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EVENTS driving mobility (DE)

Magazin der Messe Frankfurt

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SUSTAINABILITY<br />

ELEKTROTHERAPIE<br />

CHINA und besonders Peking leiden unter einer unvorstellbaren<br />

Smogkatastrophe. Doch nicht nur, um diese „Airpokalypse“<br />

zu bekämpfen, fördert die Regierung massiv die Elektrifizierung<br />

des Straßenverkehrs: CHINA will sich auch von Öllieferungen<br />

aus dem Ausland unabhängiger machen, das Wirtschafts wachstum<br />

ankurbeln und Weltmarktführer bei Elektroautos werden<br />

TEXT: MICHAEL RADUNSKI<br />

Er fährt elektrisch:<br />

Yujia Nie kassierte<br />

für seinen Qichen<br />

e30 einen staat -<br />

lichen Zuschuss und<br />

erhielt sofort eine<br />

Zulassung. Auf die<br />

für Benziner muss<br />

man oft monatelang<br />

warten<br />

Als sich auf Pekings dritter Ringstraße unverhofft<br />

eine kleine Lücke auftut, tritt Yujia Nie<br />

entschlossen aufs Gaspedal. Kein Motor röhrt<br />

auf – und dennoch erreicht Yujias blütenweißer Wagen<br />

den freien Platz in der linken Spur vor dem SUV, der ihn<br />

auch haben wollte. In Yujias Gesicht triumphiert ein<br />

leichtes Lächeln. „Ich sage es immer wieder: Mein Wagen<br />

ist nicht langsamer als normale Autos.“ Yujias<br />

Freunde klopfen gern kesse Sprüche, wenn sie ihn in<br />

sein Auto steigen sehen. Mal heißt es, sie würden schon<br />

mal zu Fuß vorgehen und warten, bis er ankomme,<br />

dann wieder, dass sie ihm zu seiner Sicherheit hinterherfahren<br />

würden, schließlich könne sein Wagen nach<br />

ein paar Kilometern einfach stehen bleiben.<br />

Seit einem Jahr fährt Yujia einen Qichen e30 der<br />

Dongfeng Motor Company. Nie gab es Probleme – und<br />

dennoch scheiden sich an ihm die Geister. Während<br />

Yujias Freunde Witze reißen, meinen manche Autobauer<br />

im Westen, ein solcher Wagen komme zu früh für<br />

den chinesischen Markt. Der Qichen e30, vom chinesisch-japanischen<br />

Joint Venture Dongfeng Nissan hergestellt,<br />

ist die chinesische Variante des Nissan Leaf, des<br />

meistverkauften Elektrofahrzeugs der Welt.<br />

Yujia ist in Peking geboren, und deswegen liegt die<br />

Vermutung nahe, er habe sich sein E-Car wegen der dramatischen<br />

Luftverschmutzung in Chinas Hauptstadt<br />

zugelegt. Doch der 27-Jährige schüttelt den Kopf. Die<br />

Gründe für den Kauf waren weitaus profaner: 40 Prozent<br />

und N-22YJ6. 40 Prozent des eigentlichen Kaufpreises<br />

wurden ihm dank staatlicher Subventionen erlassen.<br />

Und N-22YJ6 ist Yujias Nummernschild. Wer in<br />

Peking ein Benzin- oder Dieselfahrzeug anmelden will,<br />

Foto: Stefen Chow<br />

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<strong>EVENTS</strong><br />

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