EUROPÄISCHES PORZELLAN & FAYENCE - Koller Auktionen
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1742<br />
EUROPÄISCHES <strong>PORZELLAN</strong><br />
& <strong>FAYENCE</strong><br />
Freitag, 14. März 2008, 13.30 Uhr<br />
Katalognummern 1601 – 1742<br />
BEARBEITUNG:<br />
SABINE NEUMAIER
254<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1601<br />
1603<br />
1602<br />
<strong>PORZELLAN</strong><br />
1601<br />
BECHER UND EINE UNTERSCHALE MIT CHINOISERIEDEKOR,<br />
Meissen, 1725/30. Mit seitlichem geschweiften Henkel, vergoldet.<br />
Jedes Stück mit Chinoiserieszenen in der Art von J.G. Höroldt, in<br />
Goldkartuschen mit Lüster und Laub- und Bandelwerk in Eisenrot<br />
und Purpur, der Becher mit eisenroten indianischen Blumen seitlich<br />
des Henkels, Becherinnenseite und Unterschalenrand mit Goldspitzenbordüre<br />
in Gold. Becher mit Schwertermarke in Aufglasur, Dreherzeichen<br />
. . für Johann Martin Kittel, Unterschale ohne Marke,<br />
Dreherzeichen /. Becher repariert.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen-Basel.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 240.- / 1 860.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1602<br />
PAAR SAUCIÈREN MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1730-35.<br />
Oval geschweifte Form mit Volutenhenkeln an den Langseiten,<br />
bemalt mit einem Phönix über Indianischen Blumenzweigen, über<br />
einem Fels und Reisighecken, braune Randlinie. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarken, eine Saucière mit Dreherzeichen von drei Punkten<br />
für Christoph Müller oder Johann George Grund. L 22cm. Restauriert.<br />
In der Sammlung des Rijksmuseums in Amsterdam ist eine Saucière identischer<br />
Form, mit Kakiemonbemalung von A.F. von Löwenfinck zugeschrieben. Dort ebenfalls<br />
identisches Dreherzeichen von Christoph Müller oder Joahnn George Grund.<br />
Abraham L. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, 2000, S.235,<br />
Abb. 153.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 860.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1603<br />
‘JAHRESZEITEN’ KORB MIT SULKOWSKI RELIEF, Meissen, um<br />
1740. Ovale Form, mit zwei hoch angesetzten Henkeln mit je einem<br />
Paar von Jahreszeiten Maskarons, die Aussenwandung mit dem Sulkowski<br />
Reliefzier, bemalt auf der Innenseite im Kakiemonstil mit<br />
einem Schmetterling auf einem Ast und Blumenzweigen. Die Blumenmalerei<br />
auf der Aussenwandung später und ausserhalb der<br />
Manufaktur. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer. D<br />
24cm. Haarriss im Boden.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen-Basel.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 620.- / 930.-)<br />
Siehe Abb.
1604<br />
KAFFEE UND TEESERVICE MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen,<br />
um 1725-30. Als Reiseservice mit passender Holzschatulle. Oktagonale<br />
Formen bemalt mit Indianischen Blumen im Kakiemonstil<br />
aus zwei miteinander verschlungenen Ästen wachsend und einem<br />
heranfliegenden Phönixvogel. Bestehend aus: eine Kaffeekanne<br />
und Deckel, eine Teekanne und Deckel, eine Kumme, eine kubische<br />
Teedose und Deckel, eine Zuckerdose und Deckel und sechs<br />
doppelhenkelige Tassen und Untertassen. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarken, zwei Untertassen mit Schwertermarke Aufglasur,<br />
Dreherzeichen für Andreas Schiefer (Kreuz und vier Punkte)<br />
und Johann Martin Kittel (zwei Punkte). Beschädigungen am<br />
Schnabel der Kaffeekanne, einer Untertasse, Rand der Zuckerdose;<br />
ein kleiner Haarriss, weitere minimale Bestossungen, eine Unterschale<br />
gebrochen.<br />
Identische Formen mit Indianischen Blumen in der Wark Collection, Early<br />
Meissen Porcelain, The Cummer Gallery of Art, Florida, 1984, S.194, Abb.<br />
395, 396. Ein Vergleichsstück zur Kaffeekanne mit ähnlichem Kakiemondekor<br />
in Dresden, Staatliche Sammlungen, Porzellansammlung bei M. Shone,<br />
Japanisches Aritaporzellan im sogennannten Kakiemonstil als Vorbild für die<br />
Meissener Porzellanmanufaktur, München 1973, Abb. 97.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 420.- / 18 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1605<br />
BECHER UND UNTERSCHALE MIT FELS-UND-VOGEL DEKOR,<br />
Meissen, um 1730. Mit seitlichen, geschweiften Henkeln. Bemalt<br />
in Unterglasurblau mit ‘Fels-und-Vogel Dekor’ auf Goldfond aus<br />
einer Augsburger Hausmalerwerkstatt, der Rand mit einer unterglasurblauen<br />
Eierstabbordüre. Unterglasurblaue Doppelringbordüren<br />
und Schwertermarken. Vergoldung minimal berieben.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
Siehe Abb. S. 257<br />
1606<br />
BECHER UND UNTERSCHALE MIT FELS-UND-VOGEL DEKOR,<br />
Meissen, um 1730-35. Mit seitlichen, geschweiften Henkeln.<br />
Bemalt in Unterglasurblau und mit Goldübermalung und radiertem<br />
Binnendekor aus einer Augsburger Hausmaler Werkstatt wohl<br />
von Abraham Seuter. Unterglasurblaue Schwertermarken und<br />
Doppelringbordüren, Blaumalermarke.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 240.- / 1 860.-)<br />
Siehe Abb. S. 257<br />
1604<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 255<br />
1604 (Detail)<br />
1604 (Detail)
256<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1611<br />
1612<br />
1608<br />
1607<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT FELS-UND-VOGEL<br />
DEKOR, Meissen, um 1730-35. Dekor in Unterglasurblau mit<br />
Goldübermalung mit radiertem Binnendekor in einer Augsburger<br />
Hausmaler Werkstatt wohl von Abraham Seuter. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke und Doppelringbordüre, Blaumalermarke. Vergoldung<br />
minimal berieben.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 120.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1608<br />
REIHE VON SECHS TELLERN MIT FABELTIEREN IN PURPUR,<br />
Meissen, um 1740. ‘Neuer Ausschnitt’, bemalt in der Art von A.F.<br />
von Löwenfinck im Inselstil in Purpur Camaïeu gehöht in Gold<br />
mit Fabeltieren auf je einem Bodenstreifen mit Bepflanzung<br />
gehöht in Gold, verstreuten Blättchen und Indianischen Blumenzweigen,<br />
auf der Fahne purpurne Wellenranke und Goldlinien.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummern. Vergoldung<br />
leicht berieben.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 350.- / 5 590.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1609<br />
SCHÜSSEL AUS DEM SERVICE ‘BRÜHLSCHES ALLERLEI’ , Meissen,<br />
um 1743-47. Modell J.F.Eberlein. Sechsfach fassonierter Rand,<br />
die Fahne reich reliefiert mit sechs verschiedenen Kartuschen mit<br />
diversen Flechtmustern, modelliert mit reliefierten Blütenzweigen<br />
farbig staffiert. Im Spiegel eine nach botanischen Vorlagen gemalte<br />
Vanilleschote und eine grosse Blüte und Streublumen, der Rand vergoldet.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 20.<br />
Das ‘Brühlsche Allerlei’ für Heinrich Graf von Brühl ist eines der schönsten und<br />
reichsten Rokoko Service der Meissener Manufaktur. Die Anfertigung der Modelle<br />
sowie die Ausformung des Services zogen sich über Jahre hin. Das unverwechselbare<br />
Kennzeichen des ‘Brühlschen Allerlei’ sind die naturalistisch nach Illustrationen<br />
in Büchern zur Botanik aufgemalten Gemüse und Früchte und die charakteristische<br />
Reliefbordüre, auch in durchbrochener Form als ‘Brühlscher Durchbruch’<br />
bei anderen Servicen verwendet. Ein der Manufaktur bekanntes Werk zu dieser<br />
Zeit für Vorlagen v.a. von Früchte- und Gemüsemalerei war Johann Wilhelm<br />
Weinmanns ‘Phytanthoza Iconographia’, erschienen 1737 bis 1745, erschienen in<br />
Regensburg in vier Bänden. Das brühlsche Nachlassinventar von 1765 gibt einen<br />
Überblick vom Umfang des Services, bestehend aus einem grossen Speiseservice,<br />
einem Dessertservice und einem Kaffeeservice, ähnlich wie das Schwanenservice<br />
bestand es ursprünglich aus 2000 Teilen. Die zahlreichen Aufträge Heinrichs<br />
Graf von Brühl hatte seinen Ursprung in seiner repräsentaiven Rolle als Direktor<br />
der Manufaktur am sächsischen Hof, für die Feste war er schon seit 1730 offiziell<br />
zuständig. Später übernahm er oft in vollem Einverständis mit dem König,<br />
dessen Repräsentationspflichen. Sein in unmittelbarer Nähe des Residenzschlosses<br />
gelegenes Palais in der Augustusstrasse war zum glanzvollen Mittelpunkt des gesellschaftlichen<br />
Lebens in Dresden geworden. Johanna Lessmann, Das ‘Brühlsche<br />
Allerlei’. Ein Service für Heinrich Graf von Brühl’ in: U.Pietsch, Schwanenservice,<br />
Berlin, 2000, S.106ff.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 480.- / 3 730.-)<br />
Siehe Abb.
