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Snowtimes Davos 2020

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snowtimes.ch

SNOWTIMES

Das Wintermagazin 2020

Sport und Kultur verbinden

Wie Elias Meier und Dr Peter Buser Davos Klosters verzaubern

Christian Wohlwend und Rikard Grönborg

Moderne Schweizer Hockeywelt

Passionierte Skifahrer

Skiersaccredited.com feiern Jubiläum

Swiss Alp Fantasy

Vielfältiges Angebot für jung und alt




FÜR AKTIVE

UND

GENIESSER

hotelgrischa.ch

Tagsüber auf dem Berg.

Draussen. An der Sonne.

Danach entspannen und

unglaublich gut essen!


Wohlwend und Grönborg

5

An der Spitze der Schweizer Eishockey Meisterschaft stehen mit dem ZSC und

dem HC Davos Teams mit neuen Trainern. «Beide sind am richtigen Ort», meint

Kristian Kapp. Der Sportjournalist des «Tages-Anzeiger» und langjährige Beobachter

des HCD analysiert den erfolgreichen Saisonstart der beiden Teams.

Text: Marco Meyer

Bild: Maurice Parre

Kristian Kapp, der HC Davos überzeugt

in der ersten Saisonhälfte. Überrascht?

Ein wenig schon. Und auch wenn die Mannschaft

sich den guten Tabellenrang mit

attraktivem Eishockey verdient hat, hat sie

wahrscheinlich auch etwas «overperformt»,

also ein wenig über den Verhältnissen

gelebt. Dafür sprechen auch die sehr vielen

engen Siege. Letzte Saison war das

genau umgekehrt. Da hat Davos definitiv

«underperformt».

Inwiefern?

Ich glaube nicht, dass Davos auf dem Papier

die Nummer 2 der Liga ist. Mindestens Zug,

Lausanne und Bern, vielleicht auch Biel,

sind mindestens so gut oder besser besetzt.

Die Davoser Siegesserie vom Herbst 2019

ist sehr erfreulich, aber letztlich auch eine

Momentaufnahme. Der Schein könnte etwas

trügen.

Wieso?

Der Spielplan wegen den Umbauarbeiten an

der eigenen Halle und folglich zunächst weniger

Spielen kam Davos entgegen: Die Eiszeiten

wurden dabei vom Coach geschickt

verteilt, kein Spieler wurde regelmässig

forciert, das Verletzungspech blieb auch

darum lange Zeit aus – all das war bislang

in keinem anderen Club so. Im Januar und

Februar wird sich zeigen, wie der HC Davos

den nächsten Härtetest meistert, wenn der

Spielplan dann brutal wird.

HCD-Trainer Christian Wohlwend ist

sehr engagiert.

Er bringt frischen Wind, ganz klar. Zusammen

mit seinem Coaching-Team, den

Assistenten Waltteri Immonen und Johan

Lundskog sowie Peter Mettler, der für die

Goalies verantwortlich ist.

Spieler zugeschnitten. Und Wohlwend ist

da, um sich zu beweisen. Er selber sieht das

zwar, glaube ich, nicht so. Aber ich sehe da

positive Aspekte: Seine erste Station als

vollamtlicher NLA-Headcoach. Die grosse

Challenge. Jetzt kann er es allen zeigen. Das

setzt auch nochmals Kräfte frei.

Der HCD ist rehabilitiert. Für Fans und

Spieler eine Genugtuung.

Klar. Das liegt wohl in der menschlichen

Natur. Nach einer verkorksten Saison willst

Du doch zeigen, dass Du es besser kannst.

Oder? Letztes Jahr hatte kaum ein Spieler

eine gute Saison, fast alle blieben unter den

Erwartungen. Da musste ganz einfach eine

Reaktion kommen.

Wie gefällt Ihnen das neue Davoser

Spielsystem?

Einiges blieb sehr ähnlich, einiges ist völlig

neu. Tempo und das oft schnelle Umschalten

von Verteidigung auf Angriff – die DNA

Die grosse Challenge: Chris Wohlwend.

Diese neue Struktur – ein wesentlicher

Fortschritt für den HC Davos.

Ja. Und sie war notwendig. Die Trainings

im Sommer, um ein Beispiel zu nennen,

sind nun individueller auf die einzelnen

Trainer-Kandidat beim HCD, nun Workaholic beim ZSC: Rikard Grönborg.

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des HC Davos blieb erhalten, vor allem dafür

war Davos schon unter Vorgänger Arno

Del Curto bekannt.

Er forderte seine Verteidiger jahrelang

auf, den Pass sofort zu spielen …

Ja. Bedingungslos und konsequent, ohne

Verzögerungen. Schnelle Pässe von der

Verteidigung in die Offensivzone sind auch

unter Wohlwend noch gefragt. Aber nicht

mehr bedingungslos. Und man sieht auch

viel häufiger Querpässe und Stürmer, die

hinten Anlauf holen. Das ist grösstenteils

neu, der Spielaufbau ist also etwas anders

geworden. Wobei, ich möchte hier anmerken:

Ich finde diese ewigen Vergleiche

zwischen Del Curto und Wohlwend müssig.

Klar gibt es Parallelen, aber die meisten

spielen für mich keine Rolle bei der Beurteilung

des HCD. Und gerade auf die

wichtigste Parallele wird meiner Meinung

nach fast am wenigsten hingewiesen. Beide

kamen als Junioren-Nationaltrainer nach

Davos, beide hatten respektive haben Top-

Beziehungen zu den besten Schweizer Junioren,

kannten respektive kennen sie in- und

auswendig. Davon profitierte der HCD unter

Del Curto und wird er auch unter Wohlwend

profitieren. Es braucht einfach ein bis zwei

Jahre Geduld, bis das sichtbar wird.

Wie gross ist der Anteil vom neuen

Sportchef Reto Raffainer am

HCD-Aufschwung?

Er ist ein Machertyp, verkörpert eine neue

Generation im Schweizer Eishockey, hat

viele neue Ideen, bringt also frischen Wind

in den HCD. Im Moment kann man seinen

Einfluss aber noch nicht beurteilen. Das

wäre auch nicht fair, der Einfluss im Augenblick

noch gar nicht entscheidend gross

sein kann. Er übernahm im Sommer ja ein

fast komplettes Team, tätigte aber drei sehr

gute Transfers auf den Ausländerposten.

Seine Hauptaufgabe kommt erst noch. Zum

Beispiel nächste Saison, wenn viele Spielerveträge

auslaufen. Aber der grundsätzlich

nötige frische Wind kam auch dank ihm. Da

hat Raffainer doch innert kurzer Zeit bereits

einiges bewegt.

Besser als der HCD war in diesem

Winter vorerst nur der ZSC …

Ja, auch sie mussten sich rehabilitieren. Da

gibt es sehr viele Parallelen zu Davos. Es

waren jene beiden Mannschaft, die letztes

Tempo und schnelles Umschalten von Verteidigung auf Angriff: Die DNA des HC Davos bleibt erhalten.

Saison am meisten kritisiert wurden, weil

sie die Playoffs verpassten. Die Folgen

sind ähnlich: Es kam ein neuer Schwung

mit neuem Trainerstab. Auch bei den ZSC

Lions ist die Spielfreude zurück. Sehr auffällig

ist der läuferische Aufwand, den sie

betreiben, sie laufen sehr viel, versuchen,

auf dem ganzen Eisfeld Druck auf den Gegner

zu machen.

Der neue Zürcher Trainer Rikard

Grönborg soll in Davos auch ein Thema

gewesen sein.

Er war ein Thema, war einer der letzten

drei Kandidaten neben Wohlwend und

dessen Vorgänger Harijs Witolinsch, der

interimistisch nach Del Curtos Rücktritt

übernommen hatte.

Was zeichnet seinen Charakter aus?

Er ist sehr selbstbewusst, eine klare Leaderfigur.

Er kann auch sehr emotional sein,

schlechte Resultate nerven ihn ungemein,

das merkt man, wenn man unmittelbar nach

einer Niederlage mit ihm spricht.

Ist er auch so ein akribischer Arbeiter?

Absolut. Im Team wissen alle, was sie zu

tun haben. Grönborg ist ein Workaholic,

beschäftigt sich von frühmorgens an den

ganzen Tag mit seiner Arbeit beim ZSC.

Das kann sich auf eine Mannschaft positiv

abfärben.

Grönborg in Davos? Hätte das

funktioniert?

Kurzfristig wäre kaum ein Unterschied

festzustellen gewesen. Vielleicht hätte

Grönborg kurzfristig sogar mehr herausgeholt.

Das Schöne am Eishockey aber ist ja

auch, dass so etwas nie sicher gesagt werden

kann, dass Erfolg nicht planbar ist. Ich

denke dennoch: Längerfristig ist Wohlwend

die ideale Lösung. Davos suchte beim Neuaufbau

auch eine Identifikationsfigur für

den Club, um wieder etwas Nachhaltiges

aufzubauen, um wieder eine klare Identität

zu erschaffen. Das ist mit Wohlwend eher

möglich als mit Grönborg. Und wenn man

nur auf die Aktualität blickt, lässt sich dies

fast mit Sicherheit sagen: Es ist gut so, wie

es ist: Für den ZSC genau so wie für den

HCD.

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Aus dem weiteren Inhalt

Impressum

7

Seite

Artikel

Coverbild: Elias Meier

8 Booking.com

Was es für eine ausserordentliche Bewertung braucht

10 Swissalp Fantasy

Souvenirs für Ihre Liebsten

14 «Maissen Brillen & Kontaktlinsen» in Klosters

Gesundheitsoptiker: herzlich, kompetent und persönlich

16 Innovative Skischuhmacher

Heierling setzt auf Kreislaufprinzip

18 Kirchner Museum Davos

Carla Burani neue Direktorin

20 Golf Club Davos

Bleibt ganzjährig ein Thema

24 Skiers Accredited

Fünf-Jahres-Jubiläum vor Ort

27 Pischa: Naturbelassenes Skigebiet

Neu mit zusätzlichen Erlebnis-Routen

28 Mardens Club

Celebrating 90 Years

SNOWTIMES: Das Schweizer

Wintermagazin, mit Ausgaben

in Davos Klosters, Gstaad-Saanenland,

St. Moritz und Zermatt

Auflage: 10’000 Exemplare

Druck: Dietschi Print&Design

AG, Olten

Redaktion: Clair Southwell,

Marco Meyer, Eva Stöcklin,

Fabio Baranzini, Walter Bäni,

Daniel Kaspar

Fotos: Michael Berger, Marcel

Giger, Maurice Parrée

Grafik: Dominic Rechsteiner,

Michelle Christ

Lektorat: Tobias Schoder,

Ueli Meyer

Herausgeber: Snowtimes

GmbH, 7270 Davos Platz

Inserate: www.snowtimes.ch

Mitarbeiterin

der Saison

32 Vision «HUB Davos Dorf»

7000 Parkplätze am Ortseingang

40 Klosters Music Festival

Ein spannendes Jahr steht an

42 Davos Sports & Health

Walter Kistler und die Sportmedizin im Spital Davos

46 Coverfestival: 26.–29. März 2020

Rockige Tage im Schnee

Michelle Christ, selbst passionierte

Skifahrerin und Snowboarderin,

gestaltet dieses Heft.

Die angehende Polygrafin liebt

an ihrem Beruf, dass sie dabei

«kreativ und spontan» sein kann.

Danke Michelle!

www.dietschi-pd.ch

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8 Foxtrail: Die beliebte Schnitzeljagd gibt's

neu auch in Davos

Ab sofort kommen alle Foxtrail-Fans

auch in Davos auf ihre Kosten. Und das

gleich doppelt. Seit letztem Sommer sind

nämlich die beiden Routen «Striunau»

und «Cuolm» geöffnet. Beide dauern rund

zwei Stunden und führen entweder quer

durch die Stadt (Striunau) oder durch die

angrenzende Natur (Cuolm). Für alle, die

etwas mehr Zeit haben oder bereits zu den

geübten Schnitzeljägern gehören, bietet

sich der grosse Foxtrail an. Dieser ist eine

Kombination aus beiden Routen und dauert

rund drei Stunden.

Thematisch dreht sich der Foxtrail

in Davos um eine geheime Bibliothek, in

welcher der weltbekannte Autor Thomas

Mann seinen Roman «Der Zauberberg»

geschrieben haben soll. Mehr soll an dieser

Stelle aber noch nicht verraten werden.

Ausser: Auf der Suche nach der geheimen

Bibliothek steht den Schnitzeljägern unter

anderem eine Bahn zur Verfügung und ein

überraschendes Ende ist garantiert.

Der Foxtrail Davos, der in Zusammenarbeit

mit der Destination Davos Klosters

entstanden ist, hat in der Sommer- und

der Wintersaison geöffnet. Nur in der Zwischensaison

vom 28.10 bis 13.12. und vom

30.3. bis 29.5. bleibt er geschlossen. Der

Foxtrail ist sowohl auf Deutsch als auch auf

Englisch verfügbar und kann von Gruppen

oder Einzelpersonen absolviert werden.

Für geführte Gruppen ist auch eine Tour in

Chinesisch verfügbar. Ein Angebot, das es

schweizweit nur in Davos gibt.

Foxtrail Davos: Auch im Winter eine coole Aktivität.

Für Familien und Gruppen: Der Foxtrail Davos ist selbst in Chinesisch verfügbar.

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«Man kann sie verfluchen oder mit ihnen leben»

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Das Hotel Piz Buin ist in Davos/Klosters das bestbewertete Hotel auf

der wichtigsten Online-Buchungsplattform «booking.com».

Wir haben mit Hoteldirektor Jean-Claude Huber über die Bedeutung der

Online-Buchungsplattformen gesprochen und darüber, welche Veränderungen

sie in der Hotelbranche herbeigeführt haben.

Text: Fabio Baranzini

Bild: zVg.

Note 9.5 von 10 und das bei mehr

als 550 eingegangenen Bewertungen von

Hotelgästen. Dies ist das beeindruckende

Resultat, welches das Hotel «Piz Buin» in

Klosters auf der Online-Buchungsplattform

«booking.com» erzielt. Damit schwingt das

Hotel mit seinen 53 Zimmern und sieben

Appartments obenaus und lässt die grosse

Konkurrenz von etwas mehr als 100 Hotels

in der Region Davos/Klosters hinter sich.

Das ist ein nicht zu unterschätzender

Vorteil, denn die Anzahl an Buchungen, die

via Online-Buchungsplattformen getätigt

werden, ist in den letzten Jahren deutlich

angestiegen. 35 bis 40 Prozent aller Reservationen

im Hotels Piz Buin werden heute

über solche Plattformen vorgenommen. Der

wichtigste Player ist dabei «booking.com»,

der im Fall des Vier-Sterne-Superior Hotels

gegen 90 Prozent ausmacht.

Stetige Pflege ist unerlässlich

Wie haben diese Buchungsplattformen

die Hotelbranche verändert? Wir

haben bei Jean-Claude Huber nachgefragt.

Er ist seit Ende 2013 Direktor des Hotel

Piz Buin und seit 25 Jahren als Hoteldirektor

in Klosters tätig. «Die Hotelbetriebe

sind sehr viel transparenter geworden.

Die Gäste können Bewertungen abgeben,

die öffentlich einsehbar sind. Damit muss

man umgehen lernen», so Huber, der sich

jeweils persönlich um die Beantwortung der

Bewertungen der Gäste kümmert. «Das ist

Chefsache», findet er.

Wer auf den Buchungsplattformen erfolgreich

sein will, der muss schauen, dass

seine Auftritte stets aktuell sind. «Genau

wie auf unserer eigenen Webseite müssen

auch unsere Profile auf den Buchungsplattformen

mit den neusten Informationen und

mit professionellen Bildern versorgt werden»,

sagt Huber. «Schliesslich müssen wir

bei den Leuten eine Sehnsucht wecken, damit

sie zu uns kommen.» Im Falle des Hotel

Piz Buin, das zur Meili Unternehmungen

AG aus Zollikon gehört und in den letzten

sechs Jahren komplett saniert wurde,

Als Anbieter beim Gast eine Sehnsucht wecken: Das Hotel Piz Buin macht es vor.

Neueste Informationen und aktuelle Fotos sind Grundvoraussetzung für eine gute Bewertung auf Booking.com

übernimmt Anina Hugi von der hauseigenen

Marketingabteilung diese Aufgabe.

Gast soll sich zu jeder Zeit

wohlfühlen

Für Jean-Claude Huber sind die Online-Buchungsplattformen

längst zu einem

wichtigen Werkzeug geworden. «Man kann

sie verfluchen oder mit ihnen leben», sagt

er. «Wir haben uns für letzteres entschieden

und fahren damit ganz gut.» Die Vorteile

liegen für Huber auf der Hand. «Wir erreichen

mit den Buchungsplattformen Gäste in

allen Ländern, die wir mit unserem kleinen

Marketingbudget gar nicht erreichen würden.»

Zudem müssen für alle Buchungen,

die online getätigt werden, keine Offerte und

keine Buchungsbestätigungen ausgestellt

werden, was die Arbeit erleichtert. «Aber

natürlich nehmen die Buchungsplattformen

für jede Buchung eine entsprechende Kommission.

Das gehört dazu und man muss

abwägen, wie viel einem die Präsenz auf

den Buchungsplattformen Wert ist.»

Doch was ist denn nun das Erfolgsgeheimnis

hinter einer guten Bewertung? Obwohl

heute immer mehr online abgewickelt

wird, liegt die Antwort auf diese Frage im

direkten Kontakt mit den Gästen. «Alle

unsere Mitarbeiter müssen immer freundlich

sein. Schliesslich soll sich der Gast bei

uns wohlfühlen. Das ist – in Kombination

mit einem guten und modernen Produkt –

entscheidend, damit ein Hotel gut bewertet

wird», sagt Jean-Claude Huber. Und er

muss es ja wissen. Schliesslich führt sein

Hotel die Rangliste in Davos/Klosters an.

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10 Der Steinbock ist das Markenzeichen

der «Swiss Alp Fantasy»

Im Souvenirshop der Schwestern Esther Heldstab und Monika Hochholdinger

wird jeder fündig. Das vielfältige Angebot bietet passende Artikel für jung und

alt, für Männer und Frauen, sowie für Touristen und Einheimische.

Text: Fabio Baranzini

Bilder: Michi Berger

Das Chalet an der Promenade 79 mitten

in Davos fällt auf. Die Farben rot und

weiss stechen sofort ins Auge. An der Fassade

und an den Storen. Das ist natürlich kein

Zufall. Denn «Swissness» ist Programm im

«Swiss Alp Fantasy»-Shop. Seit 15 Jahren

betreiben die Schwestern Esther Heldstab

und Monika Hochholdinger hier ihren

Souvenirladen. Bis vor einem Jahr hatten

sie an derselben Strasse noch einen zweiten

Standort. Nun konzentrieren sie sich auf ihr

Hauptgeschäft.

Die Auswahl an Produkten ist riesig.

Es gibt klassische Souvenirartikel wie

Magnete, Taschenmesser, Flachmänner,

Tassen oder Thermoskannen, aber auch

T-Shirts, Pullover, Unterhosen, verschiedenste

Accessoires und vieles mehr. Wie

viele verschiedene Produkte bei «Swiss

Alp Fantasy» zur Auswahl stehen, weiss

Esther Heldstab nicht genau. «Irgendwann

habe ich aufgehört zu zählen», sagt sie lachend.

