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Chronik von Velburg in der Oberpfalz

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Auf dem Berge, auch Kreuzberg (e<strong>in</strong>st Hohenberg genannt) hielten sich schon seit undenklichen<br />

Zeiten Eremiten auf unter denen sich im letzten XVIII. Jahrhun<strong>der</strong>t (18. Jahrhun<strong>der</strong>t) e<strong>in</strong> gewisser<br />

Arsenius – vor se<strong>in</strong>er Aufnahme <strong>in</strong> den dritten Orden Anton Müller, und mit se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> Andreas<br />

Müller ausgezeichnet hat (Es ist unter den hiesigen Pfarrakten e<strong>in</strong>e Kopie <strong>der</strong> Lebensbeschreibung<br />

dieses Fraters Andreas Müller vorhanden. Das Orig<strong>in</strong>al- die Handschrift des ehemaligen Frühmessers<br />

Johann Ferd<strong>in</strong>and Götz <strong>von</strong> <strong>Velburg</strong> – ist <strong>in</strong> den Händen e<strong>in</strong>es hiesigen Bürgers).<br />

So viel aus den auf mehreren Ste<strong>in</strong>tafeln angebrachte Inschriften, verfertigt <strong>von</strong> dem eben genannten<br />

Eremiten Frater Andreas Müller zu schließen ist, so befand sich auf dem Herz – Jesu – Berg – e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Viertelstunde <strong>von</strong> <strong>der</strong> Stadt <strong>Velburg</strong> entlegen – außer <strong>der</strong> Eremitage etwa e<strong>in</strong>e Vorstellung<br />

des Todes Jesu am Kreuze – daher <strong>in</strong> früheren Zeiten dieser Berg alle<strong>in</strong> Kreuzberg – Kalvarienberg<br />

geheißen.<br />

Es ist gewiss, daß die kle<strong>in</strong>e Kapelle – zum heiligen Grabe, sonst auch Kreuzkirchle<strong>in</strong> genannt – durch<br />

Verwendung des mehrmals angeführten Eremiten Andreas Müller, welcher <strong>der</strong> Klausur e<strong>in</strong>em gewissen<br />

Waldbru<strong>der</strong>, namens Konstant<strong>in</strong> N., <strong>in</strong> schlechtem Zustande im Jahre 1723 abgekauft und<br />

übernommen hat, aufgebaut und die Andacht <strong>der</strong> Leute, welche sich hier öfters versammelten, sehr<br />

för<strong>der</strong>lich war.<br />

E<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>, mit gleich folgen<strong>der</strong> Aufschrift, ebenfalls <strong>von</strong> Andreas Müller angefertigt, gibt hierüber näheren<br />

Aufschluss.<br />

Es heiß nämlich:<br />

„E<strong>in</strong> hochlöblich Geistlicheß Comisariat <strong>in</strong> <strong>Velburg</strong><br />

wolle Nachfolgente Vermogtnuß (Vermögen)<br />

<strong>der</strong>en treyhun<strong>der</strong>t Gulden zu unterhaltung ihres selbst<br />

Eigenen Calvariberg best möglichst versichert erhalten<br />

vnd damit nach me<strong>in</strong>em Absterben alles vollzogen werde.<br />

Zur Größerer Ehr Unserß liebsten Heilandß Jesu Christi u.<br />

se<strong>in</strong>er Werdesten Mutter Maria auch zu lieb unsereß<br />

lieben Calvaribergß welchen wir mit vnserm bestendigem<br />

fleiß und Mitelen <strong>in</strong> solchen guthen stand gebracht<br />

und auch <strong>in</strong> die 40 Jahr erhalten Vermachen wir beede Gebrü<strong>der</strong><br />

F. Andreaß Müller und F. Arsenius Müller Zu e<strong>in</strong>er<br />

beständigen unterhaltung 300 Gulden. es sol aber gleich nach unserer<br />

beeden absterben <strong>von</strong> obegesagtem Capital e<strong>in</strong>hun<strong>der</strong>t gulden<br />

zu e<strong>in</strong>er Capelen o<strong>der</strong> kirchle<strong>in</strong> zum grab Christi gebauet werden <strong>der</strong> güthige<br />

und barmherzige Gott wolle unserer armen seelen Gnädig und<br />

barmherzig se<strong>in</strong>.<br />

Vatter unser ave Maria<br />

Amen<br />

F. andreaß müller fecit“<br />

Dieses zeigt deutlich auf Erweiterung (weiter unten mehr) <strong>der</strong> noch heute stehenden kle<strong>in</strong>en heiligen<br />

Grabeskapelle, <strong>in</strong> welcher das Bildnis des im Grabe liegenden Jesus <strong>in</strong> lebensgröße, aus Holz<br />

gefertigt und gefasst zu sehen. Bei den Füßen dieser Statue ist <strong>in</strong> die Seitenwand e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> festgemacht<br />

mit folgen<strong>der</strong> Inschrift:<br />

„Fr. andreaß Müller fecit. 1756 den 23. November Ist <strong>in</strong> Gott<br />

wohl Verschieden Me<strong>in</strong> villgeliebter Bru<strong>der</strong>:<br />

Frater Arsenius Müller Se<strong>in</strong>es Alters 71 auf dem<br />

Calvarieberg bei mir, gelebter E<strong>in</strong>siedler 23 Jahr.<br />

gebürtig <strong>in</strong> dem Churmayntzischen Zu Erbach<br />

<strong>in</strong> dem re<strong>in</strong>gau dessen Seel Gott Gnadig seyn wolle.<br />

(Liegt begraben unweit dem E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Sakristei<br />

<strong>der</strong> Stadtpfarrkirche auf dem ehemaligen Freithofe.)<br />

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