Di Bler Nr. 60
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10. Seite<br />
Aus dem Ort<br />
Transportdamm<br />
Im letzten Sommer haben sich bestimmt viele darüber<br />
gewundert, dass östlich der Straße Muasem<br />
Gaat von einem Bagger im Nationalpark Wattenmeer<br />
ein mehrere hundert Meter langer und tiefer<br />
Graben ausgehoben wurde. Und danach dieser<br />
mit von großen Lastwagen hergebrachten Erd-und<br />
anderem Füllmaterial sogar etwas erhöht wieder verfüllt wurde. Des Rätsels Lösung ist, dass dort ein Transportdamm<br />
geschaffen wurde. Über diesen Damm soll das für den Küstenschutz erforderliche Material, wie z. B. für den<br />
Lahnungsbau benötigte Pfähle und Faschinen zu den Arbeitsbooten, und mit denen dann zu den einzelnen Lahnungen<br />
gebracht werden. Früher kam das gesamte für den Küstenschutz benötigte Material mit dem Zug nach Sylt, und wurde<br />
dann mit Lastwagen zu den einzelnen Lagerplätzen gebracht. Von dort dann von Trecker gezogenen Anhängern über<br />
den Deich, um dann von den Wasserbauwerkern zu den Lahnungen getragen oder mit einem sogenannten Schlickrutscher<br />
übers Watt zu den Lahnungen geschoben zu werden. Später kamen dann auch auf Sylt mit Außenborder<br />
versehene Arbeitsboote zum Einsatz. Mit diesen wurde dann, nachdem sie am Deckwerk beladen worden waren, bei<br />
Hochwasser das Material zu den Lahnungen transportiert und bei Ebbe dann verarbeitet. Da der Transport zur Insel,<br />
und von dort zu den einzelnen Arbeitsstellen im Watt sehr zeit- und arbeitsaufwändig war, wurde seit einigen Jahren<br />
das benötigte Material im Husumer Hafen auf eine Schute verladen, und von dort mit einem Schlepper zum Sylter<br />
Nössedeich gezogen. Und obwohl diese großen Transportschuten nicht viel Tiefgang haben, mussten sie doch immer<br />
weit draußen vor dem Deich ankern. Und dort lagen sie oftmals bis zur völligen Entnahme des Materials mehrere<br />
Wochen vor Anker. Und dieses war nicht immer ganz unproblematisch. Denn in der Zeit konnten nicht nur Stürme<br />
kommen. Auch musste bei stärkerem Wind und Hochwasser das Material in die kleineren Arbeitsboote umgeladen<br />
werden. In den letzten Jahren wird das meiste des Materials mit von Treckern gezogenen Anhängern über den Hindenburgdamm<br />
zur Insel gebracht. Dazu wird die Südseite des Dammes befahren. So kann das Material direkt zu den<br />
Sylter Lager- und Arbeitsplätzen, und neuerdings nun auch über den neuen Transportdamm zu den Arbeitsbooten<br />
gebracht werden. Das ist kostengünstiger als die Unterhaltung der Schuten und der dazu gehörigen Schlepper. Auch<br />
das Umladen des Materials weit draußen auf der offenen Nordsee entfällt und es besteht auch keine Gefahr mehr,<br />
dass sich die Schuten bei Stürmen losreißen und an den Deichen stranden.<br />
Alfred Bartling<br />
Morsumer Ansichten – gestern & heute<br />
Blickpunkt: Melenstig<br />
Wo sich bis zum Jahre 1928 eine Graupenmühle<br />
aus der Landschaft erhob, fi ndet man<br />
heute den Morsumer Campingplatz.<br />
Fotos: Deppe