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Bundesfinanzen in Kürze R2011 - Eidg. Finanzverwaltung - admin.ch

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Glossar<br />

Abs<strong>ch</strong>reibungen Wertm<strong>in</strong>derung von Sa<strong>ch</strong>gütern und von<br />

Positionen des immateriellen Vermögens. Unters<strong>ch</strong>eidung<br />

<strong>in</strong> planmässige und ausserplanmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen.<br />

Planmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen werden auf Grund der Entwertung<br />

dur<strong>ch</strong> Alterung und Nutzung auf die Abs<strong>ch</strong>reibungsdauer<br />

verteilt. Ausserplanmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen s<strong>in</strong>d<br />

dauernde Wertm<strong>in</strong>derungen, die ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> ordentli<strong>ch</strong>e<br />

Nutzung begründet s<strong>in</strong>d.<br />

Aufwand In der Bu<strong>ch</strong>haltung erfasster Wertverzehr (Ausgaben<br />

und bu<strong>ch</strong>mässige Aufwendungen wie –>Abs<strong>ch</strong>reibungen<br />

und zeitli<strong>ch</strong>e Abgrenzungen). Begriff der –>Erfolgsre<strong>ch</strong>nung.<br />

Ausgaben Zahlungen an Dritte e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> kreditoris<strong>ch</strong>e<br />

Belastungen. Begriff der –>F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung.<br />

Ausgabenregel der S<strong>ch</strong>uldenbremse Die S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />

begrenzt die Ausgaben des ordentli<strong>ch</strong>en Haushalts über e<strong>in</strong>en<br />

Konjunkturzyklus auf das Niveau der –>ordentli<strong>ch</strong>en<br />

E<strong>in</strong>nahmen. Der Konjunkturverlauf wird dabei mit Hilfe<br />

des «Konjunkturfaktors» berücksi<strong>ch</strong>tigt, wel<strong>ch</strong>er das aktuelle<br />

–>BIP zum Trend-BIP <strong>in</strong> Beziehung setzt. Die Regel führt<br />

dazu, dass die Ausgaben im Wirts<strong>ch</strong>aftsaufs<strong>ch</strong>wung tiefer als<br />

die E<strong>in</strong>nahmen se<strong>in</strong> müssen, während sie im Wirts<strong>ch</strong>aftsabs<strong>ch</strong>wung<br />

höher se<strong>in</strong> dürfen. Formal ausgedrückt: Ordentli<strong>ch</strong>e<br />

Ausgaben = Konjunkturfaktor x ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen.<br />

Ausglei<strong>ch</strong>skonto Auf dem «Ausglei<strong>ch</strong>skonto» werden die<br />

jährli<strong>ch</strong>en Differenzen zwis<strong>ch</strong>en den gemäss –>S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />

zulässigen und den effektiven Ausgaben aufgere<strong>ch</strong>net:<br />

S<strong>in</strong>d die effektiven Ausgaben im Re<strong>ch</strong>nungsjahr höher<br />

(tiefer) als die aufgrund der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> erwirts<strong>ch</strong>afteten E<strong>in</strong>nahmen<br />

und dem Konjunkturverlauf ermittelten zulässigen<br />

Ausgaben, wird die Differenz dem Ausglei<strong>ch</strong>skonto belastet<br />

(gutges<strong>ch</strong>rieben). Fehlbeträge auf dem Ausglei<strong>ch</strong>skonto s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> den Folgejahren dur<strong>ch</strong> Ausgabenkürzungen abzubauen.<br />

Bei Übers<strong>ch</strong>üssen besteht dagegen ke<strong>in</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keit, diese<br />

über e<strong>in</strong>e Erhöhung der Ausgaben abzutragen.<br />

Ausserordentli<strong>ch</strong>e Transaktionen Ausserordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen<br />

und Ausgaben s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne der –>S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />

zu verstehen. Ausserordentli<strong>ch</strong>e Transaktionen s<strong>in</strong>d von der<br />

–>Ausgabenregel der S<strong>ch</strong>uldenbremse ausgenommen. Ausserordentli<strong>ch</strong>e<br />

Ausgaben betreffen aussergewöhnli<strong>ch</strong>e und<br />

ni<strong>ch</strong>t steuerbare Ereignisse sowie eher te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> bed<strong>in</strong>gte<br />

