>Davos</strong><br />
Es hängt von der Energie und der jeweiligen Stimmung<br />
ab. Am Samstag- oder Sonntagmorgen früh aufstehen<br />
lohnt sich. Damit man was vom schier unendlichen<br />
<strong>Davos</strong>er Tag hat. Eine frühe Golfrunde, gefolgt<br />
von einem feinen Imbiss im Clubhaus, danach eine<br />
Wanderung auf die Schatzalp mit Apéro und Flugzeugaussicht<br />
auf <strong>Davos</strong>, Nachtessen chic oder einfach<br />
mit <strong>Davos</strong>er Spezialitäten, je nach Wochenende ein<br />
Konzertbesuch, einmal Durchschlendern durch die verkehrsfreie<br />
Promenade mit einem Absacker im Pöstli<br />
Club. Die Auswahl ist unendlich – der sommerliche<br />
Freizeitspass in <strong>Davos</strong> garantiert.<br />
Golf Club <strong>Davos</strong><br />
Mattastrasse 25<br />
7260 <strong>Davos</strong> Dorf<br />
Tel. +41 (0)81 416 56 34<br />
Fax +41 (0)81 416 25 55<br />
info@golfdavos.ch<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Von der Parkanlage in der Stadt, bis zu den schönen<br />
alpinen Weiden. Der Golf Club <strong>Davos</strong> überzeugt durch das<br />
herrliche Panorama und seine Kompaktheit.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
70<br />
Das unpolitische Interview<br />
mit Christoph Blocher<br />
Text: Marco Meyer / Pierre Hagmann<br />
Bilder: zVg.<br />
Er geht neue Wege, hat die EMS-Chemie saniert, den grössten Arbeitgeber<br />
im Kanton Graubünden. Rhetoriker, Provokateur, Freiheitskämpfer,<br />
Antreiber, Innovator – in diesem Winter im Kino auf Grossleinwand.<br />
Bei den Chinesen, einem der neuen touristischen Zielmärkte<br />
der Schweizer Anbieter, hat er längst Fuss gefasst. SNOWTIMES empfing<br />
er zum Interview: Christoph Blocher als Unternehmer.<br />
Christoph Blocher, haben Sie<br />
eigentlich nicht langsam die Nase<br />
voll von Interviews?<br />
Nein, ich mache das gerne. Und ich bin ja für<br />
die Vielfalt der Medien. Da gefällt es mir,<br />
wenn junge Leute eine Zeitschrift herausgeben.<br />
Sie glauben an den Print-Journalismus?<br />
Oh, ja. Da kommen neue Chancen auf Sie<br />
zu, sie werden sehen.<br />
Woran denken Sie?<br />
Zum Beispiel an den regionalen Inseratemarkt.<br />
Da wird das Internet nicht alles abdecken<br />
können.<br />
Sie sind kein Freund der<br />
digitalen Medien?<br />
Mit meiner Tochter diskutiere ich oft darüber.<br />
Sie findet das iPad wunderbar. Mir gefällt<br />
halt noch die richtige Zeitung, die man<br />
in der Hand hält.<br />
Haben Sie deshalb die Basler<br />
Zeitung gekauft?<br />
Der Betrieb war nicht effizient geführt und<br />
ich habe mir zugetraut, dieses Problem relativ<br />
schnell zu lösen. Deshalb habe ich gesagt:<br />
Ich bin dabei.<br />
Sie haben dafür viel Kritik eingesteckt.<br />
Sehen Sie, wenn man etwas wegen der Sache<br />
macht, dann steckt man Kritik leicht weg.<br />
Kritik hat Sie nie gestört?<br />
Ich stelle mir jeweils die Frage: Habe ich<br />
etwas falsch gemacht? Wenn ich zum<br />
Schluss komme: Es ist richtig, was du<br />
machst – dann ist mir die Kritik egal.<br />
War das immer so?<br />
In jungen Jahren vielleicht noch nicht.<br />
Sie halten hin und wieder Vorträge vor<br />
jungen Leuten. Was raten Sie denen?<br />
Mein wichtigster Rat ist: Setzen Sie sich für<br />
die Sache ein! Für alles Grosse muss man<br />
sich selber aufgeben, sich nicht in den Mittelpunkt<br />
stellen, sowohl in der Politik, als<br />
auch in der Wirtschaft. Leider ist das bei<br />
den Jungen heute nicht mehr so in Mode.<br />
Sie wollen sich lieber selbst verwirklichen,<br />
denken an die eigene Karriere. Sie wollen<br />
wissen: Wie kann man schnell reich werden?<br />
Aber das ist die falsche Frage.<br />
Sie haben den grössten Betrieb im<br />
Kanton Graubünden saniert und<br />
auf der Politbühne die SVP geprägt.<br />
Wie führt man erfolgreich?<br />
Am besten ohne Geld. Und man muss Menschen<br />
gern haben.<br />
Ohne Geld?<br />
Not macht erfinderisch. Wenn man kein<br />
Geld hat, muss man neue Wege gehen, neue<br />
Produkte entwickeln. Gerade aus schwierigen<br />
Situationen kann man etwas machen.<br />
Und man muss die Mitarbeiter richtig einschätzen<br />
können und sie anhand ihrer Fähigkeiten<br />
einsetzen. Ich bin immer grosszügig<br />
mit Fehlern der Mitarbeiter umgegangen.<br />
Trotzdem müssen Sie immer das Ziel vor<br />
Augen haben. Vom Militär habe ich übernommen:<br />
Kommandieren, kontrollieren,<br />
korrigieren.<br />
Sie sagen, man muss die Mitarbeiter<br />
gern haben. Und trotzdem verbieten Sie<br />
es Ihnen gemäss dem Blocher-Prinzip,<br />
Fragen zu stellen.<br />
Das mag auf den ersten Blick verwirren, ist<br />
aber völlig logisch: Es geht darum, dass<br />
man die Mitarbeiter animieren will, mitzudenken.<br />
Sie sollen nicht einfach den Chef<br />
fragen: «Was sollen wir tun?». Sondern selber<br />
Lösungen entwickeln. Ich habe ihnen<br />
immer geraten, nach einem klaren System<br />
vorzugehen – Erstens: Was ist das Problem?<br />
Zweitens: Was sind die Lösungsmöglichkeit?<br />
Drittens: Welche Lösung sollen wir<br />
wählen? Dann sollen die Mitarbeiter Anträge<br />
stellen. Und als gute Führungsperson bewilligen<br />
Sie diese Anträge oder lehnen ab.<br />
So gewinnt man Zeit, kann sich anderen<br />
Problemen widmen. Und Sie haben immer<br />
einen Vorsprung gegenüber den Kunden<br />
und den Mitarbeitern. Denn Zeit ist das<br />
kostbarste Gut, das sie als Führungsperson<br />
haben. Damit müssen sie sparsam umgehen.<br />
Sie führen Ihre Agenda selbst?<br />
Ich will doch nicht, dass meine Sekretärin<br />
über mein kostbarstes Gut verfügt.<br />
Ist Ihr rigides Zeitmanagement<br />
auch der Grund dafür, dass Sie heute<br />
raten, gewisse Projekte frühzeitig<br />
abzubrechen?<br />
Ich habe diesen Fehler einmal gemacht: Wir<br />
haben viel zu lange geforscht, bei einem<br />
Projekt, das nicht klappen wollte. Heute<br />
kann ich sagen: Machen Sie das nicht. Hören<br />
Sie auf, wenn es nichts bringt. Sie verlieren<br />
nur Zeit und Geld.<br />
Was braucht es, um ein Projekt<br />
zum Erfolg zu bringen?<br />
In erster Linie Leidenschaft. Sie müssen das,<br />
was Sie tun, gerne tun. Und eben nicht in<br />
erster Linie an sich selber denken, sondern<br />
an die Sache.<br />
In der EMS-Krise haben Sie die<br />
Konkurrenz an einen Tisch gebracht.<br />
Würden Sie das wieder tun?<br />
Auf jeden Fall. In einer Krisensituation<br />
lohnt es sich, mit den Konkurrenten zu sprechen,<br />
soweit dies das Kartellrecht zulässt.<br />
So haben wir damals herausgefunden: Auch<br />
den anderen geht es schlecht. Alle Synthesefaserproduzenten<br />
in Europa litten unter der<br />
Konkurrenz aus Asien.<br />
Wie haben Sie aus der Krise gefunden?<br />
Allgemein gilt: Arbeiten Sie mit dem, was<br />
Sie haben. Dingen nachzutrauern, die fehlen,<br />
bringt Sie nicht weiter. Nach der Analyse<br />
der Krisensituation haben wir die Schwei-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
«Ein Schweizer Produkt bringt man Schritt für Schritt nach China.<br />
Klein anfangen, dann vergrössern. Als Schweizer Unternehmer müssen Sie die Angst<br />
vor den Asiaten verlieren. Und stattdessen mit ihnen zusammen arbeiten.<br />
Die stehen auf Produkte und Dienstleistungen aus der Schweiz», Christoph Blocher,<br />
jahrelang grösster Arbeitgeber im Kanton Graubünden.<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
72 zer Ingenieure und Chemiker zusammengebracht<br />
und uns gefragt: Was<br />
können wir mit unserer Produktion sonst<br />
noch anbieten? So sind neue Lösungen entstanden.<br />
Wir haben neue Produkte geschaffen,<br />
gleichzeitig unser Know-how den Asiaten<br />
verkauft und ihnen ganze Produktionen<br />
gebaut.<br />
Wie bringt man ein Schweizer<br />
Produkt nach China?<br />
Das geht nur Schritt für Schritt. Sie fangen<br />
klein an, zum Beispiel mit einem Verkaufsgeschäft.<br />
Dann kann man eine Produktion<br />
nachziehen, später eine zweite. Und so weiter.<br />
Meine Tochter geht jetzt mit den Basler<br />
Läckerli auch zu den Chinesen. Die stehen<br />
auf Produkte aus der Schweiz. Als Schweizer<br />
Unternehmer müssen Sie die Angst vor<br />
den Asiaten verlieren. Und stattdessen mit<br />
ihnen zusammen arbeiten.<br />
Was sagt Ihre Erfahrung:<br />
Wie wichtig sind Businesspläne<br />
bei solchen Projekten?<br />
Wir haben viel zu viel Respekt vor diesem<br />
