Deutsche Auslandsschulen tagen in Marbella - Colegio Alemán
Deutsche Auslandsschulen tagen in Marbella - Colegio Alemán
Deutsche Auslandsschulen tagen in Marbella - Colegio Alemán
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zahlreiche Busse und Straßenbahnen schlängeln. Es war<br />
Montag und der e<strong>in</strong>e oder andere kam nur schwer aus dem<br />
Bett. Heute sollte sich jeder bei se<strong>in</strong>em jeweiligen Betrieb<br />
vorstellen. Manch e<strong>in</strong>er freute sich sehr darauf, e<strong>in</strong> anderer<br />
hatte eher e<strong>in</strong> flaues Gefühl im Magen. Doch letzten Endes<br />
haben wir es alle gemeistert. Am Nachmittag wurden die<br />
ersten E<strong>in</strong>drücke über die Praktikumsstelle ausgetauscht und<br />
schon bald machten die ersten lustigen und spannenden<br />
Geschichten ihre Runde. Man hätte schon ahnen können,<br />
was da noch alles auf uns zukommen wird.<br />
Der zweite Tag unseres Praktikums begann. Langsam, aber<br />
sicher pendelte sich e<strong>in</strong>e gewisse Rout<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>, obwohl es<br />
manchmal noch immer kle<strong>in</strong>e Schwierigkeiten mit dem riesigen,<br />
öffentlichen Verkehrssystem gab. Des Weiteren stand<br />
e<strong>in</strong> Ausflug <strong>in</strong> den Bundestag auf dem Wochenplan. Das<br />
Gebäude ist e<strong>in</strong> Symbol für e<strong>in</strong>en demokratischen,<br />
deutschen Rechtsstaat und somit e<strong>in</strong> Muss für jeden Besucher.<br />
Nach diesem erkenntnisreichen Ausflug begaben sich<br />
die meisten von uns bei wunderschönem Wetter an die<br />
Spree oder genossen den Sonnenuntergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der<br />
zahlreichen Parks <strong>in</strong> der Stadtmitte. So verg<strong>in</strong>g die erste Woche<br />
fast schon im Flug. Wir hatten e<strong>in</strong> volles Programm, um<br />
die vielen Attraktionen mitzuerleben. Zum Beispiel besuchten<br />
wir das Berl<strong>in</strong>er Ensemble, wo das Theaterstück „Kle<strong>in</strong>bürgerhochzeit“<br />
von Brecht aufgeführt wurde. Schließlich<br />
kam auch schon der letzte Tag unseres Praktikums und egal,<br />
ob die Zeit schnell, langsam, <strong>in</strong>teressant, aufregend, lang-<br />
weilig oder gar mühsam vorüberg<strong>in</strong>g, so konnte jeder se<strong>in</strong>e<br />
ganz persönlichen Erfahrungen sammeln. Zur Feier des<br />
erfolgreichen Abschlusses des Praktikums durfte jeder wie<br />
er mochte e<strong>in</strong>es der vielen verschiedenen Kulturangebote<br />
beanspruchen, vom Quatsch Comedy Club bis zum Berl<strong>in</strong>er<br />
Krimi-Theater.<br />
In den nächsten Tagen besuchten wir nach e<strong>in</strong>er gemütlichen<br />
Spreefahrt die weltberühmte Museums<strong>in</strong>sel. Kaum<br />
e<strong>in</strong>er blieb unbee<strong>in</strong>druckt von den gewaltigen Ausstellungsstücken.<br />
Selbiges galt auch für das jüdische Museum,<br />
<strong>in</strong> welchem uns e<strong>in</strong>e besonders unterhaltsame, wie auch<br />
ungewöhnliche Führung erwartete. E<strong>in</strong>en sehr e<strong>in</strong>drucksvollen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Zeit der DDR bekamen wir <strong>in</strong> der Gedenkstätte<br />
Hohenschönhausen. Manch e<strong>in</strong>er besuchte auch<br />
die Holocaust-Gedenkstätte, welche die Schreckenstaten des<br />
Dritten Reichs <strong>in</strong> würdiger Form schildert.<br />
Me<strong>in</strong> persönlicher Höhepunkt war jedoch der Karneval<br />
der Kulturen, welcher glücklicherweise während unseres<br />
Berl<strong>in</strong>aufenthalts stattfand. Bei diesem Straßenfest wird<br />
das friedvolle Zusammenleben von weit mehr als hundert<br />
verschiedenen Kulturen zelebriert. Dementsprechend gab es<br />
viele verschiedene Essensstände aus den jeweiligen Ländern.<br />
Besonders bee<strong>in</strong>druckte mich die positive Stimmung, mit<br />
welcher die Berl<strong>in</strong>er ausgelassen feierten. Das dreitägige<br />
Fest wurde mit e<strong>in</strong>em gigantischen Straßenumzug abgeschlossen.<br />
E<strong>in</strong> ganzes Stadtviertel wurde quasi zu e<strong>in</strong>er großen<br />
multikulturellen Party. Mehr als e<strong>in</strong>e Millionen Men-<br />
schen waren zu Besuch und trotz der großen Mengen kam<br />
es nie zu gefährlichen Situationen. Der Karneval zeigte vor<br />
allem diese fröhliche, bunte Art der Berl<strong>in</strong>er, welche überall<br />
anzutreffen ist.<br />
So waren es nicht nur die Sehenswürdigkeiten, welche <strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerung blieben, sondern auch die kle<strong>in</strong>en Sachen, wie<br />
das U-Bahnfahren durch das kunstvolle Kreuzberg oder das<br />
gemütliche Zusammensitzen am hotelnahen See, welche die<br />
Reise unvergesslich machten.<br />
Benedict Baumgartner<br />
Unterwegs: Berl<strong>in</strong> (11. Klassen)<br />
57