«Aber den Überblick habe ich nicht

verloren. Wir haben ein grosses Lager und

da bin ich fürs Inventar zuständig. Ich weiss

genau, welche Produkte gut laufen und was

nachbestellt werden muss.»

Gründerin, Kreativkopf, Swissalp Fantasy: Esther Heldstab.

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Erklärungskünste sind gefragt

Das Markenzeichen von «Swiss Alp

Fantasy» ist der Steinbock. Seit das Unternehmen

2001 gegründet wurde, gehört der

Steinbock dazu. Auf «ihren» Steinbock, den

sie haben schützen lassen, ist Esther Heldstab

besonders stolz. «Wir haben mit dem

Steinbock gearbeitet, bevor alle anderen auf

diesen Zug aufgesprungen sind», betont sie.

Der Steinbock darf entsprechend auch

auf keinem Artikel fehlen, den die beiden

Schwestern entwerfen. Hauptverantwortlich

für die Entwicklung der Artikel ist Esther

Heldstab. Und das obwohl sie keine Ausbildung

in diesem Bereich absolviert hat.

«Ich habe ursprünglich das KV gemacht»,

sagt sie. «Vom Designen habe ich überhaupt

keine Ahnung, aber ich habe viele

Ideen und kann sehr gut erklären. Unseren

Produzenten erkläre ich entsprechend ganz

Swissalp Fantasy: Ein Besuch im Geschäft lohnt sich auf jeden Fall, um gut auszuschauen. Während dem

World Economic Forum unverändert offen.

Kinderbody mit Steinbock Aufdruck in den Davoser

Farben.

Kinder T Shirt mit dem Steinbock-Logo als Fell

Applikation.

Wintermütze mit Steinbock Logo und Davos.

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genau, wie ich mir die Produkte vorstelle,

und sie setzen es dann um.»

WEF sorgt für hohe Umsätze

Dieses Vorgehen mag zwar etwas

unkonventionell erscheinen, aber es funktioniert.

Bereits in den ersten Jahren nach

der Gründung war «Swiss Alp Fantasy»

sehr erfolgreich. Damals betrieben sie noch

kein eigenes Geschäft, sondern verkauften

ihre Artikel direkt an Sportgeschäfte in der

ganzen Schweiz. «Irgendwann hatten wir

so viele Produkte im Lager, dass wir nach

einer weiteren Möglichkeit suchten, um

unsere Produkte zu verkaufen. Wir eröffneten

unseren ersten eigenen Laden und das

Geschäft lief wie verrückt», blickt Esther

Heldstab auf die Anfänge zurück.

Auch heute läuft das Geschäft. Insbesondere

während dem WEF in Davos

erzielen Esther Heldstab und Monika

Hochholdinger hohe Umsätze. Obwohl sie

deutlich mehr verdienen würden, wenn sie

ihre Ladenfläche an einen internationalen

Grosskonzern vermieten würden, ziehen sie

es vor, ihr Geschäft wie gewohnt zu betreiben.

«Einerseits haben wir so viele Artikel

im Geschäft, dass der Aufwand riesig wäre,

um für eine Woche zuerst alles raus- und

dann wieder einzuräumen. Und andererseits

sind unsere Produkte bei den WEF-Gästen

sehr beliebt. Wir haben also eine tolle Plattform,

um diese präsentieren zu können»,

so Esther Heldstab, die während des WEF

schon verschiedenste Promis – darunter der

frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy

und der ehemalige englische Premierminister

David Cameron – zu ihren Kunden

zählen durfte.

Saisonhits

Die Saisonhits – ausgewählte Produkte

– im vielseitigen Angebot von «Swiss

Alp Fantasy» sehen Sie abgebildet auf diesen

Seiten. Stets präsent, das Markenzeichen:

der Steinbock.

Davoser Gondeli für die beliebte Seilbahn im «Swiss

Alp Fantasy»-Shop.

Flachmann aus Filz für Jäger und Sammler.

Hinweis: Weitere Informationen, sowie den

Online-Shop von «Swiss Alp Fantasy» gibt

es unter www.swissalp-fantasy.ch

Grosse Auswahl: Hier finden Sie immer ein passendes Geschenk. Bringen Sie den Liebsten etwas mit aus

Davos, von Swissalp Fantasy.

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Gesund schlafen – was sonst?

SNOWTIMES Empfehlung der Saison

13

SanoDormo ® AG in Olten beschäftigt sich ausschliesslich mit dem

Thema gesund schlafen. Das gilt nicht nur für den Privatbereich, sondern

auch für die Hotellerie, Spitäler, Kliniken, Alters- u. Pflegeheime. Die

richtige Schlafunterlage mit der richtigen Hygieneausstattung und der

unterstützenden Massagefunktion sind die Grundvoraussetzung für

einen erholsamen, regenerativen Schlaf. Nur wer richtig schläft, fühlt

sich fit für den Tag, hat genug Energie für Beruf und Familie und ist

weniger krankheitsanfällig.

Text: Dölf Stähelin

Bild: zVg

Dölf Stähelin, Schlafberater

Produkte von SanoDormo ® AG sind

einzigartig und nicht vergleichbar mit

Standardprodukten vom Fachhandel. Die

richtige Schlafunterlage mit der richtigen

Hygieneausstattung und der unterstützenden

Massagefunktion mit 10 Massageprogrammen

sind die Grundvoraussetzung

für einen erholsamen Schlaf. Die Matratze

SanoMedico ® gehört zur neuen Generation

der Behandlungsmethoden für einen gesunden

Schlaf. Sie zielt nicht auf ein spezielles

Organ oder Organsystem ab, sondern beeinflusst

die wesentlichen Funktionen des

Organismus positiv. Somit verleiht es der

schlafenden Person wieder mehr Kraft und

Energie für die Bewältigung der täglichen

körperlichen Anforderungen und legt das

Fundament zur Erhaltung und Wiederherstellung

der Gesundheit.

Speziell für Privatpersonen

Das SanoMedico ® Schlafsystem ist

individuell anpassbar, gewichtsunabhängig

und ohne Härtegrade. Deshalb kann man

es auf jedes Bedürfnis genau ausrichten.

Wichtig dabei ist, der Kunde kann keine

Fehlentscheidungen mehr treffen mit zu

harten oder zu weichen Matratzen, da sich

das Schlafsystem genau dem Körper angleicht,

auch bei Gewichtsveränderungen.

Die Revolution unter den Schlafsystemen,

basierend auf dem 3 Säulen Prinzip und

weltweit einzigartig.

Speziell für die Hotellerie

Als spezialisiertes Unternehmen bietet

SanoDormo ® AG für Hotels spezielle

Dienstleistungen und Produkte an. Dazu

gehört beispielsweise auch die Matratzenreinigung

mit Nachweis, der benötigt wird

für die Sternenklassifizierung der Hotelleriesuisse

(gem. Kriterienkatalog Nr. 77).

Anti-Bettwanzenbezug wasserdicht und

atmungsaktiv. Speziell für Hotels ist die

Matratze Ergoflex Comfort mit SilverVital

Plus ® . Eine hochwertige Matratze mit 3%

Silberfadenanteil.

Bis zu Beginn dieses Jarhunderts hatte

Silber eine grosse medizinische Bedeutung,

die immer mehr in Vergessenheit geriet. Silber

hat eine hohe antimikrobielle Wirkung,

für höchste Hygiene. Mit dieser Matratze

bieten Hotels ihren Gästen nicht nur, was

diese zu Recht als Standard voraussetzen,

sondern verbessern die Zufriedenheit und

vermitteln ihrem Gast ein rundum gutes

Gefühl. Alles andere als Standard.

Exklusiv und einzigartig

Hotels können Matratzen auch mieten,

somit haben Hoteliers die Möglichkeit über

eine hervorragende Qualität im Bereich Matratzen

zu verfügen und die Kosten bequem

über fünf Jahre zu verteilen. Unser Garantievollsevice

wartet und kontrolliert die

Schlafsysteme jährlich. Nach fünf Jahren

erneuern wir sie komplett. Das Hotel spart

so hohe Initial-, Personal- und Wartungskosten,

insbesondere die Matratzenreinigung.

Beratung vor Ort

Wir verkaufen nicht einfach Betten,

sondern wir vermitteln ein ganzheitliches

neues Schlafgefühl. Das Besondere an

unserer Beratung ist, wir beraten unsere

Kunden vor Ort, also beim Kunden zu Hause

oder im Hotelbetrieb. Die Möglichkeit

einen direkten Liegevergleich zwischen

unserem Schlafkonzept und der «bestehenden»

Schlafssituation zu machen, ist einmalig

und nebenbei noch kostenlos und ohne

jede Verpflichtung.

Wir möchten mit unseren Produkten

rund um den gesunden Schlaf mehr Lebensqualität

schenken durch Vertrauen, Innovation

und Einzigartigkeit.

Dafür bürgen wir mit unserem Namen.

SanoDormo® AG

Telefon 062 211 00 20

E-mail: info@sanodormo.ch

www.sanomedico.ch

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14 Herzlich, kompetent und persönlich

Beim Familienunternehmen «Maissen Brillen & Kontaktlinsen» in

Klosters steht der Kunde im Zentrum. Der verdiente Lohn dafür ist die

Zertifizierung als «Gesundheitsoptiker», die Geschäftsführer Rico Maissen

und sein Team im letzten Sommer erhalten haben.

Text: Fabio Baranzini

Bild: Michi Berger

Das Familienunternehmen «Maissen»

hat in Klosters eine lange Tradition. Seit 85

Jahren kümmert sich die Familie mit viel

Herzblut um ihre Kundschaft und berät sie

in den Bereichen Brillen und Kontaktlinsen,

sowie Uhren und Schmuck. Mittlerweile hat

bereits die dritte Generation der Familie

Maissen die Geschicke der Firma übernommen.

Es sind dies die Brüder Rico und

Clau Maissen. Clau kümmert sich um den

Bereich Uhren und Schmuck und Rico um

die Brillen und Kontaktlinsen.

Für Rico Maissen, der 2014 die Geschäftsführung

übernommen hat, war nicht

immer klar, dass er ins Familienunternehmen

einsteigen möchte. «Ich besuchte in

Davos die Mittelschule, weil ich mir alle

Möglichkeiten offenlassen wollte», blickt er

zurück. «Doch gegen Ende der Schulzeit war

für mich klar, dass ich diesen Weg einschlagen

möchte und habe bei meinem Onkel die

Lehre als Augenoptiker gemacht.» Es waren

die Passion und die Herzlichkeit, mit der

die «Maissen»-Geschäfte geführt werden,

die Rico Maissens Entscheidung beeinflusst

haben. «Dass es in der heutigen Zeit, die extrem

schnelllebig ist, noch immer eine treue

Kundschaft gibt, welche die alten Werte wie

persönlicher Service und Dienstleistung

schätzt, fasziniert mich. Das wollte ich weiterführen»,

so Rico Maissen, der sich nach

seiner Lehre an der Fachhochschule in Olten

zum Optometristen BSc. ausbilden liess.

Der Kunde steht im Zentrum,

nicht das Produkt

Mit seinem vierköpfigen Team will er

nun das Familienunternehmen weiterführen

und an den traditionellen Werten festhalten.

«Uns ist extrem wichtig, dass wir nicht nur

über unsere Produkte sprechen. Wir interessieren

uns für unsere Kunden und wollen

ihnen bei uns eine möglichst entspannte

Atmosphäre bieten. Deshalb steht die

Herzlichkeit im Vordergrund. Auch damit

wollen wir uns von unseren Mitbewerbern

– vor allem den grossen Ketten – abheben»,

beschreibt Rico Maissen.

Dazu passt, dass «Maissen Brillen

& Kontaktlinsen» seit diesem Sommer als

«Gesundheitsoptiker» zertifiziert ist. Ein

Gütesiegel, welches das Know-How, die

persönliche Beratung und das kundenorientierte

Denken ins Zentrum stellt. Doch was

bedeutet dieses Zertifikat denn für den Kunden?

Rico Maissen gibt ein Beispiel. «Sehr

viele Leute leiden an trockenen Augen. Das

kann verschiedenste Ursachen haben. Beispielsweise

lange, monotone Tätigkeiten,

zu wenig Trinken oder falsche Essgewohnheiten.

Wir untersuchen in solchen Fällen

nicht nur das Auge des Kunden, sondern erfragen

auch, wie sich der Kunde verhält. So

können wir teilweise auf einfache Art und

Weise ein Problem beheben oder den Kunden

bei Bedarf an die Augenärztin oder den

Augenarzt überweisen.» Im Falle der trockenen

Augen kann beispielsweise auch mit

einfachen Tipps wie warmen Kompressen,

der Reinigung der Augenlider oder mit den

richtigen Augentropfen geholfen werden.

Vielfältiges Angebot

Ein weiteres Problem, das regelmässig

auftritt: Nackenschmerzen bei Personen, die

herkömmliche Gleitsichtbrillen tragen und

an ihrem Arbeitsplatz häufig am Computer

arbeiten. Auch dafür gibt es eine einfache

Erklärung. «Gleitsichtgläser überbrücken

alle Distanzen von fern bis nah, sind jedoch

nicht spezifisch für die Arbeit am Bildschirm

optimiert. Entsprechend müssen die Personen

den Kopf unnatürlich stark anheben,

um den Bildschirm trotz Gleitsichtbrille

klar zu sehen. Das verursacht auf Dauer Nackenverspannungen»,

erklärt Maissen. Doch

auch dieses Problem kann leicht behoben

werden: Statt der herkömmlichen Gleitsichtgläser

können Arbeitsplatzgläser verwendet

werden. Bei beiden Produkten setzt «Maissen

Brillen & Kontaktlinsen» seit vielen

Jahren auf hochwertige Markengläser der

Varilux-Serie aus dem Hause Essilor.

Bei Rico Maissen und seinem Team

können nicht nur schöne und exklusive

Brillen in allen Preisklassen, sondern auch

Produkte aus dem Bereich der Fernoptik

gekauft werden. «Wir sind stolzer Partner

verschiedener Topprodukte wie Swarovski,

Leica und Zeiss und möchten die erste

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


15

Anlaufstelle für unsere Kundinnen und

Kunden im Bereich der Fernoptik sein. Gerne

darf man sich bei uns inspirieren lassen.

Der Blick durch das richtige Fernglas kann

und soll ganz neue Welten eröffnen», so Rico

Maissen. Zusätzlich zählen Sehtests, sowie

die Reparatur von Brillen und die Anpassung

und Korrektur von Kontaktlinsen zu den

Servicedienstleistungen bei Maissen Brillen

& Kontaktlinsen. «Wir beraten unsere Kundinnen

und Kunden bei einfachen Tages- und

Monatslinsen, aber auch bei individuellen

Weich- und Hartlinsen im Einstärken- und

Multifokalbereich. Unsere Kunden werden

von uns regelmässig zur Nachkontrolle ihrer

Kontaktlinsen aufgeboten – der Gesundheit

ihrer Augen zuliebe», sagt Rico Maissen.

Weitere Informationen unter:

www.maissen.com

Bahnhofstrasse 15

7250 Klosters

«Der Gesundheit ihrer Augen zuliebe», Rico Maissen.

Trendige Markenbrillen prägen das Angebot.

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Die vielleicht innovativsten Ski-Schuhmacher

der Welt

«Klein aber fein» – das trifft perfekt auf das Davoser Traditionsunternehmen

Heierling zu. Der Ski-Schuhhersteller präsentiert in diesem

Jahr gleich mehrere Neuerungen, darunter der leichteste Innenskischuh

der Welt und der Prototyp eines recycelbaren Skischuhs.

Text: Fabio Baranzini

Bilder: Michi Berger

Der erste Skischuh der Welt wurde

von der Familie Heierling in Davos

produziert. Und noch heute hat sich das

Familienunternehmen voll und ganz der

Entwicklung und Herstellung von Skischuhen

verschrieben. Obwohl die Firma Heierling

mit ihren rund 300 Skischuhen, die

sie pro Jahr produziert, der «wohl kleinste

Skischuhhersteller der Welt» ist, wie Mitinhaber

und Geschäftsführer Hans-Martin

Heierling sagt, gehören sie zu den innovativsten

Kräften weltweit. Das beweisen sie

aktuell mit drei Neuerungen.

Ein Thema, mit dem sich Hans-Martin

Heierling und sein Team seit Längerem intensiv

beschäftigen, ist die Nachhaltigkeit.

«Unser Ziel ist es, dass wir einen Skischuh

entwickeln, dessen Ressourcen wir zu 80

Prozent wiederverwenden können», sagt

Hans-Martin Heierling. Das sei ein ambitioniertes

Ziel, fügt der Geschäftsführer an,

aber es sei ein wichtiger Schritt. «Denn ein

herkömmlicher Skischuh verschlingt in der

Herstellung enorm viel Material. 4000 bis

6000 Liter Wasser werden benötigt, 15 bis

20 Liter Rohöl und zwei bis drei Kilowattstunden

Strom.»

Der erste Kreislauf-Skischuh

Im Hause Heierling hat man sich daher

an die Entwicklung eines recycelbaren

Skischuhs gemacht. Zusammen mit der

Organisation «Next Generations.ch» wurde

die Idee in die Realität umgesetzt. Das

Grundprinzip ist es, den Skischuh modular

aufzubauen. Das bedeutet: Wenn der Skischuh

nach etwas mehr als 200 Skitagen das

Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, wird

der Skischuh in seine Einzelteile zerlegt.

Also in die Sohlenplatte, die Schalen, die

Manschetten, die Schnallen und so weiter.

«Skischuhe – Heierling», Mitinhaber und Geschäftsführer Hans-Martin Heierling. Druckstellen werden

sofort behoben, nach einem Besuch bei Heierling fühlt sich der Skischuh, leicht, bequem und entspannt an.

Diese Bestandteile sind jeweils immer aus

Materialien hergestellt, die aus derselben

Materialfamilie stammen. «So können wir

diese Einzelteile schreddern und aus genau

demselben Material wieder neu herstellen

und den Schuh danach wieder zusammensetzen»,

erklärt Hans-Martin Heierling.

Im Hinblick auf diese Wintersaison

wurde nun der erste Schuh geschreddert

und dann aus demselben Material wieder

neu produziert. «Nun wird getestet, ob der

neu produzierte Skischuh auch wirklich

hält. Wenn das der Fall ist, können wir

bereits nächstes Jahr in Produktion gehen.

Damit wären wir die weltweit erste Firma,

die einen sogenannten Kreislauf-Skischuh

entwickelt hat.»

Der leichteste Innenschuh der

Welt

Nicht nur im Bereich der Nachhaltigkeit

überzeugt die Firma Heierling mit

Innovation, sondern auch bei der Entwicklung

neuer Produkte. So haben sie den leichtesten,

schäumbaren Innenschuh der Welt

entwickelt und auf den Markt gebracht.

Dieses Produkt ist insbesondere bei Tourenskifahrern

sehr beliebt. «Dank unseren

SNOWTIMES 2020

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Innenschuhen kann das Gewicht eines

Skischuh-Paars um 300 bis 400 Gramm

reduziert werden. Das merkt man natürlich

bei einem Aufstieg, der zwei oder drei

Stunden dauert, extrem», sagt Heierling.

Kommt hinzu, dass die Kunden nicht nur

vom geringeren Gewicht, sondern auch von

den genaueren Anpassungsmöglichkeiten

profitieren. Das ist eine der grossen Stärken

der Firma Heierling, die ihre Wurzeln im

Bereich der Orthopädie hat.

