Vorschau Scheidegger & Spiess Herbst 2017
Die aktuellen TItel vom Verlag Scheidegger & Spiess im Herbst 2017.
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5 Die Angaben beruhen zumeist auf Unterlagen im Familienarchiv sowie<br />
auf mündlichen Auskünften von Hans E. Rutishauser.<br />
6 Kaufbrief vom 26. Juli 1875, im Eigentum von Hans E. Rutishauser.<br />
7 Laut einem Briefkopf «Sattler und Tapezierer E. Rutishauser» von 1904<br />
werden «Anfertigung und Lager von Polstermöbeln und Matratzen jeder Art,<br />
Bettfedern und Flaum in nur feiner Ware, Fahr- und Reitrequisiten, Fuhrwerke<br />
und Pferdegeschirre» angeboten. Weiter sind «Rolleaux und Marquisen<br />
sowie sämtliche Dekorationen» erhältlich.<br />
8 SPITZMARKE MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE 9<br />
10<br />
SPITZMARKE MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE<br />
11<br />
20 SPITZMARKE MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE<br />
12<br />
SPITZMARKE MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE<br />
21<br />
13<br />
SARAH ELSER<br />
MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE<br />
IM SPANNUNGSFELD VON ZEICHNUNG,<br />
FOTOGRAFIE UND MALEREI<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eisma<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismassesse<br />
Adolf Dietrich muss eine besondere Anziehungskraft haben,<br />
Das Buch lädt ein zu einer Zeitreise in eine längst vergangene, in<br />
wenn jedes Jahr, besonders im Sommer, mehr und mehr Men-<br />
den Bildern auch etwas verklärt dargestellte Welt. Doch den<br />
schen an seine Gestade ziehen, sei es für ein paar Tage oder<br />
steten Wandel gab es schon damals; die Sehnsucht nach Idylle war<br />
Wochen oder gar für immer. Die vom Klima begünstigte Region<br />
eher ein Wunschtraum als Realität. Dass diese aus unterschied -<br />
hat seit jeher Reisende, Sommerfrischler, Dichter und Dichterin-<br />
lichen Perspektiven gesehen werden kann, kommt auch im Buch<br />
nen, Maler und Malerinnen angelockt. Sujets gibt es trotz der<br />
zum Tragen. In den drei Aufsätzen von Stefan Keller, Felicitas<br />
grossen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten auch heute<br />
Meile und Barbara Stark werden die Landschaften betrachtet<br />
immer noch genug. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass<br />
unter Berücksichtigung von gesellschaftlich-sozialen und von<br />
gerade in dieser Region im Laufe von über siebzig Jahren eine<br />
kultur- und kunstgeschichtlichen Aspekten, ebenso wie die his-<br />
der bedeutendsten und grössten privaten Sammlungen von his -<br />
torische Baukultur und zwei exemplarische Künstlerbiografien<br />
torischen Ansichten entstanden ist. Der Kreuzlinger Sammler<br />
Gegenstand der Beiträge sind. Für den Sammler attraktiv ist<br />
Hans E. Rutishauser trägt in unermüdlicher Arbeit bildliche<br />
wohl insbesondere der Bildkatalog, der teils erstmals publizierte<br />
Zeugnisse seiner Heimat aus der Vergangenheit zusammen:<br />
historische Ansichten enthält. Sie repräsentieren den Höhepunkt<br />
Erinnerungsspeicher Skizzenbuch: «schon 25 Jahre her»<br />
Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
Angebot des Geschäfts von Emil Carl Rutishauser umfasst alles,<br />
Darstellungen von Menschen in ihrem Alltag, in ihrem Lebensraum,<br />
bei ihrer Arbeit. Besonderes Augenmerk richtet der Sammler<br />
auf die bei den früheren Touristen beliebten Zeichnungen,<br />
Aquarelle und Ölbilder, die die Landschaft oder einen Ort wirklichkeitsgetreu<br />
wiedergeben – sogenannte Veduten.<br />
Dieses Buch gibt einen repräsentativen Einblick in die Welt am<br />
See von einst. Vorgestellt wird eine Auswahl von rund 140 Uni -<br />
katen und drucktechnisch reproduzierten Blättern aus dem 18.,<br />
19. und frühen 20. Jahrhundert. Einbezogen wird dabei die ganze<br />
Bodenseeregion, allerdings sind geografische Schwerpunkte gesetzt,<br />
die die räumliche Gewichtung innerhalb der Sammlung<br />
widerspiegeln.<br />
der Vedutenmalerei unmittelbar aus der Zeit, bevor die Fotografie<br />
ihren Siegeszug antrat.<br />
Dass die in liebevoller Detailarbeit von Hand angefertigten Landschaftsansichten<br />
ihren unbestrittenen Reiz haben, wird in diesem<br />
Buch zweifellos veranschaulicht. Die Bilder laden nicht nur<br />
Die Anfänge des renommierten Kreuzlinger Einrichtungsund<br />
Antiquitätengeschäfts Rutishauser gehen in das Jahr 1874<br />