grossen Wort. Als meine Tochter zwölf Jahre<br />
alt war, hat sie meinen besten Businessplan<br />
entwickelt. Sie hat ausgerechnet, was<br />
die Gesamtmenge für unser neues Produkt<br />
ist, um die ganze chinesische Bevölkerung<br />
damit zu versorgen. Sie kam zum Schluss,<br />
es braucht 120 Anlagen. Ich habe dann 117<br />
gebaut. Der Plan ist aufgegangen.<br />
Das klingt alles sehr einfach. Sie haben<br />
ja auch die Kontakte, die es in China<br />
braucht.<br />
Dank den Synthese-Fasern haben wir mit der<br />
EMS viele Beziehungen in China aufbauen<br />
können. Aber das gelingt anderen Schweizer<br />
Firmen auch. Als Schweizer können wir das<br />
Vertrauen der Chinesen gewinnen.<br />
Die Weltwoche fragt jeweils vor dem<br />
1. August, was typisch schweizerisch sei.<br />
Wie fällt Ihre Antwort aus?<br />
Erstens: Bei uns schaut jeder zuerst für sich<br />
selbst. Und das ist gut so. Zweitens: Die<br />
Schweiz ist eines der ärmsten Länder. Wir<br />
haben keine Bodenschätze, kein Meer, eine<br />
unmögliche topografische Lage, vier Sprachen<br />
– aber wir wussten mit dieser Armut<br />
etwas anzufangen. Tüchtigkeit, Präzision,<br />
Zuverlässigkeit: Das sind Werte, die wir<br />
Schweizer verkörpern. Weil wir wussten,<br />
dass wir nur so etwas erreichen können.<br />
Dazu kommt unsere Weltoffenheit. Wir<br />
müssen raus, Neues entdecken. Gleichzeitig<br />
wollen wir selber bestimmen und das ist entscheidend.<br />
Und so ist unsere Demokratie<br />
stark verankert, nicht nur als Staatsform,<br />
auch als Mentalität. Darum geht es uns in<br />
der Schweiz so gut. Nun kann man einwenden:<br />
Die hohen Löhne und Kosten erschweren<br />
die Produktion für die Wirtschaft. Doch<br />
dafür haben wir Ordnung, eine ausserordentlich<br />
hohe Lebensqualität und tragen<br />
viel Eigenverantwortung.<br />
Wird es trotz den hohen Kosten auch<br />
künftig möglich sein, in der Schweiz zu<br />
produzieren?<br />
Oh ja, absolut. Klar: Die Textilindustrie zum<br />
Beispiel, die gehört mittlerweile in den fernen<br />
Osten. Alles, was in der Masse produziert<br />
wird, ist in Asien. Für eine Schweizer<br />
Produktion kommt das nicht mehr in Frage.<br />
Wir haben aber das Know-how. Wir wissen,<br />
wie man die Fasern herstellt. Wir wissen,<br />
wie man eine Firma aufbaut. Und wir haben<br />
Zugang zu Kapital und immer wieder Chancen,<br />
neue Produkte zu lancieren.<br />
Sie etwa haben sich als Zulieferer<br />
für die Automobil- und Handy-Industrie<br />
etabliert. Wie kam das?<br />
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SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Wir sind mittlerweile die Nummer eins im<br />
Herstellen von Zündern für Airbags. Und<br />
sehen Sie mein Handy hier, ein älteres Modell.<br />
Die Hülle dieses Nokia-Handys ist aus<br />
Kunststoff und von uns produziert. Grundsätzlich<br />
gilt: Was zu allgemein ist, darf man<br />
nicht machen. Ein Produkt muss spezifisch<br />
sein, eine Nische bedienen.<br />
Wie lange rechnen Sie jeweils für den<br />
Aufbau eines neuen Produktes?<br />
Etwa zehn Jahre. So lange dauert es, bis das<br />
Produkt auf dem Höhepunkt ist. Gleich lang,<br />
wie es braucht, um aufgebaut zu werden,<br />
dauert es auch, bis es seinen Wert verloren<br />
hat. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Produkt<br />
nur noch wenig Profit abwirft, müssen Sie<br />
aufhören. Nicht erst, wenn es gar keinen Profit<br />
mehr macht. Dann ist es bereits zu spät.<br />
Angestellte und Kunden für Veränderungen<br />
zu gewinnen, sei etwas vom<br />
Schwierigsten, klagen viele Führungskräfte.<br />
Wie erging es Ihnen?<br />
Am meisten Zustimmung für Veränderungen<br />
erhalten Sie natürlich, wenn das Unternehmen<br />
am Boden ist. Dann gibt es nur eins:<br />
Das Schiff wieder auf Kurs bringen. Das<br />
«Zehn Jahre. So lange dauert es, bis ein neues Produkt<br />
auf dem Höhepunkt ist», Christoph Blocher.<br />
wollen ja alle Mitarbeiter, sonst gehen die<br />
Arbeitsplätze verloren. Ausserdem haben<br />
wir auch immer wieder junge Leute eingestellt<br />
– mit diesen kann man Veränderungen<br />
umsetzen, weil sie nicht in alten Mustern<br />
denken.<br />
Sie sind bekannt für Ihr Talent,<br />
andere zu überzeugen. Haben Sie sich<br />
darin eigentlich ausgebildet?<br />
Ich werde oft danach gefragt, wie ich das<br />
mache, wie ich rhetorisch vorgehe. Man hat<br />
einmal sogar meine Sätze untersucht und<br />
dabei festgestellt: Wenn man alle meine gesprochenen<br />
Sätze festhält, dann ergeben einzelne<br />
Teilsätze nicht immer einen Sinn. Ich<br />
selber mache mir darüber keine Gedanken.<br />
Ich sage einfach das, was ich meine. Natürlich<br />
muss man überzeugend argumentieren,<br />
wenn man andere für eine Idee gewinnen<br />
will. Bei Vorträgen mache ich mir meistens<br />
nur ein paar Notizen. Und dann rede ich frei.<br />
Themawechsel: Im Film «l’expérience<br />
blocher» von Regisseur Jean-Stéphane<br />
Bron sind Sie auf Grossleinwand<br />
zu sehen. Gefällt Ihnen diese Rolle?<br />
Ich habe den Film am Filmfestival in Locarno<br />
gesehen, vor 8000 Leuten. Dabei 73<br />
habe ich mich angeschaut wie eine<br />
Drittperson. Denn es ist ja eigentlich ein<br />
Film von Herrn Bron, nicht von mir. Wichtig<br />
sind die Zuschauer, sie müssen den Film<br />
gut finden. An der Premiere hatte ich das<br />
Gefühl, dass die Leute vom Film berührt<br />
sind.<br />
In anderen Interviews vergleichen Sie<br />
den Film mit einem Gemälde.<br />
Richtig. So kommt es mir vor, wie ein<br />
grosses Gemälde, das ein Porträt von einer<br />
Person ist. Und dann redet die porträtierte<br />
Person selbst auch nicht mit.<br />
Einige wichtige Aspekte aus Ihrem<br />
Leben fehlen.<br />
Das ist notgedrungen, sonst wär der Film ja<br />
fünf Stunden lang geworden. Das ganze<br />
Umfeld erscheint im Film praktisch nicht.<br />
Nur meine Frau. Weil ich sie immer neben<br />
mir habe.<br />
Haben Sie sich wiedererkannt im Film?<br />
Ich weiss nicht, ich bin vielleicht so. Ich<br />
kenne mich ja nicht. Von Calvin stammt der<br />
Satz: «Der Mensch ist nie so blind, wie gegenüber<br />
sich selbst.» Deshalb rede ich auch<br />
nie über mich in der Politik, das hasse ich.<br />
Ich rede über die Sache. Und über die<br />
Schweiz. Ob etwas richtig oder falsch ist.<br />
Aber Sie wissen, was Ihr Antrieb ist?<br />
Nein. Das weiss ich auch nicht. Ich überlege<br />
mir das auch nicht.<br />
Die Produktionsfirma, die den Film<br />
realisiert hat, ist aus Frankreich.<br />
Wie kommt das?<br />
Im Ausland weckt es offenbar Interesse,<br />
wenn ein Schweizer Industrieller, ein Milliardär,<br />
wie sie da sagen, in die Niederungen<br />
hinabsteigt, um mit dem Volk zu sprechen.<br />
Das ist auch eine Tradition hierzulande. Nur<br />
leider machen das die Wirtschaftsleute heute<br />
nicht mehr, die Manager vernachlässigen<br />
das. Sie kennen auch die Mitarbeiter nicht<br />
mehr, weil sie sich nur noch in ihrer eigenen<br />
Sphäre bewegen. Und deshalb können Sie<br />
auch nicht mehr so reden, dass es die Leute<br />
verstehen. Hingegen sprechen sie immer<br />
gerne darüber, auf wie vielen Viertausendern<br />
sie schon waren (lacht).<br />
Haben Sie auch Mal einen gemacht?<br />
Jaja, das habe ich auch gemacht. Ich bin<br />
zwar nicht ein grosser Bergsteiger, aber ich<br />
habe grosse Freude an den Bergen. Ich finde<br />
die Kraft der Berge wunderbar. Und diese<br />
kommt ja auch ganz schön zum Ausdruck,<br />
in den Hodler-Bildern, die ich sammle. ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
74<br />
«Warum ist für das IVE Institut nicht «Wissen»,<br />
sondern «Können» entscheidend?»<br />
Text: Dr. Hans-Ulrich Pestalozzi<br />
Bild: IVE<br />
provoziert oft ungerechten Tadel. Jeder<br />
Neuling muss erfahren, wie die berufliche<br />
Wirklichkeit anders ist, als das eben zu<br />
Ende gegangene Studentenleben. Der bekannte<br />
Leistungsdruck.<br />
Ohne Dialog kein<br />
Generationenverständnis<br />
Vor knapp zehn Jahren entstand die<br />
gemeinnützige Stiftung IVE – Institut für<br />
wertebezogenes Unternehmertum. Erfahrungen<br />
aus dem praktischen Berufsleben als<br />
Wirtschaftsanwalt in Brasilien und später<br />
als Manager, dann CEO und Delegierter des<br />
Verwaltungsrates einer grossen weltweit tätigen<br />
Handelsfirma der Chemiebranche in<br />
