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Snowtimes-2014-Davos

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SNOWTIMES<br />

Das Wintermagazin <strong>2014</strong><br />

Echte einheimische<br />

Qualität<br />

Comeback von Heierling<br />

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Investitionsschub<br />

Unternehmen <strong>Davos</strong> ist auf Kurs – Intercontinental eröffnet<br />

Olympia-Winter<br />

Dario Cologna und Mirjam Ott mit besonderen Herausforderungen<br />

Der einzige echte <strong>Davos</strong>er Röteli<br />

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Die <strong>Davos</strong>er der Saison:<br />

Reto und Jan von Arx schreiben Eishockeygeschichte<br />

5<br />

Text: Walter Bäni<br />

Bilder: Walter Bäni, Jürgen Staiger<br />

Brüder, enge Vertraute, HCD-Urgesteine und höchst erfolgreiche Eishockeyspieler, das sind Jan (links) und<br />

Reto von Arx. Beiden Brüdern zu Eigen ist ihre Berner Gelassenheit.<br />

Sie sind, nebst Trainer Arno Del Curto, die Urgesteine des HC <strong>Davos</strong>.<br />

Die beiden Brüder Jan und Reto von Arx kamen im Jahr 1995 vom<br />

SC Langnau im Emmental. Seither prägen sie die Erfolgsgeschichte<br />

des Hockey Club <strong>Davos</strong>. Während Jan von Arx (9. Februar 1978) als<br />

Verteidiger agiert und gern im Hintergrund steht, ist Reto von Arx<br />

(13. September 1976) Stürmer und «Leitwolf». Für SNOWTIMES erschienen<br />

die beiden «<strong>Davos</strong>er der Saison» zum Interview. Das Protokoll.<br />

Reto und Jan von Arx, Sie galten<br />

damals als grösste Talente im Schweizer<br />

Eis-hockey – warum kamen sie nach<br />

<strong>Davos</strong>?<br />

Reto von Arx: Wir wussten, dass wir hier in<br />

ein gutes Umfeld kommen. <strong>Davos</strong> ist ja keine<br />

Grossstadt. Und Mats Waltin, der damalige<br />

Trainer, setzte auf junge Spieler. Das<br />

waren die zwei Hauptgründe.<br />

Als Teenager plötzlich in der Fremde –<br />

wie ging das?<br />

Jan von Arx: Ja, das war speziell. Am Anfang<br />

nicht ganz einfach. Plötzlich waren wir<br />

auf uns alleine gestellt. Beispielsweise im<br />

Haushalt – Reto und ich wohnten am Anfang<br />

ja zusammen. Aber wir gewöhnten uns<br />

schnell daran.<br />

Ein Vorteil, dass der Bruder dabei war?<br />

Jan von Arx: Klar, das war für beide wichtig.<br />

Wir waren siebzehn, achtzehn Jahre alt.<br />

Und deshalb froh, eine enge Bezugsperson<br />

zu haben.<br />

Viele junge Spieler kamen zum HCD und<br />

gingen nach einigen Jahren wieder, Sie<br />

aber blieben. Weshalb?<br />

Reto von Arx: Wir hatten fast immer eine<br />

super Mannschaft, mit der wir an der Spitze<br />

mitspielen konnten. Und immer auch ein<br />

sehr gutes Umfeld. Wir fühlen uns wohl<br />

hier. Auch neben dem Eisfeld. Die Landschaft<br />

ist wunderschön, im Winter fahren<br />

wir Ski. Das alles sind Dinge, die uns davon<br />

abhielten, <strong>Davos</strong> wieder zu verlassen.<br />

Skifahren – dürfen Sie das überhaupt?<br />

Ja, bis kurz vor den Play-offs. Aber falls einmal<br />

ein Spieler einen Unfall hätte und deshalb<br />

ausfiele, wäre es wohl aus damit. Deshalb<br />

heisst es: Vorsichtig sein. In den letzten<br />

sieben oder acht Jahren sind wir davon zum<br />

Glück verschont geblieben.<br />

Die ganze Familie von Arx ist mittlerweile<br />

ins Landwassertal gezogen.<br />

Reto von Arx: Ja, auch die Eltern und unsere<br />

beiden Schwestern leben jetzt hier. Früher<br />

haben wir uns oft darüber unterhalten.<br />

Die Eltern hätten wahrhaftig nie gedacht,<br />

dass einmal die ganze Familie in <strong>Davos</strong> ist.<br />

Aber es passt ganz gut so.<br />

Jan von Arx, wie charakterisieren<br />

Sie Ihren Bruder?<br />

Reto ist sehr zielstrebig und verantwortungsbewusst.<br />

Nicht nur auf dem Eis. Auch in der<br />

Kabine, mit den Mitspielern. Und privat in<br />

der Familie. Er ist ein Leader – er macht sich<br />

über alles Gedanken und schaut nicht nur für<br />

sich. Darin unterscheidet er sich wohl von<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


6<br />

Reto von Arx, die Nummer 83, bei seinem 900. NLA-Spiel, im März 2013.<br />

Jan von Arx, die Nummer 78, in gewohnt kämpferischer Manier.<br />

vielen anderen Eishockeyspielern.<br />

Und Sie, Reto Von Arx, wie beurteilen<br />

Sie Ihren Bruder?<br />

Jan ist eine sehr angenehme Person, hat immer<br />

einen lustigen Spruch auf Lager. Ich bin<br />

froh, ihn an meiner Seite zu haben. Seit wir<br />

in <strong>Davos</strong> sind, ist er für mich immer eine<br />

wichtige Bezugsperson und ein Rückhalt.<br />

Sie wollten nie in verschiedenen<br />

Teams spielen?<br />

Reto von Arx: Ganz klar nein. Bei Vertragsverhandlungen<br />

legten wir stets grossen Wert<br />

darauf, dass unsere Kontrakte die gleiche<br />

Laufzeit hatten. Natürlich war dies nicht immer<br />

nur von uns abhängig. Aber wir sind<br />

froh, dass es klappte.<br />

Jan von Arx, Sie standen immer<br />

etwas im Schatten Ihres Bruders...<br />

Ich habe mich längst daran gewöhnt. Es ist<br />

ja so, Reto ist mein Bruder. Und das beinhaltet<br />

viele Vorzüge. Pressegespräche zum<br />

Beispiel kann ich gelegentlich an ihn abschieben<br />

– heute hat es damit halt nicht geklappt.<br />

Nun hat es uns beide erwischt.<br />

Sie sind Verteidiger. Der Laie stellt<br />

sich darunter eher einen Hundert-Kilo-<br />

Brocken von zwei Metern Grösse vor.<br />

Mit einer Körpergrösse von 1.72 m<br />

und 74 Kilogramm Gewicht entsprechen<br />

sie keineswegs diesem Spielertypus.<br />

Wie schaffen Sie es, trotzdem ein derart<br />

guter Verteidiger zu sein?<br />

Ich denke, es ist ein etwas veraltetes Bild. In<br />

unserem Sport – auch in der NHL – ist seit<br />

einigen Jahren eine neue Entwicklung im<br />

Gange. Nicht mehr die ganz grossen «Brocken»,<br />

die dreinschlagen, sind als Verteidiger<br />

gefragt, sondern jene, die ein Spiel rasch<br />

ankurbeln können. Heute sind mehr die agilen<br />

Verteidiger gesucht. Besonders auf dem<br />

europäischen Eis ist das schon seit längerer<br />

Zeit der Fall.<br />

Eishockey ist ein sehr harter, körperbetonter<br />

Sport. Sie beide spielen seit<br />

Jahren auf höchstem Niveau. Hat das<br />

Spuren hinterlassen?<br />

Reto von Arx: Das kommt ja nicht nur vom<br />

Eishockey – man spürt, dass man älter wird.<br />

Aber darüber verlieren wir nicht grosse Gedanken.<br />

Als Eishockeyspieler tut es immer<br />

mal irgendwo weh. Im Rückblick auf die<br />

vielen Jahre im Spitzensport darf ich sagen,<br />

dass ich nur selten verletzt ausfiel. Ich hoffe,<br />

dass dies so bleibt.<br />

Jan von Arx: Ich sehe das genauso. Vor meiner<br />

Hüftoperation, wegen der ich beinahe<br />

die gesamte letzte Saison ausfiel, durfte ich<br />

mich überhaupt nicht beklagen. Ich hatte<br />

nie eine schlimme Verletzung. Holz anfassen<br />

und dankbar sein.<br />

Wie beugen Sie Verletzungen vor?<br />

Reto von Arx: Der Schlüssel dazu liegt im<br />

Sommertraining. Es geht darum, möglichst<br />

stark und fit zu sein. Dann kann man viele<br />

Verletzungen verhindern. Im Kraftraum zu<br />

schwitzen, war zwar noch nie unsere Lieblingsbeschäftigung,<br />

aber es ist ein Teil unseres<br />

Berufes. Beim HCD legen wir auf das<br />

Sommertraining immer grossen Wert. Sicherlich<br />

ein Grund, warum wir gut über die<br />

Runden kamen.<br />

In den letzten Jahren war ihr Team<br />

geprägt von tschechischen Ausländern.<br />

Nun ist zwar wieder ein Tscheche als<br />

Verteidiger dazugekommen. Aber im<br />

Sommer fand ein Umbruch statt.<br />

Zugunsten der Skandinavier. Was hat<br />

sich dadurch beim HC <strong>Davos</strong> geändert?<br />

Reto von Arx: Wir haben mit den erwähnten<br />

Tschechen vier super Typen verloren, die<br />

wir sicher vermissen. Sie sind aber durch<br />

vier neue, gute Typen ersetzt worden. Sie<br />

bringen hockeytechnisch ein hohes Niveau<br />

mit und sind auch neben dem Eis hervorragende<br />

Verstärkungen. Unser System in <strong>Davos</strong><br />

ist seit Jahren dasselbe, es gab in der<br />

Saison 2013/14 keine Umstellungen. Es ist<br />

nicht so, dass sich ein Team an neuen Spielern<br />

orientiert, sondern die Neuen gewöhnen<br />

sich an die Spielweise. Unseren neuen<br />

Ausländern ist dies rasch gelungen. Gleich<br />

zu Beginn der Saison konnten wir viele<br />

Siege einfahren. Ich darf sicher sagen, dass<br />

es recht einfach ist, sich beim HCD ins<br />

Team einzufügen. Wir sind eine gute Truppe<br />

und ich denke, dass unsere Neuen sich sehr<br />

schnell gut aufgenommen fühlen.<br />

Als wahrer Glücksgriff hat sich die<br />

Neuerwerbung Marcus Paulsson<br />

erwiesen, der zu Saisonbeginn Liga-<br />

Topskorer war. Jan von Arx, können<br />

Sie uns etwas über ihn sagen?<br />

Marcus ist auf dem Eis buchstäblich eiskalt.<br />

Er weiss genau, wo das gegnerische Tor<br />

steht und was er mit dem Puck anstellen<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


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muss. Er ist ein unglaublich guter Hockeyspieler.<br />

In der Kabine überaus angenehm,<br />

humorvoll. Bei den Skandinaviern sagt man<br />

ja, dass sie etwas verschlossen sind. Marcus<br />

Paulsson ist nicht so. Das Gegenteil ist der<br />

Fall. Er ist sehr weltoffen und lustig.<br />

Reto von Arx, Sie sind seit vielen Jahren<br />

der unbestrittene Leader und «Leitwolf»<br />

des HC <strong>Davos</strong>. Welche Eigenschaften<br />

braucht es dafür?<br />

Das ist eine Frage, die ich mir selber gar nie<br />

stelle. Ich versuche einfach jeden Tag mein<br />

Bestes für den Club zu geben. Alles andere<br />

kann und will ich nicht beeinflussen. Ich bin<br />

hier, um Hockey zu spielen und bin sehr froh,<br />

wenn ich das so oft wie möglich tun kann.<br />

Jan von Arx, welche Eigenschaften<br />

sollte ein Teamleader Ihrer Meinung<br />

nach haben?<br />

In erster Linie muss es ein Spieler sein, der<br />

mit Leistungen auffällt. Sonst wird er unglaubwürdig.<br />

Genau das hat Reto über all<br />

die Jahre gemacht. Deshalb ist er so wichtig.<br />

Er war immer präsent und kann das Team<br />

mitziehen.<br />

Kann ein Spieler auch eine Art «heimlicher<br />

Leader» sein, also jemand, der auf<br />

dem Eis nicht unbedingt brilliert, aber<br />

dafür in der Kabine äusserst wichtig ist<br />

und durch seine Persönlichkeit auffällt?<br />

Jan von Arx: Das gibt es vielleicht schon.<br />

Aber ich bin der Meinung, ein wahrer Leader<br />

opfert sich für seine Mannschaft. Und<br />

glänzt mit Taten, statt mit Worten.<br />

Der jeweilige Teamcaptain muss zweifellos<br />

auch ein Leadertyp sein. Wie wird<br />

er beim HCD eigentlich gewählt?<br />

Reto von Arx: Zurzeit ist Sandro Rizzi unser<br />

Captain. Er hat von Marc Gianola übernommen,<br />

als dieser vom Spitzensport zurücktrat.<br />

Unser Trainer schlug ihn vor. Da<br />

Gianola, Rizzi und auch Trainer Arno Del<br />

Curto aus dem Engadin stammen, könnte<br />

man also scherzhaft sagen, dass es unter<br />

Arno immer ein Engadiner sein muss...<br />

Sie, Reto von Arx, fühlen sich nicht<br />

übergangen, weil Sie zwar der «Leitwolf»<br />

sind, aber trotzdem nicht der Captain?<br />

Überhaupt nicht. Ich hatte nie das Bedürfnis,<br />

Captain zu sein. Rizzi und Gianola sind super<br />

Typen, die das Amt vorbildlich ausfüllten.<br />

Der Captain ist auf dem Eis quasi der verlängerte<br />

Arm von Trainer Arno del Curto.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Trainer<br />

Arno Del Curto, mit dem Sie schon so<br />

viele Jahre zusammenarbeiten?<br />

Beide übereinstimmend: Seine Leidenschaft.<br />

Arno gibt jeden Tag fürs Hockey<br />

hundert Prozent. Das zeichnet ihn am meisten<br />

aus. Wenn man Erfolg haben will, muss<br />

man bereit sein, sich anzustrengen. Und<br />

Arno ist dafür besorgt, dass sich im Team<br />

keiner zurücknimmt. Selbst nach guten<br />

Matches betont er immer wieder, dass es<br />

weitergeht und man sich nicht auf den Lorbeeren<br />

ausruhen darf. Arno schafft es, aus<br />

den meisten Spielern das Maximum herauszuholen.<br />

Sie sind ja durch eine Freundschaft mit<br />

ihm verbunden. Kann er Ihnen beiden<br />

gegenüber überhaupt knallhart sein?<br />

Jan von Arx: Sicherlich. Wir trennen das<br />

Private und das Berufliche. Es ist Arno Del<br />

Curtos Aufgabe, uns zu fordern und anzutreiben.<br />

Dass wir es neben dem Eis gut mit<br />

ihm haben, tut nichts zur Sache. Er kann uns<br />

durchaus auch mal zusammenstauchen. So<br />

soll es auch sein.<br />

Sie beide kennen ja <strong>Davos</strong> sehr gut.<br />

Wollen Sie den Feriengästen noch einen<br />

Tipp geben – wo sollte man in <strong>Davos</strong><br />

unbedingt hin?<br />

Reto von Arx: Ach, es gibt hier so viele<br />

schöne Plätze. Da fällt es schwer, einen davon<br />

besonders hervorzuheben. Aber an einen<br />

schönen, sonnigen Tag auf der Jatzhütte<br />

zu verbringen, ist sicher etwas ganz besonderes.<br />

Wir haben nicht oft die Gelegenheit.<br />

Aber wenn immer möglich, sind wir bei<br />

Kudi Bachmann und seinem Team auf dem<br />

Jakobshorn zu Gast.<br />

Zum Schluss möchten wir es nicht<br />

unterlassen, Ihnen viel Erfolg für die<br />

entscheidenden Spiele in dieser Saison zu<br />

wünschen. Vielleicht wird es wieder ein<br />

besonderes Jahr. Die Play-offs beginnen<br />

jeweils im März – was unterscheidet<br />

einen Playoff-Match von einem normalen<br />

Meisterschaftsspiel?<br />

Jan von Arx: Es geht in solchen Spielen<br />

meist um sehr viel. Oder um alles. Man hat<br />

kein Fangnetz. Wenn man in der Qualifikation<br />

einmal schlecht spielt oder eine Partie verliert,<br />

kommt immer sehr schnell die Nächste.<br />

Man kann sich auffangen. In den Play-off<br />

kann es passieren, dass man dann schon mit<br />

dem Rücken zur Wand steht. Dann muss das<br />

nächste Spiel einfach gewonnen werden, um<br />

nicht auszuscheiden. Dies macht die Spiele<br />

nicht nur für uns Spieler, sondern auch für<br />

die Zuschauer sehr speziell. ◊<br />

Grusswort<br />

Bild: zVg.<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser<br />

<strong>Davos</strong> Klosters steht in diesem und vor<br />

allem im nächsten Winter ganz im Zeichen<br />

des Jubiläums «150 Jahre Wintertourismus<br />

– Geschichte trifft Moderne». Wir erinnern<br />

an den 8. Februar 1865 als die ersten beiden<br />

ersten Wintergäste, Hugo Richter und<br />

Dr. Friedrich Unger, in <strong>Davos</strong> eintrafen. Sie<br />

lösten damit eine rasante Entwicklung des<br />

Wintertourismus aus. Gerade in diesem Winter<br />

können Sie wieder einige neue Perlen<br />

entdecken. Als begeisterte Wintersportler<br />

oder wissbegierige Wissenschaftler sorgten<br />

die damaligen Gäste dafür, dass <strong>Davos</strong> auf<br />

vielen Gebieten zum Pionierort wurde und<br />

legten das Fundament für das heutige <strong>Davos</strong>.<br />

Wir feiern das Jubiläum mit verschiedenen<br />

Events mit einem Umzug mit historischen<br />

Sujets als Höhepunkt. Wir laden Sie zudem<br />

herzlich ein, das moderne <strong>Davos</strong> Klosters<br />

kennen zu lernen oder neu zu entdecken. In<br />

diesem Winter finden Sie bei uns neu Skihotels,<br />

die einen genussvollen Ski- oder Snowboard-Urlaub<br />

garantieren. Im Rahmen der<br />

Aktion «<strong>Davos</strong> Klosters Inside» zeigen Ihnen<br />

einheimische Insider tolle Abfahrten,<br />

atemberaubende Aussichten und sonnige<br />

Terrassen und das kostenlos. Dies ist nur ein<br />

Bruchteil unseres riesigen Angebots. Kommen<br />

Sie nach <strong>Davos</strong> Klosters, wir freuen uns<br />

auf Sie.<br />

Reto Branschi<br />

Direktor/CEO Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />

◊<br />

9<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


SWISS SKIBOOTS<br />

www.heierling.ch<br />

Store: Flüelastrasse 4, CH-7260 <strong>Davos</strong>, T +41 81 416 31 30


Aus dem weiteren Inhalt<br />

Impressum<br />

11<br />

S. Artikel<br />

Coverbild: Michael Berger<br />

16 Grösster Investitionsort der Alpen<br />

Das Unternehmen <strong>Davos</strong> ist auf Kurs<br />

24 Einheimische Sportkompetenz<br />

Angerer Sport eröffnet neuen<br />

Shop im Intercontinental, gewohnt<br />

zuverlässig und kompetent<br />

28 150 Jahre Kesslers KULM<br />

Das Jubiläumsmenü für 150 CHF<br />

für zwei Personen, inkl Wein<br />

und Mineral, ist der Geheimtipp<br />

der Saison<br />

32 Georg Baselitz zu Gast<br />

Das Kirchner Museum präsentiert<br />

den Deutschen Malerfürsten,<br />

Georg Baselitz, einige Bilder<br />

stehen kopfüber<br />

42 Für Frauen mit Klasse und Stil<br />

Bei Maissen in Klosters ist die neue<br />

Schweizer Schmuckmarke Thomas<br />

Frieden erhältlich<br />

52 120 Jahre Schlittschuh Club <strong>Davos</strong><br />

Und der Traum einer neuen Halle…<br />

<strong>Snowtimes</strong><br />

«Das Wintermagazin»<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters,<br />

St. Moritz Engadin und<br />

Saanenland Gstaad<br />

Auflage: 15’000 pro Region<br />

Redaktion: Marco Meyer,<br />

Ernesto Kellenberger,<br />

Daniel von Grünigen,<br />

Walter Bäni, Wladimir Pilman,<br />

Pierre Hagmann<br />

Fotos: Michael Berger,<br />

Manuel Kurth, Marcel Giger,<br />

Jürgen Staiger<br />

Grafik: Dominic Rechsteiner<br />

Lektorat: Tobias Schoder<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Snowtimes</strong> GmbH<br />

7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />

Inserateverkauf:<br />

www.snowtimes.ch<br />

Mitarbeiter<br />

der Saison<br />

54 AO Foundation<br />

Schafft Arbeitsplätze und<br />

mehr Lebensqualität<br />

58 Urs Hoffmann<br />

Entscheidend am Investitionsschub<br />

beteiligt.<br />

70 Chinesen als Zielmarkt<br />

Christoph Blocher hat damit Erfahrung<br />

79 Helikopter von Da-Vinci-Air<br />

So einfach kommen Sie zum eigenen<br />

90 <strong>Davos</strong>, Pionierort des<br />

Wintertourismus<br />

Die Entwicklung begann<br />

vor 150 Jahren<br />

Manuel Kurth, selbständiger<br />

Grafiker und Fotograf erstellt<br />

vom Logodesign über den Jahresbericht<br />

bis zum Plakat sämtliche<br />

Werbesachen. Der in Lausanne<br />

ausgebildete Grafiker verlegte<br />

nach einer Skilehrersaison<br />

seinen Wohnsitz nach <strong>Davos</strong>.<br />

Fotografisch sind es die Kongresse<br />

wie WEF und AO, die Reportagen,<br />

beispielsweise der Modeteil<br />

im vorliegenden Heft, fürs<br />

SNOWTIMES. Webseite ist gerade<br />

im Aufbau, deshalb Kontakt<br />

via Email: mkurth@sunrise.ch<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


12<br />

Insider-News<br />

Clair Southwell, Insider<br />

Wirft zusammen mit Gästen und dem Insider-Team einen Blick hinter<br />

die Kulissen. Clair besitzt ein ausgezeichnetes Netzwerk zum britischen<br />

Adel und zu den Royals. Sie kennt sich aus in der Szene von<br />

Glanz und Glamour. Organisiert Veranstaltungen erster Güte, ohne<br />

jemals selbst abzuheben. Oder wussten Sie schon, dass Arthur Conan<br />

Doyle (britischer Schriftsteller, Sherlock Holmes) bereits 1889 das<br />

Skilaufen in <strong>Davos</strong> Klosters beschrieb und davon schwärmte?<br />

Insider-Führungen sind kostenlos für alle Gäste eines Skihotels.<br />

Mehr Infos unter www.davos.ch/ski www.klosters.ch/ski ◊<br />

Nuot Lietha, Leiter Medien,<br />

Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />

Herzlich Willkommen in der Destination <strong>Davos</strong> Klosters, wo wir<br />

traditionell einen langen, schneereichen und schönen Winter haben.<br />

Mit vielen tollen Events, wie Spengler Cup, Art on Ice und Snow-<br />

Jam. Für mich heisst das auch tolle Begegnungen mit Gästen und<br />

Journalisten – ich freue mich darauf. An meinem Arbeitsplatz in der<br />

Destination <strong>Davos</strong> Klosters gefällt mir, dass ich meine Heimat den<br />

Medienschaffenden dieser Welt zeigen kann. Zudem habe ich eine<br />

spannende und abwechslungsreiche Aufgabe, in einer sehr vielfältigen<br />

Umgebung. Und es freut mich, dass ich dazu beitragen kann,<br />

unsere Destination vielen Leuten schmackhaft zu machen. ◊<br />

Urs und Maria Schmidt, Parsennhütte.<br />

«Das ist die längste Saison, die wir je gehabt haben. Und sie hat<br />

wahnsinnig stark angefangen. Es hat sich also rumgesprochen: Wir<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters fangen Mitte November bereits an, haben dann<br />

schon tolle Pisten und viel Sonne. Während das Unterland im Nebel<br />

versinkt. Halten Sie Ihre Wintersportausrüstung ab Ende Oktober<br />

bereit – wir werden auch in den nächsten Jahren frühzeitig bereit<br />

sein. In der Parsennhütte gibt es in diesem Winter täglich frische<br />

Mittagsmenus, um unseren geschätzten Stammkunden etwas zu bieten.<br />

Reservieren Sie sich einen Tisch im a-la-carte-Bereich. Natürlich<br />

finden Sie auch die traditionellen Klassiker in unserem beliebten<br />

Selbstbedienungsbereich. Wir sind gerne Ihr Gastgeber.» ◊<br />

Seraina Branschi, Insider und Gesellschaftsund<br />

Kommunikationsstudentin<br />

Zieht zusammen mit Gästen und dem Insider-Team die ersten<br />

Schwünge bei Sonnenaufgang. Seraina ist auf vielen Bühnen zu<br />

Hause. Als waschechte <strong>Davos</strong>erin ist sie nicht nur Kennerin der besten<br />

Pisten, sondern auch der trendigen Après-Ski-Bars und hippen<br />

Party-Orte. Oder wussten Sie schon, dass täglich während den<br />

Nachtstunden bis zu 46 Pistengeräte die Pisten präparieren, um Ihnen<br />

einen unvergesslichen Pistentag zu garantieren?<br />

Insider-Führungen sind kostenlos für alle Gäste eines Skihotels.<br />

Mehr Infos unter www.davos.ch/ski www.klosters.ch/ski ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


13<br />

<strong>Davos</strong> Klosters erfahren<br />

wie Einheimische,<br />

gemeinsam mit lokalen<br />

Kennern. <strong>Davos</strong><br />

Klosters Inside macht auch<br />

Sie zum Insider.<br />

Thomas Hartmann Insider und stellvertretender<br />

Rettungschef Jakobshorn<br />

Sorgt zusammen mit Gästen und dem Insider-Team für echte Bergerlebnisse.<br />

Charmanter und zuvorkommender Helfer und Retter auf<br />

der Skipiste. Kennt das Jakobshorn besser als seine eigene Westentasche<br />

und ist Fachmann in der Schnee- und Lawinenkunde. Oder<br />

wussten Sie schon, dass in den letzten zehn Jahren total 144 Mio.<br />

Franken investiert wurden – rund die Hälfte davon für Bergbahnen,<br />

Beschneiung und Pisten?<br />

Insider-Führungen sind kostenlos für alle Gäste eines Skihotels.<br />

Mehr Infos unter www.davos.ch/ski www.klosters.ch/ski ◊<br />

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Free WLAN<br />

Kostenloses<br />

Surfen beim<br />

Skifahren<br />

Die <strong>Davos</strong> Klosters Bergbahnen<br />

bieten ab diesem Winter auf ihren<br />

Bergen Free WLAN an. Das<br />

kostenlose Surfen ist in über 20<br />

Bergrestaurants und Gastronomiebetrieben<br />

möglich. Die <strong>Davos</strong><br />

Klosters Bergbahnen investieren<br />

für diese Dienstleistung<br />

rund CHF 250‘000.– und entsprechen<br />

damit einem ausgesprochenen<br />

Gästewunsch und<br />

-bedürfnis. Die Nutzung des<br />

WLAN ist völlig einfach und<br />

unkompliziert. Beim Aufruf<br />

müssen lediglich die Nutzungsbestimmungen<br />

akzeptiert werden,<br />

ein Passwort ist nicht nötig.<br />

Jedes WLAN-taugliche Gerät<br />

kann genutzt werden, sei dies<br />

ein Smartphone, ein Tablet oder<br />

ein Laptop. Mit dem WLAN-<br />

Netz der <strong>Davos</strong> Klosters Bergbahnen<br />

und dem eigenen Smartphone<br />

kann jeder Skifahrer und<br />

Snowboarder kostenlos Mails,<br />

Nachrichten und aktuelle Fotos<br />

an die Familie und Freunde zu<br />

Hause schicken oder sich über<br />

das Skigebiet informieren. ◊<br />

Pipo Grass<br />

Der Präsident von Klosters Tourismus<br />

koordiniert für das Wohl<br />

der Touristen. «Erstens die Bedürfnisse<br />

des Gastes, zweitens<br />

die Politik in Klosters, drittens<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>Davos</strong><br />

Klosters Tourismus und viertens<br />

die Tourismus Anliegen von<br />

Klosters selbst»; erklärt er. Koordinieren<br />

ist ein grosser Teil<br />

seines Lebens: Früher brachte er<br />

Maschinen auf der ganzen Welt<br />

zum Laufen, dabei blieben ihm<br />

pro Auftrag 14 Tage oder 4 Wochen<br />

Zeit. Dann musste es funktionieren.<br />

In Klosters ist die Frist<br />

zwar länger, aber die Tourismus-<br />

Räder wollen ebenso fein aufeinander<br />

abgestimmt werden.<br />

Dann läuft es. Er selbst spricht<br />

von noch vorhandenem Verbesserungspotential.<br />

Pipo Grass<br />

packt an. Er will Klosters wieder<br />

zu einer unübersehbaren Nummer<br />

im Tourismus-Angebot machen.<br />

«Wir werden wohl keinen<br />

Superhype erzeugen, aber mit<br />

unserem Mix aus Sommer- und<br />

Winterangeboten durchaus langfristig<br />

vorne dabei sein können»,<br />

sagt er. Aktuell steht die Bewerbung<br />

um die Senioren-Weltmeisterschaften<br />

2017 der Nordischen<br />

Wintersportler hoch im Kurs.<br />

«Das ist genau unsere Zielgruppe:<br />

Geniesser, die sportlich, kulinarisch<br />

und landschaftlich etwas<br />

erleben wollen.» Pipo Grass<br />

betreut verschiedene Arbeitsgruppen,<br />

die solche konkrete<br />

Projekte ausarbeiten. Und umsetzen.<br />

◊<br />

Kurz<br />

nachgefragt<br />

Paul Accola<br />

«Ich kann sicher auch ein<br />

paar Tricks zeigen»<br />

Die zweite Grischa-Erlebniswoche<br />

findet in dieser Saison<br />

mit Paul Accola statt.<br />

Paul Accola, was erwartet<br />

die Menschen, die an der<br />

Grischa-Erlebniswoche mit<br />

Ihnen teilnehmen?<br />

Viel Skifahren! Ich kann sicher<br />

auch ein paar Tricks zeigen, wie<br />

man besser wird. Aber ich bin<br />

flexibel, es kommt ganz drauf<br />

an, was meine Gäste wollen –<br />

um sie geht es in dieser Woche,<br />

nicht um mich. Wenn die Leute<br />

schlitteln wollen, dann gehen<br />

wir schlitteln.<br />

Was ist denn Ihre Motivation,<br />

bei der Erlebnis-Woche<br />

mitzutun?<br />

Ich freue mich, neue Menschen<br />

kennen zu lernen und diesen die<br />

Möglichkeit zu geben, mich<br />

kennen zu lernen. Was man in<br />

den Medien über mich liest, ist<br />

oft schwachsinnig. Ich werde<br />

mein wahres Ich zeigen, gerne<br />

auch über meine Vergangenheit<br />

als Skiprofi erzählen. Und natürlich<br />

freue ich mich aufs gemeinsame<br />

Skifahren – ich bin sonst<br />

nicht mehr so viel auf der Piste.<br />

Zum Abschluss der Woche<br />

steht ein Plausch-Skirennen<br />

an. Lassen Sie ihren Gästen<br />

eine Chance?<br />

Nun, ich gehe eigentlich davon<br />

aus, dass die Leute dann sehen<br />

wollen, wie ich so richtig den<br />

Hang runterbloche, und nicht,<br />

wie ich mich zum Clown mache.<br />

Aber wir werden sehen!<br />

Alle Infos zur Erlebniswoche inklusive<br />

Übernachtungen im Hotel<br />

Grischa: www.hotelgrischa.ch ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


16<br />

Das Unternehmen <strong>Davos</strong><br />

ist auf Kurs<br />

Text: Astrid Heinrich<br />

Bilder: Michi Berger<br />

Kaum irgendwo im Alpenraum wird momentan so viel investiert wie in<br />

<strong>Davos</strong>. Was macht <strong>Davos</strong> so attraktiv? Wieso setzen Investoren auf<br />

den Standort <strong>Davos</strong> und wo sehen sie die Chancen im Landwassertal?<br />

Ohne die Kongresszentrumserweiterung wären die meisten Projekte<br />

kein Thema. Ob dies jedoch der einzige Auslöser für die Investitionen<br />

war und welches für <strong>Davos</strong> die nächsten Schritte sein könnten, wird<br />

im nachfolgenden Bericht aufgezeigt.<br />

«In keinem Ort im ganzen Alpenbogen wird<br />

momentan so viel investiert wie in <strong>Davos</strong>.<br />

Dies ist auf die Weitsicht der <strong>Davos</strong>er Bevölkerung<br />

zurückzuführen, die im Februar 2009<br />

JA zur Kongresserweiterung sagte»,<br />

Tarzisius Caviezel, <strong>Davos</strong>er Landammann.<br />

Seit einigen Monaten wird <strong>Davos</strong> von rasch<br />

fortschreitenden Projekten dominiert. Überall<br />

herrscht Hochbetrieb. Der Symondpark<br />

schiesst in Rekordzeit in die Höhe. Das Hotel<br />

InterContinental ist eröffnet, bisherige<br />

Gaststätten investieren in ihre Infrastruktur –<br />

in Fachkreisen heisst es, die Destination <strong>Davos</strong><br />

Klosters werte seine Hotellerie aktuell<br />

um einen Stern auf. Landamman Tarzisius<br />

Caviezel: «Im ganzen Alpenbogen wird momentan<br />

nirgends soviel investiert, wie in <strong>Davos</strong>.»<br />

Welches sind die Auslöser dieses<br />

grössten Investitionsschubs der letzten Jahrzehnte?<br />

Was macht <strong>Davos</strong> plötzlich so attraktiv?<br />

Das <strong>Snowtimes</strong> Magazin hat nachgefragt.<br />

WEF – Kongresszentrumserweiterung<br />

– Stilli Park – die<br />

drei Erfolgsfaktoren<br />

Mit den Investitionen der letzten zehn<br />

Jahre hat die Gemeinde <strong>Davos</strong> das Infrastrukturangebot<br />

deutlich verbessert. Das<br />

Kongresszentrum, das Erlebnisbad, sowie<br />

das Spital wurden im dreistelligen Millionenbereich<br />

erweitert und saniert. Vor allem<br />

der Erweiterung des Kongresszentrums<br />

kommt eine Initialfunktion zu. Die befragten<br />

Investoren der Hotelprojekte bestätigen –<br />

ohne die Erweiterung des Kongresszentrums,<br />

den Kongresstourismus und vor<br />

allem ohne das WEF wäre die Umsetzung<br />

ihrer Projekte in <strong>Davos</strong> schwierig. Für Lucas<br />

Meier, Fundmanager des Credit Suisse Real<br />

Estate Fund Hospitality (CS REF Hospitality),<br />

einem Immobilienfonds der Credit Suisse,<br />

ist <strong>Davos</strong> die schönste Alpenstadt – er ist<br />

selbst immer wieder auf den <strong>Davos</strong>er Skipisten<br />

anzutreffen. Doch das allein reicht<br />

nicht für ein Investitionsprojekt von 155<br />

Millionen Franken. «Das WEF, sowie die<br />

Erweiterung des Kongresszentrums waren<br />

Faktoren, die <strong>Davos</strong> für uns interessant gemacht<br />

haben. Doch ausschlaggebend für uns<br />

waren ausführliche Wirtschaftlichkeitsberechnungen,<br />

welche das mittel- und langfristige<br />

Potential unserer Investitionen aufzeigten.»<br />

Das Projekt Stilli Park spielt<br />

zusammen mit der Kongresszentrumserweiterung<br />

eine Vorreiterrolle für die weiteren<br />

Investitionen, wie z.B. das Hilton Garden<br />

Inn, den Symondpark, der Investitionen<br />

beim Hotel Flüela, sowie beim Alexanderhaus<br />

aber auch bei Steigenberger, davon ist<br />

Lucas Meier überzeugt. Durch das Engagement<br />

des CS REF Hospitality und der international<br />

renommierten Hotelkette InterContinental<br />

in <strong>Davos</strong>, horchte die Branche auf,<br />

wurde <strong>Davos</strong> plötzlich potentieller Standort<br />

für das eigene Projekt.<br />

Als Alpenstadt positionieren<br />

– als Stadt handeln<br />

Lucas Meier ist überzeugt: «<strong>Davos</strong> hat<br />

das Potential zu einer Ganzjahresdestination,<br />

doch dies muss von den touristischen und<br />

politischen Verantwortungsträgern speziell<br />

gefördert werden. <strong>Davos</strong> muss sich als Alpenstadt<br />

positionieren und vor allem als<br />

Stadt handeln. Es braucht ein Angebot, auch<br />

in der Zwischensaison.» Genau hier hakt Peter<br />

Mettler, CEO der Mettler2Invest ein, die<br />

beim SymondPark rund 100 Millionen investiert.<br />

Auf einer Grundstückfläche von<br />

11‘000 m2 entstehen ein Viersterne-Hotel<br />

mit 148 Gästezimmern, 21 Eigentumswohnungen,<br />

sowie Dienstleistungsfläche für einen<br />

Grossverteiler. Die Mettler2Invest investiert<br />

vorwiegend in Agglomerationen, wie<br />

ein Blick auf deren Website zeigt. Wieso<br />

plötzlich <strong>Davos</strong>? «<strong>Davos</strong> mit seinem städtischen<br />

