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Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" Juli 2017

„Naturheilkunde & Gesundheit“ ist das Magazin für Ihre Patienten mit Interesse an natürlichem Heilen und Leben. Das Themen-Special "natürlich Frau" gezielt für Ihre Patientinnen mit den Schwerpunkten Baby, Kinder, Familie und Partnerschaft.

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<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

Die grüne<br />

Kraft<br />

Heilsames aus dem Wald<br />

Strahlend<br />

schöne Sommerhaut<br />

Mückenzeit<br />

7 Tipps gegen die Plagegeister<br />

Jeden Monat<br />

mit dem Themenspecial<br />

„natürlich Frau“


Lavendel<br />

Zauberkraut in Lila<br />

Speik-, Schopf- und Wolllavendel<br />

Die Einsatzgebiete sind vielfältig: Bei Entzündungen,<br />

Infekten und leichten Verbrennungen<br />

lindern diese Lavendelarten Schmerzen und können<br />

zur Genesung beitragen. Welche Anwendungsform<br />

die richtige ist, hängt vom Beschwerdebild<br />

ab. Wir haben für Sie eine Übersicht<br />

zusammengestellt:<br />

Foto: winter/pixabay<br />

Lavendel duftet vorzüglich. Bienen fühlen sich von den<br />

violetten „Ähren“ wie magisch angezogen.<br />

Für uns Menschen hat das Zauberkraut der Provence<br />

eine Heilwirkung, wie kaum eine andere Pflanze.<br />

Foto: Halfpoint/pixabay<br />

von Stefanie Deckers<br />

Von violett und schmalblättrig bis rosa und rispenartig.<br />

Lavendelsorten gibt es etliche. Nur vier von ihnen sind für die<br />

<strong>Naturheilkunde</strong> tatsächlich von Bedeutung: Der Echte Lavendel,<br />

