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Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in einer dunklen Nacht überquerte<br />

er die Grenze. Er musste<br />

viel Geld an eine Schleuserbande<br />

bezahlen, für eine mörderische<br />

Flucht durch den Sudan und<br />

den Tschad, um nach Libyen auf<br />

ein Boot zu gelangen, das ihn<br />

übers Meer nach Europa bringen<br />

würde. Zurück in Eritrea blieben<br />

seine Frau und sein kleines Kind.<br />

Dort hatte man ihn auf unbestimmte<br />

Zeit zum Polizeidienst<br />

abkommandiert, ihm befohlen,<br />

auf Menschen zu schießen, die,<br />

wie er, nichts anderes wollten,<br />

als ein Leben ohne diktatorische Willkür und grausame Unterdrückung;<br />

dies war für ihn als Christ unvereinbar mit seiner humanen Bildung.<br />

Er floh, und er schaffte es, gezeichnet von der Tragödie des Todes,<br />

den viele seiner Weggefährten erlitten. Von den achthundert seiner<br />

Gruppe erreichten keine dreihundert die italienische Küste. Er kam nach<br />

Andechs; er stellte einen Asylantrag; er lernte Deutsch (liebe Grüße an<br />

Frau Linze) und absolvierte über das Berufsbildungszentrum erfolgreich<br />

ein berufsorientiertes Praktikum (viele Grüße an die Ulenspiegel Druck<br />

GmbH & Co. KG). Schließlich wurde seinem Asylantrag stattgegeben.<br />

Andechs war für ihn, wie er mir sagte, zu einem lebens- und liebenswerten<br />

Ort geworden, hier wollte er gerne sesshaft werden, Geld verdienen,<br />

um die Flucht für Frau und Kind finanzieren zu können und mit<br />

ihnen gemeinsam einen Neubeginn zu wagen. Doch er fand weder in<br />

der Gemeinde noch im Landkreis eine bezahlbare Wohnung, geschweige<br />

eine Arbeit, die seinem Bildungsstand und seinen Fähigkeiten<br />

entsprach.<br />

Seit sechs Monaten nun arbeitet er bei einer Wachdienstfirma im<br />

Münchner Norden, schläft mal hier mal da, wo sich gerade Gelegenheit<br />

bietet. An seinen freien Tagen zieht es ihn nach Andechs, wo er sich<br />

auskennt, wo er gerne beim Benedikter eine Brotzeit kauft, wo er dann,<br />

begeistert von dieser schönen Landschaft, lange Spaziergänge genießt.<br />

Bekäme er die Chance, die er verdient, er wäre ein wertvolles Mitglied<br />

unserer Gesellschaft, im Gegensatz zu dem Erschaffer der faschistoiden<br />

Wehrmachtsfigur an der Andechser Straße. Doch noch hat er diese<br />

Chance nicht bekommen.<br />

Ihr Guido Rochus Schmidt<br />

• Implantologie<br />

• Parodontologie<br />

• Lasertherapie<br />

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oder Teilbezahnte<br />

• bei Bedarf Behandlungen in<br />

Narkose oder Dämmerschlaf<br />

Dr. Patricia Klein, Master of Science Parodontologie, Spezialistin<br />

Implantation der DGZI, Masterdegree Lasertherapie der Univ. Wien<br />

82343 Pöcking am Starnberger See • Hauptstrasse 33<br />

Tel. 08157 - 33 77 • www.zahnarzt-drklein.de<br />

Praxisklinik<br />

Dr. Klein & Kollegen<br />

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