Charakter ist nicht ein reiner Ferienort.<br />

Unsere Investitionen müssen sich auf<br />

zwölf Monate rechnen. In <strong>Davos</strong> können wir<br />

in einen Ganzjahresbetrieb investieren. Dies<br />

vor allem auch dank der Standbeine Kongress<br />

und das WEF.» Peter Mettler besitzt<br />

selbst eine Zweitwohnung in <strong>Davos</strong>. «Wir<br />

verbringen mit unseren zwei kleinen Kindern<br />

viel Zeit hier. <strong>Davos</strong> ist nicht so mondän<br />

wie St. Moritz und hat ein sehr breites<br />

Angebot. Kino, Golf, Eisbahn und ein attraktives<br />

Shoppingangebot.» Als Negativseite<br />

sieht Peter Mettler die hohen Boden- und<br />

Immobilienpreise. <strong>Davos</strong> muss für Einheimische<br />

attraktiv bleiben und dazu gehört bezahlbarer<br />

Wohnraum. «Bezahlbarer Wohnraum<br />

ist eine Voraussetzung für zufriedene<br />

Mitarbeiter. Wir würden sofort in Mietwohnungen<br />

investieren, wenn wir ein Stück<br />

Land zu einem vernünftigen Preis bekommen<br />

könnten.»<br />

<strong>Davos</strong> muss für Einheimische<br />

attraktiv bleiben<br />

Doch nicht nur im Bereich Hotellerie<br />

wird investiert. Das Forschungsinstitut Physikalisch-Meteorologisches<br />

Observatorium<br />

<strong>Davos</strong>/World Radiation Center (PMOD/<br />

WRC) hat in den Jahren 2011/2012 über 10<br />

Millionen in ihr Gebäude investiert. Direktor<br />

Dr. Werner Schmutz: «Damit wir beim Bund<br />

diese Investitionen auslösen konnten, mussten<br />

wir nachweisen, dass es das PMOD/<br />

WRC auch in 30 Jahren noch am Standort<br />

<strong>Davos</strong> braucht.» Warum setzt das PMOD/<br />

WRC auf den Standort <strong>Davos</strong>? Eine gewisse<br />

Standortabhängigkeit sei gegeben, so Werner<br />

Schmutz. «Wir müssen irgendwo im Alpenraum<br />

situiert sein. <strong>Davos</strong> bietet im Vergleich<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


17<br />

Durch den richtungsweisenden Entscheid der <strong>Davos</strong>er Bevölkerung<br />

konnte das World Economic Forum für die nächsten 10 Jahre an <strong>Davos</strong> gebunden werden,<br />

was wiederum einen gewaltigen Investitionsschub zur Folge hatte.<br />

zu St. Moritz, Arosa, aber auch Zermatt und<br />

Saas Fee eine gewisse städtische Infrastruktur,<br />

die den Standort für hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter interessant macht.» Ausserdem<br />

sei der Austausch mit den anderen Forschungsinstituten<br />

in <strong>Davos</strong> wichtig. Wirkt<br />

sich der Aufwärtstrend in <strong>Davos</strong> auch auf<br />

die Forschungsgelder aus? «Indirekt wohl<br />

ja,» meint Werner Schmutz. «ist der Brand<br />

<strong>Davos</strong> insgesamt stark, wirkt sich das in allen<br />

Bereichen aus. Damit <strong>Davos</strong> als Forschungsplatz<br />

aber national und international<br />

als Center of Excellence wahrgenommen<br />

wird, müsste der Forschungssektor noch<br />

zwei bis dreimal grösser sein und die Infrastruktur<br />

deutlich verbessert werden.» Nachdem<br />

<strong>Davos</strong> vor über zehn Jahren noch kaum<br />

als Forschungsstandort wahrgenommen<br />

worden sei, stelle er nun aber mit Freuden<br />

fest, dass der Kanton über ein Forschungszentrum<br />

<strong>Davos</strong> nachdenke und dieses aktiv<br />

fördern wolle.<br />

Chancen für den Gesundheitsplatz<br />

<strong>Davos</strong><br />

Die Hochgebirgsklinik <strong>Davos</strong> ist kurz<br />

vor dem Konkurs gerettet worden, die Zürcher<br />

Höhenklinik <strong>Davos</strong>, hat in den Jahren<br />

1992 bis 2000 im Grossen Stil investiert,<br />

eine Auslastung von 93 Prozent und lässt<br />

schon wieder die Bagger auffahren. Wie sehen<br />

die Chancen für den Gesundheitsplatz<br />

<strong>Davos</strong> aus? Für Dr. Thomas Kehl, Vorsitzender<br />

der Direktion der Zürcher Höhenkliniken<br />

Wald und <strong>Davos</strong>, ist <strong>Davos</strong> makroökonomisch<br />

ein attraktiver Standort mit einem<br />

Brand von weltweiter Bedeutung. Der Ort<br />

überzeuge durch seine Vielseitigkeit und seine<br />

gute verkehrstechnische Anbindung.<br />

«<strong>Davos</strong> bietet alles zum Leben, für Ferien,<br />

für die Gesundheit. Mit dem Stilli Park Projekt<br />

wurden neue Akzente gesetzt und eine<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


18 Aufbruchstimmung erzeugt, von der<br />

ganz <strong>Davos</strong> profitiert. Käme nun noch<br />

der Schatzalpturm dazu wäre das für mich<br />

vergleichbar mit der Entwicklung von <strong>Davos</strong><br />

um die Jahrhundertwende 1900.» Thomas<br />

Kehl stellt sich den Gesundheitsplatz <strong>Davos</strong><br />

als Gesamtkonzept vor. Zurzeit hat es noch<br />

zu viele Einzelkämpfer. Für die Zürcher Höhenklinik<br />

<strong>Davos</strong> sieht er eine mögliche Entwicklung<br />

zum Gesundheitsresort. «Neben<br />

der bestehenden Reha Klinik kann ich mir<br />

das Angebot Reha light vorstellen. Der Gast<br />

ist nicht zwingend in der Klinik untergebracht,<br />

sondern macht im angegliederten<br />

Hotel Ferien und bezieht einzelne Leistungen<br />

unseres Therapieangebots. Das Wohlbefinden<br />

für Körper, Geist und Seele steht dabei<br />

im Zentrum.»<br />

Visionär Volker Graf:<br />

«Potential noch nicht<br />

ausgeschöpft»<br />

Auch Volker Graf gibt dem Gesundheitsplatz<br />

<strong>Davos</strong> eine Chance. «Dieser muss<br />

sich jedoch weg von kassapflichtigen Leistungen<br />

hin zu einem qualitativ hohen Angebot<br />

für Selbstzahler entwickeln.» Volker<br />

Graf und seine Familie sind überzeugte <strong>Davos</strong>er<br />

Feriengäste und Zweitwohnungsbesitzer.<br />

Der Physiker gründete 1997 die Uniphase<br />

Laser Entreprise als Spin-out aus dem<br />

IBM Forschungslabor in Rüschlikon, Seit<br />

2002 engagiert er sich in Strategie- und Visionsplanungen<br />

für Gemeinden. Volker Graf<br />

hat bereits in verschiedenen Beiträgen im<br />

<strong>Snowtimes</strong> Magazin zu seinen Visionen<br />

Stellung genommen. Was hat sich für Volker<br />

Graf in den letzten Jahren in <strong>Davos</strong> verbessert<br />

und wo sieht er Handlungsbedarf? «<strong>Davos</strong><br />

hat ein grosses Potential, doch es wird<br />

nicht genügend genutzt. Ich habe bereits in<br />

den Jahren 2002 und 2003 mit den politischen<br />

Verantwortungsträgern Kontakt aufgenommen<br />

und Ihnen meine Ideen und Vorstellungen<br />

präsentiert.» erzählt Volker Graf.<br />

«Mein erster Eindruck war, dass meine Ideen<br />

nicht auf offene Ohren gestossen sind. Doch<br />

nach und nach konnte ich feststellen, dass<br />

diverse meiner Vorschläge eingeflossen waren<br />

und zu einer gewissen Veränderung<br />

führten. Heute darf ich sagen – es wurde sehr<br />

viel gemacht. Ja, es wurde sehr viel investiert.<br />

Viel – aber auch das Richtige?» Als<br />

eindeutige Verbesserung sieht Volker Graf<br />

die Zufahrt nach <strong>Davos</strong>, die verkehrstechnischen<br />

Verbesserungen im Prättigau. Eben-<br />

Beispiele für den aktuellen Investitionsschub in der Landschaft<br />

<strong>Davos</strong> finden Sie viele. In Fachkreisen heisst es, die gesamte Hotellerie<br />

würde aktuell um einen Stern aufgewertet.<br />

so stellt er fest, dass die Bergbahnen mit ihren<br />

Investitionen der letzten Jahre Schwerpunkte<br />

gesetzt und Lücken im Angebot geschlossen<br />

haben. «Doch wir müssen uns im<br />

internationalen Vergleich sehen. Es darf<br />

nicht in Profitcentern gedacht werden, sondern<br />

es muss immer das Gesamtkonzept im<br />

Vordergrund stehen.» Heute würden viele<br />

Kunden die verschiedenen Resorts anhand<br />

von Fakten und Zahlen vergleichen. Wie<br />

viele Pistenkilometer, Kapazitäten, Anzahl<br />

Anlagen. Je grösser das Angebot, desto<br />

wahrscheinlicher entscheidet sich der Kunde<br />

dafür. Es wäre deshalb ein Fehler, Pischa<br />

oder Rinerhorn aus rein wirtschaftlichen<br />

Gründen zu schliessen, ohne diese Anlagen<br />

in einem Gesamtrahmen zu sehen. Schatzalp/<br />

Strela müsse Teil des Angebots sein,» ist der<br />

Berater überzeugt. Ein Dorn im Auge ist Volker<br />

Graf das Erscheinungsbild und die Verkehrssituation<br />

im Winter. «Im städtebaulichen<br />

Bereich sehe ich noch einigen<br />

Handlungsbedarf.»<br />

Ein 360° designtes Produkt<br />

für den touristischen<br />

Apple-Kunden<br />

<strong>Davos</strong> müsste seine touristischen Produkte<br />

ähnlich wie Apple seine Konsumerelektronik-Produkte<br />

ganz gezielt entwerfen<br />

und positionieren, mit dem Ziel, dass dann<br />

die <strong>Davos</strong>er-Gäste sich auch wie Applekunden<br />

euphorisch, loyal und begeistert verhalten.<br />

Dies braucht ein 360°-Design. Jede Fa-<br />

cette muss bedacht werden. Nicht nur die<br />

harten Fakten, sondern auch die weichen<br />

Faktoren. Nichts dürfe dem Zufall überlassen<br />

werden. «In der Regel entscheiden Kleinigkeiten<br />

über Erfolg oder Misserfolg. Hundertstelsekunden,<br />

wie beim Skirennsport,»<br />

meint Volker Graf schmunzelnd. «<strong>Davos</strong><br />

muss sein Produkt designen und nichts dem<br />

Zufall überlassen. Es braucht eine gesamtheitliche<br />

Planung über alle Sektoren. Dies<br />

wurde in den letzten Jahren viel zu wenig<br />

berücksichtig, die Produktgestaltung ist rein<br />

zufällig.»<br />

Ob durchdesigntes Apple Produkt oder<br />

nicht. Das Interesse an <strong>Davos</strong> hält an. Bereits<br />

ist ein weiteres Projekt in der Pipeline –<br />

für die Gewerbezone Laret wäre ein Investor<br />

bereit gestanden, der 10 bis 15 Arbeitsplätze<br />

schaffen und 15 Millionen investieren will.<br />

Das Unternehmen Seewerberg-Immobilien<br />

AG besitzt grössere Land- und Forstwirtschaftliche<br />

Flächen am Dorfberg in <strong>Davos</strong><br />

Dorf. Dazu gehören verschiedene Quellen.<br />

Dieses qualitativ hochstehende Wasser hätte<br />

in eine Betriebsanlage im Laret weitergeleitet,<br />

speziell behandelt und dann für biomedizinische<br />

und kosmetische Zwecke in Europa<br />

und Asien vertrieben werden sollen. Wie es<br />

mit diesem Projekt weitergeht, ist noch unklar.<br />

Und die Areale Derby, Valbella und<br />

Thurgauerisch-Schaffhauserische Höhenklinik?<br />

Auch hier wird man früher oder später<br />

von neuen Projekten hören. Das Unternehmen<br />

<strong>Davos</strong> ist auf Kurs. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Klosters ist Schneesport pur<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bild: Michi Berger<br />

Seit Anfang Oktober ist Martin Renner Tourismuskoordinator<br />

in Klosters. Der Einheimische, 45 jährige Familienvater, kennt<br />

seine Heimat, Land und Leute. Er ist selber begeisterter Schneesportler<br />

und spricht über die Herausforderungen im Tourismus,<br />

Perspektiven und seine Leidenschaften.<br />

Herr Renner, wie war Ihr Start?<br />

Ich habe meine ganze Jugend hier verbracht<br />

und kenne die Menschen in Klosters, die Angebote<br />

und die Landschaften. Gefreut hat<br />

mich der warme Empfang der Einheimischen<br />

Klosterserinnen und Klosterser, das ist<br />

für mich eine tolle Basis für meine Arbeit.<br />

Sie erkennen den Willen, an der touristischen<br />

Zukunft von Klosters zu arbeiten?<br />

Und wie. Nach vielen Gesprächen und Sitzungen<br />

mit Leistungsträgern, Vereinen, Gästen<br />

und Einheimischen, zeigt sich eine<br />

Aufbruchsstimmung. Und eine hohe Motivation<br />

für die touristische Zukunft.<br />

Was sind die Zeichen des Aufbruchs?<br />

Da kann ich wirklich einiges nennen. Zuerst<br />

einmal die gute operative Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Destination <strong>Davos</strong> Klosters.<br />

Themen werden aufgenommen und professionell<br />

bearbeitet. Dann sind da die verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen in Klosters, die<br />

aktiv und mit viel Engagement die touristischen<br />

Fragen und Anliegen angehen. Es entsteht<br />

ein «Wir Gefühl», das sehr erfreulich<br />

ist. Und dann sind es die vielen positiven<br />

Begegnungen und Gespräche der letzten<br />

Wochen.<br />

Sie haben sich gar noch nicht geärgert?<br />

Nun, mit Ärger lassen sich keine Herausforderungen<br />

meistern, ich arbeite lösungsorientiert.<br />

Für die Sache in Klosters. Wenn ich<br />

mich aber trotzdem einmal ärgere, packe ich<br />

die Ski und geniesse für eine Stunde die Piste.<br />

Und dann zurück zur Freude.<br />

Schneesport als Entspannung?<br />

Schneesport ist für mich vieles. Entspannung,<br />

Naturerlebnis, Geschwindigkeit und<br />

Bewegung. Schneesport ist immer noch unser<br />

wichtigstes Geschäft. Die Bergbahnen,<br />

Schneesportanlagen, Skischulen leisten einen<br />

enormen Beitrag für ein nach wie vor<br />

unvergleichliches Bergerlebnis. Wir müssen<br />

uns dessen aber auch bewusst sein. Unsere<br />

Skiarenen sind die in Graubünden am<br />

schnellsten erreichbaren Gebiete. Wir haben<br />

ein fantastisches Pisten- und Infrastrukturangebot.<br />

Und unsere Schneesportschulen<br />

arbeiten innovativ und professionell – wir<br />

haben wirklich überzeugende Argumente<br />

für den Gast. Klosters ist Schneesport pur.<br />

Sie haben erwähnt, dass innerhalb<br />

der Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />

eine erfreuliche Zusammenarbeit 19<br />

in verschiedensten Gremien erfolgt.<br />

Wie geht es innerhalb von Klosters<br />

voran – erreichen Sie auch hier diese<br />

optimale Arbeitsweise?<br />

Nehmen wir das Beispiel Langlaufen in<br />

Klosters. Hier haben wir eine Arbeitsgruppe<br />

Nordic. Darin vertreten sind Gemeinde,<br />

Tourismus, Skischule und direkt betroffene<br />

Langläufer. Zusammen erarbeiten wir die<br />

Bedürfnisse und Anliegen an eine Loipeninfrastruktur.<br />

Streckenführung, Beschriftung<br />

und Signalisation, aber auch Beleuchtung<br />

und Beschneiung werden diskutiert. Und<br />

dann innerhalb der Arbeitsgruppe aufgeteilt<br />

und umgesetzt. Sie sehen, es tut sich was.<br />

Das bedeutet, dass wir die gesamte Dienstleistungskette<br />

so umsetzen, dass der Gast<br />

dieses positive Schneesporterlebnis erleben<br />

kann und immer wieder erleben möchte. ◊<br />

«Wichtig ist die gute Zusammenarbeit aller Protagonisten<br />

und ein gemeinsames Verständnis vom Erlebnis Schneesport»,<br />

Martin Renner, Tourismuskoordinator Klosters.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Georg Baselitz, Ernst Ludwig Kirchner, 2006, Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: © Jochen Littkemann<br />

Kirchner<br />

Museum<br />

<strong>Davos</strong><br />

08.12.13 –21.04.14<br />

Georg Baselitz<br />

Besuch bei Ernst Ludwig<br />

Ernst Ludwig Kirchner Platz<br />

Promenade 82, CH–7270 <strong>Davos</strong><br />

Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen<br />

Besondere Öffnungszeiten an den Feiertagen<br />

www.kirchnermuseum.ch


info (mehr<br />

Der Vermarktungsprofi<br />

Text: Walter Bäni<br />

Bild: Michael Berger<br />

Reto Bieri, neuer künstlerischer<br />

Leiter vom <strong>Davos</strong> Festival.<br />

Sein Bezug zum Festival, das Programm im Sommer <strong>2014</strong><br />

dazu auf Seite 56)<br />

21<br />

Lob für IMG<br />

IMG habe seit 2007 einen ausgezeichneten<br />

Job gemacht, betont Mistura. «Dank<br />

der guten Vermarktung hat sich der Spengler-Cup<br />

ausgezeichnet entwickelt. Es war<br />

kein Entscheid gegen IMG. Es ging darum,<br />

die zukünftigen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen<br />

und die dafür bestmögliche<br />

Lösung zu finden.» Natürlich habe man auch<br />

die finanzielle Seite eingehend angeschaut.<br />

«IMG wurde für ihre Dienste entschädigt,<br />

das hat etwas gekostet. Aber wir werden eine<br />

Aufstockung des Personals vornehmen müssen,<br />

auch dies hat Kosten zur Folge. Falls<br />

etwas mehr übrig bleibt, werden wir es aber<br />

sicher gerne nehmen.»<br />

«Verschiedenste Organisationen nehmen die Vermarktung selbst in die Hand.<br />

Das ist auch in unserem Fall sinnvoll», Bill B. Mistura, Geschäftsführer HC <strong>Davos</strong>.<br />

Der Hockey Club <strong>Davos</strong> übernimmt die Vermarktung des Spengler<br />

Cups. Bill B. Mistura, seit dem 1. Juli 2013 Geschäftsführer des Hockey<br />

Club <strong>Davos</strong>, über die Gründe, die zu diesem Entscheid führten.<br />

Nach der 88. Austragung vom Dezember<br />

<strong>2014</strong> wird der Spengler-Cup nicht mehr<br />

durch die weltweit tätige Firma IMG vermarktet.<br />

Eine eingehende Analyse des Eishockeymarktes<br />

habe zu diesem Schritt geführt,<br />

erklärt Mistura. «Die zu erwartenden<br />

Veränderungen sind markant. Schweizer<br />

Cup und Neuerungen auf europäischer Ebene<br />

haben zur Folge, dass es mehr Partien<br />

gibt. Der Spielplan wird enger, Kompromisslösungen<br />

stehen an. Wenn man dann<br />

selber entscheiden kann, gelangt man<br />

schneller zu Lösungen.»<br />

Persönlicher Kontakt<br />

wird bevorzugt<br />

Ein Teil der Vermarktungsarbeit werde<br />

bei ihm liegen, bestätigt Mistura. «Ich<br />

komme ja aus diesem Bereich, da ist es naheliegend.»<br />

Er habe keine Angst, dass das<br />

Projekt scheitern könnte. «Ich bin überzeugt,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />

Wer kennt den HCD besser als die Leute des<br />

HCD? Wie ich auch in meiner früheren Tätigkeit<br />

beim FC St. Gallen festgestellt habe,<br />

bevorzugen die Partner den persönlichen,<br />

direkten Kontakt.»<br />

Ob man die komplette Vermarktung<br />

des Spengler-Cups selber machen werde,<br />

sei noch offen. Bei den Fernsehverträgen<br />

wird man sich fragen, wer in diesem Bereich<br />

die beste Kernkompetenz hat. «Innerhalb<br />

der nächsten Monate werden wir im<br />

OK ein Konzept erstellen, wie die Zukunft<br />

aussehen soll.»<br />

Weiterfahren wie bisher<br />

Der HC <strong>Davos</strong> und der Spengler-Cup<br />

sind sehr erfolgreiche Marken. Dennoch<br />

gebe es Entwicklungsmöglichkeiten. Wird<br />

der Hockeykonsument von den möglichen<br />

Neuerungen etwas merken? Mistura: «Aus<br />

heutiger Sicht kann ich sagen, dass sich für<br />

den Hockeyfan nicht viel ändert. Ich bin<br />

froh, dass unsere Entscheidung gut aufgenommen<br />

wurde und man sachbezogen weiterarbeiten<br />

kann.» ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


22<br />

Der einzige echte <strong>Davos</strong>er Röteli aus der<br />

Gesundheitsdrogerie Zier in <strong>Davos</strong>-Dorf.<br />

Produziert in <strong>Davos</strong> in reiner Handarbeit aus<br />

frischen entsteinten Schweizer Kirschen<br />

und erlesenen Gewürzen. Seit 20 Jahren eine<br />

wahre <strong>Davos</strong>er Spezialität<br />

Text: artikuliert.ch / Zier<br />

Bilder: Manuel Kurth<br />

Im Sommer, wenn die Kirschen so richtig reif und saftig sind, wird der<br />

<strong>Davos</strong>er Röteli in Eichenfässern angesetzt, verkauft wird diese einzigartige<br />

Spezialität in der Wintersaison. In der Gesundheitsdrogerie Zier,<br />

an der Promenade 144, in <strong>Davos</strong> Dorf. Der in aufwändiger Handarbeit<br />

produzierte <strong>Davos</strong>er Röteli ist in einer beschränkten Menge erhältlich,<br />

«es hätt solang s’hätt»! Der wunderbare Geschmack aus Zimt, Nelken,<br />

Sternanis und Piment passt bestens zu Café und zum Nachtisch, oder<br />

zum Anstossen mit Freunden oder einfach so zum Geniessen. Der<br />

einzigartige Geschmack und die herrliche rubinrote Farbe passen in<br />

jeder Situation.<br />

Roland Zier und der Röteli – das ist auf jeden<br />

Fall eine Erfolgs-Geschichte. Bereits<br />

während der Lehrzeit in Chur galt die Herstellung<br />

des Rötelis als etwas Besonderes,<br />

sein Lehrmeister hat Roland Zier schon<br />

rasch viel Verantwortung bei der Produktion<br />

übertragen. «Das hat mich immer fasziniert,<br />

entsprechend kam ich ab und zu etwas beschwipst<br />

nach Hause», erinnert sich der <strong>Davos</strong>er<br />

Gesundheitsdrogist.<br />

Echter <strong>Davos</strong>er Röteli<br />

Heute ist er der einzige in <strong>Davos</strong>, der<br />

den <strong>Davos</strong>er Röteli herstellt und vertreibt.<br />

Ausgenommen natürlich die unzähligen Familienrezepte.<br />

Dabei ist es eine der ganz<br />

grossen Spezialitäten der Region. Einst zum<br />

Anstossen aufs neue Jahr gedacht, ist der<br />

Röteli heute ein Ganzjahres-Getränk, mit<br />

dem man gerne mit Freunden anstösst. Als<br />

Geschenk oder Mitbringsel besonders geeignet.<br />

Vor 20 Jahren hat der <strong>Davos</strong>er Drogist<br />

Roland Zier zum ersten Mal selber Röteli<br />

hergestellt. Mit einem kleinen fünf Liter<br />

«Eichenfässli». Es war ein Versuch: Frische,<br />

entsteinte Kirschen in Obstbranntwein und<br />

Kirsch einzulegen. «Ich wollte unbedingt<br />

meinen eigenen Röteli produzieren. Nicht<br />

zu süss – mit einer ausgewogenen Gewürznote,<br />

und einem fruchtigen Geschmack.»<br />

Stilvolles Eichenfass<br />

Die selber entwickelte Gewürzmischung<br />

gab er in einem Leinensäckli bei.<br />

Während ungefähr fünf Monaten reifte der<br />

Röteli im besagten Eichenfass. Danach wurden<br />

verschiedene Mischungen hergestellt<br />

und bei verschiedenen <strong>Davos</strong>er Gastronomen<br />

und im Freundeskreis zum Probieren<br />

vorgestellt.<br />

Das Resultat und die positiven Rückmeldungen<br />

veranlassten den <strong>Davos</strong>er Drogisten<br />

zur grösseren Produktion. Ein 250<br />

Liter Eichenfass musste her. Im Juli 1994<br />

wurde angesetzt. Am 6. Dezember, dem «Samichlaustag»,<br />

begann Roland Zier mit dem<br />

Verkauf. Die gesamte Produktion war innerhalb<br />

von acht Tagen restlos ausverkauft.<br />

Harmonischer Geschmack<br />

Seither baute Roland Zier die Produktion<br />

kontinuierlich aus. Geblieben ist die reine<br />

Handarbeit. Einzig eine kleine Pumpe<br />

zum Absaugen der Fässer und eine Hand-<br />

Abfüllmaschine haben mit der Zeit etwas<br />

Erleichterung gebracht. Bei der Herstellung<br />

des <strong>Davos</strong>er Röteli ist natürlich auch das Rezept<br />

geblieben. «Die einzigartige Gewürzkombination<br />

überzeugt durch ihren harmonischen<br />

Geschmack», verspricht Roland<br />

Zier. «Es soll ja nicht nur ein süsser, klebriger<br />

Zimtlikör sein.» Zier legt viel Wert darauf,<br />

dass nicht zu viel Zucker drin ist.<br />

Frische, entsteinte Kirschen<br />

So eignet sich Ziers Hausspezialität<br />

besonders als Geschenk, als Mitbringsel,<br />

wenn man eingeladen ist. Oder einfach so<br />

zum Anstossen mit Freunden. Passt sehr gut<br />

zu Café und Birnenbrot. «Ich habe Kunden,<br />

die kommen immer extra nach <strong>Davos</strong>, wenn<br />

jeweils der neue Röteli verkaufsbereit ist,<br />

um gleich ein paar Flaschen mitzunehmen.»<br />

Speziell am <strong>Davos</strong>er Röteli: Die frischen<br />

und entsteinten Kirschen, aus denen er<br />

hergestellt ist. «Und natürlich die herrlich<br />

rubinrote Farbe, sowie der fruchtige Geschmack»,<br />

sagt Roland Zier. Bei den Gewürzen<br />

ist die Tradition ausschlaggebend geblieben:<br />

Zimt, Nelken, Sternanis und Piment.<br />

Zimtblüten-Aroma<br />

Um das Zimtaroma nicht zu sehr zu<br />

betonen, verwendet Roland Zier allerdings<br />

nicht nur die bekannte Zimtrinde, sondern<br />

auch Zimtblüten. Diese sind weicher im Geschmack.<br />

Ebenso legt er Vanillestangen mit<br />

ein. «Auch wenn diese mittlerweile ein Vermögen<br />

kosten», bemerkt Roland Zier. «Das<br />

eine oder andere Gewürz-Geheimnis ist<br />

schon noch in meinem Röteli,» fügt er an.<br />

«Daher passt der <strong>Davos</strong>er Röteli<br />

durchaus in mein Konzept der Naturheilmittel-Drogerie.<br />

Der <strong>Davos</strong>er Röteli ist ein Geheimtipp<br />

im Sortiment von Roland Zier.<br />

«Und eine wertvolle Ergänzung zur meiner<br />

grossen Auswahl an selbstkreierten medizinischen<br />

Hausspezialitäten», sagt er.<br />

Immer am Samichlaustag, dem 6.Dezember,<br />

beginnt der Verkauf des edlen <strong>Davos</strong>er<br />

Likörs. Die hergestellte Menge ist beschränkt.<br />

«Es hätt solangs hätt.» ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Gesundheits Drogerie Zier<br />

Herr Roland Zier<br />

Promenade 114<br />

7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />

Tel. +41 (0)81 416 55 09<br />

www.drogerie-zier.ch<br />

Der einzig wahre <strong>Davos</strong>er Röteli, erhältlich in der Gesundheitsdrogerie Zier.<br />

Das ideale Souvenir zum Mitbringen ins Unterland, produziert nach traditionellen<br />

Rezepten in <strong>Davos</strong> Dorf. Das passende Geschenk für Bergsport-Freunde, Tee- und Kaffeetrinker.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


24<br />

Angerer Sport: sympathisches Team,<br />

berät mit Kompetenz, belohnt<br />

durch faire Rückvergütung, bietet<br />

herausragende Dienstleistungen<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: Benjamin Brockhagen<br />

Langjährige Mitarbeiter haben starken Einfluss auf die qualitativen<br />

und quantitativen Leistungen eines Betriebes. Angerer Sport stärkt<br />

diese Verantwortung und eröffnet eine weitere Shop-Filiale im<br />

neuen InterContinental Luxushotel. Warum gerade Angerer Sport<br />

das Rennen um den begehrten Shop machte, liegt auf der Hand.<br />

Unabhängig vom Produkt erhalten Kunden<br />

von diesem Team einen Mehrwert. Angerer<br />

Sport – das bedeutet Erlebnis und Emotionen<br />

beim Einkaufen. Edles Holz, Natursteine,<br />

eine gemütliche Lounge – das sind<br />

nur die äusseren Attribute, die einem den<br />

Besuch im traditionellen <strong>Davos</strong>er Sportgeschäft<br />

angenehm leicht gestalten.<br />

Einheimisch gut<br />

Zum hochwertigen Service gehören<br />

Skitests. Fachkundige Beratung von Sportbegeisterten.<br />

Eine über viele Jahre zusammengewachsene<br />

Crew. Ein faires Rückvergütungssystem.<br />

Und die typische Portion<br />

Angerer-Leidenschaft. Dies spürt, wer Ehrlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit zu schätzen<br />

weiss. Ein Dienst von Einheimischen. Für<br />

Sportinteressierte. Von Profis. Für Jedermann.<br />

Qualität als Markenzeichen<br />

Angerer Sport ist Qualität. «Im Mittelpunkt<br />

unserer Tätigkeit steht der Kunde.<br />

Seine Bedürfnisse erkennen. Und mit überdurchschnittlicher<br />

Fachkompetenz beraten<br />

und betreuen. Dies schaffen wir mit unserem<br />

langjährigen Team, welches diese<br />

Werte im Alltag lebt und loyal hinter unserer<br />

Betriebsphilosophie steht», erklärt Hanspeter<br />

Angerer. Er, der zusammen mit seiner<br />

Frau den Betrieb führt, muss es wissen. Er<br />

war zwölf Jahre Ausbildungschef und Kursleiter<br />

der Skilehrerausbildung Graubünden,<br />

sowie sechs Jahre Verwaltungsratspräsident<br />

von <strong>Davos</strong> Tourismus. Konstruktiv eine zukunftsorientierte<br />

Richtung einschlagen, teamorientiert<br />

– Angerer Sport lebt das. Die eigene<br />

Aktivität und die Verbundenheit der Mitarbeiter<br />

zum Sport sind dabei zwingende<br />

Voraussetzungen, um die Kundenerwartungen<br />

zu erfüllen. «Oder hoffentlich zu<br />

übertreffen», wie Hanspeter Angerer sagt.<br />

Faire Rückvergütung<br />

Stammkunden kommen in den Genuss<br />

von jährlichen Rückvergütungen. Auf Grund<br />

klar definierter Bedingungen. Die Rückver-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Einziger Shop im<br />

neuen Luxushotel<br />

Angerer Sport stellt sich der Markt-<br />

Herausforderung und will seine Position vor<br />

Ort noch mehr stärken. Die Eröffnung des<br />

neuen Shops im Luxushotel InterContinental<br />

bestätigt diese Strategie. Auch der zusätzliche<br />

Sport- und Modeshop spricht 25<br />

mit den vom Angerer-Team gelebten<br />

Werten und Dienstleistungen den <strong>Davos</strong>er<br />

Gast und Kunden an, die Vernetzung von<br />

InterContinental soll Märkte wie Russland,<br />

die Vereinigten Emirate, China, Japan und<br />

Korea etc. besser zugänglich machen. «Dieses<br />

Potential gilt es für <strong>Davos</strong> zu nutzen»,<br />

sagt Hanspeter Angerer. Der neue Shop ist<br />

nach neusten Ladenbautechniken ausgebaut.<br />

Das Angebot beinhaltet die Vermietung von<br />

qualitativ hochstehenden Schneesportgeräten,<br />

wie Ski, Snowboard, Langlauf und<br />

Schneeschuhen. In den Sommermonaten<br />

kommt die «Rent a Bike» Station hinzu.<br />

Kjus, Sportalm, Bogner Fire+Ice oder UGG<br />

– der Verkauf solch namhafter Marken bleibt<br />

im Mittelpunkt. Mit der Marke Kjus entsteht<br />

der erste «Shop in Shop» der Schweiz.<br />

Ein weiterer mit «Victorinox» – darin findet<br />

man ein breites Angebot an Victorinox-<br />

Messern, sowie Freizeitbekleidung für<br />

Herren. Interessant ist auch die Kooperation<br />

mit Optik Meerkämper aus <strong>Davos</strong>. Dabei<br />

werden exklusive Modemarken an Sonnenbrillen<br />

angeboten.<br />

gütung erfolgt am Ende des Geschäftsjahres<br />

in Form eines Checks, welchen der Kunde in<br />

einem Betrieb von Angerer Sport einlösen<br />

kann. «Unsere älteste Tochter Diana hat dieses<br />

Instrument während ihres Studiums an<br />

der Uni St. Gallen erarbeitet und implementiert»,<br />

erklärt Hanspeter Angerer. «Viele unserer<br />

Stammkunden schätzen diese Leistung<br />

und beurteilen sie als sehr fair.»<br />

Verantwortung als lokaler<br />

Arbeitgeber<br />

Als einheimischer Familienbetrieb beschäftigt<br />

Angerer Sport auch Familienväter<br />

und Mütter. Diese prägen das Team. «Unser<br />

Ziel: Möglichst viele Ganzjahresstellen anbieten»,<br />

so Angerer. «Selbstverständlich<br />

aber muss man auf die individuellen Famlienbedürfnisse<br />

Rücksicht nehmen.» Langjährige<br />

Mitarbeiter verkörpern den Betrieb,<br />

haben einen wesentlichen Einfluss auf die<br />

qualitativen und quantitativen Dienstleistungen.<br />

Sie sind der «Innere Wert» der Unternehmung.<br />

Hanspeter und Claudia Angerer<br />

schätzen diese Freundschaften, sie<br />

wollen greifbare und faire Arbeitgeber sein:<br />

«Eine erfolgreiche Teambildung ist die<br />

grösste Herausforderung. Wir als Arbeitgeber<br />

müssen dabei die Aufgabe des Coaches,<br />

wie im Mannschaftssport, übernehmen.<br />

Dazu gehört auch die Integration von Auszubildenden.»<br />

Kjus, Mountain Force, Peak<br />

Performance, J. Lindeberg,<br />

Emmegi, Sportalm, Bogner<br />

Fire + Ice<br />

Die Produkte, die bei Angerer Sport an<br />

der Promenade erhältlich sind, lassen für ein<br />

intensives Sporterlebnis keine Wünsche offen.<br />

Als Skibekleidung empfehlen sich die<br />

bewährten Marken: Kjus, Mountain Force,<br />

Peak Performance, J. Lindeberg, Emmegi<br />

oder Sportalm. Speziell erwähnenswert ist<br />

das Produkt Canada Goose, das in diesem<br />

Winter überaus trendige und qualitativ hochstehende<br />

Wintermode bringt. Für Kinder<br />

und Jugendliche ist die Skibekleidung von<br />

namhaften Brands wie Kjus, Peak, Bogner,<br />

O’Neill oder Poivre Blanc zu empfehlen.<br />

Skihelme von Giro, Poc,<br />

Pret, Sweet und Kask.<br />

Ski exklusiv von Kessler<br />

Skihelme gibt es von gängigen Marken<br />

Giro, Poc, Sweet und Pret. Kask ist exklusiv<br />

bei Angerer Sport erhältlich: Modisch,<br />

funktionell und speziell.<br />

Kessler Ski, ebenfalls exklusiv bei<br />

Angerer Sport, bietet dem anspruchsvollen<br />

Kunden ein spezielles und qualitativ hervorragendes<br />

Schweizerprodukt. «Und mit Nor-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Promenade 50, <strong>Davos</strong>