17

Beratung per Videokonferenz

Auch im Verkauf geht der Davoser

Skischuh-Hersteller neue Wege. Und zwar

läuft derzeit eine Testphase, in der das Heierling-Team

seine Kunden via Videoschaltung

berät und betreut. «Das System lässt

sich vergleichen mit der Tele-Medizin», sagt

Hans-Martin Heierling «Wenn ein Kunde

in irgendeinem Geschäft steht, das uns

eine entsprechende Fläche zur Verfügung

stellt, können wir ihn direkt von Davos aus

beraten. Wir können sogar Ausmessungen

an den Schuhrohlingen vornehmen, die sich

beim Kunden befinden.» So kann sich der

Kunde von einem Profi beraten lassen und

einen perfekt auf seine Masse abgestimmten

Skischuh kaufen, ohne dass er dafür

extra nach Davos reisen muss.

Derzeit läuft eine Testphase an zwei

Standorten. «Noch ist es zu früh, um erste

Erkenntnisse präsentieren zu können. Aber

wenn es funktioniert, bringt diese Technologie

viele Vorteile. Wir kommen direkt in

Kontakt mit dem Endkunden, dieser erhält

eine kompetente Beratung, ohne einen

weiten Weg auf sich nehmen zu müssen,

und das Geschäft, das uns einen Teil seiner

Geschäftsfläche zur Verfügung stellt,

erhält bei einem erfolgreichen Kauf eine

Provision.» Einmal mehr beweist die Firma

Heierling, dass man auch mit einem kleinen

Team innovative Ideen für die Zukunft lancieren

kann.

Geschredderte Rohstoffe und wiederverwendbare Schnallen ergeben den neuen,

individuell angepassten Skischuh mit höchstem Komfort – eine Weltneuheit aus dem

Hause Heierling.

Next generations.ch – Hans-Martin Heierling amtet bei diesem Nachhaltigkeitsprojekt

als Vizepräsident.

Wiederverwendbare Rohstoffe für die Produktion.

Ski-Mojo erhältlich bei Heierling: Schont die Knie, überträgt

Schwung und Kraft vom Körper direkt auf die Ski.

NEU: Heierling produziert nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. 80% der Rohstoffe

sind somit ressourcenschonend: Gelebte Nachhaltigkeit in Davos.

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18 Dialog zwischen physischer und digitalisierter

Kunstwelt im Kirchner Museum Davos: Neu mit

Selbstportrait für Davoser und Gäste

«Die Skizzenbücher Kirchners. Vom Bleistiftstrich zum Hologramm» (24. November 2019 – 19. April 2020)

– die aktuelle Ausstellung im Kirchner Museum Davos bietet wundervolle Einblicke in die sich wandelnde

Kunstwelt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Direktorin Carla Burani erklärt warum. Und weist auf die

Möglichkeit hin, ein eigenes Portrait im Kirchner Museum zu erhalten. Ausserdem: Die Herausforderung

Computer und Mensch – aus Sicht der Kunst.

Text: artikuliert.ch

Bilder: Michi Berger

Frau Burani, warum ist Ernst Ludwig

Kirchner nach wie vor so bedeutend?

Ernst Ludwig Kirchner ist einer der wichtigsten

Expressionisten der Avantgardezeit.

Und bleibt es auch. Nicht nur weil er 1905

die Künstlervereinigung «Die Brücke»

gründete, sondern weil er schon in den

Zehnerjahren des 20. Jahrhunderts eine

sehr innovative und kultivierte Bildsprache

entwickelte. Sie inspirierte spätere Künstlergenerationen

– denke man an die Schweizer

Expressionisten Gruppe «Rot-Blau». Im

Weiteren ist er so bedeutsam, weil er in

verschiedenen Gattungen ein grosses Talent

hatte: Zeichnung, Arbeiten auf Papier,

Holzdrucke, Malerei und Photographie.

Sie selbst sind seit Herbst 2019 im Kirchner

Museum als Direktorin tätig. Was

hat sie bewegt, nach Davos zu kommen?

Die perfekte Kombination von Architektur

und Kunst, die Qualität der Sammlung und

die Internationalität dieses Privaten Museums,

das sich in einem nicht einfachen, von

der Saisonalität abhängigem Kontext befindet.

Die aktuelle Ausstellung handelt von

den Skizzenbücher Kirchners. Insbesondere

thematisiert sind digitale

Skizzenbücher – inwiefern ist das eine

Attraktion in der Kunstwelt?

Das Kirchner Museum Davos besitzt mit 161

Skizzenbücher, die weltweit grösste Skizzenbuchsammlung

von Ernst Ludwig Kirchner.

Jetzt sind diese digitalisiert. Zum ersten Mal

präsentieren wir eine Auswahl der Hefte

physisch und digital in einer Ausstellung.

Dank interaktiver Bedienungsfelder in Form

von zwei grossen Touchscreens mutieren die

Skizzenbücher zum multimedialen Experimentierfeld.

Die Besucher sind eingeladen,

spielerisch und eigenständig in die Materie

einzutauchen, die statische Funktion der Originalbücher

virtuell und haptisch zu erleben.

«Das Publikum, die Davoser und die Internationalen Gäste, die Davos besuchen, mit unserem Ausstellungs-

und Rahmenprogramm begeistern und erfreuen», Carla Burani, Direktorin Kirchner Museum

Davos.

Welche neuen Möglichkeiten eröffnet die

Digitalisierung der Bestände?

Auf jeden Fall ist die Erhaltung der Werke

gesichert. Ebenfalls eine nachhaltige öffentliche

Präsentation und Vermittlung, sowie

neue Kriterien in der wissenschaftlichen

Arbeit: Katalogisierung, Inventarisierung,

Konservierung, Forschung, Vermittlung.

Die Kunst passt sich den neuen Medien und

jüngeren Generationen an. Neue Ausstellungsformate

ermöglichen neue Wahrnehmungen

von Kunstwerken. Für die Besucher

ein berührendes Erlebnis.

Welche Arbeit steckt dahinter?

Aufwendige Digitalisierungsarbeit und

hohe Kosten für die Realisierung der

Digitalisierung.

Ist Davos hier Vorreiter?

Das Kirchner Museum Davos ist eines der

Schweizer Kunstmuseen, die sich diesen

neuen Medien anpassen. Andere wichtige

Schweizer Museen wie das Kunstmuseum

Luzern, das Kunstmuseum Bern, das

Kunstmuseum Basel realisieren zurzeit

Digitalisierungsprojekte von Teilen Ihren

Kunstsammlungen.

Sind die digitalen Skizzen auch im

Internet und somit von Zuhause aus

abrufbar?

Heute haben wir die Sammlung noch nicht

online, einige Kunstwerke und Skizzenbücher

Ernst Ludwig Kirchners schalten wir

bald auf. Die Digitalisierung unserer Sammlungsbestände

bildet die Ausgangslage.

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19

Warum sollen Besucher trotzdem noch

ins Museum kommen?

Weil man ein Kunstwerk nicht mit einem

digitalisierten Kunstwerk ersetzten kann.

Die Emotionen, die man beim Betrachten

eines Kunstwerkes erlebt, sind einmalig und

nicht vergleichbar mit einem Bild, das man

auf einem Bildschirm oder Touchscreen

anschaut.

Was gibt es in diesem Winter ausserdem

zu entdecken?

Neben den Skizzenbüchern und Bilder von

Ernst Ludwig Kirchner kann man zwei

Touchscreen bedienen und mit Hilfe von

Stichwörtern alle dargestellten Motive, die

Ernst Ludwig Kirchner interessierten, entdecken.

Ein Zugang zu 11'000 Zeichnungen,

die in den 161 Skizzenbücher enthalten

sind. In der Ausstellung können Sie sich

von drei Robotern portraitieren lassen. Es

handelt sich um eine Installation, konzipiert

vom belgischen Künstler, Patrick Tresset.

Ein weiteres Vergleichsbeispiel finden wir

auch in einer neu erworbenen Skulptur vom

Künstler Not Vital: Ein Porträt, das er 2019

von Ernst Ludwig Kirchner realisierte.

Ein Selbstportrait im Kirchner Museum

– hört sich verlockend an. Für wen

eignet sich das besonders?

Jede Altersgruppe. Der Besucher wird

eingeladen, teilzunehmen an einem Gesamtkunstwerk,

wo er selbst Teil einer

Performance wird und sich anschliessend

Gedanken machen wird, über den Sinn

eines mechanisch, aber trotzdem expressiv

realisierten Kunstwerkes. Was ist der Unterschied

zwischen einem vom Menschen

realisierten Kunstwerk und einem, das

von einem Roboter – hergestellt von einem

Menschen – realisiert wird?

Was fasziniert Sie persönlich an den

Selbstportraits?

Dass man sich in einer seltsamen, ungewohnten

Situation befindet, die besondere

Emotionen und Gefühle auslöst. Man

fühlt sich beobachtet und von drei Roboter

gleichzeitig analysiert und studiert.

Sie empfehlen dieses Erlebnis?

Ja, absolut. Weil es eine neue spannende

Erfahrung ist.

Mensch und Computer – ein ambivalentes

Beziehungsfeld: Wie vereinen Sie

beides in ihrem Berufsalltag?

Ohne Computer könnte man heute nicht

mehr arbeiten, ebenso ohne Mensch. Wir

sind ein kleines Museum und ein kleines

Museumsteam und wir kommunizieren

täglich mit dem Email, aber auch persönlich.

Viele Themen, die zum Alltag des

Museumsbetriebes gehören, werden in

Sitzungen oder direkt im Büro besprochen:

Administration, Leihverkehr, Besucherservice,

Haustechnik, Vermittlungsprogramm,

Rahmenprogramm, Konzeption und Realisierung

von Ausstellungen, sowie Finanzwesen

– der Kontakt zu internationalen

Museen hingegen läuft meistens per Email.

Sind digitale Medien für Sie ein Fluch

oder Segen?

Ich benutze täglich die neuen Medien,

sowohl in der Arbeit wie auch in der Frei-

zeit. Neben den positiven Aspekten dieser

schnellen Kommunikation und des Vernetzseins

sind mir die Gefahren jedoch sehr bewusst.

Ich versuche die Benutzung auf das

Notwendige zu reduzieren.

Als Direktorin können Sie kaum durch

einen Computer ersetzt werden. Wie ist

Ihr Führungsstil?

Ich hoffe nicht (lacht). Freundlich, motivierend,

transparent, bestimmt.

Und welche Führungsprinzipien verfolgen Sie?

Für mich sind Kommunikation, Transparenz,

Motivation, Zielorientierung wichtig.

Ich verlange hohe Professionalität und versuche

den Teamgeist zu fördern sowie die

Stärken, Kompetenzen, die Selbständigkeit

und Begeisterung der Mitarbeiter.

Die Realisierung der nächsten zwei

Ausstellungen läuft bereits. Verraten Sie

die kommenden Inhalte?

Die Sommerausstellung 2020 wird dem

Schweizer Künstler Martin Disler gewidmet

sein und die Winterausstellung 2020/2021

der Art Brut.

Auf welche Stationen in Ihrer Karriere

sind Sie besonders stolz?

Auf meine Arbeit als Direktorin des Museo

delle Culture Extraeuropee in Lugano-

Castagnola in den Jahren 1994–1996 und

seit 2009 der Konzipierung und Umsetzung

meines Burani Art Consulting: ein Service,

der sich an private Kunstsammler richtet.

Welche früheren Erfahrungen helfen für

die aktuelle Aufgabe?

Die Erfahrungen, die ich als freischaffende

Kunsthistorikerin und in leitenden

Jeweils sonntags: Lassen Sie sich portraitieren im Kirchner Museum Davos.

Funktionen im Museumsbetrieb, als Direktorin

des Museo delle Culture Extraeuropee

Lugano-Castagnola und als Konservatorin

des Museo Cantonale d'Arte in Lugano gesammelt

habe.

Wofür haben Sie Leidenschaft?

Für moderne und zeitgenössische Kunst, für

Musik, Sport, Philosophie und jetzt natürlich

für Ernst Ludwig Kirchner.

Sie haben die Architektur des Museums

angesprochen. Was mögen Sie daran

besonders?

Dass es eine schöne, funktionale und zeitlose

Architektur ist, im perfekten Einklang

mit den Werken Ernst Ludwig Kirchner

und der Natur von Davos. Die international

bekannten Zürcher Architekten Annette

Gigon und Mike Guyer errichteten mit der

schlichten, konsequenten Bauweise aus

Glas, Beton, Stahl und Holz ein Gebäude,

das bis heute wegweisend ist, für eine neue

Auffassung in der Museumsarchitektur.

SNOWTIMES 2020

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20 Golfen in Davos – es bleibt ganzjährig ein Thema

Golf Club Davos: Einer der schönsten alpinen Golfplätze legt sich anfangs Mai wieder frei.

Weil bald Lenzzeit ist, machen wir uns schon heute mit dem wichtigen Davoser Tourismusplayer

vertraut. Golf in Davos ist sehr beliebt und auch im Winter ein gewichtiges Thema.

Eva Stöcklin, Managerin des Golf Club Davos, stellt sich den Fragen von SNOWTIMES.

Text: artikuliert.ch

Bilder: Marcel Giger

Eva Stöcklin, in der Schweiz sind Gäste

mit Handicap und Platzreife auf den

meisten Anlagen zugelassen. Auch in

Davos?

Oh ja! Der Golf Club Davos ist ein augenscheinlich

offener Club für Gäste. Wir sind

ganz klar tourismusorientiert und bieten ein

eindrückliches und erinnerungsgefülltes

Golferlebnis inmitten einer spektakulären

Bergwelt. Überrascht zeigen sich die Gäste

oft über den mehrheitlich eben verlaufenden

Bergplatz und über unsern rundum gastfreundlichen

Service.

Somit dürfen Gäste auch die Driving

Range benützen?

Die Driving Range steht als Übungsplatz

prinzipiell allen Personen offen. Für absolute

Neueinsteiger empfehlen wir einen

Golflehrer. Da Golfen technisch sehr anspruchsvoll

ist, führt das «learning by doing»

notgedrungen zu mehr Frust statt zur

Freude am Spiel.

Das Clubhouse gilt als kulinarischer

Geheimtipp in Davos. Auch im Winter?

Das Clubhouse ist öffentlich – wir freuen

uns sowohl sommers wie winters zu den

vorgegebenen Öffnungszeiten über einkehrende

Gäste. Auf hohem Niveau wird das

Handwerk der Kochkunst ausgeübt, mit

ebenso viel Liebe zum Detail dargereicht.

Inmitten intakter und schönster Natur die

Gaumenfreuden zu Gemüte führen – ein

Katzensprung vom Davoser Zentrum entfernt.

Neben Feinkost geniessen unsere

Gäste einen atemberaubenden Rundumblick

und eine Seelen-ergreifende Ruhe.

das urbane Timbre inmitten der Alpen und

die allumfassende Davoser Infrastruktur

sind – egal bei welcher Witterung – immer

eine Reise wert. Wer dieses Davoser Grundangebot

künftig mit Golfsport verbinden

möchte, den heissen wir in unserem Club

ganz herzlich willkommen.

Was erhalten Kunden garantiert, treten

sie dem Golf Club Davos bei?

Mitglieder profitieren von der Nähe zum

Golfplatz, ob als Einheimische oder

Urlauber. Was gib es besseres, als nach der

Arbeit oder anderen Freizeitaktivitäten kurz

auf die Matta zu fahren und sich eine Portion

frische Luft und Bewegung zu gönnen?

Selbst bei abgekürzter Runde. Ausserdem

warten auf Mitglieder und Gäste viele

spannende Turniere, stets von herzlichem

Service begleitet.

Warum ist die Vorfreude auf die bevorstehende

Saison jeweils besonders gross?

Nach der langen Winterpause freue ich

Was spricht für eine Mitgliedschaft im

Golf Club Davos?

Einmal sorgt Davos per se für einen grossen

Unterhaltungswert. Das Freizeitangebot,

«Der Mensch mit seinen Wünschen im Zentrum meiner Gedanken und meines Handelns – das ist meine Welt»,

Eva Stöcklin, Managerin Golf Club Davos.

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Charakteren, denen ich begegnen durfte und

die herausfordernden wechselnden Kundenbedürfnisse

gestalten den Job vielschichtig

und spannend. Die Zeiten im Golfbusiness

sind eindeutig härter geworden – das lässt

jetzt kurz vor dem gesetzlich verankerten

Arbeitsstopp meinen Managerpuls noch

einmal höherschlagen.

Sind Sportvereine mehr und mehr gefordert,

das Kerngeschäft zu erweitern?

Ja. Bei uns heisst dies, den Besuchern mit

viel Flexibilität begegnen und ihren Kundenwünschen

bestmöglich nachzukommen.

Nicht zuletzt deswegen, weil hohe

infrastrukturelle Kosten, sowie der dafür

benötigte Personalaufwand nicht mehr ausschliesslich

durch Mitgliederbeiträge gedeckt

ist. Dieser Aufgabenstellung nehmen

wir uns im Sinne einer Challenge gerne an.

Gibt sich jeweils Ende April Väterchen Frost selbst auf Davoser Höhe der Sonne geschlagen, befreit sich die

Matta Schritt für Schritt von ihrer Schneelast.

mich, Mitglieder und Gäste wieder anzutreffen.

Wir sind ja eine Art Familie. Der

Mensch steht in meiner Tätigkeit im Mittelpunkt.

Es den Mitgliedern und Gästen

so gut als möglich zu gestalten, damit ihr

Golfspiel ihnen Freude ins Gesicht zaubert,

erfüllt meine Golfer- und Managerseele

mit viel Zufriedenheit. Kein anderer Lohn

ist dafür imstande. Der Mensch mit seinen

Wünschen im Zentrum meiner Gedanken

und meines Handelns – das ist meine Welt.

Kunde ist König, das Credo gilt in hohem

Mass für den Golf Club Davos.

Ihre langjährige Tourismuserfahrung,

ein klarer Vorteil. Wie fühlen Sie sich

nach so vielen Saisons?

Etwas gealtert. Aber in der Summe sehr

zufrieden. Die vielseitige Arbeit, die verschiedenen

Aufgaben, die unterschiedlichen

Neue Wege, neue Ideen wollen gefunden

werden.

Genau. Das bringt mich mit interessanten

Menschen zusammen. Sind Kundenwünsche

als abgeschlossenes Gesamtpaket mit

Freude und Wertschätzung beantwortet,

setzt das Energie und Lust frei. Das führt

zu Herzblut. Und das spüren die Kunden.

Ein Höhepunkt im Sommer 2019: Die

Swiss Golf Week führte zum zweiten

Mal über Davos. Ihr Fazit?

Genial. Auf den Plätzen Samedan, Zuoz,

Alvaneu und Davos begegneten wir

Der Davoser Golfplatz gilt unter

Insidern als sehr abwechslungsreich,

teilweise auch knifflig und verzwickt.

Neben der Golfausrüstung ist also unbedingt

auch der Kopf mit auf der Runde

gefragt.

Sie versprechen unvergessliche Momente

für Mitglieder im Golf Club Davos?

Absolut. Bei jeder Abreise sollte der Kunde,

die Kundin immer unvergessliche Momente

mitnehmen. Es strahlt der Himmel nicht immer

blau, mitunter stehen Regewolken vor

der Sonne und das vorgenommene Topresultat

oder ein Hole-in-one bleiben einem

versagt. Trotzdem muss die Freude mit ins

Gepäck. Nach geschätzten sieben Kilometern

Fussmarsch mit der ganzen Ausrüstung

ist das Angebot im Clubhouse genauso

wichtig, wie das gespielte Resultat. Deshalb

werden generelle Serviceleistungen,

Platzzustand sowie das kulinarische Angebot

allesamt traditionell hochgehalten. Der

Nicolas Schelling gewinnt die Clubmeisterschaften 2019 bei den Mens.

