Taxi Times München - Juni 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
JUNI <strong>2017</strong> 3,50 €<br />
www.taxi-times.taxi<br />
MÜNCHEN<br />
WEGFALL DER ORTSKUNDEPRÜFUNG FÜR MIETWAGEN<br />
DER BLINDE GEHORSAM<br />
DES KVR<br />
FISKALTAXAMETER<br />
Alle Neune beim Datenwurf<br />
ISARFUNK<br />
Ladestationen am Standplatz<br />
ZWISCHENBILANZ<br />
Die ersten Monate am GAT
<strong>2017</strong> wird Ihr Jahr!<br />
Mit dem <strong>Taxi</strong>-Inzahlungnahmebonus von Mercedes-Benz <strong>München</strong>.<br />
Beim Kauf* eines Neufahrzeugs Sondermodell „Das <strong>Taxi</strong>“ erhalten Sie bei Inzahlungnahme Ihres<br />
Gebrauchtfahrzeugs** einen attraktiven Inzahlung nahme-Bonus:<br />
1.000 €<br />
bei Kauf eines W/S 205<br />
2.000 €<br />
bei Kauf eines W 246<br />
1.500 €<br />
bei Kauf eines W/S 213<br />
3.000 €<br />
bei Kauf eines W/V 222<br />
* Bestelldatum bis 30.06.<strong>2017</strong>, berechnete<br />
Lieferung bis 31.03.2018.<br />
** Mercedes-Benz Fahrzeug älter/gleich 3<br />
Jahre, Fremdfabrikate älter/gleich 1 Jahr<br />
(maßgeblich ist das Jahr (nicht der Tag) der<br />
Erstzulassung). Fahrzeug muss mindestens<br />
6 Monate auf den Käufer zugelassen sein,<br />
bzw. bei Konzessionsübernahme muss<br />
der Nachweis vorhanden sein, dass das<br />
Fahrzeug mindestens 6 Monate auf den<br />
Vorgängerbetrieb zugelassen war. Der<br />
<strong>Taxi</strong>-Inzahlungnahme-Bonus muss zur<br />
Überbewertung des Gebrauchtwagens<br />
eingesetzt werden.<br />
Zu Details beraten wir Sie gerne!<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
Partner vor Ort: Daimler AG, vertreten durch Mercedes-Benz Vertrieb PKW GmbH, Niederlassung <strong>München</strong>, <strong>Taxi</strong>-Center Landsberger Str., Landsberger<br />
Str. 382, 80687 <strong>München</strong>; Verkauf – Unsere <strong>Taxi</strong>beauftragten beraten Sie gern: Nilüfer Celik 0 89 12 06 14 36, Alfio Nicotra 0 89 12 06 14 48,<br />
Thomas Eisenbeiss 0 89 12 06 13 24, Massimiliano Stagnitta 0 89 12 06 17 08; www.mercedes-benz-muenchen.de
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
es ist irgendwie aberwitzig: Da weiß die Politik seit 2010, dass<br />
zum 1. Januar die Daten aus einem fiskalfähigen Taxameter<br />
einzeln und unveränderbar ausgelesen werden müssen und<br />
trotzdem war man in sechs Jahren nicht fähig und nicht willens,<br />
sich auf verbindliche Verschlüsselungsstandards festzulegen.<br />
Trotzdem genügt es nicht mehr, nur einen Taxameter<br />
neuerer Bauart im <strong>Taxi</strong> eingebaut zu haben. Man muss diese<br />
Daten auch so verarbeiten, dass sie den einzelnen Finanzprüfer<br />
im Falle einer Kontrolle zufriedenstellen könnten. Wer nicht<br />
einmal das erfüllt, wird auf jeden Fall Probleme bekommen.<br />
Eine Veranstaltung der IHK in <strong>München</strong> (wir berichten auf<br />
Seite 12) zeigte, dass vieles möglich ist.<br />
Während die Politik, allen voran das Finanzministerium,<br />
in diesem Punkt trotz Drängen des <strong>Taxi</strong>gewerbes keine<br />
Lösung präsentiert, wurde in einer Sache still und heimlich<br />
eine Entscheidung getroffen, deren Konsequenzen<br />
für die <strong>Taxi</strong>branche in <strong>München</strong> gravierend sein können.<br />
Da kommen die Experten eines Unterausschusses zu der<br />
Schlussfolgerung, dass künftig eine Ortskundeprüfung für<br />
Krankenwagen- und Mietwagenfahrer nicht mehr nötig ist.<br />
Daraus entsteht dann eine Empfehlung an das Bundesverkehrsministerium,<br />
man solle die entsprechende Verordnung<br />
bitte bald ändern.<br />
Nun geht das Bayerische Verkehrsministerium her und<br />
vertritt die Ansicht, dass eine Verordnung, die in ein paar<br />
Monaten wahrscheinlich geändert wird, schon jetzt „im Vorgriff“<br />
nicht mehr angewandt werden muss. Also empfiehlt<br />
man den Führerscheinstellen, schon jetzt auf den Ortskundenachweis<br />
bei Mietwagen zu verzichten.<br />
Spätestens an diesem Punkt hätte man vom KVR, der<br />
„letzten Instanz“ in dieser unglückseligen Kette, erwarten<br />
können, das Gespräch mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe zu suchen. Dann<br />
hätte man sich über all die Argumente informieren können,<br />
die gegen einen Verzicht auf die Ortskundeprüfung sprechen.<br />
Das muss man von einer Behörde, die für 3 500 <strong>Taxi</strong>s in<br />
<strong>München</strong> verantwortlich ist, einfach erwarten können. Stattdessen<br />
wurde innerhalb von nur einer Woche die Ortskundeprüfung<br />
für Mietwagen ausgesetzt. Für unsere Titelstory<br />
ab Seite 6 haben wir deshalb bewusst die Headline „Blinder<br />
Gehorsam“ gewählt. Wer so achtlos agiert, muss sich auch<br />
heftige Kritik gefallen lassen.<br />
– die Redaktion –<br />
Venczel_02-2016.qxp_Layout 1 03.02.16 16:15 Seite<br />
INHALT<br />
TITELTHEMA<br />
6 Der blinde Gehorsam des KVR<br />
9 Überraschende Wende des Ministeriums:<br />
Ein Kommentar des TVM<br />
10 Profiteur Uber: Die Auferstehung<br />
FISKALTAXAMETER<br />
11 Taxameter ist keine Kasse<br />
12 IHK-Veranstaltung zeigt Fiskallösungen<br />
VERANSTALTUNG<br />
14 Rückblick 1: Der Mercedes-<strong>Taxi</strong>tag<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
16 Rückblick 2: Der IF Quality-Check<br />
18 Ladestationen, Uber, Ortskunde<br />
FLUGHAFEN<br />
20 Zwischenbilanz: Aus Agip wurde GAT<br />
TIPPS UND NEWS<br />
21–24 »Walking Man«, Rewe-Tankstellen,<br />
ADAC-<strong>Taxi</strong>-Test, Psychologie<br />
ANTRIEB<br />
25 Diesel: Dobrindt schweigt<br />
PERSONEN UND MEDIEN<br />
4 Rooben Harapeds Oldtimer<br />
26 Der Ziemssen-Stand ist weg<br />
26 Impressum<br />
TITELGRAFIK: Raufeld Medien<br />
Verkehrsmedizinische<br />
Untersuchungen in Schwabing<br />
Dr. Josef Venczel<br />
Dr. Marta Venczel<br />
Betriebsärzte<br />
Adelheidstraße 23<br />
80798 <strong>München</strong><br />
Tel.: 2729460 Fax: 27294614<br />
Handy: 0172/8916575<br />
www.arbeits-med.de<br />
Alle med. Untersuchungen<br />
für den Erwerb und die<br />
Verlängerung des P-Scheins<br />
DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE<br />
WEG MIT DER<br />
ALTEN KAROSSE<br />
Wir kaufen Ihr gebrauchtes <strong>Taxi</strong>. Sie bringen uns Ihre Taxe<br />
und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz.<br />
Gewerbering 18<br />
83646 Bad Tölz<br />
Tel. 08041 7889-0<br />
www.taxifahrzeuge.de<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
3
PERSONEN<br />
Rooben Haraped von Euro-<strong>Taxi</strong><br />
mit seiner Kollegin Patricia<br />
Metzing zeigte beim IsarFunk<br />
Quality-Check einen 56 Jahre<br />
alten Renault Dauphine.<br />
KINDERTAXI<br />
ZUR EISDIELE<br />
Beim Autokauf braucht man ein<br />
gutes Näschen. Ein <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
hat sich beim Kauf seines Fahrzeugs<br />
ausschließlich auf sein Riechorgan<br />
verlassen.<br />
Es war ein echter Hingucker. Beim<br />
Quality-Check der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
(wir berichten auf Seite 16)<br />
war am Stand des Kfz-Meisterbetriebs Euro<br />
<strong>Taxi</strong> nur wenige Zentimeter neben dem<br />
möglichen Auto der Zukunft (einem Wasserstoff-Fahrzeug)<br />
eine blaue Dauphine zu<br />
besichtigen. Das Modell mit seiner typischen<br />
Pontonkarosserie und dem im Heck<br />
eingebauten wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotor<br />
wurde zwischen 1956 und<br />
1968 vom französischen Hersteller Renault<br />
gebaut. Das mit Luftballons geschmückte<br />
und Dachwerbung für taxi.eu ausgestellte<br />
Modell ist im Jahr 1961 gebaut worden. Es<br />
ist damit ein Jahr älter als sein heutiger<br />
Besitzer, Werkstattbetreiber und <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
Rooben Haraped.<br />
In einem solchen Modell ist Rooben<br />
schon als Sechsjähriger gesessen. „Mein<br />
Cousin hat mich immer mitgenommen,<br />
wenn wir Eis essen gefahren sind“, erzählt<br />
er. Diese Erinnerungen hat er sich bewahrt,<br />
vor allen jene an den typischen Geruch dieses<br />
Fahrzeugs. Und als dann eine Dauphine<br />
tatsächlich zum Verkauf inseriert war,<br />
machte sich Rooben auf den Weg in den<br />
hohen Norden Deutschlands, nach Itzehoe.<br />
„Bei der Besichtigung wollte mir der Verkäufer<br />
etwas über das Auto erzählen, aber<br />
ich habe ihn sofort unterbrochen und<br />
gesagt, dass ich zuerst einmal in den Wagen<br />
einsteigen und überprüfen muss, ob er diesen<br />
Geruch hat. ‚Wenn er den Geruch hat,<br />
den ich mit damals sechs Jahren gerochen<br />
hatte, dann können Sie über das Auto erzählen‘,<br />
habe ich zu ihm gesagt.“<br />
Für den Verkäufer war diese Art des<br />
Fahrzeugchecks sicherlich neu, aber Roobens<br />
Nase gab grünes Licht und die Dauphine<br />
wechselte den Besitzer. Seitdem<br />
überwintert sie in der Garage auf dem Firmengelände<br />
in der Schießstättstraße im<br />
Westend und wird im Sommer zu Ausflügen<br />
(Spitzengeschwindigkeit 110 km/h auf der<br />
Autobahn) oder für eine Spontanausstellung<br />
wie an diesem Tag genutzt. Restauriert<br />
wird sie ganz bewusst nicht. „Sie hat<br />
56 Jahre auf dem Buckel und darf alt aussehen“,<br />
sagt Rooben. Hauptsache, der<br />
Geruch bleibt erhalten. Und der ist tatsächlich<br />
noch vorhanden, davon konnten wir<br />
uns bei einem exklusiven Sit-in selbst überzeugen.<br />
Nur schade, dass man Gerüche<br />
über eine Zeitschrift nicht weitergeben<br />
kann … <br />
jh<br />
DER NACHFOLGER<br />
EINES BESTSELLERS<br />
„Dauphine“ heißt auf Deutsch<br />
„Thronfolgerin“. Das Modell bekam<br />
diesen Namen, weil es unmittelbar<br />
auf den 4CV folgte. Renault wollte<br />
damit auf die Verkaufserfolge<br />
des 4CV in Europa anspielen. Die<br />
Dauphine erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 115 bis 120 km/h<br />
und verbraucht dabei 6–7 Liter<br />
Benzin. Die Räder sind vorne an<br />
doppelten Dreieckslenkern und<br />
hinten an einer Pendelachse aufgehängt.<br />
Der automatische Choke<br />
war damals eine viel beachtete<br />
Neuerung. Eine Besonderheit ist<br />
die Unterbringung des Reserverads,<br />
es liegt unter dem Kofferraum<br />
und kann nach Öffnen einer Klappe<br />
unter der vorderen Stoßstange aus<br />
seinem Fach herausgeholt werden.<br />
Ein Schiebedach gab es damals nur<br />
gegen Aufpreis.<br />
QUELLE: WIKIPEDIA<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
4 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
PERSONALIEN<br />
JAHRHUNDERTWECHSEL<br />
FOTO: Name Name<br />
Früher, ganz früher, hießen die <strong>Taxi</strong>fahrer noch „Fiaker“<br />
und ihr Transportmittel war eine Kutsche. Ein oder zwei<br />
PS, mehr war nicht drin. Heute ist das Fortbewegungsmittel<br />
deutlich komplexer, dafür ist die Mode einfacher geworden.<br />
Beim <strong>Taxi</strong>tag der Münchner Mercedes-Niederlassung<br />
konnten sich <strong>Taxi</strong>unternehmer in Schale werfen und den<br />
Jahrhundertsprung wagen. So wie hier Mehmet Capan<br />
mit seiner Frau Fatma und Tochter Didem nutzten viele<br />
diese Gelegenheit. Als Andenken gab es ein schönes Foto<br />
in passendem historischem Passepartout. Die Kutsche<br />
stammte von Auto Much aus Bad Tölz, einem der ältesten<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe Deutschlands. Was der Mercedes <strong>Taxi</strong>tag<br />
sonst noch so zu bieten hatte, berichten wir auf den<br />
Seiten 14 und 15.<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
5
TITELTHEMA<br />
DER BLINDE<br />
GEHORSAM<br />
Auf Empfehlung des Bayerischen Verkehrsministeriums<br />
hat die Münchner Führerscheinstelle die<br />
Ortskundeprüfungen für Mietwagen eingestellt.<br />
Was bedeutet das für das <strong>Taxi</strong>gewerbe?<br />
Die Nachricht erreichte das <strong>Taxi</strong>gewerbe wie ein Paukenschlag:<br />
Anfang Mai informierte die Münchner Führerscheinstelle,<br />
dass man ab sofort keine Ortskundeprüfung<br />
mehr für Mietwagenfahrer durchführen werde. Der Nachweis der<br />
Ortskenntnis sei nicht mehr notwendig, hieß es zur Begründung.<br />
Das KVR reagierte damit auf ein Schreiben des Bayerischen<br />
Staatsministeriums des Inneren, für Bau und Verkehr, das an alle<br />
95 Fahrerlaubnisbehörden in ganz Bayern gerichtet war. Dort heißt<br />
es, dass ab sofort keine Bedenken mehr bestehen, abweichend von<br />
der aktuell noch gültigen Regelung des § 48 der Fahrerlaubnisverordnung<br />
(FeV), sowohl im Mietwagen- als auch Krankenkraftwagenverkehr<br />
(und das gilt damit auch für die Notfallrettung!)<br />
bereits jetzt auf den Nachweis der Ortskunde zu verzichten.<br />
Das Ministerium von Staatsminister Joachim Herrmann beruft<br />
sich auf einen mehrheitlichen Beschluss des Bund-Länder-Fachausschusses<br />
Fahrerlaubnisrecht. Dieses Gremium, das keine gesetzgeberische<br />
Berechtigung hat, hatte mehrheitlich beschlossen, dass<br />
aus fahrerlaubnisrechtlicher Sicht ein Wegfall des Nachweises der<br />
Ortskunde im Mietwagen- und Krankenkraftwagenverkehr künftig<br />
für vertretbar erachtet wird.<br />
Begründet wird dies, dass beim Mietwagen im Gegensatz zum<br />
<strong>Taxi</strong> das Fahrtziel vorher bereits bekannt sei und eine geeignete<br />
Fahrtroute somit bereits vor Fahrtantritt ausgewählt werden<br />
könne. Das bedeutet im Umkehrschluss dann wohl, dass die<br />
Ortskenntnis eines <strong>Taxi</strong>fahrers nicht infrage zu stellen ist. In der<br />
Praxis würden außerdem die Fahrpreise meist im Voraus verhandelt<br />
oder von den Krankenkassen vorgegeben, weshalb sich<br />
Umwege nicht auswirken würden.<br />
Der empfohlene Verzicht soll nun durch eine entsprechende<br />
Verordnungsänderung durch das Bundesverkehrsministerium<br />