1605<br />
1607<br />
1609<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 257<br />
1606<br />
1610
258<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1610<br />
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT HAUSMALERDEKOR,<br />
Meissen, Werkstatt des Franz Ferdinand Mayer in Pressnitz,<br />
um 1750. Im Fond der Untertasse bemalt mit einer Dorfansicht<br />
mit einem Fachwerkgebäude und einem Baum und Figuren im<br />
Vordergrund, das Koppchen mit einem indianischen Blumenbouquet<br />
im Fond, an beiden Innenrändern breite Goldkalligraphenkanten.<br />
Die Aussenseite des Koppchens mit reliefierten<br />
Prunuszweigen gehöht in Eisenrot, Seegrün und Braun, Kanneluren<br />
auf der Aussenseite der Untertasse. Unterglasurblaue Schwertermarken,<br />
Pressnummer 2 auf dem Koppchen. Assortiert. Farben<br />
und Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Pauls, Riehen-Basel.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb. S. 257<br />
1611<br />
KAFFEEKANNE MIT TIERMALEREI IN PURPUR CAMAÏEU,<br />
Meissen, um 1763-74. Zu beiden Seiten eine grosse Darstellung<br />
einer Eule, die mit weitausgebreiteten Flügeln auf einem Felsen<br />
sitzt und einem Kranich am Ufer eines Flusses nach einem Frosch<br />
angelnd, der Asthenkel gehöht in Grün und mit Blütenreliefs an<br />
beiden Enden, der gewölbte Deckel mit Insektenmalerei in Purpur<br />
und einem Rosenknauf, Ränder vergoldet. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke und Punkt. H 26cm.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
Siehe Abb. S. 256<br />
1613<br />
1615<br />
1612<br />
KAFFEKANNE MIT JAGDSZENEN IN PURPUR, Meissen, um<br />
1740-45. Bemalt in einer Hausmaler Werkstatt wohl in Augsburg<br />
unter Verwendung von Stichvorlagen von J.E.Riedinger, mit einer<br />
umlaufenden Jagdszene in Purpur Camaïeu, dabei zwei berittene<br />
Jäger mit zwei Hunden bei der Hirschjagd, in bewaldeter Seenlandschaft<br />
und einem Wasserschloss in Anlehnung an Schloss<br />
Moritzburg in Sachsen, der gewölbte Deckel mit einer umlaufenden<br />
Bärenhatz, gelber Rosenknauf. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
H 24cm.<br />
CHF 3 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 170.- / 2 800.-)<br />
Siehe Abb. S. 256<br />
1613<br />
PAAR BECHERTASSEN UND UNTERTASSEN MIT LAND-<br />
SCHAFTSMALEREI, Meissen, um 1745. Kauffahrteiszenen bzw.<br />
Parklandschaften mit Figurenstaffage in Goldgitterwerkkartuschen<br />
schwarz konturiert, die Ränder mit Goldspitzenbordüren.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarken, Goldnummern, Pressnummer.<br />
Tassen restauriert.<br />
CHF 3 500.- / 5 000.-<br />
(€ 2 170.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1614<br />
BECHER UND UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENEN,<br />
Meissen, um 1745. Der Becher mit einer umlaufenden Landschaftsszene<br />
mit Schiffen und Kaufleuten und einem Reiter auf<br />
ein Kreuz weisend, die Unterschale mit der Darstellung eines<br />
Schiffunglücks vor einer felsigen Küste, beide in eisenroter Doppelringbordüre,<br />
Ränder vergoldet. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />
Goldzeichen H. Becher assortiert und restauriert.<br />
CHF 800.- / 1 800.-<br />
(€ 500.- / 1 120.-)
1615<br />
PAAR TASSEN UND UNTERTASEN MIT LANDSCHAFTSMALE-<br />
REI, Meissen, um 1745. Jedes Stück mit einer Landschaftszene<br />
mit Figurenstaffage und Gebäuden in einer Goldgitterwerkkartusche<br />
schwarz konturiert, der Rand eingefasst von einer Goldspitzenbordüre.<br />
Im Fond der Tassen eine Kauffahrteiszene bzw. Landschaft<br />
mit Figuren in einer eisenroten Doppelringbordüre.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarken, Goldnummern 4. Minimal<br />
berieben.<br />
CHF 3 500.- / 5 500.-<br />
(€ 2 170.- / 3 420.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1616*<br />
PRUNKTERRINE MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Meissen, um<br />
1745. Ovale, façonnierte Form, auf allen vier Seiten reiche Kauffahrteiszenen<br />
und Parklandschaften mit Figurenstaffage zwischen<br />
Goldgitterpanelen mit Laub- und Bandelwerk. Der gewölbte<br />
Deckel mit Goldspitzendekor, der Knauf in Form von zwei<br />
Muschelrocaillen auf denen ein Eberkopf liegt. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. D 31cm. Haarrisse. Randvergoldung retouchiert.<br />
Eberlein modellierte im August 1741 ‘ Einen wilden Schweinskopf mit Muschelwerk<br />
und anderen Zierrathen statt eines Knopfes auf grosse Terrine, Mr. Meuniérs<br />
Bestellung’, bei R.Rückert, Meissener Porzellan1710-1810, 1966, S. 93, Nr. 303.<br />
Die feine Malerei möglicherweise von Bonaventura Gottlieb Häuer (1710-<br />
1782). Er war seit 1724 in Meissen tätig und wurde 1739 Vorsteher einer<br />
Malstube, 1762 Malereivorsteher der Manufaktur. Er galt als einer der besten<br />
Landschats- und Figurenmaler, daher werden ihm auch die Landschaften,<br />
Szenerien mit Bergleuten und Landschaften mit Stadtprospekten und<br />
Figurenstaffagen zugeschrieben.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 110.- / 4 350.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1617<br />
<strong>PORZELLAN</strong>-ETUI MIT GOLDMONTIERUNG, Meissen, um<br />
1750-60. Flachrechteckige Form mit abgerundeten Seiten, mit<br />
Rocaillenkartuschen reliefiert und bemalt mit Manierblumensträussen<br />
in den glatten Feldern. Goldmontierung (750) 19. Jh. L<br />
10,7cm.<br />
Das für Meissen typische Rocaillenrelief und die typischen Manierblumen aus<br />
der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts auf einer Meissener Dose, bei Barbara<br />
Beaucamp-Markowsky, Porzellandosen des 18.Jahrhunderts, Münche 1985,<br />
S.168, Abb. 125.<br />
CHF 1 200.- / 2 200.-<br />
(€ 750.- / 1 370.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1616<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 259<br />
1617<br />
1618
260<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1618<br />
<strong>PORZELLAN</strong> DOSE MIT VERGOLDETER KUPFERMONTIE-<br />
RUNG, Meissen, Mitte 18.Jh. Rechteckige Form mit Ozierrlief,<br />
bemalt mit verstreuten Manierblumenbouquets auf allen vier Seiten.<br />
Die Innenseite des Deckels mit einem Blumenstrauss in einer<br />
Vase auf einem Tisch, neben zwei Pflaumen und einer Feige. 8 x 6<br />
x 3,7cm.<br />
Ein Vergleichstück für Ozierelief in Kombination mit Manierblumen bei<br />
B.Markowsky, Porzellandosen des 18.Jahrhunderts, 1985, Abb. S. 207. Das für<br />
Meissendosen typische Innenbild eine Blumenvase in ähnlicher Form bei einer<br />
Dose in op.cit., S. 159 Abb. 116.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
Siehe Abb. S. 259<br />
1619<br />
GELBGRUNDIGES KOPPCHEN UND UNTERSCHALE, Meissen,<br />
um 1745. Bemalt mit Holzschnittblumen nach einer Kupferstichvorlage<br />
und verstreuten Blumenzweigen, auf hellgelbem Fond in<br />
einer vierpassigen braun gerahmten Kartusche auf beiden Seiten<br />
des Koppchens. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer.<br />
Leicht berieben.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Basel.<br />
1624<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1623<br />
1620<br />
<strong>PORZELLAN</strong>DOSE MIT METALLMONTIERUNG, in der Art von<br />
Meissen, spätes 18.Jh. Mit Ozierrlief, bemalt mit Blumenbouquets<br />
auch auf den Innenseiten. 8,5 x 6 x 3,7cm.<br />
CHF 1 800.- / 2 800.-<br />
(€ 1 120.- / 1 740.-)<br />
1621<br />
GELBGRUNDIGES KOPPCHEN UND UNTERSCHALE, Meissen,<br />
um 1745. Bemalt mit Holzschnittblumen nach einer Kupferstichvorlage<br />
und verstreuten Blumenzweigen, auf hellgelbem Fond in<br />
einer vierpassigen braun gerahmten Kartusche auf beiden Seiten<br />
des Koppchens. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer.<br />
Leicht berieben.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Basel.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1622<br />
<strong>PORZELLAN</strong>DOSE MIT VERGOLDETER METALLMONTIE-<br />
RUNG, in der Art von Meissen, 19.Jh. Bemalt allseitig und auf<br />
der Innenseite des Deckels mit galanten Szenen in der Art von<br />
Watteau in einer stilisierten purpurnen Schuppenbordüre Gold<br />
gehöht. Die Unterseite mit einem Blumenbouqet, die Innenseite<br />
vergoldet. 9 x 7 x 4cm.<br />
CHF 1 200.- / 2 200.-<br />
(€ 750.- / 1 370.-)<br />
1623<br />
KUMME MIT GOLDFOND, Meissen, um 1745. Die Aussenwandung<br />
bemalt mit feinen grossen Bouquets Deutsche Blumen auf<br />
Goldfond. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 6. D<br />
16,7cm. Minimale Randretouche.<br />
Zu Abbildungen einer Kumme und Serviceteilen mit Goldfond<br />
aus der Münchner Residenz, siehe R. Rückert, Meissener<br />
Porzellan 1710-1810, S. 99, Nr. 391 und S. 100, Nr. 392-394.<br />
Die in Meissen in Anlehnung an chinesische Vorbilder verwendeten Fondfarben<br />
waren mit wenigen Ausnahmen aufgemalt oder aufgesptritzt aber keine<br />
im Scharffeuer aufgeschmolzenen echten Glasurfonds. Erst Stöltzel entwickelte<br />
im Jahr 1720 die erste Scharffeuerfarbe Meissens, das kaffeefarbene<br />
Kapuzinerbraun. Die meiste Mühe verwendete man auf die Suche nach einem<br />
brauchbaren Unterglasurblau. 1725 fand Höroldt das kräftige Gelb. 1734<br />
dann gelang es ihm, bunte Emailfarben auf Goldfond aufzuschmelzen sowie<br />
‘auf die bunten Glasuren als Purpur, Gelb u. dgl. bunte Blumen und Figuren ‘<br />
zu malen. Siehe Rückert, op.cit., S. 98.<br />
CHF 4 500.- / 6 500.-<br />
(€ 2 800.- / 4 040.-)<br />
Siehe Abb.
1625
262<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1627 1628 1629<br />
1624<br />
KLEINER TAFELAUFSATZ MIT VERGOLDETER MONTIERUNG,<br />
Meissen, Mitte 1750. Die Montierung 19.Jh. Aus einem Koppchen<br />
und einer Unterschale mit türkisfarbenem Fond und Blumenbouquets<br />
zusammengesetzt, montiert mit vergoldeten Blattranken mit<br />
applizierten Porzellanblüten. Im Zentrum eine Miniatur Balustervase<br />
mit Blumen bemalt und bekrönt von einem vergoldeten Blumenbouquet<br />
mit Porzellanblüten. Unterglasurblaue Schwertermarke auf der<br />
Unterseite der Untertasse. H 25,5cm. Untertasse restauriert, Blüten<br />
minimal bestossen.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 480.- / 3 730.-)<br />
Siehe Abb. S. 260<br />
1625<br />
FEINE BALUSTERVASE MIT PLASTISCHEM BLUMENWERK UND<br />
INSEKTENMALEREI, Meissen, um 1740. Balusterform reich appliziert<br />
mit rankenden Ästen und Blättern mit polychrom staffierten<br />
Blüten, einer plastisch modellierten Fliege und bemalt mit kleinen<br />
Insekten und einem Schmetterling. Der gewölbte Deckel ähnlich<br />
dekoriert mit applizierten Ästen mit Blüten. Montiert auf einem vergoldeten<br />
Bronzesockel, Paris, 18./19.Jh. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />
H 40cm. Etwas restauriert.<br />
Kändler notiert im April 1733 ‘Neues Belege von Japanischen Blümgen auf ein<br />
Coppgen gemacht; im Mai 1734 ‘ 1 Japanische Belege auf einen Krug, welches<br />
von allerhand Blumen besteht’. Dieser Vasentyp mit appliziertem Blütenwerk<br />
wurde in Variation ausserdem für einen berühmten Satz der sogenannten sieben<br />
