Reform der kommunalen Seniorenarbeit in Dortmund - WHH
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6. Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen FfG<br />
verbände und konfessionelle Organisationen) als auch zwischen den Anbietern <strong>in</strong> bestimmten<br />
Versorgungsbereichen (z.B. Begegnungsstätten, Pflegedienste etc. im Quartier) Kooperationsdefizite<br />
herrschen. Offenbar bestehen <strong>in</strong> diesem Bereich erhebliche Optimierungsreserven,<br />
was die kle<strong>in</strong>räumige Kooperation und Vernetzung dieser Dienste betrifft.<br />
Die Frage danach, wie e<strong>in</strong>e bessere Vernetzung zu erzielen ist, kann <strong>in</strong>des nur auf <strong>der</strong> lokalen<br />
Ebene beantwortet werden. Angesichts <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>räumigen Analysen wird ersichtlich, das<br />
Lösungen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Stadtbezirke gefunden werden müssen, da die vorhandenen<br />
Strukturen von Stadtbezirk zu Stadtbezirk verschieden und daher entsprechend auf e<strong>in</strong>zelne<br />
Stadtbezirke zugeschnittene Lösungen gefor<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d. Dies wurde von allen Akteuren bestätigt.<br />
Auch wenn mit den Workshops selbst noch ke<strong>in</strong>e Vernetzung erzielt werden konnte, so<br />
hat sich doch gezeigt, dass das Interesse und die Bereitschaft, an dieser Frage weiter zu<br />
arbeiten, sehr groß ist.<br />
Dabei muss im weiteren Verlauf des <strong>Reform</strong>prozesses <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Frage, wie <strong>der</strong> „unerkannte“<br />
Hilfebedarf von Senioren angegangen werden kann, beantwortet werden. Hierbei<br />
ist, wie erwähnt, zum e<strong>in</strong>en professionelle Vernetzung und effektivere E<strong>in</strong>zelfallhilfe notwendig,<br />
zum an<strong>der</strong>en ist zu überlegen, ob und wie e<strong>in</strong>e stärkere E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>der</strong> offenen Altenhilfe <strong>in</strong> dieses Aufgabenfeld erreicht werden kann.<br />
6.2 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen<br />
Aus den Untersuchungsergebnissen können nun folgende zentrale Schlussfolgerungen abgeleitet<br />
werden:<br />
1) Die voraussehbare Entwicklung <strong>der</strong> Lebenslagen älterer Menschen <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> wird den<br />
Druck auf die Weiterentwicklung kommunaler Versorgungsstrukuren erhöhen. Dies resultiert<br />
aus <strong>der</strong> signifikant steigenden Zahl <strong>der</strong> Hochaltrigen und demenziell erkrankten Senioren,<br />
aber auch <strong>der</strong> alle<strong>in</strong>lebenden und sozial schlecht <strong>in</strong>tegrierten Senioren. Durch die Untersuchung<br />
wird weiterh<strong>in</strong> sichtbar, dass Bedürfnislagen nicht e<strong>in</strong>heitlich s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n sehr stark<br />
mit persönlichen Verhältnissen, Wohnsituationen und Kontaktmöglichkeiten variieren. Es<br />
wurde deutlich, dass effektivere Strukturen im Erkennen von Hilfebedarf notwendig s<strong>in</strong>d. Die<br />
Experten<strong>in</strong>terviews belegen, dass e<strong>in</strong>erseits <strong>der</strong> Hilfebedarf „unterhalb“ <strong>der</strong> Pflege ansteigt<br />
und an<strong>der</strong>erseits, dass vorhandene Bedürfnisse nach sozialen Kontakten isoliert leben<strong>der</strong><br />
älterer Menschen oftmals nicht h<strong>in</strong>reichend befriedigt werden können. Derzeit geht viel „Problemwissen“<br />
lokaler Akteure verloren bzw. könnte effektiver e<strong>in</strong>gesetzt werden. Vieles hängt<br />
vom persönlichem Engagement e<strong>in</strong>zelner Akteure ab. Hier tut „Systematisierung“ Not.<br />
Aus diesen Gründen braucht die Kommunale Altenhilfe bzw. Altenplanung <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />
e<strong>in</strong>e Neuausrichtung. Diese Neuausrichtung umfasst drei wesentliche Elemente:<br />
erstens die Integration <strong>der</strong> unterschiedlichen Teilbereiche <strong>der</strong> Versorgung zu e<strong>in</strong>er „ganzheitlichen“<br />
Versorgungsstruktur, zweitens die Vernetzung <strong>der</strong> entsprechenden E<strong>in</strong>richtungen und<br />
Dienste sowie drittens die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Altenplanung <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> Richtung auf<br />
e<strong>in</strong>e wirkungsorientierte Steuerung.<br />
2) Die Untersuchungsergebnisse legen weiterh<strong>in</strong> nahe, dass kommunale Altenplanung e<strong>in</strong>e<br />
deutlich stärkere Sozialraumorientierung benötigt. Dafür sprechen mehrere Gründe. Zuerst<br />
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