in die Wege geleitet werden. Angeblich soll es noch im Juli zu<br />
einer Änderung kommen. Warum aber sah sich das Bayerische<br />
Ministerium veranlasst, jetzt schon „im Vorgriff“ eine noch gültige<br />
Regelung per Ausnahmegenehmigung (§ 74 FeV) zu kippen?<br />
Abfragen von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> haben ergeben, dass die Verkehrsministerien<br />
fast aller anderen Bundesländer abwarten wollen, ob und bis<br />
es tatsächlich zu einer Änderung des § 48 FeV kommt. Nur Berlin<br />
stellte in Aussicht, ebenfalls schon vorher auf Ortskundeprüfungen<br />
verzichten zu wollen. Somit sind von der Aufhebung der Ortskunde<br />
für Mietwagen also genau jene beiden Städte betroffen, in denen<br />
Uber seinen Dienst UberX noch am Laufen hält. Das US-Unternehmen<br />
wie auch andere App-Anbieter (beispielsweise mydriver von<br />
Sixt/BMW) profitieren vom Wegfall einer Ortskundeprüfung am<br />
meisten, können sie doch jetzt endlich mit Mietwagenunternehmen<br />
zusammenarbeiten, die künftig Fahrer ohne Ortskundenachweis<br />
einsetzen dürfen (siehe Kommentar auf Seite 8).<br />
Entsprechend heftig ist die Kritik am Alleingang des Bayerischen<br />
Verkehrsministeriums. Wolfgang Ziegler, stellvertretender<br />
<strong>Taxi</strong>zentrum Köln<br />
Paul Bauer Ing. GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Str. 130<br />
51065 Köln-Mülheim<br />
IN KÜRZE BEI OPEL BAUER VERFÜGBAR<br />
Kai Rosselnbruch<br />
Tel 0221 69997-19<br />
Mobil 0177 4863888<br />
k.rosselnbruch@opelbauer.de<br />
DER NEUE INSIGNIA<br />
ZU ATTRAKTIVEN KONDITIONEN<br />
EINSTEIGEN UND LOSFAHREN.<br />
GRAFIK: Raufeld Medien<br />
anzeige06.indd 1 10.05.<strong>2017</strong> 14:59:31<br />
6 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
TITELTHEMA<br />
Wolfgang Ziegler, 2. Vorstand Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagen verband.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-Kampagne „Verlässlich ist modern“ findet der SPD-<br />
Politiker Bernhard Roos gut. Den Alleingang des Bayerischen<br />
Verkehrsministeriums weniger.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer <strong>Taxi</strong> und Mietwagenunternehmer,<br />
sprach davon, dass man in Deutschland nicht<br />
den türkischen Weg einschlagen solle, und Gesetze, die einem<br />
nicht passen, einfach aussetze. Bernhard Roos monierte, dass er<br />
von diesem Alleingang nicht informiert wurde. Roos ist immerhin<br />
verkehrspolitischer Sprecher der bayerischen SPD. Er hat mittlerweile<br />
eine Anfrage an das Plenum gestellt, in der er um eine<br />
Begründung für das Vorgehen bittet. Eine Antwort steht noch aus.<br />
Drastischer sind die Vorwürfe, die in den sozialen Medien die<br />
Runde machten: Einträge, die dem Ministerium oder gar dem<br />
zuständigen Ministerialrat Korruption unterstellten, waren zu<br />
lesen. Ein Pressesprecher des Verkehrsministeriums bestreitet<br />
solche Vorwürfe gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>: „Es<br />
gab und gibt keine Einflussnahme durch<br />
Uber auf unser Haus beim Vorgehen in<br />
dieser Sache. Die fahrerlaubnisrechtliche<br />
Vorgriffsregelung […] wurde hausintern<br />
zwischen den beteiligten Fach sachgebieten<br />
abgestimmt. Ein „Alleingang“ einer einzelnen<br />
Person liegt hier nicht vor.“<br />
Abseits aller Verschwörungstheorien<br />
wäre eine Absprache mit dem bayerischen/<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe sicher der richtige Schritt gewesen. Doch<br />
weder der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> noch der Bayerische Landesverband<br />
waren informiert. Frank Kuhle berichtet auf der Jahreshauptversammlung<br />
der Bayerischen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
vor rund 40 Mitgliedern, dass man ein Schreiben sowohl an den<br />
Minister als auch an die Führerscheinstellen formuliert habe. Man<br />
sehe in dieser „vorauseilenden Umsetzung eine Wettbewerbsverzerrung.<br />
„Wir gehen nicht davon aus, dass alle 92 bayerischen<br />
Ordnungsbehörden dieser Kann-Umgehung folgen werden. Somit<br />
würde an den Schnittstellen der Genehmigungsbereiche ein Wettbewerb<br />
um die ortsunkundigsten Fahrer entstehen.“<br />
Kuhle fragte außerdem, was eigentlich passiere, wenn gar keine<br />
Gesetzesänderung erfolge. „Was ist dann mit den bereits erteilten<br />
Fahrerlaubnissen?“<br />
Die Münchner Führerscheinstelle würde in einem solchen Fall<br />
die Ablage der Ortskundeprüfung nachfordern, teilte sie gegenüber<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> mit. Bisher hätten in sechs Fällen Mietwagenfahrer<br />
eine Erlaubnis ohne Ortskunde erhalten. Das sei an der<br />
Gesamtzahl der Ortskundeprüfungen ein verschwindend geringer<br />
Anteil.<br />
Trotzdem muss sich das KVR und die ihr untergeordnete Führerscheinstelle<br />
die Frage gefallen lassen, warum man die Empfehlung<br />
des Bayerischen Ministeriums so postwendend und<br />
unreflektiert umgesetzt hat. In der Landeshauptstadt ist die Uber-<br />
Thematik und -Problematik bekannt, die Begründung, bei Mietwagenbestellungen<br />
wüsste man im Vorfeld das Fahrtziel, trifft auf<br />
das Uber-Geschäftsmodell nicht zu. Wohl aber der Dauer-Vorwurf,<br />
»Da fühle ich mich<br />
weniger an Bayern,<br />
sondern mehr an<br />
die Türkei erinnert.«<br />
Wolfgang Ziegler<br />
die Uber-Mietwagen würden nicht zu ihrem Betriebssitz zurückkehren.<br />
Wenn dieser nun auch ganz offiziell in <strong>München</strong> liegen<br />
darf, wird es noch schwieriger, dies zu überwachen.<br />
Das Bayerische Verkehrsministerium will dieses Problem gar<br />
nicht leugnen, schiebt den Schwarzen Peter aber dem KVR zu.<br />
„Möglicherweise wird es zu einer Verlagerung der für Uber fahrenden<br />
Unternehmen aus dem Münchner Umland in die Landeshauptstadt<br />
kommen. Zur Gewährleistung der Auftragsannahme<br />
am Betriebssitz und zur Rückkehrpflicht werden Maßnahmen<br />
seitens der Genehmigungsbehörde ergriffen und derzeit auch im<br />
Rahmen der Aufsicht überwacht.“<br />
Zur Erinnerung: Jene hier angesprochene Genehmigungsbehörde<br />
nennt sich „Kontrolldienst des <strong>Taxi</strong>büros“,<br />
ist im KVR beheimatet und hat laut Auskunft<br />
der Pressestelle „aktuell zwei Planstellen,<br />
wobei eine seit September 2016<br />
unbesetzt ist. Die vier zusätzlich genehmigten<br />
Stellen im Kontrolldienst sind aktuell<br />
noch nicht eingerichtet. Diese sind auch nur<br />
für Betriebsprüfungen und nicht für Außenkontrollen<br />
vorgesehen“.<br />
Mit dieser Personaldecke kann man<br />
definitiv keine Maßnahmen ergreifen, das weiß das KVR und<br />
die untergeordnete Führerscheinstelle. Und weil das beide<br />
wissen, hätte man gegenüber dem Bayerischen Verkehrsministerium<br />
den Mut aufbringen müssen, ein deutliches Veto<br />
gegen den Verzicht auf die Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer<br />
auszusprechen. Zum Wohle einer Branche, die<br />
immerhin ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
ist. Davor die Augen zu schließen und stattdessen<br />
einfach nur Maßgaben von oben gedankenlos umzusetzen, ist<br />
blinder Gehorsam. <br />
jh<br />
Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout 1 29.01.16 10:28 Seite 1<br />
Kfz-Meisterbetrieb<br />
für aller Fabrikate<br />
gut · preiswert · schnell · zuverlässig<br />
Reparatur/Inspektion<br />
Unfallinstandsetzung<br />
TÜV & AU, und vieles mehr<br />
Sonderpreis<br />
EURO-TAXI Handels GmbH <strong>München</strong><br />
Schießstättstr. 12 · 80339 <strong>München</strong> · Tel. 089 7470145<br />
Öffnungszeiten Montag – Freitag 8.00 –18.00 Uhr<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
7
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
BEI DEN KRANKENWAGEN IST ES NOCH SCHLIMMER<br />
Die Ortskunde für Mietwagen abzuschaffen, ist für die<br />
<strong>Taxi</strong>branche ein deutlicher Wettbewerbsnachteil. Auf den<br />
Nachweis von Ortskenntnissen bei Krankenwagenfahrern zu<br />
verzichten, ist gegenüber den Patienten makaber. Vor ungefähr<br />
einem Jahr hat die integrierte Leitstelle für Rettungsdienste<br />
bei der <strong>Taxi</strong>schule des <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> (TVM)<br />
um Schulungskonzepte angefragt und sich Ortskundeunterlagen<br />
zugelegt. Der Grund: Die Rettungsleitstelle hat das<br />
Problem, dass eine große Zahl der Fahrer von den Hilfsorganisationen<br />
die Adressen und damit die Patienten nur mit<br />
Hilfestellung finden. Die Aufgaben der Einsatzzentrale sind<br />
allerdings ganz andere und nicht das Leiten der Fahrer, wo<br />
sie nun rechts oder links abzubiegen haben. So wie jenes<br />
Notarztfahrzeug, das den <strong>Taxi</strong>kollegen mit eingeschaltetem<br />
Blaulicht und Martinshorn mitten auf dem Kapuzinerplatz<br />
auffiel. Der Fahrer und sein Beifahrer waren gut sichtbar am<br />
diskutieren, ob sie jetzt wohl besser rechts, links, oder<br />
geradeaus fahren sollten, um zu einer der Universitätskliniken<br />
zu kommen.<br />
Solche straßenkundlichen Totalausfälle sind hausgemacht,<br />
denn für die Ortskunde im Rettungswesen waren bisher<br />
die Hilfsorganisationen selbst zuständig, sofern der Fahrer<br />
ehrenamtlich oder hauptberuflich dort tätig ist. Aus<br />
Erzählungen von Krankenwagenfahrern, die sich bei der<br />
<strong>Taxi</strong>schule des TVM für die Ortskundeprüfung <strong>Taxi</strong> angemeldet<br />
hatten, wissen wir, dass diese Prüfung zumindest<br />
beim bekanntesten Rettungsdienst mit der namentlichen<br />
Nennung von fünf Krankenhäusern (ohne Straßenangabe)<br />
in <strong>München</strong> bestanden war. Dazu kommt, dass man die<br />
Erteilung für den erforderlichen P-Schein zum Krankentransport<br />
bereits mit 19 Jahren erhält. Fürchten muss sich<br />
deshalb kein Patient, denn sollte bei einer Fahrt mit Blaulicht<br />
durch mangelnde Fahrpraxis ein Unfall passieren, sitzt der<br />
Arzt ja schon nebendran. <br />
fb<br />
Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR<br />
Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu<br />
besonders freundlichen und fairen Bedingungen und immer ohne Anmeldung.<br />
Am Brunnen 17, 85551 Kirchheim, Nähe Messe Riem<br />
Tel: 089/9036110 oder 089/9918801-0 oder 089/9033366<br />
Ärztliche Untersuchung und Augenuntersuchung (ohne Anmeldung):<br />
Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
Betriebsmedizinische Untersuchung / Reaktionstests (ohne Anmeldung):<br />
Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo und Do von 14:00 bis 16:30 Uhr<br />
FOTO: Fotolia / VanHope<br />
hingerle.indd 1 07.02.14 15:02<br />
8 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
DIE KEHRTWENDE<br />
DES VERKEHRSMINISTERIUMS<br />
Der Verzicht auf eine Ortskunde überrascht. Immerhin<br />
stammt sie vom selben Ministerium, das vor<br />
zwei Jahren noch ganz anders entschieden hat.<br />
FOTO: Bayerisches Staatsministerium für Inneres und Verkehr<br />
Im Normalfall gilt Bayern nicht unbedingt als das Bundesland<br />
mit der schnellsten Reaktion auf Gesetzesänderungen. Umso<br />
mehr überrascht es, dass nun mittels einer sogenannten „Vorgriffsregelung“<br />
der Wegfall der Ortskundeprüfung für den Mietwagen-<br />
und Krankenkraftwagenverkehr für ganz Bayern angeordnet<br />
wurde (siehe Beitrag auf Seite 6).<br />
Bislang haben in bayrischen Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern<br />
nur wenige Mietwagenunternehmen ihren Betriebssitz.<br />
Die Firmensitze werden in kleinen Gemeinden nebenan angemeldet<br />
– somit kann Personal ohne die entsprechende Ortskenntnis<br />
beschäftigt werden. Den Großteil der Fahrten führt man allerdings<br />
in der Stadt aus. So läuft es auch in <strong>München</strong>.<br />
Um diese rechtlichen Schlupflöcher zu stopfen, erließ das Bayerische<br />
Verkehrsministerium vor zwei Jahren eine Verordnung,<br />
wonach Mietwagenfahrer bzw. Unternehmer, deren Betriebssitz<br />
zwar in kleinen Gemeinden liegt, aber deren Fahrten überwiegend<br />
(also mehr als die Hälfte aller Fahrten) in den größeren Nachbarstädten<br />
durchgeführt werden, dennoch eine Ortskundeprüfung<br />
benötigen. Man muss sich das noch mal vor Augen führen: Dasselbe<br />
Ministerium, das noch vor zwei Jahren eine Ortskunde selbst<br />
für Mietwagenfahrer aus dem Umland haben wollte (die aber<br />
bedauerlicherweise von den zuständigen Behörden nicht wirkungsvoll<br />
kontrolliert werden konnte), beschließt nun ohne Not<br />
die sofortige Abschaffung der Ortskunde.<br />
Das Bayerische Staatsministerium für Inneres und Verkehr am Odeonsplatz.<br />
RÜCKKEHRPFLICHT NICHT KONTROLLIERBAR<br />
Nun muss man davon ausgehen, dass die Mietwagenunternehmen<br />
ihre Betriebssitze in <strong>München</strong> anmelden – und damit die Zahl<br />
der Unternehmen deutlich steigen wird. Für <strong>München</strong> kann man<br />
schon mal vermuten, dass von den bereits genehmigten zusätzlichen<br />
Personalstellen eine die ursprünglich angedachten notwendigen<br />
Aufgaben nicht übernehmen kann, sondern sich mit<br />
der Genehmigung von Mietwagen beschäftigen muss. In der<br />
Praxis wird damit die Überprüfung der nach wie vor gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Rückkehrpflicht deutlich schwieriger, die Einhaltung<br />
der Pflichten wird kaum noch kontrollierbar sein. Wildwuchs<br />
und illegale Personenbeförderung, insbesondere zum<br />
Oktoberfest, werden deutlich zunehmen. Damit tut man auch dem<br />
Kunden keinen Gefallen.<br />
<strong>München</strong> ist neben Berlin die einzige deutsche Stadt, in der<br />
die Firma Uber noch aktiv ist und nicht durch Verwaltungsbehörden<br />
verboten wurde. Die Fahrten mit Uber sind alle spontan und<br />
