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Chronik von Velburg in der Oberpfalz

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Am Plafond des Presbyteriums s<strong>in</strong>d drei gemalte Wappen, <strong>der</strong>en das erste das Pfälzische, das an<strong>der</strong>e<br />

das Wispeckhische, das dritte e<strong>in</strong> feuriger Drache im weißen Felde ist.<br />

Im Jahre 1757, da Xaver Bertle<strong>in</strong> Stadtpfarrer <strong>in</strong> <strong>Velburg</strong> war, wurde dieses Gotteshaus durchaus<br />

renoviert, wie folgende Inschriften am Deckengemälde <strong>der</strong> Kirche zeugen. Am Bogen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte:<br />

Über <strong>der</strong> Kirchtüre bei <strong>der</strong> Kanzel:<br />

Diesem gegenüber:<br />

Deo ter Magno aC sanCt. WoLffgangI<br />

honorIbVs.” (1757)<br />

Cvrante DoMIno ANTON BERTLIN<br />

paroCho.” (1757)<br />

NVnC spLenDent Ista s, WoLffgangI<br />

teMpLa.” (1757)<br />

Rückwärts über dem Chore ist die ganze Gegend <strong>von</strong> <strong>Velburg</strong> und Wolfgang, woh<strong>in</strong>, wie diese Vorstellung<br />

zeigt, „sehr Viele processionaliter wallfahrten“, aufgemalt und zwar <strong>von</strong> I. G. H a e m e r l,<br />

aus <strong>Velburg</strong>. Unter diesem Bilde, worauf e<strong>in</strong> Engel auch die Wappen <strong>der</strong> Stadt Nürnberg zeigt, heißt<br />

es:<br />

CONSVLe Balthasar Kern stos lares<br />

„aDMInIstrante.“ (1757)<br />

H. C. A.M.<br />

Neben dem bisher angezeigten s<strong>in</strong>d noch verschiedene Gemälde <strong>in</strong> Vorstellung <strong>der</strong> Lebensgeschichte<br />

des heiligen Wolfgangs <strong>in</strong> dieser Kirche zu sehen. Auf dem Musikchor, <strong>der</strong> eigens geschlossen<br />

werden kann, ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Positiv gestellt, welches während <strong>der</strong> Gottesdienste, welche unterm Jahr<br />

hier abgehalten werden, gebraucht wird.<br />

Das Fest <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weihung dieser Kirche fällt auf den Sonntag vor dem Feste des heiligen Jakob. Das<br />

Patroz<strong>in</strong>ium auf den 31. Oktober. Übrigens ist diese Kirche ganz gebaut wie das Modell <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirchen zu Zeiten <strong>der</strong> ersteren Christen angenommen war.<br />

Neben dieser Kirche bef<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong> Mesnerhäusl, welches als Mesner gegenwärtig bewohnt,<br />

Jakob W e i ß, <strong>der</strong> zugleich auch Schnei<strong>der</strong> ist.<br />

Hier ist noch anzumerken was e<strong>in</strong>e noch vorhandene Schrift <strong>von</strong> dem Gotteshause Sankt Wolfgang<br />

meldet, (Herr <strong>von</strong> W<strong>in</strong>disch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em <strong>Velburg</strong>er Grundbuch) nämlich:<br />

„daß Neuburg und Weissenburg jährlich öfters<br />

processionaliter zu <strong>der</strong> außer <strong>der</strong> Stadt entlegenen<br />

Kirche Sti Wolfgangi, und dennen daselbst dagewesenen<br />

grossen Marken sowohl Andacht, als Verkaufung halber<br />

sich e<strong>in</strong>gefunden, um aber die Pilger aus Abgang<br />

an<strong>der</strong>en Platzes sich vor <strong>der</strong> Stadt, deßmals recht<br />

versammeln zu können, haben zwey andächtige Bürgerstöchter<br />

<strong>von</strong> hier ihre zwey an dem h<strong>in</strong>teren Stadtthor gehabte Aecker<br />

zu e<strong>in</strong>em Sammelplatz <strong>der</strong> Pilger vewrordnet<br />

und hergeschenkt, uti formalia sonant:<br />

Zum Sammelplatz <strong>der</strong> Pilger, so zum heiligen<br />

Herrn Sanct Wolfgang gehen.“<br />

Deßwegen wird dieser Platz noch heut zu Tag <strong>der</strong> Pilgraum genannt.“<br />

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