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


22

während vier Tagen über 400 Golfgästen.

Viele Golfende kamen aus der Romandie.

Grosse Freude hat das bereitet.

Das Clubrestaurant ist für Privatanlässe

zugänglich?

Ja. Privatanlässe finden vorwiegend in

Kombination mit einem Golfprogramm

oder Golfevent statt und geniessen einen

hohen Grad an Zufriedenheit bei den

Kunden. Ob Privatkunden oder Firmen:

Unser Clubhouse kann gemietet werden.

Der Vorteil für die Teilnehmenden: Unsere

Gäste verlassen abends nicht frühzeitig

die Party, weil sie sonst noch weiteren

vergnüglichen Anlässen folgen möchten.

Somit ist das Zusammenbleiben der Gemeinschaft

gesichert; und dadurch zieht

sich die Sause oft in die Länge, da Unterhaltung

und Gemütlichkeit schnell zeitlos

werden.

In der Serviceleistung und Organisation

von Firmenanlässen erbringt der Golf

Club Davos Spitzenleistungen. Woran

liegts?

Hierbei werden wir dem Mehr* von Davos,

damit ist der Mehrwert gemeint, eben durch

die vielen Möglichkeiten und hervorragende

Infrastruktur bestens gerecht. Darin stehen

wir zur Konkurrenz sehr gut da.

Sie verlegten schon Turniere wegen

plötzlich aufkommenden Schneefalls

unters trockene Dach?

Erst als der Schnee zu hoch ansetzte. Mitunter

treffen sich bei solchen Wetterextremen

die Teilnehmenden im Clubhaus und

starten spontan eine unvergessliche Party.

Von solchen seltenen Ereignissen berichten

Teilnehmende auch Jahre später noch freudig.

Einmal klebte beim Loch 6 am Golfball

so viel Schnee, dass er nicht mehr ins

Loch passte. Als ich im Clubhaus war, sah

ich aus dem Fenster, wie ein paar Zürcher

ihren Oberkörper nackig machten und von

der bizarren Stimmung Selfies knipsten.

Golfhotelpartner und der Golf Club

Davos halten für Gäste interessante

Angebote bereit.

Sie können zum Beispiel ab CHF 195

zwei Golfrunden absolvieren und in einem

Golfhotel übernachten. Dieses «Play &

Stay»-Angebot und die Kursangebote

finden Interessierte auf www.golfdavos.

ch. Darüber hinaus setzen wir individuelle

Kundenwünsche selbstverständlich treffsicher

um, auf der Nummer 081 416 56 34

oder auf info@golfdavos.ch – Interessierte

erhalten jederzeit ihr massgeschneidertes

Paket.

Was sind wahre Golfgefühle?

Aus beobachtender Warte kann man feststellen,

dass die Hochgefühle nach der Golfrunde

bei Damen wie bei Herren und Jugendlichen

unterschiedlich ausfallen. Bei allen Altersgruppen

und Geschlechter steht der spielerische

Ehrgeiz oft zu stark im Vordergrund.

Wer die Runde aus gesellschaftlichen und freizeitlichen

Aspekten angeht, findet zufriedener

zum Ziel. Golf ist ein Sport, in dem Gelassenheit

in der ersten Liga spielt. Die Bewegungsabläufe

zählen zu den komplexesten im Sport.

Deshalb ist die grosse Streuung zwischen

guten und schlechten Schlägen ein treuer

Begleiter. Mensch sein heisst, sich mit seinen

Gefühlen auseinanderzusetzen, was Junioren

leichter fällt: Sie finden schneller aus der

Negativgedanken-Spirale heraus, überlegen

nicht zu viel und hauen einfach beim nächsten

Schlag wieder risikovoll auf den Ball.

Welche Manager-Prinzipien verfolgen

Sie auch im kommenden Sommer?

Möglichst alle Mitglieder und Kunden

zufriedenzustellen. Dabei gibt es keine Unterschiede,

wer was ist. Oder wer was hat.

Kunden sind Kunden. Und werden gleichberechtigt

behandelt. Hin und da rede ich

auch mal Tacheles; die Toleranz bei der

Gleichbehandlung ist bei Senioren/-innen

und Junioren etwas grösser als beim Rest.

Der hohe Stellenwert des Golfplatzes bleibt im Winter erhalten. Insbesondere dank dem Clubhaus mit Charme.

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Ausflugstipps

Bernina Panorama Winter

Rundumblick auf 2 253 m ü. M.

Die berühmte Strecke zwischen St. Moritz, Valposchiavo

und Tirano gehört zum UNESCO Welterbe RhB. Beste Aussichten

verspricht das Angebot Bernina Panorama Winter:

Die weisse Winterlandschaft bestaunen Sie durch die

extragrossen Fenster der Panoramazüge – für nur fünf

Franken Aufpreis.

28.10.2019 – 29.03.2020

www.rhb.ch/bernina-panorama

Vollmondfahrt

Alp Grüm

Erleben Sie bei Vollmond die Berninalinie von St. Moritz /

Pontresina nach Alp Grüm in einem Panoramawagen. Im

Ristorante Albergo Alp Grüm geniessen Sie ein feines Gletscherfondue.

Auf der Rückfahrt gehen dem Zug die Lichter

aus. Klassische Musik erklingt.

Poschiavo – Alp Grüm: 13.12.2019

St. Moritz / Pontresina – Alp Grüm:

09. / 10.01.2020

08. / 09.02.2020

09. / 10.03.2020

www.rhb.ch/vollmond

Autoverlad Vereina

An erster Stelle vorfahren

Von Sagliains (Susch/Lavin) nach Selfranga (Klosters) im

Winter. Täglich ab 05.50 Uhr alle 30 Minuten bis 20.20

Uhr, dann stündlich bis 00.20 Uhr.

www.rhb.ch/vereina

Schlittelwelt

Preda / Darlux – Bergün

10 km Schlittelspass

Von Preda geht es bergab: Erleben Sie sechs Kilometer

Schlittelspass bis nach Bergün. Die Schlit telbahn ist nachts

beleuchtet (Di – So). Und zur Abwechslung das «Lauberhorn

der Schlittelbahnen»: von Darlux nach Bergün.

Täglich ab 14.12.2019 – 15.03.2020

www.rhb.ch/schlittelwelt

Bahnmuseum

Zeitreise in Bergün

In Bergün, unmittelbar an der Albulalinie der RhB, steht

das Bahnmuseum Albula. Profitieren Sie mit einem Kombi

angebot.

Dienstag bis Sonntag geöffnet

www.rhb.ch/bahnmuseum

Bogn Engiadina

Aussteigen und eintauchen

Das Engadin Bad Scuol versammelt acht verschiedene

Pools. Dank dem Bade-Kombi-Ticket der RhB tauchen

Sie 20 Prozent günstiger in das Mineralbad Graubündens.

www.rhb.ch/bogn-engiadina

Engadiner Dampffahrten

Mit Schall und Rauch durch Graubünden

Die Dampflokomotiven fahren mit der Kraft von Feuer und

Wasser.

Sonntag, 02.02.2020 und 11.10.2020

www.rhb.ch/dampffahrten

Beratung / Reser vierung / Verkauf

An jedem bedienten RhB-Bahnhof oder direkt am Bahnhof St. Moritz, Tel +41 (0)81 288 56 40, stmoritz@rhb.ch www.rhb.ch


24 Ein globales Netzwerk

von passionierten Skifahrern

Die Vereinigung Skiers Accredited ist in Schweden und der Schweiz

aktiv und bietet ihren gut 350 Mitgliedern aus mehr als zehn verschiedenen

Ländern die Möglichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten im

Skifahren dank kompetenten Mentoren zu verbessern.

Text: Fabio Baranzini

Bilder: Skier Accredited

Wie so oft stand am Anfang einer

Idee ein Problem, für das es zum damaligen

Zeitpunkt noch keine Lösung gab. So war es

auch im Falle von Skiers Accredited. Die

beiden Gründer Monica und Michael Aslund

sind passionierte Skifahrer. Gerne hätten

sie ihre Fähigkeiten auch im Erwachsenenalter

noch verbessert und Neues gelernt.

Doch es stellte sich als grosse Schwierigkeit

heraus, einen passenden Coach zu finden.

«Die meisten Skischulen sind sehr stark in

der Ausbildung von Kindern, Jugendlichen

und Anfängern. Doch für fortgeschrittene

erwachsene Skifahrerinnen und Skifahrer

gibt es kaum passende Angebote», so Nina

Öqvist, welche die internationalen Standorte

von Skiers Accredited betreut.

Jedes Mitglied hat Zugang zu

den besten Mentoren

Einer dieser Standorte ist Davos/

Klosters. Im Jahr 2020 feiert dieser bereits

sein 5-jähriges Jubiläum. Die mittlerweile

gut 350 Mitglieder von Skiers Accredited

haben die Möglichkeit, ganz unterschiedliche

Trainingsangebote in verschiedenen

Skigebieten in der Schweiz und Schweden

zu nutzen. «Wir bieten Einzelkurse und

Trainings in Kleingruppen an. Mal wird auf

den Pisten gefahren, mal sind es Skitouren.

Es gibt Einheiten, die dauern zwei Stunden,

wiederum andere dauern drei Tage. Der

Prozess dauert über mehrere Jahre, und

passt sich den individuellen Möglichkeiten

der Mitglieder an», sagt Nina Öqvist. Jedes

Mitglied hat sein persönliches Profil,

welches die Fortschritte dokumentiert. So

weiss der Mentor, woran zuletzt gearbeitet

Einzelkurse und Trainings in Kleingruppen: skiersaccredited.com

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Which way is your way? Together we achieve your max.

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26

wurde. Insgesamt gehören 22 Mentoren aus

der Schweiz und Schweden zum Netzwerk

von Skiers Accredited.

Eine Community geworden

Die Mitglieder sind jedoch nicht nur

auf den Skiern bestens betreut. Auch neben

der Piste bietet das mittlerweile globale

Netzwerk interessante Angebote. «Für alle,

die wollen, gibt es während den Trainingstagen

gemeinsame Mittag- und Abendessen,

sowie Après-Ski. Ausserhalb der Saison

werden ein Golfturnier oder sogenannte

‘Pre-Season-Gatherings’ organisiert, wo es

beispielsweise um Trainingsinhalte und die

Ausrüstung geht», so Öqvist. «Wir sind in

den letzten Jahren zu einer tollen Community

geworden, die die Leidenschaft für den

Skisport teilt.»

Auch geführte Tiefschnee-Erlebnisse gehören zum Programm.

High quality alpine events for companies and exclusive groups, focusing on motivation, development and personal leadership: skiersaccredited.com

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Sonnenstube

Pischa

Das naturbelassene Skigebiet: In diesen Winter neu mit zusätzlichen

Routen für Winterwandern und Schneeschuhwandern. Unser Fotograf

Michi Berger hat es getestet. Und war begeistert. Einmalige

Eindrücke, herrliche Landschaft, unberührt. Zuweilen auch eine

Grenzerfahrung. Probieren Sie es selbst. Beachten Sie das aktuelle

Lawinenbulletin:

www.slf.ch


28 CELEBRATING 90 YEARS

THE STORY OF THE GRISONS SKI CLUB

AND MARDEN’S CLUB

Text: Clair Southwell (extracts taken from C.A. A.

Robertson’s article in Marden’s Club Review 1957)

Bilder: George Konig

Jock Marden started winter sporting

at a very early age. He first went to Chȃteau

d’oex in 1908. Eric Tatham, one of the

Club’s foundation members, reported that he

and Jock stayed at Montana in about 1909 or

1910, but that Jock's energies were not then

concentrated on any one particular branch

of winter sports his exuberance abounded

in every direction, skating, skiing, tobogganing

and curling. A few years later, when

he and Eric were trying to waltz on ski on

the hard practice slopes, Jock conceived the

idea, “Why not learn to ski backwards?”and

he turned up the next morning with points

on the back of his skis! Yet in those early

days Jock must have had rather a special

leaning towards skating and, though there

is no record of his having passed his Third-

Class test for this, he passed his Second

at Villars in January 1912. Winter sports,

however, were not by any means Jock's only

absorbing interests. He joined the 9th Lancers

and won the Army Officers' Boxing as

a Featherweight and became a skilled High

and Fancy diver. He was a good shot and an

enthusiastic polo player and rider at Pointto-Points.

He was successful at everything

he put his mind to. Air Commodore Fullard

remarked: “His outstanding characteristics

were his intensity of purpose coupled with

physical control. Not many men achieved

so much in sporting activities with so few

inches to his stature.” After the first World

War, Jock joined The Ski Club of Great

Britain (S.C.G.B); his index card, still

there, is dated 1920 and it seemed that

he might settle down more to skiing as in

1921 he engaged that great character and

well known Pontresina guide Caspar Grass

(Honorary Member Marden’s Club, 1931) in

order to make a journey by ski from East

to West of Switzerland. This he planned to

Lieut. B. J. N. Marden, 9th Queen’s Royal Lancers, co-founder of the Grisons Ski Club which changed its

name in his memory to Marden’s Club in December 1929. (photograph taken about 1913)

do in two stages, the first stage to be from

Pontrasina to Andermatt showing not only

his enthusiasm for Ski-Mountaineering but

also his ability to plan and organise such

expeditions.

Captain Robertson recalled that over

a weekend staying with Jock at his home

in Hampshire he first mooted his idea for

a racing club in the Grisons. The following

year, 1927, the British Ski Championships

were to be held at Davos on New Year’s Day

under the auspices of the Davos English Ski

Club, and Jock was at the Fluela Hotel about

a week before. The racing had promise of

being exciting as Jack Fraser, whose family

had been coming to Klosters for several

years, was a likely winner, and also many

of the Oberland “Kanonen”, including Bill

Bracken and Audrey Sale-Barker, were

coming over to show their skill. The Slalom,

held on the date notified, was won by

Bracken, with Jock third. The downhill race

had unfortunately to be postponed owing to

the tragic death of Jack Fraser who, having

gone up early in the morning to get a bit of

extra practice, was killed falling on a rock

just below the Weissfluh. (His family presented

a stained-glass window in the Church

in KLOSTERS as a memorial.) The weather

broke and the downhill race could not be run

until January 8th and the planned course was

to have been Plan da Gorz but the weather

was awful and a change had to be made at

the last minute. The race was run from just

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


below the Furka to the river at Serneus. The

timekeepers and finishing judges, given

what was thought to be a reasonable time

allowance, went on ahead but, due to some

misfortune-perhaps they lost their way in the

shocking light only just managed to get into

position and turn themselves into posts as

the leading racers arrived. Those were the

carefree, happy days! It was a geschmozzel

start and the light was so bad above the tree

line that it was not easy to keep direction.

Nevertheless, Jock finished in a dead heat

with another racer in 30 minutes and with

the combined points for the Slalom and

Downhill race, he was awarded the British

Championship for that year.

Three days later, January 11th, 1927,

Jock held a meeting with three of his friends

in the Fluela Hotel, Davos, and founded the

Grisons Ski Club. He was to be the Honorary

Secretary and the object of the Club was

to be “The encouragement of fast Ski running

and racing in the Canton of Grisons.”

On the following day, January 12th, 1927,

the first and only race under the auspices of

this Club was held on Plan da Gorz course,

much beloved by Jock Marden. Jock had offered

three Challenge Cups at the inaugural

meeting with categories for men, ladies and

juniors. The rendezvous for the race was the

Parsenn hut from where the competitors followed

the Starter to the starting point. This

involved the half-hour climb to the Furka,

the run down to the Grun See and the climb

to the intended starting point on the East

Shoulder of Kistenstein. The finishing judges

took the train to Küblis and walked up

to the “Avalanche Field” with the finishing

posts. Following a geschmozzel start it was

a flatout race to the finish with the outcome

decided not only by fearless skiing but also

a little luck. Jock Marden had skied too far

to the right and entered “Avalanche Field”

from the Conters end which then required

him to punt the last thirty of forty yards

only to be overtaken by Captain Robertson

in a direct schuss.

Jock Marden had ambitious plans for

the Grisons Club. Rather than the Slalom

races which were being run at Mürren and

Wengen in the Oberland, he envisaged

much longer courses in which snowcraft and

choice of line would play their part and in

which the Slalom technique would be given

its full scope in such places as the Languard

Gully; down the Isla Persa on Diavolezza

glacier; in and out the arches of the Muottas

Muraigl railway, down the Corviglia, down

the Dorf Täli; and in the wood glades of

the Plan da Gorz and Meierhof. This is the

reason why Marden’s cups (and previously

races) are named for places outside the

Davos Klosters area.

“Do you think it would be possible to

gather enough enthusiasts in the Grisons to

move from one centre to another and race

29

down all these most unthought-of places?”

Jock Marden asked his friend Captain Robertson.

He was fully aware that the races

would be preceded by long and arduous

climbs but he felt sure that there were

enough enthusiasts in the various centres of

the Grison sufficiently keen to move about

the district and to race down the longer and

more difficult courses. In turn this required

club representatives at the various centres

such as Jock Marden acting for Pontresina

and Captain “Monkey” Robertson for

Klosters.

By April of 1927, Jock Marden wrote

to Captain Robertson that he had acquired a

number of Cups appropriately engraved for

the races he envisaged. He also enclosed a

sketch of the proposed club badge – a Bat

surmounting a G. He had chosen the bat as

an emblem for his club as “Something that

would flit about the snow making jink turns

at the highest possible speed.”

The plans for the Club were put

on hold for the winter of 1927-28 as Jock

Marden had to travel to the United States.

However, before his departure, he left his

Grisons Ski Club in a properly constituted

form – Bankers, Auditors, a Club Emblem,

Rules approved, Challenge Cups for races,

10 Original Members and 6 Ordinary

Members (all properly elected) and a

Deputy Honorary Secretary and Treasurer.

The last meeting of the Grisons Club, now

Competitors for the Plan da Gorz Cup in 1956.

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


30

affiliated to the Ski Club of Great Britain

(S.C.G.B.), was held on 8 May 1928 and the

Committee approved a full race programme

for the 1928 / 29 season. Membership had

now increased to 31 including three foreign

members.

In the summer of 1928, the Mountains

of South America made their call, took their

toll, and tragedy happened. Jock had been

overwhelmed by an avalanche whilst climbing

alone on skis in the Andes. When his

body was eventually found there was still

pinned firmly to his jacket his Grisons Bat.

As Captain Robertson wrote “A great light

went out in the Grisons and remained out

during the winter 1928 / 29.” A correspondence

followed regarding the fate of the

Challenge Cups between Col A. W. Marden

(representing Jock’s family), Flt. Lieut P.

