Zur Gesundheit 02-2017 Köln
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ORTHOPÄDIE<br />
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DR. MED. FRANK WINDGASSEN<br />
IM INTERVIEW ZUM THEMA<br />
TENNISARM<br />
Seit 2007 praktiziert Dr. med. Frank Windgassen als Facharzt für Orthopädie,<br />
Manuelle Medizin, Chirotherapie und Arthroskopeur (AGA) in der Orthopädischen<br />
Gemeinschaftspraxis Bonn.<br />
Herr Dr. Windgassen, was versteht man im<br />
medizinischen Sinn unter einem Tennisarm?<br />
Eine sog. Epikondylopathie ist eine Veränderung des<br />
Sehnenansatzes am Knochen. Neben einem normalen<br />
Sehnenverschleiß im Rahmen eines Altersprozesses<br />
kommt es durch eine funktionelle Überbelastung<br />
zusätzlich zu einer Verstärkung dieses sehnenschädigenden<br />
Prozesses. Im Verlaufe der Zeit wird Sehnengewebe<br />
zunehmend spröder und unelastischer, da der<br />
Gesamtstoffwechsel gemindert wird. So erfolgt die<br />
Kraftübertragung ungedämpfter und das Gewebe erfährt<br />
Mikrotraumen, die zu winzigen Einrissen im Sehnenansatz<br />
führen können.<br />
Mit welchen Beschwerden kommen die<br />
Patienten zu Ihnen?<br />
Oft haben die Patienten einen lokalen Schmerz am<br />
Ellenbogen außen, der dann in den Unterarm strahlt.<br />
Berührungen aber auch die Bewegung des Ellenbogens<br />
können schmerzhaft sein. Sehr häufig werden Beschwerden<br />
im Unterarm beim Greifen und Zupacken<br />
beschrieben. Auslöser der Erkrankung ist häufig eine<br />
alltägliche Belastung des Armes, oder eine stärkere<br />
Belastung, die der Patient nicht gewohnt ist.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten hat der<br />
betroffene Patient?<br />
Zunächst steht im akuten Fall eine medikamentöse<br />
Schmerztherapie im Vordergrund. Parallel dazu können<br />
krankengymnastische Übungsbehandlungen helfen,<br />
ebenso ein Tragen von Bandagen oder sog. Epikondylitisspangen.<br />
Eine Dehnung der Unterarmmuskulatur<br />
ist auch immer nötig.<br />
Sollte es unter diesen Therapien nicht zu einer dauerhaften<br />
kompletten Ausheilung kommen, sind Maßnahmen<br />
wie Röntgentiefenbestrahlung zur Entzündungslinderung,<br />
Stoßwellentherapien, Akupunktur,<br />
Neurostimulation, Lasertherapien und auch letztlich<br />
eine operative Therapie indiziert. In diesem Fall führen<br />
wir die minimalinvasive Tenomyotomie durch.<br />
Worin liegt der Vorteil gegenüber dem<br />
klassischen Verfahren?<br />
Hier wird in lokaler Betäubung der Sehnenansatz<br />
der Streckmuskulatur eingekerbt und teilweise vom<br />
Knochen abgelöst. Der Vorteil gegenüber der herkömmlichen<br />
Technik ist, dass durch den nur ca. 1cm<br />
großen Schnitt auf eine nachoperative Ruhigstellung<br />
verzichtet werden kann. Der Arm muss mit Alltagsbewegungen<br />
milde bewegt werden, damit ein Wiederanwachsen<br />
und eine Narbenbildung verhindert wird. Die<br />
minimalinvasive Technik vermindert auch die üblichen<br />
OP-Risiken wie Infektion, Wundheilungsstörungen und<br />
Gefäß- und Nervenverletzungen. Eine physiotherapeutische<br />
Nachbehandlung ist normal nicht notwendig.<br />
Die Patienten können ihren Alltag und ihr Berufsleben<br />
meist sofort wieder aufnehmen. Der Ellenbogen ist 6-8<br />
Wochen nach der Operation wieder voll belastbar.<br />
Kontakt<br />
Orthopädische Gemeinschaftspraxis Bonn<br />
Dr. med. Frank Windgassen, Trierer Straße 70-72, 53115 Bonn<br />
Tel.: <strong>02</strong>28-20144-0, info@orthopaedie-bonn.de, www.orthopaedie-bonn.de<br />
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