Planetenvasen entwickelt, die Kändler 1744 für die Zarin Elisabeth von Russland<br />
anfertigte, ein Beispiel in der Münchener Residenz oder in Schloss Drottingholm<br />
in Stockholm, abgebildet bei Gisela Zick, Berliner Porzellan der Manufaktur von<br />
Wilhelm Caspar Wegely 1751-1757, S.113. Dort auch ein Vergleichsstück für<br />
unser Modell, unbemalt und mit einem Vogelknauf. Auffallend der hohe Hals,<br />
der bei ähnlichen Ausführungen wie beispielsweise von der Berliner Manufaktur,<br />
Caspar Wegely wesentlich kürzer ausfällt. In der Münchener Residenz befindet<br />
sich ein umfangreiches Service mit Blütenapplikationen, aus der Zeit von 1740.<br />
Vgl. R.Rückert, Meissener Porzellan 1710-1810, 1966, S. 138 Nr. 657-662, Abb.<br />
S.154.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 420.- / 18 630.-)<br />
Siehe Abb. S. 261<br />
1626<br />
FIGUR EINER NÄHERIN, Meissen, um 1746. Modell von J.F.Eberlein.<br />
Auf einem grünen Kissen beim Nähen sitzend, bekleidet mit einem<br />
gelben Mieder, fliederfarbenem Rock und geblümter Schürze, ein purpurfarbenes<br />
Häubchen auf dem Kopf. Unterglasurblaue Schwertermarke<br />
auf der Rückseite. H 11,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Diese Figur porträtiert gemäss Überlieferung die höfische Spitzenklöpplerin<br />
Barbara Uttman. In den Aufzeichnungen J.F.Eberleins von 1746 wird eine<br />
‘Hollandisch Bauer-Mägdgen, so da sitzet und nehet...’ aufgelistet.<br />
1630 1631<br />
CHF 1 800.- / 2 200.-<br />
(€ 1 120.- / 1 370.-)
1627<br />
AUSRUFER MIT LAKRITZWASSER ‘IPTISANEN HÄNDLER’, Meissen,<br />
zweite Hälfte 18.Jh. Nach einem Modell der Cris de Paris Figuren<br />
von Peter Reinicke aus dem Jahr 1753/54. Mit ausrufendem<br />
Gesichtsausdruck, eine Zipfelmütze auf dem Kopf, auf dem Rücken<br />
eine Fontaine mit einem weissen Tuch darüber an Gurten auf den<br />
Schultern tragend, über einen Zapfhahn das Getränk in eine Tasse in<br />
seiner linken Hand giessend, einen Trinkbeutel an einem Schultergurt<br />
auf seiner linken Seite, auf einem Rocaillesockel gehöht in Gold.<br />
Unterglasurblaue Schwertermarke an der Rückseite. Malermarke auf<br />
dem Boden. H 14cm. Restauriert.<br />
Die Vorlage zu diesem Modell sind Zeichnungen von Christophe Huet aus dem<br />
Jahr 1753. Die Beschreibung auf der Zeichnung lautet:’No24 Ch - ein Iptisanen-<br />
Händler, welcher ausruft, wer will trinken? Eine Fontaine mit einem Deckel und<br />
mit einem Tuch bedeckt und der Hahn von Kupfer oder Porzellan N 18 1753<br />
- un vendeur de Iptisane La fontaine’. Martin Eberle, Cris de Paris. Meissener<br />
Porzellanfiguren des 18.Jahrhunderts, 2001, S. 116.<br />
CHF 2 800.- / 3 800.-<br />
(€ 1 740.- / 2 360.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1628<br />
TANZENDES MÄDCHEN, Meissen, Mitte 18.Jh. In der Art von<br />
J.J.Kändler, ein weisses Häubchen auf dem Kopf, gelbes Mieder und<br />
mit weissen mit eisenroten Blumen bemalten Rock, im Tanzschritt,<br />
beide Hände in die Hüften gestemmt, auf einem Rocaillesockel<br />
gehöht in Gold. Keine Marke, Pressnummer 24. H 12cm. Minimalste<br />
Bestossungen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1629<br />
SELTENE ALLEGORISCHE GRUPPE ‘LIBERTAS’, Meissen, um<br />
1750. Modell von Friedrich Elias Meyer. Auf einem Löwen sitzende<br />
Frauengestalt in antiker Art gekleidet, in der Linken einen langen<br />
Stock haltend. Gegen eine Säule, mit grünem Laub umwunden, lehnend,<br />
auf einem Rocaillesockel gehöht in Gold. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke auf der Rückseite. H 14,5cm. Restauriert.<br />
In der Sammlung Pauls befindet sich ein ähnliches leicht variiertes Modell. Dort<br />
hält die Frauengestalt ein Buch in ihrer rechten Hand und die Säule, beschriftet mit<br />
‘Libertas’ wird bekrönt von einem steigenden Löwen. In dem Sammlungskatalog<br />
wird erwähnt, dass keine weiteren Ausformungen dieser Gruppe bekannt seien.<br />
E. Pauls-Eisenbeiss, Sammlung Pauls, Porzellan des 18.Jahrhunderts, Frankfurt<br />
1966, S.457.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 240.- / 1 860.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1630<br />
BLUMENMÄDCHEN MIT PUTTO, Meissen, um 1750-60. Modell<br />
von J.J. Kändler. Ein mit Blumengirlande geschmücktes Mädchen,<br />
bekleidet mit einem geblümten Kleid, auf einem Fels sitzend zu ihren<br />
Füssen ein balgender Putto, Rocaillesockel gehöht in Gold. H 12,5cm.<br />
Restauriert.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1631<br />
MOHR MIT GEWÜRZSCHALE, Meissen, um 1755-65. Modell von<br />
J.J. Kändler und F. Eberlein. Als Allegorie Amerikas mit Federkrone<br />
und Federrock, farbig staffiert, neben einer ovalen Schale auf einem<br />
Felssockel mit applizierten Blumen und Blättern. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarke. H 20cm. Restaurierungen.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 240.- / 1 860.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1632<br />
KINDERGRUPPE MIT HUND ‘FREUNDSCHAFT’, Meissen, Marcolini<br />
Periode, um 1775. Modell von Michel Victor Acier. Das Kleinkind<br />
auf einer hochaufgebetteten Liege, einem Hund einen Knochen<br />
reichend, auf einem rechteckigen Sockel mit Kannelurenbordüre<br />
gehöht in Gold. Unterglasurblaue Schwertermarke und Stern. L<br />
19cm. Minimal restauriert.<br />
CHF 3 500.- / 5 500.-<br />
(€ 2 170.- / 3 420.-)<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 263<br />
1636<br />
1635<br />
1633
264<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1637<br />
1633<br />
MODELL EINER LAUBE, Meissen, um 1750. Modell von J.J.Kändler.<br />
Bogenförmig modelliert mit Rocaillen, die in Gitterform durchbrochene<br />
Wandung mit Vergissmeinnicht Blüten appliziert, auf der<br />
geschwungenen Standfläche eine Kauffahrteiszene aus dem 19.Jh.,<br />
reserviert auf goldenem Fond. Unterglasurblaue Schwertermarke. H<br />
27,5cm.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Pauls, Riehen-Basel.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
IIllustration: E.Pauls-Eisenbeiss, Sammlungskatalog Pauls, Porzellan des<br />
18.Jahrhunderts, 1967, Band I, S.415.<br />
Dort Hinweis auf Vergleichsstücke in folgenden Museen: Schloss Capo di Monte,<br />
Neapel; Museo Correale, Sorrent; Residenzmuseum, München (weiss); Residenz,<br />
Ansbach. Zwei weitere ähnliche Modelle aus der Staatlichen Eremitage in St<br />
Petersburg, siehe U.Pietsch, Jagdliches Meissener Porzellan des 18.Jahrhunderts,<br />
2005, Abb. 48.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 860.- / 2 480.-)<br />
Siehe Abb. S. 263<br />
1634<br />
KUMME MIT SCHÄFERSZENEN, Meissen, um 1770. Balusterform<br />
mit zwei Schäferszenen unter einer grünen Mosaikbordüre mit Goldrocaillenabschluss<br />
und Blumenzweigen, auf der Innenseite ein Blumenbouquet,<br />
der Rand vergoldet mit einer ‘dentil d’or’ Bordüre. D<br />
19,5cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
1635<br />
TAFELAUFSATZ, Meissen, zweite Hälfte 18.Jh. Nach einem Modell<br />
J.J.Kändler von 1745. Die geschweifte Ovalform mit Rocaillen modelliert<br />
auf beiden Langseiten und auf vier hohen Rocaillefüssen stehend,<br />
bemalt mit Manierblumen und gehöht in Purpur und Türkisgrün.<br />
Keine Marke. H 36cm. Restaurierungen.<br />
Das Modell wurde 1745 für den Grafen Johann Christian von Hennicke mit<br />
Wappen und vollplastischen Blumen und mit Höroldtmalereien in Auftrag gegeben,<br />
abgebildet in Günter Reinheckel, Meissener Prunkservice, Leipzig, 1989,<br />
S.89.<br />
CHF 3 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 170.- / 2 800.-)<br />
Siehe Abb. S. 263<br />
1636<br />
GROSSE PRUNKUHR MIT DEM POLNISCHEN KÖNIGSWAPPEN<br />
UND ALLEGORISCHEN FIGUREN, Meissen, 19.Jh. Das Modell von<br />
J.J.Kändler und J.F. Eberlein aus dem Jahr 1743. Der geschweifte<br />
längsrechteckige Korpus mit dem Königswappen Polen-Lithauen,<br />
modelliert mit Rocaillen gehöht in Rosé und Türkisgrün, dicht appliziert<br />
mit Blüten und flankiert von allegorischen Figuren und schwebenden<br />
Putti, bekrönt vom polnischen Adler vor einer durchbrochenen<br />
Kuppel, darauf eine Frauengestalt die Posaune blasend. Auf<br />
späterem rechteckigen Sockel mit Rocaillefüssen, appliziert mit Blüten.<br />
Pariser Werk mit Halbstundenschlag auf Glocke. Unterglasurblaue<br />
Schwertermarken, Modellnummer 452 eingeritzt. Die Uhr H<br />
60cm, der Sockel H 11cm. Minimal restauriert.(2)<br />
Ein Vergleichsstück bei Hermann Jedding, Meissener Porzellan des 19. und 20.<br />
Jahrhunderts, München, 1981, S.68, Abb. 57.<br />
CHF 15 000.- / 20 000.-<br />
(€ 9 320.- / 12 420.-)<br />
Siehe Abb. S. 263<br />
1637<br />
KAFFEEKÄNNCHEN UND DECKEL MIT LANDSCHAFTS-<br />
MEDAILLON, Frankenthal, um 1770. Birnenförmig mit Ohrenhenkel,<br />
bemalt mit einem ovalen Flusslandschaftsmedaillon in<br />
Lorbeerkranz in Gold und purpurnem Kranz aus Weintrauben, Ränder<br />
vergoldet. Kurhut über CT Monogramm in Unterglasurblau, SC<br />
über 2 eingeritzt. Knauf geklebt, minimale Bestossungen. H 17cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1638<br />
KAFFEEKANNE MIT DECKEL, Deutsch, Mitte 18.Jh.. Balusterform<br />
mit geschwungenem Henkel mit reliefiertem Blattwerk und<br />
Rokokoausguss, gehöht in Purpur, bemalt zu beiden Seiten mit<br />
einem Blumenbouquet und verstreuten Blüten, der gewölbte Deckel<br />
ähnlich dekoriert mit brauner Randlinie und mit einem Pinienknauf<br />
gehöht in Purpur, H3 eingpresst. H 23cm.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Zürich.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1639<br />
KLEINER TELLER, Frankenthal, um 1759-62. Leicht passige Form<br />
mit Ozierrandrelief, bemalt mit grossen Blumenbouquet im Spiegel<br />
und zwei kleinere Bouquets auf der Fahne. Steigender Löwe in<br />
Unterglasurblau. D 22cm.<br />
CHF 250.- / 350.-<br />
(€ 160.- / 220.-)<br />
1640<br />
PAAR TELLER MIT KAKIEMONDEKOR, Frankenthal, Paul Hannong,<br />
1755-59. Jeder Teller mit einem Zweig Indianischer Blumen<br />
aus einer Ährenhecke wachsend, der fassonierte Rand eingefasst in<br />
Grün. Unterglasurblauer steigender Löwe, PH eingepresst. D 24cm.<br />
Ränder mit kleinen Restaurierungen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1641<br />
PLATTE MIT FEINER VOGELMALEREI, Frankenthal, um 1772.<br />
Bemalt mit drei Vögeln auf einem Ast sitzend in einer Parklandschaft<br />
im Inselstil und verstreuten Insekten, Rand vergoldet. Kurhut<br />
über CT Monogramm und 72 in Unterglasurblau, H2 eingeritzt. D<br />
30cm. Geklebt.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 500.-<br />
(€ 250.- / 310.-)<br />
1642<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT LANDSCHAFTSDEKOR, Frankenthal,<br />
um 1771-74. Becherform, bemalt mit eisenroten Flusslandschaftsszenen<br />
im Inselstil auf Graskonsolen, Ränder vergoldet. Kurhut<br />
über CT Monogramm, 71 und 74 in Unterglasurblau, F2<br />
eingeritzt. Minimale Randbestossung.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)
1643<br />