Speiklavendel, Schopflavendel und der silberblättrige<br />

Wolllavendel. In der Wirkweise lassen sich die Lippenblütler<br />

in zwei Hauptbereiche einteilen:<br />

✿ Die beruhigende Wirkung auf die Nerven und den Geist<br />

stecken im Echten Lavendel (Lavandula angustifolia). Am<br />

stärksten entfaltet sich seine Heilkraft in seinem Duft.<br />

✿ Die reinigende sowie antibakterielle, antivirale und antimykotische<br />

Wirkung geht von den anderen Lavendelarten aus.<br />

Im Duftsäckchen dienen sie der Insektenabwehr. Durch Auftragen<br />

des reinen ätherischen Öles auf die Haut können<br />

Schmerzen gelindert und Krankheitskeime vertrieben werden.<br />

Echter Lavendel für innere Ruhe<br />

Über die Riechzellen gelangen die Duftmoleküle des Echten<br />

Lavendels direkt ins limbische System unseres Gehirns.<br />

Serotonin wird ausgeschüttet und Gefühle werden positiv beeinflusst.<br />

Lavendelduft wird eingesetzt bei Ängsten, Anspannung<br />

und innerer Unruhe. Wenn wir seelische Unterstützung<br />

brauchen und unsere Nerven keine Ruhe finden, dann hat sich<br />

Lavendel in der Aromalampe bewährt.<br />

Für einen entspannenden Raumduft geben Sie 3 Tropfen reines<br />

ätherisches Lavendelöl (Lavandula angustifolia) aus Ihrer<br />

Apotheke zusammen mit warmem Wasser in Ihre Duftlampe.<br />

Die Wärme verstärkt die beruhigende Wirkung und sorgt<br />

dafür, dass sich der Duft im Raum intensiv verteilt. Als sanfte<br />

Einschlafhilfe kann Ihnen ein Duftstein dienen, den Sie mit<br />

2–3 Tropfen Lavendelöl beträufeln und im Schlafzimmer<br />

platzieren. Für Kinder genügt ein Lavendel-Duftsäckchen.<br />

✿ Hautunreinheiten: Das Gesicht mit lauwarmem<br />

Lavendeltee reinigen. 1–2 Tropfen reines<br />

Speiklavendelöl auf ein Wattepad geben und<br />

entzündete Hautpartien betupfen.<br />

✿ Husten und Schnupfen: Je 2 Tropfen dieser<br />

3 ätherischen Öle ergeben eine Mischung zum<br />

Inhalieren. Mithilfe der Wasserdampfinhalation<br />

löst sich der Schleim. Das Abhusten wird erleichtert,<br />

die Nase ist befreit. Bakterien und Viren<br />

werden bekämpft.<br />

✿ Ohrenschmerzen: Mehrmals täglich 2–3<br />

Tropfen Ihrer Lavendelölmischung auf den Ohreingang<br />

reiben. Für Kinder niedriger dosieren.<br />

Bei Mittelohrentzündung zum Arzt gehen.<br />

✿ Fuß- und Nagelpilz: Eine Mischung aus allen<br />

drei ätherischen Ölen auf ein Pad geben und die<br />

betroffenen Hautstellen behandeln. Auch ein<br />

Fußbad mit Speik-, Schopf- und Wolllavendelöl<br />

hat eine antimykotische Wirkung.<br />

✿ Insektenstich: Eine Mischung aus Lavandula<br />

angustifolia und Speiklavendel nimmt den Juckreiz<br />

und lindert die Schwellung.<br />

✿ Mottenschutz: Lavendelsäckchen im Kleiderschrank<br />

halten Motten zuverlässig fern, wenn Sie<br />

ein paar Grundregeln beachten: Der Lavendelbeutel<br />

sollte immer trocken bleiben. Von Zeit zu<br />

Zeit durchkneten, um die Duftstoffe zu „wecken“.<br />

Regelmäßig das Säckchen mit Lavendelöl<br />

beträufeln. Kleiderschrank geschlossen halten.<br />

✿ Nebenwirkungen: Schwangere und Stillende,<br />

Epileptiker, ältere Menschen und Kinder sollten<br />

ätherische Öle von Speik- und Schopflavendel<br />

nicht ohne ärztliche Aufsicht benutzen. In hoher<br />

Dosierung kann die Wirkung sonst abtreibend,<br />

krampfauslösend oder Leber schädigend sein.<br />

Duftsäckchen selber machen<br />

Die beste Erntezeit für Lavendel ist<br />

von Mitte <strong>Juli</strong> bis Ende August, wenn<br />

die Blüten ihren Höchststand erreicht<br />

haben. Schneiden Sie die Lavendelblüten<br />

in der prallen Mittagssonne, wenn<br />

der Morgentau verschwunden ist.<br />

Blüten und Stengel müssen vollständig<br />

trocken sein, ehe Sie sie in einem Leinenbeutel<br />

verschließen. Vor Sonneneinstrahlung<br />

schützen, damit sich die<br />

ätherischen Öle nicht verflüchtigen.<br />

Lavendelöl kaufen<br />

Achten Sie beim Kauf auf ein hochwertiges,<br />

naturreines Produkt, das<br />

durch Wasserdampfdestillation hergestellt<br />

wurde. In Ihrer Apotheke gehen<br />

Sie auf Nummer sicher. Hier gibt<br />

es nur die hochwirksamen Lavendelpräparate.<br />

Für Pflanzenfreunde<br />

Extra-Tipp: Lavendel, der im Hochsommer<br />

zurückgeschnitten wird,<br />

blüht im gleichen Jahr ein zweites Mal.<br />

Foto: fotocrew/Fotolia<br />

Lavendel ist ein<br />

Alleskönner:<br />

Hochwertige<br />

Produkte aus dem<br />

lila Zauberkraut<br />

bekommen Sie in<br />

Ihrer Apotheke.<br />

4 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

5


Der richtige Schutz vor Falten, Pusteln und Sonnenbrand<br />

Urlaub für die<br />

Haut<br />

Foto: BillionPhotos.com/Fotolia<br />

Die Sonne wärmt die Seele.<br />

Für Haut und Haare<br />

ist sie eine Strapaze.<br />

Mit der richtigen Gesichts-<br />

und Körperpflege behalten<br />

Sie einen kühlen Kopf.<br />

von Stefanie Deckers<br />

Im Sommer wird alles leichter: die Kleidung,<br />

das Essen – die Hautpflege auch.<br />

Ihre fetthaltige Wintercreme hat nun<br />

ausgedient. Satteln Sie um auf eine leichte<br />

Textur mit hohem Feuchtigkeitsanteil.<br />

Denn das sind die Schattenseiten des<br />

Sommers: UV-Strahlen, erhöhte Luftfeuchtigkeit,<br />

Schwitzen. Faktoren, die<br />

unschöne Folgen für unsere Haut haben.<br />

Sommerpusteln sind da das geringere<br />

Übel. Jedes ausgiebige Sonnenbad<br />

trocknet die Haut aus, macht Falten und<br />

schädigt die Hautzellen. Schlimmstenfalls<br />

bis zum Hautkrebs.<br />

Neigen Sie zu<br />

Sommerpickeln?<br />

Je höher die Temperaturen steigen, desto<br />

mehr arbeiten unsere Talgdrüsen auf<br />

Hochtouren. Schweiß verstopft die Poren<br />

zusätzlich und begünstigt Hautunreinheiten.<br />

Wer will die schon? Ausgerechnet<br />

jetzt im Sommer? Eine gründliche<br />

Hautreinigung mit einer basischen<br />

Gesichtsseife aus Ihrer Apotheke ist da<br />

unerlässlich. Gönnen Sie Ihrer Haut ein<br />

Mal in der Woche ein klärendes Peeling,<br />

das Sie ganz einfach zu Hause selbst anrühren<br />

können. Sie brauchen je 2 Esslöffel<br />

Honig und gemahlenen Kaffee. Mit<br />

50 g Naturjoghurt mischen und gleichmäßig<br />

auf Gesicht und Dekolleté einmassieren.<br />

10 Minuten einwirken lassen,<br />

danach mit lauwarmem Wasser abspülen.<br />

Alternativ können Sie auch Heilerde<br />

verwenden. Sie wirkt wie ein Schwamm<br />

und befreit die Haut von Schutz und<br />

Bakterien. Heilerde gibt es als Pulver<br />

und als Maske in Ihrer Apotheke.<br />

Feuchtigkeit<br />

verhindert Falten<br />

Ihre Tagescreme besteht bestenfalls aus<br />

Feuchtigkeitsspendern allererster Güte,<br />

z. B. Aloe vera, Hamamelis, Jojobaöl und<br />

Vitamin E. Sie straffen die Haut, lassen<br />

sie frisch und rosig erscheinen. Achten<br />

Sie beim Kauf unbedingt auf den enthaltenen<br />

UV-Schutz. Das gilt auch für<br />

getönte Tagescremes und Make-up-<br />

