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EVENTS driving mobility (DE)

Magazin der Messe Frankfurt

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DIGITAL ANALYTICS & SECURITY<br />

UND WAS HAB<br />

ICH DAVON?<br />

Carsharing, autonomes Fahren: Vieles ist<br />

heute schon Realität. Doch wollen das<br />

die Menschen auch? Eine STUDIE im Auftrag<br />

der Messe Frankfurt untersucht die neue<br />

Mobilität aus der Sicht der Verbraucher<br />

AUTONOMES FAHREN<br />

WIE SCHWER FÄLLT <strong>DE</strong>R VERZICHT<br />

AUFS LENKRAD?<br />

Trotz der erhöhten Sicherheit und<br />

Effizienz des autonomen gegen -<br />

über dem individuellen Fahren<br />

tun sich die Menschen noch<br />

schwer mit der Vorstellung,<br />

sich im Straßen verkehr<br />

Autopiloten zu überlassen<br />

14 % lehnen<br />

autonomes Fahren<br />

generell ab<br />

Über 80 % sehen<br />

autonomes Fahren<br />

als Unterstützung unter<br />

bestimmten Verkehrsbedingungen<br />

an<br />

44 % erhoffen<br />

sich durch autonom<br />

fahrende Autos mehr<br />

Verkehrs sicherheit<br />

61 % sehen das<br />

Einsatz gebiet autonom<br />

fahrender Autos vor allem<br />

im Auto bahn verkehr<br />

PERSONALISIERUNG DAS BEDÜRFNIS NACH<br />

MASS GESCHNEI<strong>DE</strong>RTEM SERVICE<br />

Noch hat das Fahren mit dem eigenen Auto einen immensen Vorteil:<br />

Es lässt sich individuellen Vorlieben und Anforderungen perfekt anpassen.<br />

Damit sich neue Mobilitätsangebote durchsetzen, müssen sie sich<br />

für die persönlichen Bedürfnisse ihrer Benutzer konfigurieren lassen<br />

40 % wünschen<br />

sich personalisierte<br />

Dienstleistungen,<br />

etwa Voreinstellungen<br />

wie Musikvorlieben<br />

und die Sitzhöhe im<br />

Mietwagen<br />

Über 50 %<br />

wünschen sich eine<br />

Funktion, die während<br />

der Fahrt Unterhaltungs<br />

angebote<br />

nach ihrem Ge -<br />

schmack vorschlägt<br />

70 % wünschen<br />

sich Autos mit Funk -<br />

tionen, die in fremden<br />

Umgebungen<br />

oder bei körper lichen<br />

Einschränkungen<br />

Orientierung bieten<br />

MOBILITÄTSPLANUNG<br />

DIE CHANCEN <strong>DE</strong>R<br />

NEUEN ANGEBOTE<br />

Neue Mobilitätskonzepte<br />

werden nur dann erfolgreich<br />

sein, wenn sie die Bedürfnisse<br />

der Benutzer nach Planungssicherheit,<br />

simplen Abrechnungssystemen<br />

und verständlicher<br />

Kommunikation ernst<br />

nehmen. Besonders wichtig<br />

dabei ist, dass sich die<br />

Angebote mit dem eigenen<br />

Smartphone nutzen lassen<br />

80 % planen<br />

ihre Reise mit dem<br />

Smartphone<br />

93 % ist es<br />

am wichtigsten,<br />

schnell und ohne lange<br />

Warte zeiten ans Ziel<br />

zu kommen, anstatt<br />

Routen zu vergleichen<br />

53 % denken<br />

vor Reiseantritt über<br />

alter native Mobilitätsangebote<br />

nach,<br />

wenn etwa Unwetter<br />

oder Streiks drohen<br />

Foto: PR; Illustrationen: Carolin Eitel / WILDFOX RUNNING<br />

DIGITALISIERUNG NEUE AUTOS<br />

BRAUCHT DAS LAND<br />

Die neuen Mobilitätskonzepte<br />

setzen voraus,<br />

dass sowohl die Fahrzeuge<br />

als auch ihre<br />

Benutzer vernetzt sind.<br />

Doch bei der Digitalisierung<br />

gibt es noch<br />

viel zu tun<br />

11 % der<br />

Fahrzeuge sind<br />

bereits heute mit<br />

einer Internetschnitt -<br />

stelle ausgestattet<br />

7 % der Autos<br />

lassen sich schon<br />

mit einem Smart -<br />

phone bedienen<br />

SHARING ECONOMY<br />

GRÜN<strong>DE</strong> FÜRS TEILEN<br />

Zwar ist der Markt für den<br />

motorisierten Individualverkehr<br />

nach wie vor groß, aber vor<br />

allem die jüngeren Generationen<br />

benutzen zunehmend<br />

Angebote der Sharing Economy.<br />

Damit sich das Prinzip „Teilen<br />

statt besitzen“ durch setzen<br />

kann, müssen allerdings<br />

