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KUNSTINVESTOR AUSGABE APRIL 2017

KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE April 2017 Herausgeber Michael Minassian

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Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE April 2017
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KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Arnulf Rainer, Ohne Titel (Vorderseite Schwarz- und Rückseite Rosaübermalung)<br />

Rufpreis 18.000, € - UNVERKAUFT<br />

Kompromisslose Suche<br />

Wie kaum ein anderer Künstler hat Arnulf Rainer in seiner Suche nach<br />

künstlerischen Ausdrucksmitteln radikal neue Wege beschritten.<br />

Aber nicht nur der Künstler sucht ständig nach neuen<br />

künstlerischen Ausdrucksmittel, auch der Markt ist<br />

permanent auf der Suche: Bei der Auktion der<br />

RESSLER KUNST AUKTIONEN am 20. Februar in der<br />

ehemaligen Anker Brotfabrik wurden 6 Werke Arnulf<br />

Rainers angeboten, fünf wurden verkauft. Eine<br />

„Graubraune Übermalung“ aus 1962, überarbeitet<br />

1973, wurde auf 55.000 Euro gesteigert. Inklusive des<br />

Aufgeldes, der Umsatzsteuer und dem Folgerecht (das<br />

ist der Betrag, den der Künstler als Anteil aus dem<br />

Verkauf erhält), mussten also mehr als 70.000 Euro für<br />

Arbeit bezahlt werden. Zwei kleine Übermalungen aus<br />

den frühen 1970er Jahren erzielten Meistbote von<br />

16.000 und 14.000 Euro. „Der Waldmensch“ wurde um<br />

13.000 Euro verkauft, eine Naturübermalung wurde in<br />

der Auktion auf das gleiche Niveau gehoben. Lediglich<br />

eine Arbeit scheiterte – noch dazu eine ganz besonders<br />

Interessante: 1959 stellte Rainer den Entwurf für eine<br />

Plastik in der Vorgartenstraße vor. Allein, die Verant-<br />

.<br />

wortlichen der Gemeinde Wien wollten sich seinem<br />

Vorschlag nicht anschließen – was sie heute heftig<br />

bedauern sollten. Die rosafarbige Zentralgestaltung (auf<br />

der Rückseite hat der Künstler eine seiner wunderbaren<br />

schwarzen Übermalungen vorgenommen, die freilich<br />

nicht „schwarz“ ist, sondern irisierend in violetten<br />

Tönen) ist für Arnulf Rainer sehr ungewöhnlich. Der<br />

Künstler hat 1974 die beiden Flächen im Rahmen einer<br />

Restaurierung überarbeitet, herausgekommen ist ein<br />

doppelseitiges Werk, das jedenfalls auf der rosafarbigen<br />

Seite so ungewöhnlich ist, dass sich offenbar<br />

kein Sammler traute, es zu erwerben. Der Rufpreis<br />

betrug 18.000 Euro, ein durchaus amikaler Preis für<br />

einen der wichtigsten Künstler der Gegenwart. Arnulf<br />

Rainer war seit jeher ein kompromissloser, ja radikaler<br />

Künstler. Nach künstlerischen Kontroversen verließ er<br />

sowohl die Angewandte als auch die Akademie<br />

innerhalb weniger Tage.

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