Angerer Sport:<br />

Dienstleistungen und<br />

Service vor und<br />

nach dem Kauf sind<br />

wichtige Grundlagen für<br />

den Erfolg.<br />

dica Ski möchten wir den kritischen und<br />

sportlichen Skifahrer ansprechen und haben<br />

damit bereits schon im vergangenen Winter<br />

guten Erfolg gehabt», sagt Hanspeter Angerer.<br />

Für «Offpist» und häufig jüngere Kunden<br />

findet man bei Angerer Sport verschiedene<br />

Modelle der Marke K2.<br />

Testcenter auf dem<br />

Jakobshorn<br />

Wenn Sie jetzt noch fragen, warum<br />

Angerer Sport gegenüber herkömmlichen<br />

Anbietern zu bevorzugen ist, dann hilft Ihnen<br />

wahrscheinlich dieses konkrete Beispiel:<br />

In zahlreichen Schweizer Sportgeschäften<br />

hat die Skimiete den Skiverkauf<br />

längst verdrängt. Angerer Sport ist nach wie<br />

vor überzeugter Befürworter vom Skikauf.<br />

Möglich macht dies die einzigartige Dienstleistung<br />

«Testen vor Kaufen». Jede von Angerer<br />

Sport verkaufte Skimarke – und jedes<br />

Modell – steht in sämtlichen Längen im<br />

Testcenter Fuxägufer, auf dem Jakobshorn.<br />

Ein Testangebot. Der Kunde wird dabei<br />

beim Ausprobieren von Ski persönlich beraten<br />

und betreut. «Wir sind der festen Überzeugung,<br />

dass ein Paar Ski vor dem Kauf<br />

ausprobiert werden sollte. Die Voraussetzungen<br />

und daher die Anforderungen an das<br />

Produkt sind äusserst individuell. Jeder Skifahrer<br />

erlebt ein Paar Ski anders», so Hanspeter<br />

Angerer.<br />

Unterstützen Sie die sympathische,<br />

ortsbezogene Dienstleistung vom Spezialisten.<br />

Kaufen Sie Sportbekleidung und<br />

Sportartikel bei Angerer Sport. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


28<br />

Kessler's KULM,<br />

seit 150 Jahren familiäre Atmosphäre<br />

auf dem Wolfgang<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: zVg.<br />

Familienbetriebe gehören zum Stolz einer Tourismusregion. Sie erbringen<br />

ausserordentliche Leistungen, entsprechen hohen Anforderungen:<br />

Generationenwechsel, einmaliges Jubiläum, Renovation der Infrastruktur<br />

– in Kessler’s KULM auf dem Wolfgang kommt in diesem Jahr alles<br />

zusammen. Das Haus, inmitten von <strong>Davos</strong> und Klosters, ist seit 150<br />

Jahren eine Gaststätte. Im Winter führen zwei Skipisten direkt zum<br />

KULM. Die Abfahrt lohnt sich: Alle 15 Minuten fährt ein Bus nach <strong>Davos</strong><br />

zurück. Oder stündlich ein Zug nach Klosters. Die Sonnenterrasse ist<br />

wunderbar. Das einmalige Jubiläumsmenu, für 150 Franken (für 2<br />

Personen, inklusive Wein und Valserwasser) der Geheimtipp der Saison.<br />

Nino Kessler ist eben in den Betrieb eingestiegen.<br />

Er ist der jüngste Spross der Familie,<br />

der Verantwortung übernimmt. «Weil es<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters halt einfach schöner ist,<br />

als im Unterland», sagt er. «Und weil ich<br />

frischen Wind in den Betrieb bringen und<br />

die Bereiche Social Media und Internet vorantreiben<br />

wollte.»<br />

Vielseitiger Familienbetrieb<br />

Vater Heinz Kessler ist froh, dass der<br />

Betrieb rund läuft. Er geht weiterhin als Vorbild<br />

voraus, hat jahrelang den Weg geebnet.<br />

Was waren die Herausforderungen der vorangegangenen<br />

Generation? «Investieren»,<br />

sagt er. «Vor 35 Jahren waren noch zahlreiche<br />

Gästezimmer ohne eigenes Bad oder<br />

WC. Das Haus hatte keinen Fahrstuhl. Das<br />

Restaurant war relativ klein. Und es gab zu<br />

wenig Personalzimmer.»<br />

Vater Heinz Kessler schätzt die Vielfältigkeit<br />

des Kessler-Familienbetriebes. «Das<br />

Hotel allein ist interessant und vielfältig, aber<br />

der Gesamtbetrieb mit Personen- und Warentransporten,<br />

Schneeräumung, Heizölhandel,<br />

Treibstoffverkauf und Autoshop, sowie Liegenschaftsverwaltung,<br />

macht unseren Betrieb<br />

erst richtig aufregend», sagt er. Diese<br />

Art von Betrieb zu führen, sei nur möglich,<br />

wenn Familienmitglieder wichtige Schlüsselposten<br />

besetzen. Und mit Herzblut die<br />

jeweiligen Geschäfte betreiben und Kunden<br />

betreuen.<br />

Jubiläums-Menü: 150 Franken,<br />

für zwei Personen, mit Wein<br />

Nun feiert das KULM 150 Jahr-Jubiläum.<br />

Zu diesem Anlass finden im Sommer<br />

<strong>2014</strong> verschiedene Aktivitäten statt. Täglich,<br />

bereits in der Wintersaison, ist das neue Jubiläums-Menü<br />

erhältlich – der Geheimtipp<br />

im Jahr <strong>2014</strong>. Ein von Küchenchef Guido<br />

Gieche und seiner Brigade erstklassig zubereiteter<br />

Viergänger kostet 150 Franken für<br />

zwei Personen, inklusive einem hervorragenden<br />

Rotwein – Trocla Nera von Christian<br />

und Franzisca Obrecht, Jenins. Oder<br />

Weisswein – Sauvignon Blanc von Luzi und<br />

Otilia Jenny, aus Jenins. Ebenfalls inklusive<br />

ist ein halber Liter Valserwasser, mit oder<br />

ohne Gas. Dieses Spezial-Menu wechselt<br />

monatlich, bietet ein herausragendes Preis-/<br />

Leistungsverhältnis und kann immer abends<br />

in Kessler’s KULM genossen werden.<br />

Skipisten direkt vors Haus<br />

Zwei Skipisten aus dem Skigebiet Parsenn<br />

führen direkt zum Haus. Die Nummer<br />

13, der Besenbinder. Und die Nummer 16,<br />

Parsennhütte / Gruobenalp – Wolfgang. Der<br />

Besenbinder ist auch für gute Fahrer immer<br />

noch eine Herausforderung – vor allem,<br />

wenn er nicht maschinell präpariert ist. Ausserdem<br />

bietet er zahlreiche Varianten. Seit<br />

den 60-er Jahren ist der Besenbinder die<br />

Lieblingspiste von Vater Heinz Kessler.<br />

Die wunderbare<br />

Sonnenterasse<br />

Die Sonnenterasse ist eine der schönsten<br />

in der Destination. Darauf kann man<br />

verschiedene Leckereien geniessen. «Auf<br />

unserer Speisekarte findet jeder was Passendes.<br />

Regionales aus der Bündner Ecke,<br />

aber auch feine Fisch- und Fleischspezialitäten»,<br />

verspricht Nino Kessler.<br />

Die Aussicht ist einmalig, der Blick<br />

unverbaut, die Sicht auf Berge und Wälder<br />

entspannend. Die Sonne scheint dabei wärmend<br />

ins Gesicht. Busse nach <strong>Davos</strong> fahren<br />

im Winter viertelstündlich, die Züge nach<br />

<strong>Davos</strong> und Klosters stündlich.<br />

Jubiläums-Shows im Sommer<br />

Das 150-Jahre Jubiläumsjahr beinhaltet<br />

im KULM zahlreiche Attraktionen. Das<br />

monatlich wechselnde Jubiläumsmenu inkl.<br />

Wein für 150 Franken für zwei Personen ist<br />

eines der Highlights. Dank der Zusammenarbeit<br />

mit der Kunstgesellschaft <strong>Davos</strong> werden<br />

im Juni und September Künstler erwartet:<br />

Am Samstag, 28. Juni <strong>2014</strong> der Magier<br />

Alex Porter, inklusive Magic Dinner. Am<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Käti und Heinz Kessler, Sohn Nino Kessler mit Ehefrau Agnes und Sohn Yannick.<br />

Samstag, 06. September <strong>2014</strong>, der Geschichtenjäger<br />

Reto Zeller – auch während<br />

seiner Show kann sich der Gast kulinarisch<br />

verwöhnen lassen. Reservieren Sie sich dieses<br />

einmalige Erlebnis auf dem Wolfgang –<br />

Tischbuchungen nimmt das KULM-Team<br />

jederzeit entgegen. Ausserdem essen Geburtstagskinder<br />

an Ihrem Geburtstag während<br />

des Kulm-Jubiläumsjahres <strong>2014</strong> gratis.<br />

Tourismus stärken<br />

Als grosser Landrat hat Heinz Kessler<br />

die Politik und die Entwicklung von <strong>Davos</strong><br />

mitgeprägt. Worin sieht er die grössten Herausforderungen<br />

im Tourismus? «Die Konkurrenzfähigkeit<br />

erhalten gegenüber dem<br />

Alpenraum in Österreich und Südtirol.»<br />

Dies könne erreicht werden mit überdurchschnittlichen<br />

Dienstleistungen, möglichst<br />

guter Sachinfrastruktur und «mit der Pflege<br />

der emotionalen Seite unseres Gewerbes.<br />

Und indem wir auf unsere absolut einzigartige<br />

Lage bauen». Nino Kessler ergänzt:<br />

«Ausserdem müssen wir up to date bleiben<br />

im Social Media Bereich.»<br />

Öffentliche Bergblick-Sauna<br />

Kessler’s KULM bietet dem Gast ein<br />

einzigartiges Gesamtpaket. Familiäre Atmosphäre<br />

inmitten wunderbarer Natur. Die<br />

herrliche Aussicht von der Sonnenterrasse<br />

und das hervorragende Essen runden das<br />

Angebot ab. «Wir sind stolz auf viele langjährige<br />

Mitarbeiter. Das wissen auch die<br />

Stammgäste zu schätzen und freuen sich<br />

alle Jahre wieder, die bekannten Gesichter<br />

zu sehen», so Nino Kessler. Er selbst hat<br />

eine kaufmännische Ausbildung absolviert,<br />

dann Militär und die Hotelfachschule Thun.<br />

Nach diversen Stellen in Hotels in <strong>Davos</strong>,<br />

Klosters und St. Gallen ist er nun im eigenen<br />

Familienbetrieb eingestiegen. Eines seiner<br />

nächsten Projekte wird eine neue Sauna<br />

auf dem Dach des Hotel-Betriebs sein. «Sie<br />

wird zum grossen Teil verglast sein und bietet<br />

eine hervorragende Aussicht auf die umliegenden<br />

Berge und Wälder.» Die neue<br />

Sauna sollte ebenfalls ab Sommer <strong>2014</strong> fertig<br />

sein und ist auch für externe Gäste zugänglich.<br />

Identifikation der Familie<br />

Heinz Kessler ist stolz, auf das Gesamtangebot,<br />

welches die Familien Kessler<br />

seit 1922 anbieten: «Sämtliche mitarbeitenden<br />

und nicht mitarbeitenden Familienmitglieder<br />

müssen sich mit der Firma identifizieren,<br />

jeder betreibt seine Arbeit nach<br />

bestem Wissen und Gewissen. Wenn diese<br />

Faktoren stimmen, kann ein Familienbetrieb<br />

lange erfolgreich tätig sein.»<br />

Für Nino Kesssler gilt es nun, sich auf<br />

die neuen Medien zu konzentrieren und<br />

USPs (Alleinstellungsmerkmale) zu schaffen:<br />

«Die Zimmer und die gesamte Hotel-<br />

Infrastruktur müssen in regelmässigen Ab-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

5<br />

1. Langlaufloipe direkt vor der Haustüre, 2. Grosse Sonnenterrasse mit Blick auf Wälder und Berge<br />

3. Schon anno dazumal war die Abfahrt zum Kulm eine beliebte Piste<br />

4. überzeugen Sie sich selbst von der vielseitigen Speisekarte und den feinen Gerichten<br />

5. Ein Grossteil der Zimmer wurde stilvoll renoviert, der ursprüngliche Charme blieb erhalten<br />

ständen renoviert und dem Zeitgeist<br />

angepasst werden. Wichtig ist aber auch, die<br />

alten Werte zu pflegen. Vor allem in einem<br />

Familienbetrieb, wie dem unseren. Es ist<br />

eine Selbstverständlichkeit, mit den Hotelgästen<br />

beim Frühstück oder Abendessen einen<br />

Schwatz zu halten.» Der KULM-Familienbetrieb<br />

der Kesslers auf dem Wolfgang<br />

bedeutet Nino viel. «Vor allem wenn man<br />

schon in anderen Häusern tätig war, geniesst<br />

man die kurzen Kommunikationswege und<br />

die familiäre Atmosphäre.»<br />

150 Jahr Jubiläum – Die Meilensteine<br />

aus 150 Jahre Haustradition:<br />

1922 Übernahme des Betriebes durch<br />

Thomi und Anni Kessler-Meisser.<br />

1950 Bau der Car/Lastwagengarage<br />

1953 Neubau – Ausbau Restaurant<br />

1957 Bau der Tankstelle<br />

1961 Aufstockung Hotel, Einbau von<br />

Toiletten und Bädern<br />

1985 Erweiterung Restaurant und<br />

Hotelanbau<br />

1991 Neubau Eingangs- und Aufenthaltsbereich<br />

mit neuer Rezeption<br />

1999 Neubau Saunaanlage auf dem Dach.<br />

Seit den 70er-Jahren: ständige<br />

Investitionen in den Wagenpark.<br />

Erwähnenswert ist auch, dass das<br />

Kulm seit 1864 durchgehend geöffnet<br />

hat ohne Ruhetag.<br />

Hotel Kessler’s KULM<br />

sportlich und entspannt<br />

Prättigauerstrasse 32<br />

CH-7265 <strong>Davos</strong> Wolfgang<br />

Tel. +41 (0)81 417 07 07<br />

www.kessler-kulm.ch<br />

◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


32<br />

Baselitz im<br />

Kirchner Museum:<br />

Ein aussergewöhnlicher<br />

Gast<br />

Text: Marco Meyer / Pierre Hagmann<br />

Bilder: Manuel Kurth / zVg.<br />

Jetzt ist sie da! Die Ausstellung des deutschen Malerfürsten Georg Baselitz, präsentiert<br />

vom Kirchner Museum <strong>Davos</strong>: «Besuch bei Ernst Ludwig». Georg Baselitz hat die Kunstwelt<br />

seit den 1960er Jahren durch mehrere Skandale erschüttert. Mittlerweile aber begeistert<br />

er selbst seine schärfsten Kritiker. Museums-Direktor Thorsten Sadowsky, seit April 2013 im<br />

Amt, setzt mit dieser Ouvertüre ein starkes Ausrufezeichen. Die Ausstellung müssen<br />

Sie gesehen haben. Im nachfolgenden Interview des Direktors erfahren Sie, warum. Und<br />

wie es mit dem Kirchner Museum <strong>Davos</strong> weiter geht.<br />

Thorsten Sadowsky, in diesem Winter stehen<br />

im Kirchner Museum <strong>Davos</strong> einige Bilder auf dem<br />

Kopf. Warum?<br />

Weil wir den deutschen Künstler Georg Baselitz eingeladen<br />

haben, der seit 1969 viele seiner Bilder kopfüber<br />

malt. Die auf dem Kopf stehenden Bilder sind nicht<br />

falsch gehängt, sondern gewissermassen das Markenzeichen<br />

des Künstlers.<br />

Wer ist Georg Baselitz?<br />

Georg Baselitz zählt zusammen mit Gerhard Richter<br />

und Anselm Kiefer zu den bedeutendsten deutschen<br />

Künstlern der Gegenwart. Seine Werke sind in den<br />

wichtigen Kunstmuseen der Welt vertreten und erzielen<br />

auf dem Kunstmarkt Spitzenpreise. Baselitz ist sowohl<br />

ein sehr bedeutender als auch ein sehr erfolgreicher<br />

Künstler.<br />

Was macht ihn so besonders?<br />

Einerseits ist Baselitz ein überaus vielseitiger Künstler,<br />

dessen mehr als 50 Jahre umspannendes Werk sich von<br />

der Malerei über die Zeichnung und Druckgrafik bis hin<br />

zur Bildhauerei erstreckt. Andererseits galt Baselitz lan-<br />

ge als Aussenseiter und Einzelgänger des Kunstbetriebs.<br />

Er hat mit bewussten Provokationen verschiedene<br />

Kunstskandale ausgelöst.<br />

Welche?<br />

1963 hatte Baselitz in der Galerie Werner & Katz seine<br />

erste Ausstellung. Die beiden Gemälde «Die große<br />

Nacht im Eimer» (1962/63) und «Der nackte Mann»<br />

(1962) sorgten für einen Skandal und wurden von der<br />

Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Beide Bilder<br />

zeigen eine fleischfarbene, groteske Figur mit einem<br />

überdimensional grossen erigierten Penis.<br />

Der anschließende Prozess endet erst 1965<br />

mit der Rückgabe der Bilder…<br />

Richtig, das hat einiges ausgelöst. Für Baselitz zeichnet<br />

sich deutsche Kunst durch Primitivität, Expressivität,<br />

Religiosität und einen Hang zum Hässlichen aus – gerade<br />

in seinem Frühwerk hat Baselitz die Ästhetik des<br />

Hässlichen gepflegt.<br />

In jüngerer Zeit machte seine aggressive<br />

Malerei eine deutliche Wandlung durch.<br />

Oh ja. Insbesondere seine sogenannten Remix-Bilder,<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


«Neue Medien spielen in der Kunstvermittlung eine immer grössere Rolle. Der Einsatz sollte allerdings<br />

wohldosiert sein und die Betrachtung der Originale nicht ersetzten», Direktor Thorsten Sadowsky.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


34<br />

die Wiederholungen eigener Werke sind, zeigen<br />

eine grosse Leichtigkeit und Frische. Selbst die<br />

schärfsten Kritiker des Künstlers zeigen sich beeindruckt.<br />

Gibt es eine Verbindung zwischen Georg<br />

Baselitz und Ernst Ludwig Kirchner?<br />

Eine wichtige Gemeinsamkeit ist ihr Stilbewusstsein.<br />

Dazu der stete Wille, das eigene Werk weiterzuentwickeln<br />

und voranzutreiben.<br />

Das tönt aber nicht nach gerade vielen<br />

Gemeinsamkeiten.<br />

Ja Moment, es gibt noch mehr. Lassen Sie mich weiter<br />

ausführen.<br />

Bitte…<br />

Beide Künstler sind Maler und Grafiker und kommen<br />

über den Holzschnitt zur Holzskulptur. Beide gelten als<br />

die jeweils bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus<br />

ihrer Generation,<br />

von dem sich beide immer wieder<br />

und erfolglos distanzieren. Beide<br />

begreifen sich lange Zeit als unverstandene<br />

Aussenseiter des<br />

Kunstbetriebs. Kirchner beginnt<br />

als Avantgardist und endet als isolierter<br />

Künstler. Baselitz wird in<br />

Ost-Berlin wegen gesellschaftlicher<br />

Unreife von der Kunstakademie<br />

verwiesen. Danach startet<br />

er seine künstlerische Karriere,<br />

mit der Übersiedlung in den Westen<br />

als Anachronist. Er wendet<br />

sich gegen den Zeitgeist der Abstraktion.<br />

Im Katalog zu unserer<br />

Ausstellung nennt der österreichische<br />

Kunsthistoriker Anselm<br />

Wagner Kirchner und Baselitz ein<br />

janusköpfiges Paar: Während der eine vom Neuheitsanspruch<br />

der Avantgarde getrieben radikal nach vorne<br />

blickt, schöpft der andere aus dem Fundus der Kunstgeschichte,<br />

um aus Bildern weitere Bilder zu schaffen.<br />

Georg Baselitz ist seit Jahren sehr präsent in den<br />

Medien, aber auch mit Ausstellungen in der Schweiz<br />

und in Europa. Was macht die Ausstellung «Besuch<br />

bei Ernst Ludwig.» einzigartig?<br />

Die Ausstellung ist deshalb besonders, weil das Verhältnis<br />

zum Expressionismus im Allgemeinen und zu Kirchner<br />

im Besonderen die inhaltliche Klammer darstellt.<br />

Die Ausstellung bietet allerdings keine Gegenüberstellung<br />

der Künstler und versucht auch nicht Gemeinsamkeiten<br />

des Stils, der Komposition oder der Formfindung<br />

zu behaupten. Vielmehr treten Kirchner und die anderen<br />

Expressionisten im Werk von Georg Baselitz als historische<br />

Gestalten auf – wie Sie durch Selbstporträts und<br />

zeitgenössische Fotografien überliefert sind. Der Besuch<br />

bei Ernst Ludwig ist kein pflichtmässiger Familienbesuch,<br />

sondern eher eine imposante Hausbesetzung,<br />

bei der die künstlerischen Ahnen als Geister wieder auf-<br />

Das Kirchner<br />

Museum <strong>Davos</strong><br />

der künstlerische<br />

und kulturelle<br />

Leuchtturm der<br />

Landschaft.<br />

erstehen. Georg Baselitz betreibt diesen Ahnenkult mit<br />

einer spielerischen Lässigkeit und Ironie, die beeindruckend<br />

ist.<br />

Was sind für Sie persönlich die Glanzpunkte der<br />

Ausstellung? Immerhin ist es erst Ihre zweite Ausstellung<br />

als neuer Direktor des Kirchner Museums..<br />

Besonders freut es mich, dass «Der Brückechor» von<br />

1983 und «Das Liebespaar» von 1984 in der Ausstellung<br />

vertreten sind. «Der Brückechor» deshalb, weil das Bild<br />

eines der frühen Zeugnisse für die Beschäftigung mit<br />

den Gestaltern des Expressionismus ist. «Das Liebespaar»<br />

aus dem Kunstmuseum Basel wiederum gehört zu<br />

den wichtigen Paarbildern und Familienbildern, die<br />

Baselitz in den 1980er-Jahren gemalt hat und 2011 als<br />

Remix-Version noch einmal malt. Dieses noch einmal,<br />

also die Figur der Wiederholung, und das Mischen oder<br />

Sampeln von Motiven und Bildfragmenten<br />

ist ganz zentral für<br />

die Ausstellung. Das wirklich Besondere<br />

an Georg Baselitz‘ Remix-Bildern<br />

ist, dass hier aus der<br />

Geste der Wiederholung eine<br />

neue Malerei geboren wird. Das<br />

ist insofern bemerkenswert, als<br />

wir im Alltag ja die Wiederholung<br />

eher mit der Langeweile und dem<br />

ewigen Einerlei verbinden. Als<br />

künstlerische Strategie eingesetzt,<br />

vermag die Wiederholung – und<br />

das kennen wir aus der Musik,<br />

dem Theater und der bildenden<br />

Kunst – paradoxerweise etwas<br />

Neues zu generieren.<br />

Wie konnten Sie diese Bilder<br />

nach <strong>Davos</strong> bringen?<br />

Das war nun keine besondere Leistung meinerseits. Mit<br />

der Unterstützung des Künstlers und seines Sekretärs,<br />

Detlev Gretenkort, haben sich einige Türen öffnen lassen.<br />

Das Werk Kirchners ist immer wieder Hauptdiskussionspunkt.<br />

Was möchten Sie mit dem Kirchner<br />

Museum <strong>Davos</strong> noch erreichen?<br />

Zunächst einmal glaube ich, dass wir in Zukunft stärker<br />

den ganzen Kirchner zeigen müssen. Als weitgehend<br />

monografisches Museum, das sich in der Landschaft befindet,<br />

in der Kirchner 20 Jahre seines Lebens verbracht<br />

hat, müssen wir eine umfassende Werkschau bieten:<br />

Also von den Dresdner Anfängen, über die Metropolenerfahrung<br />

in Berlin, die Odyssee durch verschiedene<br />

Sanatorien bis hin zur künstlerischen Wiedergeburt in<br />

<strong>Davos</strong> und schliesslich zur Entwicklung eines neuen<br />

Stils in der alpinen Abgeschiedenheit. Das heisst für<br />

mich, die Einrichtung einer spannend vermittelten Dauerausstellung,<br />

die auch die neuen Medien einbezieht. Im<br />

Bereich der Druckgrafik und der Zeichnungen haben<br />

wir herausragende Bestände, vom Frühwerk bis in die<br />

späten 1930er Jahre. Diese Schätze müssen wir zugäng-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


35<br />

Georg Baselitz (*1938), Sing Sang Zero, 2011<br />

Zedernholz und Ölfarbe, 336,5 x 194,5 x 129 cm, Privatsammlung<br />

Foto ©: Jochen Littkemann<br />

lich machen. Ferner ist die Digitalisierung der Sammlung<br />

eine ganz wichtige Aufgabe, die jetzt angegangen<br />

werden muss. Um den Ansprüchen der kunstwissenschaftlichen<br />

Forschung zu genügen. Das ist im Übrigen<br />

auch eine notwendige Grundlage, um das Werk Kirchners<br />

noch stärker für eine internationale Rezeption zugänglich<br />

zu machen.<br />

Sie haben in einem früheren Gespräch gesagt, man<br />

müsse sich der Museumsarbeit mit einer gewissen<br />

Leichtigkeit und intellektueller Abenteuerlust<br />

nähern. Was verstehen Sie darunter?<br />

Um nur ein Beispiel zu nennen: Kirchner erfindet in seiner<br />

<strong>Davos</strong>er Zeit die Figur des Louis de Marsalle. Dieser<br />

tritt als französischer Kunstkritiker auf, der das Werk<br />

des Meisters am besten versteht und zu interpretieren<br />

weiss. Immer, wenn jemand diesen genialen Kopf treffen<br />

wollte, war er gerade verreist oder anderwärtig beschäftigt.<br />

Erst Anfang der 1930er Jahre lässt Kirchner<br />

Louis de Marsalle sterben; sein Umfeld hatte bereits<br />

frühzeitig gemutmasst, dass es sich um eine Kunstfigur<br />

handeln würde. Dieses Beispiel zeigt, dass Kirchner<br />

sehr modern gewesen ist und die Rezeption seines<br />

Werkes steuern wollte. Übrigens hat die Elektropunkband<br />

«Dadajugend Polyform» 2011 eine CD mit dem<br />

Titel «Louis de Marsalle» herausgebracht. Offenbar ist<br />

Kirchner bei jungen Leuten bekannter als man denkt.<br />

Sie bezeichnen Kirchner als «armchair traveller»?<br />

Wie müssen wir das verstehen?<br />

Ein «armchair traveller» ist ein Zimmerreisender oder<br />

ein theoretischer Reisender, der in seiner Phantasie reist.<br />

Der typische Gelehrte war bis ins 20. Jahrhundert hinein<br />

ein solcher Phantasiereisender. Von Immanuel Kant<br />

wissen wir, dass er Königsberg nie verlassen hat, zugleich<br />

aber eine Anthropologie verfasste, für die er wesentliche<br />

Informationen aus Reisebereichten über andere<br />

Völker und Kontinente bezog. Auch die Evolutionisten<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


36 des 19. Jahrhunderts waren vor allem Zuhausegebliebene,<br />

die die Entwicklungsstadien der Menschheitsgeschichte<br />

vom primitiven Urzustand bis zur zivilisierten<br />

Gegenwart am Schreibtisch definierten. Der theoretische<br />

Reisende weiss im Grunde alles besser, während<br />

der praktische Reisende vermutlich alles besser<br />

kann. Kirchner ist jemand gewesen, der sehr wenig gereist<br />

ist und sein Wissen beispielsweise über die ozeanische<br />

und afrikanische Kunst vor allem aus Museumsbesuchen<br />

und aus Büchern bezog. Zugleich hat er in<br />

Berlin und in <strong>Davos</strong> seine Wohnateliers mit diversen<br />

Exotismen ausgestattet. Und eine Art von persönlichem<br />

«going native» in den eigenen vier Wänden veranstaltet.<br />

Wie war Kirchners Akzeptanz in <strong>Davos</strong>?<br />

Die entsprach wahrscheinlich derjenigen vieler anderer<br />

Künstler in provinzieller oder ländlicher Umgebung.<br />

Der Künstler verkörpert das Andere und Fremde und<br />

alle Versuche dazugehören zu wollen, scheitern letztendlich.<br />

So scheint es mir auch bei Kirchner gewesen zu<br />

sein, obwohl er das einfache Leben in den Bergen in<br />

seinen Bildern feiert, bleibt er doch der Bohemien mit<br />

dem exzentrischen Lebensstil. Möglicherweise ist diese<br />

Fremdheit in der Welt eine notwendige Bedingung der<br />

künstlerischen Produktivität.<br />

Welchen Stellenwert hat das Kirchner<br />

Museum für <strong>Davos</strong>?<br />

Ich denke, dass das Kirchner Museum <strong>Davos</strong> der künstlerische<br />

und kulturelle Leuchtturm der Landschaft ist.<br />

Sie möchten das Museum als ausserschulischen<br />

Bildungsort positionieren. Was verstehen Sie<br />

darunter und wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?<br />

Auch hier lässt sich das am besten an einem Beispiel<br />

erläutern: Wenn wir Projekte in Zusammenarbeit mit<br />

Schulen durchführen, dann geht es zunächst einmal darum,<br />

dass das Museum einen ganz anderen Lernort bietet.<br />

Es geht um Erfolgserlebnisse und um ganzheitliche<br />

praktische Erfahrungen: Beispielsweise werden wir im<br />

kommenden Jahr mit Schülern und älteren Erwachsenen<br />

einen Audioguide entwickeln. Damit können die Teilnehmer<br />

zunächst einmal eine Werkauswahl treffen,<br />

dann einen Zugang zu den verschiedenen Werken finden,<br />

indem sie ein Manuskript ausarbeiten. Schliesslich<br />

die Texte im Tonstudio aufsprechen, mit Musik hinterlegen<br />

und einen Parcours durch die Ausstellung des Museums<br />

konzipieren. Das Projekt hat Dimensionen, die<br />

weit über die herkömmliche Kunstvermittlung hinaus<br />

gehen. Die Teilnehmer lernen praktisch, wie Kunstvermittlung<br />

im Museum funktioniert. Darüber hinaus entwickeln<br />

sie noch ihre eigene Plattform.<br />

Welche Zielgruppe sprechen Sie dabei an?<br />

Für die Einwohner ist es meines Erachtens sehr wichtig,<br />

dass sie das Museum als ihr Museum wahrnehmen. Und<br />

im Tourismus-Angebot wollen wir natürlich eine besondere<br />

Attraktion bleiben.<br />

Wie gehen Sie dabei konkret vor?<br />

Es geht um Zugänglichkeit und den Abbau von Schwellenängsten.<br />

Über ein umfangreiches Workshop-Angebot,<br />

aber auch über Veranstaltungen und Konzerte wollen<br />

wir dies in Zukunft erreichen. Dabei ist es wichtig,<br />

diese Angebote auch dann zu machen, wenn die Einheimischen<br />

auch Zeit haben – in der Hauptsaison sind die<br />

meisten Menschen, die im Tourismus tätig sind, sehr<br />

beansprucht. Für die Touristen gehört das Kirchner Museum<br />

ja bereits zum Programm, aber auch hier müssen<br />

wir stärker auf uns aufmerksam machen. Das beginnt<br />

bei der Beschilderung in der Stadt und reicht von spannenden<br />

Führungen bis hin zu Sonderveranstaltungen<br />

und Vernissagen. Entscheidend ist, dass das Kirchner<br />

Museum als lebendiger Ort wahrgenommen wird, der<br />

einen offenen und vielstimmigen Umgang mit der Kunst<br />

ermöglicht.<br />

<strong>Davos</strong> hat auch ein internationales Publikum.<br />

Ist das eine Chance für das Kirchner Museum?<br />

Ja! Dadurch erweitert sich die Ausstrahlung des Hauses,<br />

die der Bedeutung Kirchners angemessen ist. Die Herausforderung<br />

besteht für das Museum darin, die Inhalte<br />

des Hauses vielsprachig zu vermitteln. Wir werden Audioguides<br />

und Apps entwickeln, die mehrsprachig sind,<br />

um den Ansprüchen des internationalen Publikums zu<br />

genügen.<br />

<strong>Davos</strong> Klosters ist dabei, eine Zehn-Monate-Destination<br />

zu werden. Darin enthalten sind Vorzüge, die<br />

viele andere Destinationen nicht bieten können. Das<br />

Kirchner Museum dürfte darauf entscheidenden<br />

Einfluss haben. Inwiefern packen Sie diese Chance?<br />

Der Anspruch einer Zehn-Monate-Destination ist ambitioniert<br />

und wichtig. Man wird wohl wenig daran ändern<br />

können, dass der Monat Mai in <strong>Davos</strong> kein Wonnemonat<br />

ist. Für das Museum aber haben wir beschlossen,<br />

uns von dem Saisonrhythmus etwa unabhängiger zu<br />

machen und unsere Sommerausstellung bereits im Mai<br />

zu eröffnen. Sowie die Vernissage der Winterausstellung<br />

in den November vorzuverlegen.<br />

Als Stammgast oder Einwohner von <strong>Davos</strong> Klosters<br />

könnte man sagen: Mir ist das Kirchner Museum<br />

bekannt, ich weiss, was darin ist. Was entgegnen<br />

Sie solchen Stimmen? Wieso muss man als Besucher<br />

immer wieder im Kirchner Museum gewesen sein?<br />

Man sollte als Besucher jedes Jahr mindestens zweimal<br />

im Kirchner Museum gewesen sein, da wir zwei Sonderausstellungen<br />

im Jahr zeigen. Man kann es aber auch<br />

so machen, wie der Protagonist in Thomas Bernhards<br />

Roman «Alte Meister». Er sucht mindestens zweimal<br />

pro Woche das Kunsthistorische Museum in Wien auf,<br />

um ein Bild von Tintoretto zu betrachten. Was ich damit<br />

sagen will: Museen sind auch Schulen des Sehens – deshalb<br />

kann man ein Kunstwerk auch immer wieder betrachten,<br />

ohne je damit fertig zu werden. Gegen Dauergäste,<br />

wie in Thomas Bernhards Roman, hätte ich nichts<br />

einzuwenden.<br />

Sie wünschen sich mehr Stammpublikum?<br />

Der Kirchner Verein <strong>Davos</strong> hat etwa 600 Mitglieder –<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Georg Baselitz (*1938), Der Brückechor, 1983<br />

