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Peer Pasternack 177 Jahre

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Nach langem Hin und Her kam man schließlich überein, die<br />

Güterverwaltungsakten der Universitätsverwaltung zu überlassen,<br />

die Patronatsakten dem Predigerseminar dauerhaft zu<br />

übereignen und alles übrige nach Halle zu schaffen. 1837<br />

reiste der hallesche Geschichtsprofessor Heinrich Leo nach<br />

Wittenberg, um die Trennung der Bestände vorzunehmen.<br />

Wie schon seinerzeit Beyer fand auch er das Archiv wieder<br />

in einem beklagenswerten Zustand vor:<br />

„Als ... im <strong>Jahre</strong> 1831 die Cholera durch ihre Nähe auch Wittenberg<br />

zu bedrohen schien, ließ der damalige Kommandant in Wittenberg<br />

den Teil des Augusteums ... eventualiter als Cholerahospital einrichten<br />

und bei dieser Gelegenheit die Hälfte des Archivs durch eine<br />

Anzahl Musketiere auf den Fußboden des zweiten Raumes bringen,<br />

wobei anfangs, wie es scheint, noch in einiger Ordnung verfahren<br />

und die Aktenbündel nicht ganz durcheinander aufgestapelt wurden;<br />

allein allmählich hat sichtbar bei diesem Transport die Unordnung<br />

überhand genommen, und die später herübergetragenen Pakete sind<br />

in ungeordneten Haufen durcheinander aufgeschüttet worden.“<br />

(Ebd., 15f.)<br />

Über den wissenschaftlichen Wert der Überlieferung indes<br />

kommt Leo zu einem sehr viel günstigeren Urteil: Die Akten<br />

seien überaus lehrreich für das geistige Leben, besonders bei<br />

den Theologen; manche Prozess- und Disziplinarsachen<br />

seien in kultureller Hinsicht bedeutsam; zudem würden die<br />

Kämpfe zwischen Universität und Rat zu Wittenberg dokumentiert<br />

(ebd., 17). 13 Schließlich, im <strong>Jahre</strong> 1838, gelangten<br />

die Wittenberger Akten tatsächlich nach Halle, nachdem<br />

bereits 1825 die der philosophischen und 1835 die der theologischen<br />

Fakultät sowie die an das Provinzialarchiv abgetretenen<br />

Urkunden („bis auf einen geringfügigen Bestandteil,<br />

der speziell für die Universität Wittenberg keine Bedeutung<br />

hatte“) angekommen waren (ebd.).<br />

Zur Ruhe gekommen war das Wittenberger Universitätsarchiv<br />

damit freilich noch nicht: „Der wiederholte Wechsel<br />

des Aufenthaltsortes und das Fehlen einer fachmännischen<br />

Leitung brachten das Archiv wieder in solche Verwirrung,<br />

13 Vgl. auch Israël (1913, 19-23).<br />

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