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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>621</strong> 13. April 2017 Seite 3<br />
Standesämter werden in der Burg zusammengelegt<br />
Horn wird zur Hochzeitshauptstadt Südlippes<br />
Heiraten in der Burg in Horn? Das<br />
wird demnächst öfter passieren, denn<br />
demnächst lassen sich hier auch<br />
Paare aus Schlangen und Schieder-<br />
Schwalenberg trauen. Bereits im Jahr<br />
2014 schlossen die Städte Lügde,<br />
Schieder-Schwalenberg, Horn-<br />
Bad Meinberg und die Gemeinde<br />
Schlangen eine öffentlich-rechtliche<br />
Vereinbarung über die gegenseitige<br />
Vertretung im Aufgabenbereich des<br />
Standesamtes. Es wurde seinerzeit<br />
vereinbart, die öffentlich-rechtliche<br />
Vereinbarung im Sinne einer guten<br />
interkommunalen Zusammenarbeit<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Diese Weiterentwicklung ist nun<br />
dahingehend geplant, dass die Städte<br />
Horn-Bad Meinberg, Schieder-<br />
Schwalenberg und die Gemeinde<br />
Schlangen gemeinsam das Standesamt<br />
Südlippe bilden. Die drei<br />
Partner haben bereits die Zustimmung<br />
des Rates verbuchen können.<br />
Im Standesamt Südlippe werden<br />
Mitarbeiter/innen der drei beteiligten<br />
Kommunen arbeiten. Sitz des<br />
Standesamtes wird die Burg in Horn<br />
sein. Die Standesämter in Schieder-<br />
Schwalenberg und Schlangen sollen<br />
aufgegeben werden, die Trauräume<br />
in den Gemeinden jedoch erhalten<br />
bleiben. Trauungen werden nach wie<br />
vor in den Räumen aller beteiligten<br />
Kommunen stattfinden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> Lügde geht diesen Schritt<br />
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />
mit, legt aber Wert darauf, dass die<br />
öffentlich-rechtliche Vereinbarung<br />
über die Vertretung weiterhin bestehen<br />
soll. Darüber hinaus soll für<br />
die <strong>Stadt</strong> Lügde die Möglichkeit<br />
offengehalten werden, sich zu einem<br />
späteren Zeitpunkt dem gemeinsamen<br />
Standesamt anzuschließen.<br />
Der aktuelle Kommentar von Manfred Hütte<br />
Chance für mehr<br />
Das ist mal eine Zusammenarbeit, von der Horn-Bad Meinberg profitiert.<br />
Horn wird zur heimlichen Hochzeits-Hauptstadt Südlippes und<br />
könnte zum Mekka aller Heiratswilligen werden. Dazu benötigt es ein<br />
klein wenig Phantasie und etwas Marketing: Alle möglichen Partner,<br />
vom Festwirt der Burgscheune bis zum Hochzeitskutschenvermieter,<br />
vom Hochzeitsfotografen bis zum Friseur, vom mittelalterlichen<br />
Barden bis zur Partyband, sollten in einem Paket zusammengefasst<br />
werden, das einzeln buchbar ist. Die Hochzeitspaare können dann<br />
eine romantische Hochzeit mit Fototermin an den Burgwallanlagen<br />
oder eine Mittelalterhochzeit mit Barden und Gästen in Gewandung<br />
buchen. Wer macht den ersten Schritt?<br />
Das Bürgerbegehren zur Abschaffung von Einbahnstraßen<br />
in der Innenstadt Horns scheiterte an<br />
einer nicht eindeutigen Fragestellung und an sieben<br />
fehlenden Stimmen. Trotzdem äußerten Politiker<br />
Respekt vor der erreichten Stimmenzahl. Das<br />
Foto entstand übrigens am vergangenen Sonntag<br />
auf dem Frühlingsfest in Horn. Die Freiwillige<br />
Feuerwehr hat dafür ihre Drehleiter zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Foto: Manfred Hütte<br />
Die Burg in Horn. Hier wird das Standesamt Südlippe untergebracht.<br />
Bürgerbegehren scheitert knapp an Formulierung und Stimmenzahl<br />
Sieben Stimmen fehlten zur Sensation<br />
Denkbar knapp ist das Bürgerbegehren zur<br />
