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Chronik von Velburg in der Oberpfalz

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Unten:<br />

Die Göttlich Macht blieb auß so gar<br />

Daß Nichts an tag mehr kommen.<br />

Deß lebens brunn <strong>der</strong> Seelen Sonntag<br />

Deß himels Zierd darneben<br />

Damahlen ganz ohn krafft und glantz<br />

Dem Tod war übergeben.“<br />

„Vater Unser.“<br />

„O Wie herzlich war betrübet<br />

Dieße Mutter die so liebet<br />

Ihren sohn In diesem Leyd.<br />

Sie Ihre Zähr, vnd grosen<br />

Sröckt konnte länger Nicht<br />

bedenken bei <strong>der</strong> Juden grausamkeit.“<br />

„ave Maria.“<br />

Zur Ehr unserß leydenden heylandt?<br />

und se<strong>in</strong>er Schmerzhaften Mutter hat<br />

dieseß werk verfertigt F. Andreas Müller.<br />

e<strong>in</strong>sidler auf dem<br />

Calvariberg nechst <strong>Velburg</strong> 1743<br />

Auf dem Wege zu dieser heiligen Grabeskapelle längs h<strong>in</strong>auf über den Berg s<strong>in</strong>d die Darstellungen<br />

des Leidens und Sterbens u. H. Jesu Christi <strong>in</strong> XIV Stationen auf eichenen Säulen mit gemalten Eisenblechtafeln<br />

(Ehemals waren diese Stationen gemauert und die Darstellungen dar<strong>in</strong> gemalt.)<br />

Da <strong>der</strong> Andächtigen zu diesem Grabkirchle<strong>in</strong> immer mehr wurden; das Kirchle<strong>in</strong> aber se<strong>in</strong>es engen<br />

Raumes wegen fasste gar wenige Menschen. So wurde im Jahr 1770, unter Direktion des damaligen<br />

Stadtpfarrers Xaver B e r t l i n, e<strong>in</strong> Anbau durchgeführt. Diesen auszuführen häufiger fallende Opfer<br />

<strong>der</strong> Wallfahrer behilflich waren.<br />

Sehr viel trug hierzu auch das vorh<strong>in</strong> urkundlich nie<strong>der</strong>gelegte Vermächtnis des Andreas Müller, über<br />

300 fl., bei.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem neuen Anbau, <strong>der</strong> sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> ursprünglich kle<strong>in</strong>en Kapelle bis dah<strong>in</strong>, wo jetzt die<br />

Kanzel angebracht ist, erstreckt, f<strong>in</strong>den sich drei an beiden Seitenwänden e<strong>in</strong>gemauerte und sehr<br />

schön bearbeitete Ste<strong>in</strong>e, welche hier angemerkt zu werden verdienen.<br />

Die <strong>in</strong> diese Ste<strong>in</strong>e gehauenen Bildnisse s<strong>in</strong>d gleichfalls vom Andreas Müller angefertigt worden und<br />

gleich sehenswert, und dies umso mehr, da diese Arbeit <strong>von</strong> diesem andächtigen Eremiten erst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

siebzigsten Lebensjahr unternommen, wie die Auf- und Unterschriften <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>tafeln zeugen.<br />

Diese Ste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d:<br />

Auf <strong>der</strong> Seite rechter Hand, wenn man <strong>in</strong> den Anbau – das Presbyterium <strong>der</strong> <strong>der</strong>maligen Kirche – tritt,<br />

<strong>der</strong> Kanzel gerade gegenüber, ist sie die erste dieser Ste<strong>in</strong>tafeln.<br />

„Die kripp hier unten Zeigt<br />

wie Gott unß hat Geliebt<br />

wie er gantz milt geneigt<br />

se<strong>in</strong> liebsten sohn unß giebt.<br />

Se<strong>in</strong> gantzeß leben war<br />

e<strong>in</strong> immerwehrendeß leyden<br />

biß er <strong>in</strong> schmerzen gar<br />

an Creutz <strong>von</strong> unß welt scheiden.<br />

Im stall <strong>in</strong> groser kält<br />

se<strong>in</strong> Gebuehrt hat da erwöhlt<br />

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