der Schweiz standen Pate für die Realisierung<br />
eines Instrumentes, um die Brücke<br />
zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.<br />
Triebfeder ist die Einsicht, dass wir nur<br />
durch den gelebten Dialog zwischen der<br />
Nachfolgegeneration und der im Berufsleben<br />
engagierten Persönlichkeiten die Ursachen<br />
der Überzeugungen Letzterer kennenlernen<br />
können. Was die junge Generation<br />
damit anfängt, ist deren Verantwortung.<br />
Dr. Hans Ulrich Pestalozzi hat auch<br />
schon in Klosters einen Workshop für Studierende durchgeführt.<br />
Die richtige Antwort auf diese Frage ist<br />
Grund für diesen Artikel. Die richtige Antwort<br />
auf diese Frage ist zudem auch entscheidend<br />
für das Wohlbefinden von jedermann.<br />
Für Studierende stellt sich diese<br />
Frage besonders beim Eintritt ins Berufsleben.<br />
Neues, Unbekanntes stürzt auf einem<br />
ein, dabei war man eben noch so stolz, endlich<br />
das ersehnte universitäre Diplom in<br />
Händen zu halten.<br />
Praxiserfahrung während<br />
Hochschule<br />
Unser schweizerisches, viel gerühmtes<br />
duale System der Ausbildung trifft sicherlich<br />
auf der Ebene Lehre, Berufs- und Fachhochschule<br />
zu. Auf der Ebene universitärer<br />
Hochschulbildung fehlt jedoch der praktische<br />
Teil. Anders ausgedrückt, jene Institution,<br />
welche die Studierenden begleitet,<br />
ihr an der Universität oder der ETH erworbenes<br />
Wissen in Können umzusetzen, gab<br />
es nicht. Vielmehr bleibt den Studierenden<br />
in der Regel vorbehalten, mit dem ersten<br />
vollberuflichen Stellenantritt unter praktischen<br />
Verhältnissen zu erfahren, was es<br />
wirklich heisst, Wissen in Können zu wandeln.<br />
Jeder Lernprozess ist oft aber auch ein<br />
Leidensprozess. Es ist ein Wettbewerb vom<br />
ersten Tag an. Plötzlich befindet man sich in<br />
vorgegebenen Strukturen. Ungeduld der<br />
Vorgesetzten oder ArbeitskollegenInnen<br />
Vernetztes Denken<br />
entscheidend<br />
Die Aufgabe der universitären Hochschule<br />
ist die Vermittlung von Grundwissen<br />
sowie der neuesten Erkenntnisse aus der<br />
Forschung. Dies ist die unabdingbare Voraussetzung<br />
für das praktische Berufsleben<br />
akademischer Ausbildung. Nur hilft das<br />
heute von den schweizerischen Hochschulen<br />
angewandte Konzept des Unterrichtes,<br />
das sogenannte Bologna-Programm, den<br />
Studierenden wohl pures Wissen zu trimmen,<br />
kaum mehr aber «vernetzt» zu denken.<br />
Als zukünftige Manager, Unternehmer oder<br />
Start-up Gründer braucht es den unternehmerischen<br />
Durchblick, das Verständnis von<br />
Zusammenhängen. Es geht um die Erfahrung<br />
des Könnens, das erworbene Wissen<br />
richtig einzusetzen.<br />
Der Start ins praktische Berufsleben<br />
ist immer ein Sprung ins kalte Wasser. Doch<br />
ein gekonnter Sprung erlaubt ein Auftauchen<br />
ohne Verzögerung und Schaden. Der<br />
sportliche Wettkampf ist dabei das augenfälligste,<br />
farbenprächtigste und aufre-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
LAVINIE Switzerland<br />
75<br />
Text: LAVINIE Switzerland<br />
Bild: Phil Müller / Metrographen<br />
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SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
76<br />
gendste Beispiel für den Unterschied von<br />
Wissen und Können. Kompetenz und Exzellenz<br />
ist gefragt, um zu gewinnen. Wir wissen<br />
aber, was das voraussetzt: praktizieren,<br />
praktizieren, praktizieren und ein klares<br />
Ziel vor Augen haben.<br />
Wie geht IVE vor?<br />
Wie wendet nun IVE dieses Prinzip<br />
zugunsten Studierender an? Vier bewährte<br />
Instrumente ermöglichen es IVE, seine<br />
Mission bei Studierenden zu verwirklichen:<br />
1.) durch Vorträge von Unternehmern bzw.<br />
unternehmerisch handelnden Managern;<br />
2.) mit dem IVE Workshop «The Future<br />
Leaders Project» von 10 Modulen über Werte<br />
in der Führung bis zum Erfahrungsbericht<br />
eines Unternehmensführer; 3.) als Mitglied<br />
im IVE Institutsmanagement, dem sogenannten<br />
«Erfahrungslabor», welches durch<br />
je einen internen Workshop vor Semesterbeginn<br />
für sämtliche Managementmitglieder<br />
aus der ganzen Schweiz abgerundet wird<br />
und 4.) mittels eines einjährigen Praktikums<br />
als Assistenz auf Kaderebene in einem Unternehmen.<br />
An den sechs Hochschulstandorten<br />
Basel, Bern, Freiburg, Lausanne, St. Gallen<br />
und Zürich stehen alle vier Erfahrungserlebnismöglichkeiten<br />
interessierten Studierenden<br />
offen. Dieser Erfolg nach erst 8 Jahren<br />
Tätigkeit beweist einerseits das auf Seiten<br />
der Studierenden bestehende Bedürfnis nach<br />
IVE Aktivitäten und andererseits deren Qualität.<br />
Der auf der IVE Plattform www.ive.ch<br />
einsichtbare Jahresbericht 2012 wiedergibt<br />
diese Feststellung überzeugend.<br />
Leadership – Workshop<br />
und Vorträge<br />
Die vielbeachteten Vorträge von CEOs<br />
an den sechs Hochschulstandorten geben<br />
nicht nur den Studierenden die Möglichkeit,<br />
verschiedene Führungsstile kennenzulernen<br />
und zu erkennen, dass eben Unternehmensführung<br />
Menschenführung ist, sondern sind<br />
auch eine herausragende Opportunität für<br />
die Führungskräfte, die Anliegen der heutigen<br />
Generation der Studierenden hautnah<br />
zu erfahren.<br />
Die IVE Workshops werden an allen<br />
Hochschulstandorten im Herbstsemester<br />
durchgeführt. Die Teilnehmerzahl schwankt<br />
zwischen 25 und 35, was einer idealen Belegung<br />
entspricht, damit die Referenten einen<br />
interaktive Ablauf unter Einbindung der<br />
Einzelperson berücksichtigen können. Die<br />
Begeisterung der Workshop Absolventen<br />
hat denn auch die Wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fakultät der Universität Basel dazu<br />
bewogen, den IVE Workshop als Wahlfach<br />
in das offizielle Studienprogramm aufzunehmen.<br />
Ausschlaggebend war auch, dass<br />
alle Unterrichtenden der verschiedenen Module<br />
erfahrene Praktiker sind.<br />
Erfahrungslabor und<br />
Start-Ups<br />
Mitmachen im Institutsmanagement<br />
oder das Absolvieren eines Jahrespraktikums<br />
als Assistenz auf Kaderebene ist im Rückblick<br />
der meisten Betroffenen ein einmaliges<br />
Erlebnis. Die Stimmen aus der Wirtschaft<br />
sind klar: IVE AbsolventenInnen sind auffällig<br />
gewandt in Bewerbungsgesprächen und<br />
sehr rasch in die Strukturen und Prozesse der<br />
ersten Arbeitsstelle integriert.<br />
Ebenso ist IVE Pate von über fünfzig<br />
Start-ups, unter anderem des Wintermagazins<br />
«SNOWTIMES», welches Sie, geschätzte<br />
LeserIn, in Händen halten. Dann des<br />
Kosmetikunternehmens «LAVINIE Switzerland»,<br />
welches in diesem Magazin inseriert,<br />
oder «Skycell», worüber Ihnen ein Artikel<br />
die beispielshafte Erfolgsstory von IVE-<br />
Start-ups auf informative Art beschreibt.<br />
Machen Sie mit!<br />
Sollte Sie IVE in irgendeiner Art angesprochen<br />
haben, zögern Sie nicht, sich<br />
über pestalozzi@iveinstitute.org zu melden.<br />
Die Studierenden sind hungrig, Persönlichkeiten<br />
im Wirtschaftsleben, in der Politik<br />
und im Sport zu werden – Ihre Motivation<br />
dazu ist entscheidend!<br />
IVE – Institute for value-based Enterprise<br />
Place de la Gare 5<br />
P.O. Box 778<br />
1701 Fribourg<br />
+41 (0)26 309 20 20<br />
◊<br />
SkyCell gewinnt<br />
Swiss Award<br />
Bild: SkyCell<br />
SkyCell gewinnt den Swiss<br />
Logistics Award 2013<br />
SkyCell, ein Start-up aus dem IVE Institute,<br />
wurde anerkannt als Innovation für den<br />
weltweiten Export der Pharma.<br />
Die beiden Gründer, Nico Ros und<br />
Richard Ettl, sehen sich als das klassiche<br />
Duo Ingenieur und BWLer. «Nico hat eine<br />
neue Isolation konzipiert und wir haben es<br />
gemeinsam zu einem Produkt entwickelt,»<br />
erklärt Co-Gründer Ettl. Heute lösen sie das<br />
Problem der Pharma mit höchsten Anforderungen<br />
für den weltweiten Export. Aber das<br />
Potential ist noch grösser, in der Masse der<br />
Pharma. «Nun ist unser Ziel, den Container<br />
zum Standardcontainer für die weltweite<br />
Pharma zu entwickeln. Vielleicht sogar das,<br />
was der Seecontainer für die Weltwirtschaft<br />
gemacht hat», erklärt Ros. SkyCell sieht<br />
sich in der Lage, eine Spezialverpackung in<br />