TELLER MIT BLUMENDEKOR, Frankenthal, um 1776. Profilierter<br />
Rand, bemalt mit einem Blumenbouquet im Spiegel und verstreuten<br />
Blüten, braune Randlinie. Kurhut über CT Monogramm<br />
und 76 in Unterglasurblau, Presszeichen. D 28cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1644<br />
TELLER, Frankenthal, Joseph Adam Hannong, um 1759-62.<br />
Die segmentierte Fahne mit Reliefblumen und alternierenden<br />
Landschafts-, bzw. Vogelvignetten, Goldränder, im Spiegel ein<br />
Blumenbouquet. Steigender Löwe und Monogramm ADH in<br />
Unterglasurblau. D 24cm. Vergoldung leicht berieben, Rand<br />
restauriert.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1645<br />
DER GESTÖRTE SCHLUMMER, Höchst, spätes 18.Jh. Modell<br />
Johann Peter Melchior von 1770. Ein schlafendes Mädchen neben<br />
einem Korb mit Spielsachen, gestört von einem Knaben links mit<br />
einem Federkiel in der Hand und einem zweiten Jungen hinter<br />
hier an einen Zaun gelehnt, auf einem mit Gras bewachsenen Felssockel.<br />
Unterglasurblaue Radmarke. Etwas restauriert und bestossen.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 930.- / 1 240.-)<br />
1646<br />
KAVALIER, Höchst, um 1770. Modell von Johann Peter Melchior.<br />
Auf einem Fels sitzend, seinen Federhut im Arm, mit Gras bewachsener<br />
Sockel. Unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen Ni 69, M 24<br />
FLE. H 15,5cm. Leicht bestossen.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
1647<br />
KUMME, Höchst, um 1780. Mit rechteckigem Landschaftsmedaillons<br />
zu beiden Seiten in Grisaillemalerei, in einem Rahmen<br />
aus goldgefasster blauer Wellenbandbordüre und bekrönt von<br />
einer Lorbeergirlande mit purpurnen Schleifen gebunden. D<br />
18cm. Ohne Marke. IE eingepresst.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1648<br />
MINIATURFIGUR EINES METZGERMÄDCHENS, Höchst, um<br />
1765. Modell Laurentius Russinger, Fleischstücke in ihrer rechten<br />
Hand, ein Tablett unter ihrem linken Arm, bekleidet mit einem<br />
weissen Wams und Schürze, eisenrot eingefasst über blau geblümten<br />
Rock. Auf einem erhöhten Grassockel. Eisenrote Radmarke. H<br />
7cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Ähnliche Figuren aus der gleichen Serie von Russinger bei Patricia Stahl,<br />
Höchster Porzellan, 1994, S.268. Nr.6.10.9.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
1649<br />
SCHALE MIT BLUMENDEKOR, Höchst, zweite Hälfte 18.Jh.<br />
Passige Form, bemalt mit einem Blumenbouquet und Streublümchen.<br />
Unterglasurblaue Radmarke, NI eingeritzt.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 265<br />
1666<br />
1650<br />
SCHLAFENDER KNABE MIT MURMELTIERKASTEN, Höchst,<br />
um 1770. Modell Johann Peter Melchior. In schlafender Pose auf<br />
einem Fels sitzend, neben einem Spazierstock am Boden. Unterglasurblaue<br />
Radmarke. H 9cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1651<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT PURPURLANDSCHAFTEN,<br />
Höchst, um 1765-70. Becherform mit Flusslandschaftsszenen im<br />
Inselstil in Purpurcamaïeur mit Figurenstaffage, ‘dentil d’or’ Bordüre<br />
in Gold. Keine Marke. DAZU: eine Tasse mit Purpurlandschaft<br />
im Inselstil und verstreuten Insekten und Blüten, unter<br />
einer seegrünen Randbordüre mit purpurnen Halbblüten. Radmarke<br />
in Unterglasurblau, NI eingeritzt. (3)<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 620.- / 930.-)<br />
1652<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT VOGELDEKOR, wohl Höchst,<br />
um 1765. Becherform mir Ohrenhenkel, bemalt mit reichen<br />
Vogelszenen im Inselstil, purpurne Randlinien. Ohne Marke.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
Siehe Abb. S. 271<br />
1653<br />
TELLER MIT BLUMENRELIEF, Höchst, um 1770. Passige Form<br />
mit reliefierten Blumenpanelen auf der Fahne, bemalt mit einem<br />
Blumenbouquet, Rand vergoldet. Unterglasurblaue Radmarke. D<br />
24cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb. S. 271
266<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1662<br />
1654<br />
UNTERTELLER MIT PURPURSZENE, Höchst, um 1770. Bemalt<br />
in Purpur Camaïeu mit einer sich balgenden Kindergruppe. Keine<br />
Marke. D 12,4cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)<br />
1655<br />
KLEINE TERRINE, Ludwigsburg, um 1770. Ovale Balusterform mit<br />
Ozierrandrelief mit seitlichen Rocaillehenkeln gehöht in Gold.<br />
Bemalt mit Blumenbouquets und Streublumen, der assortierte Deckel<br />
mit ‘Alt-Brandenstein’ Relief, ähnlich bemalt und appliziert mit kleinen<br />
Gemüsen und einem Zitronenknauf. Deckel assortiert. Bekrönte<br />
CC Monogramm Marke in Unterglasurblau, Malermarken K in Grün<br />
über - in Purpur, Presszeichen. D 20cm. Minimal bestossen.<br />
CHF 800.- / 1 500.-<br />
(€ 500.- / 930.-)<br />
Siehe Abb. S. 271<br />
1656<br />
KLEINE OVALE PLATTE, Ludwigsburg, um 1770. Mit Ozierrandrelief,<br />
bemalt mit einem Blumenbouquet und Streublumen, der Rand<br />
mit brauner Randlinie. Bekröntes CC-Monogramm in Unterglasurblau,<br />
Malermarken in Eisenrot. D 28cm.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1657<br />
OVALE PLATTE MIT BLUMENDEKOR, Ludwigsburg, um 1770.<br />
Ozierrand. Bemalt mit einem Blumenstrauss mit einer in Purpur und<br />
Gelb staffierten Tulpe, einer Rose und Sreublumen im Spiegel und auf<br />
der Fahne, manganroter Rand. Bekröntes CC-Monogramm in Unterglasurblau.<br />
D 42,5cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1658<br />
REIHE VON SECHS TASSEN UND UNTERTASSEN, Ludwigsburg,<br />
um 1770. Zylindrische Form mit Rocaillehenkel, Bemalt mit Blumenbouquets,<br />
braune Randlinie, Henkel gehöht in Braun. Bekrönte CC-<br />
Monogramm Marke in Unterglasurblau.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1659<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT LANDSCHAFTSMALEREI, Ludwigsburg,<br />
um 1765. Jedes Stück mit einem Rocaillenreliefdekor, bemalt<br />
mit feinen Flusslandschaften mit Ruinenarchitektur und Figurenstaffage,<br />
die Ränder vergoldet. Bekrönte CC Monogramm Marke in<br />
Unterglasurblau.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)<br />
1660<br />
ZUCKERDOSE UND DECKEL, Ludwigsburg, um 1770. Bemalt mit<br />
Flusslandschaftsszenen mit Architekturen in Rocaillekartuschen in<br />
Gold und verstreuten Blumen. Bekröntes CC-Monogramm in Unterglasurblau.<br />
D 11cm. Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1661<br />
ZWEI TASSEN UND UNTERTASSEN MIT BLUMENDEKOR, Ludwigsburg,<br />
um 1770-80. Mit Reliefrand, Ozier bzw. Rocaillenrelief,<br />
bemalt mit Blumenbouquets und Streublümchen, dunkelrote Randlinien.<br />
CC Monogramm Marken in Unterglasurblau.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 700.-<br />
(€ 370.- / 430.-)<br />
1662<br />
JÄGERIN, Zürich, um 1768. Als Gegenstück zur Figur eines Jägers<br />
und Allegorie des Herbstes. Modelliert als stehende weibliche Figur,<br />
den Kopf nach links gesenkt, in der linken Hand eine erlegte Ente, an<br />
der ein Hund zu ihrer Linken schnuppert, die rechte Hand an der<br />
Flinte. Bekleidet mit grünem Hut und einem grünen Kostüm mit<br />
Goldkante, die Jacke mit braunen Zweigen bemalt, über einer mit<br />
Blumen bemalten Weste, grünem Rock und schwarzen Schuhen mit<br />
Goldschnallen, auf einem felsigen runden Sockel.. Unterglasurblaue Z<br />
Marke. H 21,4cm. Minimal bestossen.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Die Originalform ist im Lagerbuch von 1768 unter dem 30. Oktober jenes Jahres aufgeführt.<br />
Die Formnummer für die Jägerin lautet Nr. 296, bezeichnet ‘No. 6 Jägerin St 5’.<br />
Ein Vergleichsstück für das hier vorliegende Modell mit nahezu identischer<br />
Staffierung befand sich in der Sammlung Alfred Schwarzenbach und wurde 1974<br />
bei Sothebys zusammen mit ihrem Gegenstück, dem Jäger, mit grossem Erfolg versteigert,<br />
Katalog Sotheby’s Zürich, Sammlung Alfred Schwarzenbach, 7. Mai 1974,<br />
lot 115; ein weiteres Vergleichsstück befindet sich im Landesmuseum Zürich,<br />
abgebildet und dokumentiert bei S. Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur,<br />
1959, Band II, S.48, Abb. 78 und S. 67; und ehemals Sammlung Paul Schnyder<br />
von Wartensee, Auktion Galerie Fischer, 13. November 1975, lot 119. Zu einer<br />
Diskussion über die Zuschreibung der Jahreszeitenfiguren an den Modelleur Johann<br />
Jakob Meyer (1763-65 bei der Manufaktur) bei S. Ducret, op.cit, S. 68-72.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 860.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1663*<br />
PAAR BÜSTEN VON ‘WASSERMANN’ ‘UND ‘STEINBOCK’, wohl<br />
Zürich, um 1765-70. Aus einer Serie von Tierkreiszeichen, jede auf<br />
einem quadratischen, geschwungenen und profilierten Sockel. Die<br />
weibliche Büste des ‘Wassermann’ bekleidet mit einer weissen Bluse<br />
mit roséfarbenen Ärmelstulpen und einem roséfarbenen Halstuch,<br />
der leicht nach links gedrehte Kopf bedeckt von einer weissen Haube,<br />
die auf der Oberseite von einem bärtigen Gesicht bedeckt wird und<br />
auf der Rückseite in einem Fisch-Schwanz endet. Die männliche bärtige<br />
Büste des ‘Steinbock’ mit einem eisenroten Hemd hellblau versäumt<br />
und einer Haube in Form eines Tierpanzers in Schwarz. Die<br />
Sockel mit Ringbordüren in Eisenrot und Gold. Keine Marken. H<br />
11,5cm. Figur des ‘Steinbock’ in der Mitte repariert.<br />
Provenienz: Deutsche Privatsammlung, Rheinland.
Es handelt sich hier um ein paar bisher undokumentierte Büsten, die aufgrund ihres<br />
Sockels, Inkarnat und Details in der Bemalung mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />
der Manufaktur Zürich zugeordnet werden können. Aus der Literatur sind uns zwei<br />
weitere unbekannte Büsten mit nahezu identischen Sockeln bekannt, die ehemals<br />
aus der Sammlung Paul Schnyder von Wartensee, Luzern stammen, vgl. S.Ducret,<br />
Die Zürcher Porzellanmanufaktur, Band II, S. 275, Abb. 534, 535 und S. 278.<br />
Auktionskatalog Galerie Fischer, Luzern, 13. November 1975, lot 129 und 130.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 860.- / 2 480.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1664<br />
GRÜSSENDER HARLEKIN ALS ALLEGORIE DES MONATS FEB-<br />
RUAR, Zürich, um 1770-75. Modell von Josef Nees, Gegenstück zu<br />
Columbine. Aus einer Folge der Tierkreisdarstellungen. In grüssender<br />
Haltung mit der rechten Hand zum Gruss am grauen Hut, eine<br />
schwarze Maske vor dem Gesicht, in gerautetem Harlekinkostüm auf<br />
flachem felsigen Sockel. Marke Z in Schwarz, K:3 über I eingeritzt, H<br />
8,6cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Vergleichsstücke bei S. Ducret, Zürcher Porzellan II, 1959. S. 33 Taf. I. aus<br />
dem Historischen Museum in St. Gallen und S. 22 zu einem Beispiel aus<br />
dem Zürcher Landesmuseum, die Originalform 325 als ‘Fische St 4’ bezeichnet.<br />
Ein Vergleichsstück ehemals Sammlung Blohm in der Sammlung Schnyder<br />
von Wartensee, bei Galerie Fischer, Luzern, 13. November 1975, Lot 139.<br />
Harlekin und seine Gefährtin Columbine repräsentieren den Monat Februar in einer<br />