bewusst neue Zielgruppen<br />

ange sprochen werden<br />

25 %<br />

interessieren sich für<br />

Sharing Economy<br />

Mehr als 15 %<br />

nutzen bereits<br />

heute Angebote<br />

wie Carsharing<br />

66 % der<br />

Befragten legen<br />

bei internetfähigen<br />

Systemen im Auto<br />

hohen Wert auf<br />

den Schutz ihrer<br />

Daten und ihrer<br />

Privatsphäre<br />

23 % wollen<br />

aufgrund des eigenen<br />

Fahrzeugs neue<br />

Mobilitätsangebote<br />

nicht nutzen<br />

„ÄLTERE SIND VORSICHTIG“<br />

Professor MICHAEL BENZ von der International<br />

School of Management hat im Auftrag der<br />

Messe Frankfurt die Bedürfnisse, Vorbehalte und Ängste<br />

der Endverbraucher untersucht<br />

Herr Professor Benz, Sie haben die Einstellungen zur digitalen<br />

Mobilität untersucht. Wie begegnet man ihr in Deutschland?<br />

Das hängt vom Alter ab. Angehörige der „Generation Analog“ hegen<br />

Zweifel. Die Potenziale werden eher von der „Generation Digital“<br />

verstanden. Das stellt Verkehrsunternehmen vor Herausforderungen.<br />

Einerseits bekommen sie Konkurrenz von Unternehmen<br />

wie Google, die mit den Daten, die sie sammeln, auch Mobilitätsketten<br />

planen. Andererseits sind durch jüngere und komplett vernetzte<br />

Kunden die Ansprüche gestiegen.<br />

Disruptive Innovationen setzen oft an Bedürfnissen der Verbraucher<br />

an, etwa bei Convenience-Wünschen im Onlinehandel.<br />

Welche Bedürfnisse treiben die digitale Mobilität voran?<br />

Ein wesentlicher Treiber ist die Planbarkeit. Konsumenten wollen<br />

nicht in erster Linie den schnellsten Transport, sondern Planungssicherheit.<br />

Ein weiteres wichtiges Bedürfnis ist es, alles aus einer<br />

Hand zu bekommen. Der Kunde will sich nicht mit den Systemen<br />

von Auto, Zug oder Bus beschäftigen, er will diese Systeme mit<br />

dem Smartphone ansteuern.<br />

Derzeit entstehen Allianzen zwischen Automobilindustrie und<br />

Zulieferern mit Software- und IT-Firmen. Wen sehen die Konsumenten<br />

als Treiber der Entwicklung, wem vertrauen sie?<br />

Bei Themen wie ergänzenden Dienstleistungen (etwa Entertainment)<br />

sehen die meisten Konsumenten Konzerne wie Google und<br />

Facebook in vorderster Reihe. Das Bild ändert sich aber, sobald es<br />

um konkrete Bedürfnisse geht. Hier sehen die Studienteilnehmer<br />

Kompetenzvorteile bei den Verkehrsverbunden mit ihren etablierten<br />

Angeboten. Einer Firma aus Kalifornien traut man nicht zu, die<br />

lokalen Gegebenheiten ausreichend zu verstehen.<br />

Die Älteren, die von der Digitalisierung am meisten profitieren<br />

könnten, stehen ihr am reserviertesten gegenüber. Warum?<br />

Die Älteren sind vorsichtiger bei allem, was Datenschutz betrifft.<br />

Auch gehören sie nicht zu den Zielgruppen der digitalen Mobilitätsanbieter.<br />

Angebote wie Carsharing werden ihnen gegenüber nicht<br />

ausreichend propagiert. Für mich unverständlich, schließlich gehören<br />

die Älteren zu den einkommensstärksten Gruppen.<br />

Wie wird sich die Mobilität entwickeln?<br />

Viele Szenarien gehen davon aus, dass das autonome Fahren unsere<br />

Innenstädte beherrschen wird. Allerdings sind wir davon weit<br />

entfernt. Automobilisten und Flugzeugbauer diskutieren bereits den<br />

Einsatz bemannter Drohnen. Was ich mir für die Innenstädte langfristig<br />

vorstellen kann, ist die Trennung von Versorgungsstrukturen<br />

und persönlicher Mobilität. Die Zukunft bleibt spannend.<br />

PROF. DR.-ING.<br />

MICHAEL BENZ<br />

leitet das Institut<br />

für Supply Chain<br />

Management,<br />

Cluster und<br />

Mobility Management<br />

an der<br />

International<br />

School of<br />

Management<br />

34<br />

35<br />

<strong>EVENTS</strong><br />

DRIVING MOBILITY<br />

<strong>EVENTS</strong><br />

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