Öl auf Leinwand, 280 x 450 cm, Collection Faurschou Foundation<br />

Georg Baselitz (*1938), Nachtessen in Dresden (Remix), 2006<br />

Öl auf Leinwand, 305 x 450 cm, Privatsammlung<br />

Foto ©: Jochen Littkemann<br />

Georg Baselitz (*1938), Ohne Titel, 2006<br />

Tuschfeder und Tusche auf Papier, 65.5 x 50.8 cm, Privatsammlung<br />

Foto ©: Jochen Littkemann<br />

das ist unser Stammpublikum. Eine durchaus beachtliche<br />

Anzahl, mit der wir uns im Vergleich mit anderen<br />

Häusern nicht verstecken müssen.<br />

Was sind die Unterschiede zu einem<br />

Museum in einer Grossstadt?<br />

Ich sehe da keinen wesentlichen Unterschied. Als einziges<br />

Kunstmuseum vor Ort konkurrieren wir nicht mit<br />

anderen Häusern um die Gunst des Publikums. Ich glaube,<br />

dass das Publikum einer touristischen Destination<br />

mehr Zeit hat und möglicherweise etwas entspannter ist.<br />

Wenn jemand ein Bild nicht versteht,<br />

kann ein gewisser Stressfaktor entstehen.<br />

Wie minimiert man diesen?<br />

Dass man Kunst immer mit einem Blick versteht, ist<br />

eine Illusion. Es gibt Bilder, die auch den Kunstexperten<br />

Rätsel aufgeben. Zunächst ist man gut beraten, den<br />

eigenen Augen und der eigenen Intuition zu vertrauen.<br />

Manchmal hilft es, noch einmal wiederzukommen. Und<br />

im Museum können Sie jederzeit einen Kunstvermittler<br />

zu Rate ziehen.<br />

«Das Museum» – einst Schimpfwort, heute Erlebnisort.<br />

Diese Entwicklung ist weltweit festzustellen.<br />

Trifft die Beobachtung auch auf <strong>Davos</strong> zu?<br />

Wenn Sie auf «museal» im Sinne von verstaubt und langweilig<br />

anspielen, dann hat sich in den letzten 20 bis 30<br />

Jahren einiges getan. Museen sind generell sehr viel<br />

mehr erlebnisorientiert und auch ihr Service hat sich wesentlich<br />

verbessert. Die Zeiten, in denen man an der Museumskasse<br />

angegrummelt wurde und der Besuch im<br />

Museumsrestaurant eher ernüchternd war, sind vorbei.<br />

Die Museen putzen sich heraus, machen sich attraktiv<br />

für das Publikum und die Marketing-Abteilungen locken<br />

mit immer neuen Blockbustern und neuen Stars am<br />

Kunsthimmel. Diese Entwicklung stellte man vor allem<br />

in den Metropolen fest, trifft aber auch auf <strong>Davos</strong> zu.<br />

Wenn der Kunstbetrieb allerdings zu viel Lärm entfaltet,<br />

dann kann es wohltuend sein, wenn ein Museum nicht<br />

jedem neuen Trend hinterherläuft. Der amerikanische<br />

Künstler Mark Dion, der bevorzugt naturhistorische<br />

Museen aufsucht, hat sinngemäss einmal gefordert, dass<br />

jedes Museum nach seiner Erbauung und Einrichtung<br />

nicht mehr verändert werden sollte, da es so zum Monument<br />

seiner Zeit würde. Dieser Gedanke hat sicherlich<br />

seinen Charme, gleichwohl ist es als absoluter Fortschritt<br />

zu betrachten, dass Museen ihren Bildungs- und Vermittlungsauftrag<br />

heute offensiv wahrnehmen. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


38<br />

Der brandneue<br />

Heierling Skischuh<br />

(H1) revolutioniert<br />

die Carvingschwünge<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: Manuel Kurth / Michi Berger<br />

Heierling rollt die Produktion in <strong>Davos</strong> neu auf. Langlebig. Trendig.<br />

Qualitativ hochwertig. Die traditionsreiche Schweizer Schuh-Marke setzt<br />

auf modernste Rohstoffe aus der Forschung. In diesem Winter ist<br />

erstmals ein Skischuh aus Templast-Kunststoff erhältlich. Dieser sorgt<br />

für mehr Komfort. Bald soll ein Alpiner Berg- und Wanderschuh folgen, der<br />

auch in Städten modisch daher kommt. Hier will Heierling den «Alpine-<br />

Fashion» Trend mittragen.<br />

In diesem Winter ist die erste Kleinserie erhältlich. Ein<br />

<strong>Davos</strong>er Skischuh namens H1 (Heierling eins). Erstmals<br />

aus dem brandneuen Templast-Material. Extrem<br />

stabil. Konsistent bei allen Wintersport-Temperaturen.<br />

Dank dem Keil aus Schweizer Eschenholz und dem Fell<br />

im Innern bequemer als die bisherigen Skischuhe. Ein<br />

völlig neues Fahrgefühl. Keine Druckstellen. Optimale<br />

Kraftübertragung auf den Ski.<br />

Vierte Familien-Generation<br />

Hans-Martin Heierling freut sich wie ein kleines<br />

Kind. Seine Familien-Marke, die zwischenzeitlich an<br />

die Konkurrenz im Ausland verkauft war, ist wieder in<br />

<strong>Davos</strong>er Händen. In vierter Generation.<br />

Er selbst hat die Technologie im Skischuhbereich<br />

jahrelang erforscht, mehrere Patente angemeldet. Unter<br />

anderem den Hawks-Skischuh für eine Konkurrenzmarke<br />

entwickelt – den meist verkauften Skischuh der Welt.<br />

Nun wirbt er wieder mit der eigenen, traditionsreichen<br />

Heierling-Manufaktur in <strong>Davos</strong>. Und will zahlreiche Innovationen<br />

auf den Markt bringen. Schritt für Schritt.<br />

Templast: Modernste Technologie<br />

Ein Vorteil, der sich für den Skifahrer auf der Piste<br />

auszahlt: Der neue Heierling-Skischuh H1 aus Templast-Material<br />

verformt sich nicht. Selbst wenn auf der<br />

Piste kühle Minustemperaturen herrschen. «Der Rohstoff<br />

kommt aus der Automobilindustrie. Ich konnte das<br />

Grundverfahren verfeinern und den eigenen Kunststoff<br />

entwickeln. Wir haben viel herum gepröbelt, jetzt ist er<br />

optimal Temperatur-Resistent», erklärt Hans-Martin<br />

Heierling. Ein derart beständiges Material gab es in der<br />

Skischuh-Industrie bisher nicht.<br />

Erkenntnisse aus über zwanzig<br />

Jahren Fitting-Center<br />

Schweizer Leder macht den Schuh widerstandsfähig.<br />

Schweizer Eschenholz im Innenbereich wirkt<br />

Schwingungsdämpfend. Der Ein- und Ausstieg ist bequem<br />

– dank edlen Materialien, die den Schuh zum<br />

Fuss hin abschliessen. Druckstellen gibt es nicht mehr.<br />

Das Heierling Fitting-Center hat jahrelang Orthopädie-<br />

Forschung betrieben. Zur Optimierung von Skischuhen.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


«Heierling revolutioniert die Carvingschwünge.»<br />

Weil es ein leichtes Skifahren ist. Mit dem Keil, der drin ist, wird die Kraftübertragung sehr gut verteilt.<br />

Präzises, dynamisches, vibrationsdämpfendes Skifahren. Das Beste aus den Bündner Bergen.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


40 Die <strong>Davos</strong>er Traditionsfirma hat sich zum Spezialisten<br />

für Innenschuhe, Fussbettrohlinge und diverse<br />

Fitting-Tools entwickelt. Das Resultat: Präzises,<br />

dynamisches, vibrationsdämpfendes Skifahren. Dieses<br />

weltweit einmalige Know-how steckt nun im Innern des<br />

neuen Heierling H1 Skischuhs – er wirkt fast so bequem<br />

wie ein Turnschuh.<br />

Weiter forschen, vor Ort<br />

Hans Martin Heierling ist sich sicher: «Die Entwicklung<br />

ist nicht abgeschlossen. In der Technologie<br />

können wir noch weitere Fortschritte erzielen, den<br />

Schuh ganz anders bauen als bis jetzt.» Alpine Lifestyle<br />

ist dabei ein zentrales Thema. «Das heisst Verbindung<br />

zum Berg, zur Natur. Rustikal<br />

und doch edel. Traditionelle Werte<br />

aus <strong>Davos</strong> und aus den Schweizer<br />

Alpen. Neu verpackt. Mit modernen<br />

Technologien», erklärt<br />

Hans-Martin Heierling.<br />

Wellness in den Alpen, Balance<br />

in der Natur. Dieser Trend<br />

erfordert neue Produkte. «Ein Lebensgefühl,<br />

das die Leute suchen.<br />

Mit der Natur und mit Komfort<br />

vereint. Alles, was die Bergwelt<br />

hergibt», ist Heierling überzeugt.<br />

Damit eingehend auch spezielle<br />

Trends von der Mode her. Der Kunde will wissen, woher<br />

sein Produkt kommt. Und was drin steckt. Das Knowhow<br />

und die Rohstoffe aus den Schweizer Alpen, kombiniert<br />

mit modernster Technologie. Der neue Alpine-<br />

Fashion-Stil. Das Beste aus den Bündner Bergen.<br />

Wander- und Bergschuh für Stadt<br />

Der nächste Schritt wird eine Produktion für Wander-<br />

und Bergschuhe sein. Ein Lifestyle-Produkt aus<br />

<strong>Davos</strong>, das sehr gut für den Berg ist. Das man aber auch<br />

wunderbar in den Städten tragen kann. Als Vorlage dient<br />

dabei der alte Doppelschnürerschuh, der sehr stabil war.<br />

«Ich konnte eine alte Schweizer Schuhfabrik wieder<br />

zum Leben erwecken, die 25 Jahre stillgestanden hat»,<br />

gibt Hans-Martin Heierling bekannt. «Die alten Schaftmuster<br />

aus früheren Generationen werden wir wieder<br />

neu aufleben lassen.»<br />

Erste Kleinserie nun erhältlich<br />

In diesem Winter ist der Skischuh Heierling H1<br />

das Vorzeigeprodukt. In der vergangenen Saison ging<br />

eine Testserie an ausgewählte Versuchspersonen, nun<br />

folgt die erste Klein-Serie. Der Heierling H1 ist erhältlich<br />

im <strong>Davos</strong>er Verkaufsgeschäft an der Flüelastrasse 4<br />

in <strong>Davos</strong> Dorf, sowie in einer ersten Vertretung bei Bajard<br />

Sport in Zermatt. Hans-Martin Heierling streckt die<br />

Fühler nach weiteren Vertriebspartnern aus, aber nicht<br />

zu weit. «Wir wollen uns ganz klar vom Massenhandel<br />

Heierling<br />

Mit dem neuen<br />

Templast-<br />

Material an die<br />

Marktspitze<br />

unterscheiden, ein Top-Produkt bieten, das durch Qualität,<br />

Komfort und Innovation überzeugt.»<br />

Ältester Skischuh-Hersteller der Welt<br />

Die Heierling-Familie ist der älteste Skischuh-<br />

Hersteller der Welt. «Mein Urgrossvater hat im Jahr<br />

1885 die ersten Schuhe aus Leder gemacht», blickt<br />

Hans-Martin zurück. «Es war damals die Entstehung<br />

des Wintersportes.» (Siehe auch Artikel über die Entstehung<br />

des Schweizer Wintersportes) Dann kamen<br />

Schnallenschuhe und die Kunststoffschuhe. Heierling<br />

war bei allen Produkte-Innovationen massgeblich beteiligt.<br />

Später folgten Neuerungen, wie die Schuh-Schäumung<br />

und erste Oberflächen, die mit Kunststoff überzogen<br />

wurden. Schliesslich hielten<br />

der Dreh- und Zentralverschluss<br />

Einzug in die Skischuh-Industrie.<br />

Verbundenheit zu <strong>Davos</strong><br />

und zum Wintersport<br />

Hans-Martin Heierling ist mit den<br />

ständigen Produkte-Veränderungen<br />

aufgewachsen. «Es<br />

braucht schon eine gewisse Verrücktheit.<br />

Man muss permanent<br />

neue Wege gehen und experimentieren.<br />

Man muss sich überlegen,<br />

was man besser machen kann.<br />

Neue Elemente reinbringen. Und dabei immer auf die<br />

Feinsensorik vom Fuss achten», sagt er.<br />

Der Hauptsitz von Heierling ist seit Beginn in <strong>Davos</strong>.<br />

Über 100 Jahre am gleichen Ort. «Das ist sehr<br />

schön», sagt der heutige Inhaber. «Es zeigt die Verbundenheit<br />

zum Ort, mit der ganzen Entstehungsgeschichte<br />

des Wintersportes». Er prognostiziert Veränderungen in<br />

der Branche: «Es wird neue, individuelle Produkte mit<br />

hohen Preisen geben. Aber vermehrt auch günstige<br />

Massen-Produkte, die man im Internet bestellen kann.»<br />

Hans-Martin Heierling will sich einsetzen für Werthaltigkeit.<br />

Seine Produkte können im Service jederzeit erneuert<br />

werden. Seine Schuhe sind nach einer sanften<br />

Renovation wieder auf dem neusten Stand.<br />

Swissness, lokale Verankerung, Qualität. Innovation,<br />

Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Werthaltigkeit – dafür<br />

stehen die Produkte von Heierling. Sichern Sie sich<br />

jetzt Heierling-Skischuhe aus der ersten neuen Kleinserie.<br />

Die Stückzahl ist begrenzt.<br />

Heierling<br />

Sportorthopädie<br />

Flüelastrasse 4<br />

7260 <strong>Davos</strong><br />

Tel. +41 (0)81 416 31 30<br />

heierling@bluewin.ch<br />

◊<br />

Drei Generationen:<br />

Heierling, eine<br />

traditionsreiche<br />

Skischuh-Manufaktur<br />

mit Sitz in<br />

<strong>Davos</strong> Klosters.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


42<br />

Thomas Frieden<br />

Eine neue Schmuckmarke<br />

für Frauen<br />

mit Klasse und Stil<br />

Text: Stefan Steiner<br />

Bilder: Michael Berger, zVg Frieden AG<br />

Für Frauen, welche das Besondere und Einzigartige suchen, hat die traditionsreiche<br />

Schweizer Schmuckmanufaktur Frieden eine neue Marke lanciert. Die Marke feiert den<br />

Diamanten in noch nie gesehener Form. Erstmals wird der Diamant in allen Schliffarten<br />

und Farben im gleichen Schmuckstück präsentiert – in einzigartigen zauberhaften<br />

Designs. Die Marke soll Frauen ansprechen, bei denen Kleidung und Schmuck Ausdruck<br />

ihrer Persönlichkeit sind.<br />

Susanne und Andreas Maissen<br />

Herr Maissen, Sie führen ein neues Top-Label in<br />

Ihrem Schmucksortiment. Wie kommen Sie dazu?<br />

Ja, wir haben mit dieser Marke eine echte Sensation.<br />

Darauf sind wir sehr stolz.<br />

Warum?<br />

Weil es ein einheimisches Qualitätsprodukt ist. Die<br />

1898 gegründete Manufaktur Frieden aus Thun ist im<br />

In- und Ausland bekannt für hochwertige Juwelen, auserwählte<br />

Edelsteine und Kulturperlen. Dass wir zu den<br />

auserkorenen Konzessionären gehören, welche die neue<br />

Marke THOMAS FRIEDEN in der Schweiz anbieten<br />

darf, erfüllt uns mit grosser Freude.<br />

Frau Maissen, Sie sind selber<br />

ganz begeistert.<br />

Oh ja. Die Marke wurde uns an der Baselworld 2013<br />

vorgestellt, wo sie Premiere feierte. Zwar wussten wir<br />

aus der Messe-Einladung, dass die Schmuckmanufaktur<br />

Frieden mit etwas ganz Speziellem aufwarten würde –<br />

was wir aber dann mit eigenen Augen sahen, hätten wir<br />

uns nie vorstellen können: Wir waren total überwältigt<br />

von den einzigartigen Kreationen und Materialien.<br />

Die neue Marke ist somit ein weiteres Highlight der<br />

renommierten Schmuckmanufaktur Frieden aus<br />

Thun, die seit langem zu Ihren Top-Lieferanten<br />

gehört. Ihr wird – wie bei den Uhren ROLEX oder<br />

PATEK PHILIPPE – in jeder Beziehung ein enorm<br />

grosses Know-how nachgesagt. Was gefällt Ihnen<br />

persönlich an der Marke und was macht sie so<br />

besonders?<br />

Diamantschmuck wird ganz neu interpretiert. Erstmals<br />

werden Diamanten in all ihren Erscheinungsformen im<br />

gleichen Schmuckstück präsentiert: vom ungeschliffenen<br />

Rohkristall in Oktaeder-Form über historische<br />

Schliffarten bis zum modernen Brillantschliff. Bei den<br />

Kollektionen der Marke THOMAS FRIEDEN domi-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Aus der Kollektion «Oeil Magique»:<br />

Set in Weissgold 750 bestehend aus Anhänger, Ring und Ohrschmuck mit<br />

Diamantkristallen und pastellfarbenen Diamanten.


44 niert deshalb nicht so sehr der einzelne Stein, vielmehr<br />

werden weisse und naturfarbene Diamanten<br />

in extravaganten Designs raffiniert und verspielt kombiniert.<br />

Die pastellfarbenen Diamanten sowie unterschiedliche<br />

Schliffformen, ergeben faszinierende Kreationen<br />

voller Poesie und Anmut.<br />

Wieso wurden für die Kollektionen diese speziellen<br />

Diamanten verwendet?<br />

Seit jeher verarbeitet die über hundert Jahre alte<br />

Schmuckmanufaktur Frieden edelste Materialien zu<br />

kulturellen Werten. Für Thomas Frieden, Namensgeber<br />

der Marke, war dies auch hier oberste Maxime. So kombiniert<br />

er Adamas, den Unbezwingbaren, in all seinen<br />

Erscheinungsformen zu einzigartigen Designs im gleichen<br />

Schmuckstück – eine grosse Herausforderung.<br />

Täuscht das Gefühl, dass dabei auch Tradition und<br />

Moderne zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen?<br />

Keinesfalls. Gerade dies ist eine weitere Stärke der neuen<br />

Kollektion; die langjährige Berner Firmentradition wird<br />

mit modernen Formen sozusagen neu erfunden. Und<br />

durch die Vielfalt verschiedenster Schliffformen und bezaubernder<br />

Pastelltöne der Diamanten wird jedes<br />

Schmuckstück zu einem Unikat. Mit individueller Nummer<br />

und Echtheits-Zertifikat. Dabei ist es selbstverständlich,<br />

dass sich die Firma Frieden an hohe ethische Standards<br />

hält. Es wird natürlich garantiert, dass alle<br />

Diamanten aus konfliktfreien Gebieten stammen und den<br />

strengen Regeln des Kimberley-Prozesses unterliegen.<br />

Herr Maissen, die Marke THOMAS FRIEDEN<br />

besteht aus zwei Kollektionen. Was hat es damit auf<br />

sich und wie ergänzen sie sich?<br />

Beide Kollektionen sind eine Hommage an die Natur:<br />

Sie verwenden die gleichen Materialien, unterscheiden<br />

sich aber grundlegend im Design.<br />

Inwiefern?<br />

Die Kollektion Feuille Divine kommt frühlingshaft<br />

leicht daher; zarte Blättchen – der Name deutet darauf<br />

hin – stehen im Mittelpunkt. Erlesene Diamanten in verschiedenen<br />

Farben und Formen erhalten hier ihren<br />

glanzvollen Auftritt. Die perfekt verarbeiteten Edelsteine<br />

versprühen ein betörendes Feuerwerk an Emotionen<br />

und Lebensfreude. Florale Muster im Stil des «Art<br />

Déco» kommen seit jeher in der Mode und im Schmuck<br />

zur Anwendung – hier bezaubern sie auf eine ganz neue<br />

Art. Die Kollektion Oeil Magique hingegen wirkt neckisch<br />

verspielt, wie die «diebische Elster», welche bekanntlich<br />

alles liebt, was glitzert und glänzt. Von ihr<br />

liessen sich die Schmuckgestalter inspirieren, ist sie<br />

doch seit über hundert Jahren das Markenzeichen des<br />

Hauses Frieden. Vogelmotive hat es in der Schmuckgestaltung<br />

immer wieder gegeben, aber die Formsprache<br />

dieser Linie ist unerreicht; die Kreationen verkörpern<br />

eine aussergewöhnliche Eleganz und Beschwingtheit,<br />

wie sie dem unverwechselbaren Vogel mit seinem<br />

faszinierenden Federkleid eigen ist.<br />

1<br />

Wie wir gehört haben, ist die Inspiration für die<br />

Kollektion «Oeil Magique» aus der Firmengeschichte<br />

von Frieden erklärbar. Was hat es mit der<br />

Kollektion «Feuille Divine» auf sich? Sie erwähnen<br />

die floralen Muster aus dem Art Déco.<br />

Auch hier hatte Thomas Frieden klare Vorstellungen,<br />

holte er sich die Inspiration für die Kollektion doch aus<br />

der eigenen Firmengeschichte. Sein Grossvater Emil<br />

Frieden hatte 1898 im Emmental eine Werkstätte für<br />

Silber-Trachtenschmuck gegründet. Dank der Qualität<br />

der Filigrantechnik und der künstlerisch hochstehenden<br />

floralen Motive des Silberschmucks war der Handwerksbetrieb<br />

bald weit herum bekannt. Darauf gründet<br />

die neue, edle Schmuckmarke. So fand Thomas Frieden<br />

in den Chroniken unzählige alte Motive, die er nun wieder<br />

aufleben lässt und in moderner Form umsetzt. Damit<br />

erhalten die Kollektionen in zweifacher Hinsicht eine<br />

Bild 1:<br />

Gemmologe Thomas<br />

Frieden mit seiner<br />

Frau Charlotte<br />

beim Begutachten eines<br />

Edelsteins.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


45<br />

2<br />

Bild 2:<br />

Die Elstern präsentieren<br />

einen Anhänger<br />

aus der Kollektion<br />

«Oeil Magique».<br />

Dazu gehören der<br />

passende Ring<br />

und Ohrschmuck, alles<br />

in Weissgold 750.<br />

unverwechselbare Identität: einerseits durch die edlen<br />

Materialien, andererseits durch die einzigartigen Designs.<br />

Frau Maissen, bei den neuen Kreationen handelt es<br />

sich also nicht einfach um die Erweiterung Ihres<br />

Schmucksortiments, sondern um die Bereicherung<br />

durch eine Marke, welche das Zeug zum Kultstatus<br />

hat. Was zeichnet diese nebst den Schmuckstücken<br />

noch besonders aus?<br />

Zu einer solchen Marke gehört natürlich auch die Präsentation,<br />

so wie man es auch von den Uhrenmarken her<br />

gewohnt ist: Von den Displays über die die schicke Verpackung<br />

und last but not least das individuelle Garantiezertifikat<br />

für jedes Schmuckstück. Auch bei diesen Accessoires<br />

merkt man, dass alles bis ins Letzte stimmt.<br />

Die Manufaktur Frieden hat in jeder Beziehung ganze<br />

Arbeit geleistet. ◊<br />

Die Marke THOMAS FRIEDEN<br />

ist ab sofort erhältlich bei:<br />

Maissen Klosters AG<br />

Uhren + Bijouterie<br />

Bahnhofstrasse 15<br />

CH-7250 Klosters<br />

Tel. +41 (0)81 410 22 33<br />

Fax +41 (0)81 410 22 35<br />

info@maissen.com<br />

www.maissen.com<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. bis Fr. 8-12 Uhr, 14-18.30 Uhr<br />

Sa. 8-12 Uhr, 14-17 Uhr<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Bild: Michael Berger


48<br />

25 Jahre Jatzhütte <strong>Davos</strong>:<br />

Nach der Saison ist vor der Saison…<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: Michael Berger<br />

Die Jatzhütte ist weltbekannt geworden. Jeder findet auf<br />

2500 Metern über Meer seine eigene Lieblingsecke.<br />

Whirlpool auf 2500 Meter über Meer, Liegestühle, Sonnenterrasse,<br />

Schneebars. Kudi Bachmann und sein Team haben aus der einstigen<br />

Barracke am Jatzhorn einen Kultplatz gemacht. 25 Jahre Knochenarbeit.<br />

Der Erfolg gibt ihnen Recht. Dieses Jahr ist grosses Jubiläum.<br />

«Ich hatte ein gutes Gefühl», sagt Kudi<br />

Bachmann. Damals, vor 25 Jahren, als die<br />

Hütte am Fusse des Jakobshorns zu haben<br />

war. «Eine solche Chance erhält ein Aargauer<br />

nur einmal im Leben.» Kudi Bachmann<br />

packte sie. Der gelernte Koch musste zunächst<br />

ohne Telefon, Tiefkühler und Musik<br />

auskommen. «Am Abend legten wir die Getränke<br />

in den Schnee, damit sie schön kühlten».<br />

In der Barracke gab es einen Pfiff (ein<br />

2er Veltliner) und eine Suppe mit Wienerli.<br />

Schrittweise vergrösserte Kudi mit seinem<br />

Team das Angebot.<br />

«Für uns ging ein Traum in Erfüllung»,<br />

sagt er. «Wisi und ich am Grill kannten jeden<br />

Gast persönlich.» Für den Wirt manchmal<br />

auch gefährlich, mit vielen Gästen<br />

musste angestossen werden. «So erfand die<br />

Jatzhütte den Après Ski – mittlerweile weltbekannt»,<br />

schmunzelt Bachmann.<br />

Einmaliges Panorama,<br />

voller Bündner Berge<br />

Heute steht die Jatzhütte für ein umfangreiches<br />

Bergerlebnis. Die Food-Auswahl<br />

ist köstlich, reicht von Asia-Gerichten<br />

über Raclette und Grill, bis hin zu einem<br />

«McDonald‘s für Snöber und Freestyler».<br />

Die Sonnenterasse ist massiv vergrössert,<br />

die Anzahl Liegestühle wächst von Jahr zu<br />

Jahr. Daneben stehen eine Sauna und zwei<br />

Pools. Und ein grosser Freestyle-Park für<br />

Wagemutige. Die Aussicht von der Jatzhütte,<br />

hinüber zum Rinerhorn und hinunter ins<br />

Sertigtal, ist einziagartig. Zum 25 Jahr-Jubiläum<br />

gibt’s einen Hütten-Ausbau: Eine neue<br />

Küche und ein bedientes Restaurant.<br />

Fun-Mountain der 90er Jahre<br />

Vor 20 Jahren kamen die Pioniere des<br />

Snowboards. Fortan hiess es «It’s Party-Time.»<br />

Life Musik, mit Jonathan von der Tonic<br />

Bar. Eine zusätzliche Bar unten, Liegestühle.<br />

Pool und Palmen. Später sorgte DJ<br />

Bachi für die Musik. Das Lied vom «einfachen<br />

Mädchen» förderte den einen oder<br />

anderen Heiratsantrag an der Aussenbar zu<br />

Tage. Kudi Bachmanns Lieblingslied, «Try»<br />

von Pink, wurde zum Credo. Am liebsten hat<br />

er «den letzten Song.» Am Ende der Saison<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


tauscht er die Skischuhe – seine Arbeitskleidung<br />

– gegen Flip-Flops und erholt sich aktiv<br />

im fernen Osten und am Bodensee. Dabei<br />

steht bereits die Vorbereitung auf die<br />

nächste Saison im Fokus. «Nach der Saison<br />

ist vor der Saison», sagt er.<br />

49<br />

Schilbi, der zuverlässigste<br />

Wetterbericht<br />

Das Personal ist angewachsen. Wo vor<br />

25 Jahren Kudi Bachmann und Wisi, mit<br />

«zwei bis drei Angestellten» die Wintersportler<br />

verköstigten – hauptsächlich am Grill und<br />

mit viel Rösti – stehen heute bis zu 25 fleissige<br />

Helfer im Einsatz. Die grosse Herausforderung<br />

ist dabei, den Wetterbericht richtig zu<br />

interpretieren. Die meisten Arbeitsplätze sind<br />

outdoor. «Während einer schönen Woche<br />

voller Sonnenschein ist das einfach», so Kudi<br />

Bachmann. Aber Weihnachten kann auch<br />

warm sein und Ostern kalt. «Keinen Monat<br />

kann man Voraus sagen. Es gibt keine Regeln.»<br />

Und das Wetter kann kurzfristig umschlagen.<br />

Das Personal will trotzdem gut geführt,<br />

der Arbeitsplan eingehalten sein. «Am<br />

Schluss geht es immer auf», sagt Bachmann.<br />

Er verlässt sich für die Wetterprognose auf<br />

einen Mix aus Tagesschau, Zeitungen und<br />

Gilbert (Schilbi), den Pistendienst-Chef. Ihn<br />

sieht er jeden Morgen in der Jakobshorn-<br />

Bahn, wenn die Arbeitenden um 7.30 Uhr auf<br />

den Berg fahren.<br />

«Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden.<br />

Einige Stammgäste von früher kommen heute als Eltern oder Grosseltern<br />

und bringen wieder ihre Kinder mit», Kudi Bachmann und Wisi Näf.<br />

Der grösste Stolz?<br />

Seine Jatzfamilie<br />

Auf 2500 Meter über Meer gilt das<br />

«Du» – also Kudi, auf was bist Du am meisten<br />

stolz, nach 25 Jahren? «Auf meine Familie.<br />

Frau. Kinder. Bin jetzt stolzer Grossvater,<br />

Neny. Und dass alle Freude haben an<br />

der Jatzhütte. Es sind 25 schöne und intensive<br />

Jahre. Mit Leidenschaft und Freude.<br />

Und harter, intensiver Arbeit. Denn nur zusammen<br />

sind wir stark.»<br />

Same thing, but different<br />

Über all die Jahre sei die Arbeit kopflastiger<br />

geworden, sagt er. Digitale Kommunikation,<br />

Email, Telefon – all das gab es vor 25<br />

Jahren auf dem Berg nicht. Und was ist speziell<br />

in diesem Winter? «Diese Frage stellen<br />

mir die Gäste jedes Jahr. Die Antwortet für<br />

diese Saison lautet: Eine kurze Saison. Das<br />

Jubiläum. Keine Ostern, da wir früher schliessen.<br />

Der anstehende Umbau der Jakobshorn-<br />

Bahn. Und der Umbau der Jatzhütte.» ◊<br />

«Am meisten stolz bin ich auf die Familie und die langjährigen,<br />

tollen Mitarbeiter», Kudi Bachmann.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


50<br />

«Früher wurde ich als<br />

Curlerin belächelt»<br />

Text: Aufgezeichnet von Pierre Hagmann<br />

Bild: zVg.<br />

Ganz auf Sotschi, den diesjährigen Saisonhöhepunkt fokussiert:<br />

Mirjam Ott, Skip vom Curling Team <strong>Davos</strong>.<br />

Mirjam Ott ist 42 Jahre alt und hat als Curlerin schon einiges erlebt. Seit<br />

2007 ist sie als Skip fürs Team <strong>Davos</strong> tätig, in diesem Winter nimmt sie<br />

zum vierten Mal an Olympischen Winterspielen teil. Das Ziel ist eine<br />

weitere Medaille – doch die Konkurrenz wird immer professioneller.<br />

SNOWTIMES sprach mit Ihr während der Vorbereitungen.<br />

Vor 12 Jahren habe ich zum ersten Mal an<br />

Olympischen Spielen teilgenommen, 2002 in<br />

Salt Lake City. Es folgten Turin 2006, Vancouver<br />

2010 – und nun, ganz bald, steht mit Sotschi<br />

<strong>2014</strong> ein nächstes Highlight an. Olympische<br />

Spiele sind für alle Sportlerinnen und<br />

Sportler speziell, besonders gilt das aber für<br />

jene, die sich in Randsportarten messen. Curling<br />

ist und bleibt eine Randsportart.<br />

Unsere Vorbereitung auf Sotschi begann<br />

im Grunde genommen unmittelbar nach<br />

Vancouver 2010. Konkret sind wir seit dem<br />

letzten April dran, uns vorzubereiten, Zeitpläne<br />

zu erstellen: Wieviel trainieren wir und<br />

wo, an welchen Wettkämpfen nehmen wir<br />

teil? Im Sommer waren einige Team-Events<br />

dabei, zusammen mit den Männern haben<br />

wir auch den Gigathlon absolviert. Da ging<br />

es darum, die Komfortzone zu verlassen. An<br />

die Spitze haben wirs natürlich nicht geschafft,<br />

das war auch nicht das Ziel, wir sind<br />

ja weiss Gott keine Ausdauerathleten.<br />

Bereits im Sommer in Sotschi<br />

Um uns optimal vorzubereiten, haben<br />

wir im Sommer auch eine Reise nach Sotschi<br />

unternommen, ebenfalls zusammen mit dem<br />

Männerteam. Sinn und Zweck des Besuchs<br />

war es, den Ort kennenzulernen, etwas über<br />

Klima und Kultur zu erfahren. Auch wenn<br />

man sich während der Wettkämpfe in einer<br />

Curling-Halle befindet, sind äussere Einflüsse<br />

nicht irrelevant für die Leistung auf dem<br />

Eis. Diese Einflüsse gibt es immer und es ist<br />

entscheidend, dass man sich wohlfühlt. Dank<br />

meiner langjährigen Erfahrung gelingt es mir<br />

mittlerweile besser, mich an neue Umstände<br />

zu adaptieren. Ich habe ja schon an anderen<br />

exotischen Destinationen an Wettkämpfen<br />

teilgenommen. Südkorea zum Beispiel, das<br />

war sehr speziell, was die ganze Kultur betrifft<br />

– und die Geographie: Da haben wir<br />

quasi neben einem Sandstrand gespielt. Auch<br />

Sotschi liegt am Meer und hat ein warmes<br />

Klima, das ist ja eher ein Sommerferien-Ort.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Vorreiter der<br />

