Peer Pasternack 177 Jahre
Peer Pasternack 177 Jahre
Peer Pasternack 177 Jahre
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zog und die Modernisierungswirkungen der Industrialisierung<br />
für den Bereich der Wissenschaft veranschaulicht.<br />
Soweit in der Stadt Wittenberg Wissenschaft und Höhere<br />
Bildung auch ohne Universität stattgefunden haben, bestehen<br />
eben auch dort historische Anschlussstellen, die mindestens<br />
ebenso produktiv wirken können wie die historische<br />
Besinnung auf die <strong>177</strong> <strong>Jahre</strong> zuvor abgebrochene Universitätsgeschichte.<br />
Geschichte kann – sofern sie bewusst ist –<br />
sowohl Integrationswirkungen entfalten wie Anknüpfungspunkte<br />
für aktuelle Aktivitäten bieten. Insbesondere dort,<br />
wo sich wissenschaftliche Beschäftigungen bürgerschaftlichem<br />
Engagement verdanken, bieten sie Schnittstellen für<br />
die notwendige lokale Verankerung einer auf regionale wie<br />
überregionale Ausstrahlung zielenden Einrichtung wie der<br />
heutigen Leucorea.<br />
Wissenschaft und Höhere Bildung in Wittenberg zwischen<br />
1817 und 1994 als speziellen Aspekt der Stadtgeschichte<br />
ins Bewusstsein zu heben, scheint so angemessen<br />
wie notwendig. Immer noch wird im öffentlichen Bewusstein<br />
der Stadt mit dem Ende des Universitätsbetriebs weithin<br />
auch das Ende von Wissenschaft assoziiert – so wenn der<br />
Oberbürgermeister 2001 schreibt: „Es sollte bis 1994 dauern,<br />
dass mit der Gründung der Stiftung ‚Leucorea’ ... wieder<br />
wissenschaftliches Leben nach Wittenberg zurückkehrte.“<br />
(Naumann 2001) Präziser sollte es statt dessen heißen, dass<br />
mit der Stiftung ‚Leucorea’ wieder universitäres Leben nach<br />
Wittenberg zurückkehrte.<br />
Diese Unterscheidung ist keineswegs sophistisch. Denn<br />
eine genaue Betrachtung entdeckt eine durchaus beträchtliche<br />
Fülle an wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Betätigungen<br />
im Wittenberg der <strong>Jahre</strong> 1817 bis 1994. Teils waren<br />
diese durch Institutionen verstetigt, teils vollzogen sie<br />
sich als – z.B. jubiläumsbedingte – Einzelaktivitäten. Es sind<br />
inhaltliche Schwerpunkte erkennbar, daneben aber auch<br />
Zufälligkeiten, wie sich ebenso manche Schwerpunkte glücklichen<br />
Fügungen mehrerer Zufälle verdanken. Das kann<br />
nicht verwundern, denn die Bildungs- und Wissenschaftsge-<br />
12