der Grösse eines Brillenetuis zu designen,<br />
das eine Spritze mit Medikament von Brasilien<br />
per normalen Expressservice wie UPS<br />
zu einem Patienten direkt nach Hause bringt.<br />
«Das würde die weltweite Pharmaverteilung<br />
revolutionieren und die Gesundheitskosten<br />
helfen zu reduzieren,» so Ros & Ettl.<br />
Ettl und Ros wagen mit ihrem Team<br />
den grossen Durchbruch: «Grosse Firmen<br />
bringen selten die grössten Innovationen. Es<br />
braucht Raum für «Spinnereien». Wenige<br />
Grosskonzerne haben dies.» Ettl meint:<br />
«Startups können Innovationen wagen, die<br />
Chancen sind gar nicht so schlecht.» Die<br />
Zukunft werde auch Kollaborationen zwischen<br />
privaten Firmen verschiedener Grössen<br />
und Forschungsanstalten fordern. «Die<br />
Idee ist meist einfach, die erfolgreiche Umsetzung<br />
die Herausforderung.» ◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
SkyCell<br />
Temperatursensitive Pharma weltweit ans Ziel<br />
77<br />
Text und Bilder: SkyCell<br />
SkyCell ist ein Hightech Start-up, das einen neuen Container<br />
für den internationalen Versand der temperatursensibelsten<br />
Pharmaprodukte entwickelt hat. SkyCell 770C ist die Referenz,<br />
wenn es um Qualität, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit geht.<br />
Basis der Technologie ist eine neue Isolationstechnologie<br />
und eine revolutionäre Kühltechnik. In Kombination schützen<br />
diese beiden Technologien die Pharmaprodukte vor Extremtemperaturen,<br />
wie 65°C in Dubai oder –35°C in Alaska. Somit<br />
lassen sich die Wachstumsmärkte der BRICS Länder mit der<br />
gleichen Qualität und Zuverlässigkeit versorgen, wie es in<br />
der westlichen Welt möglich ist. Zuletzt ist SkyCell 770C der<br />
erste hundertprozentig recyclebare Container. ◊<br />
Kontakt:<br />
www.skycell.ch<br />
Richard Ettl<br />
Co-Gründer & CEO<br />
Richard.ettl@skycell.ch<br />
Andreas Ernst<br />
CFO & Investorrelations<br />
Andreas.ernst@skycell.ch<br />
Office<br />
SkyCell AG<br />
Technoparkstrasse 1<br />
8005 Zürich<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
FLUGSCHULE KAUFBERATUNG OPERATION CAMO+<br />
Der eigene Helikopter<br />
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Ob als alleiniger Besitzer oder als Miteigentümer:<br />
Da Vinci-Air ist Ihr Partner<br />
von der Kaufberatung bis zur Pilotierung.<br />
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Karrierechance oder exklusives Hobby:<br />
Als Helikopterpilot erleben Sie die Welt<br />
aus einer neuen Perspektive.<br />
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Das Erfolgsinstrument im<br />
Managementalltag:<br />
Helikopter von Da Vinci-Air<br />
Text: Tobias Schoder<br />
Bild: zVg.<br />
Ihr Pilot und Ansprechpartner für alle Helikopterfragen: Pirmin Birchler.<br />
Pirmin Birchler ist Gründer und Accountable Manager der Da Vinci-Air<br />
AG, deren Name eine Hommage an einen der berühmtesten Universalgelehrten<br />
aller Zeiten ist: Leonardo Da Vinci. Zum Portfolio gehört<br />
die Aus- und Weiterbildung von Helikopterpiloten, die technische<br />
Überwachung von Helikoptern, sowie die Beratung, Betreuung und<br />
Operation vom Heli-Kauf bis zur Pilotierung.<br />
Herr Birchler, wo ist Ihre Firma?<br />
Unser Sitz ist in Muhen, im Kanton Aargau.<br />
Das ist ja fast im Flachland. Welchen<br />
Bezug haben Sie zu den Bergen?<br />
Die Schweiz ist ein Sonderfall im Heliko-<br />
pterbusiness, da man hier eine Zusatzausbildung<br />
benötigt, um Gebirgslandungen auszuführen.<br />
Deshalb bilden wir praktisch alle<br />
Piloten von Anfang an auch im Gebirge aus.<br />
Sie behaupten, ein Helikopter<br />
sei das Erfolgsinstrument für 79<br />
Manager. Warum?<br />
Helikopter haben gegenüber dem öffentlichen<br />
Verkehr oder dem eigenen Auto gravierende<br />
Vorteile. Einerseits erreicht man<br />
sein Ziel ohne Stau, Verspätungen oder Umwege<br />
– wir fliegen Luftlinie und noch dazu<br />
schneller als ein Auto. Man ist auch nicht an<br />
die Reisezeiten der verschiedenen Anbieter<br />
gebunden, ein Check-In, wie bei normalen<br />
Flugreisen, entfällt. Die Flugzeit kann produktiv<br />
genutzt werden und die Landung<br />
kann äusserst nahe am Ziel stattfinden, im<br />
Idealfall auf dem Parkplatz vor dem Zielgebäude.<br />
Sie bieten also auch Taxiflüge an?<br />
Nein. Unser Angebot geht weit darüber hinaus.<br />
Interessierten Geschäftsleuten ermöglichen<br />
wir den Besitz eines eigenen Helikopters,<br />
inkl. Pilot und Wartung. Damit die<br />
Maschine gut ausgelastet wird, empfiehlt<br />
sich hier eine Eigentümergemeinschaft.<br />
Das heisst?<br />
Zwei bis vier Personen kaufen gemeinsam<br />
einen Helikopter, der exakt auf die Bedürfnisse<br />
der Gruppe passt. Der Heli wird von Da<br />
Vinci-Air operiert und pilotiert. Die gesamte<br />
technische Kontrolle, Wartung, Flugplanung,<br />
alle Formalitäten mit Behörden und beispielsweise<br />
Zöllen werden von uns ausgeführt.<br />
Der Kunde gibt einfach an, wann er<br />
wohin will. Den Rest erledigen wir.<br />
Warum eine Eigentümergemeinschaft?<br />
Wir erleben oft, dass Helis die meiste Zeit am<br />
Boden sind und auf Einsätze warten. Das<br />
rechnet sich nicht. Mit mehreren Eigentümern<br />
fliegt der Heli öfter. Ausserdem werden<br />
so sowohl die Anschaffungs-, wie auch die<br />
laufenden Kosten aufgeteilt. Der Besitz eines<br />
Helis rechnet sich wesentlich schneller.<br />
Was passiert, wenn zwei Besitzer<br />
gleichzeitig fliegen möchten?<br />
In diesem Fall können wir auf andere Helikopter<br />
zurückgreifen. Bei einem Modellversuch<br />
gab es aber während eines Jahres keinerlei<br />
Überschneidungen. Auch, wenn<br />
mehrere Flüge am gleichen Tag stattfinden.<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie online unter:<br />
www.davinci-air.ch<br />
oder im persönlichen Gespräch<br />
mit Pirmin Birchler:<br />
Tel. +41 (0)79 371 55 98<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Janine:<br />
Strickjacke: Alprausch<br />
Snow Pant: Alprausch<br />
Nikson:<br />
Snow Jacket: Matador<br />
T-Shirt: Alprausch<br />
Snow Pant: Matador<br />
erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />
Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />
Tel: 081 413 34 66.<br />
Skis: AK (ak-ski.ch)
Skifahren auf Parsenn<br />
Text: artikuliert.ch Bilder: Manuel Kurth Models: Janine G, Nikson G, Scout Model<br />
Kleidung: MOB <strong>Davos</strong> Makeup: Marianne Hausheer, Dropa Haare: Barbara Lanz, Kopps Coiffure<br />
Alpenfashion - der neue Trend für Sie und Ihn. Skifahren in <strong>Davos</strong> Klosters. Wo sonst?<br />
Modewusst, stilvoll. Auch in diesem Winter finden Sie in den lokalen Verkaufsgeschäften<br />
alles, was das Herz begehrt. Mit viel Liebe zum Detail suchen die Spezialisten für Sie<br />
das Beste. Kommen Sie zum Shoppen nach <strong>Davos</strong> Klosters. Zum Beispiel Mode für einen<br />
aktiven Lebensstil von MOB <strong>Davos</strong>, echte Schweizer Qualitäts-Ski von AK oder einheimische<br />
Skischuhe von Heierling. Unsere beiden Models, Janina und Nikson, zeigen<br />
Ihnen auf dem Parsenn-Gipfel, womit Sie in diesem Winter brillieren.
Snow Jacket: Alprausch<br />
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erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />
Promenade 71<br />
7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />
Tel: 081 413 34 66.
Janine:<br />
Fleece Jacke: Matador<br />
Snow Pant: Matador<br />
Nikson:<br />
Snow Jacket: Perfect Moment<br />
Hemd: Alprausch<br />
Snow Pant: Matador<br />
erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />
Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />
Tel: 081 413 34 66.<br />
Skischuhe: Heierling (heierling.ch)
Snow Jacket: Perfect Moment<br />
Hemd: Alprausch<br />
Snow Pant: Matador<br />
erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />
Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />
Tel: 081 413 34 66.
Janine:<br />
Softshell Jacke: Perfect Moment<br />
Softshell Pant: Perfect Moment<br />
Nikson:<br />
Shirt: Manotalino<br />
Snow Jacket: Alprausch<br />
Hosenanzug: T-Shirt: Alprausch Montalino<br />
Schuhe: Snow Pant: Montalino Alprausch<br />
erhältlich bei 1560 <strong>Davos</strong><br />
erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />
Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />
Tel: 081 413 34 66.