weder im Voraus planbar, noch kann sich ein Fahrer eine geeignete<br />
Route überlegen. Die Uber-App schlägt dem Fahrer einen Weg<br />
vor und zeigt ihm diesen über das Handy als Navigation an. Ob<br />
dieser Weg allerdings für den Kunden der beste ist, kann keiner<br />
überprüfen, über Alternativen verfügt der Fahrer nicht. Aus Kundengesprächen<br />
wissen wir, dass beispielsweise Uber-Fahrten von<br />
Laim in die Innenstadt durch Strecken über den Mittleren Ring<br />
schon mal um die 30 Minuten dauern können und ein ortskundiger<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer diese Fahrten nach <strong>Taxi</strong>tarif mit gut einem Drittel<br />
weniger Fahrpreis abgerechnet hätte.<br />
Bleibt zum Schluss natürlich noch die Frage, was denn nun<br />
eigentlich die bayerische Regierung veranlasst hat, hier in einem<br />
Schnellschuss „im Voraus“ zu handeln. Ein Schelm natürlich, wer<br />
an irgendeine Art der Einflussnahme durch eine große amerikanische<br />
Firma oder gar regionale Hilfsverbände denkt. Natürlich<br />
können wir auch das Argument gar nicht wirklich nachvollziehen,<br />
dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe trotz großem Bundesverband keine gute<br />
und wirksame Lobbyarbeit leiste. Da folgen wir doch schon eher<br />
dem ersten Kommentar aus Berliner Kreisen: Bestimmt ist es die<br />
Rache der Politik, dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe stets und immer nur am<br />
Jammern und am Nerven ist.<br />
Das aber könnten wir zum Anlass nehmen, um mit dem zu<br />
reagieren, was wir am besten können: zuverlässig, freundlich im<br />
Umgang mit Kunden, souverän und kundig auf allen Wegen Fahrgäste<br />
dorthin befördern, wo sie gerne hinwollen. <br />
fb<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. TVM<br />
Rosenheimer Straße 139<br />
81671 <strong>München</strong><br />
Tel. Verband: +49 (0)89 / 450 54-113<br />
Tel. <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />
E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
9
KOMMENTAR<br />
UBER BOXT<br />
OHNE<br />
REGELN<br />
Es ist, als wäre man in einem schlechten Boxkampf. Uber bekommt<br />
einen Wirkungstreffer nach dem anderen verpasst, doch den finalen<br />
europäischen K. o. will keiner setzen. Stattdessen werden goldene<br />
Brücken für ein Comeback gebaut.<br />
Beispiele für diese seltsame Wendung gibt es in den letzten<br />
Wochen genügend. In Italien wurde der Mietwagen-Service<br />
UberBLACK vom römischen Berufungsgericht wieder<br />
zugelassen. Verboten bleibt nur noch UberPOP und UberX. In<br />
London wäre eigentlich die Genehmigung für 30 000 Uber-Fahrer<br />
ausgelaufen. Das Einkommen der Fahrer sei nur noch durch ungesetzlich<br />
lange Arbeitszeiten zu erreichen. Im Falle einer Verlängerung<br />
um weitere fünf Jahre hatte die Gewerkschaft eine<br />
gerichtliche Überprüfung der Zulassung angedroht. Die zuständige<br />
Genehmigungsbehörde hat die Konzessionen trotzdem verlängert,<br />
zunächst einmal für vier Monate.<br />
Auch in Deutschland lässt sich derzeit ein juristisches Zögern<br />
beobachten. Über den Berliner Bann von UberBLACK sollte der<br />
Bundesgerichtshof (BGH) am 18. Mai final entscheiden. Doch<br />
anstatt für klare Verhältnisse zu sorgen, leiteten die Richter das<br />
Verfahren an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) weiter. Nun<br />
soll also in Luxemburg irgendwann klargestellt werden, ob ein<br />
Verbot von UberBLACK in Deutschland gerechtfertigt ist. Das wäre<br />
WELTWEITES DESASTER<br />
Uber befindet sich besonders seit Beginn des Jahres in<br />
rauer See. Mitarbeiter der Chefetage verlassen das Unternehmen<br />
– Sexismus-Vorwürfe. Der Entwicklungschef für<br />
autonomes Fahren wurde gefeuert – Spionageverdacht. In<br />
Dutzenden US-Bundesstaaten laufen Ermittlungen – Vorwurf<br />
„Greyballing“. Apple droht mit einem Rausschmiss<br />
der App aus dem Google-Store – ungenehmigte Manipulationen<br />
der iPhone-Software.<br />
Mittlerweile warnen selbst erfahrene Investmentbanker<br />
und Kommentatoren vor dem Geschäftsmodell. Angesichts<br />
anhaltender Verluste in Millionenhöhe sind in der<br />
englischsprachigen Presse öffentlich die Begriffe „Betrug“<br />
und „Geldvernichtung“ genannt worden.<br />
prh<br />
laut BGH der Fall, wenn das US-Unternehmen als Verkehrsdienstleiter<br />
einzustufen ist.<br />
Dabei hatte ein Generalanwalt des EuGH nur eine Woche vor<br />
der BGH-Verhandlung Uber bereits als Verkehrsunternehmen<br />
eingestuft und damit eine klare Tendenz erkennen lassen, wie die<br />
europäischen Richter zum Jahresende urteilen könnten. Doch diese<br />
Einschätzung gilt für ein Uber-Verbot in Spanien. Für Deutschland<br />
muss das europäische Prozedere nun von Neuem durchgespielt<br />
werden.<br />
VERZÖGERTE VERHANDLUNG<br />
Derweil ist Uber mit seinem Dienst UberX in Berlin und <strong>München</strong><br />
weiterhin aktiv. Die Verhandlung einer im August 2016 von einer<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmerin eingereichten Klage wurde von den<br />
Uber-Anwälten mit (juristisch legalen) Verzögerungstaktiken bis<br />
heute hinausgezögert.<br />
Einer UberX-Expansion in großem Stil stand bisher lediglich<br />
die Regelung im Wege, dass jene Mietwagenbetriebe nur Fahrer<br />
einsetzen durften, die eine Ortskunde nachweisen konnten. Diese<br />
zu erlangen, ist in Berlin und <strong>München</strong> sehr mühsam und zeitaufwendig.<br />
Wie passend für Uber, dass demnächst ein Wegfall<br />
dieser Hürde durch eine Mehrheitsentscheidung eines Fachgremiums<br />
in Aussicht gestellt wurde (siehe Seite 6). Und welch ein<br />
Zufall, dass von 16 Bundesländern nur Bayern noch vor einer<br />
eventuellen Gesetzesänderung den Führerscheinstellen empfiehlt,<br />
bereits jetzt auf die Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer zu<br />
verzichten. Das Bayerische Verkehrsministerium könnte mit seiner<br />
voreiligen Entscheidung ebenso wie die Führerscheinstelle<br />
<strong>München</strong> in ihrem blinden Gehorsam eine Wende eingeleitet<br />
haben, die im schlimmsten Fall den K. o. des Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
bedeuten könnte.<br />
Wenn beim Boxen dem eigentlich schon ausgezählten Gegner<br />
erlaubt wird, außerhalb der geltenden Regelungen zurückzuschlagen,<br />
taucht automatisch die Frage auf, ob der Ringrichter nicht<br />
etwa bestochen worden ist. Das wäre dann kein schlechter Boxkampf<br />
mehr, das wäre der mieseste Kampf aller Zeiten. jh<br />
FOTO: Fotolia / cherezoff<br />
10 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
FISKALTAXAMETER<br />
URSPRUNGS-<br />
DATEN MÜSSEN<br />
AUFGEZEICHNET<br />
WERDEN<br />
Der Taxameter ist keine Kasse. Welche<br />
Schlussfolgerungen lassen sich daraus<br />
für die Praxis ziehen?<br />
Digitale Daten aus einem MID-fähigen Taxa meter<br />
müssen steuersicher aufbewahrt werden.<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
In einer sogenannten Kassensicherungsverordnung<br />
(Referentenentwurf liegt<br />
vor) möchte das Bundesministerium der<br />
Finanzen (BMF) unter anderem klarstellen,<br />
dass Taxameter keine Kassen in Sinne des<br />
Kassengesetzes (Gesetz zum Schutz vor<br />
Manipulationen digitaler Grundaufzeichnung)<br />
seien.<br />
Nun schlussfolgern schon wieder einige,<br />
dass digitale Grundaufzeichnungen im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe nicht notwendig seien.<br />
Schließlich hätten die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
nach Auffassung der Finanzverwaltung<br />
nun keine elektronische (digitale) Kasse.<br />
Vor dieser Schlussfolgerung ist ausdrücklich<br />
zu warnen. <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
sind gut beraten, die Anforderungen der<br />
Finanzverwaltung über die Verpflichtung<br />
zur Speicherung von Ursprungsdaten<br />
(Grundaufzeichnung) zu beachten. Nach<br />
wie vor gilt die im Schreiben des BMF vom<br />
26. November 2010 erwähnte Regelung,<br />
wonach mittels Taxameter erfasste Geschäftsvorfälle<br />
unveränderbar, einzeln und<br />
vollständig aufbewahrt werden müssen.<br />
Dabei genügt es nicht, die aufbewahrungspflichtigen<br />
Unterlagen in ausgedruckter<br />
Form vorzuhalten; vielmehr müssen diese<br />
unverzüglich lesbar und maschinell auswertbar<br />
aufbewahrt werden.<br />
Da die in diesem Schreiben eingeräumte<br />
Übergangsfrist bis zum 31. Dezember<br />
2016 ausgelaufen ist, gilt dies ab 1. Januar<br />
<strong>2017</strong> uneingeschränkt.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen dürfen mittlerweile<br />
also nur noch Taxameter verwenden, die<br />
eine interne oder externe digitale Speicherung<br />
der einzeln aufgezeichneten steuerrelevanten<br />
Daten in unveränderbarer Form<br />
ermöglichen. Diese Speicherung ist zwingend<br />
erforderlich. Die Verlautbarung im<br />
Referentenentwurf des BMF, Taxameter<br />
seien keine elektronischen Aufzeichnungssysteme<br />
im Sinne des § 146 Abs. 1 Satz 1<br />
der Abgabenordnung, hat für <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
eigentlich nur eine wesentliche<br />
Auswirkung: Taxameter unterliegen nicht<br />
der ab 1. Januar 2020 zulässigen Kassennachschau<br />
für elektronische Aufzeichnungssysteme<br />
und eine Zertifizierung von<br />
Sicherheitseinrichtungen zur Unveränderbarkeit<br />
der Daten scheint nicht erforderlich<br />
zu sein. Allerdings dürfen Finanzämter<br />
auch im Rahmen von Betriebsprüfungen<br />
Taxameter prüfen und auslesen.<br />
Der Entwurf zur Kassensicherungsverordnung<br />
darf von der <strong>Taxi</strong>unternehmerschaft<br />
daher nicht herangezogen werden,<br />
um die digitalen, unveränderbaren Aufzeichnungspflichten<br />
von Taxameterdaten<br />
zu vernachlässigen. Die Vorschriften sind<br />
weiterhin unbedingt zu beachten.<br />
Erhard Schwarz, Steuerberater, www.lsb-tgm.de<br />
Umweltschonend fahren und Geld sparen mit M / Erdgas<br />
Sichern Sie sich die Vorteile des Kraftstoffs Erdgas/CNG:<br />
Besser für die Umwelt: Im Vergleich zu Diesel und Benzin<br />
verursacht M-Erdgas bis zu 90 Prozent weniger Schadstoffe<br />
sowie praktisch keine Rußpartikel und Feinstaub-Emissionen.<br />
Bei Kohlenwasserstoffen (HC) und bei Stickstoffoxiden (NOx)<br />
werden die Emissionen um bis zu 95 Prozent gesenkt.<br />
Besser für Ihren Geldbeutel: Autofahrer, die M-Erdgas/CNG*<br />
tanken, sparen gegenüber Benzin bis zu 50 Prozent der Kraftstoffkosten<br />
ein.<br />
* CNG= Compressed Natural Gas<br />
Besser für Ihre Lebensqualität: Mit M-Erdgas betankte Fahrzeuge<br />
fahren deutlich leiser. Die SWM machen <strong>München</strong> zur<br />
ersten deutschen Großstadt, in der an Tankstellen 100 Prozent<br />
regeneratives Biomethan erhältlich ist. Denn: M-Erdgas stammt<br />
zu 100 Prozent aus regenerativem, abfallstämmigem Biomethan.<br />
QR-Code mit dem Handy scannen und die<br />
Vorteile von Erdgas als Kraftstoff erleben.<br />
Jetzt auf M-Erdgas umsteigen: www.swm.de
FISKALTAXAMETER<br />
50 plus X: Es wären gerne noch<br />
mehr Unternehmer zur Fiskaltaxameter-<br />
Veranstaltung gekommen. Mehr Sitzplätze<br />
konnte die IHK aber nicht zur Verfügung stellen.<br />
ALLE NEUNE BEIM DATENWURF<br />
Bei einer Veranstaltung der IHK präsentierten Taxameterhersteller<br />
und Servicedienstleister ihre Produkte zur bestmöglichen Speicherung<br />
der Taxameterdaten.<br />
Insgesamt waren neun Unternehmen nach <strong>München</strong> gekommen,<br />
sechs Taxameterhersteller und drei Software-Entwickler. Sie<br />
durften vor rund 50 <strong>Taxi</strong>unternehmern aus <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
ihre Fiskallösungen vorstellen und zeigten Geräte und Verschlüsselungen,<br />
mit denen alle Einzelfahrten elektronisch und<br />
unveränderbar aufgezeichnet und aufbewahrt werden, die also jene<br />
steuerlichen Anforderungen erfüllen, die spätestens seit 1. Januar<br />
<strong>2017</strong> einzuhalten sind – sofern man Taxameter nutzt, die der aktuellen<br />
europäischen Messgeräterichtlinie (MID) entsprechen.<br />
MID-tauglich bedeutet, dass die Geräte über eine Fiskalschnittstelle<br />
verfügen müssen, über die alle Taxameterdaten ausgelesen<br />
werden. Wie diese Daten dann letztendlich übertragen werden,<br />
wo eine notwendige Verschlüsselung vorgenommen wird und welches<br />
Signaturverfahren dabei manipulationssicher ist, stellte jeder<br />
Anbieter am Beispiel seines Produktes vor.<br />
Eines gleich mal vorweg: Die Ansätze waren höchst unterschiedlich,<br />
was nicht zuletzt daran lag, dass die Politik auf die<br />
Vorgaben der MID und bestehende steuerliche Verordnungen<br />
immer noch nicht mit einer eindeutigen und klaren Gesetzgebung<br />
reagiert hat. Das Ende Dezember noch schnell verabschiedete<br />
INTEGRIERTE SICHERUNG<br />
Als neunter und letzter Redner hatte es Robert Abel von<br />
FMS nicht leicht bei der IHK-Veranstaltung. Trotzdem konnte<br />
er einen neuen Ansatz präsentieren, eine Lösung mit all<br />
den Geräten, die ein <strong>Taxi</strong>unternehmer sowieso schon im<br />
Auto hat: ein MID-fähiges Taxameter und ein Datenfunksystem,<br />
mit dem man an eine Zentrale angeschlossen ist. Das<br />
reicht bei FMS schon für eine Datensicherung gemäß der<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen. „Wir stecken uns an die<br />
Fiskalschnittstelle der Taxameter an, machen eine 256-Bit-<br />
Datenverschlüsselung, nutzen die Sim-Karte, die Sie bereits<br />
für die Vermittlung verwenden, und übertragen diese Daten<br />
in ein gesichertes Fiskal-Rechenzentrum, wo wir die Daten<br />
entschlüsseln und dann digital signieren“, berichtete Abel.<br />
Genutzt wird dabei ein Signaturverfahren, das in ganz Europa<br />