Fl Fullard ( Hon Secretary and Treasurer

of Grisons Club) and Arnold Lunn (at that

time President of S.C.G.B. and Honorary

Member of the Grisons Club). This culminated

in Arthur Lunn inviting some members

of the Grisons Club to a meeting on

10 December 1929 to the S.C.G.B. rooms

in Great Smith Street, Westminster, London

and it was agreed that in memory of Jock,

the Grison’s Ski Club should be renamed

Marden’s Club and the H.Q. of the new

club should be in Klosters. Six days later

on 16 December 1929, Marden’s Club formally

opened its season at Klosters with a

local Committee Meeting at which a race

programme was drawn up. Eight races were

billed but owing to bad conditions three had

to be cancelled. Of the five races held the

big race of the season was undoubtedly the

Grisons Bowl (changed to the Weisfluh-Küblis

the next year) on 3 February. The start

was to be as high up on the Weissfluh Gipfel

as was possible to line up the seven competitors

(there was no hut or cable car there

then) and, despite bad snow conditions, the

finish was to be the Küblis bridge. It was an

excellent race resulting in a most spectacular

finish. Runner up Henry Puxley wrote:

“The only thing that I shall never

forget and the bitterest disappointment of

my life is when, have held Harold Mitchell

the whole way down the course in the first

Weissfluh-Kublis race, and having arrived

in front of him at the final Chalet round

which we used to turn into a short, narrow

gully into the road (at the bridge), I relaxed

feeling certain I had won because I could

not be passed in the gully; but Harold, who

had been doing a bit of shrewd training with

the natives, took a short cut, of which I had

never been aware, over the wall at the back

of the Chalet into the road and beat me on

the post. I shall never get over that one!”

The official times for the race, H. P.

Mitchell 31 mins. 15 secs. and H. W. L.

Puxley 31 mins. 19 secs., were considered

very good for the conditions prevailing at

the time. Puxley had his revenge by beating

Mitchell in that year’s Parsenn Derby by 2

min. 20 secs. Mrs. Hordern, the Honorary

Secretary, recorded: “A magnificent race

to watch clown the face of the Weissfluh!

The times may be better next season, as the

fields below Conters were nothing but ice

and molehills that day and, I thought, really

dangerous. It will become one of the historic

races of Switzerland, I think; it is actually

the longest course-downhill-there is.”

Before this, no race had ever started

from the Weissfluh Gipfel and the distance

to Küblis bridge of seven and a quarter

miles made it longer than the Inferno,

though approximately 500 feet less in vertical

descent. Sir Harold Mitchell also won

the first Inferno.

Marden’s was fortunate in inheriting

nine Challenge Cups and one Shield from

the Grisons Ski Club and for all these, the

conditions had been laid down as well as

for three other races, to which Jock had

already given names. For two of the races

the original conditions consisted of three

parts (Downhill, Slalom and Langlauf),

another two races were to be Langlauf only

and two were to be team races. The replicas

of the S.C.G.B Championship and the Cross

Country Championship Cups, which had

been made for Jock, came into the possession

of the Club in 1932 as a gift from his

family, who also presented one of Jock's

own original Grison Bats. In the Club’s first

season Herr Tommy Hew of the Vereina

Hotel, presented the VEREINA Cup. It was

not until 1933 that Foundation Members

presented the Cup for the Birthday race and

Mr. F. Edlin of Davos gave the trophy (“The

Silver Brick”) now presented to the Winner

of the WEISSFLUH-KÜBLIS race. Edlin,

the initiator of the “Derby” was a tireless

supporter of Marden’s Club, and he personally

undertook to inform Davos members of

the times of races and the appropriate trains.

In addition, his help as a contact with the

Davos Kurverein and Sportbureau was invaluable.

Edlin, with his foresight and energy

was largely responsible for the amenities

Original members of Grisons Ski Club Major C. A. A. Robertson (right)

President of Marden’s Club in 1931 and 1932 and left is Brigadier R.B.S. Reford.

President of Marden’s Club from 1933 – 1936.

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31

which exist today; direction posts, “Blood

Wagons”, the patrols and the SOS telephone

communications were all the outcome of

his ideas and it was not only the Club that

owed him a large debt of gratitude but all

Parsenn skiers too. When Frederick Edlin

died in·1947, his ashes, at his wish, were interred

in a rock built “Schonblick” erected

on the Parsenn Furka.

In that first season the Club opened

on December 16th, 1929, with 2 Honorary

Members, 5 Foundation Members and I Ordinary

Member-a total of 8. It closed its first

season on March 1st, 1930, with 4 Honorary

Members, 17 Foundation Members, 36

Ordinary Members, and 1 Junior Member-a

total of 58. So started Marden’s Club. From

that moment onwards, the “build-up” of the

Club continued to its present standing of

over 740 Members. Jock's confidence then

was not misplaced, and it is not surprising

that, in 1952, in his Story of Skiing, Sir

Arnold Lunn refers to Marden’s as “that

splendid racing Club.” The Club has kept

its headquarters in Klosters and also the

bat emblem Jock Marden designed all those

years ago. His spirit is alive and well in our

Club today!

The extensive race programme planned for the winter season 1957/58!

Posing after the first Weissfluh-Kublis Race, 3rd February 1930

(left to right) Henry Puxley who lost the race by 4 seconds to Harold Mitchell but Puxley

had his revenge by beating Mitchell in that year’s Parsenn Derby by 2 min. 20 secs!

Mrs Anthony Highmore-King

one of the only two original

Lady Members of the Grisons Ski Club.

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32 HUB Davos: 1000 bis 7000 Parkplätze

am Ortseingang

Architekt und Davos-Fan Marcel Sager über die Vision vom autofreien

Stadtkern. Und warum die Weiterentwicklung im Landwassertal so

wichtig ist.

Text: Marco Meyer

Bilder: Michi Berger

Marcel Sager, Sie haben in den vergangenen

Monaten am Projekt «HUB Davos»

gearbeitet. Warum?

Es braucht eine ganzheitliche Lösung zu

den bestehenden Missständen in Davos.

Der Verkehr ist das eine, Rockpool am Davosersee,

Schiabrücke und polarisierende,

aber zweckbestimmende Bauten das andere.

Heben wir uns vereint von der Masse ab –

werden wir alles Visionäre und Unternehmer

– gestalten wir zusammen die Zukunft

von Davos.

Was genau beinhaltet die Idee «HUB

Davos»?

Das Projekt beinhaltet eine angedachte Gesamtlösung

für den Verkehr. Am Rande von

Davos entsteht eine Art Verteilzentrale, ein

HUB für Bahn, Autos und Busse. Sowohl

der Bahnhof Davos Dorf der Rhätischen

Bahn als auch Verkehr und Langsamverkehr

sind eingebunden. Eine unterirdische

Direktanbindung an die Parsennbahn stellt

die Attraktivitätssteigerung für das Skigebiet

sicher. Neue Ladenpassagen sorgen für

einen Mehrwert der Tagestouristen, Davos

Dorf wird verkehrstechnisch entlastet, fehlende

Gewerbefläche am strategisch richtigen

Ort kommen dazu.

Neue Wohnungen durch Punkthäuser

gibt es obendrauf?

Genau. Und das wichtigste: Eine Menge

24h-Parkplätze werden geschaffen, meines

Erachtens ein echter Bedarf.

Welche Verkehrsfunktionen erfüllt die

Idee?

Durch die angedachte Grosszügigkeit wird

nebst dem Parkplatzproblem auch das

Verkehrsaufkommen der Tagestouristen

reguliert – für sie gibt es Parkplätze am

Dorfeingang. Saubere Strassenlösungen

«Davos Dorf verkehrstechnisch entlasten», Architekt Marcel Sager.

mit durchdachter Verkehrsführung und

entsprechender Kreiselanordnung, dem sogenannten

Hundeknochen, lassen eine Vielfachnutzung

der Strasse in alle Richtungen

zu. Ohne den so wichtigen Verkehrsfluss zu

hemmen. Tagestourismus und Matchbesucher

werden am richtigen Ort gestoppt und

dann über umweltfreundlichen, öffentlichen

Verkehr feinverteilt. Die Devise: Schnell,

bequem, kurze Wege. Das Projekt reduziert

den Rundverkehr. Heute ist Davos nichts

anderes als für alle ein unnötiger «Grosskreisel»

mit Belästigungscharakter. Finden

Sie nicht?

Das Problem ist erkannt, in gewissen

Kreisen vielleicht etwas herunter

gespielt…

Die Promenade stinkt und ist für Fussgänger

äusserst unattraktiv geworden. Diese

soll doch endlich autofrei sein.

Tagestouristen erhalten einen neuen

Ablauf mit dem Bau?

Sie gehen im neuen HUB ab dem Auto

durch die Passarelle, mieten die Sportausrüstung

und kommen über ein Rollband

direkt zur Parsennbahn. Gleiches gilt für

Nutzer der Bahn. Am Abend dann alles in

umgekehrter Richtung. Der Tagestourismus

wird sich in den nächsten Jahren stark verändern.

Ausrüstungen werden tageweise gemietet

und nicht mehr gekauft, das Ausland

macht es vor. Unser HUB-Projekt vereint

diese Ansprüche der Zukunft: Ansiedlung

von Läden und Vermietungslokalitäten in

den Passarellen, gleichzeitig dienen sie dem

Direktzubringer Parsenn. Ein schnelleres

und attraktiveres Davos – eine klare Standortverbesserung

gegenüber heute. Vor allem

mit reduziertem Verkehr im Stadtkern.

Die Themen Zersiedelung und Fluktuation

greifen Sie mit der Idee gleich auch

noch auf?

Genau – auch diese Herausforderungen

kommen auf Davos zu. Der HUB Davos

Dorf bietet Lösungsansätze. Im Tourismus

behauptet sich in Zukunft, wer die Zeichen

der Zeit erkennt. Schneesicherheit ist wichtig,

ja. Aber Attraktivität und Angebot bestimmen

hauptsächlich den Zielort. Luxus

«Freizeit» kostet heute einiges: Geld und

Zeit. Dafür will man einen Gegenwert. Ein

Verkehrsproblem will man in der Freizeit

eher nicht. Deshalb sollte Davos es angehen

– wenn einem die Zukunft wichtig ist.

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DAVOS KLOSTERS


33

Warum setzen Sie sich persönlich für

dieses Projekt ein?

Wenn man sich Unternehmer schimpft, darf

man nicht Unterlasser sein.

Warum so viel Engagement für die Idee?

Ich liebe Davos und einen grossen Teil seiner

Einwohner.

Was ist die architektonische Herausforderung

beim «HUB Davos»?

Architektur ist hier nicht das Wichtigste.

Heute ist technisch und gestalterisch alles

lösbar.

Sondern?

Die Gegebenheiten: Alle Beteiligten unter

einen Hut bringen und überzeugen, hier

liegt die Krux. Immerhin: Es fanden schon

vielversprechende Gespräche statt.

Was sind nächste Schritte?

Vorstellung der Projekte gegenüber einer

breiteren Masse, der Politik und der Grundeigentümer.

Reaktionen einfangen, das

Projekt verbessern.

Wie lange rechnen Sie bei solchen

Projekten bis zur Fertigstellung?

Angesichts der Grösse ungefähr zehn Jahre.

Ist man effizient, gelingt eine Umsetzung

vielleicht in sieben Jahren. Ein Horizont,

der das Ziel sein muss. Um am Markt zu

bleiben.

Hat der neue Bau schon einen Namen?

Circumferentia.

Welche Vorgeschichte führte zu dieser

Idee?

Wir arbeiten als Wildmannli-Wiitblick seit

Jahren an Lösungsvorschlägen zur Behebung

des anhaltenden Verkehrsproblems.

Hier sind wir offen, visionär und gegenüber

der anhaltenden «Pflästerlipolitik» konstruktiv.

Heisst: Kommt etwas Neues, fliesst

das in unseren Studien ein. Daraus versuchen

wir dann in die Zukunft zu schauen

und das Gesamtpacket zu entwickeln. Wir

denken dabei in Etappen von über zehn Jahren

– dies unterscheidet uns wahrscheinlich

von der Politik, dort beherrschen eher die

vorgegebenen kürzeren Zeitperioden das

Tagesgeschäft. Insofern sehen wir auch unsere

Aktivitäten als gerechtfertigt. Es schadet

nicht, Probleme frühzeitig zu erkennen

und anzugehen. Wobei das Wort frühzeitig

hier kaum passt. Das Thema Verkehrsproblem

beschäftigt die Davoser Bevölkerung

seit den neunziger Jahren.

An Ideen mangelt es Ihnen und den

Wildmannli nicht …

Begonnen haben wir mit der Idee Zauberbergtunnel.

Dann kamen das Parkhaus im

See, die Davos Metro, die Spange Flüela,

Der angedachte HUB – eine «Verteilzentrale» für RhB, Busse, Autos, Bergbahn und neue Ladenflächen.

der Rockpool, die Schiabrücke und nun das

heutige Konzept. Mal ganz ehrlich: Die

Lösung des zu kleinen Parkhauses unter

dem Seehofseeli ist doch unbefriedigend.

Immerhin ein Anfang. Aber es kostet viel

zu viel, verglichen mit dem Ertrag. Das

muss effizienter und weniger aufwändig

gehen, Mit unserem Projekt ergeben sich

zusätzliche Möglichkeiten. Gleich mehrere

Probleme erhalten eine Lösung.

Wer ist Gewinner, falls Sie das Projekt

«HUB Davos» durchbringen?

Die Davoser Bevölkerung, Politiker, Touristen,

WEF. Alle, die Davos lieben und

gerne besuchen. Und vor allem, wer hier

ganzjährig lebt.

Wie viele Wohnungen sind mit dem

neuen Bau möglich?

Das hängt vom Projekt ab. Wichtiger ist

doch, dass die Probleme vorher gelöst

werden. Es ist zuerst eine Basis für neue

Wohnungen zu schaffen. Wenn es so weiter

geht, kommt es eher zu Abwanderungen als

zu Neuzuzügen. Dann braucht es gar keine

neuen Wohnungen. In dieser Modularen,

also ausbaubaren Struktur, führen weitere

Wohnungen zu noch grösseren Problemen

bezüglich Verkehres. Zäumen wir das Pferd

also nicht vom Schwanz auf.

Mit wie vielen neuen Parkplätze und

Läden rechnen Sie?

Auch das ist modular lösbar. Beides kann

über eine ergänzbare Fläche oder über die

Geschosse sein. Von 1000 bis 7000 Parkplätzen

ist alles möglich. Angepasst, erweiterbar,

modular.

In welche Richtung geht es?

Manchmal fehlt mir in Davos ein Strategiepaper.

Natürlich sind wir alle keine

Hellseher. Wohin will Davos, wohin geht es

tatsächlich? Hier ist die Politik gefordert.

Beim Parkhaus Davos Dorf ist Pflästerlipolitik

falsch. Zu wichtig ist das Abfangen

des Verkehrsflusses am Orteingang. Es darf

indes auch nicht nur die heutige Situation

betrachtet werden.

Ein grosses Thema, warum tun Sie sich

das überhaupt an?

Ich habe eindeutig ein Helfersyndrom. Entwickle

aber auch gerne Ideen und Visionen.

Die Chancen für Davos?

Standort bleiben, der innovativ, durchdacht

und einzigartig ist. Vorausschauend. Davos

unternimmt und kopiert nicht. Mir persönlich

gefällt das.

Öffentliche Orientierung «HUB

Davos»

Am Samstag, 8. Februar 2020 findet im

Kirchner Museum Davos eine Diskussion

statt zum Projekt, organisiert durch

den Verein «Wildmannlitafel». Start:

17.30 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen

und gebeten, sich beim Eingang zu

melden.

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wiitblick davos klosters

soziales und kulturelles Engagement sowie Visionen

www.wildmannlitafel.ch

Die Wildmannli Tafel uf Tafaas ist eine Denkfabrik für Davos Klosters

und versteht sich als Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Destination.

Die Wildmannli sind bereit, Geld und Zeit zur Verfügung zu stellen,

um für die Region und ihre Einwohnerinnen und Einwohner sowie deren Gäste

etwas zu bewegen, gleichzeitig aber auch benachteiligte Menschen und

Familien zu unterstützen.

Wildmannli Tafel uf Tafaas

Rosenhügelweg 6

CH-7270 Davos Platz

Telefon +41 81 413 50 15

info@wildmannlitafel.ch

wildmannlitafel.ch


Weltenbummler, Mädchenbummler,

Finanzbummler

35

Peter Buser: Lehrer, Bankier, Provokateur, Zinsakrobat, Dichter, Schauspieler,

Musik- und Literaturliebhaber, neuer Mäzen beim HC Davos.

Ein Überflüssiger?

Text: Marco Meyer

Bilder: Elias Meier

Eine Agentur sucht im Auftrag des HC

Davos: Den Erwerber für die Namenrechte

am modernisierten Stadion. Schnell soll es

gehen. Der alte Namensgeber Vaillant und

sein ehemaliger CEO Hansjörg Wasescha –

ein Wahldavoser – führen längst keine Ehe

mehr, ebenso ist das Interesse des Heizungsherstellers

an Davos erkaltet. Aus der Vergabe

der Stadionnamenrechte floss für den

Hockeyclub schon länger kein Geld mehr.

Peter Buser signalisierte Interesse.

Das erste Treffen bei der Autobahn-Raststätte

Glarnerland. HCD-Präsident Gaudenz

Domenic gibt das OK, Peter Busers Anwalt

handelt die Details aus. In nur einem Monat.

Für den HC Davos auf den ersten Blick

eine unkomplizierte, willkommene Zusammenarbeit.

Für den neuen Erwerber der

Naming-Rights genauso. Ende November

2019 die mediale Information: Buser World

Music Forum Foundation – ab sofort der Namensgeber

für das Davoser Eisstadion. Die

Stiftung bezweckt die Pflege des Gedankenguts

von Friedrich Nietzsche. Ausserdem

veranstaltet sie klassische Konzerte. Hauptsächlich

mit Pianisten. Und Sängerinnen.

Gesucht: Eine Bühne, ein Publikum. Da

haben sich zwei gefunden.

Peter Buser verfolgte ähnliche Ziele bereits

in Grenchen. Als Sponsor des Leichtathletik-Stadions.

Die Gegenleistung: Möglichkeit

zur Durchführung klassischer Konzerte. Die

Protagonisten: Ein ungezierter Stromlieferant,

der Stadtpräsident und sein Herausforderer –

eine Dramaturgie ganz nach dem Geschmack

von Theaterliebhaber Buser. Nun strebt er nach

höherem: In Davos will er Putin und Trump

zusammenbringen, in seinem Pavillon. Von

Grenchen nach Davos, von der Regional- auf

die Weltbühne. «Das verhilft meiner Stiftung

zu mehr Ansehen», ist Buser überzeugt.

Kurz nach der Präsentation als

neuer HCD-Sponsor veranstaltet Buser

ein Nietzsche-Symposium in Basel. «Ein

mühsamer Kampf», bilanziert er. Leere

Versprechungen, einseitig angepasste

Abmachungen, Burnout eines Direktors,

Widerstand durch ranghohe Politikerin und

organisierte Proteste gegen seine Veranstaltung.

Vermummte Studenten stürmen

während der laufenden Diskussion in den

Saal, auf einem ausgerollten Transparent

die Anklage in Grossbuchstaben: Sexismus.

«Angst-Gesellschaft», kommentiert

Peter Buser. Für ihn sei dieser Studenten-

Protest in Basel ein Zeichen von Ratlosigkeit.

«Die heutige Jugend scheint verzweifelt

zu sein, die wissen nichts mit ihrem

Wohlstand und den scheinbar grenzenlosen

Möglichkeiten anzufangen. Die haben kein

Geschichtsverständnis.» Man finde Antworten

auf ihre Fragen in der Literatur von

Nietzsche, Goethe und Gotthelf – die Studenten

würde sich zu wenig damit auseinandersetzen.

