Bundesfinanzen in Kürze R2011 - Eidg. Finanzverwaltung - admin.ch
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06 Ausblick<br />
Bundeshaushalt im Zei<strong>ch</strong>en<br />
der Erholung<br />
S<strong>ch</strong>uldenkrise bee<strong>in</strong>trä<strong>ch</strong>tigt<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum im<br />
Euroraum...<br />
...und <strong>in</strong> der S<strong>ch</strong>weiz<br />
Abwärtskorrektur für Folgejahre<br />
s<strong>ch</strong>ränkt f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>en<br />
Handlungsspielraum e<strong>in</strong><br />
Der E<strong>in</strong>bru<strong>ch</strong> der Volkswirts<strong>ch</strong>aften, wie er <strong>in</strong> den Jahren 2008 und 2009 <strong>in</strong> den meisten<br />
Industrieländern zu beoba<strong>ch</strong>ten war, ist weitgehend überwunden. Die Wirts<strong>ch</strong>aftsleistung<br />
im Euroraum lag 2011 no<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t unter dem Vorkrisenniveau, jene der USA bereits<br />
darüber. In der S<strong>ch</strong>weiz wurde des Niveau von vor der Krise bereits Mitte 2010 errei<strong>ch</strong>t.<br />
Die forts<strong>ch</strong>reitende Erholung zeigt si<strong>ch</strong> damit au<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der S<strong>ch</strong>weiz, und sie zeigt si<strong>ch</strong><br />
<strong>in</strong>sbesondere im soliden Ergebnis des Re<strong>ch</strong>nungsjahres 2011.<br />
Die F<strong>in</strong>anz- und Wirts<strong>ch</strong>aftskrise hat si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> – als Folge des krisenbed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>nahmene<strong>in</strong>bru<strong>ch</strong>s<br />
und kostspieliger Stimulierungsmassnahmen − längst zu e<strong>in</strong>er S<strong>ch</strong>uldenkrise<br />
gewandelt. Die Krise ist aber au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e Folge vers<strong>ch</strong>iedener struktureller Probleme<br />
zahlrei<strong>ch</strong>er Volkswirts<strong>ch</strong>aften <strong>in</strong> Europa, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr kas<strong>ch</strong>ieren lassen.<br />
Das Ergebnis: Das Vertrauen <strong>in</strong> den Euro ist ers<strong>ch</strong>üttert, vers<strong>ch</strong>iedene Staaten haben auf<br />
ihren S<strong>ch</strong>uldpapieren hohe Risikoaufs<strong>ch</strong>läge zu akzeptieren, und die e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>neidenden<br />
Korrekturmassnahmen bee<strong>in</strong>trä<strong>ch</strong>tigen das Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum im Euroraum.<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz kann si<strong>ch</strong> der Krise im Euroraum ni<strong>ch</strong>t entziehen. Der Aufwertungsdruck<br />
auf den S<strong>ch</strong>weizer Franken bleibt trotz wirksamer Untergrenze der SNB ho<strong>ch</strong>. Die Krise<br />
s<strong>ch</strong>lägt si<strong>ch</strong> zudem dar<strong>in</strong> nieder, dass für das laufende Jahr anstelle e<strong>in</strong>es Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stums<br />
von 1,5 Prozent, wie no<strong>ch</strong> bei der Budgeterstellung erwartet, mittlerweile<br />
nurmehr mit e<strong>in</strong>er s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Zunahme von 0,8 Prozent gere<strong>ch</strong>net werden kann, so<br />
die E<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>ätzung der Expertengruppe für Konjunkturprognosen des Bundes vom März<br />
2012. Zudem s<strong>in</strong>d die konjunkturellen Risiken na<strong>ch</strong> wie vor gross.<br />
Die Abwärtskorrektur für 2012 führt zu e<strong>in</strong>em tieferen E<strong>in</strong>nahmenniveau <strong>in</strong> den Folgejahren.<br />
Das gute Re<strong>ch</strong>nungsergebnis 2011 ändert daran ni<strong>ch</strong>ts, weil es – gestützt auf<br />
die Ho<strong>ch</strong>re<strong>ch</strong>nungen – bereits <strong>in</strong> die im vergangenen Jahr erfolgte F<strong>in</strong>anzplanung e<strong>in</strong>geflossen<br />
war. H<strong>in</strong>zu kommen strukturelle M<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>nahmen aus Steuerreformen und<br />
tieferer Gew<strong>in</strong>nauss<strong>ch</strong>üttung der SNB. Gemäss den Anforderung der S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
muss nun mit e<strong>in</strong>em entspre<strong>ch</strong>end tieferen Plafond für die Gesamtausgaben gere<strong>ch</strong>net<br />
werden, und <strong>in</strong> den kommenden Jahren besteht sehr wenig bis gar ke<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>er<br />
Handlungsspielraum. Kommen weitere Ausgabenwüns<strong>ch</strong>e h<strong>in</strong>zu, so müssen diese<br />
mit Massnahmen auf der E<strong>in</strong>nahmen- oder Ausgabenseite kompensiert werden.<br />
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