Impulse für Bildung: Melanchthon - Evangelische Trinitatiskirche Bonn
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Die Seligpreisungen getanzt<br />
Lilo Knippenberg im Interview mit Marlene Lautze, Leiterin des<br />
AK Biblischer Tanz, über das neue Tanzstück<br />
L.K.: Wie kam es zu der Idee die Seligpreisungen zu tanzen?<br />
M.L. Nach unserem letzten Stück „Sarah und Abraham“ wollten<br />
wir gerne einen Text aus dem Neuen Testament zur Grundlage<br />
des neuen Tanzstückes machen.<br />
Wir sind auf die Seligpreisungen gestoßen,<br />
da sie als Bestandteil der<br />
Bergpredigt das Kernstück des<br />
Evangeliums bilden. Wir wollten<br />
den Visionen nachspüren, die darin<br />
enthalten sind, und ihre Bedeutung<br />
<strong>für</strong> unser Leben erschließen.<br />
L.K.: Geht das denn überhaupt, so<br />
einen abstrakten Text wie die Selig-<br />
Premiere am 24. Januar: „Selig seid ihr!“<br />
preisungen zu tanzen?<br />
M.L. Es war in der Tat eine besondere Herausforderung <strong>für</strong> uns,<br />
die Seligpreisungen „mit Fleisch zu füllen“ und sie in getanzte<br />
Bilder zu bringen. In den eineinhalb Jahren, in denen wir daran<br />
gearbeitet haben, brauchten wir mehrere Durchgänge, um eine<br />
wirkliche Beziehung zu den Texten zu bekommen. Nach dem<br />
dritten Durchgang haben wir so etwas wie einen Durchbruch erlebt,<br />
nachdem wir uns entschieden hatten, Requisiten einzubeziehen.<br />
Diese haben uns auf neue Weise inspiriert.<br />
L.K.: Kannst du das an einem Beispiel verdeutlichen?<br />
M.L. Wir haben z.B. Bastmatten eingesetzt. In der dritten Seligpreisung<br />
heißt es „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden<br />
das Land erben“. Die Bastmatten bilden eine Mauer, die mit Mitteln<br />
der Sanftmut zu Fall gebracht wird. Ohne Gewalt, verbunden<br />
mit Beharrlichkeit - so wie die deutsch-deutsche Mauer fiel.<br />
L.K: Erkennen das die Zuschauer in der Kürze der Zeit?<br />
M.L. Zunächst soll dem Zuschauer durchaus ein Freiraum bleiben,<br />
die getanzten Bilder mit eigenen Gefühlen und Erfahrungen<br />
zu verbinden. Auf der anderen Seite wird der Tanz durch<br />
poetische Texte ergänzt, die unsere Gedanken widerspiegeln.<br />
L.K.: Was ist der größte Gewinn des Tanzes gegenüber der Wortpredigt?<br />
M.L. Man hört nicht nur, sondern sieht und erlebt gleichzeitig<br />
den Text. Dabei werden verschiedene Sinne angesprochen. Dieses<br />
ganzheitliche Aufnehmen erleichtert vor allem den gefühls-