86<br />
10 Jahre Golf Club Klosters:<br />
Jetzt attraktive Einsteigerangebote<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bild: Michi Berger<br />
«Jeden Tag aufs Neue stolz, wenn wir zufriedene Mitglieder<br />
und Gäste auf dem Golfplatz haben»,<br />
Astrid Viglino, Managerin Golf Club Klosters.<br />
Der Golfschwung ist dynamisch, kraftvoll und gesund. In Klosters wird<br />
seit zehn Jahren Golf gespielt – der Club ist klein, aber fein. Damit ist<br />
<strong>Davos</strong> Klosters eine der attraktivsten Golfregionen überhaupt.<br />
Astrid Viglino, zehn Jahre Golf<br />
Club Klosters. Was bedeutet Ihnen<br />
das Jubiläum?<br />
Sehr viel. Wir haben uns in diesen zehn Jahren<br />
konstant weiter entwickelt. Heute nehmen<br />
wir einen festen Platz in der Bündner<br />
Golfszene ein. Damit haben wir auch gezeigt,<br />
dass der Golfplatz für Klosters und<br />
seine Gäste wichtig ist.<br />
Wieso sollten Winter-Ferien-Gäste auch<br />
im Sommer nach Klosters kommen?<br />
Klosters hat ein vielfältiges Angebot und ist<br />
auch im Sommer sehr schön. Man hat sehr<br />
viele attraktive Sportmöglichkeiten und da<br />
bietet sich doch vor oder nach dem Biken<br />
oder Wandern eine Golfrunde geradezu an.<br />
Wie war der Anfang vor zehn Jahren?<br />
Eine echte Herausforderung. Ich war zwar<br />
vorher schon im Golfbusiness tätig und<br />
wusste, wie so ein Betrieb läuft. Aber ich<br />
werde nie den ersten Tag am total leeren<br />
Computer vergessen.<br />
Was gefällt Ihnen persönlich am<br />
Golfplatz Klosters?<br />
Er ist abwechslungsreich, jedes Loch ist anders<br />
und speziell. Wenn ich mich nach einer<br />
Golfrunde an jedes gespielte Loch erinnern<br />
kann, dann ist für mich ein Golfplatz interessant<br />
– und das ist in Klosters der Fall.<br />
Wieso?<br />
Wegen der Lage und der damit verbundenen<br />
Aussicht. Die immer wechselnden Ausblicke<br />
auf Klosters und die Berge. Wir hatten<br />
schon Gäste, die fast das Golfspielen<br />
vergassen. Weil es so viel zum Schauen gibt.<br />
Sie sollten einmal die Blumenwiesen im<br />
Juni auf dem Golfplatz sehen – ein Traum.<br />
Der Platz ist oekozertifiziert und wir legen<br />
grossen Wert auf die Platzpflege. Auf 1250<br />
m ü. M ist das keine Selbstverständlichkeit.<br />
Mir persönlich gefällt auch die Driving Range,<br />
wo jeder nach seinem Gusto üben kann,<br />
ohne gestört zu werden.<br />
Welche Möglichkeit gibt es, den Platz<br />
in Klosters und <strong>Davos</strong> gemeinsam zu<br />
bespielen?<br />
Hierfür gibt es seit dem letzten Jahr die sehr<br />
attraktive Graubünden Golf Card. Auf eine<br />
Karte werden 54 Loch geladen, die individuell<br />
auf 7 Anlagen in Graubünden abgespielt<br />
werden können. <strong>Davos</strong> und Klosters<br />
sind dort dabei. Für nur CHF 222.00 ist sie<br />
an allen Tagen gültig. <strong>Davos</strong> Klosters ist<br />
also eine echte Golf Destination.<br />
Wann öffnen Sie jeweils in Klosters?<br />
Unsere Saison dauert von Anfang Mai bis<br />
Ende Oktober.<br />
Wieso hält Golf fit und gesund?<br />
Weil wir an der frischen Luft spielen und der<br />
Golfsport ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training<br />
ist. Bei einem Golfschwung<br />
werden 400 Muskeln aktiv, insgesamt hat<br />
der Körper etwa 650.<br />
Welche Einsteiger-Angebote gibt es?<br />
Wir bieten von Mitte Juni bis Ende September<br />
einen Schnupperkurs an. Einmal pro<br />
Woche. Wenn man wirklich den Sport erlernen<br />
möchte, gibt es ein attraktives Einsteigerkombi.<br />
Wie kann man im Golf Club Klosters<br />
Mitglied werden?<br />
Eine Unterschrift genügt. In der Eintrittsgebühr<br />
ist ein Aktienpaket, sowie ein à fonds<br />
perdu Betrag enthalten. Wir bieten günstige<br />
Zweitmitgliedschaften an und für die Junioren<br />
ist es sowieso ein kleiner Betrag.<br />
Wissen Sie schon, wie die Jubiläums-<br />
Feierlichkeiten ausschauen?<br />
Wir feiern unser zehnjähriges Jubiläum an<br />
dem Wochenende vom ersten bis zum dritten<br />
August <strong>2014</strong>. Mit Golfturnier, Galaabend<br />
und hoffentlich vielen Gästen und Mitgliedern.<br />
Weitere Programmhöhepunkte<br />
werden im Moment noch nicht verraten –<br />
aber es wird welche geben, versprochen!<br />
Golf Klosters<br />
Selfrangastrasse 44<br />
Postfach 220<br />
7250 Klosters<br />
Tel. +41 (0)81 422 11 33<br />
◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
O‘NEILL<br />
Highlights Winter 2013/<strong>2014</strong><br />
87<br />
O’Neill richtet die Kollektion für Herbst/Winter 2013/14 neu aus:<br />
progressiv, edgy und funktional interpretiert O’Neill die Trends von<br />
der Strasse zeitgemäss und state-of-the-art. Egal, ob für den herbstlichen<br />
Surftrip ans kalte Meer, für den Run im Regen durch die<br />
Stadt oder die originellsten Tricks im Snowpark, die neue Kollektion<br />
begleitet entspannt durch den Winter.<br />
O’Neill Store <strong>Davos</strong><br />
by Bardill Sport<br />
Talstation Jakobshorn<br />
www.oneill.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
1 Journey Parka, CHF 399.–<br />
2 Jones 3L Shell, CHF 599.–<br />
3 Jones 2L Jacket, CHF 429.–<br />
4 Galaxy Jacket, CHF 349.–<br />
5 Seb Toots Premium, CHF 479.–<br />
6 Ambush Jacket, CHF 359.–<br />
7 Mutant Jacket, CHF 359.–<br />
8 Karma Jacket (W), CHF 429.–<br />
9 Rainbow Jacket (W) CHF 339.–<br />
10 Sparkle Jacket (W), CHF 399.–<br />
11 Segment Jacket (W), CHF 349.–<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
88<br />
«Dietschi Print&Design AG» – der Partner für Magazine,<br />
Broschüren, Kataloge und Geschäftsberichte<br />
Text und Bild: Thomas Müller<br />
«Ein Heft, produziert von Meyer und Müller, das steht für echte Schweizer<br />
Qualität», Druckerei-Inhaber Thomas Müller.<br />
Zeitschriften, Bücher und so weiter. Unseren<br />
Kunden bieten wir nicht nur den Druck an,<br />
sondern in unserer Designfactory auch die<br />
gesamte Vorstufenarbeit, vom Layout über<br />
Grafik, bis hin zu Illustrationen. Für unsere<br />
Grossformatmaschine sind natürlich Produkte<br />
wie das «SNOWTIMES», sehr interessant.<br />
Da unsere Kompetenzen nicht nur beim<br />
Drucken der Druckprodukte, sondern auch<br />
im Gestalten und Layouten liegen, sind wir<br />
der ideale Partner für viele KMUs, die ihre<br />
Kataloge, Geschäftsberichte oder Magazine<br />
mit einem Partner und aus einer Hand herstellen<br />
wollen. Wir raten deshalb Kleinunternehmern,<br />
bei uns, im Herzen der Schweiz zu<br />
drucken. Eine Offerte können Sie am einfachsten<br />
mit einer E-Mail einholen<br />
info@dietschi.ch<br />
oder direkt an mich:<br />
thomas.mueller@dietschi.ch<br />
Wir freuen uns, das SNOWTIMES zu<br />
drucken, da es dank seinem guten Layout<br />
und dem interessanten Inhalt mit Bestimmtheit<br />
einen wertvollen Dienst leistet, zur Förderung<br />
der Winterdestinationen. Es ist exakt<br />
auf die interessanteste Zielgruppe, den interessierten<br />
und konsumfreudigen Mittelstand<br />
aus der Schweiz und aus Deutschland ausgerichtet.<br />
Das Heft, produziert von Verleger<br />
Meyer und Drucker Müller, ist nun also ein<br />
typisches schweizerisches Produkt. Denn<br />
Meyer und Müller sind ja auch typische<br />
Schweizer Namen, die wiederum für<br />
Schweizer Top-Qualität stehen!<br />
Ich kann Ihnen versichern, dass die<br />
Schweizer Druckereien in Bezug auf die<br />
Qualität bestimmt besser sind, als die ausländischen.<br />
Denn die Schweiz steht grundsätzlich<br />
für Top-Qualität. Und dies trifft für meine<br />
Druckerei ebenfalls zu.<br />
Warum ich mich selbständig machte? Weil<br />
ich vorher CEO bei einem Medienunternehmen<br />
war. Und somit Einblick in beide Sparten,<br />
Zeitungs- und Drucksachenproduktion<br />
hatte. Da die Abo- und Inserate-Erträge bei<br />
Tageszeitungen in einem steten Abwärtstrend<br />
liegen, entschloss ich mich zu diesem<br />
Schritt. Die Drucksachenproduktion scheint<br />
mir auf dem Markt doch wesentlich rascher<br />
und flexibler reagieren zu können. Mittlerweile<br />
rate ich jedem Jungunternehmer, den<br />
Schritt in die Selbständigkeit, wenn er sich<br />
anbietet, unbedingt zu wagen. Und gegenüber<br />
den Mitarbeitern immer ein Vorbild<br />
und im Markt der «Edelverkäufer» an vorderster<br />
Front zu sein. Sonst klappt es nicht.<br />
Wir sind nun Produktionspartner für<br />
Flyer, Broschüren, Kataloge, Prospekte,<br />
Dietschi Print&Design AG<br />
Thomas Müller, Inhaber / CEO<br />
Ziegelfeldstr. 60<br />
4601 Olten<br />
Tel. +41 62 205 75 01<br />
Mob. +41 79 635 30 39<br />
thomas.mueller@dietschi.ch<br />
◊<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
YOKOHAMA ADVAN<br />
Mehr Informationen unter: www.yokohama.ch<br />
89<br />
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2<br />
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Der Strassenreifen bietet nicht nur höchste Balance,<br />
sondern auch exzellentes Nasshandling, Komfort und wenig<br />
Abrollgeräusche. Auch als Runflat (ZPS) erhältlich.<br />