«Oder einfach einmal Mozart

hören.» Er habe sich schon im Alter von 20

Jahren damit befasst: Während seiner Primarlehrerausbildung

in Solothurn, seiner

Aktivzeit als Primarlehrer in Wisen (Hauenstein)

und späteren Weiterbildungen zum

Status einer Bank: Kapitalvermehrer Peter Buser.

Bezirksschullehrer in Bern. Prallen da etwa

zwei verschiedene Ansichten von sozialem

Gedankengut aufeinander?

«Nein, nein», meint Buser. Er sei

politisch ein Freigeist, als Jugendlicher vom

Kommunismus überzeugt gewesen, «jeder

müsste doch gleich viel Geld haben, dachte

ich mir». Dann die Einsicht: «Das geht gar

nicht. Leistung muss abgegolten werden.»

Zu seiner Zeit hätten Jugendliche noch klare

Ziele vor Augen gehabt: Etwas aufbauen,

Wohlstand erarbeiten, Wissensdurst stillen.

«Ich stand, als ich noch jung war, so hoffnungsvoll

im Leben. Und wusst, das Gute

kommt noch, hat Lieb im Herzen, grosses Beben,»

schreibt er in einem aktuellen Gedicht.

Peter Busers Faible für Handel bringt

den Meinungsumschwung. Vom Kommunisten

zum Kapitalisten – er behält seine

Leidenschaft für Kunst, Dichtung und

Frauen. Die Zweitwährung WIR fasziniert

ihn. Parallel zur Lehrer-Ausbildung kauft

und verkauft er WIR-Pakete. «Schnell

realisierte ich, dass damit besser Geld zu

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


36

verdienen ist als mit dem Absitzen von

Schulstunden. Den ersten Deal schloss ich

über ein Volumen von vierzig Tausend Franken

ab, ich hatte einen Verkäufer und einen

Käufer, davon nahm ich zwei Prozent Kommission.»

Es folgte der Gang an die Börse in

Zürich. Schritt für Schritt baut er die eigene

Vermögensverwaltung auf.

Peter Busers Aufstieg zum Bankier

entwickelt sich rasant. Zu Spitzenzeiten

verwaltet er ein Vermögen von 400 Millionen

Franken, nachdem die Zürcherische

Direktion der Volkswirtschaft ihm offiziell

eine Börsenkonzession erteilt. Es folgen Stationen

in der DDR, in Brasilien, Liechtenstein,

Paraguay und in der Karibik. Besonders

in Erinnerung bleibt die erste Revision

seines Börsen-Umsatzregisters in Zürich.

Bei der Kontrolle der Stempelsteuer wird

Peter Buser angewiesen, zwar die Zahlen

der verwalteten Vermögen auf einer Liste

auszuweisen, jedoch nicht die dazugehörigen

Namen. «Sie sind gleich zu handhaben

wie eine Bank», soll der Kantonsbeauftragte

gesagt haben. Ab diesem Moment war für

Buser klar: «Ich bin eine Bank.» Er stand

unter Bankgeheimnis. Allerdings soll der

Staatsverwalter in Befehlsform nachgereicht

haben: «Etwas sage ich ihnen wirklich

nur ein einziges Mal. Wenn Sie je auf die

Idee kommen, bei den Steuern zu tricksen,

wandern Sie ins Gefängnis.»

Selbständige Vermögensverwalter gibt

es in den frühen Siebzigerjahren kaum, die

Banken beherrschen das Feld und freuen sich

nicht besonders über Busers Spezialstatus.

Vorreiter in einem Metier, das der Schweiz

Jahrzehnte lang erhebliche Wertschöpfung

verschafft. Sie beginnen ihn als Störer und

lästigen Konkurrenten zu sehen: Je mehr

Kunden er gewinnt und je erfolgreicher er

wird, desto grösser der Widerstand. «Heute

wäre ich der reichste Mann der Welt, hätte

ich mein Wissen von Anfang gehabt. Alle

Erfahrungen musste ich selbst machen,

jeder Fehler hat mich zurückgeworfen und

kam mich teuer zu stehen. Aber ich lernte

daraus. Wie man am besten investiert – jetzt

weiss ich es», sagt Buser im Dezember 2019.

Die Anlagemethode «Convertible Bond Arbitrage»

perfektionierte er in den letzten 20

bis 25 Jahren. Leer verkaufen, auf sinkende

Kurse spekulieren, gleichzeitig eine Position

aufmachen, wo der Markt beeinflusst werden

kann.

Die Kindheit in Trimbach (SO) war

hart, beinahe brutal. Buser selbst empfindet

sie als glücklich. In der Schule von Lehrern

gezüchtigt. Zuhause vom Vater mit

«Das einzige Problem, das ich habe, ist der Tod» sagte Lebemann Buser einst in TeleZüri. Hier aufgenommen

während des Weltklasse-Konzert «Conlydra Urban» im Februar 2019.

schmerzhaften Schlägen bestraft für Ungehorsam

oder Kinderflausen. Von der Mutter

zu Fuss ins drei Kilometer entfernte Olten

geschickt, um Brot beim Bäcker zu holen.

Einmal verlor er ein Geldstück unterwegs,

ausgerechnet in einem Brennnesselbusch,

die Einkaufstasche überschwänglich in der

Luft. Als er Zuhause statt dem Einkauf diese

Nachricht überbrachte, packte ihn seine Mutter,

suchte verzweifelt die Stelle und drückte

seine Hand solange in die Brennnesseln,

bis er das verlorene Geldstück wiederfand:

Einen Schweizer Franken. Die Ersparnis der

Familie aus einer ganzen Woche. Schmerzen

inklusive. Für Buser aus heutiger Sicht ein

Segen.

«Wenn meine Mutter mich damals

in den Arm genommen und getröstet hätte,

wäre mir später wohl immer wieder

Geld abhandengekommen.» So lehrt er den

sorgfältigen Umgang mit Rücklagen früh.

Bereits als Zwölfjähriger rechnet er Zinsen

aus, verleiht sorgfältig das Sackgeld an eine

auserwählte Kundschaft und führt genau

Buch über Einnahmen und Ausgaben. Selbst

die Grossmutter wird in das Zinsgeschäften

miteinbezogen.

Im Kontext solchen kargen Umfelds

zu suchen ist Peter Busers stets intensiv

gepflegtes Verhältnis zu Mädchen. «Warum

gibt es im Deutschen die Bezeichnung

Fräulein nicht mehr?», fragt er. «Weil es

ein Eingriff in die Intimsphäre der Damen

ist», um die Antwort gleich nach zu legen.

Also spricht er von Mädchen. Wobei auch

damit hat er Bedenken. «Eine Bekannte

wollte mir die Verwendung der Bezeichnung

Mädchen verbieten. Da ich zu alt dafür sei.»

Als 83-Jähriger umgibt er sich immer noch

am liebsten mit dem andern Geschlecht.

Vorzugweise jung. Sehr jung. Gerade noch

im Bereich der gesetzlichen Legalität.

Kürzlich fand eine Klassenzusammenkunft

statt, beim Tennis-Club in Trimbach. Die

ehemaligen Klassenkameraden fühlten sich

provoziert, es kommt zum Streit. Grund:

Buser erscheint mit einer 25-jährigen Damenbegleitung.

Schliesslich einigt man

sich: Sie seien doch zu alt für Stänkereien.

Und jeder dürfe zur Klassenzusammenkunft

mitbringen, wen er will.

Einmal, da war Buser noch bedeutend

jünger, führte er eine Dame in seine Heimat,

die unterhielt sich ausnahmslos in Lateinamerikanischer

Sprache – mittlerweile Busers

Lieblingskommunikation. Eine seiner

Kommilitonen soll gemeint haben: Mit dieser

Frau stimme was nicht, die könne ja gar

nicht sprechen. Buser schmunzelt, wenn er

solche Geschichten auftischt. Er lacht schelmisch,

laut. Auch wenn es der Teil der Episode

ist, der die Gemüter am meisten erhitzt,

seine Heiterkeit wirkt ansteckend. Noch ein

Müsterchen? Zu seiner Lehrerzeit auf dem

Hauenstein in der Gemeinde Wisen (SO)

verliebt sich Lehrer Buser in eine Wirtshaustochter

und zieht bald darauf weiter.

Viele Jahre später – beide sind mittlerweile

81 Jahre alt – besucht er den Schatz aus der

Jugendzeit mit einer 20-jährigen Begleitung,

macht die Frauen gegenseitig bekannt: 61

Jahre Altersunterschied trennen die zwei.

Wieder lacht Buser herzhaft, wenn er dieses

Ereignis erwähnt.

In seine Lehrerzeit in Wisen fällt auch

die Geschichte vom Pfarrer, welcher Buser

auffordert: «Züchtigt die Knaben. Sie haben

es verdient.» Buser als 19-jähriger Klassenlehrer,

frisch ab Seminar, folgt dem Rat des

Pfarrers. Seine Schüler sind 15 und 16 Jahre

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


37

Konzerte auf Weltklasse-Niveau

Elias Meier aus Grenchen ist Präsident des Verbandes Freie

Landschaft Schweiz, befasst sich kritisch mit Windkraftanlagen und

kam dadurch in Kontakt mit Dr Peter Buser, als dieser das Schloss

Eugensberg kaufen wollte. Daraus ist ein aktiver Gedankenaustausch

entstanden – und die Idee, Sport und Kunst zu verbinden.

«Kunst darf und soll provozieren», Elias Meier

Herr Meier, direkt vor dem Schloss Eugensberg

ist ein gigantischer Windpark

geplant. Davor haben Sie Herrn Buser

gewarnt?

Richtig, denn mit einer Industriezone vor

den Toren verliert es an Wert. Daraufhin

erzählte er mir von seinem kulturellen Engagement

und dass er nach einer Plattform

Ausschau halte. In Grenchen bin ich im

Turnverein engagiert und wir planen den

Bau eines neuen Stadions. Dabei kam die

Idee, Sport und Kultur zu verbinden. Unser

Stadion ist zwei Hektaren gross und bietet

Platz für Konzerte sowie Räumlichkeiten

für Ausstellungen.

Die Stiftung von Dr. Buser stieg in

Grenchen ein und ermöglichte den Bau

des neuen Stadions.

Es war eine Win-Win-Situation. Doch auf

etwas haben wir besonders geachtet: Bereits

auf Vertragsstufe setzten wir uns mit dem

Thema Sicherheit auseinander. Wenn zum

Beispiel Schilder mit den Aphorismen vom

Dichter Peter Buser zerstört würden, haben

wir diese zu ersetzen. Ausserdem sind die

Räumlichkeiten für die Stiftung elektronisch

abschliessbar. Denn nicht alle konnten

in Grenchen mit Herrn Busers Engagement

leben: Eine bekannte Grenchnerin verglich

ihn sogar als alten Dame in Dürrenmatts

Tragikomödie. Damit wurden dem Turnverein

radikal böse Absichten unterstellt,

und das wirft auch Fragen der Sicherheit auf

dem Stadiongelände auf. Schliesslich haben

wir auch vereinbart, dass die Aphorismen

zum Ort passen sollen.

In Basel gab es Vorfälle, die das Thema

Sicherheit weiter ins Zentrum rückten.

Ich war in den Zuschauerrängen des umstrittenen

Symposiums in Basel, vom 7. Dezember

2019. Im Vorfeld der Veranstaltung

gab es aus politischen Kreisen Kritik und

es war absehbar, dass der Anlass gestört

wurde. Ich riet Herrn Buser, sich mit der

Polizei und Sicherheitskräften abzusprechen.

Das hat sich gelohnt, denn nach zehn

Minuten stürmte eine Schar von über 20

jungen Linksextremisten den Saal, hielt

eine Rede, verteilte Flyer und drückte den

Feueralarm, sodass das Gebäude evakuiert

werden musste.

Die Sicherheit konnte gewährleistet

werden?

Ja. Die Referentinnen und Referenten –

allesamt renommierte Philosophen und

Philosophinnen, Musiker und Schriftsteller

– forderten die Krawallmacher auf, sich

auf einen Dialog einzulassen. Allein der

Vorwurf, man solle «Sexisten 24/7 bekämpfen»,

ist pauschal. Der Anlass von Herrn

Buser bot die Gelegenheit, differenziert

und sachlich zu debattieren. Darauf gingen

die jungen Störenfriede nicht ein, sondern

verliessen das Gebäude und stellten sich der

Polizei.

Warum war die Diskussion nach diesem

Vorfall spannender?

Erstens zeigte der Überfall genau auf, dass

es eine Diskussion bedarf. Pauschale, extreme

Vorwürfe tragen nichts zur Debatte

bei. Zweitens wagten daraufhin einige der

Referenten – es hatte bekennende Feministinnen

darunter – die Zitate aus Nietzsches

Literatur, aber auch einige Äusserungen

von Herrn Buser, direkt anzugreifen. Beide

Seiten liessen sich auf eine sachliche Diskussion

ein.

Was ist nun Ihr Rat an Davos?

Herr Buser ist Künstler. Das muss man sich

vor Augen halten. Kunst darf und soll provozieren,

und das muss man aushalten. Ich rate

gerade kritischen Davosern, gelassen mit

der Partnerschaft zwischen dem HCD und

der Stiftung von Herrn Buser umzugehen.

Kunst und Sport sind beide gleichwertige

Teile unserer Kultur. Manche können nichts

mit Eishockey anfangen, manche nichts mit

Kunst, manche nichts mit dem Feminismus,

manche nichts mit Herrn Buser.

Was schätzen Sie persönlich an ihm?

Herr Buser ist Künstler und vielseitig

begabt. Er schreibt dramatische Gedichtbände,

veranstaltet hochstehende Konzerte

und philosophische Symposien mit renommierten

Referenten. Er ist authentisch, kritikfähig

und fordert niemanden auf, seine

Ansichten zu teilen. Jeder darf und soll sich

eine eigene Meinung bilden. Ich rate Ihnen:

Warten Sie erst einmal das erste Konzert in

Davos ab. Ich bin mir sicher, es wird wiederum

auf Weltklasse-Niveau sein.

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


38

alt. «Die Gegend war hoch katholisch. Die

Kirche führte sich auf, als könne sie alles

machen», berichtet Buser. Davon wollte er

sich lösen. Am meisten stört ihn rückblickend:

«Sex galt als etwas schmutziges. Vor

der Heirat war es keinesfalls toleriert.» So

kam es, wie es kommen musste: Als er selbst

noch im Alter «der Mädchen» war, «durften

wir diese nicht haben. Wahrscheinlich

ist dies die Erklärung, warum ich es heute

nachholen möchte.»

Nicht überall stossen Busers öffentlich

zur Schau gestellten Gelüste auf Gegenliebe.

Mit dem Feminismus hat er es gar nicht.

Über Emanzipation diskutiert Peter Buser

besonders gerne. Seine Meinung ist gespickt

von Kampfansagen. Darin sieht er Glücksgefühle.

Er könne es sich leisten, habe das

entsprechende Alter, sei unabhängig und

müsse sich bei niemandem rechtfertigen.

Ganz nach Friedrich Nietzsche: «Krieg und

Kampf ist Freude.» Stets will Buser ausbrechen

aus der Gewöhnlichkeit.

Einmal im Lehrerseminar wäre beinahe

die ganze Geschichte anders verlaufen.

An einer Semesterabschluss-Feier verschwand

der Lebemann – oder verwenden wir

hier den von Buser selbst vorgeschlagenen

Begriff «Frauenschwarm» – vom Fest. Mit

Damenbegleitung. Kaum zurück, soll der

Schulleiter bemerkt haben, wie sein Gesicht

voller Lippenstift belebt. Die Folge: Ein Disziplinarverfahren

mit Antrag auf Ausschluss

aus der Lehrerschmiede. «Ich wäre verloren

gewesen, es war damals alles, was ich hatte»,

fasst Buser zusammen. Nur ganz knapp

habe er dieses Szenario abwenden können.

Provokation. Ironie. Kampf. Auch

in Davos funktioniert der Plan kurz nach

Bekanntgabe des Sponsorings bereits vorzüglich.

Zumindest sieht sich der HCD

gezwungen, wenige Stunden nach der Medienorientierung

«eine Richtigstellung» zu

verfassen: Es seien lediglich die frei gewordenen

Vaillant-Werbeflächen mit dem Logo

des neuen Partners «World Music Forum»

versehen, weshalb bei der eingegangenen

Partnerschaft kein klassisches Naming

Right vorliege. So oder so – für Peter Buser

ist ein Ziel bereits erreicht: Enorm gesteigerter

Bekanntheitsgrad.

Doch damit nicht genug. Das Schweizer

Fernsehen will es ebenfalls genauer

wissen. Buser World Music Forum Foundation.

Was heisst das genau? Die Journalistin

stösst allerdings gar nicht bis zu dieser Frage

vor. Beim Klavierspiel von Peter Buser

– ein Akt der wohlgemeinten seelischen

Offenbarung, bemerkt sie die am Boden

sitzende Frau. «Gabriela», eine langjährige

Freundin aus Peter Busers Garten, lauscht

gespannt den Klängen des Mäzens und liest

seine Gedichte. Fortan ist es das Zentrum

der Berichterstattung. Die Journalistin konfrontiert

den HCD-Präsidenten Gaudenz

Domenig mit den eingefangenen Bildern,

vereinbart dafür eigens ein Interview mit

dem Club-Magistraten. Die betroffene Frau

selbst kommt nicht zu Wort.

Jann Billeter, langjähriger Moderator

beim Schweizer Fernsehen und Ur-Davoser,

kommentiert den Beitrag im Sportpanorama:

«Da soll sich jeder selbst eine Meinung

bilden.» Er war einst Eishockey-Spieler

beim HC Davos, musste sich wegen einer

Krankheit neu orientieren und die Sportkarriere

abbrechen. Peter Buser, verwegen, die

Auseinandersetzung suchend, wird später

auf Facebook bemerken: «Auch Journalisten

sind hochgradig ängstlich.» Und: «Wenn die

Querschläger ausbleiben, leidet die Gesellschaft

und geht schliesslich zu Grunde.»

Ausserdem thematisiert Buser als Reaktion

auf sein vorweihnachtliches Medienecho

die «Verweiblichung der Gesellschaft».

Diese vollziehe sich in Europa tatsächlich

und bringe zwei Probleme: Erstens, die

Liebe verliert Pfeffer und Salz. Zweitens,

die Männer laufen in Gefahr, mit Waschlappen

zu winken, statt bei Bedrängnis in

Wehrmachtposition zu gehen und sich der

Herausforderung zu stellen.

Groteske Züge erhält die Boulevardschau

zu Busers Engagement beim HCD,

als sich Klatschtante Flavia Schlittler aus

dem Hause Ringier meldet. Insbesondere

weil Königin Silvia von Schweden bei einer

Ausserordentlicher Vermögensverwalter ab 5 Millionen. Das System «Convertible Bond Arbitrage» perfektionierte

Peter Buser während 25 Jahren.

Wohltätigkeits-Zeremonie von Peter Buser

30 Sekunden auf ihn wartete. Eine einfache

Recherche – zum Beispiel auf Peter Busers

öffentlicher Webseite – hätte genügt, um an

die Information zu gelangen, dass der selbsternannte

Womanizer aufgrund einer Gehbehinderung

eine geeignete Wohltäterin sucht.

Der Arbeitsplatz ist offiziell deklariert. Peter

Buser beschreibt das Problem in dichterischer

Form, untermauert es musikalisch,

verdeutlicht es in Bildern. «Mir wird, wenn

ich Dich sehe, so bitter elend, der ich walle.

