11.12.2012 Aufrufe

Peer Pasternack 177 Jahre

Peer Pasternack 177 Jahre

Peer Pasternack 177 Jahre

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zogenen Aktivitäten nieder. Dem entspricht ein differenzierter<br />

stadtgeschichtlicher Forschungsstand.<br />

Die Wittenberger Universitätsgeschichte auch der nachreformatorischen<br />

Zeit bis zu ihrem Ende 1817 ist bereits<br />

recht gut erforscht. Dies gilt auch für den Vorgang der Vereinigung<br />

mit der Friedrichs-Universität zu Halle/Saale. Etwas<br />

komplizierter hingegen verhält es sich für die <strong>Jahre</strong> nach<br />

1817. Das erscheint insofern nicht verwunderlich, als die<br />

Universitätsgeschichte damals vorläufig endete. Aus der<br />

Sicht von heute stellt es sich gleichwohl als Wahrnehmungslücke<br />

dar, wenn dreierlei zusammen gedacht wird: dass die<br />

Wittenberger Universität im Anschluss an ihre Aufhebung<br />

durchaus ein Nachleben entfaltet hatte; dass – nicht nur als<br />

Bestandteil dieses Nachlebens – auch nach 1817 in Wittenberg<br />

zwar kein akademisches Leben im engeren Sinne, sehr<br />

wohl jedoch Wissenschaft und Höhere Bildung stattfanden;<br />

und dass die Wittenberger Universitätsgeschichte seit 1994<br />

eine Fortsetzung vor Ort findet.<br />

Gleichwohl sind einzelne Aspekte des ‚Nachlebens’ der<br />

Universität wie auch bestimmter neuerer Aktivitäten im Bereich<br />

von Wissenschaft und Höherer Bildung in Einzeldarstellungen<br />

bereits erforscht – so gibt es bspw. eine solide<br />

Geschichte der ersten 100 <strong>Jahre</strong> des 1817 gegründeten Predigerseminars,<br />

ebenso eine Reihe von Darstellungen zur<br />

Geschichte der 1883 eröffneten Lutherhalle oder des<br />

Melanchthon-Gymnasiums. Dies betrifft aber zum einen nur<br />

einzelne Institutionen; zum anderen dünnt es stark aus, sobald<br />

der Blick auf das 20. Jahrhundert gelenkt wird. Zu letzterem<br />

gibt es vornehmlich wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten<br />

und Untersuchungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung,<br />

kaum jedoch solche zur Geschichte wissenschaftlicher<br />

Aktivitäten und höherer Bildungsaktivitäten in der<br />

Stadt.<br />

Was schließlich völlig fehlt, ist eine Gesamtdarstellung,<br />

welche die reformationsbezogenen und die nichtreformationsbezogenen<br />

Bemühungen um Wissenschaft und Höhere<br />

Bildung gemeinsam in den Blick nimmt und als das analy-<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!