Produkte.<br />

Abkühlung gefällig? Dann wirkt Thermalwasser<br />

aus der Sprühflasche wie<br />

eine kleine Gesichtsdusche zwischendurch.<br />

Der mikrofeine Sprühnebel erfrischt<br />

blitzschnell. Er lindert Rötungen<br />

und spendet Feuchtigkeit. Thermalwasser<br />

ist reich an Kieselerde und Spurenelementen<br />

und hat deshalb eine hautberuhigende,<br />

entzündungshemmende<br />

Wirkung. Es fixiert Make-up und zieht<br />

rückstandslos ein. Bei leichtem Sonnenbrand<br />

nimmt Thermalwasser das Spannungsgefühl.<br />

Gesichtssprays gibt es in<br />

der Apotheke in verschiedenen Größen<br />

– auch passend für die Handtasche. So<br />

ist die Erfrischung immer griffbereit.<br />

Foto: EAU THERMALE Avène<br />

Strahlende Sonne, milde Sommerbrise<br />

und Meeresrauschen sind die Inbegriffe<br />

unbeschwerter Urlaubslaune. Für unsere<br />

Haut alles andere als eine Erholung.<br />

Das Salzwasser entzieht Feuchtigkeit.<br />

Chlor aus dem Pool greift die natürliche<br />

Schutzbarriere an und macht die Haut<br />

anfällig für Bakterien und Keime. Der<br />

Sommerwind, der sich anfühlt wie grenzenlose<br />

Freiheit, hinterlässt leider sprödes<br />

Haar, ausgelaugte Haut und gerötete<br />

Augen.<br />

Von Kopf bis Fuß lechzt die Haut jetzt<br />

nach Feuchtigkeit. Aber nicht nach Wasser.<br />

Denn Wasser entzieht zusätzlich<br />

Feuchtigkeit. Besonders, wenn es zu<br />

heiß ist. Duschen Sie sich nach jedem<br />

Baden und Schwimmen nur kühl oder<br />

lauwarm ab. Kaltes Wasser regt die<br />

Durchblutung an und hat einen straffenden<br />

Effekt. Um den Schutzmantel der<br />

Haut zu erhalten, seifen Sie sich mit<br />

einem feuchtigkeitsspendenden Showergel<br />

ein, waschen Sie Ihre Haare mit<br />

einem Sonnenschutz-Shampoo auf der<br />

Basis von Macadamianuss- oder Mandelöl.<br />

Cremen Sie sich nach jeder Dusche<br />

mit einer Bodylotion und einem<br />

After-Sun-Produkt ein. Gereizten Augen<br />

durch UV-Strahlen, Klimaanlagen<br />

oder Zugluft helfen Augentropfen aus<br />

der Apotheke, z. B. mit dem Wirkstoff<br />

der Euphrasiapflanze (Augentrost). >><br />

Möchten Sie mehr erfahren?<br />

Dann holen Sie sich die neue<br />

Ausgabe in Ihrer Apotheke.<br />

6 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

7


Die grüne Kraft<br />

Foto: Knaur MensSana-München<br />

Foto: Smileus/Fotolia<br />

Heilsames aus dem Wald<br />

Weiterlesen:<br />

Wer Waldluft atmet, spürt sie in allen Zellen: „Biophilia“.<br />

Die natürliche „Liebe zum Leben“, die Heilung für Körper und Seele<br />

verspricht. Worauf warten Sie also? Schuhe an und ab in den Wald.<br />

Dr. Markus Strauß kennt die Wälder wie<br />

seine Westentasche. Als renommierter<br />

Baum- und Wildpflanzenexperte hat er<br />

die archaische Kraft des Waldes wiederentdeckt<br />

und weiß: „Der Wald heilt!“<br />

„Biophilia“ heißt übersetzt: Eins sein mit<br />

der Natur und das Leben lieben. Im<br />

Wald steckt das ursprüngliche Leben.<br />

„Die Evolutionsgeschichte<br />

beweist es uns“, sagt der<br />

Biologe und Geologe,<br />

„der Mensch hat in der<br />

Natur seine Wurzeln. Unsere<br />

Vorfahren, die Jäger<br />

und Sammler, waren optimal<br />

an das Ökosystem<br />

Wald angepasst.“<br />

Foto: Picography/pixabay<br />

von Stefanie Deckers<br />

Der Wald ist Lebensraum für viele Tierund<br />

Pflanzenarten. Auch für uns Menschen.<br />

Waldboden ist weitaus fruchtbarer<br />

als Ackerland. Im humosen Boden<br />

stecken wertvolle Mineralien und Spurenelemente.<br />

Lebenselixiere für alle<br />

Bäume, Kräuter und Sträucher. Mit jedem<br />

Schritt durch Moos<br />

und Unterholz spüren wir<br />

es: Wald- und Wildpflanzen<br />

stecken voller Vitalität.<br />

„Ein Tag im Wald“, weiß Dr. Markus<br />

Strauß, „stärkt das menschliche Immunsystem<br />

messbar. Die natürlichen Killerzellen<br />

im Körper erhöhen sich um 40 %“,<br />

sagt er. „Das ist medizinisch belegt.“ Im<br />

Wald geben wir unserer physischen und<br />

psychischen Gesundheit neue Kraft. Dafür<br />

verantwortlich sind gasförmige Botenstoffe,<br />

sogenannte Terpene, die in<br />

Nadelwäldern in höherer Konzentration<br />

messbar sind als in Laubwäldern.<br />

Terpene können wir sowohl mit der<br />

Lunge als auch mit der Haut aufnehmen.<br />

Sie regulieren unseren Herzschlag, senken<br />

den Blutzucker und sollen sogar Anti-Krebs-Proteine<br />

aktivieren.<br />

Foto: Knaur MensSana<br />

Dr. Markus Strauß ist Biologe und Geologe,<br />

Buchautor, Dozent sowie Baum- und Wildpflanzenexperte.<br />

2015 gründete er die Stiftung Essbare-<br />

WildpflanzenParks.<br />

In der Stille des Waldes atmet unsere<br />

Seele auf. Das limbische System in unserem<br />

Gehirn reagiert mit Glückshormonen,<br />

Serotonin wird ausgeschüttet<br />

und Stress wird<br />

abgebaut. Waldatmosphäre<br />

regt unseren Parasympathikus<br />

an. Er ist der<br />

Nerv der Beruhigung.<br />

Beim Sammeln von Beeren,<br />

wenn der Wind<br />

durch die Wipfel streift<br />

und uns ein harziger Duft<br />

um die Nase weht, dann lassen wir los.<br />

Der Wald erdet uns. Wir sind ganz im<br />

Hier und Jetzt und gewinnen Lebensqualität.<br />

Wenn Dr. Markus Strauß in „seinen“<br />

Wald geht, „dann fühlt es sich an wie<br />

Nach-Hause-Kommen“, erzählt er. „Im<br />

Wald herrscht immer Ruhe. Wenn wir<br />

uns auf sie einlassen können, dann breitet<br />

sich Entspannung aus – im ganzen<br />

Körper und im Geist.“<br />

Worauf warten Sie also? Schuhe an,<br />

Jacke drüber und den Sammelkorb an<br />

die Hand. „Denn zum heilsamen Aufenthalt<br />

im Wald“, so<br />

Strauß, „bietet uns die<br />

Natur wertvolle Geschenke<br />

an: ehrliche, wilde Lebensmittel,<br />

Aromatisches<br />

für den natürlichen Genuss,<br />

heilsame Pflanzen,<br />

die sich seit Jahrtausenden<br />

bewährt haben.“<br />

Foto: Markusspiske/pixabay<br />

>><br />

Dr. Markus Strauß nimmt<br />

Sie mit zu einem heilsamen<br />

Spaziergang durch den<br />

Wald und durch die Jahreszeiten.<br />

Welche sind die<br />

Genuss-, Heil- und Lebensmittel<br />

des Waldes?<br />

Welche Früchte, Kräuter<br />

und Wurzeln eignen sich<br />

für Wellness und zum<br />

Räuchern?<br />

Dieses Buch gibt Ihnen aufschlussreiche<br />

Wildpflanzen-<br />

Steckbriefe an die Hand.<br />

Mehr als 50 passende<br />

Rezepte und Anleitungen<br />

wecken Lust, eine ganz persönliche<br />

Wald-Apotheke<br />

zu kreieren.<br />

Dr. Markus Strauß<br />

Die Wald-Apotheke<br />

Bäume, Sträucher und<br />

Waldkräuter, die nähren<br />

und heilen<br />

Knaur MensSana, München<br />

240 Seiten mit Farbfotos<br />

ISBN 978-3-426-65804-8<br />

19,99 Euro<br />

10 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

11


Machen Sie sich auf den Weg. Jetzt im <strong>Juli</strong> sind<br />

die perfekten Sammeltage für Baldrian, Heidelbeeren<br />

und Holunderblüten.<br />

