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Reform der kommunalen Seniorenarbeit in Dortmund - WHH

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FfG 1. E<strong>in</strong>leitung<br />

tung <strong>der</strong> selbständigen Lebensführung zukommt, erreicht werden. Wenn sich schon die<br />

Kommunen vielerorts faktisch aus ihrer (f<strong>in</strong>anziellen) Verantwortung verabschieden, so tut<br />

sich hier e<strong>in</strong> Feld auf, <strong>in</strong> dem vor allem durch organisatorische und konzeptionelle Leistungen<br />

durchgreifende Verbesserungen erzielt werden können. E<strong>in</strong>ige Autoren def<strong>in</strong>ieren so<br />

auch die neue Rolle <strong>der</strong> Kommunen geradezu als „Entwicklungshelfer“ für den Aufbau bislang<br />

vernachlässigter Hilfe- und Pflegeangebote, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> hauswirtschaftliche Hilfen<br />

und sozialen Betreuung, welche „Hilfe zu Hause erst zu e<strong>in</strong>er humanen und tragfähigen Alternative<br />

zur stationären Pflege machen“ 19 .<br />

1.1.2 Konzeptioneller Rahmen <strong>der</strong> <strong>kommunalen</strong> Altenplanung<br />

Aufgabe <strong>der</strong> <strong>kommunalen</strong> Altenplanung ist es, „auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten demografischen<br />

und sozial-strukturellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong>en jeweiliger örtlicher, kle<strong>in</strong>räumiger<br />

Konkretisierung e<strong>in</strong>erseits und neuester Erkenntnisse <strong>der</strong> Alternsforschung bzw.<br />

an<strong>der</strong>er mit Alternsthemen befasster Diszipl<strong>in</strong>en wie Soziologie, Psychologie, Mediz<strong>in</strong>, Psychiatrie<br />

etc. an<strong>der</strong>erseits, den <strong>kommunalen</strong> Trägern <strong>der</strong> über die klassischen Bereiche von<br />

Altenhilfe, Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik h<strong>in</strong>ausgehenden Altenpolitik Orientierungsgrößen<br />

für die zukünftige Arbeit an die Hand zu geben, Anstöße für Praxisverän<strong>der</strong>ungen, für<br />

<strong>Reform</strong>en und Innovationen sowie nicht zuletzt für neue Konzepte zu liefern“ 20 . Diese weitläufige<br />

Def<strong>in</strong>ition macht die Komplexität <strong>der</strong> Altenplanung schonungslos deutlich.<br />

E<strong>in</strong>e Theorie <strong>der</strong> <strong>kommunalen</strong> Altenplanung existiert nicht. Altenplanung ist <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e<br />

„praktische Kunst“, die sich verschiedener empirischer und normativer Versatzstücke bedient,<br />

so etwa <strong>der</strong> gerontologischen Forschung (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> sozial-gerontologischen<br />

Lebenslagenforschung 21 ), <strong>der</strong> Sozialberichterstattung, bestimmter Methoden <strong>der</strong> Sozialarbeit<br />

und –pädagogik, <strong>der</strong> Verwaltungswissenschaften und im weiteren S<strong>in</strong>ne auch <strong>der</strong> Betriebswirtschaft.<br />

Die Geschichte kommunaler Altenplanung ist auch e<strong>in</strong>e Geschichte <strong>der</strong> Formulierung<br />

von (allgeme<strong>in</strong>gültigen) Planungsstandards. Die bisherigen Bemühungen um Konkretisierung<br />

solcher Planungsstandards spiegeln dabei immer auch gesellschaftspolitische Strömungen<br />

und normative Politikauffassungen wie<strong>der</strong>. Mittlerweile gibt es jedoch e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

<strong>in</strong>haltlichen Kern solcher Standards, <strong>der</strong> aus folgenden Komponenten besteht 22 :<br />

• Dualismus von Fürsorge für hilfe- und pflegebedürftige Senioren e<strong>in</strong>erseits, För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Teilhabe, Partizipation und des bürgerschaftlichen Engagements Älterer an<strong>der</strong>erseits,<br />

• Differenzierung <strong>der</strong> Zielgruppen, (Junge Alte, Hochbetagte, ältere Migranten etc.),<br />

• Notwendigkeit von Kle<strong>in</strong>räumigkeit <strong>der</strong> Planung (Sozialraumanalysen, Stadtteilorientierung),<br />

• Notwendigkeit von Vernetzung,<br />

• Altenplanung als Querschnittsbereich <strong>der</strong> Kommunalpolitik.<br />

19 Vgl. Evers & Rauch (1999), S.52.<br />

20 Vgl. Naegele (1994); S.177.<br />

21 Vgl. Naegele (1993).<br />

22 Vgl. Blaumeiser et al. (2002).<br />

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