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Beelitzer Nachrichten - Juni 2017

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Seite 8<br />

Im DDR-Fernsehen war er der Dauerbrenner<br />

- und noch heute, fast 60 Jahre<br />

nach der ersten Ausstrahlung, sorgt das<br />

Sandmännchen bei Kindern erst für<br />

leuchtende und dann für müde Augen. In<br />

Beelitz kann man die Kultfigur, die Generationen<br />

zu Bett gebracht hat, bald<br />

hautnah erleben: Die Sandmännchen-<br />

Ausstellung mit Dutzenden Original-<br />

Puppen, Fahrzeugen, Dekoelementen<br />

und Arbeitsfotos von früheren Aufnahmen<br />

wird im Dezember und Januar<br />

Stadtbibliothek gezeigt.<br />

„Unsere Bibliothek in der Alten Posthalterei<br />

bietet den passenden Rahmen für<br />

diese Ausstellung“, sagt Bürgermeister<br />

Bernhard Knuth. „Auf diesem Wege<br />

können wir noch mehr Kinder an das<br />

Buch heranführen – immerhin steht ja<br />

der Sandmann fürs Träumen und ist die<br />

Verbindung zwischen der Märchen- und<br />

der realen Welt.“ Zusätzliche Bild- und<br />

Lesebände rund um den Sandmann sollen<br />

dementsprechend Eingang in das<br />

Angebot der Stadtbibliothek finden. Die<br />

Ausstellung reihe sich ein in unkonventionelle<br />

Aktionen rund um das Buch wie<br />

dem bundesweiten Vorlesetag oder die<br />

Literaturtage Potsdam-Mittelmark, an<br />

denen sich Beelitz regelmäßig beteiligt.<br />

Unterstützt wird die Ausstellung auch<br />

vonseiten des Landkreises. Landrat<br />

Wolfgang Blasig (SPD) begrüßt das<br />

neue kulturelle Highlight: „Es ist eine<br />

enorme Bereicherung, die hervorragend<br />

in die Weihnachts- und Winterzeit passt<br />

- wenn man sich über solche kleinen<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

Anlässe freut und vor die Tür gehen<br />

kann. Und sicher werden nicht nur Kinder,<br />

sondern auch Erwachsene die Ausstellung<br />

sehen wollen, immerhin ist fast<br />

jeder mit dem Sandmännchen aufgewachsen.“<br />

Die Ausstellung selbst, die der frühere<br />

Produktionsleiter des Kinderfernsehens<br />

der DDR, Winfried Kujas zusammengestellt<br />

hat, ist mittlerweile auch schon ein<br />

„Dauerbrenner“ und war in verschiedenen<br />

Größen und Konstellationen bereits<br />

in über 70 Städten zu sehen. In Potsdam<br />

wurden 100 000 Besucher gezählt, in<br />

Dresden sahen 130 000 große und<br />

kleine Sandmann-Fans die<br />

Schau. Kujas hatte 1991, als<br />

nicht sicher war, ob der<br />

Sandmann die Wende überlebt,<br />

die insgesamt 400 Sandmann-Puppen<br />

und 250 Fahrzeuge<br />

übernommen<br />

und<br />

damit vor<br />

dem Ausverkauf<br />

gerettet.<br />

Als dann viele<br />

Menschen die<br />

Rückkehr des Sandmännchens<br />

auf die Mattscheibe<br />

forderten, konnte er<br />

mit der Sandmannstudio Trickfilm<br />

GmbH die Produktion des<br />

„Abendgrußes“ für das Fernsehen<br />

fortsetzen.<br />

„Unser Anliegen ist es, den<br />

Kindern die Möglichkeit zu<br />

Schlagartig neu<br />

Im Moment ist es noch eine Plane - die<br />

allerdings schon Einiges im Stadtbild<br />

bewirkt. Das Haus in der Berliner Straße<br />

9 blickt nach jahrelangem Verfall jetzt<br />

einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen:<br />

Nachdem das Gebäude von der Stadt<br />

erworben werden konnte, hat sich ein<br />

privater Investor gefunden, der das Objekt<br />

übernehmen und sanieren möchte.<br />

Ähnlich war Beelitz beim Deutschen<br />

Haus vorgegangen, das jetzt durch die<br />

Stadtwerke rekonstruiert wird.<br />

Das zuletzt leer stehende „Haus Bölke“<br />

hatte einst das Bild der Berliner Straße<br />

mitgeprägt: In dem von Klempnermeister<br />

Christian Heinrich Bölke 1861 gegründeten<br />

Geschäft bekamen die <strong>Beelitzer</strong><br />

unter anderem Eisenwaren, Sanitäranlagen,<br />

Haus– und Küchengeräte.<br />

Ein Traum für viele Generationen<br />

Ende <strong>2017</strong> kommt die Sandmännchen-Ausstellung nach Beelitz - mit originalen Puppen,<br />

Fahrzeugen und Exponaten aus den Defa-Studios. Die Bibliothek soll dafür den Rahmen bieten<br />

geben, den Sandmann aus nächster Nähe<br />

zu bewundern und den Produktionsstaub<br />

zu schnuppern“, erklärt Winfried Kujas.<br />

Durch die Mischung von typischen Elementen<br />

älterer und neuester Sandmannproduktionen<br />

könne man die Vielfalt des<br />

Sandmännchens erst so richtig erfassen.<br />

„Da kommen auch die Älteren gern in<br />

die Ausstellung und erinnern sich an<br />

ihre eigene Kindheit.“<br />

Das herkömmliche Bibliotheks-Angebot<br />

in Beelitz wird für die acht Ausstellungswochen<br />

eingeschränkt nutzbar<br />

sein. „Die Bücher bleiben erreichbar<br />

und können auf Anfrage jederzeit<br />

zur Verfügung gestellt<br />

werden“, so Bürgermeister<br />

Knuth.<br />

Und so wird das breite Veranstaltungsangebot<br />

in der<br />

Spargelstadt zur Vorweihnachtszeit<br />

um ein Highlight<br />

reicher. Unter der<br />

Überschrift „Advent in Beelitz“<br />

finden ab Ende November<br />

wieder überall in Beelitz<br />

und den Ortsteilen<br />

Märkte, Konzerte und<br />

Lesungen statt und<br />

sorgen für ordentlich<br />

Wärme in der grauen<br />

Winterzeit. Red.<br />

Das Sandmännchen<br />

hat Generationen mit<br />

Geschichten zu Bett<br />

gebracht. Nun kommt<br />

er nach Beelitz.

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