Baldrian ist den meisten als<br />

„Schlummerkraut“ bekannt.<br />

Es gibt etwa 200 verschiedene<br />

Baldrianarten. Valeriana<br />

officinalis ist der botanische<br />

Name für die Heilpflanze, die<br />

bei Nervosität, Konzentrations-<br />

und Schlafstörungen<br />

empfohlen wird.<br />

Die schlanken Stauden bevorzugen den Halbschatten<br />

und sind in feuchten Wäldern in der Nähe von<br />

Bächen und Flüssen zu finden. Die trichterförmigen<br />

weißen oder rosa Blüten verströmen ihren charakteristischen<br />

Duft. Baldrianblüten können Sie sammeln<br />

und trocknen, um sie für Duftsäckchen weiterzuverwenden.<br />

Um das Odeur zu mildern, mengen<br />

Sie Ihrem Duftkissen trockene Lavendelblüten,<br />

Hopfenblätter und Melissenkraut bei.<br />

Die Baldrianwurzel enthält ätherische Öle und<br />

Sesquiterpene, die entspannend und entkrampfend<br />

auf das Nervensystem wirken. Baldrianextrakte<br />

sind in vielen Produkten in Ihrer Apotheke enthalten.<br />

In Tees, Dragees und in Tropfen.<br />

Heidelbeeren sind im Unterwuchs<br />

von Laub- und Nadelwäldern<br />

zu Hause. Auch in<br />

Moorgegenden fühlen sie sich<br />

wohl. Die zierlichen Sträucher<br />

lieben humusreichen Boden<br />

und treiben im <strong>Juli</strong> und August<br />

aromatische, dunkelblaue,<br />

kleine Früchtchen.<br />

Heidelbeeren sind reich an den Vitaminen B, C und<br />

E. Sie stärken die Sehkraft, insbesondere bei<br />

„Nachtblindheit“. Mit ihren Flavonoiden haben sie<br />

eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Ihr<br />

blauer Farbstoff steht unter Verdacht, freie Radikale<br />

zu fangen. Heidelbeeren schützen also unsere<br />

Zellen, sie verzögern die Hautalterung und stärken<br />

das Immunsystem.<br />

Foto: WikimediaImages/pixabay<br />

Foto: xicocool/pixabay<br />

Wenn Sie Heidelbeeren selber sammeln<br />

möchten, tragen Sie nur alte Kleidung, die<br />

schmutzig werden darf. Die blauen Flecken<br />

sind schwer zu entfernen.<br />

Die guten Inhaltsstoffe der Heidelbeere gibt<br />

es auch als Dragees und Pulver in Ihrer Apotheke.<br />

In getrockneter Form haben Heidelbeeren<br />

eine stopfende Wirkung und befreien von<br />

Durchfall.<br />

Holunder gilt als eine unserer<br />

ältesten Heilpflanzen. In der Mythologie<br />

ist der „Holderbusch“<br />

Sitz der Göttin Holder oder Holla<br />

(im Märchen: Frau Holle), die das<br />

Leben der Pflanzen und Tiere<br />

beschützt. In der <strong>Naturheilkunde</strong><br />

ist Holunder ein bewährtes Hausmittel bei Atemwegsinfekten,<br />

Fieber und Entzündungen.<br />

Zu finden ist Sambucus nigra an halbschattigen<br />

Standorten an Lichtungen und Waldrändern. Im<br />

Frühsommer zieht uns der Duft der weißen Blütendolden<br />

an. Ein Tee aus den Holunderblüten wirkt<br />

immunstärkend, schweißtreibend und schleimlösend.<br />

Nach der Blütezeit lohnt es sich, auf den<br />

Herbst zu warten. Die roten, unreifen Holunderbeeren<br />

lassen Sie stehen. Sie sind giftig!<br />

Im September, wenn die Früchte tiefschwarz<br />

und die Rispen durchgefärbt sind, stecken sie<br />

voller Anthozyane. Der dunkelblaue Farbstoff<br />

wirkt antioxidativ und stärkt die<br />

Abwehrkräfte. Um Holundersaft genießen zu können,<br />

müssen die vollreifen Früchte gekocht werden.<br />

Holunderbeeren und -blüten können Sie zu<br />

Gelee, Marmelade und zu Sirup weiterverarbeiten.<br />

Die Inhaltsstoffe des heilenden „Holders“<br />

finden Sie auch in vielen Apothekenprodukten:<br />

Holunderdragees, -tropfen und -saft helfen bei<br />

Erkältungskrankheiten und dienen der Stärkung<br />

des Immunsystems.<br />

Foto: Hans/pixabay<br />

Foto: istoc<br />

Foto: www.porsche-rohrer.de<br />

Marianne Porsche-Rohrer<br />

Apothekerin,<br />

Heilpraktikerin und Autorin<br />

Foto: PhotoSG/Fotolia<br />

„Wirkung<br />

auf Schleimhäute,<br />

Lymphdrüsen,<br />

Lunge und Haut.“<br />

Arsenum jodatum hat einen starken Bezug zu den Lymphdrüsen<br />

und der Lunge sowie auf die Haut. Der typische<br />

Mensch, für den Arsenum jodatum geeignet ist, ist mager,<br />

schwächlich und hat eingefallene Wangen. Aufgrund einer<br />

dauerhaften Erschöpfung hat er verschiedene gesundheitliche<br />

Probleme. Typische Beschwerden sind Entzündungen der<br />

Atmungsorgane, Verdauungsbeschwerden und Hautentzündungen.<br />

Auch verschiedene allergische Erkrankungen, wie<br />

Asthma und Heuschnupfen, sind bei diesen Patienten häufig. Sie<br />

sprechen daher meist gut auf Arsenum jodatum an. Erfreuliche<br />

Besserung beobachtet man auch oft bei Akne und nässenden<br />

Ekzemen sowie bei Erkrankungen, bei denen das Lymphsystem<br />

beteiligt ist, wie chronische Entzündungen der Mandeln und<br />

Schleimhäute oder bei Sehnenscheidenentzündungen.<br />

Im Bereich der Füße sind es vor allem Unterschenkelgeschwüre,<br />

die einen Hinweis auf die<br />

Nr. 24 geben können. Die chronische Entzündung<br />

führt bei Tieren oft zu hoher Geräuschempfindlichkeit<br />

und zu Ängstlichkeit, bis hin zu Panikattacken<br />

oder Aggressivität. Bei allen Erkrankungen, ob mit oder ohne<br />

Fieber, stehen Abmagerung und Schwäche im Vordergrund.<br />

Meistens führt die Behandlung mit den 12 Grundmitteln zum<br />

Erfolg. Die Ergänzungsmittel (Nr. 13–24) können jedoch eine<br />

wertvolle Unterstützung sein, wenn unter der bisherigen<br />

Therapie keine entscheidende Besserung eintritt. Die Nr. 24<br />

ist möglich als zusätzliche Anwendung bei:<br />

• Wirkung auf Lymphdrüsen (Nr. 4),<br />

• Heuschnupfen, Allergie, Asthma (Nr. 8),<br />

• chronische Entzündungen der Schleimhäute (Nr. 11).<br />

24<br />

Schüßler-Salze<br />

Für das Salz<br />

Nr. 24 – Arsenum jodatum<br />

gilt der Merksatz:<br />

Foto: Patrizia Tilly/Fotolia<br />

Tipp für den Alltag:<br />

Gedicht aus „Was Schüßler lehrt, hat höchsten Wert“<br />

Hast du Asthma, Allergien?<br />

Musst von Blumenwiesen fliehen?<br />

Schwächelt oft dein Lymphsystem?<br />

Sind Eitermandeln ein Problem?<br />

Nässendes Ekzem oder Pickel?<br />

Nein, da hilft kein Wadenwickel!<br />

Die VIERUNDZWANZIG, das ist fein,<br />

die könnte da die Lösung sein.<br />

Fließt die Lymphe mit viel Schwung,<br />

spürt man bald die Besserung.<br />

Und die Eva ruft entsetzt:<br />

„Warum erfahr ich das erst jetzt?“<br />

12 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

13


Anzeige<br />

Themenspecial: „Endlich Wechseljahre“<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

Selbsttest:<br />

Bin ich schon<br />

drin?<br />

Aromatherapie<br />

gegen Hitzewallungen<br />

Endlich Wechseljahre<br />

SPECIAL<br />

16 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

17<br />

Juni-Rätsel-Lösungswort: BRENNNESSEL


Hormone,<br />

wechselt euch<br />

Zwei bis sieben Jahre, in denen sich der Hormonhaushalt langsam<br />

umsortiert: Das sind die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt.<br />

