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Reform der kommunalen Seniorenarbeit in Dortmund - WHH

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5. Workshops FfG<br />

<strong>Seniorenarbeit</strong>, für die es noch ke<strong>in</strong>e adäquaten Angebote, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Wohnbereich,<br />

gebe.<br />

7. Mangelnde Vernetzung und Information: Trotz <strong>der</strong> zahlreichen Arbeitsgruppen des Stadtteilmarket<strong>in</strong>gs<br />

gebe es <strong>in</strong> allen vier Stadtbezirken ke<strong>in</strong>e wirkliche Vernetzung von Dienstleistungsanbietern.<br />

Städtische Mitarbeiter des SHD wissen über die Begegnungsmöglichkeiten<br />

für Ältere kaum Bescheid, Kooperationen zwischen den Begegnungsstätten bestünden<br />

kaum. Beson<strong>der</strong>s Ev<strong>in</strong>g sei hier zu nennen. Stadtbezirksbezogene Informationsquellen<br />

könnten e<strong>in</strong>e erster Schritt zur Verbesserung se<strong>in</strong>.<br />

8. Koord<strong>in</strong>ation: Bemängelt wurde, dass es <strong>in</strong> den Stadtbezirken ke<strong>in</strong>e zentrale Anlaufstelle<br />

für Ältere sowie Angehörige und Fachkräfte gibt, die im Bedarfsfall den notwendigen Überblick<br />

über das bestehende Angebot haben und im E<strong>in</strong>zelfall Hilfen koord<strong>in</strong>ieren können. We<strong>der</strong><br />

die Begegnungsstätten noch <strong>der</strong> SHD sei hierzu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage.<br />

5.2 Die zweite Workshopreihe<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> zweiten Workshopreihe wurden zunächst die Ergebnisse <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>räumigen<br />

Bestandsaufnahmen <strong>der</strong> Versorgungsstrukturen <strong>in</strong> den verschiedenen Bereichen – von Gesundheit<br />

und Pflege bis h<strong>in</strong> zu Freizeit und Begegnung – sowie <strong>der</strong> Experten<strong>in</strong>terviews präsentiert<br />

221 . Anschließend wurden konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung seniorenspezifischer<br />

Strukturen im Stadtbezirk besprochen. E<strong>in</strong>e Anregung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Begleitung<br />

bestand dar<strong>in</strong>, über die Notwendigkeit e<strong>in</strong>es – behelfsweise so genannten - „Bezirks-<br />

Seniorenmanagers“ zu diskutieren. Dah<strong>in</strong>ter steht die Idee, e<strong>in</strong>e neuartige Instanz zu schaffen,<br />

die frühzeitig konkrete E<strong>in</strong>zelfallhilfe im S<strong>in</strong>ne von Case Management für hilfebedürftige<br />

Senioren ermöglicht, und zwar mit spezieller Zuständigkeit für den Stadtbezirk 222 . Wie sich<br />

bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Workshopreihe, aber auch <strong>in</strong> den Experten<strong>in</strong>terviews gezeigt hat, gibt<br />

es e<strong>in</strong>en nennenswerten Anteil „unsichtbarer“ Hilfebedürftigkeit, <strong>der</strong> sich nicht an bestehenden<br />

Altenhilfestrukturen kristallisiert, aber durchaus an an<strong>der</strong>er Stelle offenbart, etwa bei<br />

Polizei, Feuerwehr, Hausärzten, Apothekern, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachbarschaft etc.. Da es an e<strong>in</strong>er zentralen<br />

Anlaufstelle fehlt, die bei sich abzeichnendem Hilfebedarf e<strong>in</strong>geschaltet werden kann,<br />

könnte hier e<strong>in</strong> „Seniorenmanager“ e<strong>in</strong>greifen, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelfallbezogen berät, mögliche Hilfeleistungen<br />

überprüft und bei Bedarf e<strong>in</strong>leitet bzw. vermittelt, aber daneben auch geme<strong>in</strong>wesenbezogen<br />

arbeitet.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Anregung bestand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frage, ob die Teilnehmer an <strong>der</strong> Initiierung e<strong>in</strong>es<br />

Runden Tisches im Stadtbezirk <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d. Angesichts <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> seniorenspezifischen<br />

Problematiken böte sich e<strong>in</strong> auf Dauer angelegtes Forum wichtiger Akteure auf Stadtbezirksebene<br />

als Beteiligungs<strong>in</strong>strument an, um <strong>in</strong>stitutionalisierte Zusammenarbeit und<br />

Vernetzung zu realisieren. Wie praktische Erfahrungen zeigen, ist e<strong>in</strong> Run<strong>der</strong> Tisch aber<br />

auch ke<strong>in</strong> Allheilmittel, <strong>in</strong>sofern es wesentlich vom Engagement <strong>der</strong> Akteure und von <strong>der</strong><br />

fe<strong>in</strong>en Balance <strong>der</strong> Interessengewichtung abhängt, ob e<strong>in</strong> Run<strong>der</strong> Tisch funktioniert o<strong>der</strong><br />

nicht. Als dritte Anregung wurde die Bereitschaft <strong>der</strong> Teilnehmer zu e<strong>in</strong>er Kooperation <strong>der</strong><br />

221 Vgl. Kap. 3.<br />

222 Zum Begriff des Case Managements und praktischen Anwendungen vgl. z.B. Wendt (1997), Ste<strong>in</strong>er-Hummel<br />

(1991).<br />

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