Abschaffung der Einbahnstraßen im <strong>Stadt</strong>kern<br />
Horn gescheitert. Es konnte zwei entscheidende<br />
Kriterien nicht erfüllen, so die Beurteilung der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung, der der Rat einstimmig folgte.<br />
Es fehlten sieben Stimmen an der notwendigen<br />
Stimmenzahl. Außerdem war die Fragestellung<br />
nicht eindeutig genug. Der Städte- und Gemeindebund<br />
teilte diese Ansicht der Verwaltung. Das<br />
Bestimmtheitsgebot sei nicht erfüllt worden.<br />
Angesichts der Ablehnung ergriff Marion<br />
Betke für den verhinderten Initiator Gunter<br />
Schmidt das Wort. Sie verzeichnete ein ganz<br />
großes Feedback auf das Begehren, das sich<br />
nicht gegen jemanden gerichtet habe, sondern<br />
für etwas.<br />
In der politischen Beurteilung zeigten sich<br />
Unterschiede. Die SPD mit Manfred Vogt<br />
sprach von einer schweigenden Mehrheit von<br />
91 Prozent, die sich nicht für eine Abschaffung<br />
der Einbahnstraßen ausgesprochen habe. Ihnen<br />
gelte die Loyalität der SPD. Es gebe kein ideales<br />
Verkehrskonzept für Horn, nach der einjährigen<br />
Versuchsphase werde neu bewertet. Alexander<br />
Martin (CDU) sympathisierte mit den fast neun<br />
Prozent, die sich für die Öffnung ausgesprochen<br />
hätten. Seine politische Einschätzung: Viele<br />
hundert Bürger haben uns ein deutliches Signal<br />
gesandt. Er drängte, dass jetzt endlich die Planund<br />
Testphase beginnen müsse. Franz Kuhlmann<br />
(Bürgerbündnis) zeigte sich enttäuscht, dass die<br />
Bürger, die beim Bürgerbegehren unterschrieben<br />
haben, sich nicht an den Versammlungen<br />
beteiligt hätten. Erst nachdem der Beschluss<br />
gefallen sei, kamen die Bedenken und die<br />
Unterschriftenliste. Reinhard Gerke äußerte<br />
Respekt vor den Unterzeichnern. Das Votum<br />
sei ihm eine Mahnung. Diana Ammer (Linke)<br />
begründete ihre ablehnende Haltung zu einer<br />
kompletten Öffnung: „Wir sind für alle Bürger<br />
verantwortlich, auch für Schulkinder, Senioren<br />
und Behinderte“. Andreas Mickel (FDP) zeigte<br />
seinen Respekt vor der Initiative. So eine deutliche<br />
Botschaft hätte er sich schon früher bei der<br />
Entscheidungsfindung gewünscht. „Jetzt muss<br />
unsere Entscheidung umgesetzt und ausgewertet<br />
werden“, sagte der parteilose Gerd Detering<br />
und stimmte wie der gesamte <strong>Stadt</strong>rat für die<br />
Ablehnung des Bürgerbegehrens. Auf Facebook<br />
lieferte Detering noch eine Begründung nach,<br />
wonach die Forderung nach Abschaffung der<br />
Einbahnstraßen „nachvollziehbar und berechtigt“<br />
sei: „Alle Verkehrsexperten sind darüber einig,<br />
dass in relativ engen Straßen mit Gegenverkehr,<br />
sowohl die Geschwindigkeit der motorisierten<br />
Verkehrsteilnehmen/innen geringer, als auch<br />
ihre Aufmerksamkeit und Vorsicht höher ist.<br />
Das ist nachvollziehbar und wäre ein wirksamer<br />
Schutz für Fußgänger. Würde man mal die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
in der oberen und unteren<br />
Heerstraße messen und vergleichen, bekäme man<br />
sicherlich die Bestätigung dieses Verhaltens.<br />
Deshalb ist die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung<br />
vor allem eine Schutzmaßnahme für die<br />
schwächeren Verkehrsteilnehmer/innen‘“.<br />
Einen Nachgeschmack hat das gescheiterte<br />
Bürgerbegehren noch. Initiator Gunter Schmidt<br />
hat nach eigenen Angaben die erste Version des<br />
beanstandeten Textes dem Bürgermeister zur Prüfung<br />
vorgelegt und von ihm per Telefon Konkretisierungshinweise<br />