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Die Neuauflage des bewährten Advan Sports mit BluEarth-<br />
Label 1 , welcher die perfekte Balance zwischen Sport<br />
und Komfort vereint. OE Reifen für Premium-Fahrzeuge.<br />
Dimension: 16" bis 22"<br />
1 (abhängig von Dimension)<br />
3 ADVAN NEOVA AD08R<br />
Ein reinrassiger Strassensportler mit ultimativem Grip auf<br />
trockener und nasser Fahrbahn. Dank der neuen Gummimischung<br />
bietet der AD08R einen lukrativen Kompromiss<br />
zwischen Sportlichkeit und Sicherheit. Der AD08R ist der<br />
schnellste und sportlichste Strassen-Reifen von Yokohama.<br />
Dimension: 15" bis 19"<br />
4 ADVAN S.T<br />
Der speziell entwickelte Hochleistungsreifen für leistungsstarke<br />
SUV’s verbindet Sicherheit, Speed und Fahrvergnügen.<br />
Dimension: 17" bis 24"<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
90<br />
<strong>Davos</strong> – Pionierort des<br />
Wintertourismus<br />
Text: Vladimir Pilman/Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />
Bilder: Foto- und Postkartensammlung Gugelmann, Dokumentationsbibliothek <strong>Davos</strong><br />
Die <strong>Davos</strong>er Eisbahn war sehr beliebt, auch als Postkartensujet.<br />
Die Aufnahme ist um 1906 entstanden.<br />
<strong>Davos</strong> wird mit Ferien, Skifahren oder Eishockey gleichgesetzt. Die<br />
höchste Stadt der Alpen ist heute ein internationaler Ferien-, Sport-,<br />
Kongress-, Gesundheits-, Forschungs- und Kulturort in einem. Die<br />
Entwicklung begann vor 150 Jahren und sie hat viele Väter. Als Kurortsgründer<br />
gelten heute der Arzt Alexander Spengler und der Unternehmer<br />
Willem Jan Holsboer.<br />
Am 8. Februar 2015 findet mit einem Festumzug<br />
auf der Promenade der Höhepunkt<br />
der Jubiläumsanlässe «<strong>Davos</strong> 150 Jahre<br />
Wintertourismus – Geschichte trifft Moderne»<br />
statt. Vor 150 Jahren begann das Wintergeschäft<br />
in <strong>Davos</strong> mit genau zwei Personen.<br />
Der Buchhändler Hugo Richter und sein<br />
Arzt und Leidensgenosse Dr. Friedrich Unger<br />
kamen am besagten 8. Februar 1865 in<br />
<strong>Davos</strong> an. Hugo Richter war so schwach,<br />
dass er die wenigen Hundert Meter von seinem<br />
Ankunftsort beim Rathaus zum Hotel<br />
Strela, wo die beiden deutschen Gäste untergebracht<br />
wurden, mit Pferdeschlitten gebracht<br />
werden musste. Die beiden wurden<br />
innert weniger Monate gesund und arbeitsfähig.<br />
Dr. Unger betrieb während 20 Jahren<br />
eine Arztpraxis in <strong>Davos</strong>. Hugo Richter verliebte<br />
sich in die Wirtstochter Magdalena<br />
Michel und übernahm von seinem Schwiegervater<br />
das Hotel Strela. Sein berufliches<br />
Hauptinteresse lag im Verlagsgeschäft. 1881<br />
gründete er unter anderem die heute noch<br />
erscheinende «<strong>Davos</strong>er Zeitung». Der<br />
Buchhändler und Verleger Hugo Richter<br />
wurde zu einem der verschiedenen Pioniere,<br />
die einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung<br />
von <strong>Davos</strong> leisteten.<br />
Rasanter Aufstieg des Kurorts<br />
Die Kunde des Heilungserfolgs verbreitete<br />
sich in Windeseile und der Kurort<br />
entwickelte sich rasant: Im Jahr 1870 verfügte<br />
<strong>Davos</strong> über 217 Gästebetten, bereits<br />
1874 hielten sich mehr Wintergäste in <strong>Davos</strong><br />
auf als Sommergäste. Die Jahresstatistik<br />
weist für 1875 621 Betten aus, 1886 bereits<br />
1000 Fremdenbetten und 6‘860 Gäste. 1900<br />
wurden Betten- (2‘100) und Gästezahl<br />
(15‘800) verdoppelt. Heute werden in <strong>Davos</strong><br />
rund 14‘800 angeboten (Stand November<br />
2013). <strong>Davos</strong> durfte im Winter 2012/13<br />
rund 202‘000 Gäste begrüssen, die hier 1,28<br />
Mio. Nächte verbrachten.<br />
Revolutionär wird<br />
Kurortsgründer<br />
Der 21jährige Alexander Spengler<br />
stand bei der Badischen Revolution 1848, in<br />
der die Gründung einer demokratisch regierten<br />
Republik gefordert wurde, an vorderster<br />
Front. Nach der Niederschlagung der<br />
Revolution floh er in die Schweiz. In Zürich<br />
studierte der zum Tode verurteilte Flüchtling<br />
Medizin. Dank der Vermittlung seiner<br />
Schweizer Freunde erhielt er die Stelle des<br />
Landschaftsarztes in <strong>Davos</strong>, die er am 8.<br />
November 1853 antrat.<br />
Zu seinem grossen Erstaunen beobachtete<br />
er, dass die einheimische Bevölkerung<br />
von der Tuberkulose weitgehend verschont<br />
blieb. <strong>Davos</strong>er, die sich auf<br />
Arbeitssuche in den Städten des Unterlandes<br />
angesteckt hatten, wurden sie nach ihrer<br />
Rückkehr in die Heimat erstaunlich rasch<br />
wieder gesund, auch im Winter. Das wäre<br />
bei Gästen auch der Fall, wenn auch die Gesundung<br />
etwas länger dauerte, meinte<br />
Spengler dazu. 1866 gab er das Amt des<br />
Landschaftsarztes auf, widmete sich den<br />
Tuberkulosekranken und gründete im gleichen<br />
Jahr das erste Kurhaus.<br />
Seine Erkenntnisse beschrieb Spengler<br />
in seiner 1869 erschienenen medizinischen<br />
Abhandlung «Landschaft <strong>Davos</strong> als Kurort<br />
gegen Lungenschwindsucht» – herausgegeben<br />
von Hugo Richter. Seine Berichte stiessen<br />
in Fachkreisen auf Ablehnung oder mindestens<br />
auf Skepsis. Doch die Erfolge und<br />
die wachsende Zahl der Kurgäste gaben ihm<br />
Recht. Spengler scheiterte zwar bei der politischen<br />
Revolution, doch er revolutionierte<br />
die medizinische Behandlung von Tuberkulosekranken,<br />
die beinahe 100 Jahre lang die<br />
erfolgreichste blieb. In <strong>Davos</strong> schuf er die<br />
Grundlage für einen blühenden Kur- und<br />
Sportort, dessen ersten Boom er noch erleben<br />
durfte, bevor er am 11. Januar 1901 im<br />
Alter von 74 Jahren verstarb.<br />
Vom Schiffsjungen zum<br />
Eisenbahnpionier<br />
Etwas gar verklärt wird von Historikern<br />
der Karrieren-Start von Willem Jan<br />
Holsboer, der 1848 als 14-jähriger «sein Elternhaus<br />
verliess». Der Junge war aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach von zu Hause und<br />
seinem als energisch beschriebenen Vater,<br />
einem holländischen Webereiunternehmer,<br />
abgehauen und hatte als Schiffsjunge angeheuert.<br />
Er stieg rasch zum Steuermann und<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Kapitän auf, landete während des Goldrausches<br />
in San Francisco und führte eine meuternde<br />
Mannschaft zurück in die Heimat.<br />
Seine Karriere setzte der Kapitän als kaufmännischer<br />
Lehrling einer Amsterdamer<br />
Bank fort, in deren Londoner Niederlassung<br />
er als 30jähriger Direktor wurde. Im April<br />
1865 heiratete Holsboer die 18jährige Engländerin<br />
Margret Elisabeth Newell Jones,<br />
die wenig später an Tuberkulose erkrankte.<br />
Ende Mai 1867 kam das Ehepaar nach <strong>Davos</strong>.<br />
Die junge Frau wurde von Alexander<br />
Spengler behandelt, starb jedoch nach fünf<br />
Monaten. In tiefer Trauer liess der junge<br />
Holsboer einen Gedenkstein für seine Frau<br />
in <strong>Davos</strong> Platz aufstellen. Es dauerte seine<br />
Zeit bis der Stein aufgestellt war. Inzwischen<br />
erkannte Holsboer das Potential des<br />
Ortes, blieb in <strong>Davos</strong>, heiratete eine Einheimische<br />
und engagierte sich mit voller Kraft<br />
beim Aufbau des Kurortes.<br />
Nachdem das erste Kurhaus Spenglers<br />
1872 bis auf die Grundmauern niedergebrannt<br />
war, sorgte Holsboer für die Finanzierung<br />
der 1873 erbauten Kuranstalt<br />
Spengler-Holsboer. Anfangs wurde sie von<br />
beiden Namensgebern gemeinsam geführt,<br />
später übernahm der gebürtige Holländer allein<br />
das in ganz Europa berühmte «Curhaus»<br />
– das heutige Hotel «Europe».<br />
Holsboer entfaltete eine heute fast unglaublich<br />
erscheinende Tatkraft. Sein wichtigstes<br />
Verdienst vorweg: Am 7. Februar<br />
1888 wurde auf seine Initiative die <strong>Davos</strong><br />
Landquart Bahn AG gegründet. Der Spatenstich<br />
zum Eisenbahnbau erfolgte am 29.<br />
Juni 1888. Ein Jahr später wurde das Teilstück<br />
Landquart – Klosters in Betrieb genommen<br />
und am 21. Juli 1890 fand die feierliche<br />
Einweihung der gesamten Strecke<br />
statt. Da Holsboer die Ausweitung der damaligen<br />
<strong>Davos</strong>er Bahn plante, hatte man<br />
das Unternehmen 1895 in Rhätische Bahn<br />
(RhB) umbenannt und seit 1897 wurde die<br />
RhB als Staatsbahn weitergeführt.<br />
Ausbau des Kurorts<br />
vorangetrieben<br />
Holsboer war ein tüchtiger Hotelier,<br />
der im «Curhaus» ein grosses «Conversationshaus»<br />
und vor dem Haus ein Musikpavillon<br />
bauen liess und wo die <strong>Davos</strong>er Kurgesellschaft<br />
mit Theater- und Musik-,<br />
Literatur- und Wissenschaftsvorträgen unterhalten<br />
wurde. Es gab kaum ein Projekt,<br />
das von Holsboer nicht initiiert oder an dem<br />
er mindestens nicht beteiligt gewesen wäre.<br />
1871 war er Gründungsmitglied des Verschönerungsvereins<br />
<strong>Davos</strong> Platz, der unter<br />
