STIMMEN 2017 Programmheft
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25. Juli<br />
(Support)<br />
Foto: Larissa Jordan<br />
Foto: Benoit Bepopix<br />
DI 25. Juli, Rosenfelspark Lörrach (D), 20 Uhr, € 29<br />
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Die zierliche Lady aus Paris wirft so manche vorgefasste Meinung<br />
zum Genre Blues über den Haufen. Mit ihren 23 Jahren<br />
behauptet sie sich explosiv in einer Domäne, die von Alters her<br />
eher den Männern zugedacht schien. Ihre Schule reicht dabei<br />
von B. B. King über Sharon Jones bis zu Lenny Kravitz. Kaum<br />
volljährig gewinnt sie beim renommierten Blues Sur Seine-Festival<br />
alle Preise und wird zur Überfliegerin in der französischen<br />
Heimat. Nina Attals Stimme dürfte im Blues eine absolute Ausnahme<br />
sein: Sie spielt nicht künstlich Lebenserfahrung vor, in<br />
ihrem Timbre wohnt noch unverkennbar das Mädchen. Gleichzeitig<br />
paart sie ihre unbekümmerte frische Laune mit einem hohen<br />
Spielniveau auf der Gitarre. In jüngerer Zeit hat sie sich ganz<br />
erkennbar in Richtung Funk und Rock geöffnet, liebäugelt mit<br />
Disco und Motown, zeigt sich politisch bewusst, wenn sie über<br />
den ermordeten Antifaschisten Clement Meric singt. „Der Blues<br />
hat mich unmittelbar angesprochen, weil er eine aufrichtige<br />
Sache ist, weil er fest in einem historischen Kontext steht“, sagt<br />
Attal. „Und mein Ziel ist es, ihn meiner Generation nahezubringen!“<br />
Nina Attal, la surdouée gracile de Paris, met les opinions préconçues<br />
sur le genre de blues au panier. Malgré ses 23 ans, elle<br />
s’impose face à ses collègues dans ce domaine masculin en liant<br />
sa voix insouciante de jeune fille à son jeu de guitare de niveau<br />
élevé. Grâce aux influences de funk, de rock et de « disco », elle<br />
arrive à amener le blues à sa génération.<br />
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Man muss nicht in die Ferne schweifen, um seelenvolle Stimmen<br />
zu finden, es gibt sie auch direkt vor der Haustür: Annie<br />
Goodchild sollte man ohne Zweifel nicht nur als aktuelle Soulqueen<br />
Basels bezeichnen, sondern als eine der größten Überraschungen<br />
im raffinierten Indie-Pop überhaupt. Von Boston kam<br />
sie ans Rheinknie, mit Zwischenstationen in Guatemala und<br />
Barcelona, künstlerisch zwischen dem Folk der offenen Bühne,<br />
dem klassischen Soul, orientalischen und indischen Farben<br />
schweifend: Goodchilds satter, expressiver Alt fühlt sich in vielen<br />
musikalischen Welten zuhause. Sie kann einen Hit von Katie<br />
Perry zum Youtube-Kracher machen, psychedelischen Folkpop<br />
hinzaubern, das Cabaret der 1930er-Jahre wieder aufleben lassen,<br />
das Duo Daryl Hall und John Oates einer Dub-Behandlung<br />
unterziehen. Gebündelt hat Annie Goodchild all ihre Talente auf<br />
einer LP, die sich „Random Physical Sensation“ nennt, und ihre<br />
kraftvollen Vocals auch mal in Electronica-Setting zur Geltung<br />
kommen lässt.<br />
Elle est actuellement une des plus grandes surprises de la musique<br />
pop indépendante à Bâle. Annie Goodchild, originaire de<br />
Boston, a une voix alto expressive et forte qui aime de nombreux<br />
mondes de musique tels que le son psychédélique, le soul, le cabaret<br />
des années 1930, mais aussi la musique électronique avec<br />
des facettes orientales et indiennes. Quelle chance qu’elle soit<br />
venue chez nous !<br />
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