Broschüre Ullrich-Turner-Syndrom (2036 KB ) - bei wachstum.de
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44. Haben Mädchen mit UTS häufiger Störungen<br />
<strong>de</strong>r Schilddrüse?<br />
Mädchen mit UTS haben häufiger Autoantikörper gegen Schilddrüsengewebe.<br />
Dies kann zu einer Schilddrüsenentzündung<br />
(Hashimoto Thyreoiditis) führen, die eine Schilddrüsenunterfunktion<br />
bedingen kann. Es sind daher jährliche Kontrollen <strong>de</strong>r<br />
Schilddrüsenfunktion zu empfehlen.<br />
45. Haben Mädchen mit UTS häufiger<br />
einen Diabetes Mellitus?<br />
Im oralen Glukosebelastungstest (oGTT) fin<strong>de</strong>t man eine erhöhte<br />
Insulinsekretion, aber eine normale Glukoseverwertung. Dies<br />
könnte auf eine Insulinresistenz hinweisen. Häufiger als <strong>bei</strong> Mädchen<br />
mit normalem Karyotyp kommt ein Typ II Diabetes vor, <strong>de</strong>r<br />
durch Gewichtsreduktion, Diät und Tabletten zu behan<strong>de</strong>ln ist.<br />
46. Wie ist die geistige (intellektuelle) Entwicklung?<br />
Mädchen mit UTS unterschei<strong>de</strong>n sich in ihrer geistigen (intellektuellen)<br />
Entwicklung nicht von an<strong>de</strong>ren Mädchen. Das räumliche<br />
Vorstellungsvermögen und <strong>de</strong>r Umgang mit abstrakten Zahlen und<br />
Begriffen macht ihnen aber häufig mehr Probleme. Bei <strong>de</strong>r Berufswahl<br />
sollte dies berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
47. Erzieherische Ratschläge<br />
1. Überbehütung durch die Eltern muß wie <strong>bei</strong> allen<br />
kleinwüchsigen Kin<strong>de</strong>rn vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Die Mädchen sollen über die voraussichtliche Kin<strong>de</strong>rlosigkeit<br />
und die zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Störung spätestens dann informiert<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn normalerweise die Pubertät eintreten sollte.<br />
3. Die Lehrer sollen über die Diagnose informiert wer<strong>de</strong>n. Sie<br />
können dann besser auf die Probleme <strong>de</strong>r Mädchen eingehen.<br />
4. Es muß alles vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, daß die Mädchen eine Außenseiterrolle<br />
einnehmen.<br />
5. Die Kontaktaufnahme mit Elterngruppen soll <strong>de</strong>n betroffenen<br />
Familien ermöglicht wer<strong>de</strong>n. Sie sollen aber von sich aus<br />
entschei<strong>de</strong>n, ob und wann sie das wünschen.