Sie beginnen mit der letzten Regelblutung und enden, wenn ein<br />

neues, stabiles Gleichgewicht der Hormone erreicht ist.<br />

Meist tauchen lediglich zeitweise einzelne Beschwerden auf.<br />

Viele Frauen beobachten allein die Veränderungen ihrer<br />

Regelblutung. Nur ein Drittel leidet unter behandlungsbedürftigen<br />

Erscheinungen.<br />

Wechseljahre oder Alterswehwehchen?<br />

Die wenigsten Veränderungen lassen sich eindeutig der<br />

Hormonumstellung zuordnen. Zwischen 40 und 60 erleben<br />

wir gleichzeitig natürliche Altersprozesse wie Hauttrockenheit,<br />

Gelenkbeschwerden oder Schlafstörungen. Übrigens hat<br />

auch die Schilddrüse großen Einfluss auf die Aktivität der<br />

Eierstöcke und damit auf den Verlauf der Wechseljahre.<br />

Sie sollte in dieser Zeit beobachtet werden.<br />

von Saskia Fechte<br />

Die Eierstöcke stellen ihre Funktion langsam ein, der<br />

Eisprung fällt vereinzelt aus. Daraufhin sinkt die Produktion<br />

der Gestagene, vor allem von Progesteron.<br />

Die Balance von Gestagenen und Östrogenen verrutscht:<br />

Die Wechseljahre starten mit einem Östrogenüberschuss.<br />

Die Östrogenproduktion wird ebenfalls heruntergefahren.<br />

Nun sind Hormone mit typisch weiblichen Eigenschaften in<br />

der Minderheit. Die männlichen Androgene überwiegen.<br />

Auch die Androgene sinken, ein neues Gleichgewicht<br />

entsteht.<br />

Hormone beeinflussen unseren Stoffwechsel, Blutzucker und Blutdruck sowie<br />

Körpertemperatur und Herzschlag. Sie prägen das Hautbild und unser<br />

Gefühls- und Sexleben. In jeder Lebensphase, in denen die Botenstoffe<br />

sich neu formieren, bekommen wir die Auswirkungen zu spüren.<br />

Das Wechselspiel und die Kennzeichen:<br />

Zuerst verstärkte und verlängerte Menstruation. Bleibt der<br />

Eisprung zunehmend aus: verminderte Blutungen und<br />

Zwischenblutungen. Wassereinlagerungen, Brustspannen,<br />

Gewichtsveränderungen.<br />

Hitzewallungen, trockene (Schleim-)Haut, Infektionen im<br />

Intimbereich, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen,<br />

Veränderungen von Blutdruck, Herzschlag und Cholesterinwerten.<br />

Dünnes Kopfhaar, gesteigerte Körperbehaarung, verändertes<br />

Lustempfinden. Die Regelblutung setzt ganz aus (Menopause).<br />

Die neue Balance ist körperlich und psychisch spürbar.<br />

Die meisten Beschwerden verschwinden.<br />

Foto: blackday/Fotolia; Grafik: caribia/Fotolia<br />

Bin ich in den<br />

Wechseljahren?<br />

Selbsttest<br />

1. Ist meine Regelblutung unregelmäßiger 3 Punkte<br />

oder bleibt sie zwischendurch ganz aus?<br />

2. Habe ich plötzliche Hitzewellen, evtl. 3 Punkte<br />

abwechselnd mit Frösteln?<br />

3. Habe ich an Gewicht zugelegt, ohne 1 Punkt<br />

die Ernährung umzustellen?<br />

4. Kann ich schlechter ein- oder durchschlafen? 1 Punkt<br />

5. Leide ich unter vermehrten Stimmungs- 1 Punkt<br />

schwankungen?<br />

6. Habe ich öfter Kopfschmerzen oder 1 Punkt<br />

Schwindel?<br />

7. Ist meine Haut empfindlicher, meine 1 Punkt<br />

Scheide trocken oder habe ich vermehrt<br />

Blasenentzündungen?<br />

Keine Angst!<br />

Klimakterium klingt<br />

zwar bedrohlich,<br />

ist aber nur ein Umbau<br />

im Hormonhaushalt,<br />

quasi die zweite<br />

Pubertät.<br />

Auswertung: Zählen Sie die Punkte der Fragen<br />

zusammen, die Sie mit Ja beantworten. Ein Wert<br />

ab 4 Punkten ist ein Hinweis auf einen veränderten<br />

Hormonstatus. Leiden Sie stark unter<br />

Beschwerden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.<br />

Auch Ihre Apotheke kann helfen.<br />

4<br />

natürlich FRAU · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU<br />

5


Schluss<br />

mit Schwitzen<br />

Ätherische Öle bei »Fliegender Hitze«<br />

Wechseljahre sind keine Krankheit. Trotzdem leiden viele Frauen in dieser Lebensphase<br />

an Symptomen, die die Hormonumstellung so mit sich bringt. Am häufigsten<br />

sind es Hitzewallungen und Schweißausbrüche.<br />

von Stefanie Deckers<br />

Die Hebamme Ingeborg<br />

Stadelmann schreibt und verlegt<br />

Bücher, hält Vorträge und stellt<br />

in Zusammenarbeit mit einem<br />

Apotheker in Kempten im Allgäu<br />

Aromamischungen, Salben und<br />

Öle her. Sie ist Präsidentin im<br />

Forum Essenzia e. V. und gibt<br />

hilfreiche Tipps zur Anwendung<br />

von Düften und ätherischen Ölen<br />

– speziell für Frauen.<br />

Foto: Thomas Stadelmann<br />

Meist beginnt es im Brustbereich. Dann breitet<br />

sich die Wärme aus, steigt zuerst nach oben in<br />

den Hals, in den Nacken und in den Kopf. Wie<br />

eine Welle überströmt die Hitze bald den ganzen<br />

Körper. Das Herz schlägt schneller und<br />

Schweißperlen rinnen die Schläfen entlang. Es<br />

ist zum Aus-der-Haut-Fahren. Nach wenigen<br />

Minuten ist der Spuk vorbei. Die Schwitzflut ist<br />

abgeebbt. Was bleibt, sind die feuchten<br />

Nackenhaare, ein nasser Kragen und das<br />

Frösteln danach.<br />

Hitzewallungen treten bei den meisten Frauen<br />

im Klimakterium vor allem abends und nachts<br />

auf. Ursache ist der sinkende Östrogenspiegel,<br />

der das Temperaturzentrum aus dem Takt<br />

bringt. Auf die Hitzewelle folgt ein Kälteschauer.<br />

Ein lästiges Problem, das nicht immer nur mit<br />

einer Hormonersatztherapie in den Griff zu<br />

kriegen ist. Pflanzen haben Kräfte, die ähnlich<br />

wie unsere weiblichen Hormone wirken.<br />

Serie<br />

Aromatherapie:<br />

Ingeborg Stadelmann<br />

empfiehlt<br />

Salbei ist so ein Kraut, das schon in der Antike<br />

als Heilpflanze bekannt war. Salvia officinalis<br />

enthält ätherische Öle, Bitterstoffe und Gerbsäure.<br />

Ein Mix, der die Aktivität der Schweißdrüsen<br />

hemmt und deshalb bei »Fliegender<br />

Hitze« und Schwitzattacken eingesetzt wird.<br />

Sie können getrocknete Salbeiblätter aufbrühen,<br />

abkühlen lassen und im Sommer als Eistee<br />

trinken. In Ihrer Apotheke gibt es Dragees<br />

mit wirksamen Salbeiextrakten. Oder Sie<br />

verwenden Salbei zusammen mit anderen<br />

ätherischen Ölen, wie es die bekannte Aromaexpertin<br />

Ingeborg Stadelmann aus dem Allgäu<br />

empfiehlt.<br />

Grafik: elenamedvedeva/Fotolia; Foto: gudrun/Fotolia<br />

Die wichtigsten ätherischen<br />

Öle bei Hitzewallungen und<br />

Schweißausbrüchen:<br />

✿ Salbei,<br />

✿ Muskatellersalbei,<br />

✿ Pfefferminze,<br />

✿ Lavendel,<br />

✿ Rose,<br />

✿ Zypresse.<br />

„Hitzewallungen“, so Ingeborg Stadelmann,<br />

„lassen sich gut mit Hydrolat-Sprays eindämmen.<br />

Salbeiöl hat eine östrogenähnliche<br />

Wirkung. Pfefferminze kühlt. Ätherisches Zitronenöl<br />

erfrischt den Geist. Hydrolate mit Sprühkopf“,<br />

sagt sie, „erleichtern das Auftragen der<br />

Öle entweder direkt nach dem Duschen auf die<br />

nasse Haut oder zwischendurch. Sie haben<br />

immer einen kühlenden Effekt. Salbeihydrolat<br />

hat sich zur Schweißhemmung besonders<br />

bewährt.“<br />

„Ätherische Öle, die unser Klimazentrum<br />

beeinflussen“, erklärt die Aromaexpertin,<br />

„lassen sich so einsetzen, dass sie eine<br />

schnelle Wirkung erzielen, z. B. in einem Handund<br />

Armbad, als Wadenguss oder schnelle<br />

Nackendusche.“<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.hebamme-stadelmann.de<br />

Meine Rezepturen<br />

Massageöl:<br />

• 6 Tropfen Salbeiöl,<br />

• 2 Tropfen Rosenöl,<br />

• 6 Tropfen Pfefferminzöl,<br />

• 4 Tropfen Lavendelöl,<br />

• 2 Tropfen Muskatellersalbeiöl,<br />

• 50 ml Jojobawachs.<br />

Dieses Körperöl duftet minzig-krautig und hat eine kühlende<br />

Wirkung. Der Effekt wird verstärkt, wenn Sie dieses Massageöl<br />

in Kombination mit einem Pfefferminzhydrolat verwenden.<br />

Übermäßigem Schwitzen wird vorgebeugt, Stressempfinden<br />

reduziert sich und die Nerven werden beruhigt.<br />

Bademischung:<br />

• 6 Tropfen Salbeiöl,<br />

• 2 Tropfen Rosenöl,<br />

• 3 Tropfen Zypressenöl,<br />

• 3 Tropfen Nanaminzöl,<br />

• 1/2 Becher Sahne.<br />

Diese Bademischung wirkt adstringierend, krampflösend und venenstärkend.<br />

Es beruhigt und fördert den Schlaf. Sie können diese Mischung im Vollbad benutzen<br />

oder als Teilbad für die Unterarme oder für die Füße und Waden.<br />

Inhalation:<br />

• Salbeiöl,<br />

• Nanaminzöl,<br />

• Pfefferminzöl.<br />

Wählen Sie eines der drei ätherischen Öle und träufeln Sie zwei Tropfen auf ein<br />