zurück. 5 Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz<br />
auf. Ein Jahr später kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken<br />
käuflich erwerben. 6 Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert<br />
dort seine Ausbildung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als<br />
21-Jähriger mit dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr<br />
später heiratet er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit<br />
kann er dem Lehrmeister bereits die Liegenschaft samt Geschäft<br />
abkaufen. Das reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz auf. Ein Jahr später<br />
kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken käuflich erwerben. 6<br />
Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert dort seine Ausbildung<br />
zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als 21-Jähriger mit<br />
dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr später heiratet<br />
er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit kann er dem Lehrmeister<br />
bereits die Liegenschaft samt Geschäft abkaufen. Das<br />
reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl Rutishauser<br />
umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be völkerung<br />
braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände, Tapezierer-<br />
und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der Art und<br />
was die wachsende Kreuzlinger. Ein Jahr später heiratet er Frieda<br />
Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit kann er dem Lehrmeister<br />
bereits die Liegenschaft samt Geschäft abkaufen. Be völkerung<br />
braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände, Tapezierer-<br />
und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der Art und<br />
Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung wurde zur<br />
Bühne der Repräsentation.» 8<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse<br />
Erinnerungsspeicher Skizzenbuch: «schon 25 Jahre her»<br />
Die Anfänge des renommierten Kreuzlinger Einrichtungsund<br />
Antiquitätengeschäfts Rutishauser gehen in das Jahr 1874<br />
zurück. 5 Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz<br />
auf. Ein Jahr später kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken<br />
käuflich erwerben. 6 Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert<br />
dort seine Ausbildung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als<br />
21-Jähriger mit dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr<br />
später heiratet er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit<br />
kann er dem Lehrmeister bereits die Liegenschaft samt Geschäft<br />
abkaufen. Das reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl<br />
Rutishauser umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be -<br />
völkerung braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände,<br />
Tapezierer- und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der<br />
Art und Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung<br />
wurde zur Bühne der Repräsentation.» 8<br />
Vor der Jahrhundertwende kommt der Wagenbau hinzu, der aber<br />
nie die Bedeutung des Möbel- und Einrichtungshandels erlangt<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eisma<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismassesse<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eisma<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismassesse<br />
und daher bereits in den 1920er-Jahren, nicht zuletzt wegen<br />
der automobilen Konkurrenz, wieder aufgegeben wird. Schliesslich<br />
erfolgt im Jahre 1919 der Erwerb der Nachbarliegenschaft<br />
Hauptstrasse 102, die «1927 zum Wohn- und Geschäftshaus<br />
erweitert» wird. 9<br />
Der Ehe entspriessen drei Kinder, Frieda, Meta und Emil. Emil<br />
Rutishauser, genannt Migg (1901 – 1976), übernimmt die Sattlerei<br />
im Jahr 1928 und heiratet im selben Jahr die aus Ermatingen<br />
stammende Margreth Müller (1908 – 1961). Sie haben zwei Söhne,<br />
Hans Emil und Emil Oskar, genannt Milo.<br />
Erinnerungsspeicher Skizzenbuch: «schon 25 Jahre her»<br />
Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
Die Anfänge des renommierten Kreuzlinger Einrichtungs-<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz auf. Ein Jahr später<br />
und Antiquitätengeschäfts Rutishauser gehen in das Jahr 1874<br />
kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken käuflich erwerben. 6<br />
