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SPORTANSICHTSSACHE<br />
025<br />
ANSICHTSSACHE...<br />
DIE FUSSBALL-KOLUMNE<br />
REPORTER: Sascha Winter<br />
Helau, Alaaf, die närrische Zeit... Beginnt der Ernst des<br />
Lebens wieder?<br />
Kaum sind die letzten Süßigkeiten von der Straße gefegt,<br />
der letzte Kater auskuriert und die letzten Schminkreste<br />
aus dem Kopfkissen gewaschen, ist sie auch schon<br />
wieder vorbei, die närrische Zeit. Für den Einen Grund<br />
genug, sich wieder in die Arbeit zu stürzen, um die Fehlstunden<br />
und -tage aufzuarbeiten. Für den Anderen heißt<br />
es, endlich wieder Normalzustand, Ruhe, keine Umleitungen<br />
mehr auf dem Weg nach Hause und kein Roberto<br />
Blanco mehr im Radio.<br />
Fußball kennt kein Fasching, soviel steht fest. Seit<br />
jeher spielen die Bundesliga und alle ihre Untertanen<br />
am Wochenende durch, sogar in Köln und Mainz, den<br />
Hochburgen des deutschen Karnevals. Und natürlich<br />
auch in Saarbrücken, wo man mit gemischten Gefühlen<br />
aus der Winterpause gekommen ist. Freudentaumel, wie<br />
auf dem Premabüba, gab es nach dem Jahresauftaktsieg<br />
des FCS - gleichzeitig ließen Elversberg und Mannheim<br />
Punkte. Keimte da tatsächlich nochmal so etwas wie<br />
Hoffnung auf, den heiß ersehnten zweiten Platz und<br />
damit die Relegation doch noch zu erreichen? Wenn dem<br />
so war, wurde dieser Hoffnung ein jähes Ende gesetzt,<br />
die Heimniederlage gegen Hoffenheim und der Sieg von<br />
Steinbach, die damit wieder in der Tabelle vorbeizogen.<br />
Für ganz nach vorne reicht es wohl in diesem Jahr tatsächlich<br />
noch nicht, auch wenn es unter dem neuen Trainer<br />
und dem neu formierten Team, dem teilweise neuen<br />
Vorstand und irgendwann - wenn sich jemand findet der<br />
die lächerlichen kleinen Mehrkosten des Ludwigparkstadion-Neubaus<br />
trägt - auch im neuen Stadion, durchaus<br />
einiges Positives zu berichten gab und gibt.<br />
erfolgreichen Saison in zwei Spielen gegen einen völlig<br />
unbekannten und daher auch schwer einzuschätzenden<br />
Gegner alles verlieren können. Und in den letzten Jahren<br />
hat hier die Regionalliga Südwest, angeblich immer die<br />
Stärkste und daher ja auch mit zwei Relegationsplätzen<br />
versehen, sehr alt ausgesehen. Saarbrücken verliert im<br />
Elfmeterschießen gegen Würzburg. Wo steht Würzburg<br />
jetzt? Mannheim verliert hoch favorisiert gegen Lotte.<br />
Auch die haben sich gut entwickelt. Elversberg schaffte<br />
es nicht gegen den vermeintlich schwächeren und auf<br />
jeden Fall ärmeren Ostvertreter Zwickau. Also, wenn das<br />
was werden soll mit dem FCS und der dritten Liga, dann<br />
vielleicht besser am Ende einer weiteren Saison, dann<br />
vielleicht mit dem direkten Aufstieg, und einem fertigen<br />
und (woher auch immer) bezahlten eigenen Stadion.<br />
Die Frage muss jedoch an der Stelle erlaubt sein: Wäre<br />
ein Tabellenplatz Zwei jetzt erstrebenswert? Sicher, man<br />
hätte statistisch eine 50 % Chance dann auch wirklich<br />
aufzusteigen, auch wenn das in Völklingen im Stadion<br />
nicht optimal, aber für ein Jahr wohl machbar wäre.<br />
Doch die anderen 50 %, ein erneutes Scheitern in der<br />
Relegation, könnte wieder für mehr negative Gefühle<br />
sorgen als vielleicht als Dritter oder Vierter diese Neustrukturierungssaison<br />
abzuhaken, um dann nach vorne<br />
zu sehen und auf etwas zu hoffen, was ich persönlich<br />
schon lange herbeisehne: Das Ende der absolut unfairen<br />
und unnötigen Aufstiegsregelung in der Regionalliga. Ein<br />
Meister muss aufsteigen, ohne Wenn und Aber, egal aus<br />
welcher Liga. Es ist eine Schande, dass die Meister der<br />
Regionalligen nach einer mehr oder weniger tollen und<br />
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