Professionalisierung<br />

Damals, 2002 in Salt Lake City, waren<br />

wir Pioniere, als wir zur Vorbereitung unser<br />

Arbeitspensum von 100 auf 80 Prozent runtergeschraubt<br />

haben. Aktuell arbeite ich noch<br />

20 Prozent in meinem normalen Job. Einige<br />

ausländische Teams sind heute als Quasi-<br />

Profis unterwegs. Die Schotten etwa oder die<br />

Russen oder die Chinesen erhalten von den<br />

Verbänden die finanzielle Unterstützung, die<br />

es ihnen erlaubt, sich voll aufs Curling zu<br />

konzentrieren.<br />

In der Schweiz hat sich schon auch<br />

vieles getan in den letzten Jahren. Die Sporthilfe<br />

und Swiss Olympic liefern wichtige<br />

Support-Beiträge, ohne zusätzliche Team-<br />

Sponsoren ginge es aber nicht. Ich glaube,<br />

dass wir hier noch Optimierungspotential haben,<br />

auch von den Verbandsstrukturen her.<br />

Eine Stagnation hätte wohl zur Folge, dass es<br />

immer schwieriger würde, mit anderen Nationen<br />

mitzuhalten.<br />

Klare Fortschritte<br />

Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke,<br />

wird mir klar: Der Curlingsport hat<br />

eine enorme Entwicklung hinter sich. Die<br />

Materialien und die Eiskonditionen sind besser<br />

geworden, die Sportlerinnen und Sportler<br />

athletischer – Ausdauer und Kraft wird heute<br />

viel intensiver trainiert als früher. Wir erhalten<br />

gezieltere Unterstützung aus dem Betreuungsumfeld;<br />

seit zwei Jahren wird unser<br />

Team vom kanadischen Nationaltrainer betreut.<br />

Die Folge sind Fortschritte im technischen<br />

Bereich.<br />

Durch die Professionalisierung ist der<br />

Sport auch attraktiver und vielfältiger geworden.<br />

Und so ist auch die Popularität vom Curling<br />

gestiegen. Gerade auch in der Schweiz,<br />

wo heimische Teams international regelmässig<br />

Erfolge feiern konnten. Früher wurde ich<br />

belächelt als Curlerin, heute kriegen wir viel<br />

Anerkennung – und relativ gute TV-Präsenz.<br />

Aktuell gibt es hierzulande etwa 8000 Lizenzierte<br />

und 40 Curlinghallen.<br />

<strong>Davos</strong> und die Curlinghalle<br />

<strong>Davos</strong> hat leider keine. Das mag ein<br />

bisschen sonderbar anmuten, dass meinem<br />

Team <strong>Davos</strong> keine eigene Halle zur Verfügung<br />

steht. Aber das Stimmvolk hat damals<br />

leider Nein gesagt, als es um den Bau einer<br />

Curlinghalle ging. Nun trainieren wir im<br />

Winter oft in Baden, Bern, wo ich herkomme,<br />

oder in Flims-Laax, wo ich eine Wohnung<br />

habe – ja, ich bin viel unterwegs. In <strong>Davos</strong><br />

bin ich gelandet, nachdem ich zuvor in Flims<br />

engagiert war. 2007 haben wir uns aus verschiedenen<br />

Gründen ein neues Team gesucht,<br />

<strong>Davos</strong> war schliesslich die ideale Lösung.<br />

Der Ort hat einen guten Ruf, den man<br />

gerne in die Welt hinausträgt. Und auch<br />

wenn die eigene Halle fehlt, ist der Stellenwert<br />

von Curling in <strong>Davos</strong> hoch, wir werden<br />

gut unterstützt und sind immer herzlich willkommen.<br />

Wie an vielen Schweizer Bergorten<br />

gehört der Sport hier fast ein bisschen<br />

zur lokalen Kultur.<br />

Ärgerliche Überschneidung<br />

im Terminkalender<br />

Zurück zu Sotschi und unserer Vorbereitung:<br />

Im September hat die Wettkampfphase<br />

begonnen. Zweimal waren wir seither<br />

in Kanada, wir nahmen an einem Turnier in<br />

der Schweiz teil, und im November waren<br />

wir in Stavanger, Norwegen, wo wir an der<br />

Europameisterschaft die Bronze-Medaille<br />

gewonnen haben. Jetzt steht noch Glasgow<br />

und ein Turnier in Bern an. Die bisherige Saison<br />

ist gut gelaufen, mit der Bronzemedaille<br />

an der EM in Norwegen als vorläufiger Höhepunkt.<br />

Gewisse Dinge müssen wir bis im<br />

Februar aber noch verbessern. An der WM<br />

werden wir in diesem Jahr leider nicht teilnehmen<br />

können. Der Grund ist so simpel wie<br />

fragwürdig: Nur der amtierende Schweizermeister<br />

qualifiziert sich für die WM, doch<br />

weil die SM gleichzeitig stattfinden wie die<br />

Olympischen Spiele, können wir uns gar<br />

nicht qualifizieren. Das ist ein bisschen enttäuschend.<br />

Wir haben den Terminentscheid<br />

vom Verband zur Kenntnis genommen. Ich<br />

habe Verständnis, dass es terminlich 51<br />

nicht ganz einfach war, eine bessere<br />

Lösung zu finden, aber ich bin überzeugt,<br />

dass man das eigentlich hätte handeln können.<br />

Der Vorteil dieser Situation: Jetzt kann<br />

sich unser Team – Janine Greiner, Carmen<br />

Küng, Carmen Schäfer, Alina Pätz als Ersatzspielerin<br />

für Sotschi und ich – ganz auf das<br />

eine grosse Saisonhighlight konzentrieren.<br />

Fokussiert auf das Ziel<br />

Es ist aber nicht so, dass wir nun alles<br />

umstellen würden. Olympische Spiele sind<br />

unter dem Strich als Wettkampf nicht anders<br />

als alle anderen auch. Und wir betrachten die<br />

Vorbereitung als kontinuierlichen Aufbau<br />

über drei bis vier Jahre.<br />

Bald ist es soweit. Wir sind gut in<br />

Form, aber man merkt schon: Unsere Konkurrenz<br />

hat ihren Aufwand auch ausgebaut,<br />

ist ebenfalls professioneller an der Arbeit als<br />

vor 4 Jahren etwa. Unser Ziel? Eine Medaille,<br />

ganz klar. Das Potential ist da, das haben wir<br />

schon mehrmals gezeigt. Natürlich wäre es<br />

wunderbar, wenn es am Ende Gold würde.<br />

Doch die Konkurrenz ist zu stark, um Prognosen<br />

zu wagen, welche Nationen es in die<br />

Top 5 schaffen. Eine Medaille wäre ein riesiger<br />

Prestige-Erfolg, eine wunderschöne<br />

Bestätigung – finanziell aber überhaupt nicht<br />

relevant.<br />

Was nach Sotschi kommt, weiss ich<br />

noch nicht. Alles ist denkbar, auch mein<br />

Rücktritt. Das ganze Team wird sich sicher<br />

eine Auszeit nehmen und dann intern besprechen,<br />

wie es weitergeht. Ich gehöre langsam<br />

sicher zu den älteren Spielerinnen, doch man<br />

kann auch mit 42 als Skip noch mithalten. Es<br />

ist aber so, dass die Curlerinnen und Curler<br />

an der Weltspitze in den letzten Jahren tendenziell<br />

jünger wurden – weil eben: auch die<br />

körperlichen Anforderungen sind gestiegen.<br />

◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


52<br />

120 Jahre Förderung des<br />

<strong>Davos</strong>er Eissports<br />

Text und Bild: Walter Bäni<br />

oder dem Ski-Club. In jenem Winter fand<br />

auch schon der erste internationale Wettbewerb<br />

statt, und 1898 gab es im Landwassertal<br />

zum ersten Mal Weltmeisterschaften im<br />

Eisschnelllauf. Insgesamt war <strong>Davos</strong> im<br />

Laufe der Jahre Ausrichter von 40 Welt- und<br />

Europameisterschaften. Die letzte Eiskunstlauf-WM<br />

im Landwassertal fand im Jahr<br />

1966 statt, und 1977 wäre eine Eisschnelllauf-WM<br />

angesetzt gewesen. Diese musste<br />

aber wegen eines Wärmeeinbruchs und Dauerregen<br />

abgesagt werden. Es begann die Zeit<br />

der Kunsteisbahnen in Hallen, fortan wurden<br />

Weltmeisterschaften nur noch auf solchen<br />

Anlagen ausgetragen. Bis 1996 durfte <strong>Davos</strong><br />

noch Weltcuprennen für die Eisschnelläufer<br />

veranstalten. Aber dann war es auch damit<br />

vorbei. Trotzdem kamen viele Nationalmannschaften<br />

weiterhin auf das bewährte<br />

<strong>Davos</strong>er Natureisoval, hielten hier ihre Höhentrainingslager<br />

ab. Doch die Ansprüche<br />

des Spitzensports stiegen. Einen oder gar<br />

mehrere Tage ohne Eistraining wegen eines<br />

Wärmeeinbruchs liegen heute nicht mehr<br />

drin. Die Nationalteams bleiben aus.<br />

Claudio Meng, der Präsident des Internationalen Schlittschuh<br />

Clubs <strong>Davos</strong> (ISCD) auf der <strong>Davos</strong>er Natureisbahn.<br />

Im Jahr <strong>2014</strong> feiert der Internationale Schlittschuh Club <strong>Davos</strong> (ISCD)<br />

sein 120-Jahr-Jubiläum. «Ein grosses Fest ist noch nicht geplant, das tun<br />

wir dann nach 125 Jahren», sagt ISCD-Präsident Claudio Meng. «Aber<br />

natürlich freuen wir uns sehr über das lange Bestehen unseres Vereins.»<br />

Nachstehend schildern wir die bewegte Geschichte des Eissports<br />

in <strong>Davos</strong> und machen mit Claudio Meng eine Standortbestimmung.<br />

Gut sieht es im Bereich Eiskunstlauf aus, Sorgen bereitet dafür<br />

der Eisschnelllauf.<br />

Die ersten Eisläufer drehten 1865 auf dem<br />

<strong>Davos</strong>ersee ihre Runden. Die erste <strong>Davos</strong>er<br />

Natureisbahn wurde 1869 im Garten des<br />

Kurhauses (dem heutigen Arkadenplatz) angelegt,<br />

ihre Dimension vermochte aber<br />

schon bald den wachsenden Bedürfnissen<br />

nicht mehr zu genügen. Im Winter 1870/71<br />

folgte eine neue, grössere Eisbahn. Und fünf<br />

Jahre später trugen die Bestrebungen englischer<br />

Gäste Früchte, unterhalb des Hotel<br />

Belvédère die so genannte englische Eisbahn<br />

für den Eislauf zur Verfügung zu stellen.<br />

1880 schliesslich, umfasste die Fläche<br />

der Eisbahn 6500 m 2 .<br />

Am 22. November 1894 dann die<br />

Gründung des Internationalen Schlittschuh<br />

Clubs <strong>Davos</strong> (ISCD, www.davos-skating.ch).<br />

Das war lange vor dem Hockey Club <strong>Davos</strong><br />

«Wieder etwas auf die<br />

Beine stellen»<br />

Er sei jetzt in seinem 12. Amtsjahr<br />

und habe das Präsidentenamt damals sehr<br />

motiviert von Sigi Ritter übernommen, so<br />

der ISCD-Präsident Claudio Meng. «Unser<br />

Geschäft (Meng Messerschmied, Eissport<br />

und Schleifservice, die Red.) besteht nun<br />

seit vier Generationen, wir begleiten den<br />

Sport als Familie bereits während rund 100<br />

Jahren. Deshalb haben wir eine relativ enge<br />

Bindung zum Eissport. Ausserdem ziehe ich<br />

privat die Schlittschuhe den Skischuhen vor,<br />

ich habe eine grosse Liebe zum Eissport.<br />

Als ich damals das Präsidentenamt übernahm,<br />

befand sich der Eissport in <strong>Davos</strong><br />

klar auf dem absteigenden Ast. Ich wollte<br />

wieder etwas auf die Beine stellen.»<br />

Mitwirkung bei<br />

Fernsehsendung<br />

Claudio Meng gilt in Eiskunstlaufkreisen<br />

als Kapazität. Der Meng-Schliff für<br />

Messer und Eiskunstlaufkufen ist weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus bekannt. «Die<br />

Leute kommen deswegen von weit her. Um<br />

etwas näher bei der Kundschaft zu sein, sind<br />

wir seit einem Jahr mit unserem Angebot in<br />

einem Showroom in Zürich präsent.»<br />

Der gute Ruf der Firma Meng blieb<br />

auch dem deutschen Fernsehsender Pro7<br />

nicht verborgen. Bei den zwei Staffeln von<br />

«Stars auf Ice» mit der ehemaligen Weltklasseläuferin<br />

Katharina Witt durfte Meng die<br />

prominenten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

mit Schlittschuhen ausrüsten. «Aus dieser<br />

Tätigkeit hat sich die eine oder andere<br />

schöne Freundschaft entwickelt.»<br />

Etwas für die Jugend tun<br />

Die Sportart Eiskunstlauf fasziniere<br />

ihn total, schwärmt Meng: «Es gibt keinen<br />

anderen Sport, der so viele Elemente auf<br />

sich vereinigt. Um ihn auszuüben, braucht<br />

es Kraft, Ausdauer, Akrobatik, Ästhetik, Beweglichkeit,<br />

Eleganz sowie Talent zur Show.<br />

Sicher ist es eine Einzelsportart, aber man<br />

trainiert ja in Gruppen. Bei uns wird zwar<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


53<br />

Viele Welt- und Europameisterschaften fanden auf <strong>Davos</strong>er Eis statt,<br />

heute ist das Oval nur noch Schauplatz der Schweizer Titelkämpfe.<br />

im Training hart gearbeitet, aber die erfahrenen<br />

Trainerinnen um unsere Cheftrainerin<br />

Anna-Barbara Caflisch sorgen dafür, dass<br />

auch der Spass nicht zu kurz kommt. Wir<br />

möchten den Ruf haben, dass Kinder und<br />

Jugendliche beim ISCD besonders gut gefördert<br />

werden.»<br />

Als Präsident des ISCD wolle er auch<br />

etwas für die Jugend tun, sagt Meng. «Eiskunstlauf<br />

ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<br />

Wenn man die Möglichkeit hat, Kinder<br />

für Sport zu begeistern, holt man sie von irgendwelchem<br />

Blödsinn weg, den sie sonst<br />

vielleicht tun würden.» Nach der jahrelangen<br />

Aufbauarbeit mit stets guten Vorstands- und<br />

Trainerteams, sei der ISCD heute im Bereich<br />

Eiskunstlauf ein sehr stabiler Club.<br />

«Als ich anfing, mussten wir die gesamte<br />

Nachwuchsförderung neu aufbauen. Das<br />

brauchte seine Zeit. Natürlich gab es ein gewisses<br />

Auf und Ab, aber mit der Zeit stellte<br />

sich eine Kontinuität ein.» Vor einigen Jahren<br />

habe man damit begonnen, den Sport<br />

auch in Klosters zu fördern. «Dort existierte<br />

lange Zeit gar kein Eiskunstlauf, und wir<br />

mussten bei null beginnen. Aber ich bin<br />

überzeugt, es kommt gut.»<br />

Art on Ice als Aushängeschild<br />

Es sei nicht zwingend das Ziel des<br />

ISCD, Erfolge im Spitzensport zu erreichen.<br />

«Es braucht eine grosse Breite, umso eher<br />

kann daraus eine Spitze entstehen. Natürlich<br />

würden wir uns sehr freuen, wenn einmal<br />

eine Schweizer Meisterin aus <strong>Davos</strong> käme.<br />

Aber man muss realistisch sein. Ob es in unserem<br />

Land jemand bis in die Weltspitze<br />

schafft, hat auch viel mit Glück zu tun.»<br />

Er sei glücklich, mit den Vorstellungen<br />

von Art on Ice (und früher mit der<br />

Eisgala) über ein sehr spezielles Aushängeschild<br />

zu verfügen. «Dort erhalten wir eine<br />

einzigartige Plattform, wo jeweils auch der<br />

clubeigene Nachwuchs die Gelegenheit bekommt,<br />

sich vor viel Publikum zu zeigen.<br />

Dieses Erlebnis werden die Mädchen ihr<br />

Leben lang nicht vergessen. In <strong>Davos</strong> Weltklasse-Eiskunstlauf<br />

zu zeigen, entspricht sicher<br />

einem touristischen Bedürfnis.» In diesem<br />

Winter geht Art on Ice in <strong>Davos</strong> am<br />

7. und 8. März <strong>2014</strong> über die Bühne.<br />

Sorgenkind Eisschnelllauf<br />

Weniger gut sehe es im Bereich Eisschnelllauf<br />

aus: «Da stehen wir sozusagen<br />

auf geschmolzenem Natureis. Man muss realistisch<br />

sein: Wir sind weg vom Markt. Zwar<br />

wird die weltbekannte Natureisbahn jedes<br />

Jahr mit viel Einsatz, Liebe, Fachkenntnis<br />

und auch hohen Kosten präpariert. Aber im<br />

Zeitalter der Kunsteisbahnen in Hallen ist unser<br />

Eis einfach nicht mehr zeitgemäss.»<br />

Man sei froh, überhaupt noch jeden Winter<br />

Schweizer Meisterschaften und ein internationales<br />

Rennen durchführen zu können.<br />

«Wenn wir zu alter Stärke zurückfinden wollen,<br />

brauchen wir zwingend eine Kunsteisbahn.<br />

Sonst stirbt der Sport bei uns irgendwann<br />

komplett aus. Mit einem Kunsteisoval<br />

bestünde auch eine ausgezeichnete Möglichkeit,<br />

sich von anderen Wintersportorten<br />

im Alpenraum abzuheben. So etwas gäbe es<br />

sonst nirgends.»<br />

Fünf vor zwölf<br />

Wenn er am Jahreskongress der International<br />

Skating Union ISU teilnehme, stelle<br />

er fest, dass man sich noch an <strong>Davos</strong> erinnere.<br />

«In Verbandskreisen besteht der Wunsch,<br />

dass in <strong>Davos</strong> wieder etwas entsteht.<br />

Aber natürlich kann uns die ISU keine Eisschnelllaufbahn<br />

finanzieren.» Die Athleten<br />

hätten immer von den ausgezeichneten Trainingsbedingungen<br />

unter blauem Himmel<br />

und der <strong>Davos</strong>er Sonne geschwärmt, berichtet<br />

Meng. «Aber aktive Eisschnellläufer, die<br />

noch auf dem <strong>Davos</strong>er Eis ihre Runden<br />

drehten, gibt es aus Altersgründen immer<br />

weniger, und so gehen wir langsam vergessen.<br />

Es ist mindestens fünf vor zwölf, um<br />

noch etwas zu unternehmen.» ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


54<br />

AO – Höhere Lebensqualität<br />

durch bessere Chirurgie<br />

Text: Olga Harrington<br />

Bilder: AO Foundation<br />

Traditionsgebundene und markante Forschungstätigkeit mit internationaler Ausstrahlung<br />

macht <strong>Davos</strong> zur Wissensstadt mit zunehmender Kongresstätigkeit.<br />

Die von der AO Foundation entwickelten Prinzipien der operativen<br />

Frakturbehandlung, die seit 1960 weltweit mehr als 400‘000<br />

Chirurgen und 160‘000 Mitarbeitenden im Operationssaal vermittelt<br />

wurden, kamen bereits über hundert Millionen Patienten zugute.<br />

Einmal jährlich, im Dezember, hält die<br />

AO Foundation eine zweiwöchige Fortbildungsreihe<br />

im Kongresszentrum <strong>Davos</strong> ab.<br />

2013 nahmen dabei 1‘700 Chirurgen aus 78<br />

Ländern an 18 Kursen teil. 500 Lehrkräfte<br />

trugen dafür Sorge, dass die Schulungen evidenzbasierend<br />

sind und den individuellen<br />

Bedürfnissen der Teilnehmenden entsprechen.<br />

Welch grosse Auswirkungen die Fortbildungsreihe<br />

hat, wird deutlich, wenn man<br />

bedenkt, dass ein Chirurg im Durchschnitt<br />

400 Patienten pro Jahr behandeln kann.<br />

Hochgerechnet alleine auf die jährlich anlässlich<br />

der <strong>Davos</strong>er Kurse geschulten 1‘700<br />

Chirurgen kann also weltweit die Versorgung<br />

von 680‘000 Patienten verbessert werden.<br />

Die 1958 in der Schweiz gegründete<br />

AO Foundation wird von einer internationalen<br />

Gruppe aus ehrenamtlich tätigen, medizinischen<br />

Experten geleitet. Sie ist eines der<br />

grössten Chirurgienetzwerke der Welt, dem<br />

derzeit mehr als 12‘000 Chirurgen, Operati-<br />

onspersonal und Wissenschaftler aus mehr<br />

als 100 Ländern angehören.<br />

Die AO hat sich auf die orthopädische<br />

und Unfallchirurgie für den menschlichen<br />

Körper – vom Gehirn über Kopf, Gesicht,<br />

Wirbelsäule, Becken und Arme bis zu den<br />

Beinen – sowie auf die veterinärmedizinische<br />

Chirurgie spezialisiert. Dank der<br />

Zeit, der finanziellen Mittel und des Knowhows,<br />

das die Stiftung in den letzten 50 Jahren<br />

in die Forschung, Entwicklung und Ausbildung<br />

investiert hat, ist es ihr gelungen,<br />

sich zu einer der anerkanntesten Organisationen<br />

im Bereich Grundlagen, Verfahren und<br />

Behandlungsansätze für die Knochenheilung<br />

zu entwickeln.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Welche Vorteile bringt ein AO-<br />

Stipendium in <strong>Davos</strong> mit sich?<br />

Stipendien gehören zu den wichtigsten<br />

Ausbildungswerkzeugen der AO und<br />

werden Chirurgen und Wissenschaftlern aus<br />

allen Fachgebieten angeboten, um deren<br />

Kenntnisse auszubauen. Im Rahmen eines<br />

Stipendiums an dem am AO-Hauptsitz in<br />

<strong>Davos</strong> gelegenen Forschungsinstitut können<br />

bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />

zu grossen chirurgischen Problemen<br />

wichtige Erfahrungen gesam-<br />

55<br />

melt werden. Einige der Chirurgen, die ihr<br />

Stipendium hier in <strong>Davos</strong> absolvieren, kommen<br />

dafür von weither angereist. ◊<br />

Name: Jagoda Jalowiec<br />

Herkunft: Naturwissenschaftliche Universität Breslau, Polen<br />

Ich freue mich sehr darüber, als Stipendiatin<br />

am Forschungsprogramm zur muskuloskelettalen<br />

Regeneration mitwirken zu dürfen.<br />

Nachdem ich im polnischen Breslau mein<br />

Studium der Veterinärmedizin abgeschlossen<br />

hatte, arbeitete ich zwei Jahre lang als<br />

Pferdetierarzt, wobei ich mich auf orthopädische<br />

Chirurgie und regenerative Medizin<br />

konzentrierte. Durch die Arbeit in diesem<br />

einzigartigen interdisziplinären Team aus<br />

Zellbiologen, Ingenieuren und Klinikern<br />

konnte ich meine Kenntnisse im Bereich der<br />

zukunftsweisenden Orthopädieforschung<br />

noch erweitern. Ich schätze die sehr freundliche<br />

Atmosphäre, in der man Ideen und<br />

Möglichkeiten zur Klärung relevanter Probleme<br />

austauschen kann. ◊<br />

Name: Xu Chen<br />

Herkunft: Shengjing Hospital of China Medical University, China<br />

Es scheint noch gar nicht so lange her zu<br />

sein, dass ich als Praktikant in China erstmals<br />

etwas von den «AO-Prinzipien» hörte.<br />

Und nun beschäftige ich mich hier in <strong>Davos</strong><br />

als Mitglied eines herausragenden Teams<br />

mit dem AO-Forschungsprogramm zur<br />

muskuloskelettalen Regeneration (Knochenregeneration).<br />

Das fühlt sich gut an! Es<br />

ist sehr interessant und bedeutsam, diese<br />

Prinzipien sowohl grundlagenwissenschaftlich<br />

als auch klinisch zu untersuchen. Dank<br />

des erfahrenen Personals in der AO kann<br />

man den eigenen Horizont erweitern, insbesondere<br />

im gewählten Fachgebiet. Auch die<br />

gut ausgerüsteten Laboratorien und die hervorragende<br />

Verwaltung haben mich tief beeindruckt.<br />

Ich freue mich wirklich über diese<br />

einmalige Gelegenheit, von den Besten<br />

zu lernen. ◊<br />

www.aofoundation.org<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


56<br />

<strong>Davos</strong> Festival: Weil das Leben und die<br />

Kultur einfach zusammen gehören<br />

Text: Reto Bieri, künstlerischer Leiter <strong>Davos</strong> Festival<br />

Bild: zVg.<br />

Die Zukunft des Festivals<br />

Das <strong>Davos</strong> Festival soll in Zukunft<br />

ganz entschieden für einen Ort der Offenheit<br />

und der Begegnung abseits der gängigen<br />

Trampelpfade stehen. Weg vom Event,<br />

hin zur Musik. Weg vom Star, hin zum Musiker.<br />

Weg von der Routine, hin zur Kreativität.<br />

Es soll ein zutiefst gesellschaftlicher<br />

Anlass sein, von <strong>Davos</strong> für <strong>Davos</strong>, wo die<br />

Kunst und das Leben ineinander übergehen.<br />

Kann man nicht besser miteinander reden<br />

und leichter die Welt in Ordnung bringen,<br />

als wenn man miteinander isst und es miteinander<br />

gut hat? Das erspart uns doch allen<br />

letztlich Honorare. Dadurch benötigt man<br />

wahrscheinlich den Arzt, den Psychiater im<br />

Alter weniger.<br />

«Der <strong>Davos</strong>er-Geist hat mich als junger Künstler geprägt,<br />

meinen Weg als Musiker – ich kann es so deutlich sagen – wesentlich beeinflusst»,<br />

Reto Bieri, künstlerischer Leiter <strong>Davos</strong> Festival.<br />

Was vor bald 30 Jahren begann, ist heute ein<br />

viel beachtetes, internationales Musikfestival.<br />

Der familiäre Rahmen ist auf sympathische<br />

Weise bewahrt. Ein Festival voller<br />

intelligenter, verschiedener Musiken und<br />

spartenübergreifenden Programmkonzepten,<br />

weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.<br />

Die Unmittelbarkeit des musikalischen<br />

Ereignisses steht in <strong>Davos</strong> nach wie<br />

vor im Mittelpunkt und zieht ein interessiertes<br />

Publikum an. Jedenfalls hat die Hochglanzklassik<br />

und Cüpli-Kultur noch keinen<br />

Einzug gehalten. Das ist erfreulich.<br />

Das <strong>Davos</strong> Festival schliesst naturgemäss<br />

eine grosse Bandbreite ein: eine traumhafte<br />

Umgebung, reizvolle Konzerträume,<br />

junge Musiker, die an der Schwelle zu viel<br />

versprechenden Künstlern stehen, ein sympathisches<br />

Stammpublikum, wunderbare<br />

Hotels und eine interessierte Bevölkerung.<br />

Dies klingt nun alles wie ein einziger Werbespot,<br />

hat jedoch einen wahren Kern.<br />

Der Urspung? Das Leben<br />

Wenn wir erfahren wollen, was Musik<br />

– was letztlich ein Musikfestival als solches<br />

– heute sein kann, so müssen wir an dem elementarsten<br />

Punkt ansetzen, an dem Musik<br />

den Menschen trifft: in der Wahrnehmung.<br />

Die Kultur der feinen Wahrnehmung – so<br />

stelle ich immer mehr fest – ist gegenwärtig<br />

hochgradig gefährdet. Und zwar als Folge<br />

eines Prinzips, über das weltweit Einigkeit<br />

zu herrschen scheint: dass Spass und Unterhaltung<br />

unser allerhöchstes Gut zu sein hätten.<br />

Was wir uns vor lauter Rambazamba<br />

aber geschaffen haben, ist letztlich eine äusserst<br />

verwirrte Welt. Darin weiss paradoxerweise<br />

niemand mehr, was Kultur eigentlich<br />

bedeutet, ob Kultur nun alles ist oder doch<br />

nichts. Kultur kann Experiment und Reflexion<br />

sein, kann Gedanke und Traum, Leidenschaft<br />

und Poesie, kann eine ständige Überprüfung<br />

aller Gewissheiten, Überzeugungen,<br />

Theorien und Anschauungen sein. Aber sie<br />

darf sich letztlich nicht vom eigentlichen Leben<br />

entfernen. Das Leben und die Kunst gehören<br />

einfach zusammen. Davon bin ich<br />

überzeugt. Dies als künstlerischer Leiter<br />

dem Publikum und vielen Einheimischen erlebbar<br />

zu machen, nicht nur theoretisch zu<br />

predigen, ist meine Aufgabe und darin sehe<br />

ich eine echte Herausforderung.<br />

Das Programm im<br />

Sommer <strong>2014</strong><br />

Einzelheiten zum Programm darf ich<br />

leider erst später bekannt geben. Soviel sei<br />

aber verraten: 65 Künstler aus 20 Ländern<br />

erwarten wir in diesem Sommer für volle<br />

zwei Wochen in <strong>Davos</strong>. Erstmals mit dabei<br />

ist eine eigens für das Festival zusammengestellte<br />

FESTIVAL CAMERATA DAVOS,<br />

ein kleines Kammerorchester, bestehend<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


57<br />

aus hochtalentierten Studenten europäischer<br />

Hochschulen. Ebenso ein hauseigener DA-<br />

VOS FESTIVAL KAMMERCHOR, der<br />

nebst Einsätzen bei Konzerten täglich zum<br />

offenen Singen für alle interessierte Einheimische<br />

und Gäste einlädt. Drei offene Bühnen<br />

im Kaffeeklatsch, in der Schalterhalle<br />

des Bahnhofs und im Möbelhaus Escher<br />

sorgen täglich für eine besondere Festivalatmosphäre.<br />

Ich freue mich auf eine für das<br />

Publikum frei zugängliche Interpretations-<br />

Werkstatt, auf die traditionelle Festivalwanderung<br />

mit ausserordentlichen Zwischenhalten,<br />

unsere jungen Nachwuchs-Reporter<br />

vor Ort und einen ganz besonderen Armee-<br />

Einsatz im Dienste des umsichtigen Hineinund<br />

Hinaushörens – Kompanie halt! Und,<br />

und, und... Es lohnt sich, die ersten zwei<br />

Augustwochen in <strong>Davos</strong> und Umgebung zu<br />

verbringen..<br />

Mein persönlicher<br />

Bezug zum Festival<br />

Ich war vor ungefähr zehn Jahren<br />

selbst ein «Young Artist». Der «<strong>Davos</strong>er-<br />

Geist» hat mich als junger Künstler damals<br />

geprägt, meinen Weg als Musiker – ich kann<br />

es so deutlich sagen – wesentlich beeinflusst.<br />

Wenn ich heute als künstlerischer<br />

Leiter an diesen Ursprung zurückkehre,<br />

dann mit der festen Absicht, den künftigen<br />

«Young Artists» und dem Publikum aus aller<br />

Welt ähnliches zu ermöglichen. Als Musiker<br />

ist man ständig von Zufällen umgeben. Ich<br />

glaube, jeder von uns ist ohnehin mehr sein<br />

Zufall als seine Wahl. So hat sich die Sache<br />

für mich als künstlerischer Leiter in <strong>Davos</strong><br />

einfach ergeben. Und ich bin sehr glücklich<br />

darüber. Ich denke, dass wir als hochmotiviertes<br />

Festivalteam mit der neuen Geschäftsführerin<br />

Judith Brügger und dem<br />

engagierten Präsidenten Matthias von Orelli<br />

und tausend guten Absichten – sollte alles<br />

gut kommen – in <strong>Davos</strong> durchaus etwas bewirken<br />

können.<br />

Über die gute Musik<br />

Ich wurde gefragt, für welche Musik<br />

ich eine Leidenschaft habe. Ganz grundsätzlich<br />

und allgemein formuliert: für gute Musik,<br />

welcher Art auch immer. Wichtig ist,<br />

dass die Musik in mir etwas anspricht. Das<br />

Musikalische, was in unserem Lebenslauf,<br />

in den sogenannten Schicksalen anklingt, ist<br />

etwas sehr Bewegendes. Auch wenn wir es<br />

nicht bewusst als musikalisches Phänomen<br />

erleben. Darum sind wir im Grunde genommen<br />

alle auf Musik eingestimmt. Der eine<br />

auf einen Song der Beatles, der andere auf<br />

das Jodellied, wieder ein anderer auf Schumanns<br />

Geistervariationen. Die Musik spielt<br />

in unserem Leben eine ungeheure Rolle.<br />

Weil in der Musik, in den Tonfolgen, den<br />

Rhythmen, den Harmonien drin so viel Unsagbares<br />

dann doch irgendwie offenbar<br />

wird. Nicht, dass wir danach klüger sind,<br />

nein, vielmehr geht es um das Gefühl: So,<br />

jetzt haben wir es wieder einmal gehört,<br />

wieder einmal erlebt, jetzt wissen wir wieder<br />

etwas mehr, obschon wir substanziell<br />

nicht mehr wissen.<br />

Über die Destination<br />

<strong>Davos</strong>-Klosters<br />

als Veranstaltungsort<br />

In mir steigen beim Wort <strong>Davos</strong> Kindheitserinnerungen<br />

auf. AlpenGaudi hiess<br />

der Kinderschlitten meines Schulfreundes.<br />

Auf meinem Schlitten stand damals schlicht<br />

und einfach <strong>Davos</strong>. Holz- wie Metallteile,<br />

alles an unserem Familienschlitten war<br />

handgemacht. Für mich stand der <strong>Davos</strong>er-<br />

Schlitten für Freiheit und Abenteuer, für unbändige<br />

Lust am Zusammensein mit meinen<br />

Freunden – alles in einem. Und dies – wohlverstanden<br />

– lange bevor ich zum ersten<br />

Mal in <strong>Davos</strong> war. Heute lagert der Schlitten<br />

noch im Keller. Man kann inzwischen<br />

die Aufschrift <strong>Davos</strong> auf dem Gefährt kaum<br />

noch lesen. Umso mehr hat sich das Zauberwort<br />

der Kindheit aber in meinen Erinnerungen<br />

eingebrannt und vermischt sich nun<br />

mit ganz wunderbar Neuem. Für Freiheit,<br />

Abenteuer und die unbändige Lust am Zusammensein<br />

wird <strong>Davos</strong> für mich mit Bestimmtheit<br />

auch in Zukunft stehen.<br />

Natürlich hat man es als Sommerdestination<br />

in den Bergen nicht ganz einfach.<br />

Aber vergessen wir die grossartigen Möglichkeiten<br />

nicht, die <strong>Davos</strong> als Ort mit seiner<br />

wunderbaren Landschaft hat. Für den Sport<br />

wird vieles getan, auch die Hotellerie und<br />

die Gastronomie hat in <strong>Davos</strong> einiges zu bieten.<br />

Und in den eigentlichen Kulturveranstaltungen<br />

liegt meines Erachtens ebenfalls<br />

die Zukunft. Denn in einer lauten und so hyperaktiven<br />

Welt, wo wir immer mehr auf das<br />

Mechanistisch-Materialistische setzen, wo<br />

Spass und Unterhaltung zum allerhöchsten<br />

Wert mutieren, wo Kultur weitgehendste<br />

Spektakel bedeutet, wo Philosophen, Künstler<br />

und Wissenschaftler durch Modegurus,<br />

TV-Köche, Fussballstars und Präsidentengattinnen<br />

ersetzt werden, verarmen wir. Das<br />

Groteske haben wir ja weitgehend vor Augen.<br />

Der Mensch sehnt sich doch insgeheim<br />

nach dem Einfachen und dem eigentlich Leisen.<br />

Ich denke, wenn ein Ort wie <strong>Davos</strong> auf<br />

eines setzten sollte, dann auf den feinen Umgang<br />

mit seiner einheimischen Bevölkerung.<br />

Auf den feinen Umgang mit dem Ort als solcher,<br />

auf die Landschaft, auf die Geschichte<br />

und auf alle Menschen, die sich ganz innigste<br />

mit all dem auseinandersetzen. Das<br />

lockt letztlich und längerfristig – davon bin<br />

ich überzeugt – auch Touristen an, die spüren<br />

ganz genau, ob eine Region authentisch<br />

daher kommt oder als blosse Kopie edler Luxusresorts<br />

dahinvegetiert. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


58<br />

Markanter Meilenstein<br />

in der Entwicklung<br />

von <strong>Davos</strong><br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bild: Michi Berger<br />

Hilton, InterContinental und Kongresshaus – diese Grossprojekte bringen den Tourismusort<br />

entscheidend voran. Urs Hoffmann war bei allen Projekten massgeblich beteiligt.<br />