Zum Nichts, zum dunklen Abgrund hin, ich

wein um Dich. Um mich. Uns alle». Martin

Walser, angesehener Deutscher Schriftsteller,

wohnhaft am Bodensee, attestiert Buser

ausserordentliche dichterische Fähigkeiten.

Das ehrliche Urteil des Profis – es übertrifft

den Boulevard freilich.

Zur Rekapitulation: Der Stiftungszweck

von Busers Forum – Erhalt des

Gedankengutes von Nietzsche – soll über

der Persönlichkeit Peter Buser stehen. Die

Davoser Eishockey-Welt ist gefordert, Friedrich

Nietzsche ein besonderer Affront. «Er

philosophiert, stellt fest, bringt Thesen.

Relativiert diese aber auch», so Buser. «Seine

Schriften als Philosophen machten ihn

weltberühmt, im Nebenwerk schuf er Dichtungen

und musikalische Kompositionen.»

Ob die Agentur, welche mit der Vergabe der

Namenrechte vom Eisstadion Davos warb,

sich tiefgründig mit ihrem auserwählten

Vertragspartner befasste? Oder kratzte sie

bloss an der Oberfläche? Für Peter Buser ist

Letzteres ein Graus.

Er verlangt von der philosophischen

Auseinandersetzung mit Nietzsche zumindest

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DAVOS KLOSTERS


auch Antworten auf die Frage: «Übermensch?

Priester? Überflüssiger?» So sehr sich die an

seinen 175. Geburtstag und 150. Jahrestag

der Berufung an die Universität Basel angelehnten

Schau (Historisches Museum Basel,

Übermensch – Friedrich Nietzsche und die

Folgen, bis 22. März 2020, Eintritt 20.–) damit

befasst, so sehr stellt Peter Buser diese Frage

auch für sich selbst. Übermensch? «Kaum.

Das ist für uns alle praktisch unerreichbar.»

Priester? «Trifft wohl zu. Gewisse Ansätze

sprechen dafür. Ich arbeite daran. Allerdings

bedeutet Priester im Rollenverständnis von

Nietzsche auch Wahrheitsverdreher, das

stimmt mich skeptisch», so Buser. Also Überflüssiger?

«Trifft vielleicht zu. Die meisten

von uns entsprechen diesem von Nietzsche

entworfenen Charakterbild. Sie zum Beispiel.

Oder ich. Unsere Daseinsberechtigung

ist beschränkt, unser Leben endlich. Gemäss

Rollenverständnis von Nietzsche sind wir also

Überflüssige. Wir haben alle nicht wahnsinnig

viel erreicht.»

Spätestens jetzt wird klar, Peter Buser

zwingt seine Widersacher, sich selbst mit

den grossen Fragen des Lebens auseinander

zu setzen. Auf seine eigene Weise. Peter

Buser sagt: Ich bin auch Schauspieler.» Was

ist der Wert von Familie, Liebe, Geld, Individualismus,

Sex? Wo sind die Grenzen?

Wie haben sich diese in den letzten 83 Jahren

verschoben? Was kommt nach dem Tod?

Auf welche Werte baut die heutige Schweiz?

Wer lässt sich überhaupt auf solche Diskussionen

ein? Nur gegen Bezahlung?

Nach Ansicht von Peter Buser sei der

Sport in der medialen Betrachtung etwas überwertet.

Wohl gerade deshalb hat er Eishockey

gewählt, für seine Inszenierung. Ein Sportclub

als Bühne für das persönliche Theaterstück.

Peter Buser überrascht mit einer spektakulären

Novelle. Kunst vereint mit Sport. Die

Auseinandersetzung mit seiner vorgeschlagenen

Thematik – der Preis, den die Anhängerschaft

des HC Davos bezahlt, will man

im Landwassertal weiterhin Spitzenhockey

sehen. Eigentlich eine günstige Gelegenheit,

für beide Seiten. Den Machern ist so gesehen

ein veritabler Geniestreich gelungen. Solange

Spielersaläre durch freie Marktwirtschaft

weiter nach oben steigen, ein Salary Cap nach

amerikanischem Vorbild in der Schweiz ausbleibt,

sind neue Wege, neue Einnahmequellen

für eine Sportunternehmung gefragt. In Zug

hilft Glencore, in Zürich die Autoindustrie.

Die Moralisten unter den Eishockey-Zuschauern

werden weiterhin Diskussionsstoff finden.

Der HC Davos bleibt Pionier. Auf höchster

Stufe. Und das ist gut so.

VIP-Logen im Eisstadion

Davos

Sie finden das Sponsoring beim HC Davos übertrieben?

Sie sind anderer Meinung bezüglich Vergabe der Sponsoring-

Möglichkeiten? Dann greifen Sie selbst zu. Unterstützen Sie

den HC Davos.

«Begleiten Sie uns ins Jubiläumsjahr: 100 Jahre Hockeyclub Davos, 2021», CEO Marc Gianola.

Text: Stefan Kiefer

Bilder: Michi Berger

Ab sofort gibt es neue VIP Logen

im modernisierten Stadion des

HC Davos. Für Firmen- und Kundenevents,

Privatanlässe und Gesellschaften.

An Spieltagen. Aber auch

an anderen Daten: Mieten Sie eine

Loge im neuen Stadion – lassen Sie

sich kulinarisch verwöhnen durch den

Catering-Service. Profitieren Sie von

vier reservierten Parkplätzen vor dem

Stadion, tauchen Sie ein, in die HCD-

Welt durch den privaten VIP-Eingang

im Süden.

Am Empfang werden die Gäste

persönlich begrüsst und die Tickets

39

kontrolliert. Ein direkter Fahrstuhl

zur Loge steht zur Verfügung. Nicht

eingesetzte Spieler stehen für Sie zur

Verfügung als Gesprächspartner, Insider,

Szenekenner. Nutzen Sie die neuen

Angebote, noch hat es freie Plätze

im topmodernen Eisstadion Davos.

Besonders geeignet für Gruppen.

Ihre Buchung wird von Seiten Marketing

HCD gerne entgegengenommen.

Email: vip@hcd.ch

Tel: 081 410 04 62

Hockeyclub Davos

Eisbahnstrasse 2

7270 Davos Platz

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40 Klosters Music celebrates Beethoven’s

250th Birthday!

31st July – 9th August 2020

Klosters Music 2019 was a classical music bonanza of the highest level

with magnificent performances from Kit Armstrong, Sir András Schiff

and Christian Tetzlaff.

Text: David Whelton

Bilder: Clair Southwell

Like Shakespeare, Rembrandt and

few other figures in our creative history,

Beethoven has long been an icon, woven

into our view of the world and our mythology.

His music belongs not just to Europe

but the whole world. Born in 1770 during

the Aufklarung, he came of age during the

revolutionary 1770s and, by the time he

died in 1827, he was already a myth, the

quintessential romantic genius. Performing

Beethoven’s masterpieces is a never-ending

process of discovery. Klosters Music is

proud to present another festival of exceptional

concerts given by the finest artists

of their generation to celebrate the 250th

anniversary of his birth.

Klosters Music opens on Friday 31st

July in St Jacob’s Church with a Chamber

Music concert such as would have been

heard in Vienna in Beethoven’s time.

Haydn’s greatest Piano Trio, no 27 is paired

with one of the greatest piano trios of all

time Beethoven’s “Archduke Trio” Op97.

These masterpieces frame Beethoven’s

Song Cycle “An die ferne Geliebte” and

Schubert’s immortal Lied “Die Forelle” The

world-renowned Vienna Piano Trio will be

joined by the Baritone Andre Schuen, a rising

star, appearing on the greatest operatic

stages in the world. Schuen has recently

triumphed at the Salzburg Festival and is

winner of the Austrian Music and Theatre

Prize.

We welcome back the superb Gershwin

Piano Quartet who will present another

spectacular concert in the Atelier Christian

Bolt to celebrate Swiss National Day on the

1st August. The Piano Quartet will recreate

Beethoven’s music as if he lived today. So,

expect plenty of musical surprises, a whirlwind

of jazz and popular musical styles

“The white heat of creativity”

Ludwig van Beethoven 1770 –1827.

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


41

The brilliant pianist Sir András Schiff gave an

astounding performance to a spellbound audience in

St Jakob’s Church at Klosters Music 2019.

Exceptional pianist Kit Armstrong played Haydn

and Mendelssohn piano concertos accompanied by

the Deutsche Kammerphilharmonie last summer.

embracing the musical world of the Master!

The evening ends with the Quartet’s very

own arrangements of Gershwin’s ‘Love is

here to stay’ and ‘Fascinating Rhythm’.

On 2nd August Klosters Music presents

a Mozart Opera Gala with the superstar

soprano Elsa Dreisig who recently

had a triumph with her performance in

the Magic Flute at the Royal Opera House

Covent Garden. The programme will include

the Overtures and Arias from The

Marriage of Figaro, The Magic Flute, Don

Giovanni, Idomeneo and Cosi fan tutti. The

Basel Chamber Orchestra will be conducted

by one of the most outstanding talents to

emerge on the European music scene in

recent years, Riccardo Minasi.

The Berlin based string quartets, the

Schumann Quartet and Novus Quartet, join

forces with Clarinet player Pablo Baragan

in St Jacob’s Church on 3rd August for an

evening of Beethoven, Mozart (Clarinet

Quintet) and the Mendelssohn Octet, the

perfect classical programme! This popular

concert opens with an early Beethoven

quartet which is followed by Mozart’s much

loved Clarinet Quintet and concludes with

Mendelssohn’s effervescent Octet.

On the 4th August the world’s finest

Blockflote player, Maurice Steger joins

forces with the brilliant ensemble Il Pomo

d’Oro, a regular guest in Europe’s most

prestigious concert halls and festivals, for

a programme of early classical masterpieces.

Maurice has invited the rising star

cellist Christoph Croise, (already known to

Klosters audiences from his Musical Olympus

Concert earlier this year) to perform

Haydn’s Cello Concerto in Cmajor. The

programme will close with Mozart’s Eine

Kleine Nachtmusik, one of the most popular

classical pieces of all time.

Beethoven’s String Quartet, “Razumovsky”

is paired with Schubert’s immortal

Piano Quintet, “The Trout” on the 5th August

in St Jacob’s Church. The internationally

renowned Pavel Haas Quartet based in

Prague will be joined by the brilliant pianist

Boris Giltburg for this unmissable concert.

On the 7th and 8th August Die Deutsche

Kammerphilharmonie Bremen, one of

Europe’s very finest orchestras returns to

Klosters conducted by Pablo Heras Casado,

one of the most sought-after conductors of

his generation. The programmes are built

around Beethoven’s Third Symphony, the

“Eroica”, and the most famous symphony

ever written, Beethoven’s Fifth. Beethoven

drew his inspiration from nature so this will

be a unique opportunity to hear his great

symphony in the heart of the mountains

in Klosters. The power of this music is

immense, and the audience will be blown

away! The following evening the brilliant

violinist Veronica Eberle will join the Orchestra

for Beethoven’s Violin Concerto and

the highly acclaimed German pianist Martin

Helmchen will perform the “Emperor”

Concerto. These landmark concerts will

each open with a pair of Rossini Overtures:

“William Tell” and the “Barber of Seville”.

Klosters Music will close with one of

the very greatest artists of our time. Sir

Andras Schiff will perform Beethoven’s last

three piano sonatas, Opus 109, 110 and 111

which are the culmination of Beethoven’s

creative life. This will be an experience of a

lifetime in the perfect acoustics of St Jacob’s

Church! This is an amazing programme

and an exciting line-up of world acclaimed

artists – do not miss it! For further information

and the full programme please go to

the website www.klosters-music.ch.

SNOWTIMES 2020

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42 Davos Sports & Health, das führende

regionale Sportmedizin-Zentrum mit

nationaler Bedeutung

Die Sportmedizin ist ein wichtiges Angebot im gesamten Tourismuskonzept

von Davos. Dr. Walter Kistler ist der Leiter des Projektes. Wir

sprachen mit ihm über seine Tätigkeit, die verschiedenen Angebote

und seine Ziele. Ausserdem über ein gebrochenes Bein.

Text und Foto: Walter Bäni

Freitagnachmittag. Noch knapp 24

Stunden bis zum Startschuss von Davos

Nordic 2019. Überall herrscht emsiges

Treiben, die Infrastruktur wird aufgebaut,

die Weltcup-Athleten drehen ihre Runden.

Dr. Walter Kistler steht entspannt am Rande

der Strecke und freut sich: «Ich mag meine

Arbeit. Einmal mehr kann ich Hobby und

Beruf miteinander verbinden.» Kistler,

Jahrgang 1968, ist am Spital Davos Chefarzt

für Innere Medizin und leitet ausserdem die

Abteilung «Davos Sports & Health». «Bei

Davos Nordic habe ich zwei Funktionen.

Einerseits bin ich Mannschaftsarzt von

Swiss Ski. Zusammen mit meinen Arztkollegen

bin ich bei Start und Ziel anwesend.

Ausserdem bin ich der Platzarzt. Wenn auf

der Strecke ein Unfall passiert, sind wir zusammen

mit dem Rettungsdienst rasch zur

Stelle. In Zusammenarbeit mit den Samaritern

kommen wir auch zum Einsatz, wenn

ein Zuschauer Hilfe braucht.»

Wichtiges Davoser Angebot

Auf die Frage, was Davos Sports

& Health genau sei, erklärt Kistler: «Die

Sportmedizin ist ein wichtiges Angebot im

gesamten Tourismuskonzept von Davos.

Sie hat in Davos eine grosse Tradition.

Angefangen hat es mit Dr. Beat Villiger,

welcher – damals noch in der Thurgauer

Schaffhauser Höhenklinik – einen sportmedizinischen

Stützpunkt schuf. Unsere

Sportmedizin am Spital Davos stellt ein

umfassendes Angebot medizinischer Fachbereiche

für eine optimale Betreuung und

Behandlung von Athleten und Freizeitsportlern

unterschiedlicher Niveaus bereit.» Wobei

der Übergang fliessend sei, denn auch

manche Hobbysportler trainierten sehr

intensiv, so Kistler. «Die durchgeführten

Massnahmen orientieren sich an den Standards

von Swiss Olympic. Unser Angebot

umfasst sportärztliche Untersuchungen

und Leistungstests, sportmedizinische und

-chirurgische Betreuung, Bewegungs- und

Sportwissenschaft, medizinische Massage

und Sport-Physiotherapie sowie Sport- und

Gesundheits-Events.» In allen Bereichen

verfüge man über entsprechende Fachleute.

«Natürlich steht auch ein gut eingerichteter

Kraftraum zur Verfügung. Bei unseren

Leistungstests erkennen wir sehr genau, wo

es bei einem Sportler – egal ob Hobby- oder

Spitzensport – Defizite gibt. Da geben wir

dann auch entsprechende Empfehlungen ab,

wie das Training angepasst oder verändert

werden soll.»

Im Labor des Spitals könnten Blutuntersuchungen

gemacht werden, und sehr gut

sei die Zusammenarbeit mit den Davoser

Forschungsinstituten, betont Kistler. «Beispielsweise

läuft mit dem Schweizerischen

Zentrum für Asthma- und Allergieforschung

SIAF gerade das Projekt «Asthma

im Sport». Im Bereich Knochenheilung,

Knorpelregeneration oder bei Wirbelsäuleproblemen

profitieren wir von den Erkenntnissen

des AO-Zentrums.»

Man verstehe sich nicht nur als Unterabteilung

des Davoser Spitals. «Wir wollen

uns als lokale und regionale Institution etablieren,

die im Spital ihre Räumlichkeiten

hat.»

Wichtige Bezugsperson

Die Sportler in Davos sollen möglichst

optimal unterstützt werden, sagt

Kistler weiter. «Wir betreuen den Trainingsstützpunkt

von Swiss Ski im Langlauf,

die Alpinen, das Sportgymnasium und die

Talentklasse. All diese Sportler brauchen

eine Anlaufstelle für ihre Bedürfnisse. Im

weiteren sind wir bei vielen Grossanlässen

wie Davos Nordic, dem Spengler-Cup, allen

HCD-Spielen, dem Swiss Alpine Marathon

oder dem Triathlon «Challenge Davos Festival»

im Einsatz.»

Neben seinen «offiziellen Funktionen»

hat Kistler auch persönliche Engagements.

Beispielsweise beim HC Davos

und dem Schweizer Langlaufkader ist er

schon seit vielen Jahren der Teamarzt.

«Ich sehe mich auch als Bezugsperson für

die Athleten. Wenn sie ein Problem haben,

das sie nicht mit ihrem Trainer besprechen

möchten, können sie sich an mich wenden.

Und ich kann dann vermittelnd wirken. Mit

vielen Sportlern hat sich eine enge kameradschaftliche

Beziehung entwickelt. Die

Athlet/-innen sind meine Jungs oder meine

Girls, sie können mich zu jeder Tages- oder

Nachtzeit erreichen.»

Kistler freut sich: «Wir haben uns

im Laufe der Jahre einen gewissen Namen

verschafft. So bin ich kürzlich mit dem

Amt des Event Chief Medical Officers an

der Eishockey-WM 2020 am Standort Zürich

betraut worden. Das ist einerseits eine

grosse Ehre und Genugtuung, aber natürlich

auch eine anspruchsvolle Aufgabe.»

Eine Gratwanderung

Der Begriff «Sportmedizin» habe

manchmal auch einen zwiespältigen Touch,

erläutert der Arzt weiter. «Wir sind in einer

speziellen Position: Zum einen wollen wir

den Athleten helfen, besser zu werden, dabei

aber gleichzeitig gesund zu bleiben. Was

eine Gratwanderung ist! Wir sehen unsere

Aufgabe eher im präventiven Bereich. Mit

der Sportmedizin wollen wir dafür sorgen,

dass es nicht zu Überbelastungen oder

Verletzungen kommt. Und falls doch etwas

passiert, sollen die Athleten möglichst rasch

wieder gesund werden.» Auch den immer

SNOWTIMES 2020

DAVOS KLOSTERS


43

«Für Spitzenathleten und Hobbysportler tätig», Dr. Walter Kistler.

wichtiger werdenden mentalen Bereich

decke man ab. «Hier geht es ebenfalls um

Prävention. Wir wollen die Sportler mental

stark machen, um solche Probleme zu

vermeiden.»

Der erfahrene Arzt erlebt in seinem

Alltag die verschiedensten Patienten. Gibt

es Unterschiede zwischen Spitzensportlern

und «normalen Leuten»? «Ja, die gibt es.

Für einen Spitzensportler ist der Körper

sein Kapital. Die Ansprüche an die Sportmedizin

sind entsprechend hoch. Als Arzt

muss man sich darauf einlassen, die Hilfe

muss schnell erfolgen und möglichst optimal

sein. Wenn es dann um die Therapie

geht, packt der Spitzensportler an und gibt

alles, um möglichst rasch wieder fit und gesund

zu werden. Man muss sie manchmal

eher bremsen.» Spitzensportler hätten auch

ein ganz anderes Körperbewusstsein: «Der

Alltagsportler spürt sich manchmal nicht,

da kann man nicht einfach sagen: «Geh bis

zur Schmerzgrenze», man muss ihnen klare

Anweisungen geben.»

