EUROPÄISCHES PORZELLAN & FAYENCE - Koller Auktionen
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256<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1611<br />
1612<br />
1608<br />
1607<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT FELS-UND-VOGEL<br />
DEKOR, Meissen, um 1730-35. Dekor in Unterglasurblau mit<br />
Goldübermalung mit radiertem Binnendekor in einer Augsburger<br />
Hausmaler Werkstatt wohl von Abraham Seuter. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke und Doppelringbordüre, Blaumalermarke. Vergoldung<br />
minimal berieben.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 120.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1608<br />
REIHE VON SECHS TELLERN MIT FABELTIEREN IN PURPUR,<br />
Meissen, um 1740. ‘Neuer Ausschnitt’, bemalt in der Art von A.F.<br />
von Löwenfinck im Inselstil in Purpur Camaïeu gehöht in Gold<br />
mit Fabeltieren auf je einem Bodenstreifen mit Bepflanzung<br />
gehöht in Gold, verstreuten Blättchen und Indianischen Blumenzweigen,<br />
auf der Fahne purpurne Wellenranke und Goldlinien.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummern. Vergoldung<br />
leicht berieben.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 350.- / 5 590.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1609<br />
SCHÜSSEL AUS DEM SERVICE ‘BRÜHLSCHES ALLERLEI’ , Meissen,<br />
um 1743-47. Modell J.F.Eberlein. Sechsfach fassonierter Rand,<br />
die Fahne reich reliefiert mit sechs verschiedenen Kartuschen mit<br />
diversen Flechtmustern, modelliert mit reliefierten Blütenzweigen<br />
farbig staffiert. Im Spiegel eine nach botanischen Vorlagen gemalte<br />
Vanilleschote und eine grosse Blüte und Streublumen, der Rand vergoldet.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 20.<br />
Das ‘Brühlsche Allerlei’ für Heinrich Graf von Brühl ist eines der schönsten und<br />
reichsten Rokoko Service der Meissener Manufaktur. Die Anfertigung der Modelle<br />
sowie die Ausformung des Services zogen sich über Jahre hin. Das unverwechselbare<br />
Kennzeichen des ‘Brühlschen Allerlei’ sind die naturalistisch nach Illustrationen<br />
in Büchern zur Botanik aufgemalten Gemüse und Früchte und die charakteristische<br />
Reliefbordüre, auch in durchbrochener Form als ‘Brühlscher Durchbruch’<br />
bei anderen Servicen verwendet. Ein der Manufaktur bekanntes Werk zu dieser<br />
Zeit für Vorlagen v.a. von Früchte- und Gemüsemalerei war Johann Wilhelm<br />
Weinmanns ‘Phytanthoza Iconographia’, erschienen 1737 bis 1745, erschienen in<br />
Regensburg in vier Bänden. Das brühlsche Nachlassinventar von 1765 gibt einen<br />
Überblick vom Umfang des Services, bestehend aus einem grossen Speiseservice,<br />
einem Dessertservice und einem Kaffeeservice, ähnlich wie das Schwanenservice<br />
bestand es ursprünglich aus 2000 Teilen. Die zahlreichen Aufträge Heinrichs<br />
Graf von Brühl hatte seinen Ursprung in seiner repräsentaiven Rolle als Direktor<br />
der Manufaktur am sächsischen Hof, für die Feste war er schon seit 1730 offiziell<br />
zuständig. Später übernahm er oft in vollem Einverständis mit dem König,<br />
dessen Repräsentationspflichen. Sein in unmittelbarer Nähe des Residenzschlosses<br />
gelegenes Palais in der Augustusstrasse war zum glanzvollen Mittelpunkt des gesellschaftlichen<br />
Lebens in Dresden geworden. Johanna Lessmann, Das ‘Brühlsche<br />
Allerlei’. Ein Service für Heinrich Graf von Brühl’ in: U.Pietsch, Schwanenservice,<br />
Berlin, 2000, S.106ff.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 480.- / 3 730.-)<br />
Siehe Abb.