Jetzt expandiert er ins Unterland. Das neue Finanzierungsmodell für die realisierten<br />

Projekte könnte im Alpenraum Schule machen – als attraktives Schweizer Investment-<br />

Angebot für Pensionskassen, Banken und Fonds.<br />

Herr Hoffmann, welche neuen<br />

Chancen hat <strong>Davos</strong> nun?<br />

Mit den beiden Weltmarken, Hilton und InterContinental,<br />

kann <strong>Davos</strong> nur profitieren und seine Position ausbauen.<br />

Die neuen Hotels stärken die Destination langfristig.<br />

Absolut. Vor wenigen Jahren war die Hotellerie das<br />

grosse Sorgenkind der Destination und der Kongressveranstalter.<br />

Jetzt haben wir einen gewaltigen Schritt<br />

vorwärts gemacht. Ein Meilenstein in der Entwicklung<br />

von <strong>Davos</strong>.<br />

Ist das der entscheidende Schritt zur<br />

Ganzjahresdestination?<br />

Alle Objekte werden hoffentlich einander befruchten<br />

und <strong>Davos</strong> helfen, eine Ganzjahresdestination zu werden.<br />

Viele andere grössere und kleinere Investitionen<br />

wurden im Zuge der Projekte ausgelöst und stärken die<br />

Destination als Ganzes.<br />

Sie waren bei allen drei Projekten<br />

massgeblich beteiligt.<br />

Die Erweiterung des Kongresszentrums war ein Architekturwettbewerb,<br />

den das Büro Degelo aus Basel für<br />

sich entschieden hat. Das Büro Degelo hatte uns als lokaler<br />

Partner für die Ausführung beauftragt. Beim Hilton<br />

ist die Geschichte schon etwas länger. Noch komplexer<br />

ist die Geschichte beim heutigen InterContinental.<br />

Inwiefern?<br />

Irgendwann im Jahr 2002 bekam ich Post aus Chur. Von<br />

einem Immobilienbüro. Sie wollten die damalige Basler<br />

Höhenklinik veräussern. Da diese in einer Ortsrandzone<br />

war, hätte sie sich gut geeignet für eine Einfamilienhaussiedlung.<br />

Aber es war klar, dass <strong>Davos</strong> ein grosses Lead-<br />

Hotel braucht, mit breiter Ausstrahlung. Ich habe mich<br />

mit dem einheimischen Unternehmer Roger Kunz be-<br />

sprochen. Danach kamm noch M. Buchli aus Chur dazu<br />

und die Idee wurde dann Schritt für Schritt entwickelt.<br />

Schlussendlich fanden Sie mit dem Credit<br />

Suisse Real Estate Fund Hospitaly einen Schweizer<br />

Investor.<br />

Es steckt von allen Beteiligten sehr viel Herzblut drin.<br />

Zehn Jahre meiner Arbeitskraft. Unzählige Reisen. Diskussionen.<br />

Eine Volksabstimmung. Finanzierungsgespräche.<br />

Und und und… Aus einer tollkühnen Idee ist<br />

etwas entstanden. Und viele Personen haben Anteil am<br />

Gelingen. Als wir dann den Investor hatten, wurde alles<br />

möglich. Die Finanzierungsform wäre übrigens gut geeignet<br />

für weitere Projekte. Wir wollen ja den Tourismus<br />

stärken. Etwas unternehmen, gegen die allgemeine<br />

Krise in der Schweizer Alpenhotellerie.<br />

Wieso sprechen Sie von Krise – überall<br />

entstehen neue Ressorts?<br />

Ja, aber meistens sind ausserordentliche Anstrengungen<br />

oder spezielle Umstände dahinter. Ein neues Konzept.<br />

Oder ein Geldgeber, der als Mäzen auftritt. Die klassischen<br />

Hotels, wie wir sie früher kannten, geführt als<br />

reine Familienbetriebe, funktionieren heute in den<br />

Schweizer Alpen immer weniger. Da dürfen wir uns<br />

nichts vormachen. Es braucht also neue Ideen. Das war<br />

ja unsere Ausgangslage.<br />

Inwiefern könnte Ihre gewählte Finanzierungsform<br />

beispielhaft für weitere Investitionen sein?<br />

Für Fonds ist es durchaus attraktiv, in unseren Schweizer<br />

Alpen zu investieren. Es sind zwar keine kurzfristigen<br />

hohen Gewinne möglich, aber langfristig zahlt<br />

sich das Investment sicherlich aus.<br />

Sie haben sich nicht unterkriegen lassen, sind<br />

für das touristische Angebot neue Wege gegangen.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


«Zehn Jahre Projektarbeit – nicht immer ganz einfach, aber insgesamt<br />

schon eine Genugtuung und etwas Stolz, diese Projekte in meiner Heimatgemeinde<br />

angerissen und mitermöglicht zu haben», Urs Hoffmann.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


60 Eine herkömmliche Häuserüberbauung<br />

wäre wohl unkomplizierter gewesen. Wieso so<br />

viel Engagement für <strong>Davos</strong>?<br />

Persönlich kann ich beim InterContinental das Engagement<br />

nur damit erklären, dass man <strong>Davos</strong> einen wichtigen<br />

Schritt weiterbringen will. Und sicherlich braucht<br />

es eine Portion jugendlichen Leichtsinn, um so ein Projekt<br />

überhaupt anzugehen. Viele Leute haben dann einen<br />

Teil beigetragen und mitgeholfen. Ich glaube, heute<br />

würde man so was gar nicht mehr hinbekommen. Alleine<br />

schon wegen der politischen Entwicklung und der<br />

Zweitwohnungsinitiative. Aber bei diesem Projekt hat<br />

das Zeitfenster gestimmt. Man konnte es nutzen.<br />

Sie haben auch Kritik einstecken müssen.<br />

Mit dem naiven Glauben, dass man auf das Erreichte<br />

stolz ist, musste ich bald aufhören. Vielleicht heilt die<br />

Geschichte hier manchen Frust. Ich war sozusagen Prophet<br />

im eigenen Land. Und das war tatsächlich nicht<br />

ganz einfach.<br />

Sie selber sind aus <strong>Davos</strong>. Haben Sie<br />

noch an anderen Orten gelebt?<br />

Ja, ich und meine Vorfahren sind aus <strong>Davos</strong>. Selber lebe<br />

ich heute in <strong>Davos</strong> und in Bern.<br />

Inwiefern ist es für Sie als Einheimischer<br />

einfacher, neue Projekte zu realisieren?<br />

Man kennt die Leute vor Ort und weiss die Lage einzuschätzen.<br />

Viel muss man nicht mehr abklären und nachfragen,<br />

sondern weiss, wo anzuklopfen ist.<br />

Kann es auch ein Nachteil sein?<br />

Es geht nicht immer alles, wie man möchte. Gerade in<br />

der Baubranche braucht es immer wieder juristische<br />

Entscheide, um weitere Schritte vorwärts zu kommen.<br />

Die Politik kann dabei auch ganz schön unberechenbar<br />

sein. In unserer Demokratie gibt es ja viele Meinungen.<br />

Leider sind nicht alle auf die langfristige Sicherung<br />

unseres Wohlstandes und auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

ausgerichtet. Wenn ich gewisse Aussagen<br />

höre, muss ich manchmal leer Schlucken. Obwohl mein<br />

Rücken breit ist. Solche Meinungsverschiedenheiten<br />

wären vielleicht einfacher auszutragen, wenn man sich<br />

gar nicht so gut kennt.<br />

Sie setzen sich ein für eine liberale Politik<br />

und die Förderung des Tourismus.<br />

Das ist ganz entscheidend. Zunehmend stelle ich leider<br />

fest, dass unsere wichtigsten Errungenschaften in Frage<br />

gestellt werden. Wir leben in einer Wohlfühloase. Dabei<br />

wird oft vergessen, dass es immer wieder grosse Anstrengungen<br />

braucht, um dieses Level zu halten. Und<br />

noch grössere, um besser zu werden.<br />

Was ist bei der Diskussion um Olympia Ihrer<br />

Meinung nach schief gelaufen?<br />

Man hat es verpasst, zumindest die Stadt Chur einzubinden.<br />

Das kann man im Nachhinein gut sagen. Aber das<br />

hätte wohl für eine positive Abstimmung gereicht. Offensichtlich<br />

wollte man den beiden starken Destinationen<br />

St. Moritz und <strong>Davos</strong> diese Platzform alleine nicht bieten.<br />

Aber auch das knappe Resultat in <strong>Davos</strong> ist für<br />

mich nur schwer nachzuvollziehen. Jetzt müssen wir<br />

aber vorwärts schauen. Auch wenn die Chance einmalig<br />

gewesen wäre. Den Tourismus müssen wir aber kontinuierlich<br />

stärken.<br />

Während jahrelang über die Verbesserung der<br />

Hotellerie geredet wurde, haben Sie es gemacht. Sie<br />

haben auch das neue Hilton-Hotel bewerkstelligt.<br />

Was waren dabei die entscheidenden Schritte?<br />

Zusammen mit Roger Kunz haben wir das vor der<br />

Schliessung bedrohte Hotel Rinaldi gekauft, mit dem Gedanken,<br />

an diesem Standort ein neues Hotel zu erstellen.<br />

Es bestand ja das dringende Bedürfnis nach neuen Hotels.<br />

Wir wollten verhindern, dass dort Wohnungen entstehen.<br />

Es entstanden trotzdem Wohnungen…<br />

Im Zuge der Planung stellten wir fest, dass das Grundstück<br />

des ehemaligen Hotels Rinaldi zu klein war für<br />

ein neues Komfort-Hotel. Also mussten wir weiter<br />

suchen. Und das ergab dann den heutigen Standort des<br />

Hilton Garden Inn, wobei die Eigentumsverhältnisse<br />

aber auf drei Parteien verteilt waren – so musste längere<br />

Zeit verhandelt werden. Nach erstellen des Projektes,<br />

musste dann der Betreiber gesucht werden. Mit Hilton<br />

erfolgte dies auf höchst erfreuliche Weise. Ausserdem<br />

musste ein Investor gefunden werden. Dies war mit der<br />

AXA Investment Managers Schweiz AG der Fall. Die<br />

Hotel Rinaldi AG blieb als Pächter im Boot.<br />

Was sind Ihre nächsten Projekte?<br />

Wir verlagern uns stark ins Unterland. Im Moment sind<br />

wir auch im Wallis, Kanton Bern und im Tessin beschäftigt.<br />

Im Frühjahr <strong>2014</strong> beginnen wir mit dem Bau eines<br />

Ferienresorts in Brigels.<br />

Sie waren zehn Jahre im <strong>Davos</strong>er Landrat.<br />

Was bleibt?<br />

Da gab es viele Positive Erfahrungen. Wenn ich daran<br />

denke, wie wir überparteilich gut und konstruktiv zusammengearbeitet<br />

haben, ist das sicher eine tolle Erfahrung<br />

gewesen. Wenn ich heute die Tagespolitik in<br />

<strong>Davos</strong> in den Medien verfolge, frage ich mich, ob das<br />

immer noch so ist. Schön war auch die Zeit als Landratspräsident.<br />

Das Amt hatte ich in jungen Jahren inne<br />

und man wird dann in einem Amtsjahr mit Sachen konfrontiert,<br />

die man sonst gar nicht erlebt hätte.<br />

Zum Schluss noch ein Werbeslogan – was gefällt<br />

Ihnen persönlich an <strong>Davos</strong> Klosters?<br />

Der Beste Ort in den Alpen, er bietet fast alles. Stadt<br />

und Land liegt nahe zusammen. Die Lebensqualität ist<br />

sehr hoch und gegenüber anderen Tourismusorten lebt<br />

der Ort auch in der Zwischensaison. Die nun fertiggestellten<br />

Projekte tragen hoffentlich dazu bei. Daher dürfen<br />

wir dankbar sein.<br />

Wie kann man den Ort noch attraktiver machen?<br />

Ein Teil als verkehrsfreie Promenade wäre nochmals ein<br />

grosser Schritt. Dann wird es hoffentlich bald weitere<br />

Projekte geben, die den Tourismus und die Landschaft<br />

<strong>Davos</strong> in eine erfolgreiche Zukunft führen. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Entdecken Sie die Lieblingsplätze unseres Botschafters<br />

Dario Cologna in <strong>Davos</strong> Klosters<br />

www.davos.ch/dariocologna


62<br />

Vorolympisches<br />

Wettrennen gegen<br />

die Zeit<br />

Text: Pierre Hagmann<br />

Bilder: Christian Stahl<br />

Er ist Sportler des Jahres 2013, sein rechter Fuss gerade so etwas wie der Fuss der<br />

Nation: Der Bündner Weltklasse-Langläufer Dario Cologna, der in <strong>Davos</strong> zu<br />

Hause ist, richtet diesen Winter noch konsequenter auf die Olympischen Spiele aus.<br />

Nach einem Trainingsunfall kämpft er mit allen Mitteln um den Anschluss.<br />

Es war Mitte November, Dario Cologna drehte eine Joggingrunde.<br />

Auf eisigem Boden rutschte er aus, verdrehte<br />

sich den Fuss und riss sich Innenband, Aussenband sowie<br />

das Syndesmoseband am rechten Sprunggelenk.<br />

Weil zudem eine Gelenkinstabilität diagnostiziert wurde,<br />

musste Cologna operiert werden – seine minutiös<br />

geplante Vorbereitung in diesem Olympia-Winter wurde<br />

damit komplett über den Haufen geworfen. Immerhin:<br />

Der Unfall ereignete sich nicht unmittelbar vor Sotschi,<br />

der Traum einer weiteren Medaille aber blieb derselbe;<br />

sein Ziel, im ersten Olympia-Rennen vom 9. Februar<br />

<strong>2014</strong> – dem Skiathlon – bereit zu sein, prägte diese Saison<br />

noch mehr, als ursprünglich geplant.<br />

Der Fall Cologna als höchste Priorität<br />

Ich musste auf den ersten Teil der Saison verzichten<br />

und tat alles, um an den Olympischen Spielen bereit<br />

zu sein», sagt Dario Cologna. Zu dieser ganz neuen Vorbereitung<br />

gehörten nach der Operation ein Aufbau- und<br />

spezifisches Rehabilitationsstraining in Magglingen, wo<br />

das Medical Center von Swiss Olympic stationiert ist.<br />

Der Fall Cologna ist für den Dachverband zur höchsten<br />

Priorität geworden. Experten aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen kümmern sich um den Bündner. «Mein Betreuerteam<br />

und ich machen alles, damit die Fussverletzung<br />

so schnell wie möglich heilt. Wie schnell das effektiv<br />

geht und ob es Rückschläge gibt, das können wir<br />

nicht beeinflussen», so Cologna. Will heissen: Er<br />

braucht auch ein bisschen Glück. Kraft und Ausdauer<br />

zu hundert Prozent zu konservieren, sei auch mit alternativen<br />

Trainingsmethoden nicht möglich: «Solange<br />

ich meinen Fuss nicht belasten konnte, hat mir das natürlich<br />

ein spezifisches Training verunmöglicht. Darum<br />

ist es entscheidend, so rasch wie möglich wieder auf die<br />

Langlauf-Skier zurückzukehren. In seiner ersten Woche<br />

zurück im Schnee, Anfang Dezember, trainierte Cologna<br />

auf einem Rennschlitten, wie ihn Behindertensportler<br />

verwenden. Insgesamt investiert er täglich 3-4 Stunden<br />

ins Training, hinzu kommt noch einmal der gleiche<br />

Zeitaufwand für Physiotherapie. Das alles verlangt dem<br />

Bündner viel Geduld ab: «Ich wäre schon lieber auf der<br />

Loipe, aber langsam sehe ich das Licht am Tunnel.» Ab<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Vor vier Jahren gewann er in Vancouver Olympisches Gold, 2013 wurde er Weltmeister, den Gesamtweltcup hat er bereits<br />

dreimal gewonnen, 2013 ist er zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt, ein Jahr zuvor gar zum Schweizer des Jahres überhaupt:<br />

Dario Cologna, in <strong>Davos</strong> Zuhause, hat in diesem Winter einen Traum: an den Olympischen Spielen bereit sein.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


64<br />

«<strong>Davos</strong> ist der Ort,<br />

an den ich immer wieder<br />

gerne zurückkehre,<br />

hier fühle ich mich sehr<br />

wohl».<br />

wann genau er wieder Rennen bestreiten kann, war nie<br />

ganz klar. Zweifel kennt Cologna keine: «Ich bin voll<br />

motiviert, diese Herausforderung anzunehmen und<br />

sporne mich in dieser schwierigen Phase mit der Aussicht<br />

auf Olympia an», so der Bündner. Ist es denkbar,<br />

dass die Verletzung am Ende gar einen positiven Effekt<br />

haben sollte auf seine Leistungen in Sotschi? «Das ist<br />

schwierig zu sagen, optimal ist die Situation aber sicher<br />

nicht...»<br />

«Ich fühle mich<br />

sehr geehrt»<br />

Dario Cologna, 1986 in Val Müstair geboren, hat<br />

als Langläufer schon fast alles erreicht. Vor vier Jahren<br />

gewann er in Vancouver Olympisches Gold über 15 Kilometer<br />

Freistil, 2013 wurde er Weltmeister in der Verfolgung,<br />

den Gesamtweltcup hat er bereits dreimal gewonnen.<br />

Die für hiesige Verhältnisse sehr aussergewöhnlichen<br />

Erfolge haben zu grossen Ehren geführt:<br />

Cologna wurde eben erst zum Schweizer Sportler 2013<br />

gewählt und ein Jahr zuvor gar zum Schweizer des Jahres<br />

überhaupt – eine neue Rolle für den bescheidenen<br />

Sportler: «Ich fühle mich sehr geehrt, dass mir so viele<br />

Zuschauer ihre Stimmen gegeben haben. Es macht mich<br />

auch ein bisschen stolz, dass ich als Langläufer diesen<br />

schönen Titel gewinnen konnte. Geändert hat sich für<br />

mich aber nicht viel.» Auch der Wohnort ist derselbe<br />

geblieben: «<strong>Davos</strong> ist der Ort, an den ich immer wieder<br />

gerne zurückkehre, hier fühle ich mich sehr wohl».<br />

Schöne Landschaften, gute Infrastruktur, viele Freizeitmöglichkeiten<br />

(«Skifahren am liebsten im Parsenngebiet»)<br />

und optimale Trainingsbedingungen – das alles<br />

mache die sehr hohe Lebensqualität von <strong>Davos</strong> aus.<br />

Und wenn er im Winter für einmal nicht unterwegs ist,<br />

dann schaut er sich gerne auch ein Spiel der lokalen Hockeyhelden<br />

an. Unterwegs ist er im Winter indes ständig;<br />

wenn alles wie geplant läuft, bald auch schon Richtung<br />

Russland, «Die komplette Heilung meiner Verletzung<br />

und in Topform in Sotschi an den Start gehen zu<br />

können», so Cologna, «das ist zurzeit mein grösster<br />

Traum.» ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


66<br />

Der Golf Club<br />

<strong>Davos</strong>, die Perle<br />

der Alpen<br />

Text: Eva Stöcklin, Managerin Golf Club <strong>Davos</strong><br />

Bilder: Katja Granzin<br />

Verbringen Sie die Sommertage in <strong>Davos</strong>. Das Angebot ist noch vielseitiger<br />

als im Winter. Der Golf Club <strong>Davos</strong> ist einer der schönsten in den Alpen.<br />

Im Angebot stehen sportliche Herausforderungen für den geübten Golfer.<br />

Aber auch preiswerte Einsteigerkurse.<br />

lungsreiche Natur. Von der Parkanlage in der Stadt, bis<br />

zu den schönen alpinen Weiden. Die Kompaktheit der<br />

Anlage stellt eine absolute Perle in den Alpen dar.<br />

«Egal für was, wählen Sie die Nummer +41 (0)81 416 56 34,<br />

unsere Mitarbeiter sind für sie da»,<br />

Eva Stöcklin, Managerin Golf Club <strong>Davos</strong>.<br />

Wenn ich auf dem Abschlag 17 stehe, schaue ich mir<br />

immer das Parsenngebiet und das Schiahorn an. Das ist<br />

der schönste Ausblick auf dem Platz. Ein leichtes Kribbeln<br />

habe ich auf den Bahnen 8 und 18. Diese Löcher<br />

erfordern einen präzisen Abschlag – eine gute Länge,<br />

um das Green in Regulation anspielen zu können.<br />

Nun, ich bin auf dem <strong>Davos</strong>er Golfplatz zu Hause.<br />

Die Heimatgefühle mit dem Alpenpanorama schütten<br />

bei mir bereits Glückshormone aus. Mir gefallen die<br />

Abwechslung von einfachen und schwierigen Löchern,<br />

die Charakterunterschiede der Bahnen und die abwechs-<br />

Anders als im Unterland<br />

Golfen in den Bergen – der absolute Vorteil auf<br />

1560 Metern über Meer ist, dass die Bälle tatsächlich<br />

weiter fliegen. Das gibt allen Golfern das Gefühl, dass<br />

sie golferisch gut drauf sind. Das gute Licht, die frische<br />

Luft und das Bergpanorama begleiten den Golfer ausserdem<br />

über vier Stunden. Und bringen ihn normalerweise<br />

erfrischt und zufrieden ins Ziel. Die Spielelemente<br />

unterscheiden sich von der Vegetation der<br />

Umgebung stark. Auf den <strong>Davos</strong>er Fairways ist der Ball<br />

auf satten Gräsern. Grundsätzlich ist das einfacher zu<br />

spielen, wie auf den mageren Wiesen im Unterland.<br />

Überhaupt sind die Green-Eigenschaften einfacher. Das<br />

Gras ist in der Alpinen Höhe anders geschnitten. Das<br />

verlangsamt zunächst den Ball. Bei der Annäherung und<br />

auf Nivellierungen – dem sogenannten Break – reagiert<br />

der Ball weniger stark. Auch nach vielen Putts entdecken<br />

Golfer aus dem Unterland immer wieder Neuigkeiten.<br />

Gegebenheiten, die erfrischend anders sind.<br />

Das Besondere an der<br />

Mitgliedschaft in <strong>Davos</strong><br />

Die Mitglieder im Golf Club <strong>Davos</strong> kennen sich<br />

mehrheitlich untereinander. Die einen Mitglieder kommen<br />

aus <strong>Davos</strong>. Andere Mitglieder kommen aus Zürich<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Die Abwechslung von einfachen und schwierigen Löchern,<br />

die Charakterunterschiede der Bahnen und die abwechslungsreiche Natur.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


68<br />

Der absolute Vorteil:<br />

Dass die Bälle<br />

in <strong>Davos</strong> tatsächlich<br />

weiter fliegen.<br />

oder weiter und sind mit <strong>Davos</strong> verbunden. Das gibt der<br />

Mitgliedschaft von Anfang an eine persönliche Note,<br />

man wird mit Namen begrüsst – sei es auf der Runde, im<br />

Sekretariat oder im Restaurant. Die <strong>Davos</strong>er Mitglieder<br />

nutzen das Golfvergnügen vor oder nach der Arbeit.<br />

Auch für ein paar Löcher, als Verlängerung des Arbeitswegs.<br />

Die Mitglieder aus dem Unterland geniessen vorwiegend<br />

die Wochenenden im Grünen. Der Vorteil ist<br />

die kurze Anfahrt, vom Ferienhaus oder der Ferienwohnung<br />

bis zum Platz. Für Mitglieder gibt es zahlreiche<br />

Clubanlässe, die exklusiv angeboten sind. Ab 18.00 Uhr<br />

und vor 07.30 Uhr gehört der Platz zudem ganz den Mitgliedern<br />

– während dieser Zeit benötigt man auch keine<br />

Reservation für eine Abschlagszeit. Vorteile der <strong>Davos</strong>er<br />

Mitgliedschaft sind – nebst dem spannenden Golfangebot<br />

– auch monetär. Für den zu leistenden Eintritt.<br />

Und für den Jahresbeitrag.<br />

Was Wintergäste im Sommer erwartet<br />

Falls die Wintergäste auch im Sommer eine Abkühlung<br />

mögen, erwartet Sie bei uns ein Sommerparadies.<br />

Noch vielseitiger als im Winter. Sommer in <strong>Davos</strong><br />

– das ist Erholung pur. Sportlich stehen dennoch eine<br />

ganze Reihe attraktiver Herausforderungen parat. Zum<br />

Beispiel reiten, biken, wandern, segeln, schwimmen,<br />

Tennis und vieles mehr. Aber auch kulturelle, gesellige<br />

und unvergessliche Momente hat der Sommer und der<br />

Golf Club in <strong>Davos</strong> zu bieten. Probieren Sie es aus! Zusätzliche<br />

Sommerattraktionen sind: <strong>Davos</strong> Sounds good,<br />

das Kirchner Museum, das eau-là-là, das <strong>Davos</strong> Festival,<br />

Young Artists in Concert, das Schwingerfest und in<br />

diesem Jahr das Jodlerfest.<br />

Das perfekte Sommerwochenende<br />

in <strong>Davos</strong><br />

Es hängt von der Energie und der jeweiligen Stimmung<br />

ab. Am Samstag- oder Sonntagmorgen früh aufstehen<br />

lohnt sich. Damit man was vom schier unendlichen<br />

<strong>Davos</strong>er Tag hat. Eine frühe Golfrunde, gefolgt<br />

von einem feinen Imbiss im Clubhaus, danach eine<br />

Wanderung auf die Schatzalp mit Apéro und Flugzeugaussicht<br />

auf <strong>Davos</strong>, Nachtessen chic oder einfach<br />

mit <strong>Davos</strong>er Spezialitäten, je nach Wochenende ein<br />

Konzertbesuch, einmal Durchschlendern durch die verkehrsfreie<br />

Promenade mit einem Absacker im Pöstli<br />

Club. Die Auswahl ist unendlich – der sommerliche<br />

Freizeitspass in <strong>Davos</strong> garantiert.<br />

Golf Club <strong>Davos</strong><br />

Mattastrasse 25<br />

7260 <strong>Davos</strong> Dorf<br />

Tel. +41 (0)81 416 56 34<br />

Fax +41 (0)81 416 25 55<br />

info@golfdavos.ch<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Von der Parkanlage in der Stadt, bis zu den schönen<br />

alpinen Weiden. Der Golf Club <strong>Davos</strong> überzeugt durch das<br />

herrliche Panorama und seine Kompaktheit.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


70<br />

Das unpolitische Interview<br />

mit Christoph Blocher<br />

Text: Marco Meyer / Pierre Hagmann<br />

Bilder: zVg.<br />

Er geht neue Wege, hat die EMS-Chemie saniert, den grössten Arbeitgeber<br />

im Kanton Graubünden. Rhetoriker, Provokateur, Freiheitskämpfer,<br />

Antreiber, Innovator – in diesem Winter im Kino auf Grossleinwand.<br />

Bei den Chinesen, einem der neuen touristischen Zielmärkte<br />

der Schweizer Anbieter, hat er längst Fuss gefasst. SNOWTIMES empfing<br />

er zum Interview: Christoph Blocher als Unternehmer.<br />

Christoph Blocher, haben Sie<br />

eigentlich nicht langsam die Nase<br />

voll von Interviews?<br />

Nein, ich mache das gerne. Und ich bin ja für<br />

die Vielfalt der Medien. Da gefällt es mir,<br />

wenn junge Leute eine Zeitschrift herausgeben.<br />

Sie glauben an den Print-Journalismus?<br />

Oh, ja. Da kommen neue Chancen auf Sie<br />

zu, sie werden sehen.<br />

Woran denken Sie?<br />

Zum Beispiel an den regionalen Inseratemarkt.<br />

Da wird das Internet nicht alles abdecken<br />

können.<br />

Sie sind kein Freund der<br />

digitalen Medien?<br />

Mit meiner Tochter diskutiere ich oft darüber.<br />

Sie findet das iPad wunderbar. Mir gefällt<br />

halt noch die richtige Zeitung, die man<br />

in der Hand hält.<br />

Haben Sie deshalb die Basler<br />

Zeitung gekauft?<br />

Der Betrieb war nicht effizient geführt und<br />

ich habe mir zugetraut, dieses Problem relativ<br />

schnell zu lösen. Deshalb habe ich gesagt:<br />

Ich bin dabei.<br />

Sie haben dafür viel Kritik eingesteckt.<br />

Sehen Sie, wenn man etwas wegen der Sache<br />

macht, dann steckt man Kritik leicht weg.<br />

Kritik hat Sie nie gestört?<br />

Ich stelle mir jeweils die Frage: Habe ich<br />

etwas falsch gemacht? Wenn ich zum<br />

Schluss komme: Es ist richtig, was du<br />

machst – dann ist mir die Kritik egal.<br />

War das immer so?<br />

In jungen Jahren vielleicht noch nicht.<br />

Sie halten hin und wieder Vorträge vor<br />

jungen Leuten. Was raten Sie denen?<br />

Mein wichtigster Rat ist: Setzen Sie sich für<br />

die Sache ein! Für alles Grosse muss man<br />

sich selber aufgeben, sich nicht in den Mittelpunkt<br />

stellen, sowohl in der Politik, als<br />

auch in der Wirtschaft. Leider ist das bei<br />

den Jungen heute nicht mehr so in Mode.<br />

Sie wollen sich lieber selbst verwirklichen,<br />

denken an die eigene Karriere. Sie wollen<br />

wissen: Wie kann man schnell reich werden?<br />

Aber das ist die falsche Frage.<br />

Sie haben den grössten Betrieb im<br />

Kanton Graubünden saniert und<br />

auf der Politbühne die SVP geprägt.<br />

Wie führt man erfolgreich?<br />

Am besten ohne Geld. Und man muss Menschen<br />

gern haben.<br />

Ohne Geld?<br />

Not macht erfinderisch. Wenn man kein<br />

Geld hat, muss man neue Wege gehen, neue<br />

Produkte entwickeln. Gerade aus schwierigen<br />

Situationen kann man etwas machen.<br />

Und man muss die Mitarbeiter richtig einschätzen<br />

können und sie anhand ihrer Fähigkeiten<br />

einsetzen. Ich bin immer grosszügig<br />

mit Fehlern der Mitarbeiter umgegangen.<br />

Trotzdem müssen Sie immer das Ziel vor<br />

Augen haben. Vom Militär habe ich übernommen:<br />

Kommandieren, kontrollieren,<br />

korrigieren.<br />

Sie sagen, man muss die Mitarbeiter<br />

gern haben. Und trotzdem verbieten Sie<br />

es Ihnen gemäss dem Blocher-Prinzip,<br />

Fragen zu stellen.<br />

Das mag auf den ersten Blick verwirren, ist<br />

aber völlig logisch: Es geht darum, dass<br />

man die Mitarbeiter animieren will, mitzudenken.<br />

Sie sollen nicht einfach den Chef<br />

fragen: «Was sollen wir tun?». Sondern selber<br />

Lösungen entwickeln. Ich habe ihnen<br />

immer geraten, nach einem klaren System<br />

vorzugehen – Erstens: Was ist das Problem?<br />

Zweitens: Was sind die Lösungsmöglichkeit?<br />

Drittens: Welche Lösung sollen wir<br />

wählen? Dann sollen die Mitarbeiter Anträge<br />

stellen. Und als gute Führungsperson bewilligen<br />

Sie diese Anträge oder lehnen ab.<br />

So gewinnt man Zeit, kann sich anderen<br />

Problemen widmen. Und Sie haben immer<br />

einen Vorsprung gegenüber den Kunden<br />

und den Mitarbeitern. Denn Zeit ist das<br />

kostbarste Gut, das sie als Führungsperson<br />

haben. Damit müssen sie sparsam umgehen.<br />

Sie führen Ihre Agenda selbst?<br />

Ich will doch nicht, dass meine Sekretärin<br />

über mein kostbarstes Gut verfügt.<br />

Ist Ihr rigides Zeitmanagement<br />

auch der Grund dafür, dass Sie heute<br />

raten, gewisse Projekte frühzeitig<br />

abzubrechen?<br />

Ich habe diesen Fehler einmal gemacht: Wir<br />

haben viel zu lange geforscht, bei einem<br />

Projekt, das nicht klappen wollte. Heute<br />

kann ich sagen: Machen Sie das nicht. Hören<br />

Sie auf, wenn es nichts bringt. Sie verlieren<br />

nur Zeit und Geld.<br />

Was braucht es, um ein Projekt<br />

zum Erfolg zu bringen?<br />

In erster Linie Leidenschaft. Sie müssen das,<br />

was Sie tun, gerne tun. Und eben nicht in<br />

erster Linie an sich selber denken, sondern<br />

an die Sache.<br />

In der EMS-Krise haben Sie die<br />

Konkurrenz an einen Tisch gebracht.<br />

Würden Sie das wieder tun?<br />

Auf jeden Fall. In einer Krisensituation<br />

lohnt es sich, mit den Konkurrenten zu sprechen,<br />

soweit dies das Kartellrecht zulässt.<br />

So haben wir damals herausgefunden: Auch<br />

den anderen geht es schlecht. Alle Synthesefaserproduzenten<br />

in Europa litten unter der<br />

Konkurrenz aus Asien.<br />

Wie haben Sie aus der Krise gefunden?<br />

Allgemein gilt: Arbeiten Sie mit dem, was<br />

Sie haben. Dingen nachzutrauern, die fehlen,<br />

bringt Sie nicht weiter. Nach der Analyse<br />

der Krisensituation haben wir die Schwei-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


«Ein Schweizer Produkt bringt man Schritt für Schritt nach China.<br />

Klein anfangen, dann vergrössern. Als Schweizer Unternehmer müssen Sie die Angst<br />

vor den Asiaten verlieren. Und stattdessen mit ihnen zusammen arbeiten.<br />

Die stehen auf Produkte und Dienstleistungen aus der Schweiz», Christoph Blocher,<br />

jahrelang grösster Arbeitgeber im Kanton Graubünden.<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