zurück. 5 Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Ge-<br />
Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert dort seine Ausbil-<br />
schäftstätigkeit im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz<br />
dung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als 21-Jähriger mit<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismassesse<br />
auf. Ein Jahr später kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken<br />
käuflich erwerben. 6 Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert<br />
dort seine Ausbildung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als<br />
21-Jähriger mit dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr<br />
später heiratet er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit<br />
kann er dem Lehrmeister bereits die Liegenschaft samt Geschäft<br />
abkaufen. Das reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl<br />
Rutishauser umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be -<br />
völkerung braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände,<br />
Tapezierer- und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der<br />
Art und Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung<br />
wurde zur Bühne der Repräsentation.» 8<br />
dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr später heiratet<br />
er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit kann er dem Lehrmeister<br />
bereits die Liegenschaft samt Geschäft abkaufen. Das<br />
reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl Rutishauser<br />
umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be völkerung<br />
braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände, Tapezierer-<br />
und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der Art und<br />
Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung wurde zur<br />
Bühne der Repräsentation.» 8<br />
Vor der Jahrhundertwende kommt der Wagenbau hinzu, der aber<br />
nie die Bedeutung des Möbel- und Einrichtungshandels.<br />
1<br />
Adolf Dietrichs Bilderfindungen in der<br />
Zeichnung und deren Verdichtung zu Gemälden<br />
1<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismasse<br />
D<br />
a<br />
M<br />
A<br />
Erinnerungsspeicher Skizzenbuch: «schon 25 Jahre her»<br />
Die Anfänge des renommierten Kreuzlinger Einrichtungsund<br />
Antiquitätengeschäfts Rutishauser gehen in das Jahr 1874<br />
zurück. 5 Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz<br />
auf. Ein Jahr später kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken<br />
käuflich erwerben. 6 Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert<br />
dort seine Ausbildung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als<br />
21-Jähriger mit dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr<br />
später heiratet er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit<br />
kann er dem Lehrmeister bereits die Liegenschaft samt Geschäft<br />
abkaufen. Das reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl<br />
Rutishauser umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be -<br />
völkerung braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände,<br />
Tapezierer- und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der<br />
Art und Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung<br />
wurde zur Bühne der Repräsentation.» 8<br />
Vor der Jahrhundertwende kommt der Wagenbau hinzu, der aber<br />
nie die Bedeutung des Möbel- und Einrichtungshandels erlangt<br />
und daher bereits in den 1920er-Jahren, nicht zuletzt wegen<br />
der automobilen Konkurrenz, wieder aufgegeben wird. Schliesslich<br />
erfolgt im Jahre 1919 der Erwerb der Nachbarliegenschaft<br />
Hauptstrasse 102, die «1927 zum Wohn- und Geschäftshaus<br />
erweitert» wird. 9<br />
Der Ehe entspriessen drei Kinder, Frieda, Meta und Emil. Emil<br />
Rutishauser, genannt Migg (1901 – 1976), übernimmt die Sattlerei<br />
im Jahr 1928 und heiratet im selben Jahr die aus Ermatingen<br />
stammende Margreth Müller (1908 – 1961). Sie haben zwei Söhne,<br />
Hans Emil und Emil Oskar, genannt Milo.<br />
Emil, der Vater von Hans Emil, gilt als kommunikativ und ist<br />
weitherum bekannt. Er baut vor allem das bereits florierende<br />
Aussteuergeschäft weiter aus. Es wurden damals viele Verkaufsobjekte<br />
angeboten, mündliche Vereinbarungen und Barzahlung<br />
waren üblich. Das Steckenpferd des Vaters waren alte Gemälde<br />
und das damit verbundene Handelsgeschäft, der Grossvater<br />