Reihe von Monatsdarstellungen. Möglicherweise als Darstellung der Zürcher<br />
Fastnacht entworfen. Als Vorlagen dienten sicherlich ein Stich nach Jeremias<br />
Wachsmuth, Augsburg bei Martin Engelbrecht um 1740, ‘der grüssende Harlekin’<br />
oder der Stich von Franz Joullain, aus Louis Riccoboni: Histoire du Théatre Italien,<br />
Paris von 1727 pl.2. Vgl. S. Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, Band II,<br />
S.23.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 860.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1665<br />
BADENDES MÄDCHEN, Zürich, um 1780-85. Nach einem Original<br />
von Etienne Maurice Falconet ‘La Baigneuse’ für die Manufaktur Sèvres<br />
im Jahr 1757. Stehendes nur mit einem Lendentuch bedecktes<br />
Mädchen, das Gewand auf einen Baumstumpflegend, auf dem runden<br />
felsigen Sockel eine umgestürtzte mit Wasser gefüllte Urne. Z und<br />
. . in Unterglasurblau. H 28cm. Brandrisse, repariert.<br />
DIe Originalform Nr. 34 alt bezeichnet: ‘St 7’. Die Figur der Baigneuse von Falconet<br />
gehört zu den meist kopierten Modellen des 18. Jahrhunderts. Das gleiche<br />
Modell mit kleinen Abweichungen kennt man aus den Manufakturenn Höchst,<br />
Kopenhagen, Berlin, Sèvres, Meissen Ludwigsburg und hier in Zürich. Ein<br />
Zürcher Vergleichsstück aus dem Landesmuseum bei S.Ducret, Die Zürcher<br />
Porzellanmanufaktur, Band II, S. 250 Abb. 456 und S. 263.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
1663<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 267<br />
1664
268<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1666<br />
MÄDCHEN MIT WEINTRAUBEN, Zürich, um 1785. Modell<br />
Gabriel Klein, wohl aus einer Jahreszeitenfolge, die Originalform<br />
154 als ‘Herbst St 5’ bezeichnet. Stehend mit ihrem linken Arm auf<br />
eine Bütte mit Trauben gestützt, in der rechten erhobenen Hand<br />
Trauben haltend, bekleidet mit einem purpurfarbenen Mieder<br />
über geblümten in Türkis gefütterten Rock und weissen Unterrock.<br />
Unterglasurblaue Z Marke und zwei Punkte, K : I eingeritzt.<br />
H 13,5cm. Hals und Nase restauriert.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Für ein Vergleichsstück aus dem Zürcher Landesmuseum vgl. S. Ducret, Die<br />
Zürcher Porzellanmanufaktur, Band II, S. 240, Abb. 437 und S. 254; S.243ff<br />
zu dem Modelleur Gabriel Klein und seine enge Beziehung zur Niderviller<br />
Manufaktur und der Verwandschaft zwischen beiden Manufakturen.<br />
1684<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1668<br />
1667<br />
MINIATUR VÄSCHEN, Kloster Veilsdorf, zweite Hälfte 18.Jh.<br />
Balusterform mit beidseitiger Rocaillekartusche gehöht in Purpur<br />
und Gold, darin jeweils ein kleines Blumenbouquet. Keine Marke.<br />
Deckel fehlt.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1668*<br />
PAAR POT POURRI VASEN, Thüringen, wohl Volkstedt, um<br />
1775-80. Kugelige Form mit abgesetzter konkav eingezogener<br />
Schulter, zu beiden Seiten hochgezogene Eichenblattkranz-Henkel<br />
mit seitlich applizierten Blumenkränzen, auf grau marmoriertem<br />
Fond eine rechteckige antikisierende Reserve mit einer mythologischen<br />
Szene en grisaille, der gewölbte wellenförmig durchbrochene<br />
Deckel mit einem Knauf in Form zwei gebundender Blumensträusse.<br />
Sammlungsetikett ‘collection Marius Bernard<br />
Marseille’. Ohne Marke, eine Vase mit Pressnummer 6. H 44cm.<br />
Restaurierungen und kleine Bestossungen.<br />
Provenienz: ehemals Sammlung Marius Bernard, Marseille.<br />
Die Sammlung Marius Bernard wurde 1912 bei Drouot, 9.-10.<br />
Dezember versteigert unter dem Titel ‘Collection Marius Bernard de<br />
Marseille. Faiences et Porcelaines Anciennes Francaises et Etrangeres’ .<br />
Für eine Annäherung an die Volkstedter Manufaktur diente die Betrachtung der<br />
Henkel, vgl. H.Scherf, Thüringer Porzellan, 1980, Kapitel Volkstedt, Abb. 13.<br />
CHF 12 000.- / 16 000.-<br />
(€ 7 450.- / 9 940.-)<br />
Siehe Abb. S. 267<br />
1669<br />
PLATTE MIT PURPURDEKOR, Volkstedt, um 1760-70. ‘Altbrandenstein<br />
Relief’ nach Meissener Vorbild, bemalt in Purpur Camaïeu<br />
mit einem grossen und kleineren Blumensträussen. Blaumarke. D<br />
33,4cm. Rand leicht bestossen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)
1673 1675<br />
1674 1676<br />
1670 1667<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 269
270<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1670<br />
RUNDE PLATTE, Volkstedt, um 1765-70. Gesschweifte Form mit<br />
reliefertem Gitterwerk nach Meissener Vorbild ‘Alt Brandenstein’,<br />
bemalt mit einem losen Blumenbouquet, Streublumen, Insekten<br />
und einem Schmetterling. Gabelkamm Marke in Unterglasurblau.<br />
D 30cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
Siehe Abb. S. 269<br />
1671<br />
TREMBLEUSE, Thüringen, Mitte 18.Jh. Mit Rocaillenrelief<br />
gehöht in Purpur und Gold und bemalt mit Blumen- und Früchtebouquets,<br />
bestehend aus zwei Tassen und einem dreipassigen Henkeltablett.<br />
Ligierte AP Marke in Unterglasurblau.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1672<br />
KAFFEEKKÄNNCHEN UND DECKEL MIT MASKENAUSGUSS,<br />
Ansbach, um 1770. Purpurblumen. Birnenförmig mit Maskeronausguss<br />
und Rocaillehenkel an Steg gehöht in Purpur, bemalt in<br />
Purpur Camaïeu mit Blumenbouquets zu beiden Seiten. Keine<br />
Marke, I W und 23 eingepresst. H 17cm. Ausguss minimal bestossen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1673<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT FLUSSLANDSCHAFTEN, Ansbach,<br />
um 1765. Mit reliefiertem Ohrhenkel, bemalt mit kleinen<br />
Flusslandschaften mit Architekturen im Inselstil auf Goldrocaille<br />
Konsolen, und verstreuten Blümchen, Ränder vergoldet. Keine<br />
Marke, Formerzeichen. Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
Siehe Abb. S. 269<br />
1674<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT ‘WATTEAUMALEREI’ IN PUR-<br />
PUR, Ansbach, um 1765. Je bemalt mit einer eleganten Dame in<br />
Parklandschaftszenerie im Inselstil in der Art von Watteau, Ränder<br />
vergoldet. Keine Marke. Vergoldung minimal berieben.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 269<br />
1675<br />
TEEKÄNNCHEN MIT TIERAUSGUSS, Ansbach, um 1765-70.<br />
Gedrückte Ovalform mit profiliertem Rocaillehenkel und Tierausguss,<br />
bemalt mit Blumenbouquet auf beiden Seiten. Deckel fehlt.<br />
A und Wappenschild in Unterglasurblau, Ritzzeichen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 269<br />
1676<br />
DESSERTTELLER, Nymphenburg, um 1765-70. Relief in der Art<br />
‘Alt Brandenstein’, bemalt mit Vögeln in Spalieren mit rankenden<br />
Rosenranken, Rand vergoldet. Keine Marke.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Vergleiche A. Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml. 1997, Nr.<br />
485ff.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 269<br />
1677<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT GROSSEM LAUBRELIEF, Nymphenburg,<br />
um 1755. Weiss. Becherform mit gedrehtem Schlaufenhenkel,<br />
Blütenreliefs. Eingepresstes Wappenschild, Ritzmarken.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Formstück für das polychrom bemalte ‘Grosse Laubrelief’ von 1755. Die<br />
Bemalung und Vergoldung wurde in einer Augsburger Hausmaler Werkstatt,<br />
wohl von J.J.Haid durchgeführt. Teile aus diesem Service abgebildet bei<br />
A.Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml, 1997.S.233.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1678<br />
TASSE UND UNTERTASSE, Nymphenburg, um 1765. Becherform<br />
mit Volutenhenkel. Jedes Stück mit einem Früchtestilleben<br />
mit Blättern auf einem braunroten Rasensockel, versteute Insekten,<br />
Goldbordüren. Eingepresstes Wappenschild, auf der Tasse<br />
Beizeichen 3, auf der Untertasse o und Sh eingeritzt.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Vergleichbare Dekore bei A.Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung<br />
Bäuml, 1997, S.166, 167.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
1679<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT LANDSCHAFTSDEKOR, Fürstenberg,<br />
um 1780. Bemalt mit feinen Landschaftsszenen mit<br />
Figurenstaffage im Inselstil, die Ränder mit einer Goldblattbordüre.<br />
F Marke in Unterglasurblau. Vergoldung etwas berieben.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1680<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT LANDSCHAFTSDEKOR, Fürstenberg,<br />
um 1800. Zylindrische Form, bemalt mit Landschaftsszenen<br />
mit ländlichen Architekturen auf Graskonsolen, Ränder<br />
vergoldet. F und 10 in Unterglasurblau, Ritzzeichen. Vergoldung<br />
minimal berieben<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1681<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT SEPIAMALEREI, Fürstenberg,<br />
um 1790. Zylindrische Form, bemalt in Sepia mit ländlichen<br />
Landschatsszenen mit Ruinen und Figurenstaffage in rechteckigem<br />
Goldrahmen, Ränder vergoldet. F in Unterglasurblau.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1682<br />
LIEBESGRUPPE, Fürstenberg, um 1774. Modell von Anton Carl<br />
Luplau. Auf einer Bank sitzendes sich umarmendes Paar gekleidet<br />
in Rokokotracht, die Dame ihre rechte Hand auf einen Fächer stützend,<br />
mit lilafarbenem Kleid über eisenrot geblümtem Rock, der<br />
Kavalier mit einem lachsrosa Gehrock und Kniebundhosen, auf<br />
einem flachen Rocaillesockel gehöht in Gold. Unterglasurblaues F,<br />
Modellnummer ‘No.217’, Presszeichen 3 und J. H 9,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Zu einem Vergleichstück bei Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd. I,<br />
Taf. 56 S. 280 .<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 120.- / 1 550.-)
1653 1643<br />
1655<br />
1688<br />
1679<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 271<br />
1649<br />
1689<br />
1652
272<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1683<br />
TELLER AUS DEM ‘HOLLÄNDISCHEN SERVICE’, Fürstenberg,<br />
um 1770. Aus dem Service für den Bürgermeister Surmondt in<br />
Rotterdam. Passig geschweifte Form, im Spiegel bemalt mit einer<br />
Landschaftsszene mit Figurenstaffage auf einem Grosssockel und<br />
auf der Fahne vergoldete Rocaillenkartuschen von Johann Christoph<br />
Rombrich mit Blumengirlanden und kleinen Bouquets,<br />
Goldrand. Unterglasurblaue F Marke, SG. eingeritzt. D 24cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Teile des Services abgebildet bei S.Ducret, Fürstenberger Porzellan, 1965,<br />
Bd. II, S. 108 und 109. Die ebenfalls dort auf einem Teller eingeritzte<br />
Marke ‘SG.’ konnte Ducret nicht auflösen (Ducret, op.cit., S.78).<br />
Die Landschaftsmalerei schreibt er Ahrent Hartmann zu, einem Schüler<br />
des berühmten Landschaftsmalers bei Fürstenberg, Pascha Weitsch.<br />
Weitere Diskussion bei Beatrix Freifrau Wolff Metternich, Das ‘Holländische<br />
Service’ aus Fürstenberg’, in Weltkunst, 7/1.April 1995.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1684<br />