zertifiziert ist. Mit dem FMS-System werden in <strong>München</strong><br />
die Fahrzeuge der IsarFunk-<strong>Taxi</strong>zentrale vermittelt.<br />
sogenannte Kassengesetz schafft hier keine Klarheit, vor allen<br />
Dingen seit bekannt ist, dass Taxameter und Wegstreckenzähler<br />
nicht unter dieses Gesetz fallen werden.<br />
Weitermachen wie bisher ist aber auch keine gesetzestreue<br />
Lösung, denn <strong>Taxi</strong>unternehmer müssen sich an die geltenden steuerlichen<br />
Vorschriften halten. Der Steuerexperte Erhard Schwarz<br />
geht darauf in seinem Gastbeitrag auf Seite 12 ausführlich ein.<br />
Unter diesen Voraussetzungen war die Veranstaltung der<br />
Münchner IHK, organisiert von den beiden für die <strong>Taxi</strong>branche<br />
zuständigen Damen Christiane Pöge und Elke Haag, eine willkommene<br />
Gelegenheit, um die Unterschiede zu erfahren.<br />
SIGNIEREINHEIT MIT SOFORTBEDIENUNG<br />
Die digitalen Daten der Taxameter müssen pro Fahrt signiert<br />
werden, das heißt, es werden Datensätze unmittelbar nach dem<br />
Entstehen sofort aufgezeichnet und gespeichert. Das sind die steuerrechtlich<br />
vorgeschriebenen und unveränderbaren Einnahme-<br />
Ursprungsaufzeichnungen. Etliche Taxameterhersteller bieten<br />
dafür ein Signiergerät an, das bei Semitron oder auch bei Kienzle<br />
von der Funkwerkstatt im Fahrzeug verbaut wird. Einen anderen<br />
Weg geht HALE mit seiner Signiereinheit „SEI-03“. Sie wird im<br />
Fahrzeuginneren platziert. Der Fahrer kann über die Tastatur<br />
und ein Display die Taxameterdaten direkt bearbeiten, falls beispielsweise<br />
ein anderer Steuersatz (Besorgungsfahrt) oder eine<br />
Fehlfahrt eingegeben werden muss. Es entsteht dann neben der<br />
Ursprungsaufzeichnung eine weitere geänderte Aufzeichnung. Der<br />
Finanzprüfer sieht also im Fall einer Kontrolle (z. B. Umsatzsteuernachschau)<br />
den ursprünglichen und den veränderten Datensatz.<br />
Der nachträgliche Eingriff in den Ursprungsdatensatz ist also<br />
durchaus legitim, stellt aber für die <strong>Taxi</strong>unternehmer einen zusätzlichen<br />
bürokratischen Aufwand dar. HALE reduziert ihn bei seiner<br />
SEI-03, indem der Fahrer notwendige Korrekturen direkt am Ende<br />
der betreffenden Fahrt vornehmen kann. Natürlich kann auch der<br />
Unternehmer hinterher noch korrigieren. Er greift dann auf die<br />
Daten im eigens eingerichteten HALE-Datencenter zurück, einer<br />
externen Serverlösung.<br />
Diesen Schritt gehen andere Taxameterhersteller ganz bewusst<br />
nicht. Kienzle beispielsweise betonte in <strong>München</strong>, dass man mit<br />
seinen Taxametertypen die Hardware zur Verfügung stelle, die<br />
Schnittstelle zur verschlüsselten Datenauslese hingegen systemoffen<br />
gestalte. Der Unternehmer kann auf diese Weise selbst<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
12 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
FISKALTAXAMETER<br />
entscheiden, ob er seine Daten über einen USB-Stick auf dem eigenen<br />
Rechner archiviert, auf einen Datendienstleister zurückgreift<br />
und ob er sie mit oder ohne INSIKA verschlüsseln will. INSIKA<br />
ist jenes Verfahren, das von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />
(PTB) entwickelt wurde und in Berlin und Hamburg<br />
beispielsweise als Voraussetzung für eine Verlängerung der <strong>Taxi</strong>konzession<br />
gewünscht wird. Die Daten werden dabei auf einer<br />
sogenannten TIM-Card verschlüsselt, die bei der Bundesdruckerei<br />
angefordert werden muss.<br />
Gesetzlich ist die Nutzung der INSIKA-Verschlüsselung nicht<br />
vorgeschrieben. Das sei vergleichbar mit einem Fahrradhelm, den<br />
man auch nicht tragen müsse, der aber einen gewissen Schutz<br />
garantiere, berichtete Jürgen Weberpals vom griechischen Taxameter-Hersteller<br />
Semitron. Er gibt die klare Empfehlung, dass<br />
Mehrwagenunternehmer auf die INSIKA-Lösung zurückgreifen<br />
sollten. Bei den Semitron-(Spiegel-)Taxametern ist dazu eine sogenannte<br />
TIM-Box nötig, die laut Weberpals mit geringem Aufwand<br />
eingebaut werden könne. „Die TIM-Box kann mit jedem Dienstleister<br />
kostenlos kombiniert werden.“<br />
Die Auswahl solcher Datendienstleister ist groß. Einige von<br />
ihnen haben sich bei der Münchner IHK-Veranstaltung vorgestellt.<br />
Ihre Leistungspakete bieten entsprechende Module an, sodass<br />
neben der reinen digitalen Umsatzarchivierung auch der bürokratische<br />
Verwaltungsaufwand erleichtert wird.<br />
Michael Ströh vom Hamburger Datendienstleister Tesymex erläuterte<br />
beispielsweise, wie sich aus den revisionssicheren Taxameterdaten<br />
Schichtzettel erzeugen, Fahrten ohne Taxameter<br />
hinzubuchen, Kranken- oder Botenfahrten einbuchen lassen. „Natürlich<br />
können Sie jederzeit den Prozentsatz ändern, Trinkgelder sowie<br />
Auslagen des Fahrers wie Tankbelege eingeben“, führt Ströh aus.<br />
„Das alles ist dann auch die Grundlage für die Fahrerabrechnung.“<br />
Tesymex war an der Entwicklung des INSIKA-Verfahrens beteiligt<br />
und bietet alle Dienstleistungen auf Basis der Daten aus der TIM-<br />
Card an. Die Berliner Unternehmen <strong>Taxi</strong>win und Starksoft arbeiten<br />
ebenfalls mit INSIKA-Daten, waren aber in <strong>München</strong> nicht dabei.<br />
und Frogne, von denen etliche <strong>Taxi</strong>unternehmer während der IHK-<br />
Veranstaltung zum ersten Mal gehört haben. Cabman ist ein Taxameterhersteller<br />
aus den Niederlanden, Frogne kommt aus<br />
Dänemark. Beide setzen auf Taxameter-Lösungen in Form von<br />
Datenterminals, über die auch die Auftragsvermittlung möglich<br />
ist. Die Daten werden bereits direkt im Taxameter verschlüsselt.<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer wie Pit Köhl (rechts) oder<br />
Karl-Heinz Wölfle (links) informierten sich über verschiedene<br />
Fiskallösungen, hier bei Michael Ströh von Tesymex.<br />
Somit ist keine externe Box nötig. Frogne hat eine eigene Verschlüsselung<br />
entwickelt, die mittlerweile von den Hamburger<br />
Behörden als Alternative zum INSIKA-Verfahren anerkannt ist.<br />
Auch Cabman hat eine eigene Verschlüsselung, kann aber jederzeit<br />
auf INSIKA umstellen, dann muss im Terminal nur die TIM-<br />
Card eingesteckt werden. Die Übertragung der Daten ist sowohl<br />
bei Frogne als auch bei Cabman in jedes System möglich. jh<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
KASSENBUCH AUF DEM SMARTPHONE<br />
Manfred Schröder von PayCo aus Hamburg hingegen zeigte in<br />
<strong>München</strong> den INSIKA-freien Weg. Entscheidend sei, dass man der<br />
Pflicht zur Einzelaufzeichnung nachkomme. Schröders Produkt<br />
ist daher ein auf dem Smartphone laufendes elektronisches Kassensystem,<br />
das an die Datenschnittstelle von Taxametern angebunden<br />
ist. „Wir montieren dort selber oder über Fachwerkstätten<br />
unsere Cryptosafebox, die über Bluetooth das Smartphone erreicht.<br />
Damit haben wir im Grunde genommen die Möglichkeit, jeden<br />
Fahrdatensatz noch mal durch den Fahrer bearbeiten zu lassen.“<br />
Die Einbeziehung des Fahrers in die Nachbearbeitung bzw.<br />
Spezifizierung der Ursprungsdaten ist ein wichtiges Merkmal<br />
jeder Lösung. Die Softwaredienstleister bieten dafür mittlerweile<br />
spezielle Fahrer-Apps an, in denen beispielsweise auch die Eingabe<br />
der Pausenzeiten möglich ist.<br />
Auch das Unternehmen MPC-Software aus Neubeckum hat eine<br />
solche Smartphone-Lösung – als einen von unzähligen modular<br />
aufgebauten Leistungsbausteinen, mit denen die individuell passende<br />
Lösung zur Datenverarbeitung zusammengestellt werden<br />
kann. MPC arbeitet dabei sehr eng mit dem italienischen Taxameter-Hersteller<br />
Digitax zusammen, die Produkte werden in Deutschland<br />
über das Hamburger Unternehmen <strong>Taxi</strong>tech vertrieben. Zum<br />
Portfolio von Digitax zählt neben den klassischen (Spiegel-)Taxametern<br />
auch ein All-in-one-Datenterminal mit integriertem<br />
Taxameter, das auch mit INSIKA erweiterbar sei, wie Digitax-<br />
Vertreter Torsten Poreda in <strong>München</strong> betonte.<br />
Gemessen an HALE, Semitron und Kienzle zählt Digitax noch<br />
zu den Exoten im deutschen Taxameter-Markt. Ebenso wie Cabman<br />
TAXIVERSICHERUNG<br />
Wir bieten Ihnen für Taxen und Mietwagen:<br />
Preisgünstige Sondertarife für Taxen und Mietwagen<br />
Besondere Flottenkonditionen ab 3 Konzessionen<br />
Sondereinstufungen für Neueinsteiger<br />
Rechtschutz- und Betriebshaftpflichtkonzepte<br />
NEU: <strong>Taxi</strong>-Schutzbrief inkl. Leistung für Leihtaxi<br />
Carl-Zeiss-Str. 49<br />
85521 Riemerling/Ottobrunn<br />
Telefon 089 / 58 90 96-70<br />
Web<br />
E-Mail<br />
www.fvo-finanz.de<br />
info@fvo-finanz.de<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
13
VERANSTALTUNG<br />
1 2<br />
Perfekte Gastgeber:<br />
Nilüfer Celik,<br />
Thomas Eisenbeiss,<br />
Alfio Nicotra,<br />
Fabian Leibinger,<br />
Steffen Boxheimer,<br />
Massimiliano Stagnitta,<br />
Brigitte Walter,<br />
Nicolas Schlayer (v. r. n. l.)<br />
TREFFEN DER<br />
FREU(N)DE<br />
Es zählt zur guten Tradition, dass die Mercedes-<br />
Niederlassung <strong>München</strong> ihre Taxler einlädt. Da vergisst man<br />
dann sogar für einen Tag die aktuelle Dieseldiskussion.<br />
Mercedes-Niederlassungen und<br />
ihre eigens spezialisierten <strong>Taxi</strong>verkäufer<br />
haben es derzeit nicht<br />
leicht. Die Konzernspitze stößt im globalen<br />
Wettrennen um digitalisierte Mobilitätsplattformen<br />
und autonome Entwicklungen<br />
bei ihrer Partnerwahl die <strong>Taxi</strong>branche<br />
gerne mal vor den Kopf, während die Entwicklungsabteilungen<br />
die Eigendynamik<br />
der aktuellen Dieseldiskussion unterschätzt<br />
haben, sodass man derzeit den drohenden<br />
Fahrverboten in den Innenstädten<br />
wenig Alternatives entgegensetzen kann.<br />
Den Kopf in den Sand stecken gilt für die<br />
Münchner Niederlassung allerdings nicht,<br />
man konzentriert sich stattdessen auf die<br />
etablierten Stärken: ein leistungsfähiges<br />
Produkt (sofern es Umweltauflagen zulassen),<br />
ein taxigerechter Service und eine<br />
enge Kundenbindung. Anders als viele<br />
Importeure, die sich damit begnügen,<br />
EIN MERCEDES-TAXITAG IST ...<br />
Knapp 4 000 <strong>Taxi</strong>s sind in <strong>München</strong> und den umliegenden<br />
Landkreisen unterwegs. Für die passende Kfz-<br />
Versicherung sorgen beispielsweise Thomas (l.) und<br />
Stefan Ballnath (r.) von der gleichnamigen Assekuranz …<br />
... oder auch der VDK-Spezialist Alexander<br />
Crasselt (l.) von der Crasselt GmbH sowie ...<br />
... last but not least das Team von Maximilian<br />
Junker, die Versicherungsmakler von FVO.<br />
14 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI<br />
FOTO: Name Name
VERANSTALTUNG<br />
3 4 5 6<br />
ALLE GUT GELAUNT<br />
FOTOS: Mercedes-Benz Niederlassung <strong>München</strong>, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
einmalig ein <strong>Taxi</strong>paket entwickeln zu lassen,<br />
sind Mercedes-Niederlassungen ganz<br />
nah an ihren <strong>Taxi</strong>unternehmern. So nah,<br />
dass man einmal im Jahr ein großes Fest<br />
organisiert.<br />
TAXIFAHRER WERDEN ZU VIPS<br />
Dort wird dann wirklich alles geboten, was<br />
einen Besuch zu einem Erlebnistag macht.<br />
Der Park- und Bring-Service lässt Kollegen,<br />
die sonst im Alltag ihre VIPs auf der Beifahrerseite<br />
sitzen haben, an diesem Tag selbst<br />
zu VIPs werden (Foto Nr. 1). Die Kinder<br />
bekommen fantasiereiche Gesichtsbemalungen<br />
und Luftballonfiguren als Kopfschmuck<br />
(2) und können ihre Treffsicherheit<br />
beim Fußballgolf beweisen, die Erwachsenen<br />
dürfen sich beim nostalgischen Fototermin<br />
in Fiaker des 19. Jahrhunderts<br />
verwandeln (siehe Seite 5).<br />
„Tradition verbindet“, so das Motto, weshalb<br />
auch ein schöner 123er nicht fehlen<br />
darf, mit dem sich der Tölzer An- und Verkaufsspezialist<br />
Michael Much präsentiert (3).<br />
Auch andere <strong>Taxi</strong>-Dienstleister (siehe unten<br />
stehende Bildergalerie) bekommen ihren<br />
Platz im Autohaus in der Landsberger Straße.<br />
Irgendwann lässt sich sogar der Niederlassungsleiter<br />
Ulrich Kowalewski blicken<br />
(4, Bildmitte). Er hat seinen freizeitlichen<br />
Motorradausflug unterbrochen, um den<br />
einen oder<br />
anderen persönlich<br />
zu<br />
begrüßen.<br />
Frisch<br />
zubereitete<br />
Pizza und<br />
<strong>Taxi</strong>burger,<br />
Getränke, Kaffee,<br />
Kuchen<br />
und exotische<br />
Eissorten wie<br />
beispielsweise<br />
ein<br />
Döner-Eis (5)<br />
konnte man<br />
im eigens aufgebauten<br />
Biergarten<br />
(6) zu sich nehmen.<br />
Es ist passenderweise<br />
der erste und<br />
einzige schöne Tag<br />
zwischen einer trostlosen<br />
Schlechtwetter-<br />
Periode. Das ist dann<br />
schon wieder symbolisch:<br />
Da mag sich am<br />
Mercedes-Himmel zusammenbrauen,<br />
was will: Am entscheidenden<br />
Tag scheint dann doch<br />
die Sonne. jh<br />
... IMMER AUCH EINE KLEINE FACHMESSE<br />
FOTO: Name Name<br />
Sabine Schunk übernimmt mit ihrer<br />
„Mobilen Garantie“ bestimmte<br />
Werkstatt- und Wartungsarbeiten.<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
Wenn’s mal kracht in <strong>München</strong> oder das <strong>Taxi</strong> aus<br />
anderen Gründen ausfällt, steht Heribert Wurm<br />
(r. mit roter Krawatte) mit seinem <strong>Taxi</strong>verleih parat.<br />
15<br />
Taxameter-Spezialist Hale, hier mit <strong>Juni</strong>orchef<br />
Stefan Leitner (Bildmitte), hat von der SEI-Box<br />
bis zum Datencenter allerlei Fiskallösungen.
