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Beelitzer Nachrichten - Juni 2017

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Seite 6<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

Wo das „Wohl“ vor dem Gefühl steht<br />

Fest verwurzelt, ein bisschen stolz und meistens glücklich - das sind die <strong>Beelitzer</strong><br />

laut der jetzt ausgewerteten Bürgerbefragung. Mit 1333 Rückmeldungen ist das<br />

Ergebnis noch repräsentativer als die Einschaltquoten beim Fernsehen<br />

Anja und Christian Schubert fühlen<br />

sich wohl in Beelitz. Genauer<br />

gesagt in Wittbrietzen - so viel<br />

Zeit und Lokalstolz muss sein.<br />

„Hier ist jeder für jeden da, es ist<br />

eine tolle Gemeinschaft“, sagt die<br />

gebürtige Elsholzerin, die als<br />

Krankenschwester in Luckenwalde<br />

arbeitet. Und ihr Mann setzt<br />

hinzu: „Es ist nicht so anonym<br />

wie in einer Großstadt: Man geht<br />

vor die Tür und trifft Bekannte.“<br />

Christian arbeitet als Metallbauer<br />

in Beelitz, quasi nebenan. Weil<br />

das Umfeld stimmt, haben die<br />

beiden vor sieben Jahren ein<br />

Haus gebaut - für sich und den<br />

Nachwuchs. Die sechsjährige<br />

Romy hat viele Freunde im Ort,<br />

tanzt bei den Wuselzwergen und<br />

auch die zweijährige Thea fühlt<br />

sich in der Kita Landwichtel pudelwohl.<br />

Wie den Schuberts geht es den<br />

meisten <strong>Beelitzer</strong>n, das hat die<br />

Ende vergangenen Jahres initiierte<br />

Bürgerbefragung jetzt ergeben.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 5 liegt<br />

der „Wohlfühlfaktor“ bei stolzen<br />

4,1. Und auch die<br />

allgemeine Lebensqualität<br />

in der Stadt<br />

„ Hier ist<br />

jeder für<br />

jeden da, eine tolle<br />

Gemeinschaft“<br />

Anja Schubert,<br />

<strong>Beelitzer</strong>in<br />

insgesamt wurde<br />

mit 3,7 von 5<br />

Punkten unterm<br />

Strich als gut bewertet.<br />

Das Besondere<br />

an der Umfrage:<br />

Auf Wunsch der Stadtverwaltung<br />

wurde auch gezielt nach<br />

dem Lebensgefühl in den einzelnen<br />

Ortsteilen gefragt. „Alle Bürger<br />

identifizieren sich überdurchschnittlich<br />

mit ihrem Ortsteil und<br />

fühlen sich auch überdurchschnittlich<br />

wohl“, erklärt Professor<br />

Uta Herbst von der Uni Potsdam.<br />

„Vergleichbare Umfragen<br />

in Städten wie Bochum bringen<br />

da ganz andere Ergebnisse.“ Die<br />

Leiterin des Lehrstuhls für Marketing<br />

II und ihr Team haben die<br />

Befragung gemeinsam mit dem<br />

Rathaus ausgearbeitet, ausgewertet<br />

und unlängst im Hauptausschuss<br />

vorgestellt.<br />

Erstaunlich sei auch die große<br />

Beteiligung gewesen: Von 5860<br />

Fragebögen, die mit den <strong>Beelitzer</strong><br />

<strong>Nachrichten</strong> vor Weihnachten<br />

verteilt worden waren, kamen<br />

1333 zurück. „Damit ist die Umfrage<br />

mehr als repräsentativ“,<br />

unterstreicht die<br />

Trendforscherin,<br />

„auf so ein Ergebnis<br />

können wir<br />

extrem stolz sein“.<br />

Für die Ermittlung<br />

der Einschaltquoten<br />

beim Fernsehen<br />

zum Beispiel<br />

würden rund 3000 Empfangsgeräte<br />

beobachtet - und das bei über<br />

80 Millionen Bundesbürgern.<br />

Unterm Strich steht Beelitz bestens<br />

dar, erläuterte Projektmitarbeiterin<br />

Marie-Christin Weber im<br />

Hauptausschuss: Gefragt nach<br />

der Zufriedenheit mit konkreten<br />

kommunalen Aspekten erfahren<br />

vor allem die Kinderbetreuung<br />

(4,1 von 5) das Vereinsleben (4)<br />

und die Stadtverwaltung (3,9)<br />

großen Zuspruch vonseiten der<br />

Bürger. Als wichtigste Themen,<br />

die vorangetrieben werden sollten,<br />

machten die Bürger ihre<br />

Kreuze vor allem beim Erhalt des<br />

Schwimmbades (4,5), auch der<br />

Ausbau der Radwege und des<br />

Öffentlichen Nahverkehrs sowie<br />

Pflege– und Betreuungseinrichtungen,<br />

Jugend–/ Freizeitangebote<br />

und die Gesundheitsversorgung<br />

erreichten Werte über 4.<br />

Aus den Ortsteilen wurden unterdessen<br />

auch ganz individuelle<br />

Themen genannt, zum Beispiel<br />

der Bau einer Straße von der B2<br />

direkt zum Kartoffellager in Elsholz<br />

und Wittbrietzen, die Errichtung<br />

einer Tempo-30-Zone in<br />

Salzbrunn und die Gestaltung der<br />

Ortsmitte in Schlunkendorf. Auch<br />

nach Themen, die keine Rolle<br />

spielen oder spielen sollten wurden<br />

abgefragt. Dabei wurden<br />

grundsätzlich zwei Dinge genannt:<br />

Industrie und Windkraft.<br />

„Viele der angesprochenen Punkte<br />

haben wir bereits angeschoben“,<br />

erklärte Bürgermeister<br />

Bernhard Knuth im Hauptausschuss.<br />

Er verwies auf den laufenden<br />

Ausbau des Radwegenetzes<br />

mit EU-Mitteln, die geplante<br />

Einrichtung von drei Pflegestützpunkten<br />

auf den Dörfern oder die<br />

Fühlen sich wohl<br />

in Beelitz: Familie<br />

Schubert aus<br />

Wittbrietzen.<br />

Fotos: Lähns

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