bekommen. Jetzt sieht er sich<br />
getäuscht. Eine Darstellung, die der Bürgermeister<br />
weit von sich wies. Er habe Schmidt nicht bei der<br />
Formulierung beraten.<br />
M.H.<br />
Bewegung beim „Kotzenberger Hof“<br />
Kotzenberg will verkaufen<br />
Wer auf der letzten Ratssitzung bis zuletzt geblieben ist, wurde belohnt. Der<br />
„Kotzenberger Hof“ hat ein Preisschild bekommen. Bürgermeister Stefan<br />
Rother berichtete von einem Gespräch mit Ronald Kotzenberg über die<br />
Sanierung des „Kotzenberger Hofs“ am Marktplatz. Kotzenbergs Projekt,<br />
den ehemaligen Familiensitz in ein Restaurant mit Hotelbetrieb umzubauen,<br />
liegt seit einigen Jahren auf Eis und ist wohl bald beendet. Vorher wurde das<br />
Gebäude entkernt und neuere Nebengebäude abgerissen. Kotzenberg will<br />
zwar an seinen Plänen festhalten, hält den Zeitrahmen dafür aber weiterhin<br />
offen, so Rother. Gleichzeitig machte Kotzenberg per Brief ein Angebot an<br />
die <strong>Stadt</strong>, das Gebäude zu kaufen. Es bestehe ein sehr positiver Kontakt, so<br />
Rüdiger Krentz. Im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung nannte Rother<br />
den aufgerufenen Kaufpreis. Die <strong>Stadt</strong> lässt jetzt das Gebäude gutachterlich<br />
bewerten und wird dann mit Ronald Kotzenberg weiter reden. Das Ziel der<br />
<strong>Stadt</strong> ist, so Rüdiger Krentz, das Gebäude zu erwerben und einem Nutzen<br />
zuzuführen. Voraussetzung sei die Zustimmung des <strong>Stadt</strong>rates. M.H.<br />
Oberförster-Feige-Weg wird neu ausgebaut<br />
Bis September 2017<br />
soll alles fertig sein<br />
Am Dienstag nach Ostern starten die Bauarbeiten in der Straße „Oberförster-<br />
Feige-Weg“. Das teilt die <strong>Stadt</strong>verwaltung in einer Presseinfo mit. Zunächst<br />
werden auf der Häuserseite einige Versorgungsleitungen erneuert. Danach<br />
erfolgt der Straßenneubau, heißt es.<br />
Der erste Abschnitt für die Straßenbauarbeiten beginnt zwischen den Straßen<br />
Johanna-Fuchs-Weg und Schanzenberg. Im zweiten Abschnitt erfolgt der<br />
Ausbau der Straße zwischen Schanzenberg und Dr.-Wessel-Weg. Der Ausbau<br />
der einzelnen Streckenabschnitte erfolgt unter Vollsperrung. Während der<br />
Arbeitszeit (werktags zwischen 7 und 17 Uhr) ist dann das Befahren und<br />
Parken in den jeweiligen Streckenabschnitten nicht möglich. Nur Fußgänger<br />
können die Baustelle während der Bauphase passieren. Auch die Anlieger<br />
werden ihre Grundstücke nur zu Fuß erreichen können. Der Verkehr wird<br />
entsprechend einer Baustellenbeschilderung umgeleitet. Ortskundige und<br />
Anlieger, insbesondere auch die Besucher des Kurhaus Schanzenberg und des<br />
AURA-Zentrums, werden gebeten, die Baustelle weiträumig zu umfahren.<br />
Für die Müllabfuhr wird während der Bauzeit ein Sammelplatz eingerichtet.<br />
Die Baufirma wird den Anliegern bei der Beförderung der Mülltonnen zum<br />
Sammelplatz behilflich sein. Behinderungen des Verkehrs im Bereich der<br />
Baustelle lassen sich leider nicht vermeiden. Alle Baubeteiligten werden<br />
aber bemüht sein, diese möglichst auf ein zumutbares Maß zur reduzieren.<br />
Die Baufirma informiert die Anlieger rechtzeitig durch Wurfsendungen über<br />
wichtige Entwicklungen. Sollte trotzdem einmal Anlass zu Beschwerde<br />
sein, dann steht das gesamte Baustellenpersonal für Fragen und Antworten<br />
zur Verfügung. Vorausgesetzt das Wetter spielt gut mit und die Baustelle<br />
verläuft ohne größere Behinderungen, werden die Bauarbeiten Anfang<br />
September 2017 fertiggestellt sein, so die Verwaltung.