seiner Leitung Strassen und Spazierwege<br />
mit Ruhebänken anlegte, oder für Strassenunterhalt<br />
und Schneeräumung sorgte. 1872<br />
erhob er als erster Hotelier in <strong>Davos</strong> eine<br />
Kurtaxe. 1875 war er Gründungsmitglied<br />
Alexander Spengler legte die<br />
Grundlage für das moderne <strong>Davos</strong>.<br />
Hugo Richter war einer der beiden<br />
ersten Wintergäste.<br />
des Kurvereins <strong>Davos</strong> Platz, der sich der touristischen<br />
Infrastruktur und der Reklame für<br />
den Ort annahm. Im gleichen Jahr liess Holsboer<br />
eine erste Gasfabrik bauen und beleuchtete<br />
die Strasse rund um das Curhaus<br />
mit Gaslicht. 1882 war er das Gründungsmitglied<br />
und Geschäftsführer des privaten<br />
«Consortium für Sanitäre Verbesserung»,<br />
das 1882/83 eine erste Kanalisation erstellte,<br />
an dem 11 Hotels und 22 Privathäuser angeschlossen<br />
waren. 1886 wurde auf seine Initiative<br />
ein Elektrizitätswerk erstellt und 91<br />
<strong>Davos</strong> mit elektrischen Bogenlampen<br />
beleuchtet. Schwerkrank trieb er 1898 den<br />
Bau des Sanatoriums Schatzalp und der<br />
Schatzalpbahn voran. Die Eröffnung der<br />
Schatzalpbahn im Dezember 1899 und des<br />
Luxussanatoriums im Winter 1900 erlebte<br />
der Unternehmer nicht mehr. Er starb am 8.<br />
Juni 1898 an einem Schlaganfall.<br />
<strong>Davos</strong> das Eislaufmekka<br />
Die Kurgäste suchten Abwechslung<br />
im eher langweiligen Aufenthalt im verschneiten<br />
Bergdorf und vor allem britische<br />
Gäste waren die Pioniere des Wintersports<br />
in der Schweiz.<br />
Mitte der 1860er Jahre war das Eislaufen<br />
auf dem gefrorenen <strong>Davos</strong>ersee beliebt.<br />
Wegen der Distanz und Einbruchgefahr<br />
wurde im Winter 1871/72 im Garten des<br />
Kurhauses eine erste Eisbahn künstlich angelegt<br />
– von Willem Holsboer. 1880/81 entstand<br />
am heutigen Standort der Natureisbahn<br />
die erste 6‘600 m 2 grosse Eisbahn, die<br />
im Winter 1892/93 zu einer Anlage von<br />
16‘000m 2 grossen Eisfläche und einem Pavillon<br />
für Zuschauer mit einem kleinen Café<br />
ausgebaut wurde. 1891 fand auf der Eisbahn<br />
das erste internationale Schlittschuh Wettlaufen<br />
statt. Gewonnen hatte ein Holländer.<br />
Was der zweitplatzierte 15jährige Deutsche,<br />
Hermann Günther, mit der gewonnenen Kiste<br />
Bordeaux-Wein angefangen hatte, ist<br />
nicht überliefert. Der 1893 gegründete Internationale<br />
Schlittschuh Club <strong>Davos</strong><br />
(ISCD) organisierte zwischen 1899 und<br />
1975 an die 50 Welt- und Europameisterschaften<br />
im Eisschnell- und Eiskunstlaufen.<br />
Schottische Gäste schoben bereits<br />
1888 erste Curlingsteine über das <strong>Davos</strong>er<br />
Eis und gründeten 1892 einen der ersten<br />
Curlingclubs der Schweiz. Mit dem <strong>Davos</strong><br />
Team der Skipperin Mirjam Ott verfügt der<br />
Curling Club <strong>Davos</strong> heute über ein Frauenteam,<br />
das an der Weltspitze mitspielt. Die<br />
Weltmeisterinnen von 2012 haben sich für<br />
die Olympischen Winterspiele <strong>2014</strong> in<br />
Sotschi qualifiziert und zählen zu den Medaillen-Anwärterinnen.<br />
In den 1890er Jahren wurde auf der<br />
<strong>Davos</strong>er Eisbahn Rink Bandy – die Vorgängersportart<br />
des Eishockeys gespielt. 1918<br />
entstand ein erster Hockey-Club, der ausschliesslich<br />
aus Kurgästen rekrutierte. Der<br />
Hockey Club <strong>Davos</strong> (HCD) wurde 1921<br />
von Einheimischen gegründet und 1922 stif-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
92<br />
Die <strong>Davos</strong>er Bahn verkehrte seit 1890 von Landquart nach <strong>Davos</strong>.<br />
Die kolorierte Aufnahme entstand vor 1895.<br />
tete Dr. Carl Spengler, Sohn des Kurortgründers,<br />
den Spengler Cup. Der Zweck war<br />
die Förderung des Verständnisses der im<br />
Ersten Weltkrieg verfeindeten Völker. Der<br />
HCD gehört heute zu den Spitzenklubs des<br />
Schweizer Eishockeys und der Spengler<br />
Cup wird 2013 zum 87. Mal durchgeführt.<br />
Zentrum des Schlittelsports<br />
Der englische Schriftsteller und Kulturhistoriker<br />
John Addington Symonds lancierte<br />
1883 das weltweit erste Internationale<br />
Schlittelrennen von <strong>Davos</strong> Wolfgang nach<br />
Klosters, das als «Symonds-Shield» jährlich<br />
wiederholt wurde. Gefahren wurde auf in<br />
<strong>Davos</strong> konstruierten Schlitten – der <strong>Davos</strong>er<br />
Schlitten wird heute noch weltweit geschätzt<br />
und verwendet. 1900 entstand die<br />
Schlittelbahn von der Schatzalp nach <strong>Davos</strong><br />
Platz. Aus den späteren Bobsleigh-Rennen<br />
entwickelte sich der Bobsport, der an den<br />
Pionierorten <strong>Davos</strong> und St. Moritz in der<br />
Schweiz eingeführt wurde. Der Amerikaner<br />
L. P. Child gewann 1888 in liegender Position<br />
und kopfvoran den «Symond-Shield».<br />
Diese Begebenheit gilt als Geburtsstunde<br />
des Skeletons.<br />
Auch wenn in <strong>Davos</strong> heute keine Rennen<br />
mehr gefahren werden, hat das Schlitteln<br />
als Breitensport an Bedeutung gewonnen<br />
und in <strong>Davos</strong> Klosters stehen neun<br />
Schlittelbahnen zur Auswahl. Der Klassiker,<br />
die drei Kilometer lange Abfahrt von der<br />
Schatzalp nach <strong>Davos</strong> Platz, die weitgehend<br />
jener von 1900 entspricht, hat von ihrer Faszination<br />
bis heute nichts eingebüsst.<br />
Moderner Skiort mit<br />
langer Tradition<br />
Die Geschichte des Skilaufs begann<br />
vor 130 Jahren. Der spätere Geologe und<br />
Lawinenforscher Wilhelm Paulcke erhielt<br />
als 10jähriger ein Paar Norweger Ski zu<br />
Weihnachten 1883 geschenkt. Seine ersten<br />
Versuche im Schnee sorgten bei seinen Mitschülern<br />
des deutschen Gymnasiums «Fridericianum»<br />
für Begeisterung und sie hatten<br />
sich solche Skier bei einem <strong>Davos</strong>er Wagner<br />
herstellen lassen. Die ersten Spuren im <strong>Davos</strong>er<br />
und wohl auch Schweizer Schnee<br />
wurden in jenem Winter auf Bolgen und im<br />
Dischmatal gezogen.<br />
Die eigentliche Entwicklung begann<br />
1889 als die beiden Brüder Tobias und Johann<br />
Branger begonnen hatten, sich das<br />
Skifahren selbst beizubringen. Sie übten in<br />
Abgeschiedenheit und teils erst nach Einbruch<br />
der Dunkelheit, um dem Spott ihrer<br />
Dorfgenossen zu entgehen. Schon 1890<br />
wagten sie eine Tour auf die Strelaalp und<br />
1893 von <strong>Davos</strong> nach Arosa und zurück. Sir<br />
Arthur Canon Doyle – der geistige Vater von<br />
Sherlock Holmes – begleitete sie bei der<br />
Wiederholung 1894. Den humoristisch-ironischen<br />
Bericht – über die lange Abfahrt auf<br />
Hosenboden, die der als unverwüstlich angepriesene<br />
Harris-Tweed nicht überstand –<br />
veröffentlichte der Schriftsteller im «Alpine<br />
Journal» und löste damit in England ein riesiges<br />
Echo aus. Dies war einer der Grundsteine<br />
für die Begeisterung der Briten für<br />
den Skisport, der auch heute noch andauert.<br />
1895 versuchten vier englische Skitouristen<br />
die Doyle-Tour zu wiederholen. Wegen<br />
ihrer geringen Ortskenntnisse verirrten<br />
sie sich und gelangten – nach einer eiskalten<br />
Nacht in einer Alphütte – nach Küblis und<br />
nicht zum Zielort Arosa. Durch diesen Zufall<br />
war die eine Legende und Mythos der Alpen<br />
– die Skiabfahrt vom Weissfluh nach Küblis<br />
– entdeckt. Die 12 km lange Abfahrt gilt bei<br />
Schneesport-Fans heute noch als Highlight<br />
und Herausforderung.<br />
1924 wurde auf dieser Strecke das<br />
erste Parsenn-Derby durchgeführt. Es war<br />
eines der ersten Abfahrtsrennen der Schweiz<br />
und das älteste Volksskirennen unseres Landes.<br />
Heute stürzen sich noch jedes Jahr die<br />
Athleten auf die mittlerweile verkürzte Strecke.<br />
Besonders viel Spannung bietet das<br />
Mannschaftsrennen, bei welchem vier Fahrer<br />
im Team gleichzeitig und im Windschatten<br />
Richtung Ziellinie schiessen.<br />
Bequem auf den Berg<br />
In <strong>Davos</strong> sind erstmals in der Geschichte<br />
des alpinen Wintersports Skifahrer<br />
bergauf gefahren statt hochgelaufen. Die<br />
Eröffnung der Parsennbahn 1931 (1. Sektion)<br />
und 1932 (2. Sektion) war der Start des<br />
Massenskitourismus.<br />
Die Standseilbahn erschloss ein Skigebiet,<br />
das seit Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
berühmt und beliebt war. Mitte der 1930-Jahre<br />
war von 153 bekannten Skitouren im Parsenngebiet<br />
die Rede. Die Parsennbahn war<br />
von Anfang an bei Wochenend- und später<br />
Tagesgästen beliebt. Im ersten Betriebsjahr<br />
transportierte die Bahn 64‘690 Gäste, im<br />
zweiten waren es bereits 98‘779 und bis zum<br />
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg die<br />
Zahl auf 232‘473. Wenige Jahre nach der Eröffnung<br />
wurde der kleine Wagen durch einen<br />
grösseren ersetzt und später erfolgte der<br />
Betrieb mit Doppelwagen.<br />
