12.12.2012 Aufrufe

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CVRSORI REPARATVM”<br />

(1720)<br />

( Die größer geschrieben Buchstaben ergeben –zusammengezählt- die angegebene Jahreszahl<br />

an:<br />

M=1000<br />

D=500<br />

C=100<br />

L=50<br />

V=5<br />

I=1<br />

Das Gewölbe <strong>der</strong> Kirche ist mit leichter Stuckatur, dann schönen, die Geburt, das Lehramt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wüste, die E<strong>in</strong>kerkerung und den Tod des heiligen Johann Baptist vorstellenden Fresco – Gemälden<br />

geziert. Der mehrmals genannte Johann Franz Mayer hat auch auf dem Musikchor e<strong>in</strong>e wohlgestimmte<br />

Orgel errichten lassen, über welcher am Gewölbe die nämliche Stadtpfarrkirche nebst Turm, welche<br />

beide <strong>von</strong> Bürgermeister und Rat getragen vorgestellt werden, abgebildet zu sehen.<br />

In beiden Seitengängen bef<strong>in</strong>den sich an <strong>der</strong> Decke Gemälde, welche die Wun<strong>der</strong> durch die Fürbitten<br />

Mariens, welche im Rosenkranze verehrt wird, darstellen.<br />

Nebst an<strong>der</strong>en ist an <strong>der</strong> Seitenwand <strong>der</strong> Kirche auch die Vorstellung des Kreuzweges unseres Herrn<br />

Jesus Christus <strong>in</strong> 14 Stationen – nicht schlecht gemalt, angebracht (E<strong>in</strong>e bei <strong>der</strong> hiesigen Pfarrei h<strong>in</strong>terlegte<br />

Schrift zeugt „daß diese Kreuzweg – Vorstellung unter dem Stadtpfarrer Georg Holzmüller aus<br />

<strong>Velburg</strong> im Jahre 1736 aufgerichtet wurde; - renoviert im vorigen Jahr).<br />

Drei Stationen verdienen noch angemerkt zu werden. Sie s<strong>in</strong>d aus Holz und stellen <strong>in</strong> Lebensgröße die<br />

heiligen Peter und Paul und den heiligen Johann <strong>von</strong> Nepomuk vor. Erstere zwei s<strong>in</strong>d angeschafft<br />

worden <strong>von</strong> Stephan H o f m a n n, Bäcker aus <strong>Velburg</strong> im Jahr 1726.<br />

Der heilige Johann aber wurde <strong>von</strong> dem oft erwähnten Rudolph <strong>von</strong> W<strong>in</strong>disch, wie se<strong>in</strong> beigefügtes<br />

Wappen beweist, aufgestellt.<br />

Dieser eifrige Beamte gab sich auch die Mühe e<strong>in</strong>e Bru<strong>der</strong>schaft unter dem Titel des „heiligen Johann<br />

<strong>von</strong> Nepomuk“ zu errichten, <strong>von</strong> <strong>der</strong> ich aber weiter nichts angeben kann, als daß sich jährlich das<br />

Fest des heiligen Johann Nepomuk <strong>in</strong> <strong>der</strong> hiesigen Pfarrkirche mit Oktav – e<strong>in</strong>er täglichen Litanei mit<br />

Musik – gefeiert und die Bru<strong>der</strong>schaftsformel erneuert wird (Die Pfarrakten sagen nichts, daß solche<br />

Bru<strong>der</strong>schaft wirklich zustande gekommen ist; auch ist ke<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong>schaftsfond da.).<br />

Noch s<strong>in</strong>d anzuführen die übrigen vier Wappen, die an den vor<strong>der</strong>en Seitenbogen <strong>der</strong> Kirche oben<br />

dargestellt s<strong>in</strong>d und <strong>von</strong> <strong>der</strong>en e<strong>in</strong>es – rechts das Wispeckhische , - das an<strong>der</strong>e das Stadtwappen <strong>von</strong><br />

hier ist. – Die zwei an<strong>der</strong>en werden auf den Pfeilergesimsen <strong>von</strong> Engeln – aus Gips gefertigt – gehalten;<br />

das zur rechten Hand ist nicht mehr sichtbar – es war auch das Stadtwappen <strong>von</strong> <strong>Velburg</strong> und das<br />

zur l<strong>in</strong>ken ist das Churfürstlich Bayerische Wappen. – Endlich wird noch bemerkt e<strong>in</strong> ste<strong>in</strong>ener Weihbrunnkessel<br />

bei <strong>der</strong> mittleren Kirchtüre; er hält 4’ (cirka 1,37 m ) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe, 2’ (cirka 68 cm) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Breite und führt die Jahreszahl 1755.<br />

Außer <strong>der</strong> Kirche, am neueren Bau, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>kel bildet mit <strong>der</strong> alten Kirche – ist die Darstellung<br />

des Ölberges mit e<strong>in</strong>em hölzernen Kreuz versehen. Jesus und die drei Jünger, Petrus, Jakobus und<br />

Johannes sche<strong>in</strong>en schon <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er alten Meisterhand zu se<strong>in</strong>. Sie wurden im Jahr 1816 zu Ende <strong>der</strong><br />

Fastenzeit renoviert.<br />

An die Kirche ist e<strong>in</strong> 174’ (cirka 59 m ??? – Anm.: <strong>der</strong> <strong>Velburg</strong>er Kirchturm misst ca. 35 m) hoher<br />

Turm. Der Turm ist so angebaut, daß die Sakristei schon im Turm ist. E<strong>in</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Erde ungefähr 15’<br />

hoch (cirka 5, 20 m) im Turm e<strong>in</strong>gemauerter roher Ste<strong>in</strong> gibt Aufschluss vom Alter <strong>der</strong> Kirche, so wie<br />

diese mit dem Turm jetzt stehen. Auf diesem rohen Ste<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>det sich folgende Inschrift:<br />

“Anno Doi MDLXXIV...(1574)<br />

Den II. MAII ist dis ECK VNDHIERAVF DER TVRN ZV<br />

PAVEN ANGEFANGEN<br />

PAVHER GEöR PREY NST“<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!