Stand 01.03.2016 – Auszug –<br />
< 5 km 1,90<br />
5 – 10 km 1,70<br />
> 10 km 1,60<br />
28,00<br />
3,70<br />
< 5 km 1,90<br />
5 – 10 km 1,70<br />
> 10 km 1,60<br />
28,00<br />
6,00<br />
6,00<br />
63,00<br />
8<br />
63,00<br />
8<br />
EIN EVENT<br />
MIT PFLICHT-<br />
FAKTOR<br />
Der alljährliche Quality-Check der<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale war dieses<br />
Jahr eine Kontrolle mit hohem<br />
Wohlfühlfaktor für alle Beteiligten.<br />
Wenn’s gut läuft, dauert es gerade einmal fünf Minuten.<br />
Dann hat man schon den aktuellen Tarif-Aufkleber<br />
auf dem Armaturenbrett und darf das ADAC-Gelände<br />
mit der Gewissheit verlassen, auch im Jahr <strong>2017</strong> wieder Teil der<br />
qualitätsgeprüften IsarFunk-Flotte zu sein. Das „Siegel“ ist das Q<br />
rechts unten auf dem Tarifaufkleber.<br />
Doch mittlerweile wollen gar nicht mehr alle <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
und ihre Fahrer, dass es so schnell geht. Sie würden einiges von<br />
dem verpassen, was rund um den IsarFunk-Quality-Check alles<br />
geboten wird: Tombola mit Werkstattgutscheinen, kosten lose Brotzeit,<br />
ADAC-Infomappen mit Reisezielen für den nächsten Urlaub,<br />
Informationen zu den aktuellen <strong>Taxi</strong>modellen von Volkswagen<br />
und Lexus. Sogar der Blick in die elektromobile Zukunft ist möglich.<br />
Toyota hat ein echtes Wasserstoff-<strong>Taxi</strong>, der Tesla S kann sogar<br />
Probe gefahren werden. Erst einmal nur in Zivil, also ohne <strong>Taxi</strong>-<br />
Ausstattung, aber mehr dazu später.<br />
Zunächst einmal ruft tatsächlich die Pflicht, bevor man sich<br />
dem Eventcharakter hingeben kann. Pflicht bedeutet, dass alle<br />
der an IsarFunk angeschlossenen Fahrzeuge an jenem 3. Mai in<br />
der Ridlerstraße zum Quality-Check vorgefahren werden müssen.<br />
Dabei wird sowohl der äußere als auch der innere Zustand des<br />
Fahrzeugs genau unter die Lupe genommen. Ein IsarFunk-<strong>Taxi</strong><br />
muss optisch dem Standard entsprechen, den die Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
seinen Kunden verspricht.<br />
Folglich darf keine Radkappe fehlen, der Sitz nicht gerissen<br />
sein, sollten keine übermäßigen Beulen oder gar Unfallschäden<br />
sichtbar sein und zu guter Letzt muss auch der IsarFunk-Streifen<br />
unbeschädigt an den Türen unterhalb der Fenster angebracht<br />
sein. Nur einer dieser Mängel reicht an diesem Tag im Prüf-<br />
TICKETS<br />
AB<br />
39 EURO!<br />
ENTERTAINMENT, AKROBATIK, LIVE-MUSIK<br />
27. APRIL BIS 9. JULI <strong>2017</strong><br />
Warten auf die gute Note: IsarFunk-<strong>Taxi</strong>s vor dem Quality-Check.<br />
zentrum des ADAC schon aus, um die Note vier zu vergeben. Was<br />
in der Schule noch „ausreichend“ war, ist bei IsarFunk ungenügend.<br />
Dann muss ein solches <strong>Taxi</strong> rund zwei Wochen später beim<br />
Zweittermin abermals vorgefahren werden. Sind die Mängel dann<br />
behoben, ist alles gut. Wenn Fahrzeuge dort nicht erscheinen oder<br />
keine Verbesserung sichtbar ist, behält sich IsarFunk vor, sie für<br />
die Funkvermittlung zu sperren.<br />
Am Ende eines langen Prüftages waren insgesamt 400 Fahrzeuge<br />
gecheckt, die Getränkeflaschen nur noch Leergut und das Büfett<br />
war leer gegessen. „400 <strong>Taxi</strong>s an nur einem Tag durchzuschleusen,<br />
bedeutete für uns einen neuen Rekord“, berichtete IsarFunk-<br />
Geschäftsführer Christian Hess und lobte alle Unternehmer und<br />
Fahrer für die rege Teilnahme und den sehr guten Zustand fast<br />
aller Autos. „Wieder zeigte sich die IsarFunk-Flotte von ihrer besten<br />
Seite und bewies ihren insgesamt überlegenen Qualitätsstandard<br />
– ein schlagkräftiges Argument in Zeiten von Uber und Co.“<br />
Hess und sein Kundenbetreuer Jürgen Dinter, die beide wie<br />
auch Mitglieder des Aufsichtsrats selbst inspizierten, bedankten<br />
sich auch beim ADAC, der zum wiederholten Male für diese Aktion<br />
sein Prüfzentrum exklusiv zur Verfügung gestellt hatte, und<br />
bei den Ausstellern, die aus der Kontrollaktion einen Informationstag<br />
mit Eventcharakter gemacht haben. Die Euro-<strong>Taxi</strong>-Kfz-<br />
Werkstatt hat beispielsweise bei ihrer Tombola 40 Gutscheine<br />
verlost, mit denen man Vergünstigungen bei einer Unfallreparatur<br />
oder beim Ölwechsel bekommt. Fleet Ad hat sein Infotainmentsystem<br />
vorgestellt (siehe nebenstehenden Beitrag), und drei Fahrzeughersteller<br />
deckten aktuelle wie auch potenzielle zukünftige<br />
Antriebs varianten ab.<br />
GRAFIKEN: IsarFunk. Raufeld Medien<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
16 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI<br />
GOP_M_Anzeige_LovelyBastards_90x60_<strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>.indd 1 11.04.17 11:33
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
Bernd Obkirchner und Julian Schöllhammer von MAHAG zeigten<br />
den T6 und den Touran, Thomas Wöber – mit dem Golf Variant<br />
CNG im Gepäck – erwies sich als gewohnt leidenschaftlicher<br />
Verfechter der CNG-Alternative. Peter Szitar von der DIT-Niederlassung<br />
versucht gerade, neben dem Toyota Prius nun auch<br />
die Limousine Lexus GS<br />
300h Hybrid als Alternative<br />
im Limousinen-<br />
Segment zu etablieren.<br />
Dazu überraschte der<br />
<strong>Taxi</strong>-Verkäufer auch<br />
Dieser Riss am Blinkergehäuse<br />
muss innerhalb von zwei Wochen<br />
repariert sein. Sonst gibt es keine<br />
Funkaufträge mehr.<br />
noch mit einem Mirai<br />
in Hellelfenbein. Dieses<br />
Fahrzeug fährt mit Wasserstoff<br />
und es hat tatsächlich<br />
bereits ein fertig<br />
entwickeltes <strong>Taxi</strong>paket.<br />
Allein der Anschaffungspreis<br />
sowie die noch<br />
völlig unzureichende<br />
Infrastruktur (kaum<br />
Tankstellen) fungieren<br />
noch als Spaßbremse.<br />
Spaß war dagegen das Stichwort beim Tesla Model S, den Verkäufer<br />
Mirco Plivelic aus der Müllerstraße mitgebracht hat und<br />
der bestimmt an die 50 Mal zu Testfahrten leise und geräuschlos<br />
Für jeden Fahrer gab es auch eine aktuelle<br />
Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong>.<br />
WERBUNG IM TAXI<br />
In rund 300 Münchner <strong>Taxi</strong>s können sich Fahrgäste<br />
vom Infotainment-System des Düsseldorfer Anbieters<br />
Fleet Ad unterhalten lassen. Gezeigt werden Nachrichten<br />
von ntv, Sky Sport News, sport.de und Vip.de. Jede fünfte<br />
Einblendung ist werbefinanziert. Pro Monat und <strong>Taxi</strong><br />
erhalten Unternehmer 30 Euro. Das nötige Tablet, das<br />
zwischen den beiden Vordersitzen von der Funk-Werkstatt<br />
Er-Tax eingebaut wird, wird von Fleet Ad kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Künftig sollen noch mehr <strong>Taxi</strong>s mit dem Tablet ausgestattet<br />
werden, weshalb derzeit mit der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Gespräche über eine Kooperation laufen. Geplant ist<br />
dann ein regionaler Channel, der auch spezielle <strong>München</strong>-<br />
News zeigt, Sehenswürdigkeiten vorstellt und auf lokale<br />
Events hinweist.<br />
Wasserstoff und Luxushybrid:<br />
der Toyota Mirai und der Lexus GS 300h.<br />
das Gelände verließ. Es war den Gesichtern der Zurückkehrenden<br />
anzusehen, dass die kurze Fahrt sie überzeugt hatte.<br />
Bedauerlicherweise hatte Plivelic aber nicht den Mut, den potenziell<br />
interessierten <strong>Taxi</strong>unternehmern die Wahrheit hinsichtlich<br />
des aktuellen Tesla-Mankos zu sagen. Er verlor kein Wort darüber,<br />
dass der Tesla aktuell aufgrund der eichrechtlichen Bestimmungen<br />
nicht als <strong>Taxi</strong> zugelassen werden kann.<br />
So müssen sich also die IsarFunk-Unternehmer weiterhin an<br />
den etablierten Marken orientieren. Und dafür sorgen, dass ihre<br />
<strong>Taxi</strong>s auch weiterhin eine hohe Qualität haben. Dann klappt es<br />
2018 abermals mit einer guten Note. jh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Dr. J. Cichon<br />
Unfallschadenregulierung<br />
Fahrerlaubnisrecht<br />
Erbrecht<br />
M. Werther*<br />
Fachanwalt<br />
Verkehrsrecht<br />
Zivilrecht<br />
Dr. Cichon & Partner*<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
S. v. Kummer*<br />
Fachanwalt<br />
Familienrecht<br />
Sozialrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
J. Buchberger*<br />
Fachanwalt<br />
Strafrecht<br />
Bußgeldsachen<br />
N. Nöker<br />
Fachanwalt<br />
Arbeitsrecht<br />
Verwaltungsrecht<br />
A. Friedmann<br />
Fachgebiet<br />
Gewährleistungsrecht<br />
Reiserecht<br />
M. Wunderlich-<br />
Serban<br />
Fachanwalt<br />
Mietrecht<br />
Privatinsolvenzen<br />
Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 <strong>München</strong>, Tel. 089-13 99 46-0, Fax 089-16 59 51<br />
cichon2014.indd 1 04.12.14 09:37<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
17
STANDPLATZ<br />
UNTER STROM<br />
Die neue Münchner Freiheit wurde<br />
als Mobilitätsstation geplant.<br />
<strong>Taxi</strong>stände sind in <strong>München</strong> auf der Liste der gefährdeten Plätze.<br />
Stadtraum ist kostbar – und warum sollten <strong>Taxi</strong>s noch Standplätze<br />
haben, wenn sie doch ohnehin per Telefon oder App gerufen werden?<br />
So oder so ähnlich denken wohl Entscheider, ob sie nun in<br />
der Stadtverwaltung oder entsprechenden Organisationen<br />
sitzen. Der <strong>Taxi</strong>stand beim Marienplatz an der Dienerstraße?<br />
Busse und Fahrräder sind wichtiger! Der Stand in der Ziemssenstraße<br />
bei den LMU Kliniken in der Nußbaumstraße? Das<br />
Parkraummanagement für die Klinik hat Vorrang (siehe Seite 26).<br />
Während die Rufsäule wohl bald wirklich ihren Platz in der<br />
Telefonie-Ausstellung des Deutschen Museums finden dürfte,<br />
bleibt jedoch die Frage nach Parkraum oder Haltestellen für <strong>Taxi</strong>s<br />
hochaktuell. Nicht nur aus dem Grund, weil rund 3 300 <strong>Taxi</strong>s nicht<br />
ständig in <strong>München</strong> herumfahren oder in zweiter Reihe den Verkehr<br />
blockieren können, sondern weil die Einhaltung der Umweltvorschriften<br />
früher oder später den Umstieg aufs Elektrotaxi in<br />
der Stadt erfordert.<br />
Genau deshalb sollten <strong>Taxi</strong>standplätze künftig auch Lade plätze<br />
für Elektrotaxis sein – und zwar in der Form von Schnellladeplätzen,<br />
die ein Auffüllen der Batterie innerhalb von Minuten<br />
erlauben. Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft<br />
(BDEW) hat zum Jahresende 2016 insgesamt 7 407 öffentlich<br />
zugängliche Ladepunkte bzw. 3 206 Ladestationen in Deutschland<br />
ermittelt [1]. Darin enthalten sind 292 DC-Schnellladepunkte. Bei<br />
einem Fahrzeugbestand von etwas mehr als 77 000 Elektroautos<br />
(Stand 2016) kamen also bundesweit im Schnitt zehn Lade punkte<br />
auf ein Auto, jedoch 260 Elektroautos pro Schnellladestation.<br />
Unter den deutschen Städten ist Berlin laut Erhebung des BDEW<br />
Spitzenreiter mit 536 Ladestationen. Auf Platz zwei und drei folgen<br />
Stuttgart (375) und unverändert Hamburg (292). Da hat <strong>München</strong><br />
mit derzeit etwas über 100 Ladestationen kräftig aufzuholen,<br />
weshalb kürzlich 30 Millionen Euro in ein schweres Programm<br />
eingeflossen sind. Dies könnte eine Verdoppelung der vorhandenen<br />
Ladestellen zur Folge haben [2]. Der Nachteil der geplanten<br />
Ladestationen ist jedoch ihre Ausführung und ihr Standort. Ebenso<br />
wie die bereits vorhandenen 23 Ladestationen der SWM sind<br />
dies 11-kW- oder 22-kW-Ladepunkte, die nicht schnell laden können.<br />
DC-Ladestationen mit Gleichstrom sind nach wie vor rar.<br />
Zudem will die Stadt die neuen Ladestationen am Stadtrand an<br />
P+R-Parkplätzen bauen. Für Pendler, die ihre privaten Elektroautos<br />
dort langsam laden können, macht das Sinn. Für Elektrotaxis<br />
machen jedoch nur Schnellladestationen Sinn. Erfahrungen beim<br />
E-Plan-Projekt [3] zeigten bereits, dass das Elektrotaxi 2 durchschnittlich<br />
187 Kilometer pro Schicht fuhr, die Ladekapazität meist<br />
schon bei 150 Kilometern erschöpft war.<br />
Bei den Stadtplanern und Mobilitätsforschern herrscht längst die<br />
Meinung vor, dass in der Stadt der Zukunft sogenannte Mobilitätsstationen<br />
(engl. mobility hubs) das Stadtbild prägen sollten. Besonders<br />
die jüngeren Stadtbewohner halten sich in der Stadt kein Auto<br />
mehr, sondern wollen einen praktischen Mix aus Verkehrsmitteln,<br />
die sie an strategisch günstigen Verkehrsknotenpunkten wechseln<br />
können. 1998 lebte jeder zehnte junge Deutsche zwischen 18 und<br />
34 Jahren in einem Haushalt ohne Auto, 2008 war es jeder fünfte<br />
[4]. Vom e-bike in die Tram oder von der U-Bahn nachts ins <strong>Taxi</strong>. Der<br />
Ort, an dem dies geschieht, sollte keineswegs den Charme einer<br />
Bahnhofshalle aus den Siebzigern aufweisen, sondern zum Schmuckstück<br />
eines Stadtviertels werden, das entsprechende Ladengeschäfte<br />
und Restaurants oder Bars nach sich zieht.<br />
<strong>München</strong> ist in diesem Punkt keineswegs rückständig: Die neu<br />
gestaltete Münchner Freiheit ist als solche Mobilitätsstation<br />
geplant worden. Bei der Planung von <strong>Taxi</strong>ständen sollten in<br />
Zukunft Lademöglichkeiten vorgesehen sein. Am Kopf des Standes<br />
darf noch eine Weile die Rufsäule glänzen, am Ende der Schlange<br />
sollten zwei Elektrotaxis eine Schnelllademöglichkeit vorfinden.<br />
Dann wäre auch die Münchner Freiheit perfekt. <br />
khm<br />
Quellen:<br />
[1] https://www.bdew.de/internet.nsf/id/bdew-erhebung-elektromobilitaet-de<br />
[2] https://www.tz.de/muenchen/stadt/elektromobilitaet-muenchen-plant-<br />
100-neue-ladestationen-7383469.html<br />
[3] http://schaufenster-elektromobilitaet.org/de/content/projekte_im_<br />
ueberblick/projektsteckbriefe/projekt_3137.html<br />
[4] http://www.zukunft-mobilitaet.net/162772/urbane-mobilitaet/mobilitaetsstationen-nutzen-sinn-zweck-verknuepfung/<br />