2002 (1. Sektion) und 2010 (2. Sektion)<br />
wurde eine Gesamtsanierung mit Trassee-Neubau<br />
und neuester Technik vorge-<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
nommen. Wegen der Geschwindigkeit der<br />
Wagen wird die Parsennbahn auch als TGV<br />
der Alpen bezeichnet.<br />
An Weihnachten 1934 wurde am Fuss<br />
des Jakobshorns der erste Schlepplift der<br />
Welt in Betrieb genommen. Der Skilift wurde<br />
über die Jahre modernisiert, der Standort<br />
hingegen ist noch derselbe. Ebenfalls hat<br />
sich auch das Publikum geändert. Waren es<br />
in den Anfängen Skifahrer und später Skispringer<br />
der Bolgen-Schanze, sind es heute<br />
die jungen Ski- und Snowboardschüler sowie<br />
die Freestyler, welche ihre Tricks in der<br />
Halfpipe oder auf den Sprüngen auf Bolgen<br />
zeigen.<br />
Vom Kurort zum<br />
Gesundheitsplatz<br />
1925 zählte <strong>Davos</strong> 14 Privatsanatorien,<br />
25 Kurhotels, 216 Pensionen und acht<br />
Volksheilstätten mit rund 6‘200 Betten.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
wurde die Behandlung der Turberkulose mit<br />
Antibiotika entdeckt und immer breiter angewandt.<br />
Die <strong>Davos</strong>er Heilstätten und Sanatorien<br />
wandelte man entweder in Hotels um<br />
oder orientierten sie neu als Kliniken, die<br />
vorwiegend auf Asthmabehandlungen spezialisiert<br />
waren. In den 1950er Jahren waren<br />
es noch deren zwei Dutzend, um 2000 noch<br />
sechs, heute nur noch drei, wobei die Hochgebirgsklinik<br />
<strong>Davos</strong> akut gefährdet ist.<br />
Doch dank des Kurortes hat sich ein Gesundheitsplatz<br />
in <strong>Davos</strong> entwickelt, mit<br />
einem starken Regionalspital, das auch<br />
Sportmedizin für Sportler anbietet, drei Kliniken,<br />
einer grossen Anzahl frei praktizierender<br />
Ärzte und Gesundheitsdienste, von<br />
Akupunktur über traditionelle Chinesische<br />
Medizin, Physiotherapie, Ostheopathie bis<br />
zu Alternativmedizin.<br />
Sanatoriumsärzte gründeten<br />
Forschungsplatz<br />
Bereits im 19. Jahrhundert hatten sich<br />
Sanatoriumsärzte bemüht, den Zusammenhang<br />
zwischen Hochgebirgsklima und Tuberkuloseheilung<br />
wissenschaftlich zu belegen.<br />
1907 eröffnete Dr. Carl Dorno das<br />
«Physikalisch-Meteorologische Observatorium<br />
<strong>Davos</strong> (PMOD)», das sich der Erforschung<br />
des heilenden Bergklimas verschrieb.<br />
1922 gründeten <strong>Davos</strong>er Ärzte das<br />
«Institut für Hochgebirgsphysiologie und<br />
Tuberkuloseforschung in <strong>Davos</strong>», aus dem<br />
sich das noch heute bestehende Schweizerische<br />
Forschungsinstitut für Hochgebirgsklima<br />
und Medizin (SFI) entwickelte, das<br />
heute das PMOD und das das Schweizerische<br />
Institut für Allergie- und Asthmaforschung<br />
(SIAF) führt. Das bekannteste Forschungsinstitut<br />
ist das WSL-Institut für<br />
Schnee und Lawinenforschung <strong>Davos</strong><br />
(SLF). Es verdanke seine Entstehung dem<br />
Sportort, der sich parallel zum Kurort entwickelte.<br />
Nach dem Bau der Parsennbahn<br />
(1931/32) bestand die Möglichkeit der<br />
Schneeerforschung direkt im Hochgebirge.<br />
1936 entstand auf dem Weissfluhjoch das<br />
erste Schneelabor und dort befand sich auch<br />
der erste Sitz des 1942 gegründeten Eidg.<br />
Instituts für Schnee- und Lawinenforschung<br />
Weissfluhjoch <strong>Davos</strong> (SLF). 1996 wurde<br />
der Hauptsitz des SLF an die Flüelastrasse<br />
in <strong>Davos</strong> Dorf verlegt. Heute sind in <strong>Davos</strong><br />
fünf Forschungsinstitute angesiedelt, die<br />
über 300 Arbeitsplätze für hochqualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten<br />
und eine Wertschöpfung von ca. 37 Mio.<br />
Franken generieren. Sie trugen und tragen<br />
zudem einen wichtigen Beitrag zum Kongressort<br />
<strong>Davos</strong> bei.<br />
Kongressort dank Kurort<br />
Die Wurzeln des Kongresswesens reichen<br />
bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück,<br />
als im Höhenkurort <strong>Davos</strong> berühmte<br />
Gäste und führende Mediziner aus ganz Europa<br />
lebten. Die erfolgreiche Behandlung<br />
von Lungenkranken führte dazu, dass Ärzte<br />
an Tagungen und Schulungskursen ihr Fachwissen<br />
austauschen und an Kollegen aus<br />
dem In- und Ausland weitergeben. 1923 organisierten<br />
die <strong>Davos</strong>er Ärzte einen ersten<br />
internationalen Kongress, der fünf Jahre<br />
nach dem Ende des Ersten Weltkriegs Wissenschaftler<br />
aus verfeindeten Ländern wieder<br />
zusammenführte. Albert Einstein eröffnete<br />
1928 die ersten «<strong>Davos</strong>er Hochschulkurse»,<br />
an denen herausragende Persönlichkeiten<br />
aus ganz Europa als Referenten und<br />
jeweils mehrere Hundert Studenten und Zuhörer<br />
teilnahmen. Nach 1931 wurden sie<br />
wegen des aufkommenden Nationalsozialismus<br />
in Deutschland eingestellt. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg führte die Deutsche<br />
Bundesärztekammer ab 1953 ihre Fortbildungskongresse<br />
in <strong>Davos</strong> durch. 1960 kamen<br />
die Kurse der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Osteosynthesefragen (AO) für Chirurgen<br />
aus aller Welt dazu. Der Erfolg dieser ersten<br />
Kongresse führte zum Bau des 1969 eröffneten<br />
Kongresshauses. 1979 und 1989 93<br />
wurde es zum Kongresszentrum erweitert<br />
und 2010 erfolgt der Ausbau zum<br />
modernsten Kongresszentrum der Alpen.<br />
Dieses erste Kongresshaus in <strong>Davos</strong><br />
brachte den jungen Wirtschaftsprofessor<br />
Klaus Schwab auf die Idee, ein europäisches<br />
Managersymposium zu initiieren. 1971 fand<br />
das «European Management Forum» erstmals<br />
statt und änderte 1987 den Namen auf<br />
«World Economic Forum». Jedes Jahr im<br />
Januar nehmen über 2‘000 Top-Führungsleute<br />
aus Politik und Wirtschaft, Kultur,<br />
Wissenschaft, Medien und Gesellschaft an<br />
der Jahrestagung des WEF in <strong>Davos</strong> teil.<br />
Das Kongressgeschäft ist ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor für <strong>Davos</strong>. Die durch<br />
Kongresse ausgelösten Umsätze von ca. 61<br />
Mio. Franken führen zu einer regionalen<br />
Wertschöpfung von ca. 54 – 56 Mio. Franken.<br />
Davon profitiert nicht nur die Hotellerie,<br />
sondern auch das Gewerbe, Handel und<br />
Dienstleistungsbranche. Etwa 600 – 650<br />
Arbeitsplätze werden direkt oder indirekt in<br />
<strong>Davos</strong> geschaffen oder gesichert. ◊<br />
Quellen:<br />
– Jules Ferdmann: Der Aufstieg von <strong>Davos</strong>,<br />
2. Auflage 1990, Buchdruckerei <strong>Davos</strong> AG<br />
– Dr. Christian Jost: Der Einfluss des<br />
Fremdenverkehrs auf Wirtschaft und<br />
Bevölkerung in der Landschaft <strong>Davos</strong>,<br />
Verlag Stämpfli & Cie., Bern, 1952<br />
– Max Pfister: <strong>Davos</strong>er Persönlichkeiten,<br />
Buchdruckerei <strong>Davos</strong> AG, 1981<br />
– Max Pfister: 50 Jahre Parsennbahn,<br />
Verlag AG Parsenn Bahnen, 1982<br />
– Notker Ledergerber: 100 Jahre ISCD,<br />
Eigenverlag ISCD 1994<br />
– Kasimir Edschmid: <strong>Davos</strong>, die<br />
Sonnenstadt im Hochgebirge,<br />
Orell Füssli Verlag Zürich, 1932<br />
– Yvonne Schmid, <strong>Davos</strong> eine Geschichte<br />
für sich, Verlag Desertina, 2012<br />
– Internet-Seiten des SLF und AO<br />
– Regionale Wertschöpfung des Kon<br />
gresstourismus <strong>Davos</strong>, Universität<br />
St. Gallen, 2008<br />
– Internetseite Gemeinde <strong>Davos</strong>,<br />
Angaben zur Wirtschaft<br />
SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />
DAVOS KLOSTERS
Madrisa-Land: Hacher,<br />
der Macher<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Bild: DDO<br />
Hacher Bernet, was ist<br />
neu in diesem Winter auf<br />
Madrisa?<br />
Der Madrisahof.<br />
Was steckt da alles drin?<br />
Ein neues, öffentliches<br />
Restaurant mit Bedienung.<br />
Und Aussenterrasse. Im<br />
oberen Stock der Club mit<br />
Lounge. Diesen können<br />
Sie für Anlässe buchen. Im<br />
Untergeschoss ist der<br />
Weinkeller. Mit zwei Küchen,<br />
Platz für Kochkurse. Dazu<br />
Aussenbar, Grill und Liegestühle<br />
– die höchste Aussicht<br />
in der Region Prättigau.<br />
Wieso dieses Eventhaus?<br />
Für wetterunabhängige<br />
Anlässe, Firmenevents oder<br />
Geburtstage. Seminare.<br />
Banketts. Buchen können<br />
alle – von gross bis klein.<br />
Das Ziel ist ja, dass wir mit<br />
dem Erlös dann die lange<br />
ersehnte Sesselbahn bauen.<br />
Buchungs-Hotline für Events<br />
im neuen Madrisahof:<br />
Tel. +41 (0)81 410 21 80<br />
www.madrisa-land.ch
Der Golfplatz <strong>Davos</strong> macht bis zum<br />
Frühjahr den Winterschlaf<br />
Ab dem Frühjahr verschönert der Golf Club <strong>Davos</strong> Ihre Freizeit mit: 18-Loch-Platz,<br />
Restaurant, Übungsanlage, Topevents, Golfkursen und Spezialangeboten.<br />
Golf Club <strong>Davos</strong>, Mattastrasse 25 –27, CH-7260 <strong>Davos</strong> Dorf, www.golfdavos.ch