Leinen- oder Baumwolltuch. Wenn Sie die feinen Duftmoleküle einatmen, wirken<br />

diese auf das zentrale Nervensystem. Sie fühlen sich sofort erfrischt und gleichzeitig<br />

beruhigt.<br />

STECKBRIEF<br />

Salbei<br />

Botanischer Name: Salvia officinalis<br />

Duft:<br />

herb, krautig, würzig<br />

Duftnote: Kopfnote<br />

Element: Wasser<br />

Inhaltsstoffe: Thujon, Cineol und Campher, Gerb- und Bitterstoffe,<br />

Flavonoide, Triterpene und Carnosolsäure<br />

Wirkung: adstringierend und aufrichtend, belebend und<br />

erfrischend. Hormonregulierend bei Wechseljahresbeschwerden.<br />

Verhindert Nachtschweiß.<br />

Besonderheit: Beim Kauf von ätherischem Salbeiöl<br />

auf einen niedrigen Ketongehalt achten. Sparsam<br />

verwenden, nur äußerlich und nicht über einen<br />

längeren Zeitraum. Ätherische Öle sollten ausschließlich<br />

naturrein und ohne Zusatzstoffe sein.<br />

8 natürlich FRAU · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 9


Ein sehr persönliches<br />

Gespräch<br />

Guter Rat aus der Apotheke<br />

Da es sehr unterschiedlich ist, wie<br />

Frauen die Wechseljahre erleben,<br />

empfiehlt die Apothekerkammer<br />

Niedersachsen ein vertrauliches<br />

Beratungsgespräch in der Apotheke.<br />

Symptome wie Herzrasen,<br />

Schweißausbrüche oder starke<br />

Stimmungsschwankungen können<br />

mitunter zu einem großen Leidensdruck<br />

führen. von Claudia Scholtyssek<br />

ie meisten Frauen erfahren ihre hormonelle<br />

Umstellung vor und nach der letzten<br />

Regelblutung, der Menopause, zwischen dem 45. und 55.<br />

Lebensjahr. Die Regelblutungen werden unregelmäßiger,<br />

nehmen in ihrer Stärke zu oder ab. Ursächlich für die<br />

meisten Beschwerden ist der sinkende Östrogenspiegel. Mit<br />

zunehmendem Lebensalter nehmen die Produktion der<br />

weiblichen Sexualhormone und damit auch die Fruchtbarkeit<br />

ab. Östrogene steuern nicht nur den Zyklus, sondern<br />

beeinflussen auch andere Prozesse im Körper wie das Herz-<br />

Kreislauf-System, die Hautregeneration sowie den Fett- und<br />

Zuckerstoffwechsel.<br />

Besonders störend sind Hitzewallungen und Scheidentrokkenheit,<br />

die für sexuelle Probleme verantwortlich ist. Auch<br />

können während der Blutungen Wassereinlagerungen,<br />

Reizbarkeit oder Spannungsgefühle in den Brüsten verstärkt<br />

auftreten. Einige Patientinnen sind von depressiven Verstimmungen<br />

betroffen.<br />

Zur Linderung der Symptome bieten sich pflanzliche Präparate<br />

an, beispielsweise Extrakte der Wurzel des Rhapontikrhabarbers<br />

(Rheum haponticum) und des Wurzelstocks<br />

der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa).<br />

Bei ungewohnter Nervosität oder gar leichter depressiver<br />

Verstimmung können Präparate aus Johanniskraut- oder<br />

Baldrianextrakt helfen, das Stimmungstief zu überwinden.<br />

Die Wirkung dieser Arzneien erfordert Geduld, sie entfaltet<br />

sich erst nach Wochen. Eventuell ist eine vom Arzt verordnete<br />

Hormonbehandlung eine gute Option. Mit der Gabe von<br />

Hormonen werden der Östrogenmangel ausgeglichen und<br />

die Beschwerden ursächlich behandelt. Ein modernes Therapiekonzept<br />

sollte immer das Ziel verfolgen: So viel<br />

Hormone wie nötig, aber so wenig wie möglich. Hormone<br />

können als Tabletten, wirkstoffhaltiges Pflaster oder lokal als<br />

Gel oder Zäpfchen in der Scheide angewandt werden.<br />

Fotos: absolutimages, WavebreakmediaMicro: alle Fotolia<br />

Apotheker sind erfahren in der Beratung auch sehr intimer<br />

Beschwerden wie der Scheidentrockenheit als Folge der<br />

Wechseljahre. Bei Schmerzen oder anderen Schwierigkeiten<br />

während des Geschlechtsverkehrs können verschiedene<br />

Präparate, beispielsweise Gele, eine gute Hilfe sein.<br />

12 natürlich FRAU · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> · natürlich FRAU 13


Säure-Basen-Balance<br />

ist eine Lebenseinstellung<br />

Foto: S. Schmitz-Harwardt/Privat<br />

Sonja Schmitz-Harwardt<br />

ist Heilpraktikerin und<br />

Dozentin aus Velbert in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Im Interview<br />