GRAFIK: MVG<br />
18 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
ELEMENTARE FRAGEN<br />
Warum verzögert Uber weiterhin rechtskräftige Entscheidungen und<br />
handelt das KVR nicht? Was soll das mit der Ortskunde und der<br />
Tariffreigabe? IsarFunk hat zu diesen Fragen klare Positionen.<br />
Am 18. Mai erklärte der Bundesgerichtshof, dass ein Verbot<br />
der UberBLACK-Applikation rechtens sei, solange<br />
man Uber als Verkehrsunternehmen einstufe (siehe<br />
Bericht auf Seite 8). Doch genau diese Frage der Einstufung hat der<br />
BGH zur weiteren Entscheidung an den Europäischen Gerichtshof<br />
(EuGH) nach Luxemburg verwiesen. Warum drückt sich der BGH<br />
um eine Entscheidung? In der Sache richtig, vom weiteren Vorgehen<br />
her falsch. So sieht das Urteil aus Sicht der<br />
<strong>Taxi</strong>branche aus. Die Vertagung der Entscheidung<br />
an den EuGH bedeutet eine<br />
?<br />
weitere Verzögerung um wenigstens<br />
ein Jahr. Das wirkt sich fatal für die<br />
Branche aus. Uber und andere Fahrtenvermittler<br />
können<br />
praktisch weiter an<br />
der Zerstörung des<br />
<strong>Taxi</strong>marktes arbeiten.<br />
Es gibt auch deutsche<br />
Urteile, die zwar später<br />
vom EuGH kassiert wurden, aber wenigstens<br />
erst einmal wirksam sind. Sind unsere Richter<br />
konfliktscheu? Warum sind Juristen, Politiker<br />
und Behörden so passiv?<br />
Auch die Münchner Aufsichtsbehörde sollte<br />
unserer Meinung nach transparenter arbeiten. Wenn Mietwagenunternehmer<br />
gegen das Gesetz verstoßen, sollen wir sie<br />
zur Anzeige bringen, hieß es aus der Ruppertstraße. Das hat das<br />
Gewerbe in <strong>München</strong> zur Genüge getan, nur bekommt keiner<br />
danach Feedback. Wir wissen deshalb nicht, ob das KVR entsprechende<br />
Sanktionen ausgesprochen hat. Was sollen wir eigentlich<br />
noch ermitteln? Weshalb geht das KVR Uber nicht direkt an und<br />
schreibt lediglich Briefe an die Mietwagenunternehmer? Die<br />
Rechtsgrundlage ist doch durch das Berliner Urteil der Uber-App<br />
vorhanden.<br />
Die Politik will – auf Druck von Uber & Co – wichtige Punkte<br />
unseres Personenbeförderungsgesetzes aufweichen. Vor allem die<br />
Ortskunde wird als nicht mehr nötig betrachtet. Dabei gibt es gute<br />
Argumente für die Ortskundeprüfung: Wie viele Sekunden braucht<br />
man, um eine Adresse einzugeben? Kennt das Navi die Baustellen?<br />
Kennt es alle Sonderfälle? Im Mietwagenmarkt setzen sie voll aufs<br />
Navi, und wenn einer kein Deutsch kann, dann stellt er eben die<br />
Bedienerführung auf Englisch um. Und in Bayern kommt noch<br />
eine skandalöse Begleiterscheinung<br />
hinzu: Das Bayerische Verkehrsministerium<br />
schafft die Ortskunde-<br />
?<br />
prüfung für Mietwagenfahrer<br />
einfach ab. Wieder eine Schwächung<br />
des <strong>Taxi</strong>s.<br />
Völlig fatal wäre auch der Wegfall<br />
der Tarifpflicht. App-Anbieter,<br />
viele Politiker und vielleicht auch einige<br />
Taxler möchten den Tarif lieber heute<br />
als morgen abschaffen. Doch sind wir jetzt ÖPNV<br />
oder nicht? Die MVG hat einen Tarif – den sie übrigens sehr regelmäßig<br />
und sehr zügig anhebt. Unser <strong>Taxi</strong>tarif ist schlecht. Er<br />
ist zu niedrig, nicht flexibel genug, zu selten und zu<br />
spät erhöht. Im Dezember hat der Bundesrat eine<br />
Änderung des Personenbeförderungsgesetzes<br />
vorgebracht [1]. Die soll der „Sicherung von<br />
Qualitäts- und Sozialstandards im öffentlichen<br />
Personennahverkehr“ dienen. Kein<br />
Wort über <strong>Taxi</strong> ist darin zu finden. Die viel<br />
geforderte Überarbeitung dieses Gesetzes<br />
hinsichtlich moderner Techniken, in Richtung<br />
der Flexibilisierung des Tarifs oder Klärung zwischen<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen scheint auf anderen<br />
Ebenen vorangetrieben zu werden. khm<br />
?<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
GMBH & CO KG<br />
Rosenheimer Straße 139<br />
81671 <strong>München</strong><br />
Telefon <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />
Telefon Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />
E-Mail: info@isarfunk.de<br />
www.isarfunk.de<br />
www.facebook.com/isarfunk450540<br />
Presserechtlich verantwortlich für diese Seiten: Christian Hess<br />
Redaktion: Karl-Heinz Mayer (khm), Essential Media<br />
GRAFIK: Raufeld Medien<br />
DIE WICHTIGSTEN<br />
TAXITHEMEN<br />
Damit Sie nichts verpassen, schicken wir Ihnen<br />
jede Woche die aktuellen Neuigkeiten aus der<br />
<strong>Taxi</strong>branche als Newsletter. Jetzt anmelden!<br />
www.taxi-times.taxi/newsletter<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
19
FLUGHAFEN<br />
AUS AGIP WURDE GAT<br />
Der Agip-Speicher ist Vergangenheit. Bis zur Fertigstellung<br />
des neuen großen <strong>Taxi</strong>speichers an der Wartungsallee wurde<br />
ein Zwischenquartier bezogen. Eine erste Zwischenbilanz.<br />
Am 1. April <strong>2017</strong> war es so weit.<br />
Der <strong>Taxi</strong>speicher T2 an der Agip-<br />
Tankstelle wurde endgültig aufgelöst.<br />
Da das Flughafengelände weiter<br />
ausgebaut wird und man die Flächen benötigt,<br />
werden die Speicher T1 und T2 zu<br />
einem großen Speicher mit Platz für rund<br />
350 <strong>Taxi</strong>s sowie einer Reservefläche für<br />
weitere 100 Fahrzeuge zusammengelegt.<br />
Zum Vergleich: Die beiden alten Speicher<br />
hatten in der Summe 315 Stellplätze. Der<br />
neue Gesamtspeicher an der Wartungsallee<br />
soll zum Jahresende fertig werden, der<br />
Umzug in zwei Etappen erfolgen. In der<br />
ersten Etappe bezog man Zwischenquartier<br />
im neuen T2-Speicher am General Aviation<br />
Terminal (GAT) zwei Kilometer nordöstlich<br />
von Terminal 2, an der Staatsstraße 2584<br />
in Richtung Erding.<br />
„Insgesamt läuft alles relativ zufriedenstellend<br />
mit unserer Übergangslösung am<br />
GAT“, fasst Georg Silbernagl von IsarFunk<br />
am Flughafen die ersten Wochen nach dem<br />
Umzug zusammen. Man müsse vor Ort nur<br />
berücksichtigen, dass nebenan ein Rettungsdienst<br />
untergebracht ist, der von dort<br />
aus zu seinen Einsätzen startet und dieselbe<br />
Zu- und Abfahrt benutzt.<br />
Die Resonanz der Fahrer fällt überwiegend<br />
positiv aus. So seien zum Beispiel die<br />
Unterkünfte und die Abstellfläche für die<br />
Fahrzeuge neu aufbereitet worden, erklärt<br />
Silbernagl zum Zwischenspeicher, der auf<br />
der Baustelleneinrichtungsfläche Ost<br />
errichtet wurde. Auch stehen den Fahrern<br />
zwei Aufenthaltsräume, die Gastronomie<br />
vom alten Agip und eine Tischtennisplatte<br />
für die Wartezeiten zur Verfügung.<br />
Der Ablauf im Zwischenspeicher sei –<br />
verglichen mit dem alten Agip-Speicher –<br />
TAXIBÜRO AM FLUGHAFEN<br />
MÜNCHEN<br />
Im Ankunftsbereich Terminal 2<br />
Telefon: 089 / 97 58 50 50<br />
E-Mail: muc@isarfunk.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Christian Hess<br />
Redaktion: Florian Osrainik (fo)<br />
Ein kleines Manko des neuen Zwischenspeichers GAT sind die laufenden Motoren<br />
der Privatjets nebenan.<br />
der gleiche, sagt <strong>Taxi</strong>kollege Dieter<br />
Nürnberger über den neuen GAT-Speicher.<br />
Er steht gerade in der Reihe, die gleich zum<br />
Terminal 2 vorrücken kann. Zwölf Reihen<br />
inklusive der Busspur stehen zur Verfügung.<br />
Außer der neuen Anfahrt sei hier<br />
»Es läuft alles<br />
zufriedenstellend<br />
am GAT.«<br />
Georg Silbernagl, IsarFunk-Mitarbeiter<br />
INFOS ZUM GEPLANTEN GROSSSPEICHER<br />
aber nichts wirklich anders, auch die Wartezeiten<br />
sind in etwa gleich. „Nachteile gibt<br />
es keine“, sagt er. Einzige Mankos des Zwischenspeichers<br />
seien das Laufenlassen der<br />
Turbinen der nebenan stehenden Privatjets,<br />
der Lärm und die Abgase, wie auch<br />
Emad Ebrahimzaheh bestätigt.<br />
Emad ist selbst fahrender Unternehmer<br />
und gerade im Speicher angekommen. Er<br />
hat sein Auto gewaschen und trocknet es<br />
noch etwas ab. „Es ist hier einfacher, finde<br />
ich, aber kein großer Unterschied.“ Gut sei<br />
dennoch, dass die Spuren nicht ganz so<br />
eng, also etwas breiter als beim Agip-Speicher,<br />
sind. „Man schlägt die Tür nicht mehr<br />
so schnell beim Nebenmann an.“<br />
Ein anderer Kollege erzählt, dass er zum<br />
dritten Mal im GAT-Speicher ist. Er findet<br />
es hier besser. Die Spuren sind deutlich<br />
erkennbar, der Aufenthaltsraum sei okay,<br />
der Imbiss und das Sanitärhäuschen sind<br />
mit umgezogen. Er ist zufrieden mit der<br />
Zwischenlösung. Der erste Teil des Umzugs<br />
hat also schon mal gut geklappt. fo<br />
Am neuen Großspeicher an der Wartungsallee<br />
wird es für die Fahrer nach<br />
der Fertigstellung ein Aufenthaltsgebäude<br />
mit rund 200 Quadratmetern Fläche<br />
geben. Darin sollen ein Aufenthalts-,<br />
ein Ruhe- und ein Gastraum sowie Büro<br />
und Lagerflächen entstehen. In einem<br />
Nebenraum werden die Fluginformationsmonitore<br />
untergebracht. Außerdem<br />
werden Außenanlagen, Sanitärräume,<br />
eine Systemüberwachung und diverse<br />
technische Ausstattungen errichtet, wie<br />
die Flughafen <strong>München</strong> GmbH mitteilt.<br />
Der Speicher wird zwischen dem<br />
Grünstreifen hinter der Bahnlinie und<br />
Bürogebäuden auf der anderen Seite<br />
der Wartungsallee liegen.<br />
Wenn man den Zeitplan einhalten<br />
kann, dann wird der GAT-Speicher bald<br />
Geschichte und die zweite Etappe, der<br />
letzte Umzug in den großen Gesamtspeicher,<br />
abgeschlossen sein. Der<br />
T1-Speicher soll laut Plan übrigens zum<br />
1. Februar 2018 aufgelöst werden, womit<br />
dann alle Flughafentaxis in der Wartungsallee<br />
wären.<br />
FOTO: Florian Osrainik<br />
20 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
TOURISTEN-TIPP<br />
AUFBRUCHS-<br />
WILLE<br />
UND ENT-<br />
DECKERGEIST<br />
Touristenmagnet und Liebling Schwabings: der „Walking Man“<br />
gegenüber dem „Schweinchenbau“.<br />
Mit dem »Walking Man« hat<br />
die Münchner Leopoldstraße ein<br />
modernes Wahrzeichen erhalten.<br />
Doch kaum einer kennt die<br />
Geschichte dahinter.<br />
FOTO: Tom Buntrock<br />
Gerade jetzt, solange die Pappeln noch unbelaubt sind, hat<br />
man den besten Blick auf ihn: den „Walking Man“. „Mit<br />
weit ausholendem Schritt strebt der ,Walking Man‘ nach<br />
vorne. Nichts scheint ihn aufhalten zu können.“ So beschreibt ihn<br />
das Unternehmen Munich Re, vor dessen Eingang der Koloss steht.<br />
„Die Bestimmtheit in Gestus und Körperhaltung suggeriert Aufbruchswillen<br />
und Entdeckergeist.“<br />
Als vor knapp 22 Jahren der ewige Wanderer aufgestellt wurde,<br />
hieß das Unternehmen noch Münchner Rück. Der Global Player<br />
und internationale Rückversicherer nennt eine umfangreiche<br />
Kunstsammlung sein Eigen. Über 3 000 Exponate haben sich<br />
inzwischen angesammelt. Deren größtes ist der „Walking Man“<br />
des amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky.<br />
Der fertigte die Skulptur in Los Angeles an. Die Stahlkonstruktion<br />
ist 15 Tonnen schwer. Der für den Transport nach <strong>München</strong><br />
in neun Teile zerlegte und per Luftfracht angelieferte Riese wurde<br />
in einer spektakulären Aktion über Wochen aufgebaut und mit<br />
200 Schrauben an ein festes Fundament geheftet. So trotzt er trotz<br />
seiner 17 Meter Höhe Wind und Wetter. Aufbau und Konstruktion<br />
lassen auf eine ähnlich bahnbrechende Ingenieursleistung schließen<br />
wie seinerzeit der Guss der Bavaria.<br />
Jonathan Borofsky hatte bereits auf der documenta 9 in Kassel<br />
mit dem 25 Meter hohen „Man walking to the sky“ auf sich aufmerksam<br />
gemacht und anschließend unter den sechs eingeladenen<br />
Künstlern beim Wettbewerb der <strong>München</strong>er Rück zur künstlerischen<br />
Gestaltung des neuen Geschäftsgebäudes gewonnen. Ein<br />
Grund dafür mag die positive Ausstrahlung sein, die den Betrachter<br />
in ihren Bann zieht.<br />
Die Schwabinger taten sich anfangs schwer mit dem übergroßen<br />
Mitbürger, doch im Lauf der Zeit gewöhnte man sich nicht nur<br />
aneinander, anders als bei dem anfangs ähnlich umstrittenen<br />
Projekt der „Mae West“ am Effnerplatz gewann man den weißen<br />
Riesen sogar lieb. Auffallend ist, dass der „Walking Man“ kein<br />
nennenswertes Problem mit Sprayern oder anderen modernen<br />
Vandalen hat. So reicht ab und an eine Grundreinigung – für sich<br />
WALKING MAN<br />
Leopoldstraße 36, <strong>München</strong>/Schwabing<br />
schon ein sehenswertes Schauspiel. So hat nicht nur die Munich Re<br />
eine sympathische Identifikationsfigur für Unternehmen und ihre<br />
Kunstsammlung erschaffen, der „Walking Man“ gehört inzwischen<br />
fest zum Schwabinger Straßenbild und zum Repertoire der <strong>München</strong>-Touristen.<br />
So drückt das Symbol für Aufbruchswille und<br />
Entdeckergeist der Leopoldstraße seinen ganz eigenen Stempel<br />
auf – eben positiv der Zukunft zugewandt. <br />
tb<br />
Ballnath<br />
<strong>Taxi</strong>-Versicherung vom Spezialisten<br />
Versicherungsvergleich<br />
Sondertarife für große und kleine <strong>Taxi</strong>-Flotten<br />
Ballnath Assekuranz Versicherungsmakler GmbH<br />
Brudermühlstr. 48a<br />
81371 <strong>München</strong><br />
Mit Sicherheit ein guter Partner<br />
Tel.: 089/89 80 61-0<br />
Fax: 089/89 80 61-20<br />
Assekuranz<br />
Sondertarife für Einzelunternehmer und Familienbetriebe<br />
Sondertarife für Neugründer<br />
Kfz, Rechtsschutz, Betriebshaftpflicht,<br />
Schutzbrief, Garantie<br />
info@taxiversicherung.de<br />
www.taxiversicherung.de<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
21<br />
TN-2015_v2.indd 1 24.06.15 09:54
NEWS<br />
Aufnahme aus der Boschetsrieder Straße:<br />
Nur das typische Aral-Blau ist erhalten<br />
geblieben, der Name des Mineralölkonzerns<br />
taucht im neuen Shop-Konzept schon gar<br />
nicht mehr auf.<br />
