Pharmaceutical Tribune 13/2017

12 AKTIONEN | MARKT | MENSCHEN
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Pharmaceutical Tribune | Nr. 13 | 10. Juli 2017
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MAG. ANDREA KRIEGER
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Hätte Herrn Mag. pharm. Heinrich
Schenk vor fünf Jahren jemand gesagt,
dass er in Kürze Waldviertler
werden würde, dann hätte der Wiener
Pharmazeut wohl ungläubig den
Kopf geschüttelt. Dank zweier Kollegen
kam es dann aber genau so.
Sein Interesse wurde geweckt,
als 2016 eine Arbeitskollegin einen
neuen Konzessionär für die Apotheke
ihrer Großmutter im niederösterreichischen
Eggenburg
suchte. „Allerdings entschied ich
mich nach langem Abwägen und
Kalkulieren dagegen, den Betrieb
zu übernehmen.“ Über einen anderen
Kollegen hörte er schließlich
von der „Apotheke zum Erlöser“
in Drosendorf. Dort suchte die
80-jährige Leiterin eines Familienbetriebs
in vierter Generation
dringend einen Nachfolger für das
schmucke Haus am Hauptplatz.
Hier passten die Rahmenbedingungen
für Schenk.
Und so verschlug es den Apotheker
in erster Generation mit 53
Jahren nach Drosendorf, wo er seit
Anfang Mai in einem 600 Jahre alten,
denkmalgeschützten Haus
wohnt und arbeitet. Am Wochenende
bekommt er Besuch von seiner
Frau, einer Wiener Ärztin, und
seinen Kindern. Über die tschechische
Grenze kann Schenk theoretisch
zu Fuß gehen, schon wesentlich
weiter entfernt liegen die
nächstgelegenen Städtchen auf österreichischer
Seite, Retz, Waidhofen
und Horn. Die Kunden kommen
daher nicht nur aus Drosendorf
und dem dazugehörigen Zissersdorf,
die es zusammen auf
1201 Einwohner bringen, sondern
aus dem ganzen Umkreis.
Kunden vom Zweitwohnsitz
Und regelmäßig auch aus Wien.
Allein Drosendorf hat gleich viele
Zweithausbesitzer wie Hauptwohnsitzer.
„Am Wochenende und
zu Ferienzeiten geht es hier daher
ganz anders zu als sonst“, erzählt
Mag. Heinrich Schenk sorgt in
seiner Apotheke mit Denkmalschutz
für die Drosendorfer,
die Zissersdorfer und zahlreiche
Zweitwohnsitzer.
Schenk, der auch ein paar Semester
Medizin studiert hat.
Bereits zwei Monate vor seinem
ersten Arbeitstag suchte er gemeinsam
mit seiner nunmehrigen
Vorgängerin eine Karenzvertretung
für eine der zwei Mitarbeiterinnen
aus. Es wurde eine Kraft eingestellt,
die die Gegend und ihre
Menschen kennt wie ihre Westentasche
und obendrein viel Verkaufserfahrung
hat.
Einigen Erneuerungs- und Renovierungsbedarf
gibt es auch in
der 30 Quadratmeter großen Offizin.
„Ich versuche alles auf den
neuesten Stand der Technik zu
bringen.“ Dabei ist größte Behutsamkeit
gefragt. „Schließlich habe
ich den Drosendorfern versprochen,
dass die derzeitige Einrichtung,
die zwischen hundert und
150 Jahre alt ist, erhalten bleibt,
die Apotheke also dieses Flair behält.“
Und so lautet die Herausforderung,
in der Freiwahl mehr als
bisher zu zeigen und dabei gleich-
FOTOS: APOTHEKE ZUM ERLÖSER; BEIGESTELLT