Peer Pasternack 177 Jahre
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Wittenberg bekam durch diese fortwährenden Aktivitäten<br />
innerhalb seiner Mauern zum einen regelmäßige Schübe<br />
der Erneuerung urbaner Lebendigkeit, wie sie in anderen<br />
50.000-Einwohner-Städten so nicht selbstverständlich ist.<br />
Zum anderen blieb die Stadt ein überregional relevanter Fixpunkt<br />
in den diversen Jubiläumskalendern.<br />
Ergänzung findet dies durch weitere Einrichtungen, Initiativen<br />
und Institute mit reformationsbezogenen Forschungs-<br />
und Bildungsaufträgen, die seit den 1990er <strong>Jahre</strong>n<br />
in Wittenberg neu gegründet wurden. 32<br />
3.3. Bildungseinrichtungen<br />
Mehrere Wittenberg Bildungseinrichtungen bezogen bzw.<br />
beziehen sich explizit auf die reformatorische Tradition ihres<br />
Sitzortes. Sie waren oder sind damit zugleich Bestandteil der<br />
reformationshistorischen Infrastruktur der Stadt.<br />
Das Predigerseminar<br />
Das Predigerseminar stellt im Zeitraum unserer Betrachtung<br />
die Einrichtung mit der größten Kontinuität dar. 1817 als<br />
Königliches Predigerseminar gegründet, existiert es noch<br />
heute. Es war nur kriegsbedingt während der beiden Weltkriege<br />
und kurze Zeit auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten<br />
1924 geschlossen. Im 19. Jahrhundert besuchten es<br />
besonders geeignete Kandidaten der Theologie für eine<br />
zweijährige Fortbildungszeit. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts<br />
ist der Predigerseminar-Besuch fester Bestandteil<br />
der Pfarrerausbildung. Künftige Pfarrer – seit 1968/69 auch<br />
Pfarrerinnen – aus allen Gliedkirchen der Evangelischen<br />
Kirche der Union (EKU) absolvieren dort ihre letzte Ausbildungsphase,<br />
anfangs für ein Jahr und in Folge einer Ausbildungsreform<br />
1977 nun nach einem gänzlich neuen Mo-<br />
32 Vgl. dazu Lutherstadt Wittenberg, der Oberbürgermeister (2000).<br />
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