DIE ETWAS ANDERE<br />
TANKE IN MÜNCHEN<br />
Rewe gibt es ab sofort auch an Tankstellen. Mit einem neuen<br />
Shop-Konzept will Aral die Frische an die Zapfsäulen holen.<br />
Kollegen, die ab und zu einen Tank-Zwischenstopp in der<br />
Boschetsrieder Straße oder in der Kapuzinerstraße einlegen,<br />
dürfte der völlig veränderte Aufbau des Verkaufsbereichs<br />
aufgefallen sein. Dahinter steckt ein neues Konzept,<br />
das der Tankstellenbetreiber Aral bundesweit schon seit Längerem<br />
verfolgt und das nun auch in Bayern eingeführt wurde. Aral<br />
arbeitet hier mit einer großen Supermarkt-Kette zusammen und<br />
nennt die neue Art seines Tankstellenangebots „Rewe-to-go-Shopkonzept“.<br />
Dabei ist nicht nur optisch alles anders als zuvor. Das<br />
Sortiment besteht jetzt laut Aral aus „frisch zubereiteten, qualitativ<br />
hochwertigen Lebensmitteln und warmen Speisen“, die man<br />
in einer quietschgrünen „FoodZone“ findet. Für den Hunger unterwegs<br />
– während und nach der Schicht – sind Hähnchen, Schnitzel,<br />
Sandwiches, Wraps, Sushi, geschnittenes Obst, Müsli und<br />
Smoothies ab sofort erhältlich. Die bisherigen Klassiker der Unterwegs-Versorgung<br />
wie Schokoriegel und Getränke sollen natürlich<br />
auch weiterhin im rund 1 200 Artikel umfassenden Sortiment<br />
erhalten bleiben.<br />
Zehn Tankstellen in <strong>München</strong> mutieren<br />
derzeit zu kleinen Supermärkten.<br />
30 MONATE GESPERRT<br />
Die Bahnunterführung an der Dachauer Straße in<br />
Moosach soll laut einem Bericht der „Süddeutschen<br />
Zeitung“ („SZ“) komplett neu gebaut werden. Sie soll<br />
dann nicht mehr 3,70 Meter, sondern 4,50 Meter hoch<br />
sein. Darauf hat sich das städtische Baureferat nach einer<br />
Untersuchung von drei Varianten in einer Machbarkeitsstudie<br />
festgelegt. Wann genau der Baubeginn vorgesehen<br />
ist, verrät die „SZ“ noch nicht, man spricht lediglich<br />
davon, dass die Bahn-Brücke innerhalb der nächsten<br />
sieben Jahre erneuert werden soll. Der Straßenabschnitt<br />
zwischen Bauberger- und Gröbenzeller Straße wird ab<br />
Baubeginn für mindestens 30 Monate gesperrt sein. tb<br />
JUBILÄUM IN MÜNCHEN: ES WAR<br />
DER 100. REWE-SHOP<br />
„Der Umbau der Shops an unseren Tankstellen hat <strong>2017</strong> richtig<br />
Fahrt aufgenommen. Bis zu 200 Stationen sollen das neue Format<br />
bis zum Jahresende erhalten. Schnell, bequem und gesund – das<br />
wünschen sich mobile Kunden, und die deutlich steigenden Umsätze<br />
in den Shops bestätigen dies“, erklärt Rainer Kraus, Leiter<br />
Transformation Convenience-Geschäft bei Aral.<br />
Im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt der Umstellung<br />
in Nordrhein-Westfalen. In diesem Jahr folgten nun Stationen in<br />
Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachen und<br />
im Saarland. Die Tanke in der Boschetsrieder Straße war zwar<br />
die 100. Shoperöffnung mit dem neuen Konzept, doch die erste<br />
in Bayern. Wenige Tage später zog die Station an der Kapuzinerstraße<br />
nach. Bis Ende Juli folgen noch acht weitere. nu<br />
FOTOS: Aral<br />
22<br />
JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
NEWS<br />
ADAC-TEST:<br />
MÜNCHEN IM<br />
GRÜNEN BEREICH<br />
Zum fünften Mal hat der ADAC <strong>Taxi</strong>s getestet.<br />
160 <strong>Taxi</strong>fahrten in acht Großstädten.<br />
Das Erge bnis ist sehr zufriedenstellend.<br />
Fünf Routen, die möglichst breit gefächert sämtliche im Alltag anfallenden<br />
<strong>Taxi</strong>fahrt-Arten abdecken, dienten dem ADAC als Teststrecke. Mit GPS,<br />
Kamera und Testsoftware ausgestattet, wurde der „<strong>Taxi</strong>-Test <strong>2017</strong>“ festgehalten<br />
und ausgewertet. Relevant waren dabei drei Bewertungskategorien. Nimmt<br />
der Fahrer die günstigste bzw. kürzeste Route zum gewünschten Ziel und wie<br />
ist das Verhalten, Auftreten und das Erscheinungsbild des Fahrers? Dabei steht<br />
neben Hilfsbereitschaft und Verständigung besonders im Fokus, ob der Fahrer<br />
„geruchsneutral“ ist und mit sauberer und gepflegter Kleidung glänzen kann.<br />
Ist das Fahrzeug intakt? Wie sieht es mit der Sauberkeit innen und außen aus?<br />
Liegen störende Privatgegenstände des Fahrers rum?<br />
Der Großteil der Testfahrten bekam die Note „sehr gut“. <strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>s liegen<br />
meist im grünen Bereich. Einmal jedoch musste die Note „sehr mangelhaft“ vergeben<br />
werden – den größten Umweg im Test leistete sich ein Fahrer in <strong>München</strong>. Die mangelnde<br />
Routenkenntnis führte zu einer schlechten Benotung. Bei einer Fahrt wurde<br />
auch die Zahlung mit EC- oder Kreditkarte abgelehnt, das wirkte sich ebenfalls<br />
negativ auf das Ergebnis aus. Der Geschäftsführer des ADAC e. V., Alexander Möller,<br />
zog ein positives Fazit:<br />
„<strong>Taxi</strong>fahren ist verlässlich!“<br />
Auch in <strong>München</strong>.<br />
Wie akribisch der ADAC<br />
den Test vorbereitete und<br />
warum als Testfahrer der<br />
typische „Casual Friday-<br />
Typ“ ausgewählt wurde,<br />
berichten wir in der aktuellen<br />
Ausgabe der <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> DACH, die Sie unter<br />
www.taxi-times.taxi/heftbestellung<br />
abonnieren<br />
können. nu In diesen Bereichen sollte nachgebessert werden.<br />
NEWSTICKER<br />
FAHRTZIEL ECHING<br />
WAR ZU KURZ<br />
Das Fehlverhalten eines einzelnen<br />
Kollegen kann unglaublich viel<br />
kaputtmachen. Nicht nur eine gute<br />
Gesamtnote beim ADAC-<strong>Taxi</strong>test für<br />
<strong>München</strong>, auch den Ruf der Flughafentaxler.<br />
Eine Boulevard-Zeitung<br />
berichtete Anfang <strong>Juni</strong> von einem<br />
„Kollegen“, der spät nachts im Terminal<br />
1 auf „D“ einen Fahrgast nicht aufnahm,<br />
weil dieser nur nach Eching<br />
wollte. Das war dem Kollegen zu kurz,<br />
standen zu diesem Zeitpunkt doch<br />
noch genügend andere Passagiere<br />
einer verspäteten Maschine rum und<br />
warteten auf ein <strong>Taxi</strong>. Das Dumme<br />
war nur, dass der Echinger die Zeitung<br />
informierte, was gleich die<br />
wenig schmeichelhafte Schlagzeile<br />
„<strong>Taxi</strong>-Wut – Fahrgäste am Flughafen<br />
stehen gelassen“ zur Folge hatte. Der<br />
Fahrgast hat sich wohl die Nummer<br />
des Kollegen notiert und will diesen<br />
nun beim KVR anzeigen. Falls die<br />
Behörde dem nachgeht, droht eine<br />
Geldbuße. Ein kleiner Trost, der den<br />
Imageschaden aber nicht wieder<br />
wettmachen kann. Ein anderer Kollege<br />
hat es auf Facebook sehr treffend<br />
formuliert: „Für mich sind das keine<br />
Kollegen, sondern Leute, die zufälligerweise<br />
den gleichen Job machen.<br />
Und das eben schlecht. Das Ärgerliche<br />
daran ist: Die übergroße Mehrheit<br />
der Taxler arbeitet täglich daran, die<br />
Kunden zufriedenzustellen, und<br />
damit auch an einem positiven Image<br />
für die Branche, während einige wenige,<br />
wie der Elefant im Porzellanladen,<br />
alles wieder kaputtmachen.“ jh<br />
Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst<br />
Dr. med G. Kirchhoff<br />
Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von<br />
Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (<strong>Taxi</strong>/Mietwagen),<br />
Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D)<br />
Unsere<br />
Untersuchungszeiten:<br />
Montag, Mittwoch und Freitag<br />
8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
FOTO: ADAC e. V.<br />
Ridlerstr. 8 (Erdgeschoss)<br />
80339 <strong>München</strong><br />
Bitte telefonisch voranmelden!<br />
Tel: 089 / 509 144<br />
Fax. 089 / 506 094<br />
E-Mail: info@zemba.de<br />
medico_advertisement.indd 1 21.07.14 13:22<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
23
ANTRIEB<br />
UMGEKEHRTE<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Was muss das Gewerbe machen, um möglichst viele Kunden zu<br />
verlieren? – Diese Frage hat <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> mehreren Münchner<br />
Branchenprofis gestellt und überraschende Antworten bekommen.<br />
Es ist einfach so: Den Fleck auf der Krawatte unseres<br />
Gesprächspartners bemerken wir sofort. Genau wie die<br />
Laufmasche im Damenstrumpf. Neu ist das nicht. Schon<br />
in der Bibel erkannte man: den Splitter im Auge deines Bruders …<br />
Warum ist das so? Weil unser Gehirn Negatives schneller<br />
wahrnimmt als Positives. Daher kommt es, dass wir uns<br />
stundenlang den Kopf zerbrechen können<br />
auf der Suche nach positiven Lösungen.<br />
Werden wir aber nach<br />
negativen Dingen befragt,<br />
dann kommt unser<br />
Hirn erst so richtig<br />
in Schwung. Diesen<br />
Umstand macht<br />
sich eine Kreativitätstechnik<br />
zunutze, die als<br />
Flip-Flop- oder<br />
Kopfstandtechnik<br />
bekannt ist.<br />
Man fragt<br />
also nicht: Wie<br />
könnte es klappen?<br />
Sondern: Wie geht<br />
es garantiert schief?<br />
Dann bekommt man eine<br />
Fülle von Antworten. Die<br />
vergleicht man dann mit der Ist-<br />
Situation. In einem weiteren Schritt<br />
formuliert man daraus positive Lösungen.<br />
OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE<br />
Werfen wir einen Blick auf die Antworten zur Frage, was das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
tun müsste, um möglichst viele Kunden zu verlieren.<br />
Auf den vordersten drei Plätzen finden sich die Vorschläge „dreckiges<br />
Auto“, „mangelnde Körperpflege“ und „wilder Fahrstil“. Genau<br />
betrachtet bilden diese drei genau das Imageproblem ab, mit dem<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu kämpfen hat. Hier Lösungen im positiven Sinn<br />
zu finden, ist schon fast zu einfach. Sie liegen auf der Hand. Jeder<br />
Fahrer kann das für sich tun oder Unternehmer können das per<br />
Dienstanweisung von ihren Arbeitnehmern einfordern.<br />
Die nächste Gruppe ist da schon anspruchsvoller. Darunter<br />
sind Vorschläge wie „Verweigerung von Kreditkartenzahlungen“,<br />
„mangelnde Sprachkenntnisse“ und „das unkontrollierte<br />
Aufladen von Fahrgästen“. Wer heute noch nicht im bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehr angekommen ist, wird sich angesichts<br />
einer wachsenden Zahl digitaler Anbieter kaum auf dem Markt<br />
halten können. Ähnlich verhält es sich mit den Kenntnissen der<br />
deutschen (und auch der englischen!) Sprache. Muss der Kunde<br />
sich nur noch mittels seines Smartphones orten lassen und wird<br />
er nach Eingabe seines Fahrzieles in die Bestell-App zuverlässig<br />
abgeholt und an sein Ziel gebracht, dann kann ein Fahrer, der<br />
den Fahrgast mit seinen Zielen und Wünschen eh nicht versteht<br />
(oder verstehen will), nur stören. Die beste Argumentation für<br />
das autonome <strong>Taxi</strong>. Und wer zur High Time als <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
ohne Rücksicht auf Verluste und Kollegen<br />
einfach irgendwen auflädt, torpediert<br />
die Bemühungen einer effizienten<br />
Vermittlung und outet<br />
sich letztlich als unprofessioneller<br />
Vertreter<br />
seiner Zunft.<br />
WEITER<br />
WIE BISHER<br />
Drei Vorschläge,<br />
sich der<br />
Kundschaft zu<br />
entledigen, die<br />
jeweils nur einmal<br />
genannt wurden,<br />
verdienen eine<br />
Ex traerwähnung.<br />
„Umsätze über Qualität<br />
stellen“ ist einer davon.<br />
Er beschreibt die Ist-Situation<br />
eines Gewerbes treffend, das<br />
doch spätestens jetzt erkennen müsste,<br />
dass nur ein wirklicher Qualitätsvorsprung<br />
das schlagende Argument gegenüber Wettbewerbern sein<br />
kann. Jetzt noch schnell seine Umsätze machen, seine Schäfchen<br />
ins Trockene bringen, ist zu kurz gedacht und führt auf mittlere<br />
Sicht ins Abseits.<br />
„Uneins sein“, auch eine exakte Beschreibung der Situation<br />
unseres Gewerbes. Tatsächlich existiert das viel zitierte <strong>Taxi</strong>monopol<br />
nicht, sondern eher eine zersplitterte Ansammlung von Einzelkämpfern.<br />
Wer sich – vor allem als Gewerbevertreter – hier noch<br />
Befindlichkeiten, Neid und Missgunst leistet, wer sich mit kleinlichen<br />
Fehden und Rivalitäten aufhält, der schadet dem gesamten<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe und unterstützt damit Uber & Co.<br />
Ein nur einmal genannter Vorschlag passt gut als Schlusswort:<br />
„wenn wir so weitermachen wie bisher“. Er fasst zusammen, was<br />
schon lange das Problem einer beinahe innovationsfeindlichen<br />
Branche ist. Denn eines ist klar: Wenn wir jetzt nichts unternehmen,<br />
dann ist der erste Schritt in die gewerbepolitische Bedeutungslosigkeit<br />
schon getan. Darum, dass wir möglichst viele unserer<br />
Kunden verlieren, müssen wir uns dann gar nicht mehr kümmern.<br />
Das machen andere für uns. <br />
tb<br />
GRAFIK: FOTOLIA/snyGGG<br />
24 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
ANTRIEB<br />
DOBRINDT SCHWEIGT<br />
Wie geht es weiter mit den Dieselverboten? Wie lange sperrt sich<br />
der Verkehrsminister noch gegen eine blaue Plakette?<br />
Nur noch wenige Tage, dann werden wir erfahren, in<br />
welchen Straßen die Emissionswerte dauerhaft überschritten<br />
werden. Bis Ende <strong>Juni</strong> muss die Regierung<br />
von Oberbayern ein Gutachten zur Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> vorlegen. Dazu wurde der Freistaat<br />
Bayern vom Bayerischen Verwaltungsgericht mehrmals verpflichtet<br />
– zuletzt im Februar <strong>2017</strong> (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> berichtete<br />
ausführlich in seiner letzten Ausgabe, nachzulesen im E-Kiosk<br />
unter http://kiosk.taxi-times.com/).<br />
Stephanie Jacobs, Umweltreferentin der Landeshauptstadt,<br />
kennt den Inhalt noch nicht, gibt aber zu bedenken: „Allein aufgrund<br />
der Zunahme des Verkehrs - besonders auch der Dieselautos<br />
und der Tatsache, dass diese im Echtbetrieb mehr emittieren<br />
als auf dem Prüfstand, ist zu vermuten, dass die Berechnungen<br />