Frau Schmitz-Harwardt, wie kommt es zu<br />

einer Übersäuerung im Körper?<br />

Dem ganzheitlichen Ansatz entspricht das<br />

bekannte Zitat „Du bist, was du isst“.<br />

Woran erkennen wir „saure Lebensmittel“?<br />

Sind Sie sauer? Dann führen Sie möglicherweise ein übersäuertes<br />

Leben. Die Folge sind diverse Zivilisationskrankheiten.<br />

Sonja Schmitz-Harwardt, Heilpraktikerin aus Velbert, spricht<br />

von „Zivilisatose“.<br />

von Stefanie Deckers<br />

Ein gesunder Organismus reguliert seinen<br />

Säure-Basen-Haushalt von selbst.<br />

Puffersysteme im Blut sorgen ständig dafür,<br />

dass Säuren im Körper neutralisiert<br />

werden und es zu keiner Übersäuerung<br />

kommt. Noch nicht. Auf lange Sicht<br />

können die schädlichen Säuren krank<br />

machen.<br />

Die Folgen, die eine jahrelange ungesunde<br />

Lebens- und Ernährungsweise mit<br />

sich ziehen, können wir uns alle denken.<br />

Kaum jemand ändert aber etwas daran.<br />

Jedenfalls so lange nicht, wie wir uns gesund<br />

fühlen. Idealerweise sollte unser<br />

Säure-Basen-Haushalt in einem 20:80-<br />

Verhältnis stehen. In den westlichen Industrieländern<br />

sieht die Wirklichkeit<br />

ganz anders aus. Wer dauerhaft ein<br />

übersäuertes Leben führt, riskiert eine<br />

schleichende Azidose (Übersäuerung).<br />

Die Auswirkungen sind spürbar, werden<br />

aber häufig auf die leichte Schulter genommen.<br />

Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrations-<br />

und Schlafstörungen, eine verminderte<br />

Stressresistenz und eine erhöhte<br />

Infektanfälligkeit sind erste Anzeichen.<br />

Hinzu kommen brüchige Fingernägel<br />

und Haarausfall, Hautprobleme und<br />

Verdauungsstörungen. Unspezifische<br />

Symptome, die langfristig den Nährboden<br />

für chronische Erkrankungen bieten,<br />

wie Gicht und Arthrose, Diabetes<br />

und Fibromyalgie. Schlimmstenfalls<br />

sogar Krebs. „Zivilisatose“, so Sonja<br />

Schmitz-Harwardt, „hat viele Namen.“<br />

Sonja Schmitz-Harwardt: Sprechen wir<br />

von einer Säure-Basen-Regulation, denken<br />

die meisten Menschen an die Ernährung.<br />

Das ist auch richtig. Was wir täglich<br />

essen und trinken, spielt eine große<br />

Rolle. Das Säure-Basen-Gleichgewicht<br />

bezieht aber alle Lebensbereiche mit<br />

ein: unsere Arbeitswelt, das soziale Umfeld,<br />

diverse Umweltfaktoren. Sind wir<br />

regelmäßig Autoabgasen, Elektrosmog<br />

und Lärm ausgesetzt, wirkt sich das negativ<br />

auf unseren Säure-Basen-Haushalt<br />

aus. Die Art und Weise, wie wir denken<br />

und fühlen, nimmt Einfluss auf unsere<br />

Gesundheit.<br />

Sonja Schmitz-Harwardt: Nicht alles,<br />

was sauer schmeckt, hat auch eine saure<br />

Wirkung. Zitronen zum Beispiel sind basisch.<br />

Zucker hingegen bildet äußerst<br />

schlechte Säuren im Körper. Ebenso wie<br />

Weißmehlprodukte, tierische Fette und<br />

alle stark verarbeiteten Produkte. Vorsichtig<br />

auch mit Limonaden, kohlensäurehaltigen<br />

Getränken, Kaffee und Alkohol.<br />

Trinken ist wichtig für ein ausgewogenes<br />

Säure-Basen-Verhältnis. Aber es<br />

sollte ein Wasser mit einem hohen Gehalt<br />

an basischen Mineralien wie Calcium,<br />

Magnesium, Kalium und Eisen sein,<br />

das hilft, Säuren im Körper zu neutralisieren.<br />

Gesunde Lebensmittel – saisonale<br />

Gemüse-, Obst- und Vollkornsorten<br />

aus biologischem Anbau – enthalten<br />

von Natur aus diese Mineralstoffe, die<br />

wir uns regelmäßig über die Ernährung<br />

gönnen sollten, um ein Säure-Basen-<br />

Gleichgewicht herzustellen.<br />

>><br />

Foto: styf/Fotolia<br />

pH-Wert<br />

Potentio hydrogenii<br />

„Kraft des Wasserstoffs“<br />

saurer pH-Wert: 0–6,9<br />

neutraler pH-Wert: 7,0<br />

basischer pH-Wert: 7,1–14<br />

pH-Wert testen: Teststreifen bekommen Sie in Ihrer Apotheke!<br />

18 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

19


Foto: benjaminnolte/Fotolia<br />

Foto: Thorsten Stoye/Privat<br />

Foto: Tyler Olson/Fotolia<br />

Schwerpunkt-Apotheke<br />

Thorsten Stoye<br />

von der Aller-Apotheke<br />

in Gifhorn erläutert,<br />

was die Experten<br />

vor Ort leisten.<br />

Für welche Themen nutzen Diabetiker<br />

Ihre Schwerpunkt-Apotheke?<br />

Viele Diabetiker nehmen gern die Möglichkeit in<br />

Anspruch, sich in der Apotheke zum Umgang<br />

mit ihren Insulin-Pens und Blutzuckermessgeräten<br />

beraten zu lassen. Außerdem klären Schwerpunkt-Apotheker<br />

über die Verträglichkeit von<br />

Medikamenten sowie mögliche Neben- und<br />

Wechselwirkungen auf. Darüber hinaus gibt es für<br />

Diabetespatienten hilfreiche Tipps zu Ernährung,<br />

Hautpflege, Reise oder <strong>Naturheilkunde</strong>.<br />

Einige Apotheken haben sich spezialisiert,<br />

um ihre Kunden noch besser beraten<br />

zu können. Etwa Apotheken mit<br />

Beratungsschwerpunkt Diabetes.<br />

Die geschulten Mitarbeiter unterstützen<br />

bei der allgemeinen Gesundheitsberatung<br />

und der pharmazeutischen Betreuung<br />

diabetischer Patienten. von Saskia Fechte<br />

Wo finde ich eine Apotheke<br />

mit Beratungsschwerpunkt?<br />

Apotheken mit einem Beratungsschwerpunkt<br />

Diabetes findet man häufig in der<br />

Nähe von diabetologischen Arztpraxen.<br />

Fragen Sie einfach nach.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.apothekerkammer-nds.de<br />