VENUS, Fürstenberg, spätes 18.Jh. Modell von Simon Feilner.<br />
Gegen einen Baumstumpf gelehnt tehend, leicht bekleidet mit<br />
einem mit Blumen bemalten Tuch um die Lenden, einen Blumenstrauss<br />
in der rechten Hand haltend. ‘Schwerter und Stern’ Marke<br />
in Unterglasurblau, Ritzzeichen. H 20,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Ein beihnahe identisches Modell existiert aus der Manufaktur Ansbach, erwähnt<br />
im Preiskourant von 1767 vom Modelleur Johann Friedrich Schwerber.<br />
Adolf Bayer, Ansbacher Porzellan, 1959, S. 29 Abb. 13 und S. 72.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb. S. 268<br />
1690<br />
1685<br />
TASSE UND UNTERTASSE MIT BLUMENDEKOR, Pfalz-Zweibrücken,<br />
um 1770. Becherform mit einfachem Schlaufenhenkel,<br />
bemalt mit kleinen Blumenbouquets und versteuten Blümchen,<br />
Ränder vergoldet. Blaumarke PZ und Malermarken W in Blau, FI<br />
bzw. I eingepresst. Vergoldung leicht berieben.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1686<br />
TELLER MIT ORNITHOLOGISCHEM DEKOR, Amstel, um<br />
1786-1790. Oktagonale Form mit Ozierrelief. Bemalt im Spiegel<br />
mit einem Vogel und verstreuten Insekten auf der Fahne. ‘Amstel’<br />
in Unterglasurblau. D 23,3cm. Vergoldung berieben.<br />
Provenienz:<br />
-Dr. Andreina Torre, Zürich.<br />
-Privatsammlung, St.Gallen.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1687<br />
CRÈMETÖPFCHEN MIT DECKEL, Deutsch, Mitte 18.Jh. Baluterform<br />
mit einem kleinen Blumenbouquet und verstreuten Einzelblüten,<br />
flach gewölbter Deckel mit kegelförmigem Knauf<br />
gehöht in Seegrün, der Henkel gehöht in Purpur, braune Randlinien.<br />
Keine Marke. H 7,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)<br />
1688<br />
TEEKANNE MIT LANDSCHAFTSDEKOR, um 1770. Bemalt mit<br />
einer Flusslandschaftsszene mit Figurenstaffage zu beiden Seiten,<br />
der einfache Schlaufenhenkel gehöht in Purpur, Ränder des oberen<br />
Randes und des Ausgusses vergoldet. Keine Marke. Deckel mit<br />
kleiner Landschaft im Inselstil, assortiert. Haarriss.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
Siehe Abb. S. 271
1689<br />
ZUCKERDOSE MIT FLUSSLANDSCHAFT, um 1765. Mit feinen<br />
Flusslandschaftsszenen mit Figurenstaffage, Ränder vergoldet, der<br />
Deckel mit einer ‘dentil d’or’ Bordüre. D 11,3cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
1690<br />
SELTENER TELLER MIT BLAUMALEREI, Berlin, Manufaktur<br />
Wegely, um 1752. Passig geschweifte Fahne mit drei verschiedenen<br />
Reliefpanelen aus Rhomben und Schuppenmuster auf der<br />
Fahne, bemalt mit unterglasurblauen ‘Deutschen Blumen’. D<br />
29,5cm. W Marke und Malermarke in Unterglasurblau, Pressnummern<br />
1/90/22. Zwei flache Randbestossungen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
1692 1693<br />
Diese Platte gehört zu dem einzigen von der Manufaktur Wegely produzierten<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 273<br />
Speiseservice. Mehrere Gefässtypen sind bekannt. Zahlreiche Stücke aus diesem<br />
Service bei Gisela Zick, Berliner Porzellan der Manufaktur Wegely 1751-<br />
1757, 1978, S.233ff.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1691<br />
FIGUR EINES KNABEN ALS ALLEGORIE DES WINTERS, Berlin,<br />
KPM, um 1775. Aus der Serie ‘Kinderfiguren als Jahreszeiten’.<br />
Weiss, mit einer Pelzkappe auf dem Kopf, beide Hände in seiner<br />
Jacke vergraben gegen einen Baumstumpf gelehnt auf einem quadratischen<br />
grasigen Sockel. Unterglasurblaue Zeptermarke.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
1696 1699<br />
1700<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)
274<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1692<br />
MINIATURFIGUR EINER MAGD, Berlin, KPM, um 1770. Beide<br />
Arme in die Seiten gestützt, mit einem Korb Blumen am Arm, ein<br />
gelbes Häubchen mit weissen Rüschen auf dem Kopf. Unterglasurblaue<br />
Zeptermarke. H 8,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
Siehe Abb. S. 273<br />
1693<br />
MÜLLERKNABE, Berlin, KPM, um 1769. Wohl aus der Serie der<br />
‘zwölf Kinder als Gewerbetreibende’ von W.C. Meyer. In blauem<br />
Mantel und schwarzem Hut im Laufschritt, zwischen den Beinen<br />
zwei Säcke und einen Beutel um die Schulter gelegt, auf flachem<br />
Grassockel. Unterglasurblaue Zeptermarke an der Rückseite. H<br />
12cm. Minimale Bestossungen.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
Siehe Abb. S. 273<br />
1694<br />
TEESERVICE ‘RELIEFZIERRAT MIT KARTUSCHEN’, Berlin,<br />
KPM, um 1765. Modell der Manufaktur Gotzkowsky ‘Neu Dessin,<br />
Reliefzierrat mit Kartuschen’. Jedes Stück mit Reliefdekor aus<br />
Rocaillekartuschen staffiert in Gold mit ländlichen Szenen in der<br />
Art von David Teniers auf einem Grund von reliefierten in gelb<br />
staffierten Spalierstäben und Goldzweigen, unter einer Rocaillebordüre<br />
in Gold auf gelbem Fond, Ränder vergoldet. Bestehend<br />
aus: 1 Teekanne mit später ergänzter Silbermontierung am Deckel,<br />
1 Milchkännchen auf drei Rocaillefüssen gehöht in Purpur, 1<br />
balusterförmige Teedose und Deckel und 4 Tassen und Untertassen<br />
mit ohrförmigen Rocaillehenkeln gehöht in Purpur. Unterglasurblaue<br />
Zeptermarken. Presszeichen. Deckel der Teedose und<br />
Henkel des Milchkännchens geklebt.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Basel.<br />
Vergleichbare Modelle im Museum Schloss Charlottenburg / Belvedere bei<br />
Winfried Baer, Berliner Porzellan aus dem Belvedere, 1989, Abb. S. 35;<br />
B.Beaucamp-Markowsky, Europäisches Porzellan, Kunstgewerbemuseum der<br />
Stadt Köln, 1980, S.249. Dort auch zu anderen Vergleichsmodellen. Zu<br />
den berühmtesten Ausformungen des ‘Reliefzierrat’ gehören eine Reihe von<br />
Tafelservicen, die auf das Modell ‘Neu Dessin’ zurückgehen. Darunter ein<br />
Service für Friedrich den Grossen, das ‘1. Potsdamsche Service’, für das Neue<br />
Palais in Potsdam ausgeführt, in einer Ausformung des 20.Jh. siehe folgendes<br />
Lot in dieser Auktion.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 350.- / 5 590.-)<br />
1695*<br />
‘1. POTSDAMSCHES’ TAFELSERVICE MIT ‘RELIEFZIERRAT’,<br />
Berlin, KPM, erste Hälfte 20.Jh. Nach einem Service für das Neue<br />
Palais in Potsdam für Friedrich II., König von Preussen. Modell<br />
‘Reliefzierrat’ wohl von Friedrich Elias Meyer. Bemalt mit Goldschuppenmosaik<br />
auf hellbraunem Fond sowie mit bunten Blumen<br />
und Blütengirlanden. Bestehend aus: 1 grosse ovale Suppenterrine<br />
mit Deckel, 2 ovale Servierschalen mit Deckel, 1 grosse Karréeschale,<br />
26 Speiseteller, 12 Suppenteller, 10 Vorspeisenteller, 9 Brotteller<br />
und 2 kleine ovale Beilagenschalen. Unterglasurblaue Zeptermarken,<br />
Reichsapfel und KPM in Eisenrot, Teile mit dem<br />
Eisernen Kreuz in Schwarz und Unterlasurblau für die Jahre 1914<br />
- 1918, Beizeichen eingeritzt. Teller D 17-26cm (69)<br />
Dieses Service gehört zu den bekanntesten Tafelservicen der Königlichen<br />
Porzellanmanufaktur. Friedrich der Grosse, König von Preussen hatte die<br />
‘Fabrique de Porcelaine de Berlin’ von Johann Ernst Gotzkowsky im Jahre<br />
1763 übernommen. DIeses Services, auch ‘1. Potsdamsches’ genannt ,ist das<br />
erste der Königlichen Manufaktur. Das Modell entstammt Vorbildern der<br />
Gotzkowsky Zeit, wo es als ‘Radiertes Dessin’ bezeichnet wurde. Das Service<br />
wurde 1765 in Auftrag gegeben für das Neue Palais in Potsdam, das dem<br />
König als Gästehaus und Repräsentationsgebäude diente und in unmittelbarer<br />
Nähe seines Lieblingsschlosses Sanssouci lag. Johanna Lessmann (Hrsg.),<br />
Berliner Porzellan des 18.Jh. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1993,<br />
S.131. Ausführlich Ausführungen zur Entstehung dieses Dekors bei Köllman/<br />
Jarchow, Berliner Porzellan, 1987, I, S.148-151.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 4 970.- / 7 450.-)<br />
1696<br />
SCHMUCKVERKÄUFERIN, Berlin, KPM, um 1800. Modell aus<br />
der Folge ‘Kinderfiguren als Bauern und dgl.’ von 1775. Als Tirolermädchen<br />
mit Schubladen von Schnupfdosen und Schmuck, auf<br />
einem flachen quadratischen Sockel. Unterglasurblaue Zeptermarke.<br />
H 11,5cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb. S. 273<br />
1697<br />
GROSSES REPRÄSENTATIVES TAFELSERVICE, Berlin, KPM,<br />
erstes Drittel 20. Jh. Passig geschweifte Formen, Rocaillehenkel<br />
gehöht in Gold und Goldränder, jedes Stück bemalt mit reichen<br />
Blumenbouquets und fliegenden Insekten, die Ränder vergoldet.<br />
Bestehend aus: 1 grosse ovale Suppenterrine mit Deckel, 1 ovale<br />
Présentoir, 2 Servierschüsseln mit Deckel, 1 runde Suppenterrine<br />
mit Deckel, 7 ovale Platten in verschiedenen Grössen, 2 Fischplatten,<br />
6 runde Platten in verschiedenen Grössen, 2 druchbrochene<br />
ovale Fruchtkörbe, 4 runde kleine Schalen mit Durchbruch, 2<br />
ovale kleine Schalen mit Durchbruch, 4 Saucièren, 2 Blattschälchen,<br />
2 Tazze, 2 Karrée Gemüseschüsseln, 4 flache Karréeschalen,<br />
4 Saucenlöffel, 2 Moutardiers mit Deckel und Löffel, 4 figürliche<br />
Salièren, 72 Speiseteller, 24 Suppenteller, 24 Vorspeiseteller, 24<br />
Brotteller, 22 Dessertteller. Unterglasurblau Zeptermarke und<br />
Bezeichen, Reichsapfel und KPM in Eisenrot, Presszeichen. (226)<br />
In tadellosem Zustand.<br />
CHF 10 000.- / 15 000.-<br />
(€ 6 210.- / 9 320.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1698*<br />
PAAR PRUNKVASEN MIT ALLEGORIEN DER KUNST, Berlin,<br />
KPM, um 1849-70.<br />
Amphorenform mit rankenden Akanthusblatthenkeln, vergoldet,<br />
auf weissem Biskuit Fond in Steinzeugimitation, polychrom<br />
bemalt mit klassischen Frauengestalten als Allegorien der Bildenden<br />
Künste und Baukunst, über profiliertem Fuss und auf oktogonalen<br />
teilvergoldeten Sockeln. Unterglasurblaue Zeptermarken<br />
und Pfennigmarken. H 74cm inklusive Sockel. Leicht restauriert.<br />
Die Vasen entsprechen dem Formenreichtum des Wilheminischen Historismus<br />
und die allegorischen Frauengestalten und Begleitfiguren mit ihren Attributen<br />
repräsentieren genau den Ekklektizismus dieser Zeit. In Deutschland ist es die<br />
Zeit schwerindustrieller sowie militärischer Expansion und ein Unternehmen<br />
wie eine Porzellanmanufaktur, die noch hundert Jahre früher einen enormen<br />
volkswirtschaftlichen Faktor bildete, spielte jetzt eher eine repräsentative Rolle<br />
auf Industrie und Weltausstellungen, die damals in allen Ländern Europas<br />
aber auch Amerika veranstaltet wurden. Die Objekte sollten den industriellen<br />
Fortschritt zeigen und sichtbar machen, dass man gelernt hatte, jede<br />
technische Schwierigkeit zu überwinden. Berlin war mit seinen Produktionen<br />
auf allen grossen Weltausstellungen vertreten. Köllmann-Jarchow, Berliner<br />
Porzellan, 1966, Band I, S.93.<br />
CHF 25 000.- / 45 000.-<br />
(€ 15 530.- / 27 950.-)<br />
Siehe Abb. S. 278<br />
1699<br />
AMORETTE MIT MUFF, Wien, Mitte 18.Jh. Als Allegorie des<br />
Winters. Weiss, mit einem Häubchen auf dem Kopf, bekleidet mit<br />