Anpassungen. E<strong>in</strong> ausserordentli<strong>ch</strong>er Zahlungsbedarf muss<br />

zudem m<strong>in</strong>destens 0,5 Prozent der hö<strong>ch</strong>stzulässigen Ausgaben<br />

betragen. Die Ausserordentli<strong>ch</strong>keit na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />

wird <strong>in</strong> der Bundesverfassung und dem F<strong>in</strong>anzhaushaltsgesetz<br />

geregelt und muss vom Parlament mit qualifiziertem<br />

Mehr bes<strong>ch</strong>lossen werden.<br />

Bruttodarstellung/Bruttopr<strong>in</strong>zip Aktiven und Passiven so-<br />

wie Aufwand und Ertrag bzw. Ausgaben und E<strong>in</strong>nahmen s<strong>in</strong>d<br />

getrennt vone<strong>in</strong>ander auszuweisen (Verre<strong>ch</strong>nungsverbot).<br />

Brutto<strong>in</strong>landprodukt (BIP) Das Brutto<strong>in</strong>landprodukt (BIP)<br />

erfasst den Wert der im Inland hergestellten Waren und<br />

Dienstleistungen zu aktuellen Preisen, soweit diese ni<strong>ch</strong>t<br />

als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und<br />

Dienstleistungen verwendet werden – also die so genannte<br />

Werts<strong>ch</strong>öpfung. Die <strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> s<strong>in</strong>d eng mit der Wirts<strong>ch</strong>aftsleistung<br />

verknüpft. E<strong>in</strong> höheres BIP-Wa<strong>ch</strong>stum führt<br />

im langfristigen Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt zu e<strong>in</strong>em proportionalen Anstieg<br />

der Bundese<strong>in</strong>nahmen.<br />

E<strong>in</strong>nahmen Zahlungen von Dritten e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> debitoris<strong>ch</strong>e<br />

Guthaben. Begriff der F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung.<br />

Erfolgsre<strong>ch</strong>nung Teil der Jahresre<strong>ch</strong>nung: Zeigt den periodi-<br />

sierten Wertverzehr und den Wertzuwa<strong>ch</strong>s sowie den Erfolg<br />

(Zeitraumre<strong>ch</strong>nung). 1. Stufe: Operatives Ergebnis exklusive<br />

F<strong>in</strong>anzertrag/-aufwand. 2. Stufe: Gegenüberstellung der ordentli<strong>ch</strong>en<br />

Aufwendungen und Erträge mit Ausweis ordentli<strong>ch</strong>es<br />

Ergebnis (<strong>in</strong>kl. F<strong>in</strong>anzaufwand/-ertrag). 3. Stufe: Gegenüberstellung<br />

der ordentli<strong>ch</strong>en und ausserordentli<strong>ch</strong>en Aufwendungen<br />

und Erträgen (gemäss Def<strong>in</strong>ition S<strong>ch</strong>uldenbremse).<br />

Ertrag In der Bu<strong>ch</strong>haltung erfasster Wertzuwa<strong>ch</strong>s (E<strong>in</strong>nahmen<br />

und bu<strong>ch</strong>mässige Erträge wie Re<strong>ch</strong>nungsabgrenzungen<br />

für no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fakturierte Leistungen). Begriff der –>Erfolgsre<strong>ch</strong>nung.<br />

Ergänzungsregel Die Ergänzungsregel zur –>S<strong>ch</strong>uldenbrem-<br />

se verlangt, dass Defizite des ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalts<br />

mittelfristig über den –>ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt kompensiert<br />

werden. Als Steuerungsgrösse dient der Stand des Amortisationskontos.<br />

Dar<strong>in</strong> werden auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die –>ausserordentli<strong>ch</strong>en<br />

Transaktionen erfasst. Übers<strong>ch</strong>reiten die Ausgaben<br />

die E<strong>in</strong>nahmen, so ist dieser Fehlbetrag spätestens<br />

während der se<strong>ch</strong>s folgenden Re<strong>ch</strong>nungsjahre dur<strong>ch</strong> strukturelle<br />

Übers<strong>ch</strong>üsse im ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt abzutragen.<br />

Die Ergänzungsregel ist seit 1.1.2010 <strong>in</strong> Kraft.<br />

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