12.12.2012 Aufrufe

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

Chronik von Velburg in der Oberpfalz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Über den Glocken ist e<strong>in</strong> geräumiges Stübchen, <strong>in</strong> welchem <strong>der</strong> Stadttürmer das ganze Jahr h<strong>in</strong>durch<br />

die Nachtwache zu halten und nach je<strong>der</strong> Stunde mit dem Horn zu blasen hatte. – Die Uhr, welche <strong>in</strong><br />

diesem Turm angebracht ist, und e<strong>in</strong> fleißig gemachtes Werk ist, zeigt auf zwei Seiten.<br />

Ehemals waren Kirche und Turm mit e<strong>in</strong>er festen Mauer e<strong>in</strong>geschlossen, um die eben dabei bef<strong>in</strong>dliche<br />

Sepultur (Grabmal) vor dem h<strong>in</strong>- und herfahren und dgl. zu bewahren. Da diese Mauer nicht mehr<br />

gepflegt wurde, verfiel sie, so würde es sehr zweckmäßig se<strong>in</strong>, wenn dieser Kirchplatz – nach dem<br />

Beispiele vieler Städte unseres lieben Vaterlandes – mit Gelän<strong>der</strong>n und schattigen Bäumen würde umgeben<br />

werden!!! -<br />

Das E<strong>in</strong>weihungsfest dieser Stadtpfarrkirche fällt auf den H. H. Dreifaltigkeitssonntag. –<br />

Da weiter hier<strong>von</strong> nichts vorzügliches mehr zu melden ist, so folgt hiermit noch e<strong>in</strong>e kurze<br />

Beschreibung <strong>der</strong> übrigen, zur Stadtpfarrei <strong>Velburg</strong> gehörenden Kirchen, Kapellen und dgl.<br />

✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲<br />

Aus dem Buch: „Geschichte des Landkreises Neumarkt“ <strong>von</strong> Kurt Romstöck!<br />

Diese Kirche weist drei Bauabschnitte auf. Das gotische Mittelschiff entstand Ende des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

das l<strong>in</strong>ke Seitenschiff im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t und <strong>von</strong> 1717 bis 1721 wurde das rechte Seitenschiff<br />

angefügt und mit e<strong>in</strong>er reichen barocken Innenausstattung versehen. Diese Innene<strong>in</strong>richtung ist<br />

hauptsächlich e<strong>in</strong> Werk des <strong>in</strong> Hohenburg geborenen Bäckersohnes Michael Schaller. Er fertigte den<br />

Hochaltar, die Kanzel, die Seitenaltäre, das Chorgestühl, die St. –Johann Nepomuk- Figur und die<br />

Pieta.<br />

Von 1700 – 1750 hat er die meisten Akanthusaltäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> unserer Gegend gefertigt wie die Ausstattung<br />

<strong>der</strong> Laurentiuskapelle <strong>in</strong> Wolfsfeld (Landkreis Amberg), den Sebastiansaltar <strong>in</strong> Seubersdorf,<br />

sowie die Seitenkapelle <strong>in</strong> Günch<strong>in</strong>g und große Teile <strong>der</strong> Innenausstattung <strong>der</strong> Sankt Margaretha –<br />

Kirche <strong>in</strong> Deusmauer.<br />

✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲✲<br />

1. Die Gottesackerkirche zu Sankt Anna<br />

Dieses Kirchle<strong>in</strong> ist außerhalb <strong>der</strong> Stadt neben <strong>der</strong> aus 14 Häusern bestehenden kle<strong>in</strong>en Vorstadt. –<br />

Gleich neben dem Kirchle<strong>in</strong>, welches auch dem gottesdienstlichen Gebrauch gewidmet ist, bef<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>der</strong> Gottesacker. Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> selbem eben ke<strong>in</strong>e vorzüglichen Monumente, folglich auch sehr<br />

wenige Inschriften <strong>von</strong> Bedeutung zu sehen. Es kommt dies daher, weil vormals die Vornehmen <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>in</strong> dem Kirchhofe neben <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche, wor<strong>in</strong> sich sehr schön ausgemauerte Gräber bef<strong>in</strong>den,<br />

begraben wurden ( Für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, welches dar<strong>in</strong> begraben wurde, hatte man 2 fl., für e<strong>in</strong>e<br />

erwachsene Person 4 fl eigens zu bezahlen – laut hierüber vorgefundenen Papieren).<br />

In <strong>der</strong> Gottesackerkapelle zu Sankt Anna liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Ganges e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> mit folgen<strong>der</strong> Inschrift:<br />

„In Tumulum,<br />

Maria Margaretha Praun<strong>in</strong>, Erstgeborenes Tochterle<strong>in</strong> <strong>von</strong> ihrem Vatter (Valent<strong>in</strong><br />

Praun, Pfleger <strong>von</strong> <strong>Velburg</strong>, <strong>von</strong> welchem noch unten berichtet wird) Und Mutter auf<br />

diese welt gebracht den 25. Februarij versehrt den 17 Julij<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!