«Normale Leute» zum Sport

bringen

Ein grosses Ziel sei die Entwicklung

des Tourismus im Bereich Sport. Man

arbeite dabei eng mit der Davoser Tourismusorganisation

DDO zusammen. «In der

Kombination von Tourismus und Sport liegt

viel Potenzial. Wir möchten beispielsweise

ein Angebot für Touristen schaffen, wo sie

ihr Programm je nach Bedürfnis individuell

zusammenstellen können. Uns schwebt

vor, in einem oder mehreren Davoser Hotel

Stützpunkte aufzubauen. Daraus könnte

eine Community entstehen, wo man sich

mit der Zeit kennt.»

Die Förderung der Volksgesundheit

durch gezielte Bewegungsprogramme sei ein

weiterer wichtiger Punkt: «Dabei verfolgen

wir Gesundheitsprojekte wie beispielsweise

«Fit in den Winter». Die Sportmedizin ist ja

nicht nur für Sportler gedacht. Wir versuchen

sozusagen «normale» Leute zum Sport

zu bringen. Die körperliche Inaktivität ist

einer der grössten Risikofaktoren bei Herz-/

Kreislauf- oder auch Krebserkrankungen.

Bedauerlicherweise gibt es in unserem

Gesundheitssystem nicht viele präventive

Massnahmen, die auch wirklich finanziert

werden. Obwohl die Gesundheitsvorsorge

letztlich viele Kosten für die Behandlung

von Krankheiten und Verletzungen einsparen

würde!» Diese «Alltagsmenschen»

zu mehr Bewegung zu motivieren sei nicht

einfach. «Wir wollen ihnen die Freude am

Sport vermitteln. Denn Sport macht Spass,

ist nicht nur unangenehm! «Frau und Sport»

ist ein weiteres Thema, das wir ausbauen

wollen. Wir sind überall ein Bisschen

dran. Es braucht einfach Zeit. Im Grunde

genommen ist es nicht meine Kernkompetenz

als Arzt. Aber irgend jemand muss es

machen, und ich mache es gern.»

Die Geschichte vom gebrochenen

Bein

Zweifellos hat Kistler in seinem Berufsalltag

schon viel erlebt und könnte so

manche Geschichte erzählen. Sticht ein Ereignis

besonders hervor? Kistler lacht: «Ja,

es gibt in der Tat einen Haufen Geschichten!

Unvergessen bleibt die Nordische WM vom

vergangenen Winter in Seefeld, wo ich als

Teamarzt im Einsatz war. Alles lief wunderbar

– und ich brachte es fertig, mir am

allerletzten Tag beim Skilanglauf selber das

Bein zu brechen! Nach dem Sturz rief ich

in unserem Stützpunkt an und bat darum,

mich abzuholen. Der Kollege, der daraufhin

losfuhr, blieb auf dem Weg zu mir mit

seinem Auto im Schnee stecken. So musste

ein zweites Auto organisiert werden, um

mich ins Spital zu bringen. «Dank» meines

Sturzes habe ich die Sportmedizin einmal

von der anderen Seite erleben dürfen. Ja, das

hat ein paar faule Sprüche gegeben. Und es

gibt sie immer noch.»

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.spitaldavos.ch/davos-sports-health

Kontakt: info@sportshealthdavos.ch

+41 (0)81 414 84 84

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44

«play away stress gmbh» – oder wie Davos Klosters

schnell und leicht den Stress beseitigt

Essay der Saison

Stress als Volkskrankheit: Gegenwärtig verfügen nur 26.5

Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz über ausreichende

Ressourcen. Die andern fühlen sich dauernd gestresst – gemäss

dem jährlich erhobenen Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung

Schweiz. Unser selbständiger Autor wirkt mittels gezielt

entwickelter Angebote diesen Zahlen entgegen. Als Stress-

Coach reduziert er krankheitsbedingte Ausfälle in Unternehmungen.

Er selbst baut auf ein simples Geheimrezept: Erholung

in Davos Klosters.

Text: Gil Monroy

Bild: zVg.

Die durch Stress erhöhten Ausfallzeiten

und der unproduktive Präsentismus

steigen in neuster Zeit signifikant an. Die

Arbeitsatmosphäre in betroffenen Unternehmen

leidet. Wie sieht es bei dir im Unternehmen

aus und wieso sind denn immer

mehr Menschen so gestresst?

Ungewünschte Nebenwirkungen

von Stress

Stresshormone werden bei Gefahr

blitzschnell in unserem Organismus ausgeschüttet,

was wir nicht bewusst steuern.

Stresshormone, wie Adrenalin, geben uns

in diesen Situationen die körperliche Power,

die Gefahr zu meistern. In vielen Berufen

und Lebenssituationen lassen sich die Problemstellungen

nicht mit körperlichen Reaktionen

wie Kampf oder Flucht lösen, was

die Stresshormone zeitnah abbauen würde.

Zudem führt die körperlich eher passive

Lebensweise in Büros zu einem langsamen

Abbau der ausgeschütteten Stresshormone.

Oder gar zum Verbleib im Organismus als

Stressspeicher. Der Körper reduziert bei

Stress die Aktivität des Immunsystems oder

den natürlichen Zugriff auf unsere Kreativität

und unsere Hirnnutzungsfähigkeiten.

Dieser Zustand entfaltet sich in neuster

Zeit bei immer mehr Menschen. Daraus

folgenden unerwünschte Nebenwirkungen

der verbleibenden Stresshormone: Nackenund

Schulterverspannungen, Schlafstörungen

– da wir nur in entspanntem Zustand

gut ein- und durchschlafen –, bleibender

Stresstunnelblick oder kreisende Gedanken,

sodass bisher einfach lösbare Herausforderungen

weiter belasten. Chronische

Entzündungen und diffuse Allergien sind

zusätzliche Symptome, was medizinisch

häufig auf die steigende Unterfunktion des

Immunsystems zurückzuführen ist. Diese

erforschten Wirkungsweisen der Stresshormone

und die dadurch ausbleibende Entspannung,

sowie die reduzierte Funktionalität

des Immunsystems, beeinträchtigen die

Lebensqualität von immer mehr Menschen

drastisch.

Die kostenintensiven Arbeitsausfälle

durch Stress lassen aufhorchen. Auch die

stark eingeschränkte Lebensqualität gestresster

Menschen und deren Umfeld. Familie,

Kinder sowie die Arbeitsatmosphäre

im Unternehmen sind als erstes betroffen.

Chronisch hoher Stresshormonlevel führt

erwiesenermassen zu Krankheiten und

Ausfällen, zumeist über mehrere Jahre entwickelt

und angedeutet.

Vergleiche unser Angebot

In meiner ehemaligen beruflichen

Funktion als Personalleiter habe ich die

Stressfolgen und die signifikant ansteigende

Anzahl der Langzeitkranken miterlebt.

Entsprechend war ich motiviert, umfassende

Methoden zu finden und mich darin

weiterzubilden. Beispielsweise in Life Kinetik

oder Neuroimagination ® Light. Der

Gil Monroy

mittlerweile in der Praxis erprobte Ansatz:

Ressourcen aktivieren, Resilienz stärken,

Selbststeuerung erlernen und mit dem Einsatz

spielerischer Energie, die Motivation

im Alltag aufrechterhalten.

Mit meiner Beratungsfirma «play

away stress gmbh» biete ich Dienstleistungen

an für die Themen Stressabbau in

Unternehmen und individuellem Coaching

in Stresssituationen. Als dreifacher Vater ist

es mir ein wichtiges Anliegen den Menschen

den Zugriff auf ihre Ressourcen und ihre

ureigene Selbststeuerung zu ermöglichen.

Den Stress steuern – ein Hauptziel.

Aktuelle Erkenntnisse aus der Neurologie

zeigen klar, wie wir Menschen diesbezüglich

funktionieren und was es zu tun gilt.

Ob im privaten oder beruflichen Umfeld –

Seele, Geist und Körper sind in Einklang

zu bringen. Eigentlich eine Binsenweisheit,

deren konsequentes Verständnis aber nicht

zu den vielen einseitigen Methoden geführt

hätte – so klar es uns oft scheint, so selten

setzen wir ausgewogene und umfassende

Methoden in unserem Alltag für uns auch

wirklich ein.

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Für Firmen und Individual-

Kunden

Und genau da setzen die «play away

stress» – Angebote an. Alle Ebenen des

Menschen integrieren, vitalisierende Gewohnheiten

aufbauen, mit neuronaler Aktivierung

die Entspannungskompetenz aktivieren.

Embodiment-Elemente arbeiten mit

den wechselseitig stärkenden Wirkungen

von Körper, Geist und Seele, so dass die

Stresshormone effektiv verschwinden.

Wir wissen mittlerweile, dass mit

einem Eintages-Seminar der Alltag nicht

verändert werden kann. Darum begleiten

wir konsequent die Mitarbeitenden

in wöchentlichen Gruppensessions über

den Zeitraum von 12 Wochen zu neuen

vitalisierenden Gewohnheiten, damit im

Berufsalltag Energielosigkeit, Nackenund

Schulterschmerzen der Vergangenheit

angehören. Mit neuronaler Aktivierung

wie Neuroimagination Light, können die

Teilnehmenden die vom Dauerstress eingeschränkten

Hirnnutzungsfähigkeiten wieder

aktivieren und kreative Lösungsideen

entwickeln. Der Teamgeist wird zusätzlich

dadurch angeregt und die gesunde Balance

zwischen Anspannung und Entspannung

der Mitarbeitenden führt zu einer konstruktiven

und sich wertschätzenden Arbeitsumgebung.

Die typisch ungenutzten

höhenverstellbaren Bürotische werden neu

täglich mit Freude eingesetzt und in der

Höhe verstellt, sodass während der Arbeit

mehr körperliche und geistige Bewegung

entsteht, was direkt zu zufriedeneren Mitarbeitern

und Kunden führt.

Zusätzlich zu den Gruppensessions

gibt es immer wieder auch Betroffene,

die schon sehr grosse Stressspeicher aufgebaut

haben. Sehr belastende Themen

gezielt angehen, da sie wahrnehmen, dass

sie nicht mehr ihr Leben erleben. Mit dem

individuellen Stresscoaching erreichen wir

erstaunliche Erfolge: Die Selbststeuerung

wiedererlangen, gezielt mit viel Knowhow

die Stresshormone fortlaufend abbauen,

mit der ureigenen Power die Möglichkeiten

erkennen und darauf basierend die eigenen

Lösungsansätze mit Energie umsetzen.

45

Die zauberhafte Wirkung

von Davos Klosters

Natürlich achtet auch ein Stresscoach

aktiv auf seine Entspannung. Neben regelmässiger

Supervision als Coach und täglichem

Ausbau der vitalisierenden Gewohnheiten,

entspanne ich mich und tanke ganz

viel Energie beim Skifahren und Wellnessen

in Davos. Diese wunderbare Bergwelt,

gepaart mit den vielfältigen Angeboten

und Möglichkeiten in der höchsten Stadt,

inmitten im Herzen Europas, bietet mir und

der Familie enorm viele Möglichkeiten, den

Stress abzubauen. Bestimmt ist das auch der

Grund, warum ich nach dem Aufenthalt in

der Destination Davos Klosters immer das

Gefühl habe, dass ich mindestens doppelt so

lange weg war.

Der Autor Gil Monroy ist dreifacher Vater schulpflichtiger

Kinder und setzt sich mit Leidenschaft für

bewussten Umgang mit Stress und Entspannung ein. Für

ein individuelles Stresscoaching melde dich direkt bei

Gil Monroy: via Whatsapp (+41763666769) oder Mail:

gil.monroy@playawaystress.ch – alle Angebote wie auch den

Stresstest findest du jederzeit auf www.playawaystress.ch

Stresstest

Du spürst Anzeichen von Stress? Du leidest an den Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls, die unverhältnismässig langsam heilen?

Du merkst, dass deine gewohnte Leistungsfähigkeit reduziert ist? Deine Fehlerquote steigt sogar bei Abnahme deines Arbeitstempos?

Diese sieben Fragen helfen dir dabei, eine Stressfolgen-Gefährdung zu erkennen:

nie

kommt

vor

häufig

sehr

oft

Schläfst du schlecht?

Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufige Schlafunterbrechungen, zu frühes Aufwachen

0 1 3 4

Meldet dein Körper sich mit Beschwerden?

Muskel-/Nackenverspannungen, Schmerzen wie z.B. Magen-, oder Kopfschmerzen,

Übelkeit, Kreislaufprobleme, Haarausfall, Hautprobleme

0 2 3 5

Ist deine Konzentrationsfähigkeit schlechter als gewohnt? 0 1 3 4

Bist du emotional unausgeglichen?

gereizt, lustlos, apathisch, launisch

0 1 2 3

Hast du den Eindruck, dass dein Denkvermögen und dein Gedächtnis nachgelassen haben?

vergesslich, schwerfällig im Denken, unflexibel, etc.

0 1 2 3

Hast du Schwierigkeiten, dich zu entspannen? 0 1 2 3

Kreisen deine Gedanken immerzu um das Gleiche, und hast du Mühe abzuschalten? 0 1 2 3

Gesamtsumme

Die detaillierte Auswertung zu deinem Stresstest-Ergebnis, steht dir jederzeit auf der nachfolgenden Homepage zur Verfügung: www.playawaystress.ch/stresstest

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46 26. bis 29. März 2020 – Coverfestival Davos

Das Coverfestival Davos steht für rockige Tage im Schnee sowie Nachtleben pur. Fast zu jeder

Tages- und Nachtzeit finden Konzerte statt. Im Skigebiet bei der Parsennhütte, im Aprés-Ski

Modus beim Bolgen Plaza, abends im nostalgischen Montanasaal oder in der legendären

Bolgenschanze. Doch nicht nur; spezielle Rhythmen erlebt man auch «unplugged» im Steigenberger

Grandhotel Belvédère. Oder wie wäre es mit einer «Dinner-Show» im Hotel InterContinental?

Wir haben mit dem OK-Präsidenten des Festivals gesprochen.

Text: Daniel Kaspar

Foto: pool-alpin.ch

Yves Bugmann, seit wann gibt es das

Coverfestival in Davos?

Das Coverfestival wurde das erste Mal an

Ostern 2015 durchgeführt.

Wie kamen Sie auf diese Event-Idee?

Ich war oft in England und wurde an das

Konzert von LiveWire, einer AC/DC Tribute

Band eingeladen. Ich wusste überhaupt

nicht, dass es eine Tribute Szene

gibt, die den «originalen» Bands in nichts

nachstehen.

Haben Sie denn früher bereits ähnliche

Events organisiert?

Nein. Ich bin mit Finanzen und Controlling

in einer ganz anderen Sparte be-schäftigt

und mache ansonsten keine Events.

Was dürfen die Besucherinnen und

Besucher in Davos Klosters erwarten?

Die Besucher erwartet wiederum ein hochkarätiges

Programm mit verschiede-nen

musikalischen Höhepunkte mit teils neuen

und teils alt bekannten Bands.

Wann finden die Konzerte überhaupt

statt?

Das Event findet vom 26. bis 29. März 2020

statt. Die Konzerte finden an un-terschiedlichen

Orten respektive in verschiedenen

Lokalitäten statt. Das detail-lierte Programm

ist auf der Seite www.coverfestival.

ch zu finden.

Wer spielt alles? Gibt es Höhepunkte, die

Speziell sind an diesem Event?

Wir haben in diesem Jahr die Tribute-

Award-Gewinnerin von England, Donna

Marie Lady Gaga, auf welche ich sehr

gespannt bin. Weiter spielen Tribute Bands

von Beatles, Bee Gees, ABBA, Elvis, Madonna,

Greenday, The Doors und so weiter.

Was unterscheidet diesen Anlass von

einer «normalen» Aprés-Ski-Party?

Apres-Ski ist vor allem auf Schlager

ausgerichtet, was bei uns nicht zu hören ist.

Unsere Musikrichtung ist Rock und Pop.

Warum sollen die «einheimischen»

Besucher an die Konzerte strömen?

Viele unserer Tribute Bands können original

nicht mehr gesehen werden. Es handelt

sich zudem immer um sehr namhafte Bands

mit grossen musikali-schen Repertoires und

Songs, die fast alle gern hören.

Warum sollen die Besucher aus dem

Unterland im Frühling noch einmal in

die Berge nach Davos Klosters und nicht

ans Meer nach Italien?

Die Mischung aus Skifahren, guter Livemusik

und Party ist ganz einfach unterhaltsamer

als im Frühjahr am Meer.

Zur Person:

Wer sind Sie?

Yves Bugmann, wohnhaft in Davos Dorf.

Was machen Sie?

Beruflich: CFO

Hobbies: Musik, Radfahren und Sport

allgemein

Freuden / «Leiden» mit dem Festival?

Freude: Die verblüfften Gesichter nach

einem Konzert, die nicht glauben kön-nen,

dass es wie original geklungen hat.

Leiden: Wenn etwas organisatorisch nicht

funktioniert.

Worauf sind sie besonders stolz?

Das es schon viele Coverfestival-Fans gibt,

die jedes Jahr wiederkommen und dass ich

in diesem Jahr wiederum 10'000 km mit

dem Rennrad gemacht habe.

Infos

Alle Konzerte sind bis auf die Dinner-

Show kostenlos!

Wer abends garantiert einen Konzertzutritt

möchte, sichert sich über www.

starticket.ch für 20 Franken ein Ticket.

Neu: Festival Pass

Mit dem Festival Pass à 333 Franken

hast Du garantierten Zutritt zu sämtlichen

Konzerten. Zudem spendest Du

einen Gönnerbeitrag von 50 Franken

für das Coverfestival Davos. Achtung,

die Anzahl ist limitiert.

Das Coverfestival Davos schreibt seit 2015

Geschichte. Auf der Suche nach einzigartigen

Tribute Bands bietet es jedes Jahr neue

erstklassige Bands/Musiker aus aller Welt.

Line-UP 2020

Donnerstag, 26. März

21.30 Uhr: Lady Gaga - Montana

Freitag, 27. März

14.00 Uhr: Madonna - Parsennhütte

15:00 Uhr: Jazz meets the CF - Bolgenplaza

17:00 Uhr: ABBA - Bolgenplaza

21:00 Uhr: John Diva - Montana

21.30 Uhr: Beatles unplugged - Steigenberger Hotel

Belvédère

23:35 Uhr: The Doors - Bolgenschanze

Samstag, 28. März

13:30 Uhr: Bob Marley - Parsennhütte

14:00 Uhr: Greenday - Bolgenplaza

15:30 Uhr: John Diva - Parsennhütte

16:00 Uhr: Lady Gaga - Bolgenplaza

19:30 Uhr: Bee Gees (Dinnershow) - Hotel

Intercontinental

21:00 Uhr: Madonna - Montana

23.45 Uhr: Limp Bizkit - Bolgenschanze

Sonntag, 29. März

12:30 Uhr: Elvis - Parsennhütte

12:30 Uhr: Bee Gees - Bolgenplaza

14:30 Uhr: The Doors - Parsennhütte

14:30 Uhr: Beatles - Bolgenplaza

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24.11.19 – 19.04.20

Ernst Ludwig Kirchner, «Sängerin», Bleistift und Farbkreide auf Papier, 21,1 x 17,4 cm, Skizzenbuch 6, Fol. 1, 1909

Die Skizzenbücher

Kirchners.

Vom Bleistiftstrich

zum Hologramm

Kirchner

Museum

Davos

Ernst Ludwig Kirchner Platz

Promenade 82

CH–7270 Davos

Di–So, 11–18 Uhr

www.kirchnermuseum.ch

kirchnermuseum_snowtimes_186x130_druck.indd 1 24.09.19 13:12

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