einem Kapuzenmantel, beide Hände in einem Muff vergraben auf<br />
kantigem Sockel. Keine Marke. H 11,3cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
Siehe Abb. S. 273<br />
1700<br />
FIGUR EINES BLUMENMÄDCHENS, Wien, 2. Hälfte 18.Jh.<br />
Bemalung später. In ihrer zusammengerollten Schürze Blumen<br />
präsentierend, mit einer Hand eine einzelne Blume haltend, auf<br />
einem mit Blumen appliziertem flachen Sockel. Bindenschild eingepresst.<br />
H 12cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb. S. 273
1697
276<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1703<br />
1708<br />
1705<br />
1701<br />
1701<br />
PAAR TIEFE TELLER, Sèvres, um 1773. Gewellte Form bemalt<br />
mit kleinen Streublumen im Spiegel in einer blauen Doppelringbordüre<br />
und einer Wellenbordüre von Blumenreserven auf einem<br />
Goldspitzengrund, LL Monogramm Marke in Blau, ein Teller mit<br />
Jahresbuchstabe U und verschiedene Malermarken von Chauvaux,<br />
Bertrand, Bouillat und Joyaux. D 23,7cm.<br />
Provenienz: Sammlung Dr. Max Fahrländer, Riehen.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1702<br />
TASSE MIT GRISAILLE MEDAILLON, Sèvres, um 1770-75.<br />
Zylindrische Form, bemalt en grisaille mit einem Putto, in einem<br />
Lorbeerkranz auf einem Fond in ‘bleu pointillé’. LL Monogramm<br />
Marke in Blau.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
Zu einem ähnlichen Dekor auf einem Teeservice bei Roth und Le Corbeiller,<br />
French Eighteenth-Century Porcelain, S. 208-9,Nr. 98.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1703<br />
TASSE UND UNTERTASSE, Marseille, Joseph-Gaspard Robert,<br />
um 1777-93. Mit vergoldeten Rocaillebändern und polychromen<br />
Blumengirlanden. FR Monogramm in Unterglasurblau. Jedes<br />
Stück mit Randbestossung.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1704<br />
UNTERSCHALE MIT CHINADEKOR, Chantilly, um 1770-75.<br />
Pâte tendre. Dekor ‘saule et rocher percé’ in Blau Camaïeu. Jagdhorn<br />
und J in Unterglasurblau. Kleine Randbestossung. Brandspuren.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 300.- / 500.-<br />
(€ 190.- / 310.-)
1705<br />
ZWEI MESSER MIT <strong>PORZELLAN</strong>GRIFFEN ‘DÉCOR CHINOIS’,<br />
Saint-Cloud, um 1730. Bemalt im Kakiemonstil mit Pagoden,<br />
Chinesen und Kranich im Inselstil. L Griff 9,5cm. (2)<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1706<br />
OVALE PLATTE, Niderviller, Periode Comte de Custine, um<br />
1770-80. Vierpassform. Bemalt mit einer Landschaftsszene mit<br />
Architekturen und Figurenstaffage auf einem Grassockel und<br />
Insekten auf der Fahne, Goldrand. CC Monogramm und Beizeichen<br />
in Unterglasurblau. D 32cm.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
1707<br />
FIGUR EINES MÄDCHENS, Ostfrankreich, um 1800. Weiss, stehend<br />
mit einem Buch unter dem Arm, deb Rock geschürzt, auf<br />
flachem reliefiertem Sockel. H 17cn.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1708<br />
LOT VON MENNECY <strong>PORZELLAN</strong>EN um 1750-60. Bemalt mit<br />
kleinen Blumenbouquets, Ränder in Purpur. Bestehend aus: Drei<br />
Kosmetik Deckeltöpfchen, eine Tasse und Untertasse und und eine<br />
Untertasse. DV Monogramm in Unterglasurblau auf einer Untertasse.<br />
Provenienz: Aus einer Schweizer Privatsammlung.<br />
1711 1710<br />
‘Pots à fard’, kleine Schminktöpfchen gehörten zu den Spezialitäten der<br />
Manufaktur Mennecy. Sie gehörten neben Glas oder Silberflakons zur<br />
Ausstattung von kleinen Damenbureaus, sowie ‘Poudreusen’. Zu einer<br />
Abbildung bei Collection Connaissance des Arts ‘Grands Artisans d’Autrefois,<br />
Les porcelainiers du XVIII siècle français, 1964, S.148.<br />
CHF 1 500.- / 2 000.-<br />
(€ 930.- / 1 240.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1709<br />
PAAR TELLER, Venedig, Manufaktur Cozzi, um 1790. Glatte<br />
Form, bemalt in Kobaltblau und Gold, mit einer Blüte und verstreuten<br />
Goldblättchen. Eisenrote Ankermarke. D 21,5cm.<br />
CHF 500.- / 700.-<br />
(€ 310.- / 430.-)<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 277<br />
1710 (Detail)<br />
1716<br />
1713
278<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1710<br />
TASSE UND UNTERTASSE FÜR DEN BOTSCHAFTER VON<br />
SCHWEDEN, Nyon, um 1790. Form litron, bemalt mit einem Silhouetten<br />
Porträt von Baron Georg Gustav von Wrangel, Botschafter<br />
von Schweden in Gent, eingefasst von einem ovalen Goldmedaillon<br />
mit zwei Blattkränzen, flankiert von einem bekrönten<br />
GGW Monogramm und einem bekrönten Orden mit schwarzer<br />
Mauerkrone. Die vergoldeten Ränder mit Zackenbordüre und<br />
Helmzieren in Grisaille. Unterglasurblaue Fischmarke.<br />
Bei Edgar Pelichet, Merveilleuse Porcelaine de Nyon, Lausanne, 1973, Abb.<br />
66 für eine weitere Silhouettentasse für Baron von Wrangel, einem wichtigen<br />
Auftraggeber und Kunden der Manufaktur.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 277<br />
1711<br />
TASSE UND UNTERTASSE FÜR DEN BOTSCHAFTER VON<br />
SCHWEDEN, Nyon, um 1790. Form litron, beide Stücke bemalt<br />
mit dem bekrönten GGW Monogramm für Baron Georg Gustav<br />
von Wrangel in Gold mit verschlungenen blauen Blütenkränzen<br />
unter einer blauen Blütenbordüre auf goldgepunktetem Grund<br />
über einem umlaufenden Blattkranz in Gold. Unterglasurblaue<br />
Fischmarke.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 277<br />
1698<br />
1712*<br />
FEINES PAAR EMPIRE VASEN ‘FOND BLEU LAPIS’, Paris, um<br />
1810. Form ‘ovoide’ mit vergoldeten Akanthusblatthenkeln mit<br />
Delphinköpfen, auf lapisblauem Grund mit radiertem Golddekor<br />
einer umlaufenden Arabeskenbordüre zwischen Palmetten und<br />
Lotusbändern um den Hals und unteren Teil des Korpus und Fuss.<br />
Auf quadratischem Sockel, vergoldet. H 37cm.<br />
Die feine Qualität und die Nähe auch zu Vergleichsbeispielen aus der benachbarten<br />
Manufaktur Sèvres, legen ein Zuschreibung an eine der vielen<br />
Manufakturen zu dieser Zeit in Paris nahe. Es sind etwas 37 Manufakturen seit<br />
dem späten 18.Jahrhundert in Paris entstanden, teilweise mit Produktionen<br />
von exzellenter Qualität, durchaus vergleichbar mit dem grossen Rivalen<br />
Sèvres, vor allem in der Zeit des Empire. Mit der Entdeckung des Kaolin in<br />
Frankreich im Jahre 1769, das notwendige Element bei der Herstellung von<br />
Hartporzellan, liess die Monopolstellung Sèvres etwas nach und in der Zeit<br />
um 1770 begannen viele Manufakturen in Paris mit ihrer Produktion, oft<br />
in Anlehnung an die erfolgreichen Sèvres Modelle. Viele der neuen Pariser<br />
Manufakturen standen unter der Schirmherrschaft von Mitgliedern der<br />
Königlichen Familie, wie dem Comte d’ Artois oder Marie Antoinette, oder<br />
anderen honoren Persönlichkeiten der Stadt. Zweifelsohne stammen diese<br />
Vasen aus der Hochzeit der Pariser Produktionen. Zum Vergleich für ähnliche<br />
Vasen mit Delphinhenkeln aus Sèvres aus dem Musée National du Château<br />
de Fontainebleau, bei Léon de Groër, Les Arts Décoratifs de 1790 à 1850’,<br />
1985, S.302, Taf. 584.<br />
CHF 17 000.- / 25 000.-<br />
(€ 10 560.- / 15 530.-)<br />
Siehe Abb.
1713<br />
GROSSER TELLER AUS DEM RUSSISCHEN HOFINVENTAR, St.<br />
Petersburg, 19.Jh. Ozierrandralief, bemalt mit einem Blumenbouquet<br />
und drei verstreuten Blüten auf der Fahne, Rand gefasst in<br />
Purpur. P:K: in Purpur auf der Rückseite, Pridvomaia Kontora<br />
(Hofinventar). D 27,5 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 860.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb. S. 277<br />
1714<br />
KRÖNUNGSBECHER FÜR ZAR NICOLAI II UND ALEXANDRA<br />
FEODOROVNA, Russland, datiert 1896. Kupfer-Email, mit den<br />
bekrönten Initialen für Zar Nikolaus und Zarin Alexandra über<br />
der Jahreszahl ‘1896’, in einem Arabesken Ornamentband in Rot<br />
und Hellblau, auf der Rückseite eine Reserve mit dem Kaiserlichen<br />
Doppeladler. H 10,5cm. Etwas repariert.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1715<br />
PLATTE MIT DURCHBRUCH, St. Petersburg, Zar Alexander I,<br />
um 1801-1825. Bemalt mit einem Blumenbouquet, der Rand mit<br />
arkadenförmigen Durchbruch unter einer Randprofilleiste, eingefasst<br />
in Purpur. D 29 cm. Kleiner Haarriss.<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
1712<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 279<br />
1712 (Detail)
280<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1716<br />
TELLER, Russland, Manufaktur Popov, 19.Jh. Am Rand reiche<br />
Goldblattbordüre mit Roséfarbenen und roten Blüten auf königsblauem<br />
Fond. Unterglasurblaue AP Marke und Malermarke in<br />
Eisenrot. D 23,8cm. Farben und Vergoldung leicht berieben.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb. S. 277<br />
1717*<br />
1 PAAR APOTHEKERVASEN, spätes Louis XVI, Manufacture de<br />
Bayeux, Frankreich, Mitte 19. Jh.<br />
Porzellan polychrom bemalt. Bauchige Vase mit geschweiften<br />
Henkeln, gewölbter Deckel und Rundfuss, auf hohem Zylindersockel.<br />
Die Schauseiten bemalt mit Portraits von Edelleuten. H 68<br />
cm.<br />
Provenienz: Aus einer bedeutenden Pariser Sammlung.<br />
1793 gründete Le Tellier de la Bertinière in Valognes eine Porzellan-Fabrik,<br />
die 1802 von Joachim Langlois übernommen und 1812 nach Bayeux verlegt<br />
wurde. Langlois war ein guter Financier und hervorragender Techniker;<br />
die Manufaktur spezialisierte sich auf die Herstellung von Porzellanen mit<br />
Motiven „inspirés de l’Extrême-Orient“, da die Nachfrage nach solchen<br />
Mustern zu jener Zeit sehr hoch war. Einem Besuch der Kaiserin Marie-Louise<br />
im Jahr 1813 verdankte die Manufaktur den Titel „Manufacture impériale et<br />
royale de Sa Majesté“. Zwischen 1820 und 1830 fanden Langlois und sein<br />
Unternehmen zu einer ganz eigenen Dekorationssprache, inspiriert vom Orient<br />
und England. Nach Langlois’ Tod wechselte die Manufaktur mehrmals ihren<br />
Besitzer, bis sie 1951 geschlossen wurde.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 7 450.- / 11 180.-)<br />
1718<br />
<strong>FAYENCE</strong><br />
1718<br />
FEINE UND SELTENE ‘MINAI’ SCHALE, Persien, Kashan, Mitte<br />
13.Jh. Reliefdekor in Unter- und Aufglasur gehöht in Gold mit feinen<br />
Reliefranken über einem umlaufenden Reihe von Reitern, im<br />
Spiegel ein rundes Medaillon eines thronenden Prinzen mit<br />
einem Becher in der Hand, als Zeichen des Lebens, flankiert von<br />
Assistenzfiguren. Die glatte Aussenwandung mit feinem Arabeskenornament.<br />
Restauriert und retouchiert. Rückseitige Inventar<br />
Nummer ‘K2626M’.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 15 000.- / 25 000.-<br />
(€ 9 320.- / 15 530.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1719<br />
SCHALE MIT BLAUDEKOR, Persien, Isfahan, 19./20.Jh. Mit<br />
unterglasurblauem Dekor eines Blumenbouquets im Zentrum und<br />
einer Gitterwerkbordüre mit alternierenden Reserven. D 24cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)<br />
1720*<br />
SCHALE MIT BLAUDEKOR, Persien, Isfahan, datiert 1904.<br />
