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Euskirchen_Flipping_Book

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Harald Bongart<br />

Kontinuität im Wandel –<br />

Bräuche, Feste und Traditionen<br />

Der rheinische Karneval ist aus<br />

dem Brauchtum im Kreis Eus -<br />

kirchen nicht mehr wegzudenken.<br />

Einen ganz besonderen Akzent<br />

setzen die Karnevalisten mit<br />

dem Geisterzug in Blankenheim.<br />

Passé sind die Zeiten, als eine deftige Keilerei die willkommene Kultureinlage einer<br />

traditionellen Eifeler Kirmes darstellte. Wiewohl man sich bei der Kirmes mitunter noch<br />

an Traditionellem orientiert und mancherorts noch den Kirmesknochen ausgräbt, ist der<br />

Brauch des „Hahneköppens“ stark rückläufig. Dabei war die Erringung der Würde eines<br />

Hahnenkönigs für einen Junggesellen ursprünglich einmal eine Möglichkeit, die Frau<br />

fürs Leben kennenzulernen. Schulfrei und Kirmesurlaub gab es noch bis in die 1970er-<br />

Jahre, seither geht die Bedeutung der Kirmes als ein Höhepunkt des dörflichen Lebens<br />

zurück. Die beiden bedeutendsten Kirmessen im Kreis <strong>Euskirchen</strong> sind heute die Donatuskirmes<br />

im Mai und der „Simon-Juda-Markt“ im Oktober, die beide in der Kreisstadt<br />

<strong>Euskirchen</strong> gefeiert werden. Die „Simon und Juda Kirmes“ geht dabei auf einen Jahrmarkt<br />

zurück, der seinerzeit dem Fernhandel diente und 1528 bereits belegt ist.<br />

Jede Stadt im heutigen Kreis <strong>Euskirchen</strong> hatte ursprünglich solche Fernhandels -<br />

märkte, die um einen Wochenmarkt für den lokalen Warenaustausch ergänzt wurden.<br />

Diese erleben heute wieder einen Aufschwung.<br />

Neu belebt wurde ebenfalls die Idee der Sternsinger. Am Dreikönigstag werden<br />

Kinder und Jugendliche ausgesandt, den Segen der Heiligen Drei Könige zu bringen und<br />

gleichzeitig für einen guten Zweck zu sammeln. CMB – Christe Mansionem Benedicat –<br />

Christus, schütze dieses Haus.<br />

Spenden in Form von Naturalien zu sammeln, war<br />

ursprünglich auch im Karneval üblich. Diese Spenden –<br />

Eier, Butter, Speck usw. – wurden dann gemeinsam verzehrt.<br />

Es wurden die verderblichen Nahrungsmittel<br />

gegessen, weshalb ursprünglich der „Fette Dienstag“<br />

unmittelbar vor dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch<br />

der Höhepunkt des Karnevals war. Da dieses<br />

Brauchtum gleichzeitig ein Druckventil für Unver heiratete<br />

war, finden wir mittelalterliche und frühneuzeitliche Aussagen<br />

zum Karneval häufig im Spiegel von Verboten.<br />

Heute ist der Karneval im Kreis <strong>Euskirchen</strong> vom<br />

großen Vorbild des räumlich nahen Kölner Karnevals<br />

geprägt. Besondere Erwähnung verdient der Blankenheimer<br />

Geisterzug, der so im Kreis <strong>Euskirchen</strong> einmalig ist.<br />

„Ju ja, ju ja, Kribbel en de Botz!“<br />

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