72 zer Ingenieure und Chemiker zusammengebracht<br />

und uns gefragt: Was<br />

können wir mit unserer Produktion sonst<br />

noch anbieten? So sind neue Lösungen entstanden.<br />

Wir haben neue Produkte geschaffen,<br />

gleichzeitig unser Know-how den Asiaten<br />

verkauft und ihnen ganze Produktionen<br />

gebaut.<br />

Wie bringt man ein Schweizer<br />

Produkt nach China?<br />

Das geht nur Schritt für Schritt. Sie fangen<br />

klein an, zum Beispiel mit einem Verkaufsgeschäft.<br />

Dann kann man eine Produktion<br />

nachziehen, später eine zweite. Und so weiter.<br />

Meine Tochter geht jetzt mit den Basler<br />

Läckerli auch zu den Chinesen. Die stehen<br />

auf Produkte aus der Schweiz. Als Schweizer<br />

Unternehmer müssen Sie die Angst vor<br />

den Asiaten verlieren. Und stattdessen mit<br />

ihnen zusammen arbeiten.<br />

Was sagt Ihre Erfahrung:<br />

Wie wichtig sind Businesspläne<br />

bei solchen Projekten?<br />

Wir haben viel zu viel Respekt vor diesem<br />

grossen Wort. Als meine Tochter zwölf Jahre<br />

alt war, hat sie meinen besten Businessplan<br />

entwickelt. Sie hat ausgerechnet, was<br />

die Gesamtmenge für unser neues Produkt<br />

ist, um die ganze chinesische Bevölkerung<br />

damit zu versorgen. Sie kam zum Schluss,<br />

es braucht 120 Anlagen. Ich habe dann 117<br />

gebaut. Der Plan ist aufgegangen.<br />

Das klingt alles sehr einfach. Sie haben<br />

ja auch die Kontakte, die es in China<br />

braucht.<br />

Dank den Synthese-Fasern haben wir mit der<br />

EMS viele Beziehungen in China aufbauen<br />

können. Aber das gelingt anderen Schweizer<br />

Firmen auch. Als Schweizer können wir das<br />

Vertrauen der Chinesen gewinnen.<br />

Die Weltwoche fragt jeweils vor dem<br />

1. August, was typisch schweizerisch sei.<br />

Wie fällt Ihre Antwort aus?<br />

Erstens: Bei uns schaut jeder zuerst für sich<br />

selbst. Und das ist gut so. Zweitens: Die<br />

Schweiz ist eines der ärmsten Länder. Wir<br />

haben keine Bodenschätze, kein Meer, eine<br />

unmögliche topografische Lage, vier Sprachen<br />

– aber wir wussten mit dieser Armut<br />

etwas anzufangen. Tüchtigkeit, Präzision,<br />

Zuverlässigkeit: Das sind Werte, die wir<br />

Schweizer verkörpern. Weil wir wussten,<br />

dass wir nur so etwas erreichen können.<br />

Dazu kommt unsere Weltoffenheit. Wir<br />

müssen raus, Neues entdecken. Gleichzeitig<br />

wollen wir selber bestimmen und das ist entscheidend.<br />

Und so ist unsere Demokratie<br />

stark verankert, nicht nur als Staatsform,<br />

auch als Mentalität. Darum geht es uns in<br />

der Schweiz so gut. Nun kann man einwenden:<br />

Die hohen Löhne und Kosten erschweren<br />

die Produktion für die Wirtschaft. Doch<br />

dafür haben wir Ordnung, eine ausserordentlich<br />

hohe Lebensqualität und tragen<br />

viel Eigenverantwortung.<br />

Wird es trotz den hohen Kosten auch<br />

künftig möglich sein, in der Schweiz zu<br />

produzieren?<br />

Oh ja, absolut. Klar: Die Textilindustrie zum<br />

Beispiel, die gehört mittlerweile in den fernen<br />

Osten. Alles, was in der Masse produziert<br />

wird, ist in Asien. Für eine Schweizer<br />

Produktion kommt das nicht mehr in Frage.<br />

Wir haben aber das Know-how. Wir wissen,<br />

wie man die Fasern herstellt. Wir wissen,<br />

wie man eine Firma aufbaut. Und wir haben<br />

Zugang zu Kapital und immer wieder Chancen,<br />

neue Produkte zu lancieren.<br />

Sie etwa haben sich als Zulieferer<br />

für die Automobil- und Handy-Industrie<br />

etabliert. Wie kam das?<br />

Mosterei Möhl St.Gallerstrasse 213 9320 Arbon Telefon 071 447 40 74 www.moehl.ch<br />

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SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Wir sind mittlerweile die Nummer eins im<br />

Herstellen von Zündern für Airbags. Und<br />

sehen Sie mein Handy hier, ein älteres Modell.<br />

Die Hülle dieses Nokia-Handys ist aus<br />

Kunststoff und von uns produziert. Grundsätzlich<br />

gilt: Was zu allgemein ist, darf man<br />

nicht machen. Ein Produkt muss spezifisch<br />

sein, eine Nische bedienen.<br />

Wie lange rechnen Sie jeweils für den<br />

Aufbau eines neuen Produktes?<br />

Etwa zehn Jahre. So lange dauert es, bis das<br />

Produkt auf dem Höhepunkt ist. Gleich lang,<br />

wie es braucht, um aufgebaut zu werden,<br />

dauert es auch, bis es seinen Wert verloren<br />

hat. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Produkt<br />

nur noch wenig Profit abwirft, müssen Sie<br />

aufhören. Nicht erst, wenn es gar keinen Profit<br />

mehr macht. Dann ist es bereits zu spät.<br />

Angestellte und Kunden für Veränderungen<br />

zu gewinnen, sei etwas vom<br />

Schwierigsten, klagen viele Führungskräfte.<br />

Wie erging es Ihnen?<br />

Am meisten Zustimmung für Veränderungen<br />

erhalten Sie natürlich, wenn das Unternehmen<br />

am Boden ist. Dann gibt es nur eins:<br />

Das Schiff wieder auf Kurs bringen. Das<br />

«Zehn Jahre. So lange dauert es, bis ein neues Produkt<br />

auf dem Höhepunkt ist», Christoph Blocher.<br />

wollen ja alle Mitarbeiter, sonst gehen die<br />

Arbeitsplätze verloren. Ausserdem haben<br />

wir auch immer wieder junge Leute eingestellt<br />

– mit diesen kann man Veränderungen<br />

umsetzen, weil sie nicht in alten Mustern<br />

denken.<br />

Sie sind bekannt für Ihr Talent,<br />

andere zu überzeugen. Haben Sie sich<br />

darin eigentlich ausgebildet?<br />

Ich werde oft danach gefragt, wie ich das<br />

mache, wie ich rhetorisch vorgehe. Man hat<br />

einmal sogar meine Sätze untersucht und<br />

dabei festgestellt: Wenn man alle meine gesprochenen<br />

Sätze festhält, dann ergeben einzelne<br />

Teilsätze nicht immer einen Sinn. Ich<br />

selber mache mir darüber keine Gedanken.<br />

Ich sage einfach das, was ich meine. Natürlich<br />

muss man überzeugend argumentieren,<br />

wenn man andere für eine Idee gewinnen<br />

will. Bei Vorträgen mache ich mir meistens<br />

nur ein paar Notizen. Und dann rede ich frei.<br />

Themawechsel: Im Film «l’expérience<br />

blocher» von Regisseur Jean-Stéphane<br />

Bron sind Sie auf Grossleinwand<br />

zu sehen. Gefällt Ihnen diese Rolle?<br />

Ich habe den Film am Filmfestival in Locarno<br />

gesehen, vor 8000 Leuten. Dabei 73<br />

habe ich mich angeschaut wie eine<br />

Drittperson. Denn es ist ja eigentlich ein<br />

Film von Herrn Bron, nicht von mir. Wichtig<br />

sind die Zuschauer, sie müssen den Film<br />

gut finden. An der Premiere hatte ich das<br />

Gefühl, dass die Leute vom Film berührt<br />

sind.<br />

In anderen Interviews vergleichen Sie<br />

den Film mit einem Gemälde.<br />

Richtig. So kommt es mir vor, wie ein<br />

grosses Gemälde, das ein Porträt von einer<br />

Person ist. Und dann redet die porträtierte<br />

Person selbst auch nicht mit.<br />

Einige wichtige Aspekte aus Ihrem<br />

Leben fehlen.<br />

Das ist notgedrungen, sonst wär der Film ja<br />

fünf Stunden lang geworden. Das ganze<br />

Umfeld erscheint im Film praktisch nicht.<br />

Nur meine Frau. Weil ich sie immer neben<br />

mir habe.<br />

Haben Sie sich wiedererkannt im Film?<br />

Ich weiss nicht, ich bin vielleicht so. Ich<br />

kenne mich ja nicht. Von Calvin stammt der<br />

Satz: «Der Mensch ist nie so blind, wie gegenüber<br />

sich selbst.» Deshalb rede ich auch<br />

nie über mich in der Politik, das hasse ich.<br />

Ich rede über die Sache. Und über die<br />

Schweiz. Ob etwas richtig oder falsch ist.<br />

Aber Sie wissen, was Ihr Antrieb ist?<br />

Nein. Das weiss ich auch nicht. Ich überlege<br />

mir das auch nicht.<br />

Die Produktionsfirma, die den Film<br />

realisiert hat, ist aus Frankreich.<br />

Wie kommt das?<br />

Im Ausland weckt es offenbar Interesse,<br />

wenn ein Schweizer Industrieller, ein Milliardär,<br />

wie sie da sagen, in die Niederungen<br />

hinabsteigt, um mit dem Volk zu sprechen.<br />

Das ist auch eine Tradition hierzulande. Nur<br />

leider machen das die Wirtschaftsleute heute<br />

nicht mehr, die Manager vernachlässigen<br />

das. Sie kennen auch die Mitarbeiter nicht<br />

mehr, weil sie sich nur noch in ihrer eigenen<br />

Sphäre bewegen. Und deshalb können Sie<br />

auch nicht mehr so reden, dass es die Leute<br />

verstehen. Hingegen sprechen sie immer<br />

gerne darüber, auf wie vielen Viertausendern<br />

sie schon waren (lacht).<br />

Haben Sie auch Mal einen gemacht?<br />

Jaja, das habe ich auch gemacht. Ich bin<br />

zwar nicht ein grosser Bergsteiger, aber ich<br />

habe grosse Freude an den Bergen. Ich finde<br />

die Kraft der Berge wunderbar. Und diese<br />

kommt ja auch ganz schön zum Ausdruck,<br />

in den Hodler-Bildern, die ich sammle. ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


74<br />

«Warum ist für das IVE Institut nicht «Wissen»,<br />

sondern «Können» entscheidend?»<br />

Text: Dr. Hans-Ulrich Pestalozzi<br />

Bild: IVE<br />

provoziert oft ungerechten Tadel. Jeder<br />

Neuling muss erfahren, wie die berufliche<br />

Wirklichkeit anders ist, als das eben zu<br />

Ende gegangene Studentenleben. Der bekannte<br />

Leistungsdruck.<br />

Ohne Dialog kein<br />

Generationenverständnis<br />

Vor knapp zehn Jahren entstand die<br />

gemeinnützige Stiftung IVE – Institut für<br />

wertebezogenes Unternehmertum. Erfahrungen<br />

aus dem praktischen Berufsleben als<br />

Wirtschaftsanwalt in Brasilien und später<br />

als Manager, dann CEO und Delegierter des<br />

Verwaltungsrates einer grossen weltweit tätigen<br />

Handelsfirma der Chemiebranche in<br />

der Schweiz standen Pate für die Realisierung<br />

eines Instrumentes, um die Brücke<br />

zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.<br />

Triebfeder ist die Einsicht, dass wir nur<br />

durch den gelebten Dialog zwischen der<br />

Nachfolgegeneration und der im Berufsleben<br />

engagierten Persönlichkeiten die Ursachen<br />

der Überzeugungen Letzterer kennenlernen<br />

können. Was die junge Generation<br />

damit anfängt, ist deren Verantwortung.<br />

Dr. Hans Ulrich Pestalozzi hat auch<br />

schon in Klosters einen Workshop für Studierende durchgeführt.<br />

Die richtige Antwort auf diese Frage ist<br />

Grund für diesen Artikel. Die richtige Antwort<br />

auf diese Frage ist zudem auch entscheidend<br />

für das Wohlbefinden von jedermann.<br />

Für Studierende stellt sich diese<br />

Frage besonders beim Eintritt ins Berufsleben.<br />

Neues, Unbekanntes stürzt auf einem<br />

ein, dabei war man eben noch so stolz, endlich<br />

das ersehnte universitäre Diplom in<br />

Händen zu halten.<br />

Praxiserfahrung während<br />

Hochschule<br />

Unser schweizerisches, viel gerühmtes<br />

duale System der Ausbildung trifft sicherlich<br />

auf der Ebene Lehre, Berufs- und Fachhochschule<br />

zu. Auf der Ebene universitärer<br />

Hochschulbildung fehlt jedoch der praktische<br />

Teil. Anders ausgedrückt, jene Institution,<br />

welche die Studierenden begleitet,<br />

ihr an der Universität oder der ETH erworbenes<br />

Wissen in Können umzusetzen, gab<br />

es nicht. Vielmehr bleibt den Studierenden<br />

in der Regel vorbehalten, mit dem ersten<br />

vollberuflichen Stellenantritt unter praktischen<br />

Verhältnissen zu erfahren, was es<br />

wirklich heisst, Wissen in Können zu wandeln.<br />

Jeder Lernprozess ist oft aber auch ein<br />

Leidensprozess. Es ist ein Wettbewerb vom<br />

ersten Tag an. Plötzlich befindet man sich in<br />

vorgegebenen Strukturen. Ungeduld der<br />

Vorgesetzten oder ArbeitskollegenInnen<br />

Vernetztes Denken<br />

entscheidend<br />

Die Aufgabe der universitären Hochschule<br />

ist die Vermittlung von Grundwissen<br />

sowie der neuesten Erkenntnisse aus der<br />

Forschung. Dies ist die unabdingbare Voraussetzung<br />

für das praktische Berufsleben<br />

akademischer Ausbildung. Nur hilft das<br />

heute von den schweizerischen Hochschulen<br />

angewandte Konzept des Unterrichtes,<br />

das sogenannte Bologna-Programm, den<br />

Studierenden wohl pures Wissen zu trimmen,<br />

kaum mehr aber «vernetzt» zu denken.<br />

Als zukünftige Manager, Unternehmer oder<br />

Start-up Gründer braucht es den unternehmerischen<br />

Durchblick, das Verständnis von<br />

Zusammenhängen. Es geht um die Erfahrung<br />

des Könnens, das erworbene Wissen<br />

richtig einzusetzen.<br />

Der Start ins praktische Berufsleben<br />

ist immer ein Sprung ins kalte Wasser. Doch<br />

ein gekonnter Sprung erlaubt ein Auftauchen<br />

ohne Verzögerung und Schaden. Der<br />

sportliche Wettkampf ist dabei das augenfälligste,<br />

farbenprächtigste und aufre-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


LAVINIE Switzerland<br />

75<br />

Text: LAVINIE Switzerland<br />

Bild: Phil Müller / Metrographen<br />

Probably the most exclusive<br />

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Die wahrscheinlich exklusivste Handcreme weltweit begeistert mit hochwertigen Inhaltsstoffen und neusten Technologien.<br />

So sorgen Edelweiss, Alpenrosen und Walliser Bergwasser für ein sinnliches Kaschmir-Gefühl, während handwerkliche<br />

Produktion und innovative Herstellungsverfahren die nachhaltige Pflege Ihrer Haut garantieren. Für eine langanhaltende<br />

Revitalisierung Ihrer Hände. Für einen natürlichen Luxus, basierend auf der Kostbarkeit der Schweizer Natur. ◊<br />

www.lavinie.com<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


76<br />

gendste Beispiel für den Unterschied von<br />

Wissen und Können. Kompetenz und Exzellenz<br />

ist gefragt, um zu gewinnen. Wir wissen<br />

aber, was das voraussetzt: praktizieren,<br />

praktizieren, praktizieren und ein klares<br />

Ziel vor Augen haben.<br />

Wie geht IVE vor?<br />

Wie wendet nun IVE dieses Prinzip<br />

zugunsten Studierender an? Vier bewährte<br />

Instrumente ermöglichen es IVE, seine<br />

Mission bei Studierenden zu verwirklichen:<br />

1.) durch Vorträge von Unternehmern bzw.<br />

unternehmerisch handelnden Managern;<br />

2.) mit dem IVE Workshop «The Future<br />

Leaders Project» von 10 Modulen über Werte<br />

in der Führung bis zum Erfahrungsbericht<br />

eines Unternehmensführer; 3.) als Mitglied<br />

im IVE Institutsmanagement, dem sogenannten<br />

«Erfahrungslabor», welches durch<br />

je einen internen Workshop vor Semesterbeginn<br />

für sämtliche Managementmitglieder<br />

aus der ganzen Schweiz abgerundet wird<br />

und 4.) mittels eines einjährigen Praktikums<br />

als Assistenz auf Kaderebene in einem Unternehmen.<br />

An den sechs Hochschulstandorten<br />

Basel, Bern, Freiburg, Lausanne, St. Gallen<br />

und Zürich stehen alle vier Erfahrungserlebnismöglichkeiten<br />

interessierten Studierenden<br />

offen. Dieser Erfolg nach erst 8 Jahren<br />

Tätigkeit beweist einerseits das auf Seiten<br />

der Studierenden bestehende Bedürfnis nach<br />

IVE Aktivitäten und andererseits deren Qualität.<br />

Der auf der IVE Plattform www.ive.ch<br />

einsichtbare Jahresbericht 2012 wiedergibt<br />

diese Feststellung überzeugend.<br />

Leadership – Workshop<br />

und Vorträge<br />

Die vielbeachteten Vorträge von CEOs<br />

an den sechs Hochschulstandorten geben<br />

nicht nur den Studierenden die Möglichkeit,<br />

verschiedene Führungsstile kennenzulernen<br />

und zu erkennen, dass eben Unternehmensführung<br />

Menschenführung ist, sondern sind<br />

auch eine herausragende Opportunität für<br />

die Führungskräfte, die Anliegen der heutigen<br />

Generation der Studierenden hautnah<br />

zu erfahren.<br />

Die IVE Workshops werden an allen<br />

Hochschulstandorten im Herbstsemester<br />

durchgeführt. Die Teilnehmerzahl schwankt<br />

zwischen 25 und 35, was einer idealen Belegung<br />

entspricht, damit die Referenten einen<br />

interaktive Ablauf unter Einbindung der<br />

Einzelperson berücksichtigen können. Die<br />

Begeisterung der Workshop Absolventen<br />

hat denn auch die Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fakultät der Universität Basel dazu<br />

bewogen, den IVE Workshop als Wahlfach<br />

in das offizielle Studienprogramm aufzunehmen.<br />

Ausschlaggebend war auch, dass<br />

alle Unterrichtenden der verschiedenen Module<br />

erfahrene Praktiker sind.<br />

Erfahrungslabor und<br />

Start-Ups<br />

Mitmachen im Institutsmanagement<br />

oder das Absolvieren eines Jahrespraktikums<br />

als Assistenz auf Kaderebene ist im Rückblick<br />

der meisten Betroffenen ein einmaliges<br />

Erlebnis. Die Stimmen aus der Wirtschaft<br />

sind klar: IVE AbsolventenInnen sind auffällig<br />

gewandt in Bewerbungsgesprächen und<br />

sehr rasch in die Strukturen und Prozesse der<br />

ersten Arbeitsstelle integriert.<br />

Ebenso ist IVE Pate von über fünfzig<br />

Start-ups, unter anderem des Wintermagazins<br />

«SNOWTIMES», welches Sie, geschätzte<br />

LeserIn, in Händen halten. Dann des<br />

Kosmetikunternehmens «LAVINIE Switzerland»,<br />

welches in diesem Magazin inseriert,<br />

oder «Skycell», worüber Ihnen ein Artikel<br />

die beispielshafte Erfolgsstory von IVE-<br />

Start-ups auf informative Art beschreibt.<br />

Machen Sie mit!<br />

Sollte Sie IVE in irgendeiner Art angesprochen<br />

haben, zögern Sie nicht, sich<br />

über pestalozzi@iveinstitute.org zu melden.<br />

Die Studierenden sind hungrig, Persönlichkeiten<br />

im Wirtschaftsleben, in der Politik<br />

und im Sport zu werden – Ihre Motivation<br />

dazu ist entscheidend!<br />

IVE – Institute for value-based Enterprise<br />

Place de la Gare 5<br />

P.O. Box 778<br />

1701 Fribourg<br />

+41 (0)26 309 20 20<br />

◊<br />

SkyCell gewinnt<br />

Swiss Award<br />

Bild: SkyCell<br />

SkyCell gewinnt den Swiss<br />

Logistics Award 2013<br />

SkyCell, ein Start-up aus dem IVE Institute,<br />

wurde anerkannt als Innovation für den<br />

weltweiten Export der Pharma.<br />

Die beiden Gründer, Nico Ros und<br />

Richard Ettl, sehen sich als das klassiche<br />

Duo Ingenieur und BWLer. «Nico hat eine<br />

neue Isolation konzipiert und wir haben es<br />

gemeinsam zu einem Produkt entwickelt,»<br />

erklärt Co-Gründer Ettl. Heute lösen sie das<br />

Problem der Pharma mit höchsten Anforderungen<br />

für den weltweiten Export. Aber das<br />

Potential ist noch grösser, in der Masse der<br />

Pharma. «Nun ist unser Ziel, den Container<br />

zum Standardcontainer für die weltweite<br />

Pharma zu entwickeln. Vielleicht sogar das,<br />

was der Seecontainer für die Weltwirtschaft<br />

gemacht hat», erklärt Ros. SkyCell sieht<br />

sich in der Lage, eine Spezialverpackung in<br />

der Grösse eines Brillenetuis zu designen,<br />

das eine Spritze mit Medikament von Brasilien<br />

per normalen Expressservice wie UPS<br />

zu einem Patienten direkt nach Hause bringt.<br />

«Das würde die weltweite Pharmaverteilung<br />

revolutionieren und die Gesundheitskosten<br />

helfen zu reduzieren,» so Ros & Ettl.<br />

Ettl und Ros wagen mit ihrem Team<br />

den grossen Durchbruch: «Grosse Firmen<br />

bringen selten die grössten Innovationen. Es<br />

braucht Raum für «Spinnereien». Wenige<br />

Grosskonzerne haben dies.» Ettl meint:<br />

«Startups können Innovationen wagen, die<br />

Chancen sind gar nicht so schlecht.» Die<br />

Zukunft werde auch Kollaborationen zwischen<br />

privaten Firmen verschiedener Grössen<br />

und Forschungsanstalten fordern. «Die<br />

Idee ist meist einfach, die erfolgreiche Umsetzung<br />

die Herausforderung.» ◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


SkyCell<br />

Temperatursensitive Pharma weltweit ans Ziel<br />

77<br />

Text und Bilder: SkyCell<br />

SkyCell ist ein Hightech Start-up, das einen neuen Container<br />

für den internationalen Versand der temperatursensibelsten<br />

Pharmaprodukte entwickelt hat. SkyCell 770C ist die Referenz,<br />

wenn es um Qualität, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit geht.<br />

Basis der Technologie ist eine neue Isolationstechnologie<br />

und eine revolutionäre Kühltechnik. In Kombination schützen<br />

diese beiden Technologien die Pharmaprodukte vor Extremtemperaturen,<br />

wie 65°C in Dubai oder –35°C in Alaska. Somit<br />

lassen sich die Wachstumsmärkte der BRICS Länder mit der<br />

gleichen Qualität und Zuverlässigkeit versorgen, wie es in<br />

der westlichen Welt möglich ist. Zuletzt ist SkyCell 770C der<br />

erste hundertprozentig recyclebare Container. ◊<br />

Kontakt:<br />

www.skycell.ch<br />

Richard Ettl<br />

Co-Gründer & CEO<br />

Richard.ettl@skycell.ch<br />

Andreas Ernst<br />

CFO & Investorrelations<br />

Andreas.ernst@skycell.ch<br />

Office<br />

SkyCell AG<br />

Technoparkstrasse 1<br />

8005 Zürich<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


FLUGSCHULE KAUFBERATUNG OPERATION CAMO+<br />

Der eigene Helikopter<br />

DAS ERFOLGSINSTRUMENT<br />

Ob als alleiniger Besitzer oder als Miteigentümer:<br />

Da Vinci-Air ist Ihr Partner<br />

von der Kaufberatung bis zur Pilotierung.<br />

Helikopterpilot werden<br />

DER TRAUM VOM FLIEGEN<br />

Karrierechance oder exklusives Hobby:<br />

Als Helikopterpilot erleben Sie die Welt<br />

aus einer neuen Perspektive.<br />

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Nicole Homola<br />

Miss Yokohama 13/14<br />

Für Sie, für Ihr Auto, für die Umwelt - Qualitätsreifen aus Japan<br />

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Das Erfolgsinstrument im<br />

Managementalltag:<br />

Helikopter von Da Vinci-Air<br />

Text: Tobias Schoder<br />

Bild: zVg.<br />

Ihr Pilot und Ansprechpartner für alle Helikopterfragen: Pirmin Birchler.<br />

Pirmin Birchler ist Gründer und Accountable Manager der Da Vinci-Air<br />

AG, deren Name eine Hommage an einen der berühmtesten Universalgelehrten<br />

aller Zeiten ist: Leonardo Da Vinci. Zum Portfolio gehört<br />

die Aus- und Weiterbildung von Helikopterpiloten, die technische<br />

Überwachung von Helikoptern, sowie die Beratung, Betreuung und<br />

Operation vom Heli-Kauf bis zur Pilotierung.<br />

Herr Birchler, wo ist Ihre Firma?<br />

Unser Sitz ist in Muhen, im Kanton Aargau.<br />

Das ist ja fast im Flachland. Welchen<br />

Bezug haben Sie zu den Bergen?<br />

Die Schweiz ist ein Sonderfall im Heliko-<br />

pterbusiness, da man hier eine Zusatzausbildung<br />

benötigt, um Gebirgslandungen auszuführen.<br />

Deshalb bilden wir praktisch alle<br />

Piloten von Anfang an auch im Gebirge aus.<br />

Sie behaupten, ein Helikopter<br />

sei das Erfolgsinstrument für 79<br />

Manager. Warum?<br />

Helikopter haben gegenüber dem öffentlichen<br />

Verkehr oder dem eigenen Auto gravierende<br />

Vorteile. Einerseits erreicht man<br />

sein Ziel ohne Stau, Verspätungen oder Umwege<br />

– wir fliegen Luftlinie und noch dazu<br />

schneller als ein Auto. Man ist auch nicht an<br />

die Reisezeiten der verschiedenen Anbieter<br />

gebunden, ein Check-In, wie bei normalen<br />

Flugreisen, entfällt. Die Flugzeit kann produktiv<br />

genutzt werden und die Landung<br />

kann äusserst nahe am Ziel stattfinden, im<br />

Idealfall auf dem Parkplatz vor dem Zielgebäude.<br />

Sie bieten also auch Taxiflüge an?<br />

Nein. Unser Angebot geht weit darüber hinaus.<br />

Interessierten Geschäftsleuten ermöglichen<br />

wir den Besitz eines eigenen Helikopters,<br />

inkl. Pilot und Wartung. Damit die<br />

Maschine gut ausgelastet wird, empfiehlt<br />

sich hier eine Eigentümergemeinschaft.<br />

Das heisst?<br />

Zwei bis vier Personen kaufen gemeinsam<br />

einen Helikopter, der exakt auf die Bedürfnisse<br />

der Gruppe passt. Der Heli wird von Da<br />

Vinci-Air operiert und pilotiert. Die gesamte<br />

technische Kontrolle, Wartung, Flugplanung,<br />

alle Formalitäten mit Behörden und beispielsweise<br />

Zöllen werden von uns ausgeführt.<br />

Der Kunde gibt einfach an, wann er<br />

wohin will. Den Rest erledigen wir.<br />

Warum eine Eigentümergemeinschaft?<br />

Wir erleben oft, dass Helis die meiste Zeit am<br />

Boden sind und auf Einsätze warten. Das<br />

rechnet sich nicht. Mit mehreren Eigentümern<br />

fliegt der Heli öfter. Ausserdem werden<br />

so sowohl die Anschaffungs-, wie auch die<br />

laufenden Kosten aufgeteilt. Der Besitz eines<br />

Helis rechnet sich wesentlich schneller.<br />

Was passiert, wenn zwei Besitzer<br />

gleichzeitig fliegen möchten?<br />

In diesem Fall können wir auf andere Helikopter<br />

zurückgreifen. Bei einem Modellversuch<br />

gab es aber während eines Jahres keinerlei<br />

Überschneidungen. Auch, wenn<br />

mehrere Flüge am gleichen Tag stattfinden.<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie online unter:<br />

www.davinci-air.ch<br />

oder im persönlichen Gespräch<br />

mit Pirmin Birchler:<br />

Tel. +41 (0)79 371 55 98<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Janine:<br />

Strickjacke: Alprausch<br />

Snow Pant: Alprausch<br />

Nikson:<br />

Snow Jacket: Matador<br />

T-Shirt: Alprausch<br />

Snow Pant: Matador<br />

erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />

Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />

Tel: 081 413 34 66.<br />

Skis: AK (ak-ski.ch)


Skifahren auf Parsenn<br />

Text: artikuliert.ch Bilder: Manuel Kurth Models: Janine G, Nikson G, Scout Model<br />

Kleidung: MOB <strong>Davos</strong> Makeup: Marianne Hausheer, Dropa Haare: Barbara Lanz, Kopps Coiffure<br />

Alpenfashion - der neue Trend für Sie und Ihn. Skifahren in <strong>Davos</strong> Klosters. Wo sonst?<br />

Modewusst, stilvoll. Auch in diesem Winter finden Sie in den lokalen Verkaufsgeschäften<br />

alles, was das Herz begehrt. Mit viel Liebe zum Detail suchen die Spezialisten für Sie<br />

das Beste. Kommen Sie zum Shoppen nach <strong>Davos</strong> Klosters. Zum Beispiel Mode für einen<br />

aktiven Lebensstil von MOB <strong>Davos</strong>, echte Schweizer Qualitäts-Ski von AK oder einheimische<br />

Skischuhe von Heierling. Unsere beiden Models, Janina und Nikson, zeigen<br />

Ihnen auf dem Parsenn-Gipfel, womit Sie in diesem Winter brillieren.


Snow Jacket: Alprausch<br />

Strickjacke: Alprausch<br />

Snow Pant: Alprausch<br />

erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />

Promenade 71<br />

7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />

Tel: 081 413 34 66.


Janine:<br />

Fleece Jacke: Matador<br />

Snow Pant: Matador<br />

Nikson:<br />

Snow Jacket: Perfect Moment<br />

Hemd: Alprausch<br />

Snow Pant: Matador<br />

erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />

Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />

Tel: 081 413 34 66.<br />

Skischuhe: Heierling (heierling.ch)


Snow Jacket: Perfect Moment<br />

Hemd: Alprausch<br />

Snow Pant: Matador<br />

erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />

Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />

Tel: 081 413 34 66.


Janine:<br />

Softshell Jacke: Perfect Moment<br />

Softshell Pant: Perfect Moment<br />

Nikson:<br />

Shirt: Manotalino<br />

Snow Jacket: Alprausch<br />

Hosenanzug: T-Shirt: Alprausch Montalino<br />

Schuhe: Snow Pant: Montalino Alprausch<br />

erhältlich bei 1560 <strong>Davos</strong><br />

erhältlich bei MOB <strong>Davos</strong><br />

Promenade 71, 7270 <strong>Davos</strong>-Platz<br />

Tel: 081 413 34 66.


86<br />

10 Jahre Golf Club Klosters:<br />

Jetzt attraktive Einsteigerangebote<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bild: Michi Berger<br />

«Jeden Tag aufs Neue stolz, wenn wir zufriedene Mitglieder<br />

und Gäste auf dem Golfplatz haben»,<br />

Astrid Viglino, Managerin Golf Club Klosters.<br />

Der Golfschwung ist dynamisch, kraftvoll und gesund. In Klosters wird<br />

seit zehn Jahren Golf gespielt – der Club ist klein, aber fein. Damit ist<br />

<strong>Davos</strong> Klosters eine der attraktivsten Golfregionen überhaupt.<br />

Astrid Viglino, zehn Jahre Golf<br />

Club Klosters. Was bedeutet Ihnen<br />

das Jubiläum?<br />

Sehr viel. Wir haben uns in diesen zehn Jahren<br />

konstant weiter entwickelt. Heute nehmen<br />

wir einen festen Platz in der Bündner<br />

Golfszene ein. Damit haben wir auch gezeigt,<br />

dass der Golfplatz für Klosters und<br />

seine Gäste wichtig ist.<br />

Wieso sollten Winter-Ferien-Gäste auch<br />

im Sommer nach Klosters kommen?<br />

Klosters hat ein vielfältiges Angebot und ist<br />

auch im Sommer sehr schön. Man hat sehr<br />

viele attraktive Sportmöglichkeiten und da<br />

bietet sich doch vor oder nach dem Biken<br />

oder Wandern eine Golfrunde geradezu an.<br />

Wie war der Anfang vor zehn Jahren?<br />

Eine echte Herausforderung. Ich war zwar<br />

vorher schon im Golfbusiness tätig und<br />

wusste, wie so ein Betrieb läuft. Aber ich<br />

werde nie den ersten Tag am total leeren<br />

Computer vergessen.<br />

Was gefällt Ihnen persönlich am<br />

Golfplatz Klosters?<br />

Er ist abwechslungsreich, jedes Loch ist anders<br />

und speziell. Wenn ich mich nach einer<br />

Golfrunde an jedes gespielte Loch erinnern<br />

kann, dann ist für mich ein Golfplatz interessant<br />

– und das ist in Klosters der Fall.<br />

Wieso?<br />

Wegen der Lage und der damit verbundenen<br />

Aussicht. Die immer wechselnden Ausblicke<br />

auf Klosters und die Berge. Wir hatten<br />

schon Gäste, die fast das Golfspielen<br />

vergassen. Weil es so viel zum Schauen gibt.<br />

Sie sollten einmal die Blumenwiesen im<br />

Juni auf dem Golfplatz sehen – ein Traum.<br />

Der Platz ist oekozertifiziert und wir legen<br />

grossen Wert auf die Platzpflege. Auf 1250<br />

m ü. M ist das keine Selbstverständlichkeit.<br />

Mir persönlich gefällt auch die Driving Range,<br />

wo jeder nach seinem Gusto üben kann,<br />

ohne gestört zu werden.<br />

Welche Möglichkeit gibt es, den Platz<br />

in Klosters und <strong>Davos</strong> gemeinsam zu<br />

bespielen?<br />

Hierfür gibt es seit dem letzten Jahr die sehr<br />

attraktive Graubünden Golf Card. Auf eine<br />

Karte werden 54 Loch geladen, die individuell<br />

auf 7 Anlagen in Graubünden abgespielt<br />

werden können. <strong>Davos</strong> und Klosters<br />

sind dort dabei. Für nur CHF 222.00 ist sie<br />

an allen Tagen gültig. <strong>Davos</strong> Klosters ist<br />

also eine echte Golf Destination.<br />

Wann öffnen Sie jeweils in Klosters?<br />

Unsere Saison dauert von Anfang Mai bis<br />

Ende Oktober.<br />

Wieso hält Golf fit und gesund?<br />

Weil wir an der frischen Luft spielen und der<br />

Golfsport ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training<br />

ist. Bei einem Golfschwung<br />

werden 400 Muskeln aktiv, insgesamt hat<br />

der Körper etwa 650.<br />

Welche Einsteiger-Angebote gibt es?<br />

Wir bieten von Mitte Juni bis Ende September<br />

einen Schnupperkurs an. Einmal pro<br />

Woche. Wenn man wirklich den Sport erlernen<br />

möchte, gibt es ein attraktives Einsteigerkombi.<br />

Wie kann man im Golf Club Klosters<br />

Mitglied werden?<br />

Eine Unterschrift genügt. In der Eintrittsgebühr<br />

ist ein Aktienpaket, sowie ein à fonds<br />

perdu Betrag enthalten. Wir bieten günstige<br />

Zweitmitgliedschaften an und für die Junioren<br />

ist es sowieso ein kleiner Betrag.<br />

Wissen Sie schon, wie die Jubiläums-<br />

Feierlichkeiten ausschauen?<br />

Wir feiern unser zehnjähriges Jubiläum an<br />

dem Wochenende vom ersten bis zum dritten<br />

August <strong>2014</strong>. Mit Golfturnier, Galaabend<br />

und hoffentlich vielen Gästen und Mitgliedern.<br />

Weitere Programmhöhepunkte<br />

werden im Moment noch nicht verraten –<br />

aber es wird welche geben, versprochen!<br />

Golf Klosters<br />

Selfrangastrasse 44<br />

Postfach 220<br />

7250 Klosters<br />

Tel. +41 (0)81 422 11 33<br />

◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


O‘NEILL<br />

Highlights Winter 2013/<strong>2014</strong><br />

87<br />

O’Neill richtet die Kollektion für Herbst/Winter 2013/14 neu aus:<br />

progressiv, edgy und funktional interpretiert O’Neill die Trends von<br />

der Strasse zeitgemäss und state-of-the-art. Egal, ob für den herbstlichen<br />

Surftrip ans kalte Meer, für den Run im Regen durch die<br />

Stadt oder die originellsten Tricks im Snowpark, die neue Kollektion<br />

begleitet entspannt durch den Winter.<br />

O’Neill Store <strong>Davos</strong><br />

by Bardill Sport<br />

Talstation Jakobshorn<br />

www.oneill.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

1 Journey Parka, CHF 399.–<br />

2 Jones 3L Shell, CHF 599.–<br />

3 Jones 2L Jacket, CHF 429.–<br />

4 Galaxy Jacket, CHF 349.–<br />

5 Seb Toots Premium, CHF 479.–<br />

6 Ambush Jacket, CHF 359.–<br />

7 Mutant Jacket, CHF 359.–<br />

8 Karma Jacket (W), CHF 429.–<br />

9 Rainbow Jacket (W) CHF 339.–<br />

10 Sparkle Jacket (W), CHF 399.–<br />

11 Segment Jacket (W), CHF 349.–<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


88<br />

«Dietschi Print&Design AG» – der Partner für Magazine,<br />

Broschüren, Kataloge und Geschäftsberichte<br />

Text und Bild: Thomas Müller<br />

«Ein Heft, produziert von Meyer und Müller, das steht für echte Schweizer<br />

Qualität», Druckerei-Inhaber Thomas Müller.<br />

Zeitschriften, Bücher und so weiter. Unseren<br />

Kunden bieten wir nicht nur den Druck an,<br />

sondern in unserer Designfactory auch die<br />

gesamte Vorstufenarbeit, vom Layout über<br />

Grafik, bis hin zu Illustrationen. Für unsere<br />

Grossformatmaschine sind natürlich Produkte<br />

wie das «SNOWTIMES», sehr interessant.<br />

Da unsere Kompetenzen nicht nur beim<br />

Drucken der Druckprodukte, sondern auch<br />

im Gestalten und Layouten liegen, sind wir<br />

der ideale Partner für viele KMUs, die ihre<br />

Kataloge, Geschäftsberichte oder Magazine<br />

mit einem Partner und aus einer Hand herstellen<br />

wollen. Wir raten deshalb Kleinunternehmern,<br />

bei uns, im Herzen der Schweiz zu<br />

drucken. Eine Offerte können Sie am einfachsten<br />

mit einer E-Mail einholen<br />

info@dietschi.ch<br />

oder direkt an mich:<br />

thomas.mueller@dietschi.ch<br />

Wir freuen uns, das SNOWTIMES zu<br />

drucken, da es dank seinem guten Layout<br />

und dem interessanten Inhalt mit Bestimmtheit<br />

einen wertvollen Dienst leistet, zur Förderung<br />

der Winterdestinationen. Es ist exakt<br />

auf die interessanteste Zielgruppe, den interessierten<br />

und konsumfreudigen Mittelstand<br />

aus der Schweiz und aus Deutschland ausgerichtet.<br />

Das Heft, produziert von Verleger<br />

Meyer und Drucker Müller, ist nun also ein<br />

typisches schweizerisches Produkt. Denn<br />

Meyer und Müller sind ja auch typische<br />

Schweizer Namen, die wiederum für<br />

Schweizer Top-Qualität stehen!<br />

Ich kann Ihnen versichern, dass die<br />

Schweizer Druckereien in Bezug auf die<br />

Qualität bestimmt besser sind, als die ausländischen.<br />

Denn die Schweiz steht grundsätzlich<br />

für Top-Qualität. Und dies trifft für meine<br />

Druckerei ebenfalls zu.<br />

Warum ich mich selbständig machte? Weil<br />

ich vorher CEO bei einem Medienunternehmen<br />

war. Und somit Einblick in beide Sparten,<br />

Zeitungs- und Drucksachenproduktion<br />

hatte. Da die Abo- und Inserate-Erträge bei<br />

Tageszeitungen in einem steten Abwärtstrend<br />

liegen, entschloss ich mich zu diesem<br />

Schritt. Die Drucksachenproduktion scheint<br />

mir auf dem Markt doch wesentlich rascher<br />

und flexibler reagieren zu können. Mittlerweile<br />

rate ich jedem Jungunternehmer, den<br />

Schritt in die Selbständigkeit, wenn er sich<br />

anbietet, unbedingt zu wagen. Und gegenüber<br />

den Mitarbeitern immer ein Vorbild<br />

und im Markt der «Edelverkäufer» an vorderster<br />

Front zu sein. Sonst klappt es nicht.<br />

Wir sind nun Produktionspartner für<br />

Flyer, Broschüren, Kataloge, Prospekte,<br />

Dietschi Print&Design AG<br />

Thomas Müller, Inhaber / CEO<br />

Ziegelfeldstr. 60<br />

4601 Olten<br />

Tel. +41 62 205 75 01<br />

Mob. +41 79 635 30 39<br />

thomas.mueller@dietschi.ch<br />

◊<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


YOKOHAMA ADVAN<br />

Mehr Informationen unter: www.yokohama.ch<br />

89<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

1 ADVAN SPORT<br />

Die Reifen-Generation für ultimativ sportliche Fahrweise.<br />

Der Strassenreifen bietet nicht nur höchste Balance,<br />

sondern auch exzellentes Nasshandling, Komfort und wenig<br />

Abrollgeräusche. Auch als Runflat (ZPS) erhältlich.<br />

Dimension: 16" bis 22"<br />

2 ADVAN SPORT V105<br />

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SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


