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Schulzeitung Layout (total) 10-2008.pmd - Gemeinde Neftenbach

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Forum<br />

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Ich bin mir im Klaren, dass das<br />

gegenseitig Helfen bei den Kindern<br />

mehr zum Zug kommt als<br />

bei einer Jahrgangsklasse, doch<br />

hätte ich Bedenken, dass einige<br />

Schüler durchs Netz fallen würden.<br />

Immer unterschiedlicher sind<br />

die Voraussetzungen der Schüler,<br />

denen ich möglichst gut begegnen<br />

möchte. Ich bin nicht sicher,<br />

ob mir das bei altersdurchmischten<br />

Klassen gleich gut gelingen<br />

würde. Brigitte Wyss<br />

Die ersten Unterrichtserfahrungen<br />

sammelte ich in einem kleinen<br />

Dorf auf der Unterstufe mit<br />

einer Mehrklassenabteilung.<br />

Rückblickend war diese Erfahrung<br />

wegweisend für mich, denn<br />

seither hatte ich kaum mehr Gelegenheit<br />

nur eine Klasse gleichzeitig<br />

zu unterrichten. Es wurde<br />

zu meinem Alltag, verschiedene<br />

Klassen im Schulzimmer zu haben.<br />

Die Erstklässler konnten viel von<br />

den Drittklässlern profitieren.So<br />

war es zum Beispiel nicht meine<br />

Aufgabe den kleinen beim Turnunterricht<br />

beim Umziehen zu<br />

helfen, dies übernahmen kurzerhand<br />

die Zweit- und Drittklässler.<br />

Die Kleinen lernten so schnell, sich<br />

im Schulalltag zurecht zu finden,<br />

da stets Vorbilder im und ums<br />

Klassenzimmer herum waren.<br />

Diese Atmosphäre behagte mir<br />

sehr, ebenso war es spannend ein<br />

Thema so vorzubereiten, dass<br />

klein und gross davon profitieren<br />

konnten. Ein roter Faden zog sich<br />

durch den Schulalltag der unterschiedlich<br />

alten Kinder. Die Stundenplangestaltung<br />

liess es damals<br />

zu, v. a. Mathematik und Sprache<br />

vorwiegend mit einer oder zwei<br />

Klassen gleichzeitig zu halten; bei<br />

den U-Stunden und den musischen<br />

Fächern fand der Unterricht<br />

gemeinsam statt. Dies war möglich,<br />

da es noch keine Blockzeiten<br />

und Englisch gab. Bei grossen<br />

Klassen wurden zusätzliche<br />

Lektionen bewilligt.<br />

Ich erachte es als grossen Vorteil,<br />

dass ich in den Hauptfächern<br />

nicht immer alle drei Klassen<br />

gleichzeitig fördern musste.<br />

Von den Lernerlebnissen und der<br />

sozialen Komponenten her, würde<br />

ich sofort wieder Mehrklassen<br />

unterrichten, sofern die Klassengrössen<br />

stimmen. Iris Müller<br />

An der Primarschule Elsau werden<br />

seit August 2006 alle Schülerinnen<br />

und Schüler in altersdurchmischten<br />

Klassen geschult.<br />

Grund für die Umstellung von<br />

Jahrgangsklassen auf altersdurchmischte<br />

Klassen war eigentlich<br />

die Schwierigkeit bei der Klassenbildung.<br />

Damit Elsau mit den zugeteilten<br />

Pensen über die Runde<br />

kommen konnte, musste sie jedes<br />

Jahr andere Klassen miteinander<br />

mischen. Auch zeigten<br />

die Erfahrungen der bestehenden<br />

Grundstufenabteilungen, dass die<br />

Arbeit mit mehreren Jahrgängen<br />

viele Vorteile bringt (Austausch<br />

zwischen älteren und jüngeren<br />

Schülerinnen und Schülern,<br />

Freundschaften, die sich über<br />

Jahrgänge hinweg bilden und die<br />

bessere Integration von Kindern<br />

mit besonderen Bedürfnissen).<br />

Seit bald zwei Jahren ist die<br />

Durchmischung nun Alltag und<br />

für alle Beteiligten längst Normalität.<br />

Das war vor zwei Jahren gar<br />

nicht so! Sowohl die Kinder als<br />

auch die Lehrpersonen mussten<br />

sich gehörig umstellen. Für die<br />

Kinder war wohl der höhere<br />

Lärmpegel, der beim Arbeiten mit<br />

verschiedenen Gruppen entsteht,<br />

etwas gewöhnungsbedürftig. Die<br />

Lehrpersonen waren mit vielen<br />

organisatorischen Fragen konfrontiert,<br />

die aus der Arbeit mit<br />

verschiedenen Gruppen entstehen.<br />

Bei den Eltern musste viel<br />

Überzeugungskraft eingesetzt<br />

werden, um sie von unserer<br />

Schulform zu überzeugen.<br />

Dem Lehrpersonen-Team war von<br />

Anfang an wichtig, dass wir nicht<br />

Mehrklassen sondern altersdurchmischte<br />

Klassen führen<br />

wollten. Dies bedeutet, dass im<br />

Schulalltag jede Möglichkeit genutzt<br />

wird, um ein Thema mit allen<br />

Jahrgängen der Klasse zu behandeln.<br />

In einer Mathestunde<br />

kann es zum Beispiel sein, dass<br />

anfangs die Zweit-, die Dritt- und<br />

die Viertklässler gemeinsam magische<br />

Quadrate erforschen und<br />

erst im zweiten Teil der Lektion<br />

arbeitet jeder Jahrgang an eigenen<br />

Themen. Die Anforderungen<br />

an die Jüngeren sind aber angepasst.<br />

Es gibt im Schulalltag viele Gelegenheiten<br />

– sei es während des<br />

Unterrichts aber auch während<br />

der Pausen – wo sich die Vorteile<br />

der altersdurchmischten Form zeigen.<br />

Viele von den Lehrpersonen<br />

können sich eine Rückkehr zu den<br />

Jahrgangsklassen nicht mehr vorstellen.<br />

Elisabeth Vetterli<br />

In einer Begleitschrift zum Jugendmagazin<br />

«Spick» über Schule<br />

und Elternbildung lese ich, dass<br />

26 26<br />

Auen-Lind-Heer <strong>10</strong>/08

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