mehr Straßenabschnitte mit Grenzwertüberschreitungen aufzeigen<br />
werden, als zum Beispiel die Stellen an der Landshuter Allee.“<br />
Spätestens bis Jahresende muss der Freistaat dann einen Aktionsplan<br />
vorlegen, der genau definiert, mit welchen Maßnahmen<br />
die Luft sauber gehalten werden soll. Dann drohen Dieselverbote.<br />
Doch in welcher Form?<br />
Für Frau Jacobs wäre es das probate Mittel, wenn man sich<br />
für die Blaue Plakette mit Ausnahmen und Übergangsfristen entscheidet,<br />
um soziale und wirtschaftliche<br />
Härten zu vermeiden<br />
und um Planbarkeit für die Autofahrer<br />
zu haben. Das würde<br />
bedeuten, dass in der Umweltzone<br />
nur Fahrzeuge fahren dürfen,<br />
die bestimmte Emissionswerte<br />
einhalten. Laut dem Internetportal<br />
www.blaue-plakette.de wären das im Pkw-Bereich Benziner<br />
ohne Direkteinspritzung ab Euro 3, Benziner mit Direkteinspritzung<br />
ab Euro 6b, Elektro-Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor,<br />
CNG-/LPG-Fahrzeuge und Diesel-Fahrzeuge mit nachgerüsteter<br />
DeNO 2 -Technik, sofern diese die NO X -Werte von Euro 6 einhalten<br />
– also keine Diesel mit Euro-5-Norm.<br />
Verlässlich sind solche Gedankenspiele nicht, eine gesetzliche<br />
Regelung scheitert bisher am Veto des Bundesverkehrs-<br />
»Es ist mit viel mehr<br />
Grenzwertüberschreitungen<br />
zu rechnen.«<br />
Stefanie Jacobs, Münchner Umweltreferentin<br />
Alexander Dobrindt (2. v. rechts) diskutierte in <strong>München</strong> zum Thema<br />
Mobilität 4.0., ignorierte dabei aber völlig das Thema Dieselverbot.<br />
ministeriums. Doch diese Ablehnung ist keine politische Überzeugung,<br />
sie ist nur eine andere Facette der blauen Plakette.<br />
Minister Alexander Dobrindt will das Thema aus dem Wahlkampf<br />
heraushalten. Bei einer Veranstaltung am 23. Mai<br />
in <strong>München</strong> sprach Dobrindt<br />
45 Minuten zum Thema Mobilität<br />
4.0, über Dieselverbote verlor er<br />
keine Silbe. Dabei hatte ihn der<br />
Gastgeber Dr. Michael Haberland,<br />
Vorstand des Automobilclubs<br />
Mobil in Deutschland e. V., ausdrücklich<br />
um ein Statement zum<br />
Dieselverbot gebeten. Haberland bezeichnet ein Dieselfahrverbot<br />
als „größte Enteignungswelle der letzten 60 Jahre“. Das wäre<br />
für Dobrindt eigentlich eine Steilvorlage gewesen. Dass er trotzdem<br />
dazu schweigt, verrät mehr als viele Worte: Wer vor einer<br />
Wahl nichts verspricht, kann hinterher nicht zur Rechenschaft<br />
gezogen werden, wenn er ein solches Versprechen nicht hält.<br />
Mit der Einführung einer blauen Plakette muss wohl nach der<br />
Bundestagswahl im Herbst gerechnet werden. <br />
jh<br />
Kraft_03-<strong>2017</strong>.qxp_Layout 1 28.03.17 14:33 Seite 1<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
KRAFT<br />
A U T O G L A S<br />
Sonderkonditionen für<strong>Taxi</strong>s<br />
Versicherungsabwicklung<br />
Während einer Kaffeepause bei uns wechseln wir Ihre Scheibe<br />
Soforteinbau und Steinschlagreparatur<br />
Neue Adresse!<br />
Telefon 089 6 90 8782<br />
Albert-Schweitzer-Straße 68, 82008 Unterhaching (Agip-Tankstelle)<br />
www.autoglaskraft.de<br />
TAXI JUNI / <strong>2017</strong><br />
25
TAXI IN DEN MEDIEN<br />
DER<br />
VERLORENE<br />
STANDPLATZ<br />
»Taxler klagen an – die Klinik sperrt<br />
uns aus«, lautete die Schlagzeile der<br />
Münchner „tz“ Anfang Mai. Was war passiert?<br />
Plötzlich waren in der Ziemssenstraße<br />
die <strong>Taxi</strong>schilder weg und<br />
damit von einer Sekunde auf die<br />
andere auch das Recht, sich vor dem Haupteingang<br />
der Medizinischen Klinik der LMU<br />
bereitzustellen. Das ärgerte die Taxler.<br />
Im Beitrag der „tz“ wird <strong>Taxi</strong>fahrer Walter<br />
Wittulski zitiert:<br />
„Das ist eine Katastrophe für die Patienten<br />
der Klinik. Es gibt viele, die mit Rollstühlen<br />
unterwegs sind, die zur Dialyse<br />
müssen oder nach Operationen mobilitätseingeschränkt<br />
sind.“<br />
„Stocksauer“, schreibt die „tz“, ist auch<br />
Thomas Kroker von der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG.<br />
„Wir wurden in einer Nacht-und-Nebel-<br />
Aktion ausgebremst.“ Kroker hatte die<br />
Berichterstattung<br />
mit einer Pressemeldung<br />
an die Medien<br />
angestoßen, die auch<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zuging<br />
und über die wir auf<br />
unserer Homepage<br />
berichteten.<br />
Man sei am<br />
27. April per E-Mail<br />
vom Projektbüro des<br />
Klinikums der Universität informiert worden,<br />
dass Mitte/Ende Mai der <strong>Taxi</strong>stand<br />
aufgrund der Einführung eines Parkraummanagements<br />
ersatzlos aufgehoben wird.<br />
Tatsächlich erfolgte die Aufhebung aber<br />
bereits am 3. Mai um 15.20 Uhr. Die Aufhebung<br />
sei „gesetzeswidrig“ erfolgt, schreibt<br />
die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG, und die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
seien damit vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt worden.<br />
„Der Aufhebung eines <strong>Taxi</strong>standplatzes<br />
muss eine verkehrsrechtliche Anordnung<br />
durch die Straßenverkehrsbehörde zugrunde<br />
liegen“, sagt Thomas Kroker, Leiter der<br />
Funkzentrale in der Engelhard straße.<br />
Außerdem müsse der Bezirksausschuss<br />
zustimmen. Weder das eine noch das andere<br />
habe vorgelegen. Darüber hinaus wurde<br />
durch die „taktische Vorgehensweise<br />
»30 000 Menschen<br />
müssen das <strong>Taxi</strong><br />
nun bestellen,<br />
anstatt einfach nur<br />
einzusteigen.«<br />
des Klinikums“ verhindert, nach einem<br />
Ersatztaxistand zu suchen. „Der Fiaker<br />
wurde – vorerst – erfolgreich ausgebremst“,<br />
klagt Kroker die Klinikleitung an.<br />
Diese wiederum wollte sich gegenüber<br />
der „tz“ nicht äußern. Man verwies lediglich<br />
auf das geplante Parkraummanagement<br />
mit Schranke. Kroker hingegen<br />
zeigte auf, was eine solche Aussperrung<br />
des <strong>Taxi</strong>s für die Patienten, aber auch für<br />
die Umwelt bedeutet: Tausende kranke<br />
Menschen und deren Besucher erhalten<br />
nunmehr unter erheblich erschwerten<br />
Bedingungen ihr <strong>Taxi</strong>, 30 000 Menschen<br />
müssen das <strong>Taxi</strong> nun bestellen,<br />
anstatt einfach nur einzusteigen.“ 30 000<br />
<strong>Taxi</strong>anfahrten vom nun nächstgelegenen<br />
<strong>Taxi</strong>standplatz<br />
Goetheplatz seien<br />
in Zeiten, in denen<br />
Umweltschutz und<br />
Luftreinhaltung weltweit<br />
die größte<br />
Priorität beigemessen<br />
wird, unverständlich.<br />
„Wo bleibt<br />
hier das Veto von<br />
Oberbürgermeister<br />
und Stadtrat?!“, fordert Kroker politische<br />
Unterstützung.<br />
Das laute Trommeln hat sich gelohnt,<br />
die mediale Berichterstattung hat offenbar<br />
Wirkung gezeigt. Zwar bleibt der Ziemssen-<br />
Stand aufgehoben, weil künftig nur noch<br />
maximal für 30 Minuten innerhalb des<br />
Klinikbereichs kostenfrei eingefahren<br />
werden darf und die Schrankenüberwachung<br />
personell nicht mehr besetzt ist,<br />
doch dafür wird in Kürze der Halteplatz am<br />
Beethovenplatz von bisher zwei auf<br />
sechs bis sieben <strong>Taxi</strong>s verlängert. Was<br />
bleibt, ist der schlechte Eindruck, den<br />
die Klinikleitung bei <strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>kollegen<br />
hinterlassen hat. Mit einer<br />
Branche, die täglich Patienten zuverlässig<br />
an- und abfährt, muss man respektvoller<br />
umgehen. jh<br />
Thomas Kroker........<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
80807 <strong>München</strong>, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />
Fax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />
E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />
Internet: www.taxi-times.taxi<br />
Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />
BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />
IBAN: DE 8970 1500 0010 0317 3828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />
HRB 209524<br />
Redaktion<br />
V.i.S.d.P.: Jürgen Hartmann (jh), Florian<br />
Bachmann (fb), Karl-Heinz Mayer (khm),<br />
Florian Osrainik (fo), Philipp Rohde (prh),<br />
Nicola Urban (nu)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Tom Buntrock (tb), Erhard Schwarz (es)<br />
Grafik & Produktion<br />
Katja Stellert (Artdirektion),<br />
Martina Jacob, Bettina Knoop<br />
Raufeld Medien GmbH,<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />
Telefon: +49 (0)30 695 66 50<br />
Anzeigenleitung, Online-Verkauf<br />
und Vertrieb<br />
Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />
Fax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />
68-200 Żary, Polen<br />
Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />
Heftpreis 3,50 €, ISSN-Nr.: 2367-3850<br />
Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem Verlag:<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />
Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co KG<br />
und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> e.V. (TVM)<br />
bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> eigens<br />
gekennzeichnete Mitteilungsseiten,<br />
für deren Inhalte die beiden Genannten im<br />
Sinne des Presserechtes selbst verantwortlich<br />
sind.<br />
26 JUNI / <strong>2017</strong> TAXI
VOLLHYBRID<br />
VOLLER KOMFORT<br />
DAS LEXUS GS 300h VOLLHYBRID-TAXI<br />
MEHR INFORMATIONEN UNTER WWW.LEXUS.DE/TAXI<br />
LEXUS FORUM MÜNCHEN<br />
DIT <strong>München</strong> GmbH<br />
Landsberger Straße 222<br />
80687 <strong>München</strong><br />
Peter Szitar<br />
Tel.: 089 54717727<br />
www.lexusforum-muenchen.de<br />
499 E 1<br />
mtl. Finanzierungsrate<br />
GS 300h Grundversion: Benzintriebwerk, 133 kW (181 PS), und Elektromotor, 105 kW (143 PS), Systemleistung 164 kW (223 PS), Kraftstoffverbrauch<br />
innerorts/außerorts/kombiniert 4,6/4,3/4,4 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 104 g/km. Kraftstoffverbrauch GS 300h Luxury Line<br />
innerorts/außerorts/kombiniert 5,0/4,8/4,9 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 113 g/km. Abb. zeigt GS 300h Luxury Line mit <strong>Taxi</strong>-Paket.<br />
*Unser Finanzierungsangebot 1 für den GS 300h Grundversion mit <strong>Taxi</strong>-Paket (inkl. MwSt.). Fahrzeugpreis: 48.090,00 " 2 , abzüglich Aktionsrabatt: 9.642,05 ", <strong>Taxi</strong>-Paket: 1.535,10 $, Aktionspreis<br />
inkl. <strong>Taxi</strong>-Paket: 39.983,06 ", Anzahlung: 7.596,78 ", einmalige Schlussrate: 5.807,35 ", Nettodarlehensbetrag: 32.386,27 $, Gesamtbetrag: 35.248,35 ", gebundener Sollzins: 2,95%, effektiver<br />
Jahreszins: 2,99%, Vertragslaufzeit: 60 Monate, 59 monatl. Raten à 499,00 " 1 . 1 Ein Angebot von Lexus Financial Services (eine Geschäftsbezeichnung der Toyota Kreditbank GmbH), Toyota-Allee 5,<br />
50858 Köln. Jahreslaufleistung 40.000 km. Nur gültig für Geschäftskunden. Gilt bei Anfrage und Genehmigung bis zum 30.06.<strong>2017</strong>. Alle Angebotspreise verstehen sich inkl. MwSt., zzgl. Überführung.<br />
2 Unverbindliche Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH (Lexus Division), Toyota-Allee 2, 50858 Köln, per Mai <strong>2017</strong>, inkl. MwSt., zzgl. Überführung.
Touran <strong>Taxi</strong> Wochen.<br />
Nur solange der Vorrat reicht.<br />
Zusätzliche Wechsel-/<br />
Loyalitätsprämie: 500,– €. 1<br />
Touran Trendline 2.0 TDI SCR, 81 kW (110 PS), 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, DSG<br />
Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 5,6/außerorts 4,3/kombiniert 4,7/CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 124.<br />
Ausstattung: 7-Sitzer, Gepäckraumklappe mit elektrischer Öffnung und Schließung, Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer,<br />
Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht, Parklenkassistent „Park Assist“ inkl. ParkPilot, Scheibenwaschdüsen vorn<br />
automatisch beheizt, Scheinwerfer-Reinigungsanlage, Seitenscheiben hinten und Heckscheibe abgedunkelt, zu 65 % abgedunkelt,<br />
Vordersitze beheizbar, Warnleuchte für Waschwasserstand, LED-TAXI-Dachzeichen (Fa. Hale) ohne stillem Alarm, Lederlenkrad,<br />
Radio „Composition Media“, <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Sitzpaket Kunstleder, 2 Kindersitze mit Seitenhalt und Seitenkopfstütze, Sitzbezüge<br />
in Kunstleder, Vorbereitung für Taxameter, USB-Schnittstelle und Multimediabuchse AUX-IN u. v. m.<br />
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen<br />
Fahrleistung von 40.000 km.<br />
Hauspreis (brutto): 25.400,00 €<br />
inkl. Selbstabholung in der Autostadt Wolfsburg<br />
Anzahlung: 6.999,00 €<br />
Nettodarlehensbetrag: 18.401,00 €<br />
Sollzinssatz (gebunden) p. a.: 1,97 %<br />
Effektiver Jahreszins: 1,99 %<br />
Laufzeit:<br />
48 Monate<br />
Schlussrate: 0,00 €<br />
Gesamtbetrag: 26.150,52 €<br />
48 mtl. Finanzierungsraten à 398,99 € 1,2<br />
1<br />
Das Angebot gilt nur bei gleichzeitiger Inzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagens (ausgenommen Audi, Porsche, SEAT, ŠKO-<br />
DA) mit mindestens 4 Monaten Zulassungsdauer auf Ihren Namen. Nähere Informationen erhalten Sie bei uns. 2 Ein Angebot<br />
der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam<br />
mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. Das Angebot gilt für gewerbliche<br />
Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden für ausgewählte Modelle. Bonität vorausgesetzt. Nähere Informationen<br />
erhalten Sie unter www.volkswagenbank.de und bei uns. Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis.<br />
www.mahag.de<br />
taxi@mahag.de<br />
MAHAG Automobilhandel und Service GmbH & Co. oHG<br />
Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />
Schleibingerstr. 12-16, 81669 <strong>München</strong><br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Bernd Obkirchner<br />
Tel. 089 / 48001-166<br />
Johannes Huber<br />
Tel. 089 / 48001-578