Emil Carl sammelte auch Waffen, von denen heute keine mehr<br />
vorhanden sind. Aus dieser Zeit stammt die heitere Begebenheit<br />
mit den drei Seminaristen, die nach einem feuchtfröhlichen<br />
Abend vor verschlossenen Seminartüren standen, dann im Schaufenster<br />
A des Geschäfts übernachteten und am Sonntag von den<br />
Kirchgängern geweckt wurden.<br />
In der Römerburg, einst Familiensitz von Konstanzer Han -<br />
delsleuten aus dem 16. Jahrhundert, waren die unteren beiden<br />
Stockwerke als Wohnräume mit antiken Möbeln, Bildern und<br />
Accessoires hergerichtet. 10<br />
Am heutigen Geschäftsstandort an der Hauptstrasse 100/102 in<br />
Kreuzlingen wird immer wieder gebaut, erneuert und erweitert.<br />
1934 erfolgt ein Anbau gegen Süden mit einer zusätzlichen Woh-<br />
Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz auf. Ein Jahr später<br />
kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken käuflich erwerben. 6<br />
Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert dort seine Ausbildung<br />
zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als 21-Jähriger mit<br />
dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr später heiratet<br />
er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit kann er dem Lehrmeister<br />
bereits die Liegenschaft samt Geschäft abkaufen. Das<br />
reichhaltige Angebot des Geschäfts von Emil Carl Rutishauser<br />
umfasst alles, was die wachsende Kreuzlinger Be völkerung<br />
braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände, Tapezierer-<br />
und Sattler arbeiten. 7 «Das äusserte sich in der Art und<br />
Weise der häuslichen Einrichtung: [. . .] die Wohnung wurde zur<br />
Bühne der Repräsentation.» 8<br />
Vor der Jahrhundertwende kommt der Wagenbau hinzu, der aber<br />
nie die Bedeutung des Möbel- und Einrichtungshandels erlangt<br />
und daher bereits in den 1920er-Jahren, nicht zuletzt wegen<br />
der automobilen Konkurrenz, wieder aufgegeben wird. Schliess<br />
5 Die Angaben beruhen zumeist auf Unterlagen im Familienarchiv sowie<br />
auf mündlichen Auskünften von Hans E. Rutishauser.<br />
6 Kaufbrief vom 26. Juli 1875, im Eigentum von Hans E. Rutishauser.<br />
7 Laut einem Briefkopf «Sattler und Tapezierer E. Rutishauser» von 1904<br />
werden «Anfertigung und Lager von Polstermöbeln und Matratzen jeder Art,<br />
Bettfedern und Flaum in nur feiner Ware, Fahr- und Reitrequisiten, Fuhrwerke<br />
und Pferdegeschirre» angeboten. Weiter sind «Rolleaux und Marquisen<br />
sowie sämtliche Dekorationen» erhältlich.<br />
D<br />
a<br />
Vor der Jahrhundertwende kommt der Wagenbau hinzu, der aber<br />
nie die Bedeutung des Möbel- und Einrichtungshandels erlangt<br />
und daher bereits in den 1920er-Jahren, nicht zuletzt wegen<br />
Erinnerungsspeicher Skizzenbuch: «schon 25 Jahre her»<br />
Die Anfänge des renommierten Kreuzlinger Einrichtungsund<br />
Antiquitätengeschäfts Rutishauser gehen in das Jahr 1874<br />
zurück. 5 Der Sattler L. Th. Roth nimmt am 1. April seine Geschäftstätigkeit<br />
im Haus Hauptstrasse 104 am Hirschenplatz<br />
auf. Ein Jahr später kann er die Liegenschaft für 15 000 Franken<br />
käuflich erwerben. 6 Emil Carl Rutishauser (1870 – 1952) absolviert<br />
dort seine Ausbildung zum Sattler und Polsterer, die er 1891 als<br />
21-Jähriger mit dem Prädikat «vorzüglich» abschliesst. Ein Jahr<br />
später heiratet er Frieda Oberhänsli (1871 – 1940). In jener Zeit<br />
kann er dem Lehrmeister bereits die Liegenschaft samt Geschäft<br />
abkaufen. Das reichhaltige Angebot des Geschäfts Kreuzlinger<br />
Be völkerung braucht: Gebrauchs möbel und Einrichtungsgegenstände,<br />
Tapezierer- und Sattler arbeiten. 7<br />
8 Michael Bürgi/Monika Rüthers/Astrid Wüthrich (Hrsg.), Kreuzlingen.<br />
Kinder, Konsum und Karrieren 1874 – 2000, Weinfelden 2001, S.16.<br />
9 Peter Erni/Alfons Raimann, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau,<br />
Band 7, Der Bezirk Kreuzlingen 1, Die Stadt Kreuzlingen, Bern 2009, S. 369.<br />
10 «Erst 1943, als bereits der Abbruch drohte, fand Egli [der Vorbesitzer]<br />
in Ernst Emil Rutishauser, dem international bekannten Antiquitäten-<br />
und Kunsthändler aus Kreuzlingen, einen Käufer.»<br />
In: Erni/Raimann 2009, S. 279.<br />
11 Die heutigen Räumlichkeiten des Rutishauser Kunst- und Kulturfonds.<br />
16 SPITZMARKE MONDSCHEIN ÜBER DEM SEE 17<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eisma<br />
Berlinger Schiffsanlegestelle mit angeschwemmter Eismassesse