Unterglasurblauer Dekor einer zentralen Rosette im Spiegel und<br />
alternierenden Segmenten mit stilsiertem floralen und linearen<br />
Dekor. Datiert auf der Rückseite. D 22cm.<br />
CHF 700.- / 900.-<br />
(€ 430.- / 560.-)
1724 1723<br />
1721<br />
GROSSES FLIESENTABLEAU, Spanien, wohl Sevilla, 16.-17.Jh.<br />
Glasierte, reliefierte Keramik mit honiggelbem, blauem und rotem<br />
Arabeskendekor auf weissem Grund. 32 Innenbildkacheln ergeben<br />
8 kreisförmgige Rankenreserven mit Zentralrosetten, umgeben<br />
von 20 Rahmenkacheln mit umlaufendem Rankenfries. 103x59cm,<br />
Innenfeldfliesen 11x11cm, Rahmenfliesen 15x7cm. Leichte<br />
Absplitterung der Glasur an den Rändern. In Holzrahmen.<br />
Zu ähnlichen Fliesenfeldern im Kunstgewerbe Museum Köln, bei<br />
B.Klesse, Majolika, Kunstgewerbemuseum Köln, 1966, 119ff.<br />
Juan Ainaud de Lasarte, Ars Hispaniae, Madrid, 1952, S.201ff.<br />
Die ersten Beispiele glasierter Keramik, die in der Architektur Verwendung<br />
finden, datieren zurück an das Ende des 12. Jh. Die spezielle Mosaik-Technik<br />
hat seine Wurzeln in der Ausstattung persicher Architektur und gelangt mit<br />
der Einwanderung islamischer Töpfer nach Andalusien in den Kulturkreis<br />
Südspaniens. So waren es zunächste die Keramikzentren Manises und<br />
Granada, die die Keramikprokuktion prägen. Gegen Ende des 15. Jh. wandert<br />
das Produktionszentrum jedoch Richtung Sevilla und Toledo und deren<br />
Einfluss in den Dekorenreichtum der Fliesen reicht schliesslich bis in die höfischen<br />
Paläste Europas.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 730.- / 4 970.-)<br />
1722<br />
BALUSTERVASE IM ‘WANLI’ STIL, Delft, um 1680. Bemalt mit<br />
in Blau mit einer umlaufenden Chinoiserieszene von Chinesen in<br />
einer Gartenlandschaft zwischen Blattbordüren und herabhängenden<br />
Blattmotiven am Fuss und zylindrischen Hals mit gewölbtem<br />
Abschluss und ausgestellter Mündung. H 33cm.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
1723<br />
PLATTE IM ‘WANLI’ STIL, Delft, um 1680. Bemalt in Blau in der<br />
Art der Chinesischen Wanli Periode, im Zentrum mit einem<br />
Löwen vor einer Bogenarchitektur, der breite Rand mit alternierenden<br />
Chinoiserieszenen und Blumenmotiven. Blaumarke und<br />
240. D 34cm. Typische Randabsplitterungen.<br />
CHF 600.- / 800.-<br />
(€ 370.- / 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1724*<br />
GROSSE OVALE FÄCHERPLATTE, Hanau, um 1700. Bemalt in<br />
Blau auf hellblauem Grund im Zentrum einer Biblischen Szene<br />
mit Figurenstaffage, die umlaufend godronnierte Fahne mit Lanzettblättern<br />
und stilisierten Blüten.<br />
Die Form der Platte findet sich sowohl in Hanau als auch in Frankfurt,<br />
Vergleichsstücke bei Ernst Zeh, Haunauer Fayencen, 1913 (1978), S.55m<br />
Abb.12.; Konrad Hüseler, Deutsche Fayencen, S.131 Abb.250 oder S. 103<br />
Abb.190.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 281<br />
1725<br />
KLEINER ENGHALSKRUG ‘VÖGELESDEKOR’, Ansbach, frühes<br />
18.Jh. Birnenform, spiralförmig godronniert, bemalt in Blau auf<br />
hellblauem Fond mit Rosetten, Blumen und Vögeln, geflochtener<br />
Henkel. H 17m.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 620.- / 930.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1726<br />
BREITRANDTELLER MIT FAMILIENWAPPEN, Winterthur,<br />
datiert 1667. Bemalt in den Scharffeuerfarben, Blau, Manganviolett<br />
und Gelb mit einem Wappen der Zürcher Familie Wolff, die<br />
Initialen E.W. und der Datierung ‘1667’. D 36cm. Minimaler Riss<br />
in der Glasur.<br />
Für Winterthur typisch sind die Teller mit Familienwappen, die seit Beginn<br />
des 17. Jahrhundert hergestellt wurden. Dabei erhielt meist ein neuvermähltes<br />
Paar einen oder zwei Wappenteller als Hochzeitsgeschenk, die<br />
Jahreszahl gibt dabei das Jubiläumsdatum an. Die Sitte, sich in Winterthur<br />
Wappenteller anfertigen zu lassen, verbreitete sich bald über die ganze<br />
Ostschweiz. DIe Wappen wurden oft als Vollwappen mit Helmzier<br />
dargestellt. Robert L. Wyss, Winterthurer Keramik, 1973, S. 30.<br />
Vergleichsstücke bei: Rudolf Schnyder, Winterthurer Keramik, Ausstellung im<br />
Museum Lindengut Winterthur, 28.Oktober 1989 bis 15. Juli 1990, S. 7-12 zu<br />
einer Einführung der Geschichte der Winterthurer Keramik.<br />
1726<br />
CHF 2 500.- / 3 500.-<br />
(€ 1 550.- / 2 170.-)<br />
Siehe Abb.
282<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1728<br />
1729<br />
1730<br />
1727<br />
DEMI LUNE BOUQUETIÈRE ‘AU STYLE CHINOISE’, Rouen,<br />
Werkstatt Guillibaud, um 1730-40. Gerippte halbrunde Form<br />
mit Einsätzen für Blumen, bemalt mit blühenden aus Felsen wachsenden<br />
Stauden und einem exotischen Vogel, G in Rot, D 20,5 cm,<br />
H 11 cm.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Bern.<br />
1733<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1728<br />
TELLER ‘A LA PAGODE’, Rouen, um 1730. Bemalt wohl in der<br />
Werkstatt Guillibaud, im Inselstil mit einer Pagodenlandschaft an<br />
einem See zwischen Bäumen und Gartenzäunen und einem fliegenden<br />
Vogel, auf der leicht ansteigenden Fahne Blütenreserven<br />
auf blauem Fond mit weiteren Blumenmotiven. D 23,5cm. Kleine<br />
typische Randbestossungen.<br />
Vergleichstück bei Solange de Plas, Les Faïences de Rouen, du Nord de la<br />
France et de la Région Parisienne, Paris, (ohne Jahr), S.31.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1729<br />
TELLER ‘DECOR LAMBREQUIN’, Rouen, um 1730. Bemalt in<br />
Eisenrot und Blau mit einem stilisierten Blumenkorb und Blattwerk,<br />
die Fahne mit feinem Behangmuster ‘Lambrequin’ gehöht<br />
in Eisenrot mit Gitterwerk und Blattelementen. D 23,5cm. Eine<br />
Randbestossung und typische Absplitterung der Glasur am Rand.<br />
Zwei alte Sammlungsetiketten auf der Rückseite.<br />
CHF 1 000.- / 1 200.-<br />
(€ 620.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1730<br />
TELLER ‘DECOR LAMBREQUIN’, Rouen, um 1730. Bemalt in<br />
Blau Ockergelb, gehöht in Eisenrot, mit einem Blumenkorb im<br />
Spiegel und Behangmuster mit Vasenmotiven und Gitterwerk auf<br />
der Fahne. D 24cm. Starke Absplitterung der Glasur am Rand.<br />
CHF 1 000.- / 1 200.-<br />
(€ 620.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1731<br />
TELLER ‘DECOR LAMBREQUIN’, Rouen, um 1730. Bemalt in<br />
blau und Ockergelb, mit einem Blumenkorb im Spiegel und<br />
Behangmuster mit Gitterwerk auf der Fahne. D 24,5cm. Absplitterungen<br />
und Retouchierungen am Rand.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)
1741<br />
1740<br />
1738 1742 (Rückseite)<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS 283
284<br />
<strong>PORZELLAN</strong>, <strong>FAYENCE</strong> & GLAS<br />
1732<br />
TELLER ‘EN STYLE CHINOIS’, Rouen, Werkstatt Guillibaud,<br />
um 1740. Bemalt im Spiegel mit exotischen Blüten, der gewellte<br />
Rand mit einer Gitterwerkbordüre mit halben Chrysanthemenblüten<br />
und Blumenreserven, D 25,3 cm.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Bern.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1733<br />
TELLER ‘STYLE CHINOIS’, Rouen, um 1730. In der Art von J.B<br />
Guillibaud bemalt im ‘Famille Verte’ Stil mit einem Schmetterling,<br />
einem exotishen Vogel, der auf einem Zweig indianischer<br />
Blumen sitzt, die aus einem Fels emporwachen, der Rand mit Blumenreserven<br />
auf grünem Gittergrund. Gemarkt in Blau G2. D<br />
24,5cm.<br />
Vergleichsstücke bei Solange de Plas, Le Faïences de Rouen, (o.J.), S.30-31.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 930.- / 1 550.-)<br />
Siehe Abb. S. 282<br />
1734<br />
DECKELTERRINE MIT PRÉSENTOIR, Niderviller, Beyerlé, um<br />
1765. Ovale vierpassige Form mit polychromen konturierten Blumenbouquets<br />
mit Rosen und Nelken im Stil von Strassburg, zwischen<br />
stilisierten Spargelköpfen in Purpur, und gebundenen Spargeln<br />
als Henkel, naturalistischer Knauf in Form von Gemüse,<br />
ovales Présentoir ähnlich dekoriert, Terrine: D 33 cm, Teil des<br />
Knaufs repariert.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Bern.<br />
CHF 4 500.- / 6 500.-<br />
(€ 2 800.- / 4 040.-)<br />
1735<br />
<strong>FAYENCE</strong> TINTENSET, Frankreich, um 1770. Rechteckige Form<br />
mit zwei Einsätzen von Streuer und Tintengefäss, Ablage in Form<br />
einer Balustrade, modelliert mit durchbrochenem Rankenwerk,<br />
Blättern, Blumen und Rocaillen gehöht in Purpurrot, Grün und<br />
Gelb, H 15,7 cm, B 16 cm, Deckel eines Einsatzes fehlt, kleine<br />
Rest.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Bern.<br />
CHF 1 600.- / 2 600.-<br />
(€ 990.- / 1 610.-)<br />
1736<br />
OVALE PLATTE, Moustiers, Manufaktur Olérys und Laugier,<br />
Mitte 18.Jh. Façon d’argent. Bemalt in Olivgrün und Manganrot<br />
mit einem Blumenbouquet im Spiegel und kleineren Bouquets auf<br />
der Fahne. Ligierte OL-Marke und Malersignatur in Manganrot.<br />
42x30 cm.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
1737<br />
OVALE PLATTE, Strassburg, Periode Paul Hannong, 1754-1762.<br />
Façon d’argent. Bemalt mit drei Zweigen Indianischer Blumen<br />
‘fleurs des Indes’ und kleinen verstreuten Blättchen, in Purpur,<br />
Grpn Blau und Gelb. 43,5x33,5 cm.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
1738<br />
<strong>FAYENCE</strong> SCHALE, Nove di Bassano, Antonibon, zweite Hälfte<br />
18.Jh. Runde fassonierte Form bemalt mit einer aus einem Fels<br />
wachsenden Blumenstaude und Blättern. D 22cm. Absplitterung<br />
der Glasur am Rand.<br />
CHF 400.- / 600.-<br />
(€ 250.- / 370.-)<br />
Siehe Abb. S. 283<br />
1739<br />
MAIOLIKA PLATTE MIT WANDERER, Montelupo, um 1700.<br />
Bemalt in Gelb, Grün und Blau, mit einem pfeiferauchenden Wanderer.<br />
D31cm. Rand restauriert.<br />
CHF 300.- / 400.-<br />
(€ 190.- / 250.-)<br />
Siehe Abb. S. 283<br />
1740<br />
PLATTE MIT WANDERNDEM PAAR, Montelupo, um 1700.<br />
Bemalt in Gelb, Grün und Blau mit einem in historische Kostüme<br />
gekleidetes Paar beim Wandern durch eine Landschaft. D 31cm.<br />
Leichte Asplitterung der Glasur.<br />
CHF 800.- / 1 200.-<br />
(€ 500.- / 750.-)<br />
Siehe Abb. S. 283<br />
1741<br />
PLATTE, Savona oder Albisola, 18.Jh. Gewellter Rand, bemalt in<br />
Ockergelb, Blau, Türkisgrün und Mangan, mit einer Frau in<br />
Rückenansicht und vom Rand herabhängenden Zweigen. D 28cm.<br />
Haarrisse.<br />
CHF 500.- / 800.-<br />
(€ 310.- / 500.-)<br />
Siehe Abb. S. 283<br />
1742<br />
ALBARELLO, Palermo, Burgio, spätes 17. Jh. Bemalt mit einem<br />
Putto in einem ovalen Medaillon auf ockerfarbenem Grund, die<br />
Rückseite mit Trophäenmalerei in Blau und einem Gesicht im Zentrum,<br />
gehöht in Blau und Manganrot. H 24cm.<br />
Ein beihnahe identisches Stück in Auktion bei Christie’s Milano, 6 Juni 2005,<br />
lot 134. Ein weiteres Vergleichstück in der Sammlung Hanns und Elisabeth<br />
Weinberg ‘The Antique Company of New York’, bei Sotheby’s, New York,<br />
10&11 November 2006, lot 265.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 860.- / 3 110.-)<br />
Siehe Abb. S. 253 + 283