90<br />

<strong>Davos</strong> – Pionierort des<br />

Wintertourismus<br />

Text: Vladimir Pilman/Destination <strong>Davos</strong> Klosters<br />

Bilder: Foto- und Postkartensammlung Gugelmann, Dokumentationsbibliothek <strong>Davos</strong><br />

Die <strong>Davos</strong>er Eisbahn war sehr beliebt, auch als Postkartensujet.<br />

Die Aufnahme ist um 1906 entstanden.<br />

<strong>Davos</strong> wird mit Ferien, Skifahren oder Eishockey gleichgesetzt. Die<br />

höchste Stadt der Alpen ist heute ein internationaler Ferien-, Sport-,<br />

Kongress-, Gesundheits-, Forschungs- und Kulturort in einem. Die<br />

Entwicklung begann vor 150 Jahren und sie hat viele Väter. Als Kurortsgründer<br />

gelten heute der Arzt Alexander Spengler und der Unternehmer<br />

Willem Jan Holsboer.<br />

Am 8. Februar 2015 findet mit einem Festumzug<br />

auf der Promenade der Höhepunkt<br />

der Jubiläumsanlässe «<strong>Davos</strong> 150 Jahre<br />

Wintertourismus – Geschichte trifft Moderne»<br />

statt. Vor 150 Jahren begann das Wintergeschäft<br />

in <strong>Davos</strong> mit genau zwei Personen.<br />

Der Buchhändler Hugo Richter und sein<br />

Arzt und Leidensgenosse Dr. Friedrich Unger<br />

kamen am besagten 8. Februar 1865 in<br />

<strong>Davos</strong> an. Hugo Richter war so schwach,<br />

dass er die wenigen Hundert Meter von seinem<br />

Ankunftsort beim Rathaus zum Hotel<br />

Strela, wo die beiden deutschen Gäste untergebracht<br />

wurden, mit Pferdeschlitten gebracht<br />

werden musste. Die beiden wurden<br />

innert weniger Monate gesund und arbeitsfähig.<br />

Dr. Unger betrieb während 20 Jahren<br />

eine Arztpraxis in <strong>Davos</strong>. Hugo Richter verliebte<br />

sich in die Wirtstochter Magdalena<br />

Michel und übernahm von seinem Schwiegervater<br />

das Hotel Strela. Sein berufliches<br />

Hauptinteresse lag im Verlagsgeschäft. 1881<br />

gründete er unter anderem die heute noch<br />

erscheinende «<strong>Davos</strong>er Zeitung». Der<br />

Buchhändler und Verleger Hugo Richter<br />

wurde zu einem der verschiedenen Pioniere,<br />

die einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung<br />

von <strong>Davos</strong> leisteten.<br />

Rasanter Aufstieg des Kurorts<br />

Die Kunde des Heilungserfolgs verbreitete<br />

sich in Windeseile und der Kurort<br />

entwickelte sich rasant: Im Jahr 1870 verfügte<br />

<strong>Davos</strong> über 217 Gästebetten, bereits<br />

1874 hielten sich mehr Wintergäste in <strong>Davos</strong><br />

auf als Sommergäste. Die Jahresstatistik<br />

weist für 1875 621 Betten aus, 1886 bereits<br />

1000 Fremdenbetten und 6‘860 Gäste. 1900<br />

wurden Betten- (2‘100) und Gästezahl<br />

(15‘800) verdoppelt. Heute werden in <strong>Davos</strong><br />

rund 14‘800 angeboten (Stand November<br />

2013). <strong>Davos</strong> durfte im Winter 2012/13<br />

rund 202‘000 Gäste begrüssen, die hier 1,28<br />

Mio. Nächte verbrachten.<br />

Revolutionär wird<br />

Kurortsgründer<br />

Der 21jährige Alexander Spengler<br />

stand bei der Badischen Revolution 1848, in<br />

der die Gründung einer demokratisch regierten<br />

Republik gefordert wurde, an vorderster<br />

Front. Nach der Niederschlagung der<br />

Revolution floh er in die Schweiz. In Zürich<br />

studierte der zum Tode verurteilte Flüchtling<br />

Medizin. Dank der Vermittlung seiner<br />

Schweizer Freunde erhielt er die Stelle des<br />

Landschaftsarztes in <strong>Davos</strong>, die er am 8.<br />

November 1853 antrat.<br />

Zu seinem grossen Erstaunen beobachtete<br />

er, dass die einheimische Bevölkerung<br />

von der Tuberkulose weitgehend verschont<br />

blieb. <strong>Davos</strong>er, die sich auf<br />

Arbeitssuche in den Städten des Unterlandes<br />

angesteckt hatten, wurden sie nach ihrer<br />

Rückkehr in die Heimat erstaunlich rasch<br />

wieder gesund, auch im Winter. Das wäre<br />

bei Gästen auch der Fall, wenn auch die Gesundung<br />

etwas länger dauerte, meinte<br />

Spengler dazu. 1866 gab er das Amt des<br />

Landschaftsarztes auf, widmete sich den<br />

Tuberkulosekranken und gründete im gleichen<br />

Jahr das erste Kurhaus.<br />

Seine Erkenntnisse beschrieb Spengler<br />

in seiner 1869 erschienenen medizinischen<br />

Abhandlung «Landschaft <strong>Davos</strong> als Kurort<br />

gegen Lungenschwindsucht» – herausgegeben<br />

von Hugo Richter. Seine Berichte stiessen<br />

in Fachkreisen auf Ablehnung oder mindestens<br />

auf Skepsis. Doch die Erfolge und<br />

die wachsende Zahl der Kurgäste gaben ihm<br />

Recht. Spengler scheiterte zwar bei der politischen<br />

Revolution, doch er revolutionierte<br />

die medizinische Behandlung von Tuberkulosekranken,<br />

die beinahe 100 Jahre lang die<br />

erfolgreichste blieb. In <strong>Davos</strong> schuf er die<br />

Grundlage für einen blühenden Kur- und<br />

Sportort, dessen ersten Boom er noch erleben<br />

durfte, bevor er am 11. Januar 1901 im<br />

Alter von 74 Jahren verstarb.<br />

Vom Schiffsjungen zum<br />

Eisenbahnpionier<br />

Etwas gar verklärt wird von Historikern<br />

der Karrieren-Start von Willem Jan<br />

Holsboer, der 1848 als 14-jähriger «sein Elternhaus<br />

verliess». Der Junge war aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach von zu Hause und<br />

seinem als energisch beschriebenen Vater,<br />

einem holländischen Webereiunternehmer,<br />

abgehauen und hatte als Schiffsjunge angeheuert.<br />

Er stieg rasch zum Steuermann und<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Kapitän auf, landete während des Goldrausches<br />

in San Francisco und führte eine meuternde<br />

Mannschaft zurück in die Heimat.<br />

Seine Karriere setzte der Kapitän als kaufmännischer<br />

Lehrling einer Amsterdamer<br />

Bank fort, in deren Londoner Niederlassung<br />

er als 30jähriger Direktor wurde. Im April<br />

1865 heiratete Holsboer die 18jährige Engländerin<br />

Margret Elisabeth Newell Jones,<br />

die wenig später an Tuberkulose erkrankte.<br />

Ende Mai 1867 kam das Ehepaar nach <strong>Davos</strong>.<br />

Die junge Frau wurde von Alexander<br />

Spengler behandelt, starb jedoch nach fünf<br />

Monaten. In tiefer Trauer liess der junge<br />

Holsboer einen Gedenkstein für seine Frau<br />

in <strong>Davos</strong> Platz aufstellen. Es dauerte seine<br />

Zeit bis der Stein aufgestellt war. Inzwischen<br />

erkannte Holsboer das Potential des<br />

Ortes, blieb in <strong>Davos</strong>, heiratete eine Einheimische<br />

und engagierte sich mit voller Kraft<br />

beim Aufbau des Kurortes.<br />

Nachdem das erste Kurhaus Spenglers<br />

1872 bis auf die Grundmauern niedergebrannt<br />

war, sorgte Holsboer für die Finanzierung<br />

der 1873 erbauten Kuranstalt<br />

Spengler-Holsboer. Anfangs wurde sie von<br />

beiden Namensgebern gemeinsam geführt,<br />

später übernahm der gebürtige Holländer allein<br />

das in ganz Europa berühmte «Curhaus»<br />

– das heutige Hotel «Europe».<br />

Holsboer entfaltete eine heute fast unglaublich<br />

erscheinende Tatkraft. Sein wichtigstes<br />

Verdienst vorweg: Am 7. Februar<br />

1888 wurde auf seine Initiative die <strong>Davos</strong><br />

Landquart Bahn AG gegründet. Der Spatenstich<br />

zum Eisenbahnbau erfolgte am 29.<br />

Juni 1888. Ein Jahr später wurde das Teilstück<br />

Landquart – Klosters in Betrieb genommen<br />

und am 21. Juli 1890 fand die feierliche<br />

Einweihung der gesamten Strecke<br />

statt. Da Holsboer die Ausweitung der damaligen<br />

<strong>Davos</strong>er Bahn plante, hatte man<br />

das Unternehmen 1895 in Rhätische Bahn<br />

(RhB) umbenannt und seit 1897 wurde die<br />

RhB als Staatsbahn weitergeführt.<br />

Ausbau des Kurorts<br />

vorangetrieben<br />

Holsboer war ein tüchtiger Hotelier,<br />

der im «Curhaus» ein grosses «Conversationshaus»<br />

und vor dem Haus ein Musikpavillon<br />

bauen liess und wo die <strong>Davos</strong>er Kurgesellschaft<br />

mit Theater- und Musik-,<br />

Literatur- und Wissenschaftsvorträgen unterhalten<br />

wurde. Es gab kaum ein Projekt,<br />

das von Holsboer nicht initiiert oder an dem<br />

er mindestens nicht beteiligt gewesen wäre.<br />

1871 war er Gründungsmitglied des Verschönerungsvereins<br />

<strong>Davos</strong> Platz, der unter<br />

seiner Leitung Strassen und Spazierwege<br />

mit Ruhebänken anlegte, oder für Strassenunterhalt<br />

und Schneeräumung sorgte. 1872<br />

erhob er als erster Hotelier in <strong>Davos</strong> eine<br />

Kurtaxe. 1875 war er Gründungsmitglied<br />

Alexander Spengler legte die<br />

Grundlage für das moderne <strong>Davos</strong>.<br />

Hugo Richter war einer der beiden<br />

ersten Wintergäste.<br />

des Kurvereins <strong>Davos</strong> Platz, der sich der touristischen<br />

Infrastruktur und der Reklame für<br />

den Ort annahm. Im gleichen Jahr liess Holsboer<br />

eine erste Gasfabrik bauen und beleuchtete<br />

die Strasse rund um das Curhaus<br />

mit Gaslicht. 1882 war er das Gründungsmitglied<br />

und Geschäftsführer des privaten<br />

«Consortium für Sanitäre Verbesserung»,<br />

das 1882/83 eine erste Kanalisation erstellte,<br />

an dem 11 Hotels und 22 Privathäuser angeschlossen<br />

waren. 1886 wurde auf seine Initiative<br />

ein Elektrizitätswerk erstellt und 91<br />

<strong>Davos</strong> mit elektrischen Bogenlampen<br />

beleuchtet. Schwerkrank trieb er 1898 den<br />

Bau des Sanatoriums Schatzalp und der<br />

Schatzalpbahn voran. Die Eröffnung der<br />

Schatzalpbahn im Dezember 1899 und des<br />

Luxussanatoriums im Winter 1900 erlebte<br />

der Unternehmer nicht mehr. Er starb am 8.<br />

Juni 1898 an einem Schlaganfall.<br />

<strong>Davos</strong> das Eislaufmekka<br />

Die Kurgäste suchten Abwechslung<br />

im eher langweiligen Aufenthalt im verschneiten<br />

Bergdorf und vor allem britische<br />

Gäste waren die Pioniere des Wintersports<br />

in der Schweiz.<br />

Mitte der 1860er Jahre war das Eislaufen<br />

auf dem gefrorenen <strong>Davos</strong>ersee beliebt.<br />

Wegen der Distanz und Einbruchgefahr<br />

wurde im Winter 1871/72 im Garten des<br />

Kurhauses eine erste Eisbahn künstlich angelegt<br />

– von Willem Holsboer. 1880/81 entstand<br />

am heutigen Standort der Natureisbahn<br />

die erste 6‘600 m 2 grosse Eisbahn, die<br />

im Winter 1892/93 zu einer Anlage von<br />

16‘000m 2 grossen Eisfläche und einem Pavillon<br />

für Zuschauer mit einem kleinen Café<br />

ausgebaut wurde. 1891 fand auf der Eisbahn<br />

das erste internationale Schlittschuh Wettlaufen<br />

statt. Gewonnen hatte ein Holländer.<br />

Was der zweitplatzierte 15jährige Deutsche,<br />

Hermann Günther, mit der gewonnenen Kiste<br />

Bordeaux-Wein angefangen hatte, ist<br />

nicht überliefert. Der 1893 gegründete Internationale<br />

Schlittschuh Club <strong>Davos</strong><br />

(ISCD) organisierte zwischen 1899 und<br />

1975 an die 50 Welt- und Europameisterschaften<br />

im Eisschnell- und Eiskunstlaufen.<br />

Schottische Gäste schoben bereits<br />

1888 erste Curlingsteine über das <strong>Davos</strong>er<br />

Eis und gründeten 1892 einen der ersten<br />

Curlingclubs der Schweiz. Mit dem <strong>Davos</strong><br />

Team der Skipperin Mirjam Ott verfügt der<br />

Curling Club <strong>Davos</strong> heute über ein Frauenteam,<br />

das an der Weltspitze mitspielt. Die<br />

Weltmeisterinnen von 2012 haben sich für<br />

die Olympischen Winterspiele <strong>2014</strong> in<br />

Sotschi qualifiziert und zählen zu den Medaillen-Anwärterinnen.<br />

In den 1890er Jahren wurde auf der<br />

<strong>Davos</strong>er Eisbahn Rink Bandy – die Vorgängersportart<br />

des Eishockeys gespielt. 1918<br />

entstand ein erster Hockey-Club, der ausschliesslich<br />

aus Kurgästen rekrutierte. Der<br />

Hockey Club <strong>Davos</strong> (HCD) wurde 1921<br />

von Einheimischen gegründet und 1922 stif-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


92<br />

Die <strong>Davos</strong>er Bahn verkehrte seit 1890 von Landquart nach <strong>Davos</strong>.<br />

Die kolorierte Aufnahme entstand vor 1895.<br />

tete Dr. Carl Spengler, Sohn des Kurortgründers,<br />

den Spengler Cup. Der Zweck war<br />

die Förderung des Verständnisses der im<br />

Ersten Weltkrieg verfeindeten Völker. Der<br />

HCD gehört heute zu den Spitzenklubs des<br />

Schweizer Eishockeys und der Spengler<br />

Cup wird 2013 zum 87. Mal durchgeführt.<br />

Zentrum des Schlittelsports<br />

Der englische Schriftsteller und Kulturhistoriker<br />

John Addington Symonds lancierte<br />

1883 das weltweit erste Internationale<br />

Schlittelrennen von <strong>Davos</strong> Wolfgang nach<br />

Klosters, das als «Symonds-Shield» jährlich<br />

wiederholt wurde. Gefahren wurde auf in<br />

<strong>Davos</strong> konstruierten Schlitten – der <strong>Davos</strong>er<br />

Schlitten wird heute noch weltweit geschätzt<br />

und verwendet. 1900 entstand die<br />

Schlittelbahn von der Schatzalp nach <strong>Davos</strong><br />

Platz. Aus den späteren Bobsleigh-Rennen<br />

entwickelte sich der Bobsport, der an den<br />

Pionierorten <strong>Davos</strong> und St. Moritz in der<br />

Schweiz eingeführt wurde. Der Amerikaner<br />

L. P. Child gewann 1888 in liegender Position<br />

und kopfvoran den «Symond-Shield».<br />

Diese Begebenheit gilt als Geburtsstunde<br />

des Skeletons.<br />

Auch wenn in <strong>Davos</strong> heute keine Rennen<br />

mehr gefahren werden, hat das Schlitteln<br />

als Breitensport an Bedeutung gewonnen<br />

und in <strong>Davos</strong> Klosters stehen neun<br />

Schlittelbahnen zur Auswahl. Der Klassiker,<br />

die drei Kilometer lange Abfahrt von der<br />

Schatzalp nach <strong>Davos</strong> Platz, die weitgehend<br />

jener von 1900 entspricht, hat von ihrer Faszination<br />

bis heute nichts eingebüsst.<br />

Moderner Skiort mit<br />

langer Tradition<br />

Die Geschichte des Skilaufs begann<br />

vor 130 Jahren. Der spätere Geologe und<br />

Lawinenforscher Wilhelm Paulcke erhielt<br />

als 10jähriger ein Paar Norweger Ski zu<br />

Weihnachten 1883 geschenkt. Seine ersten<br />

Versuche im Schnee sorgten bei seinen Mitschülern<br />

des deutschen Gymnasiums «Fridericianum»<br />

für Begeisterung und sie hatten<br />

sich solche Skier bei einem <strong>Davos</strong>er Wagner<br />

herstellen lassen. Die ersten Spuren im <strong>Davos</strong>er<br />

und wohl auch Schweizer Schnee<br />

wurden in jenem Winter auf Bolgen und im<br />

Dischmatal gezogen.<br />

Die eigentliche Entwicklung begann<br />

1889 als die beiden Brüder Tobias und Johann<br />

Branger begonnen hatten, sich das<br />

Skifahren selbst beizubringen. Sie übten in<br />

Abgeschiedenheit und teils erst nach Einbruch<br />

der Dunkelheit, um dem Spott ihrer<br />

Dorfgenossen zu entgehen. Schon 1890<br />

wagten sie eine Tour auf die Strelaalp und<br />

1893 von <strong>Davos</strong> nach Arosa und zurück. Sir<br />

Arthur Canon Doyle – der geistige Vater von<br />

Sherlock Holmes – begleitete sie bei der<br />

Wiederholung 1894. Den humoristisch-ironischen<br />

Bericht – über die lange Abfahrt auf<br />

Hosenboden, die der als unverwüstlich angepriesene<br />

Harris-Tweed nicht überstand –<br />

veröffentlichte der Schriftsteller im «Alpine<br />

Journal» und löste damit in England ein riesiges<br />

Echo aus. Dies war einer der Grundsteine<br />

für die Begeisterung der Briten für<br />

den Skisport, der auch heute noch andauert.<br />

1895 versuchten vier englische Skitouristen<br />

die Doyle-Tour zu wiederholen. Wegen<br />

ihrer geringen Ortskenntnisse verirrten<br />

sie sich und gelangten – nach einer eiskalten<br />

Nacht in einer Alphütte – nach Küblis und<br />

nicht zum Zielort Arosa. Durch diesen Zufall<br />

war die eine Legende und Mythos der Alpen<br />

– die Skiabfahrt vom Weissfluh nach Küblis<br />

– entdeckt. Die 12 km lange Abfahrt gilt bei<br />

Schneesport-Fans heute noch als Highlight<br />

und Herausforderung.<br />

1924 wurde auf dieser Strecke das<br />

erste Parsenn-Derby durchgeführt. Es war<br />

eines der ersten Abfahrtsrennen der Schweiz<br />

und das älteste Volksskirennen unseres Landes.<br />

Heute stürzen sich noch jedes Jahr die<br />

Athleten auf die mittlerweile verkürzte Strecke.<br />

Besonders viel Spannung bietet das<br />

Mannschaftsrennen, bei welchem vier Fahrer<br />

im Team gleichzeitig und im Windschatten<br />

Richtung Ziellinie schiessen.<br />

Bequem auf den Berg<br />

In <strong>Davos</strong> sind erstmals in der Geschichte<br />

des alpinen Wintersports Skifahrer<br />

bergauf gefahren statt hochgelaufen. Die<br />

Eröffnung der Parsennbahn 1931 (1. Sektion)<br />

und 1932 (2. Sektion) war der Start des<br />

Massenskitourismus.<br />

Die Standseilbahn erschloss ein Skigebiet,<br />

das seit Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

berühmt und beliebt war. Mitte der 1930-Jahre<br />

war von 153 bekannten Skitouren im Parsenngebiet<br />

die Rede. Die Parsennbahn war<br />

von Anfang an bei Wochenend- und später<br />

Tagesgästen beliebt. Im ersten Betriebsjahr<br />

transportierte die Bahn 64‘690 Gäste, im<br />

zweiten waren es bereits 98‘779 und bis zum<br />

Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg die<br />

Zahl auf 232‘473. Wenige Jahre nach der Eröffnung<br />

wurde der kleine Wagen durch einen<br />

grösseren ersetzt und später erfolgte der<br />

Betrieb mit Doppelwagen.<br />

2002 (1. Sektion) und 2010 (2. Sektion)<br />

wurde eine Gesamtsanierung mit Trassee-Neubau<br />

und neuester Technik vorge-<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


nommen. Wegen der Geschwindigkeit der<br />

Wagen wird die Parsennbahn auch als TGV<br />

der Alpen bezeichnet.<br />

An Weihnachten 1934 wurde am Fuss<br />

des Jakobshorns der erste Schlepplift der<br />

Welt in Betrieb genommen. Der Skilift wurde<br />

über die Jahre modernisiert, der Standort<br />

hingegen ist noch derselbe. Ebenfalls hat<br />

sich auch das Publikum geändert. Waren es<br />

in den Anfängen Skifahrer und später Skispringer<br />

der Bolgen-Schanze, sind es heute<br />

die jungen Ski- und Snowboardschüler sowie<br />

die Freestyler, welche ihre Tricks in der<br />

Halfpipe oder auf den Sprüngen auf Bolgen<br />

zeigen.<br />

Vom Kurort zum<br />

Gesundheitsplatz<br />

1925 zählte <strong>Davos</strong> 14 Privatsanatorien,<br />

25 Kurhotels, 216 Pensionen und acht<br />

Volksheilstätten mit rund 6‘200 Betten.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

wurde die Behandlung der Turberkulose mit<br />

Antibiotika entdeckt und immer breiter angewandt.<br />

Die <strong>Davos</strong>er Heilstätten und Sanatorien<br />

wandelte man entweder in Hotels um<br />

oder orientierten sie neu als Kliniken, die<br />

vorwiegend auf Asthmabehandlungen spezialisiert<br />

waren. In den 1950er Jahren waren<br />

es noch deren zwei Dutzend, um 2000 noch<br />

sechs, heute nur noch drei, wobei die Hochgebirgsklinik<br />

<strong>Davos</strong> akut gefährdet ist.<br />

Doch dank des Kurortes hat sich ein Gesundheitsplatz<br />

in <strong>Davos</strong> entwickelt, mit<br />

einem starken Regionalspital, das auch<br />

Sportmedizin für Sportler anbietet, drei Kliniken,<br />

einer grossen Anzahl frei praktizierender<br />

Ärzte und Gesundheitsdienste, von<br />

Akupunktur über traditionelle Chinesische<br />

Medizin, Physiotherapie, Ostheopathie bis<br />

zu Alternativmedizin.<br />

Sanatoriumsärzte gründeten<br />

Forschungsplatz<br />

Bereits im 19. Jahrhundert hatten sich<br />

Sanatoriumsärzte bemüht, den Zusammenhang<br />

zwischen Hochgebirgsklima und Tuberkuloseheilung<br />

wissenschaftlich zu belegen.<br />

1907 eröffnete Dr. Carl Dorno das<br />

«Physikalisch-Meteorologische Observatorium<br />

<strong>Davos</strong> (PMOD)», das sich der Erforschung<br />

des heilenden Bergklimas verschrieb.<br />

1922 gründeten <strong>Davos</strong>er Ärzte das<br />

«Institut für Hochgebirgsphysiologie und<br />

Tuberkuloseforschung in <strong>Davos</strong>», aus dem<br />

sich das noch heute bestehende Schweizerische<br />

Forschungsinstitut für Hochgebirgsklima<br />

und Medizin (SFI) entwickelte, das<br />

heute das PMOD und das das Schweizerische<br />

Institut für Allergie- und Asthmaforschung<br />

(SIAF) führt. Das bekannteste Forschungsinstitut<br />

ist das WSL-Institut für<br />

Schnee und Lawinenforschung <strong>Davos</strong><br />

(SLF). Es verdanke seine Entstehung dem<br />

Sportort, der sich parallel zum Kurort entwickelte.<br />

Nach dem Bau der Parsennbahn<br />

(1931/32) bestand die Möglichkeit der<br />

Schneeerforschung direkt im Hochgebirge.<br />

1936 entstand auf dem Weissfluhjoch das<br />

erste Schneelabor und dort befand sich auch<br />

der erste Sitz des 1942 gegründeten Eidg.<br />

Instituts für Schnee- und Lawinenforschung<br />

Weissfluhjoch <strong>Davos</strong> (SLF). 1996 wurde<br />

der Hauptsitz des SLF an die Flüelastrasse<br />

in <strong>Davos</strong> Dorf verlegt. Heute sind in <strong>Davos</strong><br />

fünf Forschungsinstitute angesiedelt, die<br />

über 300 Arbeitsplätze für hochqualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten<br />

und eine Wertschöpfung von ca. 37 Mio.<br />

Franken generieren. Sie trugen und tragen<br />

zudem einen wichtigen Beitrag zum Kongressort<br />

<strong>Davos</strong> bei.<br />

Kongressort dank Kurort<br />

Die Wurzeln des Kongresswesens reichen<br />

bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück,<br />

als im Höhenkurort <strong>Davos</strong> berühmte<br />

Gäste und führende Mediziner aus ganz Europa<br />

lebten. Die erfolgreiche Behandlung<br />

von Lungenkranken führte dazu, dass Ärzte<br />

an Tagungen und Schulungskursen ihr Fachwissen<br />

austauschen und an Kollegen aus<br />

dem In- und Ausland weitergeben. 1923 organisierten<br />

die <strong>Davos</strong>er Ärzte einen ersten<br />

internationalen Kongress, der fünf Jahre<br />

nach dem Ende des Ersten Weltkriegs Wissenschaftler<br />

aus verfeindeten Ländern wieder<br />

zusammenführte. Albert Einstein eröffnete<br />

1928 die ersten «<strong>Davos</strong>er Hochschulkurse»,<br />

an denen herausragende Persönlichkeiten<br />

aus ganz Europa als Referenten und<br />

jeweils mehrere Hundert Studenten und Zuhörer<br />

teilnahmen. Nach 1931 wurden sie<br />

wegen des aufkommenden Nationalsozialismus<br />

in Deutschland eingestellt. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg führte die Deutsche<br />

Bundesärztekammer ab 1953 ihre Fortbildungskongresse<br />

in <strong>Davos</strong> durch. 1960 kamen<br />

die Kurse der Arbeitsgemeinschaft für<br />

Osteosynthesefragen (AO) für Chirurgen<br />

aus aller Welt dazu. Der Erfolg dieser ersten<br />

Kongresse führte zum Bau des 1969 eröffneten<br />

Kongresshauses. 1979 und 1989 93<br />

wurde es zum Kongresszentrum erweitert<br />

und 2010 erfolgt der Ausbau zum<br />

modernsten Kongresszentrum der Alpen.<br />

Dieses erste Kongresshaus in <strong>Davos</strong><br />

brachte den jungen Wirtschaftsprofessor<br />

Klaus Schwab auf die Idee, ein europäisches<br />

Managersymposium zu initiieren. 1971 fand<br />

das «European Management Forum» erstmals<br />

statt und änderte 1987 den Namen auf<br />

«World Economic Forum». Jedes Jahr im<br />

Januar nehmen über 2‘000 Top-Führungsleute<br />

aus Politik und Wirtschaft, Kultur,<br />

Wissenschaft, Medien und Gesellschaft an<br />

der Jahrestagung des WEF in <strong>Davos</strong> teil.<br />

Das Kongressgeschäft ist ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor für <strong>Davos</strong>. Die durch<br />

Kongresse ausgelösten Umsätze von ca. 61<br />

Mio. Franken führen zu einer regionalen<br />

Wertschöpfung von ca. 54 – 56 Mio. Franken.<br />

Davon profitiert nicht nur die Hotellerie,<br />

sondern auch das Gewerbe, Handel und<br />

Dienstleistungsbranche. Etwa 600 – 650<br />

Arbeitsplätze werden direkt oder indirekt in<br />

<strong>Davos</strong> geschaffen oder gesichert. ◊<br />

Quellen:<br />

– Jules Ferdmann: Der Aufstieg von <strong>Davos</strong>,<br />

2. Auflage 1990, Buchdruckerei <strong>Davos</strong> AG<br />

– Dr. Christian Jost: Der Einfluss des<br />

Fremdenverkehrs auf Wirtschaft und<br />

Bevölkerung in der Landschaft <strong>Davos</strong>,<br />

Verlag Stämpfli & Cie., Bern, 1952<br />

– Max Pfister: <strong>Davos</strong>er Persönlichkeiten,<br />

Buchdruckerei <strong>Davos</strong> AG, 1981<br />

– Max Pfister: 50 Jahre Parsennbahn,<br />

Verlag AG Parsenn Bahnen, 1982<br />

– Notker Ledergerber: 100 Jahre ISCD,<br />

Eigenverlag ISCD 1994<br />

– Kasimir Edschmid: <strong>Davos</strong>, die<br />

Sonnenstadt im Hochgebirge,<br />

Orell Füssli Verlag Zürich, 1932<br />

– Yvonne Schmid, <strong>Davos</strong> eine Geschichte<br />

für sich, Verlag Desertina, 2012<br />

– Internet-Seiten des SLF und AO<br />

– Regionale Wertschöpfung des Kon<br />

gresstourismus <strong>Davos</strong>, Universität<br />

St. Gallen, 2008<br />

– Internetseite Gemeinde <strong>Davos</strong>,<br />

Angaben zur Wirtschaft<br />

SNOWTIMES <strong>2014</strong><br />

DAVOS KLOSTERS


Madrisa-Land: Hacher,<br />

der Macher<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bild: DDO<br />

Hacher Bernet, was ist<br />

neu in diesem Winter auf<br />

Madrisa?<br />

Der Madrisahof.<br />

Was steckt da alles drin?<br />

Ein neues, öffentliches<br />

Restaurant mit Bedienung.<br />

Und Aussenterrasse. Im<br />

oberen Stock der Club mit<br />

Lounge. Diesen können<br />

Sie für Anlässe buchen. Im<br />

Untergeschoss ist der<br />

Weinkeller. Mit zwei Küchen,<br />

Platz für Kochkurse. Dazu<br />

Aussenbar, Grill und Liegestühle<br />

– die höchste Aussicht<br />

in der Region Prättigau.<br />

Wieso dieses Eventhaus?<br />

Für wetterunabhängige<br />

Anlässe, Firmenevents oder<br />

Geburtstage. Seminare.<br />

Banketts. Buchen können<br />

alle – von gross bis klein.<br />

Das Ziel ist ja, dass wir mit<br />

dem Erlös dann die lange<br />

ersehnte Sesselbahn bauen.<br />

Buchungs-Hotline für Events<br />

im neuen Madrisahof:<br />

Tel. +41 (0)81 410 21 80<br />

www.madrisa-land.ch


Der Golfplatz <strong>Davos</strong> macht bis zum<br />

Frühjahr den Winterschlaf<br />

Ab dem Frühjahr verschönert der Golf Club <strong>Davos</strong> Ihre Freizeit mit: 18-Loch-Platz,<br />

Restaurant, Übungsanlage, Topevents, Golfkursen und Spezialangeboten.<br />

Golf Club <strong>Davos</strong>, Mattastrasse 25 –27, CH-7260 <strong>Davos</strong> Dorf, www.golfdavos.ch

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