www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de<br />

Gehört die Beratung und Versorgung von<br />

Diabetespatienten nicht zum Portfolio jeder<br />

Apotheke? Was können Sie, was andere<br />

nicht können?<br />

Im Allgemeinen kann man sich als Diabetes-Patient<br />

vertrauensvoll an jede Apotheke wenden, sie können<br />

jeden versorgen. Apotheken, die einen Beratungsschwerpunkt<br />

Diabetes<br />

anbieten, betreuen<br />

im Alltag sehr häufig<br />

Diabetespatienten und<br />

sind in diesem Bereich<br />

sehr erfahren.<br />

Beinhaltet das auch<br />

Kenntnisse über<br />

neueste Therapiemethoden?<br />

Eine Apotheke mit einem<br />

Diabetes-Schwerpunkt<br />

verfügt in der Regel<br />

über alle erforderlichen Kenntnisse, um die Patienten<br />

kompetent beraten zu können. Dieses<br />

Know-how wird in kontinuierlichen Fort- und Weiterbildungen<br />

erworben. So sind wir immer auf dem<br />

neuesten medizinischen und pharmazeutischen<br />

Stand. In Niedersachsen gibt es die sogenannte<br />

Zertifikatsfortbildung Diabetes, die nach Vorgaben<br />

der Bundesapothekerkammer durchgeführt wird.<br />

Auswahl und Handhabung von Pen und Messgerät:<br />

häufig Thema in der Schwerpunkt-Apotheke.<br />

Eine Apotheke vor Ort erspart Wartezeiten<br />

beim Arzt. Inwieweit können Sie Fragen zur<br />

individuellen Therapie beantworten?<br />

Die Patienten können sich in der Apotheke sowohl<br />

zu allgemeinen Therapiefragen als auch zu ganz individuellen<br />

Angelegenheiten beraten lassen. Dazu<br />

gehört auch, dass der Patient aufgeklärt wird, wie<br />

seine Medikamente im Alltag oder auf Reisen angewendet<br />

werden. Ferner werden Tipps gegeben,<br />

was beim Sport zu beachten ist. Der Patient darf<br />

jederzeit kommen, um<br />

seine Fragen zu stellen.<br />

Wie kann Ihre<br />

Apotheke Diabetikern<br />

bei ihrem Gesundheitsmanagement<br />

helfen?<br />

In der Apotheke kann<br />

man sich neben Fragen<br />

zur Diabetes natürlich<br />

auch zu allen anderen<br />

gesundheitlichen Fragestellungen<br />

beraten lassen.<br />

Gerade Diabetespatienten haben oft mit weiteren<br />

chronischen Krankheiten zu kämpfen, sodass<br />

diese in der Apotheke von einer Beratung aus einer<br />

Hand profitieren. So bespricht der Apotheker mit<br />

den Patienten die Medikationspläne: einzunehmende<br />

Arzneimittel mit Dosierung und Einnahmezeitpunkten.<br />

Der Diabetiker erhält Tipps, wie Medikamente<br />

gelagert werden sollten, worauf bei Urlaubsreisen<br />

und bei der Einfuhr von Insulin zu achten<br />

ist oder Erklärungen, warum eine bestimmte<br />

Arznei eingenommen werden muss und wie diese<br />

wirkt.<br />

24 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

25


Kräuter<br />

sind<br />

die Krönung<br />

Foto: emmi/Fotolia<br />

zum Selbermachen<br />

Warum denn Getränkekisten schleppen?<br />

Aus Wasser und Säften lassen sich an warmen Sommertagen leicht<br />

leckere Durstlöscher herstellen.<br />

Vitamine pur sind dabei garantiert, dagegen kann auf<br />

Konservierungsstoffe und zu viel ungesunde Süßungsmittel verzichtet<br />

werden. Kräuter und Wildkräuter verleihen Limonade<br />

und erfrischendem Detox-Wasser variantenreiche<br />

Geschmackserlebnisse.<br />

von Claudia Scholtyssek<br />

Foto: Popout/Fotolia<br />

Foto: Sunny Fores/Fotolia<br />

Klare Sache<br />

Gemüse, Obst und Kräuter teilen sich<br />

im Detox(Entgiftungs-)-Wasser gerne<br />

den Platz. Beim Trinken gibt es nicht nur<br />

einen Frischekick und reichlich Vitamine,<br />

ebenso spendet das Getränk gehörig<br />

Energie und kurbelt den Stoffwechsel<br />

an. Und das auch sehr kalorienarm.<br />

Gurke-Grapefruit-Trunk<br />

1 Liter Wasser<br />

1/2 grüne Bio-Gurke<br />

1 kleine Bio-Grapefruit<br />

1 Bio-Limette<br />

1 Stück geschälten Ingwer<br />

Rosmarinzweiglein<br />

Am besten abends zubereiten. Wasser,<br />

in Scheiben geschnittene Gurke, Grapefruit,<br />

Limette, Ingwer und Rosmarin in<br />

eine Glaskaraffe geben. Über Nacht verschlossen<br />

und kühl stehen lassen. Am<br />

nächsten Morgen das Wasser, gefiltert,<br />

trinken.<br />

Traumpaar Minze und Zitrone<br />

Der Anblick von sonnigen Gelb der<br />

Zitrone und frischen Grün der Minze<br />

wirkt schon an sich erfrischend. Kein<br />

Wunder, dass sie Zutaten vieler Sommergetränke<br />

sind. Zitrone enthält Vitamin<br />

C, Antioxidantien und aktivierende<br />

Fruchtsäuren, sie kommt unserem Immunsystem<br />

zugute. Die Minze ist mit ihren<br />

Bitter- und Gerbstoffen sowie dem<br />

ätherischen Öl eine wirksame Heilpflanze.<br />

Und sie zeigt sich in vielen Farben<br />

und Formen. Das intensive Aroma der<br />

verschiedenen Arten zeigt sich facettenreich<br />

von mentholhaltig bis fruchtig, in<br />

feinen Nuancen von Apfel-, Ananas-,<br />

Orangen-, Zitronen- bis Ingwerminze.<br />

Auch die Schokominze ist einen Limonadenversuch<br />

wert.<br />

Zitronenlimonade<br />

1 Liter stilles Mineral- oder<br />

Leitungswasser<br />

2-3 Bio-Zitronen, einzelne<br />

Zitronenscheiben<br />

Minzestängel nach Belieben<br />

evtl. Honig, Kokosblütenzucker<br />

oder Stevia<br />

Die Zitronen auspressen, den Saft in eine<br />

Glaskaraffe geben. Wenn gewünscht,<br />

mit Honig oder Stevia süßen, einen Teil<br />

der Minze dazugeben. Das Gemisch für<br />

einige Zeit kühl stellen und ziehen lassen.<br />

Vor dem Servieren die Minzestängel<br />

entfernen, Gläser mit einer Zitronenscheibe<br />

und frischer Minze dekorieren.<br />

Nach Wahl dazu Eiswürfel und<br />

einen Schuss Mineralwasser. Tipp: Die<br />

Limonade kann auch aus Limetten oder<br />

Grapefruits hergestellt werden.<br />

Foto: PhotoSG/Fotolia<br />

Es geht auch wild<br />

Neben den klassischen Küchenkräutern<br />

eignen sich auch vitaminreiche Wildkräuter<br />

hervorragend für gesunde Sommergetränke.<br />

Beispielsweise der nach<br />

Karotte und Petersilie schmeckende,<br />

würzige Giersch (entgiftend, Wirkstoffe<br />

gegen Gicht und Rheuma), alleine oder<br />

in einer Kräutermischung. Bei der Auswahl<br />

sind individuell die Geschmacksnerven<br />

gefragt, denn nicht jeder mag jedes<br />

Aroma.<br />

Gierschlimonade<br />

1 Liter naturtrüber Bio-Apfelsaft<br />

1 Bio-Zitrone<br />

1 Handvoll Giersch<br />

Zitrone auspressen, den Saft und den<br />

Apfelsaft in eine Glaskaraffe geben. Aus<br />

den Gierschstängeln einen Strauß binden,<br />

diesen – zwischen Folie gelegt – mit<br />

einem Nudelholz andrücken. Den<br />

Strauß in den Saft hängen, für zwei Stunden<br />

kühl stellen. Beim Servieren mit Eiswürfeln<br />

oder Mineralwasser aufpeppen.<br />

Mit frischen Kräutern dekorieren.<br />

28 · <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> ·<br />

29


atgeber gesundheit<br />

So heilen Wunden schneller!<br />

Pflaster schützen frische Wunden, doch welches Pflaster leistet die besten Dienste?<br />

Eine Wunde heilt rascher, wenn sie richtig versorgt und unterstützt<br />

wird. Dabei läuft die Wundheilung in drei Phasen ab und<br />

sollte nicht gestört werden. In der Reinigungsphase wird zerstörtes<br />

Material abtransportiert, in der Granulationsphase<br />

füllt sich die Wunde mit Gewebe auf. Dieses Gewebe<br />

reift aus und verschließt die Wunde mit einer<br />

Narbe (Epithelisierungsphase). Zusammen dauern<br />

die drei Phasen, die sich überschneiden,<br />

etwa eine Woche. Damit beim Verbands- oder<br />

Pflasterwechsel die<br />

Foto: S & D Verlag<br />

22 | <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit | 04 – 2014<br />

Weiterlesen?<br />

Wunde nicht aufreißt und die Wundheilung verzögert wird,<br />

sollte auf eine größere nässende Wunde eine Salbenkompresse<br />

gelegt werden. Fixiert wird die Wundauflage mit<br />

einem hautfreundlichen Rollenpflaster, das gut haftet, sich<br />

aber trotzdem ohne Schmerzen ablösen lässt. Für eine<br />

flächige Abdeckung empfiehlt sich ein vollflächig klebendes<br />

Fixierpflaster.<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Wundpflaster schützen!<br />

Während die Behandlung tiefer, größerer<br />

und stark blutende Wunden in die Hände eines<br />

Arztes gehört, können kleinere Schnittund<br />

Schürfwunden meist selbst behandelt<br />

werden. Ist Dreck in die Wunde gelangt, wird<br />

diese sofort unter klarem Leitungswasser<br />

ausgespült, danach mit Desinfektionsspray<br />

besprüht und mit einem Pflaster, abgeschnittene<br />

Meterware oder Einzelpflaster<br />

(Strips), abgedeckt. Normalerweise heilen<br />

die kleinen Hautwunden rasch ab.<br />

<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Pflaster haben die Aufgabe, die frische Wunde<br />

vor Schmutz zu schützen. Sie sollen<br />

schnell und gut kleben und dabei darf der<br />

zentrale Vliesteil nicht mit der Wundoberfläche<br />

verkleben.<br />

Pflaster haben grundsätzlich zwei Arten von<br />

Kleber. Eine Mischung aus Kautschuk und<br />

Zinkoxid wurde schon vor 100 Jahren entwickelt<br />

und klebt sehr gut. Dieser Kleber eignet<br />

sich aber nicht für Menschen mit Latexallergie.<br />

Die greifen besser auf Pflaster mit<br />

Polyacrylat-Kleber zurück, die sich rückstandsfrei<br />

abziehen lassen, aber nicht so<br />

fest kleben! Damit das Pflaster gut klebt,<br />

sollte die Haut herum sauber, trocken und<br />

fettfrei sein. Die Wundauflage des Pflasters<br />

darf nicht mit den Fingern berührt werden,<br />

dass die Hände vorher gewaschen wurden,<br />

versteht sich von selbst. Die Wundauflage<br />

des Pflasters sollte größer als die Wunde<br />

sein und das verschmutzte Pflaster muss<br />

täglich gewechselt werden. Nach etwa drei

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